„Leiden ist besser als Sündigen. Ein Tropfen Sünde birgt mehr Übel als ein Meer aus Leid. Es ist besser, für Christus zu brennen, als sich von ihm zu trennen.“ (Charles H. Spurgeon)

Samstag, 8. Februar 2025

Gründe genug

Und wer Grund zur Dankbarkeit hat,
soll dem Herrn Loblieder singen.

(Jakobus 5:13b)

Vergangenen Samstag bin ich mit unserem Sohn von der 6-Wochen-Asien-Reise zurückgekehrt. Gut gelaunt kamen wir bei sonnigem Winterwetter in Deutschland an, wurden von einem guten Freund am Flughafen abgeholt und verbrachten einen gemütlichen Tag zu Hause. Abends fing es schleichend an.

Am Sonntag entwickelte sich schrittweise eine ordentliche Erkältung, die (hoffentlich) vorgestern den Höhepunkt überschritten hat. Als ich dann abends im Bett lag, war ich so richtig dankbar! Fast war ich selbst erstaunt, dass man mit Schniefnase und tränenden Augen dankbar und zufrieden sein kann. Was macht(e) mich in dieser Situation dankbar? Gründe dafür gab es genug!

Ich war und bin dankbar, dass ich in einem Bett mit Matratze schlafen konnte. Von den Philippinen kenne ich Freunde, die mit Bandscheibenvorfall auf einer Bastmatte lagen.

Ich war und bin dankbar, dass ich eine warme Decke hatte, mit der ich mich bis zum Hals zudecken konnte.

Ich bin dankbar, dass Medizin zur Verfügung steht, um Erkältung zumindest erträglicher zu machen und dass genügend Geld für Medikamente zur Verfügung steht.

Ich bin dankbar für ein Gesundheitssystem, das – trotz aller Schwächen – bei Notfällen in kurzer Zeit einen Arzt zur Verfügung stellt.

Ich lag also abends im Bett und war dankbar und zufrieden. Und als ich so nachdachte, musste ich denken: Eigentlich habe ich alles, was ich brauche. Sicher ist da etliches, was ich möchte und nicht habe. Aber es sind alles Dinge, die ich nicht brauche.

Und das stärkste Fundament für Zufriedenheit und Dankbarkeit ist mit Abstand die Tatsache, mit Jesus verbunden zu sein. Millionen von Menschen haben nichts von alledem, was ich oben aufgezählt habe. Das ist absolut tragisch! Aber sie haben auch keine Hoffnung und keinen Trost, dass es einmal anders wird. Das ist noch viel tragischer! Denn wer Jesus nicht kennt, kann nicht darauf hoffen, dass sich spätestens nach dem Tod alles zum Guten wendet.

Dem gegenüber stehen Nachfolger Jesu, Menschen, die Jesus kennen. Selbst wenn ihnen alles genommen wird, was sie zum Leben nötig haben, selbst wenn ihr Leben viel Not und Leid beinhaltet – am Ende wartet Jesus und Sein Versprechen des Himmels. Er und Seine Verheißungen sind das stärkste Fundament für Zufriedenheit und Dankbarkeit. Das macht das Leben nicht unbedingt einfacher. Das lindert keine körperlichen Schmerzen und stillt auch keine irdischen Bedürfnisse wie Hunger, Liebe oder Sicherheit. Aber es vermittelt Zuversicht.

Die lebendige Verbindung mit Jesus und das Festhalten an Seinen Verheißungen schenkt Hoffnung und Perspektive. Es ist kein Vertrösten auf das Jenseits, sondern es ist erfahrbarer Trost im Diesseits!

Denn ich bin überzeugt, dass die Leiden der jetzigen Zeit nicht ins Gewicht fallen gegenüber der Herrlichkeit, die an uns geoffenbart werden soll. (Römer 8:18)

Freitag, 7. Februar 2025

Klatsch und Tratsch!

So legt nun ab alle Bosheit und allen Betrug
und Heuchelei und Neid und alle üble Nachrede.
1. Petrus 2:1

Auch auf die Gefahr hin, einige mit einer bekannten Anekdote zu langweilen - hier ist eine der Lustigsten:

4 Prediger entspannen sich bei einer Tasse Kaffee. Das Gespräch plätschert so dahin, als einer der Geistlichen sagt: "Unsere Leute kommen zu uns, schütten ihre Herzen bei uns aus und bekennen ihre Sünden und Nöte. Lasst uns doch dasselbe tun. Bekennen tut der Seele gut!"  

Nach kurzer Zeit waren alle einverstanden und der Erste bekannte beschämt, dass es ihn des Öfteren heimlich ins Kino zieht. Der Zweite bekannte seinen geheimen Hang zu Zigarre und Glücksspiel. Der Dritte druckste herum und bekannte schließlich mit zittriger Stimme seine Probleme mit dem anderen Geschlecht. 

Der Vierte wollte erst gar nicht anfangen. "Nun mach schon", forderten ihn die anderen auf. "Wir haben unsere Unsitten bekannt - was ist deine?" "Nun," meinte der Vierte, "ich habe ein Problem mit übler Nachrede - und ich kann es gar nicht abwarten, dass wir hier wegkommen"

Tja, wenn das mit dem Klatsch & Tratsch immer so lustig wäre. Hier eine andere Geschichte aus der jiddischen Folklore, die die Folgen übler Nachrede deutlich macht:

Der Mann war bekannt für seinen Klatsch, Tratsch und seine üble Nachrede über einen örtlichen Rabbiner. Eines Tages wurde er aber so von Reue gepackt, dass er zum Rabbiner lief und um Vergebung bat. "Und, Rabbi", fügte er hinzu, "lass mich wissen, wie ich es wiedergutmachen kann!"

Der Rabbi seufzte tief. "Nimm dir 2 Kissen, geh zum Marktplatz, schneide die Kissen auf und schwenk sie durch die Luft! Dann komm wieder her."

Der Mann lief schnell heim, nahm sich 2 Kissen, eilte zum Marktplatz, schnitt die Kissen auf und schwenkte sie durch die Luft. Dann lief er zum Rabbiner. "Ich habe genau das getan, was du mir gesagt hast, Rabbi."

"Gut!" kam lächelnd die Antwort. "Um nun zu sehen, wie viel Schaden üble Nachrede anrichtet, geh zurück zum Marktplatz …" "Und …?" kam die Frage. "Dann sammle all die zerstreuten Federn wieder ein!"

Eigentlich brauchen beide Anekdoten keine weitere Erklärung. Vielleicht nur die Erinnerung, dass üble Nachrede, Klatsch & Tratsch auch unter Christen nicht unbekannt ist. Wie oft kann man Menschen hören, die über bekannte Prediger oder Pastoren, über Organisationen, Charismatiker, Nicht-Charismatiker, alle möglichen Bücher usw. herziehen. Es ist erschreckend. Und ich muss bekennen: nicht immer war ich die warnende Stimme, die ich hätte sein sollen.

In einem Interview las ich den tollen Satz:

"Wer negativ über einen Diener Gottes spricht, der weit weg wohnt, dem man nie begegnet ist, über den man sich nur über das Internet, über Gerüchte informiert hat, trägt eine große Verantwortung!"

Recht hat er! Und wie viel wird be- und verurteilt aus zweiter oder dritter Hand? Wie oft wird angegriffen und abgelehnt, weil versteckter Stolz dem Gegenüber den Segen nicht gönnt, den man selbst gerne hätte?

Chuck Swindoll hat einen guten Rat gegeben, üble Nachrede zu stoppen:
"Wenn du es nicht (weiter-) sagst, kann es auch niemand wiederholen"

Recht hat er!

Donnerstag, 6. Februar 2025

Der Schein trügt

Schreibe diesen Brief dem Engel der Gemeinde in Sardes. Das ist die Botschaft dessen, der die sieben Geister Gottes und die sieben Sterne hat: Ich weiß alles, was du tust und dass du den Ruf hast, lebendig zu sein – aber du bist tot. Wach auf! Stärke das wenige, das noch übrig ist und kurz davor steht zu sterben. Deine Taten können in meines Gottes Augen nicht bestehen. Denke daran zurück, wie du die Botschaft empfangen und gehört hast; halte daran fest und wende dich wieder zu mir! Wenn du nicht aufwachst, werde ich so unerwartet und plötzlich wie ein Dieb über dich kommen. Doch selbst in Sardes gibt es noch einige, die ihre Kleider nicht beschmutzt haben. Weiß gekleidet werden sie mit mir gehen, denn sie sind es wert. Wer siegreich ist, wird in weiße Kleider gekleidet werden. Und ich werde seinen Namen nicht aus dem Buch des Lebens löschen, sondern vor meinem Vater und seinen Engeln bekennen, dass er zu mir gehört. Wer bereit ist zu hören, der höre auf das, was der Geist den Gemeinden sagt! (Offenbarung 3:1-6)

John MacArthur erzählt über eine alte Kirche in England. Auf einem Schild an der Vorderseite des Gebäudes stand: „Wir predigen den gekreuzigten Christus.“ Nach einiger Zeit wuchs Efeu und verdeckte einen Teil des Mottos, das jetzt lautete: „Wir predigen Christus.“

Das Efeu wuchs weiter, verdeckte noch mehr. Man las schließlich nur noch: „Wir predigen.

Am Ende bedeckte Efeu das gesamte Schild, und die Gemeinde starb.

Das ist das Schicksal jeder Gemeinde, die ihre Mission in der Welt nicht erfüllt. Im „Gedicht des alten Seefahrers“ heißt es:

„Leichen arbeiten auf dem Schiff.
Tote Männer ziehen die Ruder.
Tote hissen die Segel.
Tote steuern das Schiff.“

Das traf auf Sardes zu. Die Gemeinde sah aus, als würde alles funktionieren. Es gab Arbeit. Es wurde gerudert. Die Segel wurden gehisst und jemand saß am Steuerrad. Aber die Gemeinde – bis auf wenige Ausnahmen – war eine Gemeinde voller Leichen.

Interessant ist die Tatsache, dass der Herr die Gemeinde nicht aufgibt. Die Toten fordert Er auf, Buße zu tun – umzukehren. Denen, die noch Leben, schenkt Er ein Wort der Ermutigung und des Zuspruchs. Und alles in Sardes – und in toten oder sterbenden Gemeinden bis heute verspricht der Herr (Vers 5):

Wer überwindet, der wird mit weißen Kleidern bekleidet werden; und ich will seinen Namen nicht auslöschen aus dem Buch des Lebens, und ich werde seinen Namen bekennen vor meinem Vater und vor seinen Engeln.

Egal, in welcher Kategorie Du Dich oder Deine Gemeinde heute einordnest: Offenbarung 3 ist Gottes Wort an Dich. Es ist ein ernstes Wort, ein nachdenkenswertes Wort, aber kein vernichtendes Wort. Es ist ein Wort, das Hoffnung zu geben vermag für die Lebenden und die Toten.

Mittwoch, 5. Februar 2025

Tote Sklaven

Sklaven waren Leibeigene, die niedrigsten Diener, die die Drecksarbeit machen mussten. Sie standen auf der untersten Stufe. Tiefer ging's nicht mehr. Starb einer, wurde er ersetzt. So einfach war das.

Im alten Israel zur Zeit Moses gab es Sklaven. Ihre Behandlung - und auch ihr Wert im Fall eines plötzlichen Todes - waren geregelt. Gott hatte seinem Volk eine humane Behandlung von Sklaven vorgeschrieben. Aber in 2. Mose 21:32 (HfA) heißt es:

"Tötet (ein) Rind einen Sklaven oder eine Sklavin, muss der Besitzer ihrem Herrn 30 Silberstücke bezahlen."

Soviel war also ein toter Sklave wert - 30 Silberstücke!

Einige Tausend Jahre nachdem Mose diesen Preis festgelegt hatte (gab es damals eigentlich bereits eine Inflation?) wurden für jemand anderes 30 Silberstücke geboten. Er lebte noch, sollte aber sterben. Für 30 Silberstücke, den Preis für einen toten Sklaven, wurde Jesus verraten. Soviel war er Judas Iskariot wert.

Wie viel ist DIR Jesus wert? Mit Sicherheit hat er seine Arbeit getan, sein "Soll" mehr als erfüllt. Tatsache ist, er hatte gar kein "Soll". Was immer er für uns tat, tat er nicht, weil er es musste, sondern, weil er es wollte. Und das wäre?

  • Er hat uns zu grünen Auen geführt, zu frischen Wassern, zu Plätzen der Ruhe
  • Er hat unsre Kranken angerührt, unsre Gebundenen befreit
  • Unsre Kinder hat er gesegnet
  • Er hat uns beschützt, gesammelt und geführt
  • Er hat uns den Weg zum Leben aufgezeigt
Was ist Jesus uns wert? Was ist er DIR wert?
  • Er ist für dich ans Kreuz gegangen
  • Er nimmt sich Zeit, dir zuzuhören; dich zu verändern
  • Er lädt dich ein, mit ALLEM zu ihm zu kommen, zu jeder Tages- oder Nachtzeit
  • Er hat dich immer wieder angenommen, nach jedem Versagen

Was ist Jesus DIR wert?

Menschen kamen zu Jesus und wollten ihm nachfolgen. Aber alles mögliche hatte einen höheren Stellenwert. Bei dem einen waren es die Familie oder bestimmte Pflichten. bei einem anderen die Bequemlichkeit, das liebe Geld oder der gute Ruf.

Was ist Jesus DIR wert? Was möchte Er überhaupt von Dir? Deine Familie, Pflichten, Bequemlichkeit, Geld oder etwas anderes? Vielleicht! Aber nicht unbedingt. Sprüche 23:26 sagt uns, was Er von Dir und mir möchte:

"Gib mir, mein Sohn, dein Herz, und lass deinen Augen meine Wege wohl gefallen!"

Jesus möchte Dein Herz! Er möchte den ersten Platz in Deinem Leben, Deine erste Liebe!
Das war er Judas nicht wert. Er verriet ihn für den Preis eines toten Sklaven.

Was ist Jesus DIR wert?

Dienstag, 4. Februar 2025

Wie stark ist Satan? Wer kommt gegen ihn an?

Roman Schwarzman ist Jude und Holocaust Überlebender. Vor Kurzem hat er zum Gedenken an den Holocaust im Bundestag gesprochen. Mit 4 oder 5 Jahren kam er in ein Ghetto in seiner ukrainischen Heimatstadt Berschad.

Ich habe seine Rede nicht gehört, aber ich habe über ihn gelesen. Ein tapferer Mann, der viel Leid und Tod miterlebt hat. Heute ist Odessa in der Ukraine seine Heimatstadt und er ruft auf, die Barbarei in der Ukraine zu beenden. Unter anderem fällt der Satz: „Ich war im Ghetto. Ich habe den Teufel gesehen. Wir überschätzen ihn sehr. Seine Kraft ist nicht größer als die, die wir ihm selbst beimessen.“

Ich habe Respekt vor Menschen, die unmenschliches Leid überlebt haben – und ihr Leben meistern. Aber dieser zitierte Ausspruch erhielt sofort meine Aufmerksamkeit, denn hier irrt Herr Schwarzmann.

Natürlich ist seine Aussage sinnbildlich zu verstehen. Und natürlich gehört das Leid des Holocaust zu den schlimmsten Leiden der Geschichte. Aber Satans Macht wird weithin unterschätzt, nicht überschätzt.

Jesus bezeichnet Satan mehrmals als „Fürst dieser Welt“. Satan hat Macht; Macht, die über das hinausgeht, was der normale Mensch ihm entgegensetzten kann. Seine Zerstörungswut nimmt ständig zu, wie wir in der Welt sehen können und wird weiter zunehmen, bis Jesus wiederkommt und Satan ein Ende bereitet. Leid – durch Satan verursacht – nimmt zu, Hass nimmt zu, Katastrophen nehmen zu. Und was immer der Mensch unternimmt, um dies zu stoppen, misslingt. Nein, wir überschätzen Satan nicht.

Auch die Fortsetzung des Zitats stimmt im Licht der Bibel nicht. „Seine Kraft ist nicht größer als die, die wir ihm selbst beimessen.“ Tatsächlich ist es eher so, dass wir Satan keine oder kaum Kraft beimessen. Menschen spielen mit dem Okkulten. Die Industrie bringt okkulte Spiele auf den Markt, fast jede Zeitung druckt Horoskope und okkulte Werbung, und die meisten Menschen lehnen es als harmlose Spielerei ab. Tatsache ist (2 Korinther 11:14 und 1 Petrus 5.8):

Der Satan selbst verkleidet sich als ein Engel des Lichts. – Der Teufel, geht umher wie ein brüllender Löwe und sucht, wen er verschlingen kann.

Dabei spielt Satan nie fair. Der Holocaust, die Ära Stalin oder Pol Pot, Rassismus gegen Schwarze, Indianer, Armenier, Uiguren oder andere Volksgruppen – all diese Beispiele und mehr zeigen, dass wir Menschen Satan aus eigener Kraft nicht widerstehen können. Ganz falsch ist die Einstellung, dass Satans Kraft nur die Kraft ist, die wir ihm beimessen.

 ABER:

Und hier kommt das fette ABER! Satan, der Fürst dieser Welt, den wir niemals unterschätzen dürfen, ist besiegt! Schon gleich nach Satans erstem Sieg als Schlange im Paradies wurde ihm seine endgültige Niederlage prophezeit (1 Mose 3:15 / NLB):

Von nun an setze ich Feindschaft zwischen dir und der Frau und deinem Nachkommen und ihrem Nachkommen. Er wird dir den Kopf zertreten und du wirst ihn in seine Ferse beißen.

Das geschah, als Jesus trotz Satans Widerstand am Kreuz siegte. Am Kreuz wurde Satan besiegt und seine Macht gebrochen. Am Kreuz finden Menschen Freiheit von der Macht Satans in ihrem Leben. Wer auf der Seite Jesu steht, der darf im Sieg und in der Freiheit leben.

Wenn euch nun der Sohn frei machen wird,
so seid ihr wirklich frei.
(Johannes 8:36)

Montag, 3. Februar 2025

Guter Gott - böser Gott

Man mag eine solche Überschrift ja kaum lesen - viel weniger schreiben. Aber gibt es nicht Millionen von Menschen, die sich gerade diese Frage stellen? Abgesehen von denen, die sowieso an gute und böse Wesen in der unsichtbaren Welt glauben, fragen sich unzählige Menschen: Wie kann ein guter Gott so etwas zulassen. Und dabei denken sie nicht nur an den Mittleren Osten, sondern auch an den viele Länder der Welt, die abgestürzten Flugzeuge mit vielen Toten, an die Familie, die einer schrecklichen Tragödie zum Opfer fallen, an die Millionen Kinder, die in Armut, Sklavenarbeit und Prostitution aufwachsen und an die Mengen von Kranken, die in unsagbaren Schmerzen dahinvegetieren.

Ich lese Psalm 104. Ein Psalm, der die Herrlichkeit, Größe, Allmacht, Geduld und Fürsorge Gottes beschreibt. Gott sieht und kontrolliert alles. Gott hat alles bewusst so geschaffen, dass Mensch und Tier versorgt werden. Verse 10-12+14 sagen:

"Du lässt Quellen entspringen in den Tälern; sie fließen zwischen den Bergen hin; sie tränken alle Tiere des Feldes. Über ihnen wohnen die Vögel des Himmels. Du lässt Gras wachsen für das Vieh und Pflanzen, dass sie dem Menschen dienen, damit er Nahrung hervorbringe aus der Erde;"

Selbst Sonne und Mond sind zum Wohl aller Lebewesen geschaffen und "programmiert"

Die natürliche Reaktion darauf wird in den Versen 28+29
beschrieben:
"Sie alle warten auf dich, dass du ihnen ihre Speise gibst zu seiner Zeit. Wenn du ihnen gibst, so sammeln sie; wenn du deine Hand auftust, so werden sie mit Gutem gesättigt"

Gott, der Herr und Schöpfer gibt Speise und Gutes denen, deren Augen auf Ihn gerichtet sind. Aber das Gegenteil ist auch wahr. Vers 29 sagt:

"Verbirgst du dein Angesicht, so erschrecken sie; nimmst du ihren Odem weg, so vergehen sie und werden wieder zu Staub"

Wenn Gott seine Hand auftut (aktiv) - entsteht Gutes (Sättigung und Segen)! Wenn Gott nichts tut (sich verbirgt, passiv) - entstehen Schrecken und Vergänglichkeit!

Eine Teilerklärung für Not und Leid in der Welt besteht in der Tatsache, dass die Augen der Menschen nicht länger auf Gott gerichtet sind, sondern Gott ignorieren. Ich sage bewusst NICHT: "die Augen der Menschen im Mittleren Osten, der Kranken und Leidenden sind nicht auch Gott gerichtet." Das wäre nicht nur kurzsichtig, sondern schlichtweg FALSCH! Richtig ist, dass die Augen der Menschen als Kollektiv sind nicht mehr auf den Herrn gerichtet sind - und Gott hat sein Angesicht eine Weile verborgen … wir ernten die Frucht. Die Menschen wollen Gott nicht, wollen in Ruhe gelassen werden und lehnen es ab, auf Ihn zu warten. Also lässt Gott uns unseren Willen - und verbirgt sein Angesicht für eine Weile. Die Folgen sehen wir. Wenn wir dann fragen: "Warum tut Gott das? Ist er nicht ein lieber Gott?'" dann ist die Frage falsch gestellt. Psalm 104 beschreibt: Alles Gute kommt von Gott. Wenn wir ihn aber ablehnen, zwingt er sich uns nicht auf. Dann verbirgt er sein Angesicht für eine Weile und lässt uns in Ruhe - wie wir es uns ja wünschen. Die Folge ist, dass wir "erschrecken und vergehen" (Vs 29)

Wenn Not und Elend in der Welt ein Indikator dafür sind, wie weit sich die Menschheit von Gott abgewandt hat, dann erhalten wir hier einen kleinen Einblick in die Gottlosigkeit der Welt.

Unser Auftrag als Christen ist zweifach:
Zum einen sollen unsere Augen auf unseren Herrn gerichtet sein. Die Folge davon wird u.a. in Psalm 104:27-28 beschrieben. (Aber Achtung, wir leben in einer Welt, die Gott nicht mehr will. Gott wird segnen, die auf Ihn warten.)

Zum anderen sollen wir andere ermutigen, auf den Herrn zu warten. Unsere Worte und Werke sollen bezeugen: Der Herr liebt und kümmert sich um die, die auf Ihn hoffen.