in die ich euch weggeführt habe
(Jeremia 29:7a)
In dieser Wahlwoche sind wir am Tag vor dem großen Tag angekommen. Lasst uns den morgigen Tag nicht überbewerten.
Immer wieder, wenn ich mir mal ein Fußballspiel anschaue, bemitleide ich am Schluss die Fans der Verlierermannschaft (und sollte eigentlich auch die Fans der Gewinnermannschaft bemitleiden). Für die Verlierer bricht eine Welt zusammen. Sie haben Geld ausgegeben, um einen Sieg zu sehen. Sie haben gehofft, gefiebert, sich emotional verausgabt … und verloren.
Die andere Seite feiert, als hätten sie zu dritten Mal in Folge einen Sechser im Lotto gewonnen. Und am nächsten Morgen geht das Leben weiter wie bisher …
Gesunde Christen sind diesen Gefühlsschwankungen weder im Sport noch in der Politik unterworfen. Auch wir freuen und begeistern uns, wenn unsere Mannschaft oder unser Kandidat gewinnt – aber unsere Welt bricht nicht zusammen, wenn es am Ende anders aussieht.
Wie oft wird das oben bekannte Jeremiawort zitiert, wenn es um soziales Engagement oder politische Aktivitäten geht. Es wird zitiert um zu sozialen Aktionen zu drängen oder um zu politischen Einsatz zu motivieren und mit der Bibel zu begründen. Äußerst wichtig ist es jedoch, den Vers 7 im Jeremiabuch, Kapitel 29, nicht zu zerreißen. Er hat eine Fortsetzung, die uns den Königsweg aufzeigen, wie wir alle das Beste unserer Stadt und unseres Landes suchen können.
Natürlich kommen uns sofort 100 Aktionen in den Sinn, die da in Frage kommen können:
Müllbeseitigung im Gemeindewald / Park, Suppenküche, Besuchs- und Hilfsdienste für Alte und Kranke, Hausaufgabenhilfe und vielleicht sogar ein paar evangelistische Aktionen wie ein Literaturtisch oder ein evangelistisches Konzert. All das ist gut und sicher hilfreich. Aber es ist nicht das Beste. Und bevor wir das Gute tun, wollen wir das Beste nicht übersehen. Gleiches gilt für den morgigen Wahltag.
Wenn wir den kompletten Vers 7 in Jeremia 29 lesen, dann heißt es dort:
Und sucht den Frieden der Stadt, in die ich euch weggeführt habe, und betet für sie zum Herrn; denn in ihrem Frieden werdet auch ihr Frieden haben!
Die Juden waren begrenzt in dem, was sie als Fremdlinge in den Städten des babylonischen Reichs bewirken konnten. Aber am Gebet in Vollmacht konnte sie niemand hindern (außer sie sich selbst). Beten - das sollten sie tun … das andere sollten sie nicht lassen – und im Frieden leben.
Eine gute Herangehensweise an den morgigen Tag. Bete heute vor der Wahl für den Frieden unseres Landes, bete morgen während der Wahl für den Frieden unseres Landes und bete übermorgen nach der Wahl für den Frieden unseres Landes. Und dann lass den Ausgang getrost und zuversichtlich in Gottes Hand, denn Ihm hast Du doch vertraut … oder?
Ich wünsche Dir ein gesegnetes Wochenende!
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