„Gott ist die Erklärung dafür, warum es überhaupt ein Universum gibt, in dem Naturwissenschaft betrieben werden kann“ (John Lennox)

Samstag, 4. Mai 2019

Vergebung (6)

Immer wieder benötigen wir die Erinnerung, wie und warum wir Vergebung brauchen und was biblische Vergebung ist. Eine Woche lang haben wir uns zu diesem Thema Gedanken gemacht. Die Fragen, die sich uns jetzt stellen sind: Hat sich was getan in unserem Leben? Hat Gott zu uns geredet; vielleicht den Finger auf eine Wunde in unserem Leben gelegt; uns eine Familienmitglied, Nachbarn, Kollegen, oder ieinen andren Menschen aufs Herz gelegt, dem wir vergeben müssen? Haben wir vergeben? Wir sollten, wir dürfen damit nicht warten?

Das japanische NHK-Symphonieorchester, von vielen als das beste Orchester Japans bezeichnet – und Seiji Ozawa, der mit Abstand berühmteste Dirigent desOrchesters, weigerten sich 32 lange Jahre, miteinander zu spielen. Was war geschehen? Die Fehde zwischen beiden Seiten fand vor so langer Zeit statt, dass Ozawa sich selbst nicht mehr an alle Details erinnern konnte. Woran er sich erinnert, ist die Demütigung, die er erfuhr, als er mit einem Taktstock in der Hand in einem Konzertsaal auftauchte, dort aber weder Musiker noch Publikum zu finden war. Wegen eines Streits zwischen dem Dirigenten und dem NHK Orchester beschlossen die Musiker, Ozawas Konzert zu boykottieren. Man hielt alles geheim und ließ das Ganze zu einer bösen Überraschung werden.

Nach 32 Jahren, einem Montagabend im Winter, schloss Ozawa mit der Vergangenheit ab und leitete das NHK Symphonyorchester in einem Benefizkonzert für behinderte Musiker in der Sutory Hall in Tokio. Vergebung war (und ist) schwierig, führte aber zu herrlicher Musik.

Das ist Resultat von Vergebung ganz praktisch: Herrliche Musik, in Einheit gespielt – und alle profitieren davon. Ist es nicht so? Als Jesus unsere Schuld getragen und unsere Sünden vergeben hat, da wurde es hell in unseren Herzen, eine andere Musik begann dort zu spielen, manchmal mit schiefen Zwischentönen, aber dennoch eine herrliche Musik, die es vorher nicht gab, die uns integrierte in ein Orchester mit Musikern, die für Jesus musizieren.

Segensreich wird auch das Resultat von Vergebung sein, die wir anderen gewähren. Menschen, die einander vergeben haben, spielen zusammen in Harmonie. Sie „machen Musik“ für Jesus und alle profitieren. Wie befreit sind die Seelen derer, denen vergeben wurde und die vergeben haben. Das Resultat empfangener und erteilter Vergebung ist mehr als wohltuend. Es ist heilsam, es ist himmlisch.

Um das zu erfahren, muss niemand 32 Jahre warten. Nicht einmal 32 Wochen oder 32 Stunden. Vergebung kannst Du empfangen. Jetzt! Wende Dich an Jesus, bring und bekenne Ihm Deine Schuld leg sie bei Ihm ab. Und dann beginne, Ihm gemeinsam mit anderen nachzufolgen. Und Vergebung kannst Du auch erteilen. Auch jetzt! Sprich im Gebet vor Gott aus, wem Du vergeben musst und dass Du vergeben willst und wirst. Und dann vergib! Lass los. Befreie Du den anderen von seiner Schuld gegenüber Dir und lass Dich selbst durch Jesus befreien, indem Du alles in Seine Hände legst.

Denn wenn ihr den Menschen ihre Verfehlungen vergebt,
so wird euer himmlischer Vater euch auch vergeben.
Wenn ihr aber den Menschen ihre Verfehlungen nicht vergebt,
so wird euch euer Vater eure Verfehlungen auch nicht vergeben.
(Matthäus 6:14+15)

Beginne Dein Leben in der Vergebung!
Beginne Dein Leben in der Freiheit!
Vergib wie Jesus!

Freitag, 3. Mai 2019

Vergebung (5)

Kannst Du Dir vorstellen, dass Dir Deine Dummheiten, Fehler und Sünden allesamt leid tun und Du zu Gott kommst und Ihn von Herzen um Vergebung bittest. Nun, wer zu Gott kommt, kommt zu einem Schöpfer, dem seine gesamten Geschöpfe den Rücken zugedreht haben. Und das seit Jahrtausenden. Immer wieder kommen Einzelne – zu Erweckungszeiten auch schon mal Trauben von Menschen – und bereuen ihre Sünden, bekennen sie Ihm und bitten Ihn – nicht selten unter Tränen – um Vergebung. Und dann – könntest Du Dir das vorstellen? – dann würden sie eine knurrige Stimme vom Himmel hören, dir runterbrummt: “Na ja, ok oder „Mmmmh …“ Niemand von uns wüsste mehr, wo er dran ist und niemand würde sich sicher fühlen, ob der Herr wirklich vergeben hätte oder nicht.

Der alte Joe lag im Sterben. Seit Jahren war er mit Bill, früher einer seiner besten Freunde, im Streit. Jetzt aber, so kurz vor dem Tor der Ewigkeit, wollte er die Dinge zurechtbringen und ließ Bill rufen.

Als Bill ankam, erzählte Joe ihm, dass es ihm Angst bereitete, mit so einem gespannten Verhältnis zwischen den Beiden in die Ewigkeit zu gehen. Dann, sehr widerstrebend und mit größter Überwindung, entschuldigte sich Joe für die Dinge, die er gesagt und getan hatte. Er versicherte Bill auch, dass er ihm seine Vergehen vergeben habe.

Alles schien in Ordnung zu sein, bis Bill sich zum Gehen umdrehte. Als er die Tür öffnete, um den Raum zu verlassen, rief Joe ihm nach: "Aber wenn ich mich doch wieder erhole, zählt das nicht!" *

Unaufrichtige Vergebung – in Gottes Fall undenkbar. Aber unter uns Menschen? Wie schnell behaupten wir – zu vergeben und leben weiter, als habe sich nichts verändert. In dem Fall ist Vergebung nicht mehr als ein totes Lippenbekenntnis.

Nun gibt es Verletzungen, die traumatische Erfahrungen zur Folge haben. Kriminelle Handlungen, die eine Begegnung von Opfer und Täter nicht ratsam erscheinen lassen. Aber Vergebung bedeutet weder, Unrecht gut zu heißen oder Schlimmes als Bagatelle abzutun. Vergebung bedeutet nicht, strafbare Handlungen ungestraft zu lassen oder so zu tun (und empfinden zu müssen) als sei nie etwas gewesen. Vergebung bedeutet nicht einmal, das nachher alles sein muss wie vorher. Das war es bei Adam und Eva im Paradies auch nicht.

Ehrliche Vergebung, die über ein Lippenbekenntnis hinausgeht, entlässt den Schuldigen aus seiner Schuld und befiehlt ihn den Armen Gottes an. Solcher Vergebung folgen Handlungen! Böses Gerede hört auf. Negative Gefühle werden als illegal immer wieder (… und immer wieder) zum Kreuz Jesu gebracht – denn wir haben ja vergeben. Und irgendwann wird Satan, unser Feind, einsehen müssen, dass unsere Vergebung – die Entlassung des anderen aus seiner Schuld – ernstgemeint ist. Dann werden seine Versuchungen und Angriffe schwächer. Die Kraft des Kreuzes, die Kraft des Siegers ist auf unserer Seite.

Joe konnte sich bei seinem Mundbekenntnis auf nichts berufen. Sein Herz war nicht bereit zu vergeben. Bei Jesusjüngern ist das anders. Wer seinem Nächsten von Herzen vergibt, wird überwinden. Das verspricht Gott uns höchstpersönlich in Sprüche 2:7:

Er hält für die Aufrichtigen Gelingen bereit
und beschirmt, die in Lauterkeit wandeln!“


* Our Daily Bread, 18 Juni 18, 1994

Donnerstag, 2. Mai 2019

Vergebung (4)

In den vergangenen Tagen haben wir das Thema „Vergebung“ aus verschiedenen Perspektiven betrachtet. Wir haben dabei festgestellt, dass Vergebung nicht umsonst ist. Im Gegenteil: Vergebung ist sehr kostspielig, und weil Jesus stellvertretend für unsere Vergebung gezahlt hat, sollten auch wir uns nicht scheuen, die Kosten zu übernehmen für Verletzungen und Wunden, die uns zugefügt wurde. Wir sollten gemäß Jesu Vorbild die Kosten des anderen selber tragen und vergeben. Das Thema „Bitterkeit“ haben wir gestern schon leicht gestreift. Warum heute noch einmal?
 
Jemand hat Bitterkeit als die gefährlichste Seuche von allen für das gesunde, geistliche Leben bezeichnet. Bitterkeit frisst permanent die geistliche Stärke weg, bis unser einst lebendiges Zeugnis für Jesus in Scherben liegt. Bitterkeit ist das Krebsgeschwür der Seele und fordert jedes Jahr Millionen von Opfern. Es verbreitet sich schneller als eine Grippewelle und bedroht das Überleben zahlreicher Gemeinden.

Aber es gibt ein Gegenmittel gegen das tödliche Gift der Bitterkeit. Dieses Mittel heißt: Vergebung. Jemand schreibt: „Eins der herrlichsten Worte in jeder Sprache ist das Wort „vergeben“. Es ist ein gewöhnliches Wort, aber der Schwerpunkt des Wortes liegt im zweiten Teil: „geben“. Denn etwas ver-geben (weggeben) bedeutet, jemanden freizulassen von den Verletzungen, die er Dir zugefügt hat. Du gibst das Recht weg, Vergeltung einzufordern.

Unter der Überschrift: "Nicht alle Arten der Vergebung gleichen sich" beschreibt Dale Carnegie eine schöner Beobachtung. Er schreibt, dass das einzige Tier, dem ein Grizzlybär erlaubt mit ihm gemeinsam zu fressen, der Skunk ist – das Stinktier.

Grizzlybären im Yellowstone Nationalpark suchen sich oft Abfallhaufen aus, um dort Essbares zu finden. Dem Grizzly ist nahezu kein anderes Tier in der westlichen Welt gewachsen. Aber während solch ein riesiger Bär fast jedes andere Tier bekämpfen und besiegen kann, erlaubt er dem Skunk, mit ihm am selben „Tisch“ zu sitzen. Carnegie erklärt, dass der Bär solch einen Skunk hasst und mit Leichtigkeit töten könnte. Garantiert gefällt einem Bär nicht, wenn er bei seiner Mahlzeit gestört wird. Aber er bleibt friedlich. Warum? Weil solch einem Bären die Kosten zu hoch dafür sind, sich an dem Eindringling zu rächen.  

Die meisten Tiere sind nicht dumm. Sie sind – so Carnegie – schlauer als viele Menschen, die die ganze Nacht über Magenprobleme haben, grübeln und es zulassen, dass ihre Seelen sich verdunkeln durch Hass und ihr Verlangen nach Vergeltung.

Tatsächlich hörte ich erst dieser Tage ein Zeugnis darüber, wie eine Person – ohne es zu erwarten – von körperlichen Schmerzen geheilt wurde (und eine Operation überflüssig wurde) nachdem diese Person einer anderen vergab und Frieden in ihrem Herzen zuließ.

Alle Bitterkeit und Wut und Zorn und Geschrei und Lästerung
sei von euch weggetan samt aller Bosheit.
Seid aber gegeneinander freundlich und barmherzig
und vergebt einander,
gleichwie auch Gott euch vergeben hat in Christus.“
(Epheser 4:31+32)

Mittwoch, 1. Mai 2019

Vergebung (3)

Gestern haben wir ergreifende Verse über den stellvertretenden Tod Jesu für uns gelesen. Für unsere Sünden wurde Er gemartert. Durch Seine Wunden sind wir geheilt! Mit der Tatsache, dass Jesus für uns bezahlt hat und wir durch Gnade gerettet sind, wird gleichzeitig deutlich, dass vergebende Gnade nicht billig ist. Jesus hat uns gezeigt, dass Vergebung kostet! Vergebung unserer Sünden hat Ihn gekostet. Wenn wir anderen vergeben, wird es uns kosten.

In seinem Buch Cherishable: Love and Marriage schreibt David Augsburger, dass Vergebung stattfindet, wenn die geschädigte und zu Recht verärgerte Person seinen eigenen Ärger erträgt und den anderen „freilässt“. Wut kann nicht ignoriert, geleugnet oder vergessen werden, ohne irgendeinen versteckten Verrat zu begehen. Der Bitterkeit muss ehrlich, durch einen bewussten Willensakt, entgegengewirkt werden. Augsburger zeigt zwei Möglichkeiten auf: Eine Möglichkeit besteht darin, dass der verletzte, verbitterte und zu Recht zornige Mensch seine Gefühle und Wünsche auf Vergeltung gegen den Verursacher richtet. D.h., der Geschädigte versucht, als Ankläger, Richter und Vollstrecker Gerechtigkeit zu erhalten. Die zweite Möglichkeit ist, dass der Geschädigte sich entscheidet, seine negativen Gefühle zu akzeptieren, die Last persönlich zu tragen und Befreiung durch Bekenntnis und Gebet zu empfangen. Dadurch wird die andere Person „entlassen“. Das ist Vergebung!

Ja, das ist das Bild für Vergebung, das Jesus uns gegeben hat! Wir haben uns gegen Ihn versündigt, Ihn weder geehrt, noch Ihm gedankt, noch auf Seine Wege geachtet. Wir haben Ihn durch unsere Sünden gefoltert und ans Kreuz genagelt. Er hätte allen Grund, uns unsere Sünden zu vergelten. Aber Er, der Geschädigte, hat ihre Last getragen, hat den Preis bezahlt und uns aus unserer Schuld entlassen. Vergebende Gnade hat gekostet – einen hohen Preis. Und vergebende Gnade kostet noch immer.

Wie viel Not – auch unter denen, die sich als Nachfolger Jesu bezeichnen – weil an Bitterkeit und Unversöhnlichkeit festgehalten wird. Wie viel körperliche Krankheit, weil man nur mit Worten vergibt, aber nicht im Herzen. In Hebräer 12:15 heißt es:

“Achtet darauf,
 dass nicht jemand an der Gnade Gottes Mangel leide,
dass nicht irgendeine Wurzel der Bitterkeit aufsprosse
und euch zur Last werde
und durch sie viele verunreinigt werden!“

Wurzeln der Bitterkeit im Leben eines Jesusjüngers offenbaren, dass die Tiefe der vergebenden Gnade noch nicht begriffen wurde. Vergebende Gnade nach dem Vorbild Jesu trägt die Kosten des Schuldigen, vergibt und lässt los.

Aber vergebende Gnade kostet nicht nur, sie befreit auch. Vor Jahren hatten wir die Mutter und Autorin Ursula Link zu einem Abend in unserer Gemeinde. In einem äußerst bewegenden Zeugnis (HIER) berichtete sie, wie sie nach dem gewaltsamen Tod ihrer 16 jährigen Tochter aus tiefster Not und Depression befreit wurde, als sie sich entschloss, die Kosten zu tragen und dem Mörder zu vergeben. Die Vergebung war nicht nur in Worten, sondern in der Tat. Gott erlaubte es ihr, den Mörder im Gefängnis zu besuchen und ihn zum Glauben an Jesus zu führen. Vergebende Gnade befreit.

Wem musst Du vergeben? Wen loslassen? Trag die Kosten und entlass den Verursacher in die Freiheit, so wie Jesus Deine Kosten getragen und Dich befreit hat. Vergebung macht frei!

Heute fällt der Jüngerschaftsabend in der der CCFG aus. Für Infos zu anderen CCFG Veranstaltungen am heutigen Tag bitte Email senden an info[at]ccfg.de

Dienstag, 30. April 2019

Jesus im Buch Jesaja (Vergebung 2)


In dieser Woche beschäftigen wir uns mit dem Thema Vergebung. Gleichzeitig ist dienstags der Wochentag, an dem wir uns verschiedene Bibelbücher anschauen, um Jesus darin zu finden. Das Buch des Propheten Jesaja wird oft auch „das 5. Evangelium“ genannt, weil Jesus in diesem alttestamentlichen Buch so deutlich beschrieben wird wie in keinem anderen Buch des Alten Testaments. Nicht nur erhalten wir Einzelheiten über Jesu Stammbaum, seine übernatürliche Jungfrauengeburt, Sein Leben voller Wunder und göttlicher Lehren, nicht nur über seine zukünftige Herrschaft auf Erden. Die beeindruckendsten Verse des Propheten über den kommenden Messias stehen in Jesaja 53, wo sein stellvertretender Tod und seine Auferstehung erwähnt werden. Und ohne Stellvertretung geht gar nichts.

In seinem Buch "The Christian Leader" erzählt Don Ratzlaff eine Geschichte nach, die ihm beim Lesen aufgefallen war: Schottische Soldaten in japanischer Gefangenschaft wurden gezwungen, an einer Eisenbahnverbindung durch den Dschungel zu arbeiten. Dabei degenerierten sie zu barbarischem Verhalten, bis eines Nachmittags etwas Besonderes geschah, das alles veränderte. Eine Schaufel fehlte. Der verantwortliche japanische Offizier wurde wütend. Er verlangte, dass die fehlende Schaufel hergebracht würde, oder die Gefangenen würden es bereuen. Als sich niemand in der Gefangenenkolonne meldete, griff der Offizier zur Waffe und drohte, einen nach dem anderen zu töten. Jedem war klar: der Offizier meinte, was er sagte. Plötzlich trat ein Mann vor. Der Offizier legte die Waffe weg, hob eine Schaufel auf und schlug den Mann zu Tode. Als alles vorbei war, nahmen die Überlebenden die blutige Leiche auf, trugen sie zum Werkzeugschuppen und führten eine erneute Schaufelzählung durch. Diesmal fehlte keine Schaufel! Tatsächlich war bei der ersten Zählung ein Zählfehler passiert. Diese Nachricht breitete sich wie ein Lauffeuer im ganzen Lager aus. Ein unschuldiger Mann war bereit gewesen zu sterben, um die andern zu retten!

Der Vorfall hinterließ eine tiefgreifende Wirkung. Die verrohten Männer begannen, sich gegenseitig wie Brüder zu behandeln. Als die Truppen der siegreichen Alliierten kamen und die Japaner besiegten, standen die überlebenden Schotten, alles menschliche Skelette, vor ihren Peinigern. Aber anstatt sich an den japanischen Offizieren zu rächen, bestanden sie darauf: „Kein Hass mehr. Kein Töten mehr. Was wir jetzt brauchen, ist Vergebung." Das Opfer des Freiwilligen hatte alles verändert!

Wenn wir Verse im Buch des Propheten Jesaja lesen, geht es auch um den stellvertretenden Tod eines Freiwilligen. Man wusste nicht, dass Sein Tod stellvertretend war. Man dachte, Er sei der Schuldige. Dabei nahm er unseren Tod auf sich, um uns das Leben zu ermöglichen. In Jesaja 53:2-7 heißt es über Jesus:

Er wuchs vor ihm auf wie ein Spross; er entsprang wie eine Wurzel aus trockenem, unfruchtbarem Land. Sein Äußeres war weder schön noch majestätisch, er hatte nichts Gewinnendes, das uns gefallen hätte. Er wurde verachtet und von den Menschen abgelehnt - ein Mann der Schmerzen, mit Krankheit vertraut, jemand, vor dem man sein Gesicht verbirgt. Er war verachtet und bedeutete uns nichts. Dennoch: Er nahm unsere Krankheiten auf sich und trug unsere Schmerzen. Und wir dachten, er wäre von Gott geächtet, geschlagen und erniedrigt! Doch wegen unserer Vergehen wurde er durchbohrt, wegen unserer Übertretungen zerschlagen. Er wurde gestraft, damit wir Frieden haben. Durch seine Wunden wurden wir geheilt! Wir alle gingen in die Irre wie Schafe. Jeder ging seinen eigenen Weg. Doch ihn ließ der Herr die Schuld von uns allen treffen. Er wurde misshandelt und niedergedrückt und gab keinen Laut von sich. Wie ein Lamm, das zum Schlachten geführt wird, und wie ein Schaf vor seinem Scherer verstummt, so machte auch er den Mund nicht auf. 

Kann man es deutlicher beschreiben? 700 Jahre, bevor Jesus am Kreuz für Dich und mich starb, prophezeit Jesaja seinen Tod bis in Einzelheiten. Es lohnt sich, das ganze Kapitel zu lesen. Jesus strahlt Dir aus fast jedem Vers entgegen. Ihm sei Ehre!

Montag, 29. April 2019

Vergebung (1)

Eins der zentralen Themen des Glaubens ist das Thema „Vergebung“. Verschiedene Glaubensrichtungen lehren verschiedene Wege hin zur Vergebung. Da gibt es die „Gute Werke“ Theorie, die ihre Anhänger auffordert, durch gute Werke die Anzahl der bösen zu übertrumpfen. Dann gibt es die „Meditationstheorie“, die durch Rückzug und Fokussierung auf das Gute zum besseren Menschen werden will. Oder die „Kasteiungstheorie“,  die sich selbst bestrafen will, um einer späteren Strafe zu entgehen. Leider sind die Aussichten all dieser Theorien vage, ungewiss und lassen den Vergebung-Suchenden mit Unzufriedenheit und Zweifel zurück. So einfach wird man die Last einer belasteten Vergangenheit nicht los.

Und doch gibt es einen bewährten Weg, mit der Vergangenheit zu brechen. Ein Beispiel dafür finden wir im Leben des schottischen Königs, Robert Bruce, aus dem 14 Jahrhundert.

Robert Bruce führte seine Männer in einem Unabhängigkeitskampf gegen die englischen Truppen, die alles unternahmen, um Bruce festzusetzen und zu fangen. Auch Spürhunde setzten sie ein. Die Hunde nahmen den Geruch des Verfolgten auf und folgten dieser Spur des Rebellen bis sie ihn fast erreicht hatten. Bruce konnte schon ihr Bellen hören, als sein Offizier zu ihm sagte: „Das war’s! Wir sind erledigt!  Ruhig und gelassen kam Bruces Antwort: „Es ist alles in Ordnung!“ Dann ging er in den Fluss, der durch das Waldstück floss, watete ein Stück stromaufwärts und ging an der anderen Seite, wo der Wald dichter wurde, ans Ufer.

Nur Minuten, nachdem er verschwunden war, erreichten die Spürhunde mit den Offizieren den Fluss. Aber dort blieben sie auch. Die Offiziere konnten die Hunde anfeuern und drängen, wie sie wollten – es ging nicht weiter! Der Fluss hatte den Duft des gesuchten Bruce weggetragen. Nicht lange danach zierte die schottische Krone das Haupt von Robert Bruce.

Erwin Lutzer berichtet diese Begebenheit und nutzt sie als Illustration für Vergebung. Nichts können wir tun, wir sind geliefert! Unsere Sünden und die Erinnerung daran verfolgen uns wie gefährliche Spürhunde. Satan ist uns immer auf den Fersen und hat nur unsere Zerstörung im Sinn. ABER: Da fließt ein Strom – rot mit dem Blut Jesu. Vertrauen auf die Gnade Gottes bringt uns in Sicherheit. Kein Sünden-Spürhund kann uns erreichen. Der Pfad, die Spur ist gebrochen. Der Verfolgte ist gerettet – oder, wie es jemand ausdrückt: „Das Ziel des Kreuzes ist, das zu reparieren, was man nicht mehr reparieren kann!
Das ist Vergebung, wie Gott sie uns schenken möchte: Reinigung durch das Blut Jesu! Komplettreinigung. Befreiung und Erlösung inklusive. In Epheser 1:7 schreibt Paulus:

In ihm haben wir die Erlösung durch sein Blut, 
die Vergebung der Übertretungen
nach dem Reichtum seiner Gnade,

Wichtig ist nicht, ob wir uns das vorstellen können oder nicht. Wir können es nicht. Welches menschliche Vorstellungsvermögen wird sich schon himmlische Dinge, göttliche Gnade, übernatürliche Vergebung vorstellen können? Darum geht es auch nicht. Es geht darum, dass wir uns an Jesus klammern, Ihm unser Vertrauen schenken und uns darauf verlassen, dass Er so handeln wird, wie Er es versprochen hat.

Leg Deine Sünden bei Jesus ab, bekenne sie Ihm, nenn sie beim Namen und lass sie am Kreuz. Dabei spielt es keine Rolle, ob Du das zum ersten Mal tust und Dich Ihm anvertraust oder ob Du es zum x-ten Mal tust, weil Du wieder mal gefallen bist. Vertrau Dich der Kraft des Blutes Jesu an. Das Blut Jesu macht Dich frei von den „Spürhunden“ des Feindes, der keine Anklage mehr hat, wenn Du zu Jesus gehörst. Das ist Vergebung und Befreiung!

Sonntag, 28. April 2019

Herzliche Einladung zum Gottesdienst!

Heute wieder mit Sonntagszitat am Schluß

Predigttext heute:
Apostelgeschichte 22:1-30

1 Ihr Männer, Brüder und Väter, hört jetzt meine Verteidigung vor euch an!
2 Als sie aber hörten, dass er in hebräischer Sprache zu ihnen redete, wurden sie noch ruhiger; und er sprach:
3 Ich bin ein jüdischer Mann, geboren in Tarsus in Cilicien, aber erzogen in dieser Stadt, zu den Füßen Gamaliels, unterwiesen in der gewissenhaften Einhaltung des Gesetzes der Väter, und ich war ein Eiferer für Gott, wie ihr alle es heute seid.
4 Ich verfolgte diesen Weg bis auf den Tod, indem ich Männer und Frauen band und ins Gefängnis überlieferte,
5 wie mir auch der Hohepriester und die ganze Ältestenschaft Zeugnis gibt. Von ihnen empfing ich sogar Briefe an die Brüder und zog nach Damaskus, um auch die, welche dort waren, gebunden nach Jerusalem zu führen, damit sie bestraft würden.
6 Es geschah mir aber, als ich auf meiner Reise in die Nähe von Damaskus kam, dass mich am Mittag plötzlich vom Himmel her ein helles Licht umstrahlte.
7 Und ich fiel zu Boden und hörte eine Stimme, die zu mir sprach: Saul! Saul! Warum verfolgst du mich?
8 Ich aber antwortete: Wer bist du, Herr? Und er sprach zu mir: Ich bin Jesus, der Nazarener, den du verfolgst!
9 Meine Begleiter aber sahen zwar das Licht und wurden voll Furcht, aber die Stimme dessen, der mit mir redete, hörten sie nicht.
10 Und ich sprach: Was soll ich tun, Herr? Der Herr sprach zu mir: Steh auf und geh nach Damaskus! Dort wird man dir alles sagen, was dir zu tun bestimmt ist.
11 Da ich aber wegen des Glanzes jenes Lichtes nicht sehen konnte, wurde ich von meinen Begleitern an der Hand geführt und kam nach Damaskus.
12 Aber ein gewisser Ananias, ein gottesfürchtiger Mann nach dem Gesetz, der von allen Juden, die dort wohnen, ein gutes Zeugnis hat,
13 der kam zu mir, trat herzu und sprach zu mir: Bruder Saul, werde wieder sehend! Und zur selben Stunde konnte ich ihn sehen.
14 Er aber sprach: Der Gott unserer Väter hat dich vorherbestimmt, seinen Willen zu erkennen und den Gerechten zu sehen und die Stimme aus seinem Mund zu hören;
15 denn du sollst bei allen Menschen ein Zeuge für ihn sein von dem, was du gesehen und gehört hast.
16 Und nun, was zögerst du? Steh auf und lass dich taufen, und lass deine Sünden abwaschen, indem du den Namen des Herrn anrufst!
17 Es geschah mir aber, als ich nach Jerusalem zurückgekehrt war und im Tempel betete, dass ich in eine Verzückung geriet
18 und Ihn sah, der zu mir sprach: Eile und geh schnell aus Jerusalem fort, denn sie werden dein Zeugnis über mich nicht annehmen!
19 Und ich sprach: Herr, sie wissen selbst, dass ich die, welche an dich glaubten, ins Gefängnis werfen und in den Synagogen schlagen ließ,
20 und dass auch ich dabeistand, als das Blut deines Zeugen Stephanus vergossen wurde, und seiner Hinrichtung zustimmte und die Kleider derer verwahrte, die ihn töteten.
20 Und er sprach zu mir: Geh hin, denn ich will dich in die Ferne zu den Heiden senden!
22 Sie hörten ihm aber zu bis zu diesem Wort; und dann erhoben sie ihre Stimme und sprachen: Hinweg mit einem solchen von der Erde! Denn es darf nicht sein, dass er am Leben bleibt!
Paulus vor dem römischen Befehlshaber
23 Als sie aber schrien und die Kleider von sich warfen und Staub in die Luft schleuderten,
24 ließ der Befehlshaber ihn in die Kaserne führen und befahl, ihn unter Geißelhieben zu verhören, um zu erfahren, aus welchem Grund sie derart über ihn schrien.
25 Als man ihn aber mit den Riemen festband, sprach Paulus zu dem Hauptmann, der dabeistand: Ist es euch erlaubt, einen Römer zu geißeln, und dazu noch ohne Urteil?
26 Als der Hauptmann das hörte, ging er hin und meldete es dem Befehlshaber und sprach: Hab acht, was du tun willst, denn dieser Mensch ist ein Römer!
27 Da kam der Befehlshaber herzu und sprach zu ihm: Sage mir, bist du ein Römer? Er antwortete: Ja!
28 Und der Befehlshaber erwiderte: Ich habe dieses Bürgerrecht für eine große Summe erworben. Paulus aber sprach: Ich dagegen bin sogar darin geboren!
29 Sogleich ließen die, welche ihn gewaltsam verhören wollten, von ihm ab, und auch der Befehlshaber fürchtete sich, nachdem er erfahren hatte, dass er ein Römer war, und weil er ihn hatte fesseln lassen.
30 Da er aber mit Gewissheit erfahren wollte, weshalb er von den Juden angeklagt wurde, ließ er ihm am folgenden Tag die Fesseln abnehmen und befahl den obersten Priestern samt ihrem ganzen Hohen Rat, zu kommen; und er führte Paulus hinab und stellte ihn vor sie.

Herzliche Einladung zum Gottesdienst!
 (parallel Kindergottesdienst) 
Anbetungszeit, Predigt, Anbetung
Einladung zum Mittagessen @ CCFG  
Gemeinschaft vor und nach dem Gottesdienst
Beginn: 10:30 Uhr    

Calvary Chapel Freier Grund
Bitzegarten 5
57290 Neunkirchen-Zentrum

 Sonntagszitat:

"Wir sind leidensscheu und suchen Frieden.
Gott benutzt Leiden, um Frieden zu bringen." 
Max Lucado)

Jesu Liebe, das ist die Liebe, die keinen Schmerz, 
keinen Verzicht, kein Leiden scheut, wenn es dem anderen hilft.
(Dietrich Bonhoeffer)