„Rette die, die unschuldig zum Tode verurteilt wurden; sieh nicht untätig zu, wie sie sterben.“ (Sprüche 24:11/NLB)

Samstag, 6. Mai 2017

Hühnerstallfreiheit

Am 28.4. erzählte mein Freund Stefan über Erfahrungen mit seiner neuen Hühnerschar. Hier eine gekürzte Ausgabe seiner Gedanken:

„Heute vor einer Woche war ich auf dem Westerwald und habe ein paar Hühner geholt, unsere ersten Hühner. ‚Eine gute Sache,’ haben wir gedacht. ‚Aus mindestens drei Gründen’:
  1. Man bekommt täglich frische Eier.
  2. Man muss die Böschung nicht mehr mähen. (Da kümmern sich die Hühner drum)
  3. Wenn die Hühner alt und lebensmüde sind, kann man noch Suppe daraus kochen. 
Das Ganze ist ein Geschäft auf Gegenseitigkeit, denn die Hühner haben es gut bei uns. Sie haben einen gemütlichen Stall zum Schlafen, schöne Legenester, eine große Voliere, Futter, alles was sie sonst noch brauchen und dazu einen großen Auslauf zum bewegen. Aber eines der Hühner war trotzdem nicht so glücklich damit.

Es hatte einen sehr großen Freiheitsdrang, fühlte sich in dem Freilauf offenbar eingesperrt und  wollte unbedingt raus. Warum eigentlich? Innerhalb des Zaunes gab es alles, was das Huhn für ein glückliches Leben brauchte. Futter, Salat, frisches Wasser – und mehr. Aber dieses Huhn hatte den Drang in sich drin, auszubrechen.

Am Abend um 19:30 Uhr war es noch da. Die ersten Hühner waren schon im Stall. Den anderen haben wir dann den Weg rein gezeigt, ohne zu merken, dass das eine Huhn tatsächlich in die „Freiheit“ entwischt war. Wäre es in den Stall gegangen, dann hätte ich die Tür hinter ihm zugemacht, es eingesperrt und es bis zum nächsten Morgen sicher verwahrt. Aber damit hätte ich natürlich auch Fuchs und Marder ausgesperrt. Es wäre zum Besten des Huhns gewesen. So hat es die erste Nacht in Freiheit gleich mit dem Leben bezahlt. Am Morgen fand ich nur noch ein paar Federn im Hof. Tragisch.

Ich glaube, wir Menschen ticken manchmal genauso wie dieses Huhn. Wir sehen Regeln und  Einschränkungen und denken sofort drüber nach, wie wir sie umgehen und ausbrechen können. Wir lassen uns nicht gerne irgendwas vorschreiben. Wir kommen auch gar nicht auf die Idee, dass das vielleicht zu unserem Besten sein könnte. Verbote und Gesetze scheinen nur den Spaß zu verderben.

Viele Menschen haben beim Gedanken an Jesus und die Christen genau diese Vorstellung. Sie denken, das Leben eines Christen wird durch Verbote und Gesetze bestimmt, die ihm den Spaß verderben. Es gab eine Zeit in meinem Leben, da habe ich genauso gedacht. „Einen echten Christen erkennst Du da dran, dass er nichts mehr darf. Entsprechend bekümmert und traurig sieht der dann auch aus.

Mittlerweile lebe ich seit vielen Jahren als Christ und ich habe gelernt, dass Christsein meine Freiheit und Freude nicht einschränkt. Gott sagt (Jakobus 1:25)

Wer sich in das vollkommene Gesetz vertieft, 
in das Gesetz der Freiheit,
wer es immer vor Augen hat 
und nicht vergisst was er wahrnimmt, sondern danach handelt, 
der wird dabei glücklich und gesegnet sein.

Heißt: „Wer sich mit Gottes Wort beschäftigt und sein Leben daran orientiert, der verzichtet nicht auf ein fröhliches Leben. Im Gegenteil: Der wird befreit und dann erst wahre Freude kennenlernen.

Warum sperre ich meine Hühner nachts ein? Doch nicht, weil ich denen den Spaß einer Nachtwanderung verderben will. Nein! Ich möchte alles tun, damit die Hühner sicher und fruchtbar leben. Aber auch aus eigenem Interesse. Damit sie als glückliche Hühner gesunde Eier legen. Dafür muss ich Schaden von ihnen abwenden. Auch wenn das bedeutet, dass ich ihnen Vorschriften mache, die ihnen erst mal nicht gefallen.

Gott möchte genau das für uns. Wir sollen ein sicheres und fruchtbares Leben für Ihn leben, wobei die Art der Frucht in Galater 5:22-23 beschrieben wird: Liebe, Freude, Friede, Geduld, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut und Keuschheit.

Vielleicht klingt das für manche so langweilig, wie die Aussicht neben anderen auf einer Hühnerstange eingesperrt zu sein. Aber wenn wir es ausprobieren, dann erleben wir, dass uns genau dieses Leben nach Gottes Plan erfüllt und glücklich macht." (Andacht von Stefan Sauer am 28.4.17)

Freitag, 5. Mai 2017

Nehme ich das mit oder kommt das weg?

Die arme Frau Lot! Sie hatte sich ihr zu Hause eingerichtet, lebte mit ihrem Mann und ihren beiden Töchtern in friedlicher Nachbarschaft und hatte ihr ganzes Leben, einschließlich ihren Viehherden und anderem Besitz in Sodom aufgebaut. Aber ihre Nachbarn waren böse Menschen, die das Gericht Gottes auf sich zogen. Als Gott Lot sagte, er solle seine Familie schnellstens aus der Stadt evakuieren, fügte Er hinzu: BLICKT NICHT ZURÜCK! Auf der Flucht blieb aber das Herz von Frau Lot in der Stadt Sodom hängen. Die Rettung vor Augen – dreht sie sich wehmütig um nach dem, was war und zeigt dadurch, dass ihr Herz mehr nach ihrem eigenen Willen verlangt als nach dem Willen Gottes. Das kostete!

Zwei Jünger Jesu hatten beide schrecklich gesündigt. Beide hatten Jesus in den vergangenen Jahren intensiv kennen gelernt. Sie hatten Seine Lehren gehört, Sein Leben beobachtet und waren Ihm nachgefolgt. Aber nur einer hatte Jesus auch an sein Herz herangelassen, der andere nicht. Jetzt waren sie fast gleichzeitig in tiefe Sünde gefallen. Judas hatte Jesus für Geld an die Feinde verraten, die nun die Kreuzigung einleiteten. Petrus hatte zunächst geprahlt und Jesus Treue bis zum Tod geschworen – dann hatte er seinen Herrn 3x verleugnet und sich dabei sogar selbst verflucht. Wie reagieren Judas und Petrus? Unterschiedlich! Judas klagt, schaut zurück auf seine Sünde, reagiert und verliert alles, einschließlich sein Leben. Auch Petrus weint über seine Sünde, hofft aber, schaut nach vorne auf das Kreuz, begegnet Jesus - und gewinnt.

Mit ca 25 Jahren fühlte ich mich von einem Vorgesetzten mehrmals ungerecht behandelt. Bitterkeit fraß sich tief in mein Herz und bedrückte und bremste mich geistlich für viele Jahre. Ich konnte nicht vergessen, weil ich immer auf den vermeintlichen Fehler des Vorgesetzten zurückblickte. Ich flüchtete nicht von meinem Arbeitsplatz, wechselte aber die Blickrichtung! Nicht mehr zurück, nicht mehr auf Menschen schauen, nicht an den Fehler des Vorgesetzten denken, sondern nach vorne blicken, auf Jesus und ihm weiterhin dienen, wo Er mich hingestellt hatte.

Interessant, was die Bibel zum Thema Vergessen und Blickrichtung sagt. Bei einem Wohnungswechsel nimmt man alles in die Hand, schaut es sich an und überlegt: „Nehme ich das mit oder kommt das weg?“

Im Leben mit Jesus brauchen wir nicht auf einen Wohnungswechsel zu warten. Wir dürfen uns heute fragen: „Nehmen wir das mit oder kommt das weg?“ Niemand kann auf Befehl vergessen! Aber wir können uns entscheiden, zu vergessen, im Sinne von hinter uns lassen – weg damit! Das dürfen wir mit allem Versagen und allen Lasten tun, dazu mit allem, was wir gerne ungeschehen machen würden.

Dem Propheten Jesaja offenbart Gott 2 interessante Verse darüber, wie Er – Gott – das mit dem Vergessen hält. Gott ist ja allwissend. Er kann ja gar nicht vergessen. Was macht Er also, wenn es um unser Versagen geht und um unsere Sünde?  In Jesaja 43:25 sagt Gott:

Ich, ich tilge deine Übertretungen um meinetwillen,
und an deine Sünden will ich nie mehr gedenken!

So macht Gott das also! Ein absolut froher und erhebender Gedanke für uns: Unsere Sünden und Übertretungen sind von Gottes Strichliste entfernt und Er wird nie wieder daran denken.

Gott gibt uns ein Beispiel. Petrus und viele andere Jünger durch die Jahrtausende hindurch folgten diesem Beispiel. Wir sollen es auch tun mit allem, was der Vergangenheit angehört und was nicht auf Befehl „löschbar“ ist:  Ich will nie mehr gedenken!

Donnerstag, 4. Mai 2017

Mabel

Tom ging von Zeit zu Zeit ins Pflegeheim, um anderen Menschen eine Freude zu machen. Dort lernte er eine alte Frau mit dem Namen Mabel kennen. Ihr Gesicht war schrecklich anzusehen. Der leere Blick und die weißen Pupillen zeigten, dass sie blind war. Die große Hörhilfe an einem Ohr wies darauf hin, dass sie fast taub war. Eine Seite ihres Gesichts wurde vom Krebs aufgefressen. Eine verfärbte und eiternde Wunde bedeckte einen Teil einer Wange, drückte ihre Nase auf die Seite, hatte ihr Auge fast erreicht und ihren Kiefer so verdreht, dass das, was eigentlich ihr Mundwinkel war, jetzt die untere Hälfte der Mundes war. Folglich sabberte sie unaufhörlich. Mabel war 89 Jahre alt und seit 25 Jahren im Pflegeheim, bettlägerig, blind, fast taub und allein. Das war Mabel.

Mabel und Tom wurden Freunde und er besuchte sie die nächsten drei Jahre ein- oder zweimal pro Woche. An manchen Tagen las er ihr aus der Bibel vor und wenn er aufhörte, trug sie den Abschnitt weiter vor, aus dem Gedächtnis und Wort für Wort. An anderen Tagen nahm er ein Liederbuch und sang mit ihr, und sie kannte die Texte der ganzen alten Lieder auswendig. Für Mabel waren das nicht einfach Übungen für ihr Gedächtnis. Sie hörte oft mitten in einem Lied auf und kommentierte einen Text, der ihr besonders passend für ihre Situation erschien.

Während einer hektischen Woche war Tom frustriert, weil sein Verstand in zehn Richtungen gleichzeitig gezogen wurde, weil er an so viele Dinge denken musste. Da tauchte in ihm die Frage auf: „Woran denkt Mabel die ganze Zeit? Stunde für Stunde, Tag für Tag, Woche für Woche, ohne zu wissen, ob nun Tag oder Nacht ist?“ Also ging er zu ihr und fragte sie: „Mabel, an was denkst du, wenn du hier liegst?“ Und sie sagte: „Ich denke über meinen Jesus nach.“

Tom saß da und dachte daran, wie schwer es ihm fiel, auch nur fünf Minuten über Jesus nachzudenken, und so fragte er sie: „Und was genau denkst du dann?“ Sie erwiderte langsam und überlegt: „Ich denke darüber nach, wie gut er zu mir war. Er war schrecklich gut zu mir in meinem Leben, weißt du…“

Diese Geschichte von Tom und Mabel ist nicht erfunden. Tom kannte sie und ihre Geschichte, ihre Schmerzen, ihr Schicksal. Sekunden tickten und Minuten verstrichen, und Tage und Wochen und Monate und Jahre vergingen, in denen sie Schmerzen litt, keine menschlichte Gesellschaft hatte und keine Erklärung dafür, warum das alles passierte. Und sie lag da, sang Loblieder und dachte darüber nach wie gut Gott zu ihr war. (Quelle: John Ortberg, Das Leben nach dem du dich sehnst, Projektion J, 1998, S. 25-29.)

Solche Geschichten finde ich regelrecht beschämend, aber gleichzeitig auch aufbauend und herausfordernd. Bewahrheitet sich hier nicht der Vers aus Römer 8:28?

Wir wissen aber, dass denen, die Gott lieben,
alle Dinge zum Besten dienen, 
denen, die nach dem Vorsatz berufen sind.

Mabel war blind (neben all den anderen Leiden). Aber ihre Blindheit half ihr die Ablenkungen des Lebens zu ignorieren und Gemeinschaft mit Jesus zu haben. In dieser Gemeinschaft mit Jesus wuchs eine Dankbarkeit, die für die meisten von uns gesunden Normalbürgern völlig unverständlich ist. Mabel war gesegnet mit einem Segen, den die meisten von uns nicht kennen.

Lebenszeugnisse wie dieses machen mich dafür dankbar, wie gut es mir geht und fordern mich gleichzeitig heraus, auch in den Nöten des Lebens Gottes segnende Hand zu suchen.

Mittwoch, 3. Mai 2017

Gemeinsam können wir es schaffen!

Gemeinsam können wir sie erreichen! Das ist der Titel einer Broschüre der Missionsgesellschaft „Gospel for Asia“.

In der Broschüre werden eine Vielzahl von Fragen aufgeworfen:
  • Wie kann es sein, dass nach 2000 Jahren fast eine Milliarde Menschen über 330 Millionen Götter anbeten, Opfer bringen und Rituale durchführen?
  • Wie kann es sein, dass 1.3 Milliarden Muslime sich fünfmal täglich zum Gebet in Richtung Mekka niederwerfen?
  • Wie kann es sein, dass Sonnengottanbeter am Strand sitzen und in die aufgehende Sonne starren, bis sie schließlich erblinden?
  • Wie kann es sein, dass tausende hingegebener Buddhisten in Entsagung leben, ihre Familien verlassen und Mönche werden, die nichts als ihr Safrangewand und eine Bettlerschale besitzen?
Dann werden diese Fragen beantwortet:
Weil sie mit aufrichtigem Herzen nach Vergebung ihrer Sünden suchen und zu den fast 3 Milliarden Menschen gehören, die (noch immer darauf warten,) den Namen Jesu zum ersten Mal in ihrem Leben zu hören. Wenn sie nicht die Gelegenheit bekommen, in diesem Leben Errettung durch IHN zu finden, werden sie ohne Hoffnung sterben.

Es folgen weitere Fakten:

Allein in Indien sind noch 500 000 Dörfer ohne christliches Zeugnis.
Allein in Asien sterben täglich 80 000 Menschen, ohne das Evangelium je gehört zu haben.
97% aller vom Evangelium Unerreichten leben im 10/40 Fenster (Definition HIER)

Gemeinsam können wir sie erreichen – so lautet der Titel der Broschüre. Und wie? – Gottes Wort gibt uns da einige Hinweise. In Matthäus 9:38, Markus 16:15 und Römer 10:15 heißt es:
  • Darum bittet den Herrn der Ernte, dass er Arbeiter in seine Ernte aussende!
  • Gehet hin in alle Welt und predigt das Evangelium aller Kreatur.
  • Wie sollen sie aber verkündigen, wenn sie nicht ausgesandt werden?
Das sind zunächst einmal drei Schritte, die unumgänglich sind: Beten, Gehen und Senden. Aussagen, die Jesus an uns alle gemacht hat.

Jeder von uns soll beten für die Menschen, die in den geistlichen Erntefeldern der Welt leben, in denen es an Arbeitern fehlt; beten, dass der Herr Arbeiter sendet! Bete mit.
Jeder von uns soll gehen. Wir gehen jedes Mal, wenn wir einen Schritt vor die Haustüre machen. Aber viel mehr aus unserer Mitte sollten ernsthaft erwägen und darüber beten, ob sie nicht weiter gehen sollten, als vor die Haustüre. Fast 3 Milliarden Menschen warten darauf, wie oben beschrieben, zum ersten Mal den Namen Jesu, des Retters zu hören
Schließlich: Jeder von uns sollte senden. Mission kostet Geld. Ob einheimische Missionare unterstützt werden oder ob wir Menschen aus unserer Mitte aussenden – Mission kostet Geld. Ohne, dass wir senden, werden 3 Milliarden Unerreichte unerreicht bleiben. Wenn wir aber alle beten, und wenn wir uns alle fragen, ob wir gehen sollten (weiter als vor die Haustüre) und wenn wir alle abgeben und es Missionaren ermöglichen, zu gehen und ihre Arbeit zu tun, dann wird die Ernte für Jesus eingebracht.

Gemeinsam können wir es schaffen!

Dienstag, 2. Mai 2017

Gebet im Buch Ruth

Wieder ein biblisches Buch in dem Worte wie „Gebet“, „beten“, „loben“, „preisen“, „anbeten“, und dergleichen fehlen. Wer aber die Geschichte von Ruth, Naomi und Boas kennt, der kann gar nicht anders als vermuten, dass Gebet – ungenannt und unsichtbar – in jedem Kapitel vorhanden ist. Tatsächlich lesen wir im letzten Kapitel (Ruth 4:14):

Da sprachen die Frauen zu Naemi: Gepriesen sei der HERR, 
der dir zu dieser Zeit einen Löser nicht versagt hat! 
Sein Name werde gerühmt in Israel!“

Um das zu verstehen, sollten wir ein wenig den biblischen Hintergrund verstehen. Das Land Israel war aufgeteilt unter die Familien der 12 Stämme und durfte nicht außerhalb der Familien verkauft werden. Starben nun die Erben eines Landbesitzers, musste sein Land an einen Verwandten aus dem selben Stamm Israels weitergegeben werden. Zum Land gehörte aber auch die Witwe des verstorbenen Erben. Im Buch Ruth war Naomi mit ihrem Mann, Elimelech, wegen einer Hungersnot nach Moab ausgewandert. Die beiden hatten zwei Söhne. Ihr Sohn Mahlon heiratete Ruth, starb aber, ebenso wie sein Bruder und sein Vater. Naomi, die ihres Mannes und ihrer Söhne beraubt war, ging zurück nach Israel. Ihre Schwiegertochter begleitete sie. Da alle Männer der Familie verstorben waren, musste ihr Landbesitz in Israel jetzt von dem nächsten Verwandten „gelöst“ werden. Damit blieb der Besitz in der Familie des Stammes Juda. Als Verwandter des verstorbenen Mannes der Naomi kam Boas als Löser in Frage. Der Besitz Elimelechs und die Frau seines verstorbenen Sohnes fielen ihm zu.

Wann immer im Buch Ruth über Boas berichtet wird, wird positiv berichtet. Boas war allem Anschein nach fleißig, spendabel, umsichtig und gottesfürchtig. Er stellt Ruth unter seinen persönlichen Schutz und ist bereit, Ruth zu heiraten und ihren Besitz zu lösen.

Ob der nächste Verwandte eines Verstorbenen nun charakterstark oder schwach war, gottesfürchtig oder nachlässig – das spielte keine große Rolle. War er an dem Land interessiert und bereit, die Witwe seines verstorbenen Verwandten mit zu „übernehmen“, war die Sache geregelt.

Boas war von Gott für diesen Moment berufen. Sein Herz war vorbereitet, sein Charakter vorbildlich und er war bereit, Ruth zur Frau zu nehmen und sich um ihre verwitwete – und somit mittellose – Schwiegermutter zu kümmern. In diesem Zusammenhang erklären die Frauen um Naomi:

Gepriesen sei der HERR,
der dir zu dieser Zeit einen Löser nicht versagt hat!
Sein Name werde gerühmt in Israel!“

Was ist die Lektion über Gebet im Buch Ruth?

  1. Naomi war eine leidgeprüfte Frau. Ihr Mann und ihre zwei Söhne waren in der Fremde gestorben. Aber selbst im Leid gibt es Grund, den Herrn zu loben.
  2. Es waren die Frauen um Naomi herum, die den Herrn priesen. War Naomi so von ihrer Not zerbrochen, dass sie diese Frauen brauchte, um ihr die Augen zu öffnen für die Lobwürdigkeit Gottes? Gibt es einen leidgeprüften Menschen, dem ich heute helfen kann, Gott zu loben?
  3. Naomi, Ruth und Boas hatten garantiert tonnenweise Lasten und Anliegen, die sie vor den Herrn brachten. Was aber erwähnt wird, ist ein Grund, Gott zu preisen.
 Lebe den Herrn meine Seele, und vergiss nicht, 
was Er dir Gutes getan hat! (Psalm 103:2)

Montag, 1. Mai 2017

1. Mai - Tag der Arbeit

Nicht nur in Deutschland – auch in vielen anderen Ländern der Welt, ist der 1. Mai der Tag der Arbeiterbewegung. Am 1. Mai 1886 wurde in den USA zu einem Generalstreik aufgerufen, um verschiedene Anliegen der Arbeiterbewegung durchzusetzen. 30 Jahre zuvor hatte es bereits Streiks der Arbeiter in Australien gegeben. 1886 wurde der Streik ausgeweitet. Es kam zu Gewalttätigkeiten mit vielen Toten und Verletzten. 3 Jahre später wurde der 1. Mai zum Kampftag der Arbeiterbewegung erklärt. Im Jahr darauf gab es Massenstreiks und Massendemonstrationen weltweit. In Deutschland wurde der 1 Mai 1933 zum Feiertag. Bis heute wird er genutzt, um für Rechte und Forderungen der Arbeiter zu demonstrieren.

Christ und Arbeit – ein wichtiges, brisantes und mitunter heikles Thema. Denn Christen sind immer für Gerechtigkeit, haben gleichzeitig aber auch einen anderen Blickwinkel, aus dem sie Arbeit betrachten. Natürlich arbeiten wir Christen für unser täglich Brot. Natürlich arbeiten die meisten Christen als Arbeiter oder Angestellte für ihren Arbeitgeber. Aber bei Jesusjüngern kommt eine weitere Komponente hinzu, die in allen Fragen unsere Einstellung prägt. Eine Komponente, die uns unterscheidet von solchen, die sich nicht als Jünger Jesu verstehen.

So weist Paulus in 1 Korinther 10:31 darauf hin, dass alles, was wir tun, wir zur Ehre Gottes tun sollen. Das ist ein starkes Wort, denn auch Christen arbeiten in Systemen, in denen Ungerechtigkeit herrscht. Auch Christen finden sich in Situationen, in denen sie ungerecht behandelt, unterbezahlt oder gemobbt werden. 1 Korinther 10:31 beschränkt den Auftrag, alle unsere Arbeit zur Ehre Gottes zu tun, nicht auf solche, die in gerechten Arbeitsverhältnissen stehen. Christen schweigen nicht zu Ungerechtigkeit, aber sie begegnen Ungerechtigkeit nur mit gerechten Mitteln. Sie begegnen Lieblosigkeit mit Liebe, und sie folgen den Fußstapfen Jesu, der manches Mal zur Ehre Gottes den Mund aufmachte, aber auch oft Unrecht in Geduld ertrug und sich auf Wichtigeres besann.
Manchmal wird dieser Weg schwer. Auch für Jesus bedeutete das (Er-)Tragen von Ungerechtigkeit eine Last. Manchmal möchten wir lieber ausbrechen. Manchmal sehnen wir uns vielleicht sogar danach, einen „geistlichen“ Dienst zu tun, „vollzeitig“ für Jesus zu arbeiten, um der Ungerechtigkeit der säkularen Arbeitswelt zu entfliehen. Vielleicht ging dieser Wunsch auch dem Arbeiter durch den Kopf, der auf Martin Luther zukam. „Wie kann ich Gott wirklich dienen?“ war seine Frage an den Reformator. „Was ist Deine Arbeit?“ wurde er von Luther gefragt. „Ich bin ein Schuhmacher,“ kam die Antwort. Er war völlig überrascht, als Luther ihm eine unerwartete Antwort gab:  "Wenn Du Gott wirklich dienen willst, dann mach gute Schuhe und verkaufe sie zu einem gerechten Preis!“
 
Luther forderte den Mann nicht auf, „christliche Schuhe oder Schuhe mit Fisch-Symbol“ zu machen. Er forderte ihn nicht auf, seine Arbeit zu kündigen und Mönch zu werden. „Tue, was du tust vor Gott und für Ihn und lebe in Gerechtigkeit!“

1. Mai – Tag der Arbeiterbewegung. Wenn dieser Tag uns bewegt, als Jesusjünger in unserem Beruf für Jesus zu arbeiten und Ihm durch Wort und Tat Ehre zu bereiten, dann haben wir mehr erreicht als viele derer, die der Ungerechtigkeit durch Ungerechtigkeit oder Gewalt begegnen. (w)

Sonntag, 30. April 2017

Herzliche Einladung zum Gottesdienst!

Heute wieder mit Sonntagszitat am Schluss 

Predigttext heute
Esra 9:1-10:44

1 Einige Zeit später kamen Obere des Volkes zu mir und sagten: "Das Volk Israel, auch die Priester und Leviten haben sich mit der Bevölkerung der Länder eingelassen und sich nicht von den Gräueln der Kanaaniter, Hetiter, Perisiter, Jebusiter, Ammoniter, Moabiter, Ägypter und Amoriter abgesondert.  
2 Sie haben Frauen aus diesen Völkern geheiratet, so dass das heilige Volk sich mit den fremden Völkern vermischt hat. Und bei diesem Treuebruch waren die Oberen und Vornehmen auch noch die Ersten." 
3 Als ich das hörte, zerriss ich vor Entsetzen mein Unter- und Obergewand, raufte mir die Haare und den Bart und setzte mich wie betäubt auf den Boden.  
4 Da versammelten sich alle um mich, die wegen des Treuebruchs der Heimgekehrten Angst vor den Worten Gottes hatten. Und ich blieb bis zur Zeit des Abendopfers auf dem Boden sitzen.  
5 Dann erhob ich mich aus meiner Erstarrung, kniete in meiner zerrissenen Kleidung hin und breitete meine Hände aus zu Jahwe, meinem Gott.  
6 "Mein Gott", sagte ich, "ich schäme mich und wage nicht, zu dir aufzublicken. Unsere Sünden sind uns über den Kopf gewachsen, und der Berg unserer Schuld reicht bis an den Himmel!  
7 Seit der Zeit unserer Väter stehen wir bis heute in großer Schuld. Wegen unserer Vergehen wurden wir, unsere Könige und unsere Priester in die Gewalt fremder Könige ausgeliefert. Wir waren dem 8chwert und der Gefangenschaft, der Plünderung und der Schande preisgegeben. Bis heute ist es so geblieben.  
8 Jetzt hat uns Jahwe, unser Gott, zwar für einen kurzen Augenblick Gnade geschenkt. Er hat uns einen Rest Geretteter übriggelassen und an seiner heiligen Stätte in Sicherheit gebracht. Gott hat unsere Augen wieder aufleuchten und uns aus der Sklaverei ein wenig aufleben lassen.
9 Denn Fremde herrschen über uns. Aber auch da hat unser Gott uns nicht verlassen, sondern uns die Gunst der Könige von Persien finden lassen. Er hat uns neu belebt, sodass wir das Haus unseres Gottes aufrichten und diese Trümmerstätte wiederherstellen konnten. Er hat uns in Judäa und Jerusalem Sicherheit geschenkt.  
10 Aber was sollen wir jetzt, nach solchen Vorkommnissen sagen, o Gott? Wir haben ja deine Gebote nicht beachtet,  
11 obwohl du sie uns durch deine Diener, die Propheten, eingeschärft hast.
Du sagtest: 'Das Land, das ihr in Besitz nehmen werdet, ist durch die Unreinheit seiner Bewohner besudelt worden. Durch ihre Götzengräuel haben diese Völker es von einem Ende bis zum anderen mit Unreinheit angefüllt.  
12 Deshalb sollt ihr eure Töchter und Söhne nicht mit ihnen verheiraten. Ihr sollt ihre Freundschaft und ihr Wohlergehen auch in Zukunft niemals suchen. Denn ihr selbst sollt stark werden, den Ertrag des Landes genießen und es euren Nachkommen für alle Zeiten weitervererben.' 
13 Und jetzt, nach allem, was wegen unserer bösen Taten und unserer großen Schuld über uns gekommen ist – obwohl du, unser Gott, uns mehr geschont hast, als unsere Sünden es verdienten, und uns hier übrig gelassen hast –  
14 sollten wir da wieder deine Gebote übertreten und uns mit diesen Götzendienern verschwägern? Müsste uns da nicht dein Zorn treffen, bis es ganz mit uns aus ist und es keinen Rest und keine Rettung mehr gibt? 
15 Jahwe, du Gott Israels, du bist gerecht! Wir sind als ein geretteter Rest übrig geblieben und stehen heute vor dir mit unserer Schuld. Nein, so kann niemand vor dir bestehen!" 

10:1 Während Esra weinend vor dem Haus Gottes auf den Knien lag und die Schuld des Volkes bekannte, sammelte sich eine große Menge von israelitischen Männern, Frauen und Kindern um ihn. Auch sie weinten sehr.  
2 Dann sagte Schechanja Ben-Jehiël zu Esra: "Ja, wir sind unserem Gott untreu geworden und haben Frauen aus der heidnischen Bevölkerung des Landes geheiratet. Doch es gibt trotzdem noch eine Hoffnung für Israel.  
3 Lasst uns jetzt einen Bund mit unserem Gott schließen, der uns verpflichtet, alle fremden Frauen mit ihren Kindern wegzuschicken. So hast du, Herr, uns geraten. Und so wird es von allen, die noch Ehrfurcht vor dem Gebot unseres Gottes haben, befürwortet. Das Gesetz muss befolgt werden!  
4 Steh auf, denn du musst das erledigen! Doch wir stehen hinter dir! Hab Mut und pack die Sache an!"
5 Da stand Esra auf. Er verlangte von den Oberhäuptern der Priester, der Leviten und ganz Israels einen Eid, nach diesem Vorschlag zu handeln. Und sie schworen es.  
6 Dann verließ Esra den Platz vor dem Haus Gottes und ging in die Tempelkammer von Johanan Ben-Eljaschib. Dort übernachtete er, ohne zu essen oder zu trinken, denn er trauerte über den Treuebruch der Heimgekehrten.
7 Darauf ließ man in ganz Juda und Jerusalem ausrufen, dass alle Heimgekehrten sich in Jerusalem versammeln sollten.  
8 Jeder, der nicht innerhalb von drei Tagen erscheinen würde, sollte aus der Gemeinschaft der Heimgekehrten ausgeschlossen werden und sein ganzer Besitz würde dem Bann verfallen. So hatten es die Oberen und Ältesten beschlossen.  
9 Innerhalb von drei Tagen versammelten sich alle Männer aus Juda und Benjamin in Jerusalem. Es war am 20. Dezember. Sie setzten sich auf den freien Platz vor dem Haus Gottes und zitterten wegen der anstehenden Sache und der Regengüsse.  
10 Der Priester Esra stand auf und sagte zu ihnen: "Ihr habt Jahwe die Treue gebrochen! Ihr habt heidnische Frauen geheiratet und so noch größere Schuld auf Israel geladen!  
11 So gebt jetzt Jahwe, dem Gott eurer Väter, die Ehre, indem ihr eure Schuld bekennt und tut, was er von euch erwartet. Trennt euch von der Bevölkerung des Landes und besonders von den heidnischen Frauen!  
12 Die ganze Versammlung rief laut: "Ja, das müssen wir tun!  
13 Aber wir sind zu viele hier, und es ist mitten in der Regenzeit. Da kann man sich unmöglich im Freien aufhalten. Und außerdem ist diese Angelegenheit nicht in ein oder zwei Tagen zu erledigen. Es sind ja viele von uns darin verwickelt.  
14 Lass doch unsere Vorsteher die Versammlung vertreten. Dann sollen alle aus unseren Ortschaften, die fremde Frauen geheiratet haben, zur festgesetzten Zeit zusammen mit den Ältesten und Richtern des Ortes vor ihnen hier erscheinen. Alles soll in Ordnung gebracht werden, damit wir den glühenden Zorn unseres Gottes von uns abwenden."
15 Nur Jonatan Ben-Asaël und Jachseja Ben-Tikwa sprachen dagegen. Dabei wurden sie von Meschullam und dem Leviten Schabbetai unterstützt.  
16 Doch die Heimgekehrten blieben bei ihrem Beschluss. Der Priester Esra rief dann für jede Sippe ein Oberhaupt namentlich auf und betraute die Männer mit dieser Aufgabe. Am 1. Januar traten sie zusammen, um mit der Untersuchung zu beginnen  
17 und am 1. April waren sie damit fertig. Alle Männer, die fremde Frauen geheiratet hatten, mussten vor ihnen erscheinen.

18 Von den Priestern waren es Maaseja, Eliëser, Jarib und Gedalja aus der Sippe von Jeschua Ben-Jozadak und seinen Brüdern, die heidnische Frauen geheiratet hatten.  19 Sie verpflichteten sich mit Handschlag, ihre fremden Frauen fortzuschicken. Einen Schafbock brachten sie als Opfer für ihre Schuld.  20 Aus der Priestersippe Immer waren es Hanani und Sebadja.  21 Aus der Sippe Harim: Maaseja, Elija, Schemaja, Jehiël und Usija.  22 Aus der Sippe Paschur: Eljoënai, Maaseja, Jischmaël, Netanel, Josabad und Elasa.23 Von den Leviten waren es Josabad, Schimi, Kelaja, der auch Kelita genannt wurde, Petachja, Juda und Eliëser. 24 Von den Tempelsängern war es Eljaschib, von den Torwächtern: Schallum, Telem und Uri.25 Von den restlichen Israeliten waren es aus der Sippe Parosch: Ramja, Jisija, Malkija, Mijamin, Eleasar, Malkija und Benaja.  26 Aus der Sippe Elam: Mattanja, Secharja, Jehiël, Abdi, Jeremot und Elija. 27 Aus der Sippe Sattu: Eljoënai, Eljaschib, Mattanja, Jeremot, Sabad und Asia. 28 Aus der Sippe Bebai: Johanan, Hananja, Sabbai und Atlai. 29 Aus der Sippe Bani: Meschullam, Malluch, Adaja, Jaschub, Scheal und Jeremot. 30 Aus der Sippe Pahat-Moab: Adna, Kelal, Benaja, Maaseja, Mattanja, Bezalel, Binnui und Manasse. 31 Aus der Sippe Harim: Eliëser, Jischija, Malkija, Schemaja, Simeon, 32 Benjamin, Malluch und Schemarja. 33 Aus der Sippe Haschum: Mattenai, Mattatta, Sabad, Elifelet, Jeremai, Manasse und Schimi. 34 Aus der Sippe Bani: Maadai, Amram, Uël, 35 Benaja, Bedja, Keluhi, 36 Wanja, Meremot, Eljaschib, 37 Mattanja, Mattenai, Jaasai, 38 Bani, Binnui, Schimi, 39 Schelemja, Natan, Adaja, 40 Machnadbai, Schaschai, Scharai, 41 Asarel, Schelemja, Schemarja, 42 Schallum, Amarja und Josef. 43 Aus der Sippe Nebo: Jëiël, Mattitja, Sabad, Sebina, Jaddai, Joël und Benaja. 44 Alle diese Männer hatten fremde, heidnische Frauen geheiratet. Und einige von ihnen hatten Kinder mit diesen Frauen.

Im Gottesdienst benutzen wir meist die Schlachter Übersetzung.
Aus Copyrightgründen ist hier der leicht verständliche Text der NeÜ zu lesen.
(Quelle: HIER)
  
HERZLICHE EINLADUNG ZUM GOTTESDIENST
 Anbetung & Predigt 
Gemeinschaft vor und nach dem Gottesdienst
Auf Wunsch Gebet 
Mittagessen 

Beginn: 10:30 Uhr 
Wir freuen uns auf Dich! 
Calvary Chapel Freier Grund
Bitzegarten 5 (hinter dem VB Gebäude)
57290 Neunkirchen-Zentrum 

Sonntagszitat:
"Satan schleudert seine feurigen Pfeile auf das Kind Gottes, 
das sich dem Willen Gottes hingegeben hat, 
und ebenso auf die Gemeinde, 
der es um die Rettung von Menschen geht." 
(Alan Redpath)

"Es ist meine tiefste Überzeugung, 
dass jeder Christ, der nicht Glied einer örtlichen Gemeinde ist, 
nicht nach dem Willen Gottes handelt." 
(Alan Redpath)

"Die größte Bedrohung für die Erweckung ist der Christ, 
der sich weigert, mit anderen Christen zusammenzuarbeiten, 
nur weil er in gewissen biblischen Aussagen, 
die für die Evangelisation von geringer Bedeutung sind, 
eine andere Meinung hat."
(Alan Redpath)