Samstag, 21. September 2024
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Freitag, 20. September 2024
WIR haben keine Götzen!
Kürzlich unterhielt ich mich mit einem guten Freund über einen Bibeltext. Im Laufe des Gesprächs kamen wir auf Götzen zu sprechen. Gott warnt ständig vor Götzendienst und erklärt:
Das (Holz) dient dann dem Menschen als Brennstoff; und er nimmt davon und wärmt sich damit; er heizt ein, um damit Brot zu backen; davon macht er auch einen Gott und betet ihn an; er verfertigt sich ein Götzenbild und fällt davor nieder! 16 Den einen Teil verbrennt er im Feuer, bei dem anderen isst er Fleisch; er brät einen Braten und sättigt sich; er wärmt sich auch daran und spricht: »Ah, ich habe mich erwärmt, ich spüre das Feuer!« 17 Aus dem Rest aber macht er einen Gott, sein Götzenbild. Er kniet davor nieder, verehrt es und fleht zu ihm und spricht: »Errette mich, denn du bist mein Gott!«
Götzen sind aus Silber und GoldSie sind von Menschenhänden gemacht
Sie haben einen Mund und reden nicht
Sie haben Augen und sehen nicht
Sie haben Ohren und hören nicht
Sie haben eine Nase und riechen nicht
Sie haben Hände und greifen nicht
Sie haben Füße und gehen nicht
Mit ihrer Kehle geben sie keinen Laut.
Man befestigt sie mit Nagel und Hammer, dass sie nicht umfallen.
Sie sind nichts als Vogelscheuchen im Gurkenfeld.
Man muss sie tragen, denn sie können nicht gehen.
Sie können weder helfen noch Schaden tun.
(aus Psalm 115; Jesaja 44; Jeremia 10)
Wenn wir solche Texte lesen, gehen sie uns nicht wirklich unter die Haut, denn wir haben solche Götzen nicht. Vielleicht regt sich sogar ein wenig Mitleid mit den „Heiden“, die sich an solche hirnlosen, nutzlosen, metallenen, hölzernen Materialien hängen und meinen, die könnten helfen, bewahren, erfreuen oder Glück vermitteln. Naiv! Außerdem kennen wir solche Figuren meist nur aus dem Fernsehen oder Internet.
Bei einigen meiner Reisen im Ausland habe ich solche oder ähnliche Götzen gesehen. In einem Krankenzimmer in Asien hing ein kleines Vogelhäuschen von der Decke. Darin lag etwas Reis, etwas Geld und ein paar andere Dinge, als Opfer für die Krankheitsgeister. In einem anderen Land standen ähnliche Häuschen als Ständer in den Hausgärten. Opferstätten für die Geister der Verstorbenen; und in den Tempeln knieten die Menschen vor übergroßen Götzen aus Stein und Gold.
Und wieder halten wir es für rückständig und unvernünftig. Naiv! Dabei weigern wir uns standhaft, unsere bildlichen Vorstellungen von Götzen aufzugeben. Götzen – so meinen wir – sind hölzerne oder metallene Handarbeiten von tier- oder menschenähnlichen Gestalten, meist entstellt oder als Horrorfiguren präsentiert.
Wir weigern uns standhaft, die Dinge als Götzen zu bezeichnen, denen wir – ohne Worte – unser Vertrauen schenken. Dabei sind sie so natürlich und alltäglich, dass wir sie niemals als Götzen bezeichnen oder erkennen würden. Sie haben Namen, die in unser Leben hineingehören, Funktionen, von denen wir profitieren können. Aber sie sind zum Götzen geworden, weil sie Jesus aus der Schaltzentrale unseres Lebens verdrängt haben. Vielleicht sogar ohne, dass wir es merken.
In der westlichen Welt steht der Götze Mammon ganz oben auf der Liste. Unzählige Christen kümmern sich mehr um ihr Geld als um Jesus. Dem Götzen Mammon folgen die Götzen Freizeit, Selbstverwirklichung, Arbeit, Familie, Hobby, Bequemlichkeit … nichts davon an sich verwerflich. Auch Holz, Stein oder Gold, aus denen die anfangs beschriebenen Götzen bestehen, sind an sich nicht verwerflich. Verwerflich ist, was wir damit machen. Jesaja schreibt über den Nutzen des Brennholzes (Jesaja 44:19+20a):
Keiner denkt einmal gründlich nach und sagt sich: ›Einen guten Teil des Baums habe ich zu Brennholz zerhackt. Über der Glut habe ich Brot gebacken, ich habe Fleisch gebraten und mich satt gegessen. Aus dem restlichen Holz schnitze ich nun so etwas Abscheuliches! Dieser Holzklotz soll mein Gott sein, vor dem ich mich niederwerfe?‹ Würde einer von ihnen einmal so weit denken, dann sähe er den Widersinn ein. Genauso gut könnte er die Asche des verbrannten Holzes anbeten!
Nehmen wir Paulus´ Worte aus 1 Korinther 6:12 dazu und wenden sie an auf unsere modernen Götzen, die wir so schwer nur als Götzen erkennen, dann lesen wir:
Alles ist mir erlaubt, aber nicht alles dient zum Guten. Alles ist mir erlaubt, aber nichts soll Macht haben über mich.
Alle Macht im Himmel und auf der Erde ist Jesus gegeben (Matthäus 28:18). Auch in Deinem Leben?
Donnerstag, 19. September 2024
Jesusjünger
Da rief er seine zwölf Jünger zu sich und gab ihnen Vollmacht über die unreinen Geister, sie auszutreiben, und jede Krankheit und jedes Gebrechen zu heilen. 2 Die Namen der zwölf Apostel aber sind diese: der erste Simon, genannt Petrus, und sein Bruder Andreas; Jakobus, der Sohn des Zebedäus, und sein Bruder Johannes; 3 Philippus und Bartholomäus; Thomas und Matthäus der Zöllner; Jakobus, der Sohn des Alphäus, und Lebbäus, mit dem Beinamen Thaddäus; 4 Simon der Kananiter, und Judas Ischariot, der ihn auch verriet. (Matthäus 10:1-4)
Das ist schon ein bunter Haufen, diese Jünger Jesu. Sie alle wurden ausgesandt, um Jesus und den Menschen zu dienen. Alle Schattierungen vorhanden, alle Schwächen und Stärken vertreten. In Jesu Jüngern kann sich jeder irgendwo wiederfinden.
Petrus: Vielleicht der bekannteste Jünger. Aber Bekanntheitsgrad und Popularität sind keine Qualifikationen für den Dienst für Jesus. Petrus zeichnet sich oft in den Evangelien aus als vorschnell, hitzig, furchtsam, selbst-überschätzend; aber auch als geborener Leitertyp, mutig und (fast) immer nahe bei Jesus.
Andreas: Manchmal scheint es, als stünde er im Schatten seines Bruders, Petrus. Aber das scheint nur so. Bei Jesus steht niemand im Schatten eines anderen. Jeder ist bewusst berufen und beauftragt.
Jakobus: Er wollte mit seinem Bruder, Johannes, eine ganze Ortschaft durch himmlisches Feuer verbrennen, weil ihnen nicht passte, wie sie Jesus behandelten. Sie wollten Jesus rächen.
Johannes: Wollte mit seinem Bruder, Jakobus, einen Sonderplatz im Himmel, direkt neben Jesus. Dachten die beiden Brüder vielleicht, sie hätten es verdient? Bei den anderen Jüngern erzeugten sie jedenfalls Unwillen und Jesus warnte alle vor Stolz.
Philippus: Er wird beschrieben als ein Jünger, der nicht immer gleich verstand, was Jesus sagte oder tat.
Bartolomeo: Personalie ungewiss. Manche vermuten, er ist identisch mit Nathanael, Sohn des Tolomeo. Aber wer weiß …?
Thomas: Ok, den kennen wir alle. Das war der, der – wie Philippus – manchmal etwas langsam war, zu verstehen. Und natürlich war er der größte Zweifler unter allen.
Matthäus: Echt schlechte Voraussetzung für irgendeinen Dienst. Zöllner, Überläufer, Verräter, Halsabschneider, Betrüger, großer Freundeskreis im schlechten Milieu,
Jakobus, Sohn des Alpäus: Nicht gerade mit hohem Bekanntheitsgrad gesegnet. Wurde auch: „der Jüngere“ genannt. Wer möchte schon so einen Spitznamen?
Lebbäus: auch Thaddäus genannt. Muss man nicht mehr zu sagen. Ein echter „no Name“.
Simon, der Kanaaniter: Er war ein Zelot, ein Eiferer, ein Fundi, Mitglied in einer extremen Sekte, die den Ruf als Attentäter erhielten.
Judas Ischariot: Den kennt jeder! Wie konnte Jesus den nur einbeziehen?!
Nicht, dass alle nur Versager waren oder mit nur schlechten Eigenschaften. Aber mal ehrlich: Hätte Jesus gewusst, auf was er sich einließ, als er diese zwölf berief und aussandte ... … ER WUSSTE ES! UND ER TAT ES TROTZDEM!
Jesus kennt auch alle unsere Höhen und Tiefen. Niemand hat eine Ausrede, warum Jesus uns nicht ebenso ausrüsten und mächtig gebrauchen kann, wie die oben erwähnten Menschen. Wer bei Jesus steht, steht nicht im Schatten. Wenn wir uns Jesus anschließen, sind wir Stammkraft, denn bei Jesus gibt es keine Ersatzspieler. Er versteht uns in unseren Zweifeln, Kämpfen und Anfechtungen und kann trotzdem jeden von uns gebrauchen.
Lasst uns festhalten an Jesus, der uns festhält und Ihm dienen, nicht mit bedrücktem, beschämtem Herzen, sondern mit frohem Herzen, dass Er uns in Seine erste Mannschaft berufen hat.
Mittwoch, 18. September 2024
Die ständige Erinnerung
Als ich mich kürzlich mit dem Propheten Jeremia beschäftigte, erschreckten mich die Verse aus Jeremia 52:6-11:
Am neunten Tag des vierten Monats, als die Hungersnot in der Stadt überhandnahm und das Volk des Landes kein Brot mehr hatte, 7 da brach man in die Stadt ein, und alle Kriegsleute flohen und verließen die Stadt bei Nacht auf dem Weg durch das Tor zwischen den beiden Mauern beim Garten des Königs, während die Chaldäer die Stadt umzingelten; und sie nahmen den Weg zur Arava. 8 Aber das Heer der Chaldäer jagte dem König nach, und sie holten Zedekia ein auf der Ebene von Jericho, nachdem sein ganzes Heer ihn verlassen und sich zerstreut hatte. 9 Und sie ergriffen den König und führten ihn zum König von Babel hinauf nach Ribla im Land Hamat, und er sprach das Urteil über ihn. 10 Und der König von Babel ließ die Söhne Zedekias vor dessen Augen niedermetzeln, auch alle Fürsten Judas ließ er in Ribla niedermetzeln; 11 Zedekia aber ließ er die Augen ausstechen und ihn mit zwei ehernen Ketten binden; und der König von Babel brachte ihn nach Babel und warf ihn ins Gefängnis bis zum Tag seines Todes.
Natürlich steckt da vieles im Text, das erschrecken kann. Juda leidet unter einer schrecklichen Belagerung. Lebensmittel sind aufgebraucht und es kommt zu Kannibalismus (Jeremia 19:9), die Stadt wird von feindlichen Armeen gestürmt, das Heer verlässt die Schutzbefohlenen, um den eigenen Kopf zu retten und der König selbst wird gefangen genommen und abgeführt.
Was allerdings noch viel schlimmer erscheint ist die Beschreibung der Minuten, bevor man dem König Zedekia das Augenlicht nimmt. Vor seinen Augen werden seine Söhne niedergemetzelt. Da Zedekia selbst erst 32 Jahre alt war, werden seine Söhne noch Kinder gewesen sein. Er musste mit ansehen, wie sie „niedergemetzelt“ wurden. Danach wurden ihm die Augen ausgestochen.
Schrecklich sind die letzten Bilder, die König Zedekia mit in seine Dunkelheit nahm: das Gemetzel an seinen Söhnen. Das soll hier gar nicht ausgeführt werden. Aber Zedekia hatte auch keine Entschuldigung. Mit klaren Worten hatte Gott ihn durch Jeremia gewarnt – bis hinein in Einzelheiten des Gerichts (Jeremia 34:3). Zedekia hatte weiterhin seinen toten Götzen vertraut und den Allmächtigen Israels abgelehnt. Jetzt erhielt er, für was er sich entschieden hatte und musste mit den letzten Bildern leben, die er gesehen hatte – dem Tod seiner Söhne.
Wie anders die Bilder, die ein anderer Sterbender vor sich sah. Als die Steine auf ihn niederprasselten, durch die er getötet werden sollte, sah Stephanus den Himmel offen und er sprach (Apostelgeschichte 7:55+56):
„Er aber, voll Heiligen Geistes, blickte zum Himmel empor und sah die Herrlichkeit Gottes, und Jesus zur Rechten Gottes stehen; und er sprach: Siehe, ich sehe den Himmel offen und den Sohn des Menschen zur Rechten Gottes stehen!“
Zedekia verließ mit Schreckensbildern vor seinem inneren Auge diese Welt und es ist anzunehmen, dass er mit Schreckensbilder im Jenseits aufwachte und mit Schreckensbildern die Ewigkeit verbringen wird.
Stephanus verließ diese Welt mit einem Blick auf die Herrlichkeit Gottes im Himmel, konnte am Ende seines Lebens für seine Feinde beten und seinen Geist voller Zuversicht in Gottes Hände befehlen. Und Gottes Wort erklärt, dass Menschen wie er bei Jesus aufwachen in ewiger Herrlichkeit und Geborgenheit.
Mögen wir unsere Herzen bewahren und unsere Wege nach Jesu Willen einrichten. Mögen unsere Gedanken gefüllt sein mit der Liebe und Herrlichkeit Jesu, nicht mit den Schrecken der Welt. Darauf haben wir nur bedingt Einfluss. Aber so viel an uns ist, lasst uns unsere Augen und unser Denken und Handeln füllen, mit dem, was gut und heilsam ist!
Dienstag, 17. September 2024
Die Könige Judas – Jotam
Nach längerer Zeit noch einmal ein König, der einen guten Anfang und ein gutes Ende hatte. König Jotam folgte seinem Vater Usija als König von Juda, obwohl sein Vater noch lebte. Usija hatte sich an Gott versündigt und konnte krankheitsbedingt nicht weiterregieren. Mit 16 Jahren bestiegt Jotam den Thron. Über ihn heißt es in 2 Könige 15:32-38:
Er war 25 Jahre alt, als er König wurde, und er regierte 16 Jahre lang in Jerusalem. Und der Name seiner Mutter war Jerusa, eine Tochter Zadoks. 34 Und er tat, was recht war in den Augen des Herrn; ganz wie sein Vater Ussija gehandelt hatte, so handelte auch er. 35 Nur dass die Höhen nicht wegkamen; denn das Volk opferte und räucherte noch auf den Höhen. Er baute das obere Tor am Haus des Herrn. 36 Was aber mehr von Jotam zu sagen ist, und alles, was er getan hat, ist das nicht aufgezeichnet in der Chronik der Könige von Juda? 37 In jenen Tagen fing der Herr an, Rezin, den König von Aram, und Pekach, den Sohn Remaljas, gegen Juda zu senden. 38 Und Jotam legte sich zu seinen Vätern und wurde begraben bei seinen Vätern in der Stadt seines Vaters David.
Eigentlich „erholsame“ Verse, nachdem seine unmittelbaren Vorfahren ja kein sonderlich gutes Ende fanden. Ein kleiner, bitterer Beigeschmack ist die Formulierung in Vers 35: ‚Nur dass … die Höhen nicht wegkamen ‘.
Jotam tat was recht war in Gottes Augen. Er handelte wie sein Vater Usija. Im Paralleltext in 2 Chronik 27 wird sogar noch der Zusatz erwähnt: „Doch Jotam drang nicht in das Haus des Herrn ein.“ Das war ja die Sünde, die Usija begangen hatte.
Jotam baute ein Tor am Haus des Herrn aus, kümmerte sich um die Stadtmauer, baute Städte, Türme und Burgen. (‚Nur dass …‘.)
Er zog in den Kampf gegen die Feinde Judas und machte sie tributpflichtig. (‚Nur dass …‘.) Ein lobenswerter König. Ein König, der viel erreichte, gerade weil er dem Herrn von Herzen folgte. In 2. Chronik 27:6 heißt es: „So erstarkte Jotam; denn er richtete seine Wege aus vor dem Angesicht des Herrn, seines Gottes.“
Aber da sind diese Worte ‚Nur dass …‘. Auch während seiner Regierungszeit kamen die Götzenaltäre auf den Höhen nicht weg. Nicht dass Jotam selbst dort geopfert hätte. Es heißt: “Das Volk opferte und räucherte noch auf den Höhen.“ Und auch der Paralleltext in 2 Chronik 27 bezieht sich nicht auf den König, sondern sein Volk (Vers 2): „Aber das Volk handelte noch verderblich.“
Schade, dass es in der Biografie des gottesfürchtigen Königs Jotam dieses ‚Nur dass …‘ gibt, auch wenn man es in seinem persönlichen Leben nicht überbewerten sollte.
In unserem persönlichen Leben, in unserer Nachfolge allerdings sollten wir von ganzem Herzen danach streben, dass von uns allen gesagt werden kann: „So erstarkten sie; denn sie richteten ihre Wege aus vor dem Angesicht des Herrn, ihres Gottes.“ Ohne ‚Nur dass …‘, ohne „außer wenn …‘ und ohne ‚wenn und aber‘. Zu viele verpassen das Erstarken im Herrn wegen einer kompromissbereiten Nachfolge. Lasst uns die gewaltige Verheißung Gottes anstreben, der in 2 Chronik 16:9 verspricht:
Denn die Augen des Herrn durchstreifen die ganze Erde, um sich mächtig zu erweisen an denen, deren Herz ungeteilt auf ihn gerichtet ist.
Das war Jotams Erfahrung. Lass es auch Deine Erfahrung werden!