In einer Stadt hatte das Transportsystem
mit all ihren Bussen massive Probleme. Busfahrer fuhren einfach an Haltestellen vorbei, an denen sich Trauben
von Fahrgästen gesammelt hatten. – Man kann sich vorstellen, dass die Aufregung
riesengroß war. Lokalnachrichten und Zeitungen jener Stadt waren voll mit Artikeln
und Leserbriefen, worauf die Verkehrsbetriebe beschlossen, eine Pressemitteilung
herauszugeben. Sie wollten die Situation erklären und entschärfen. Ihre Erklärung lautet:
„Es
ist uns leider unmöglich, unsere Fahrpläne einzuhalten, wenn wir ständig
anhalten und Passagiere aufnehmen müssen.“
Hallo? Personennahverkehr – und die Passagiere
stören?
Aber geht es uns nicht manchmal allen
so? Wir haben es eilig und verpassen das Wesentliche!
So ging es auch zwei Predigern der
Nächstenliebe. Sie wussten, welches das wichtigste Gebot Gottes war (Lukas 10:27):
"Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben
mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele und mit deiner ganzen
Kraft und mit deinem ganzen Denken, und deinen Nächsten wie dich selbst!"
Auf ihrer Reise kamen sie an einem
zusammengeknüppelten Mann vorbei, der kurz vorher ausgeraubt worden
war. Aber anstatt ihren Nächsten zu lieben und zu helfen, machten sie einen
großen Bogen um das Opfer herum. Wie die Busfahrer ihre Fahrgäste übersahen, „übersahen“
diese Prediger der Nächstenliebe ihren Nächsten.
Diese Schriftgelehrten gehörten
zu den „Gelehrten der Schrift“, kannten den Buchstaben sehr genau – aber nicht
den Geist, der dem Buchstaben erst Kraft und Leben gibt. Sie hatten Gottes
Wort im Kopf – aber nicht Gottes Geist im Herzen. Es war dann ein Nichtreligiöser, ein barmherziger Samariter, der dem Halbtoten half.
Naja, eine Geschichte aus der Bibel, die eine Wahrheit
auf krasse Weise illustriert. Aber in Wirklichkeit würden die doch sicher geholfen
haben … oder? Spulen wir vor in unsere
Zeit!
Ich las
von einem Professor an einem Predigerseminar, der seinen Studenten die Aufgabe
gab, am nächsten Tag über das Gleichnis vom barmherzigen Samariter zu predigen.
Er organisierte Sein Experiment so, dass jeder Schüler – einer nach dem anderen
– von einem Klassenzimmer zum nächsten ging, wo er oder sie dann die vorbereitete
Predigt hielt.
Einige Studenten hatten zehn Minuten Zeit, um von einem Raum in den
anderen zu kommen; andern gab er weniger Zeit und zwang sie dadurch, sich zu
beeilen, um ihren Zeitplan einzuhalten.
Jeder
Schüler musste einzeln einen bestimmten Korridor runtergehen und kam dabei an
einem Obdachlosen vorbei, der absichtlich dort platziert war und offensichtlich
irgendeine Art von Hilfe brauchte.
Das
Ergebnis des Experiments war überraschend. Der Prozentsatz derer, die
anhielten, um zu helfen, war äußerst gering, besonders bei denen, die unter Zeitdruck
standen. Je enger ihr Zeitplan, desto weniger hielten an, um dem bedürftigen
Mann zu helfen.
Als
der Professor sein Experiment offenbarte, kann man sich die Auswirkungen auf seine
Studenten vorstellen. Während sie sich beeilten, ihre Predigt über den barmherzigen
Samariter zu halten, waren sie ganz im Sinne des Gleichnisses an dem Bedürftigen
vorbeigegangen.
Es kann uns allen passieren, wenn wir es
eilig haben, dass wir das Wesentliche verpassen! Darum erzählt uns Jesus das
Gleichnis vom barmherzigen Samariter. Wir brauchen Augen, die sehen, Hände, die
helfen und Herzen, die lieben.
„Gott, lieben mit ganzem Herzen mit ganzer Seele,
mit ganzer Kraft und mit ganzem Denken,
und den Nächsten wie uns selbst!«
Wen stehst Du heute in Gefahr zu übersehen, für selbstverständlich
zu nehmen oder aus Abneigung heraus links liegen zu lassen? Verpass nicht das Wesentliche, das höchste Gebot! Lass uns heute
barmherzige Samariter sein im Namen Jesu!
Vor einer Woche ging es in unserer Bibelstunde um Lukas 10 - unter anderem um den barmherzigen Samariter. Heute gehts weiter in Lukas, Kapitel 11. Wir beginnen um 19:30 Uhr und laden jeden herzlich ein. Anbetung und Abendmahl (Teilnahme freiwillig) sind Teil des Abends.
Calvary Chapel Freier Grund
Bitzegarten 5
57290 Neunkirchen
Herzlich Willkommen!