Die Frucht des Geistes aber ist Liebe, Freude, Friede, Langmut,
Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut, Selbstbeherrschung.
Während der Gebetszeit wurde eine der Beterinnen an eine
Erfahrung erinnert, die sie nur Tage zuvor auf einer Gebetsreise in Bosnien
gemacht hatte.
Sie erinnerte sich an einen Ort, an dem wir unseren VW Bus
geparkt hatten, um für den Ort in Sichtweite und die ganze Region zu beten. Der
Bus stand am Rande einer Müllhalde. Müllhalden tun sich da auf, wo immer man
Müll hinwerfen kann – also praktisch überall. Wir verließen den Bus und folgten
dem Geröllweg auf eine Anhöhe, von der aus wir den Ort überblicken konnten. Dort
standen wir dann und nahmen Gottes Verheißungen in Anspruch, beteten um
geöffnete Augen für die Menschen und um Jesu Segen für die verarmte Bevölkerung.
„Als wir da standen“, so
Christina am vergangenen Mittwoch, „im
Anblick des Ortes und all des Mülls, zog plötzlich ein angenehmer Geruch in
meine Nase. Ich wusste zunächst gar nicht, was es war – nur, dass es
ausgesprochen gut roch. Erst auf dem Rückweg zum Auto sahen wir, dass überall
auf dem eher trockenen, kargen Boden Thymianpflanzen wuchsen und blühten. Gleich
neben dem Müll.“
Was für ein passendes Bild zum Thema des Abends: „Die Frucht des Heiligen Geistes“. Als
Christen leben wir mitten in einer Welt, die zum Himmel stinkt. Überall Müll,
wertloses Zeuges, alles Mögliche, das niemand mehr will. Kein schöner Ort. Aber
mittendrin sind wir als Jesusjünger, die ihrem Meister nachfolgen und ein
Wohlgeruch sind, in erster Linie für Ihn, aber auch für andere. Wie herrlich
muss es für Menschen sein, wenn in einer lieblosen Welt Christen als Frucht des
Geistes das Aroma der Liebe verbreiten, in einer ungeduldigen Welt das Aroma
der Geduld, in einer traurigen, ernsten, notvollen Welt das Aroma der Freude.
Erkennen wir, warum es unabdingbar ist, mit dem Heiligen Geist
Gottes erfüllt zu sein? Wir leben mitten in dieser Welt und werden ohne Seine
Kraft nicht viel anders sein, als die Menschen um uns herum. Ohne die Fülle
Seiner Kraft haben wir kein Aroma zu verbreiten. Aber erfüllt mit der Kraft des
Heiligen Geistes aus der Höhe können wir ein Wohlgeruch Gottes sein für
Menschen, die im Müll dieser Welt leiden.
Lasst uns doch heute den Herrn bitten, dass die Frucht
Seines Geistes die Menschen um uns herum erstaunt, erfreut und auf Jesus hinweist.
Morgen um 10:30 Uhr treffen wir uns, um Jesus anzubeten, auf
Sein Wort zu hören, Gemeinschaft miteinander zu haben und uns gegenseitig Mut
zu machen, Jesus nachzufolgen. Außerdem wird es einen kurzen Bericht mit
Bildern über den Bosnieneinsatz geben. Jedermann ist herzlich willkommen.