„So wird also jeder von uns für sich selbst Gott Rechenschaft geben.“ (Römer 14:12)

Mittwoch, 18. September 2024

Die ständige Erinnerung

Als ich mich kürzlich mit dem Propheten Jeremia beschäftigte, erschreckten mich die Verse aus Jeremia 52:6-11:

Am neunten Tag des vierten Monats, als die Hungersnot in der Stadt überhandnahm und das Volk des Landes kein Brot mehr hatte, 7 da brach man in die Stadt ein, und alle Kriegsleute flohen und verließen die Stadt bei Nacht auf dem Weg durch das Tor zwischen den beiden Mauern beim Garten des Königs, während die Chaldäer die Stadt umzingelten; und sie nahmen den Weg zur Arava. 8 Aber das Heer der Chaldäer jagte dem König nach, und sie holten Zedekia ein auf der Ebene von Jericho, nachdem sein ganzes Heer ihn verlassen und sich zerstreut hatte. 9 Und sie ergriffen den König und führten ihn zum König von Babel hinauf nach Ribla im Land Hamat, und er sprach das Urteil über ihn. 10 Und der König von Babel ließ die Söhne Zedekias vor dessen Augen niedermetzeln, auch alle Fürsten Judas ließ er in Ribla niedermetzeln; 11 Zedekia aber ließ er die Augen ausstechen und ihn mit zwei ehernen Ketten binden; und der König von Babel brachte ihn nach Babel und warf ihn ins Gefängnis bis zum Tag seines Todes.

Natürlich steckt da vieles im Text, das erschrecken kann. Juda leidet unter einer schrecklichen Belagerung. Lebensmittel sind aufgebraucht und es kommt zu Kannibalismus (Jeremia 19:9), die Stadt wird von feindlichen Armeen gestürmt, das Heer verlässt die Schutzbefohlenen, um den eigenen Kopf zu retten und der König selbst wird gefangen genommen und abgeführt.

Was allerdings noch viel schlimmer erscheint ist die Beschreibung der Minuten, bevor man dem König Zedekia das Augenlicht nimmt. Vor seinen Augen werden seine Söhne niedergemetzelt. Da Zedekia selbst erst 32 Jahre alt war, werden seine Söhne noch Kinder gewesen sein. Er musste mit ansehen, wie sie „niedergemetzelt“ wurden. Danach wurden ihm die Augen ausgestochen.

Schrecklich sind die letzten Bilder, die König Zedekia mit in seine Dunkelheit nahm: das Gemetzel an seinen Söhnen. Das soll hier gar nicht ausgeführt werden. Aber Zedekia hatte auch keine Entschuldigung. Mit klaren Worten hatte Gott ihn durch Jeremia gewarnt – bis hinein in Einzelheiten des Gerichts (Jeremia 34:3). Zedekia hatte weiterhin seinen toten Götzen vertraut und den Allmächtigen Israels abgelehnt. Jetzt erhielt er, für was er sich entschieden hatte und musste mit den letzten Bildern leben, die er gesehen hatte – dem Tod seiner Söhne.

Wie anders die Bilder, die ein anderer Sterbender vor sich sah. Als die Steine auf ihn niederprasselten, durch die er getötet werden sollte, sah Stephanus den Himmel offen und er sprach (Apostelgeschichte 7:55+56):

„Er aber, voll Heiligen Geistes, blickte zum Himmel empor und sah die Herrlichkeit Gottes, und Jesus zur Rechten Gottes stehen; und er sprach: Siehe, ich sehe den Himmel offen und den Sohn des Menschen zur Rechten Gottes stehen!“

Zedekia verließ mit Schreckensbildern vor seinem inneren Auge diese Welt und es ist anzunehmen, dass er mit Schreckensbilder im Jenseits aufwachte und mit Schreckensbildern die Ewigkeit verbringen wird.

Stephanus verließ diese Welt mit einem Blick auf die Herrlichkeit Gottes im Himmel, konnte am Ende seines Lebens für seine Feinde beten und seinen Geist voller Zuversicht in Gottes Hände befehlen. Und Gottes Wort erklärt, dass Menschen wie er bei Jesus aufwachen in ewiger Herrlichkeit und Geborgenheit.

Mögen wir unsere Herzen bewahren und unsere Wege nach Jesu Willen einrichten. Mögen unsere Gedanken gefüllt sein mit der Liebe und Herrlichkeit Jesu, nicht mit den Schrecken der Welt. Darauf haben wir nur bedingt Einfluss. Aber so viel an uns ist, lasst uns unsere Augen und unser Denken und Handeln füllen, mit dem, was gut und heilsam ist!

Dienstag, 17. September 2024

Die Könige Judas – Jotam

Nach längerer Zeit noch einmal ein König, der einen guten Anfang und ein gutes Ende hatte. König Jotam folgte seinem Vater Usija als König von Juda, obwohl sein Vater noch lebte. Usija hatte sich an Gott versündigt und konnte krankheitsbedingt nicht weiterregieren. Mit 16 Jahren bestiegt Jotam den Thron. Über ihn heißt es in 2 Könige 15:32-38:

Er war 25 Jahre alt, als er König wurde, und er regierte 16 Jahre lang in Jerusalem. Und der Name seiner Mutter war Jerusa, eine Tochter Zadoks. 34 Und er tat, was recht war in den Augen des Herrn; ganz wie sein Vater Ussija gehandelt hatte, so handelte auch er. 35 Nur dass die Höhen nicht wegkamen; denn das Volk opferte und räucherte noch auf den Höhen. Er baute das obere Tor am Haus des Herrn. 36 Was aber mehr von Jotam zu sagen ist, und alles, was er getan hat, ist das nicht aufgezeichnet in der Chronik der Könige von Juda? 37 In jenen Tagen fing der Herr an, Rezin, den König von Aram, und Pekach, den Sohn Remaljas, gegen Juda zu senden. 38 Und Jotam legte sich zu seinen Vätern und wurde begraben bei seinen Vätern in der Stadt seines Vaters David.

Eigentlich „erholsame“ Verse, nachdem seine unmittelbaren Vorfahren ja kein sonderlich gutes Ende fanden. Ein kleiner, bitterer Beigeschmack ist die Formulierung in Vers 35: ‚Nur dass die Höhen nicht wegkamen ‘.

Jotam tat was recht war in Gottes Augen. Er handelte wie sein Vater Usija. Im Paralleltext in 2 Chronik 27 wird sogar noch der Zusatz erwähnt: „Doch Jotam drang nicht in das Haus des Herrn ein.“ Das war ja die Sünde, die Usija begangen hatte.

Jotam baute ein Tor am Haus des Herrn aus, kümmerte sich um die Stadtmauer, baute Städte, Türme und Burgen. (‚Nur dass ‘.)

Er zog in den Kampf gegen die Feinde Judas und machte sie tributpflichtig. (‚Nur dass ‘.) Ein lobenswerter König. Ein König, der viel erreichte, gerade weil er dem Herrn von Herzen folgte. In 2. Chronik 27:6 heißt es: So erstarkte Jotam; denn er richtete seine Wege aus vor dem Angesicht des Herrn, seines Gottes.“

Aber da sind diese Worte ‚Nur dass . Auch während seiner Regierungszeit kamen die Götzenaltäre auf den Höhen nicht weg. Nicht dass Jotam selbst dort geopfert hätte. Es heißt: “Das Volk opferte und räucherte noch auf den Höhen.“  Und auch der Paralleltext in 2 Chronik 27 bezieht sich nicht auf den König, sondern sein Volk (Vers 2): Aber das Volk handelte noch verderblich.“

Schade, dass es in der Biografie des gottesfürchtigen Königs Jotam dieses ‚Nur dass gibt, auch wenn man es in seinem persönlichen Leben nicht überbewerten sollte.

In unserem persönlichen Leben, in unserer Nachfolge allerdings sollten wir von ganzem Herzen danach streben, dass von uns allen gesagt werden kann: So erstarkten sie; denn sie richteten ihre Wege aus vor dem Angesicht des Herrn, ihres Gottes.“ Ohne ‚Nur dass , ohne „außer wenn …‘ und ohne ‚wenn und aber‘. Zu viele verpassen das Erstarken im Herrn wegen einer kompromissbereiten Nachfolge. Lasst uns die gewaltige Verheißung Gottes anstreben, der in 2 Chronik 16:9 verspricht:

Denn die Augen des Herrn durchstreifen die ganze Erde, um sich mächtig zu erweisen an denen, deren Herz ungeteilt auf ihn gerichtet ist.

Das war Jotams Erfahrung. Lass es auch Deine Erfahrung werden!

Montag, 16. September 2024

Bekehrungsgebete

Es ist höchst interessant zu beobachten, wie gestandene Gotteskinder, Theologen, Vorbilder in der christlichen Nachfolge, zu bestimmten Themen unterschiedliche Auffassungen haben können. Nicht nur in unbedeutenden Fragen. Sicher, die großen Fragen des Heils, wie „Christus allein,“ „Allein durch Gnade,“ „Die Inspiration der Bibel,“ darüber sind sie sich alle einig (hoffentlich!). Aber es gibt doch Fragen, die von wiedergeborenen Christen unterschiedlich beantwortet werden. Und Vertreter beider Seiten sind geliebt und gesegnet von Gott, dem sie dienen. Man denke nur an Vertreter der Prädestination (Calvinismus) einerseits und der „freien Willensentscheidung“ (Armenianismus) andererseits. Der große Evangelist, George Whitefield, vertrat den Calvinismus, der gesegnete Evangelist, John Wesley, den Armenianismus. Beide wirkten im großen Segen Jesu und waren befreundet.

Oder die Fragen rund um den Heiligen Geist. Wer möchte abstreiten, dass Gott viele Menschen gebraucht, die noch an alle Gaben des Heiligen Geistes für heute glauben? Genauso gebraucht der Herr aber auch solche, die die Auffassung vertreten, dass die Zeichengaben mit der Apostelzeit aufgehört haben.

Während wir uns darüber streiten und uns im schlimmsten Fall den Glauben absprechen, segnet der Vater im Himmel Seine Kinder – diese, wie jene.

Dieser Tage hörte ich mir das im Seitenfenster gepostete Interview von Open Doors an. Höchst interessant; nicht nur wegen der Informationen zum Thema Christenverfolgung, sondern auch wegen der Aussagen zum rettenden Glauben. Diesbezüglich gibt es unterschiedliche Aussagen, bzw. Vorgehensweisen bekannter christlicher Persönlichkeiten.

Während Dr. Paul Washer, bekannter Redner, Evangelist und Autor sich immer wieder gegen ein „Übergabegebet“ zur Bekehrung ausspricht, spricht und schreibt Professor Werner Gitt immer wieder positiv darüber. Beide führen Beispiele dafür an, wie irreführend / positiv ein „Übergabegebet“ ist. Tatsache ist: Es ist eine methodische Nebensächlichkeit, die beides – positiv oder negativ – sein kann.

Die Bibel lehrt, dass die Rettung allein durch den Glauben an Jesus geschenkt wird. Vergebung erhalten wir weder durch den Rosenkranz, noch durch das Vater Unser, noch durch frei gesprochene Gebete. Vergebung erhalten wir allein durch Umkehr und den Glauben an Jesus als unseren Retter und Erlöser. So lehren es auch die Apostel (z.B.: Apostelgeschichte 16:31):

Glaube an den Herrn Jesus Christus, so wirst du gerettet werden, du und dein Haus!

Gleichzeitig heißt es an anderer Stelle (Römer 10:13):

Jeder, der den Namen des Herrn anruft, wird gerettet werden.

Ist es nun der Glaube oder ist es das Anrufen Gottes , das Gebet, das uns rettet? Beide, Paul Washer wie auch Werner Gitt betonen die Art und Weise, wie sie Menschen zu Jesus führen.

In Gottes Wort wird immer wieder der Glaube als Grundlage für unsere Rettung betont. Allein der Glaube an Jesus rettet. Ein nachgesprochenes „Übergabegebet“ ohne Glauben ist lediglich ein „Geplapper wie es die Heiden tun“. Rettender Glaube ist eine Angelegenheit des Herzens. Das aber macht ein „Übergabegebet“ aus gläubigem Herzen nicht falsch oder irreführend. Im Gegenteil: Rettender Glaube sucht die Kommunikation mit dem Retter, Jesus.

Manch ein gläubiger Christ kann sich nicht an das Datum oder seine Wiedergeburt erinnern – und doch ist er geistlich lebendig (ebenso wenig, wie ich mich nicht an meine körperliche Geburt erinnern kann – und doch lebendig bin).

Bekehrungsgebete sind keine Voraussetzung zum Heil. Glaube ist!

Dennoch bin ich in der Regel ein Verfechter eines Übergabegebets. Ich lade Menschen ein, ihr Leben „Jesus zu übergeben“ – möglichst sogar in Gegenwart anderer, oder in einem Gottesdienst oder einer anderen Veranstaltung. Warum?

Satan wird unweigerlich seine Krähen des Zweifels senden. Und es mag dem jungen Christen eine Glaubensstütze sein, sich an ein Übergabegebet zu erinnern, besonders, wenn es in der Gegenwart oder im Beisein einer anderen Person gesprochen wurde. Das Übergabegebet mag der erste Schritt sein, den Glauben an Jesus als Retter zu bezeugen und in Worte zu fassen.

Ich ermutige Dich: Nimm Dir ein paar Minuten Zeit, das hilfreiche Interview von Open Doors im Seitenfenster anzuschauen. 

Sonntag, 15. September 2024

Herzliche Einladung zum Gottesdienst!

Heute wieder mit Sonntagszitat am Schluss!

Sprüche 3:13-18

13 Glücklich der Mensch, der Weisheit gefunden hat, der Mensch, der Verständnis erlangt!
14 Denn ihr Erwerb ist besser als Silber und wertvoller als Gold ihr Gewinn.
15 Kostbarer ist sie als Korallen, und alle deine Kleinode kommen an Wert ihr nicht gleich.
16 Länge des Lebens ist in ihrer Rechten, in ihrer Linken Reichtum und Ehre.
17 Ihre Wege sind freundliche Wege, und alle ihre Pfade sind Frieden.
18 Ein Baum des Lebens ist sie für alle, die sie ergreifen, und wer an ihr festhält, ist glücklich zu preisen.

1 Korinther 1:30b: Christus ist Gottes Weisheit für uns. Durch ihn haben wir Anerkennung vor Gott gefunden, durch ihn gehören wir zu Gottes heiligem Volk, und durch ihn sind wir auch von unserer Schuld befreit.

Herzliche Einladung zum Gottesdienst:

Anbetung - (Gäste)
Gebet - Gemeinschaft - Predigt
Gemeinsames Mittagessen

  Wir freuen uns auf dich!

Calvary Chapel Freier Grund
Bitzegarten 5
57290 Neunkirchen
Beginn: 10:30 Uhr

Sonntagszitat:

Wenn wir über Weisheit sprechen, sprechen wir über Christus. Wenn wir über die Tugend sprechen, sprechen wir über Christus. Wenn wir über Gerechtigkeit sprechen, sprechen wir über Christus. Wenn wir über Friede sprechen, sprechen wir über Christus. Wenn wir über Wahrheit und Leben und Erlösung sprechen, sprechen wir über Christus. (Aurelianus Ambrosius)

Christus ist Gottes Kraft und Gottes Weisheit, und wer die Heilige Schrift nicht kennt, der kennt weder Gottes Kraft noch seine Weisheit: die Schrift nicht kennen heißt Christus nicht kennen. (Hieronymus)