„Rette die, die unschuldig zum Tode verurteilt wurden; sieh nicht untätig zu, wie sie sterben.“ (Sprüche 24:11/NLB)

Samstag, 17. September 2016

Neue Situationen

Kaleb war alt geworden. Einer der Ältesten seines Volkes. Er hatte so viel erlebt, dass es genug gewesen wäre, 5 Leben damit zu füllen. Josua war sein Altersgenosse. Gemeinsam hatten sie für ihren Herrn gelebt. Beide hatten viele Wüstenjahre durchlebt, viel Sünde in der Welt um sie herum entdeckt, viele Schlachten gegen Angreifer kämpfen müssen. Aber beide hatten auch immer wieder die allmächtige Hand ihres Gottes erfahren. 

Jetzt hatte Kaleb das stolze Alter von 85 Jahren erreicht. Vor mehr als der Hälfte der Jahre, als er 40 Jahre alt war, hatte Mose ihm das rauhe Bergland versprochen hatte. Die Riesen der Urzeit lebten dort und hatten ihre Städte großzügig gebaut und als Festungen eingerichtet. Jetzt redet Kaleb mit seinem Freund Josua, dem Leiter des Volkes Israel und erinnert ihn: 

"Da schwor mir Mose an jenem Tag und sprach: »Das Land, auf das du mit deinem Fuß getreten bist, soll dein Erbteil sein und das deiner Kinder auf ewig, denn du bist dem Herrn, meinem Gott, ganz nachgefolgt!« Und nun, siehe, der Herr hat mich leben lassen, wie er es mir zugesagt hatte. Und es sind nunmehr 45 Jahre, seit der Herr dies zu Mose sagte, als Israel in der Wüste wanderte. Und nun siehe, ich bin heute 85 Jahre alt, und ich bin noch heute so stark, wie ich war an dem Tag, als mich Mose aussandte; wie meine Kraft damals war, so ist sie auch jetzt, zu kämpfen und aus- und einzuziehen. Und nun, so gib mir dieses Bergland, von dem der Herr geredet hat an jenem Tag;" (Josua 14:9-12a) 

Die Situation hatte sich drastisch geändert:
- Kaleb war mehr als doppelt so alt als zum Zeitpunkt der Verheißung
- Israel war seßhaft geworden
- Der Leiter des Volkes war ein anderer 
 
Aber das Ausschlaggebende hatte sich nicht geändert:
- Kaleb’s Kraft war ihm erhalten geblieben
- Sein Vertrauen war ungebrochen
- Gottes Verheißungen waren nicht durch Zeit ungültig geworden
- Gott hatte alles für diesen Zeitpunkt vorbereitet
- Gott war Derselbe, zu diesem Zeitpunkt, wie vor 45 Jahren, wie vor 
  der Zeit in Ewigkeit 
 
Auf diese Tatsache stellte sich Kaleb und wir lesen in Josua 14:14: 
 
Daher wurde Hebron das Erbteil Kalebs, 
des Sohnes Jephunnes, des Kenisiters, bis zu diesem Tag, 
weil er dem Herrn, dem Gott Israels, gänzlich nachgefolgt war.“ 
 
Deine Situation mag sich ändern – Gottes Verheißungen nicht!
Die Welt um Dich herum mag sich ändern – Gottes Wesen ist unveränderlich!
Deine Kraft mag bleiben oder abnehmen – Gottes Kraft nimmt nie ab!
Dein Stand mag gesegnet oder zerbrochen sein – Gottes Treue bleibt!
Dein Kalender mag voll sein – Gott hält Zeit für Dich frei!
Dein Herz und Deine Gedanken mögen wanken – Gottes Geduld bleibt!
Dein Gang mag zittrig und baufällig sein – Gott läßt Dich emporschwingen, wie Adler.
Deine Loyalität zu Gott mag gebrochen sein – Gottes Loyalität zu Dir ist ungebrochen. 
 
Deine Situation mag sich ändern oder geändert haben. Gott ändert sich nie. Er ist die bleibende Konstante. Er ist und Er bleibt, der Er ist!
Schau nicht auf das was schwankt 
– schau auf die Konstante: auf Jesus! (w)

Freitag, 16. September 2016

Stinken für Jesus!

Zur gleichen Zeit, in der ich Bücher über das Leben von Christen in Nordkorea, China und dem sowjetischen Gulag las, las ich in meiner Stillen Zeit im Buch Nehemia.

Christen in den oben erwähnten Ländern berichten von Zuständen, die für Menschen in der „freien“ Welt nur schwer nachvollziehbar sind. Einen Monat (oder länger) leben, ohne zu duschen, in unbarmherzig überfüllten Zellen, überfüllte Toilette, Läuse und kaum Sauerstoffzufuhr. Unvorstellbar in unserem Teil der Welt, in dem man sich täglich duschen, eincremen, parfümieren und das Zimmer lüften kann. Wer riecht, dem geht man aus dem Weg. Wer riecht, gilt als ungepflegt. „Wie kannst Du es nur neben ‚dem’ aushalten?“ wurde ich kürzlich von einer Mitarbeiterin gefragt, als ich mich in einem besonderen Cafe neben einen stadtbekannten Mann setzte, um mich mit ihm zu unterhalten. Eine Dusche hatte er wohl seit Wochen nicht mehr gesehen. Die meisten machten einen Bogen um ihn herum. So sind die Spielregeln unserer Kultur. Nicht aber die Spielregeln Gottes. In Nehemia 4:15-17 heißt es:

„So arbeiteten wir an dem Werk, 
während die ei­ne Hälfte die Speere hielt,
vom Aufgang der Mor­genröte bis zum Hervorkommen der Sterne.
Auch sprach ich zu jener Zeit zum Volk: 
Ein jeder bleibe mit seinem Diener über Nacht
in Jerusalem, damit sie bei Nacht Wache halten 
und bei Tag die Arbeit verrichten!
Und weder ich noch meine Brüder 
noch meine Diener noch die Männer der Wache
in meinem Gefolge zogen unsere Kleider aus; 
jeder hatte seine Waffe bei sich und Wasser.“

Diese Verse, gepaart mit den Informationen aus den Büchern, brachten mich ins Nachdenken. Von morgens bis abends wurde am Werk des Herrn gearbeitet. Aber wenn die Nacht hereinbrach, ging man nicht nach Hause, um Dreck und Schweiß abzuwaschen und den verdienten Schlaf zu suchen. Nein, man blieb in Jerusalem. Wer sich schlafen legte, hatte seine Waffe griffbereit und seine Kleider am Leib. Gestank, Dreck, Unannehmlichkeit und Unbequemlichkeit nahm man in Kauf, um das Werk des Herrn zu tun.

Oft machen wir den Fehler, uns in fromme Arbeit und Aktivismus zu stürzen, unsre Kräfte zu verschleudern und am Ende nur magere Ergebnisse zu sehen. Viel öfter jedoch machen wir den Fehler, unseren Dienst für Jesus als einen zeitlich begrenzten Dienst einzustufen. Fordert ausgelebter Glaube unsere Zeit – oder gar Freizeit – Kraft, Mühe, Unannehmlichkeit, Dreck und vielleicht sogar Schweiß – dann „kann das ja so nicht “Gott-gewollt“ sein.

Nach dem Bericht in Nehemia 5 und unzähligen anderen Bibelstellen allerdings schon. Sicher waren die fleißigen Arbeiter, die Tag und Nacht im praktischen und geistlichen Dienst standen, oft bis an ihre Grenzen (oder darüber hinaus) gefordert. Sicher entsprach ihre Körperhygiene nicht immer dem heutigen  ‚europäischen Standard’. Aber ihre Bereitschaft, auf Annehmlichkeiten zu verzichten und das Werk des Herrn fertig zu stellen, war ihr größter Wunsch und einziges Ziel. Ich bin sicher, dass Paulus und seine Teams, Jesus und seine Jünger, wie auch die Scharen von Männern und Frauen Gottes nicht immer so sauber gerochen und ausgesehen haben, wie es uns unsere Kultur heute vorschreibt. Viele von ihnen haben ihr Leben konsequent für Jesus gelebt und zum Teil gegeben. Sie haben was in der Ewigkeit bewegt, und ihr Leben war ein Wohlgeruch Gottes unter den Menschen.

Damit kein Missverständnis entsteht: Niemand soll durch diese Zeilen ermutigt werden, seine Körperhygiene zu vernachlässigen oder kulturelle Standards zu ignorieren. Aber wir alle sollten uns durch Gottes Wort und das Vorbild unsrer Geschwister in aller Welt anspornen lassen, Gottes Werk über alles zu stellen, auch über kulturelle Standards oder persönliche Ansprüche. Gottes Werk fordert manchmal unfreiwillig, oft aber auch freiwillig zu besonderem Einsatz heraus. „Stinken für Jesus“ – oder „Gerüche für Jesus erdulden“ das können durchaus Opfer sein, die wir für Jesus bringen sollten. Er ist mehr als das wert!

Donnerstag, 15. September 2016

Hajj – Die Pilgerreise

In diesem Jahr fiel die Pilgerreise auf die Tage vom 10.-14. September. Gestern ging der größte Trubel zu Ende. Nach Angaben aus Saudi Arabien kamen etwa 1.800.000 Pilger aus aller Welt zu diesem jährlichen, islamischen Anlass nach Mekka. Jährlich gibt es Tragödien. Noch immer diskutiert wird die Massenpanik vom letzten Jahr, als über 2400 Menschen ihr Leben verloren. In diesem Jahr gab es (bisher) nur eine kleine Massenhysterie, bei der nur wenige umkamen und andere verletzt wurden. Oft geschehen diese Unglücke bei der „Steinigung Satans“ einer rituellen, bildlichen Steinigung des Teufels.

Für viele Muslime aus aller Welt ist diese Pilgerreise die Erfüllung eines Traumes. Mekka, die heilige Stadt – vielleicht mit einem Besuch in Medina, der zweitheiligsten Stadt und Ort der Prophetenmoschee – es gibt kaum Beglückenderes. Einmal im Leben muss jeder Muslim, der gesund genug ist und das nötige Geld hat, diese Pilgerreise durchführen. Viele Kranke und Schwerkranke nehmen auch mit Hilfe ihrer Verwandten an der Reise teil und erhoffen sich eine mysteriöse, übernatürliche Heilung oder andere Arten göttlichen Segens.

Aber die Hajj ist auch immer mit Tragödien und politischen Spannungen verbunden, großen und kleinen. Jedes Jahr geschehen Unglücke in Mekka. Jedes Jahr gibt es politische Diskussionen. So wurden in diesem Jahr Pilger aus dem Iran nicht zugelassen. Saudi Arabien und der Iran sind ärgste Feinde.

Auch die Bibel spricht von Pilgern und einer Pilgerreise. Wer zu Jesus gehört, ist Pilger. Petrus schreibt:

Geliebte, in dieser Welt seid ihr ohne Bürgerrecht und Fremde.
 (1 Petrus 2:11)

Luther übersetzt: „Fremdlinge und Pilger“. Was bedeutet das, wenn die Bibel uns als Fremdlinge und Pilger bezeichnet?

Unser Zuhause ist nicht hier auf der Erde. In Philipper 3:20 heißt es:

„Unser Bürgerrecht aber ist im Himmel,
von woher wir auch den Herrn Jesus Christus erwarten als den Retter.“

Natürlich sollen Christen die vorbildlichsten Staatsbürger in der gesamten Gesellschaft sein. Aber es lässt sich nicht überlesen, dass unsere erste und wichtigste Staatsbürgerschaft nicht auf der Erde ist sondern im Himmel! Wir sind Himmelsbürger und Jesus ist unser König, unser oberster Regent. Christen dürfen nie vergessen, dass sie hier auf der Erde nur auf der Durchreise sind. Das darf und soll unser Leben prägen. Unser irdisches Leben – als Durchreisestation verstanden – wird bestimmen wie wir unsere Zeit einteilen, auf welcher Ebene wir unseren Lebensstandard einrichten, für was wir unser Geld ausgeben oder anlegen, wie stark wir uns durch Sorgen beeinflussen lassen, wie wir unsre Kinder erziehen und welche Werte wir ihnen vermitteln und vieles andere mehr.

Die Lebensweise muß sicher nicht bei jedem Christen gleich sein. Aber wie dieser Rabbi dürfen wir Christen nie vergessen, dass wir auf dieser Erde und in diesem Körper nur auf der Durchreise sind – und dem gemäß leben. Diese Pilgerreise lohnt sich, denn sie führt in Gottes ewige, herrliche Welt, unsere Heimat. Davon spricht Paulus in Kolosser 3:2:

‘Trachtet nach dem, was droben ist, nicht nach dem,
was auf Erden ist;’ (lebt für die Ewigkeit!)

Das gleiche Muster – und der Bruch damit!

Immer wieder findet sich das gleiche Muster. Nicht ausschließlich – aber immer wieder.

Im Buch der Richter ist es auffällig. In der Zeit nach Mose und Josua wird Israel von Richtern regiert. Die aber haben nicht mehr die Ausstrahlung eines Mose oder eines Josua. Immer wieder wählt das Volk den Weg zu den Götzen. Und Gott in Seiner großen Güte dreht ihnen nicht den Rücken zu, sondern ist gnädig und lässt sie unter die Herrschaft ihrer Feinde kommen. Das ist der einzige Weg, sie zurück zu gewinnen. Und tatsächlich, immer wieder heißt es:

Aber die Kinder Israels sprachen zum Herrn:
Wir haben gesündigt; mache du mit uns, was dir gefällt;
nur errette uns noch dieses Mal!
Und sie taten die fremden Götter von sich und dienten dem Herrn.
Da wurde er unwillig über das Elend Israels. (Ri 10:15+16)

Ging es ihnen dann wieder gut, vergaßen sie auch den Herrn wieder. Er wurde ja nicht mehr gebraucht. Nicht anders erging es dem Volk Jahrhunderte später, als sie nicht mehr von Richtern, sondern von gottlosen Königen regiert wurden. Immer wieder war es die nationale Not, die sie zu Gott trieb. Dann erweckte Gott – zumindest im Südreich Israels – einen gottesfürchtigen König, heilte das Volk – das sich aber nach ihrer Gesundung wieder von Ihm abwandte.

Auch Einzelpersonen der Bibel suchten den Herrn, wenn sie in Not waren. König Hiskia suchte den Herrn in Todesnot. Der Herr half ihm, Hiskia dankte Ihm – und dann vergaß er Gott im Alltag. (Jesaja 38+39)  Zehn Aussätzige nahmen zu gerne ihre Heilung durch Jesus an. Nur einer – und er war ein Außenseiter – kam zurück und dankte Jesus.

„Not lernt beten!“ heißt das Sprichwort. Und es scheint wahr zu sein. Nach dem schrecklichen Terroranschlag auf das World Trade Center im Jahr 2001 waren plötzlich die Kirchen und Gemeinden in New York City wieder gut besucht. Menschen suchten Trost, Mut und neue Hoffnung. Sie fanden das, wo Jesus verkündigt wurde. Dann aber wurden ihre Seelen heil und Jesus wurde nicht weiter gebraucht.

Mit einem schrecklichen Vers beschreibt Gott Sein Volk in 5. Mose 32:15. Zuerst beschreibt Er, wie Er sich um Israel gekümmert und es gesegnet hat. Aber dann muss Er erklären:

Da wurde Jeschurun fett und schlug aus.
Du bist fett, dick und feist geworden!
Und er verwarf den Gott, der ihn geschaffen hat,
und er verachtete den Fels seines Heils.“

So traurig aktuell! Wenn es den Menschen schlecht gehen, suchen sie Gott. Wenn sie Ihn finden, zu Kräften kommen und heil werden, werden sie „fett, dick und aufgedunsen“ (Gottes Beschreibung, nicht meine!) Sie „schlagen aus“ (ba’at) was soviel bedeutet wie: mit Verachtung treten, niedertrampeln.

Das ist das Muster, das sich durch die Geschichte des Volkes Gottes zieht – im Alten Testamen, im Neuen Testament und in der Kirchengeschichte bis heute. Und wie kann dieser unheilige Kreislauf durchbrochen werden? Das dürfte kollektiv kaum möglich sein. Aber im persönlichen Leben sehr wohl.

Gottes Wort aufzunehmen, aber auch weiterzugeben, wird immer neuen Hunger nach Jesus erzeugen und das Verlangen, unsere Wurzeln in Ihm zu vertiefen.
Dankbarkeit ist ein Fettverbrenner. Wer sich ein dankbares Herz bewahrt, wird nicht fett!
Demut hält uns auf dem Boden der Tatsachen und bewahrt vor Stolz und Stolpern .

Was hast du, das du nicht empfangen hast?
Wenn du es aber empfangen hast, was rühmst du dich dann,
als wäre es dein eigener Verdienst? (1 Korinther 4:7)

Wer sich weigert, die „Selbstverständlichkeiten“ des Lebens nicht mehr als selbstverständlich zu sehen, sondern als Geschenk Gottes, der beugt geistlicher Fettleibigkeit vor.

Kollektiv sind diese Schritte kaum durchzusetzen. Wer sie aber im persönlichen Leben anstrebt, kann den Kreislauf geistlicher Fettleibigkeit durchbrechen und ein biblisches Lebensmuster entwickeln, das sicher auch unter anderen Kreise ziehen wird.

Mittwoch, 14. September 2016

Melchisedek

Um den ging es letzten Mittwoch, als Stefan in unserer Bibelstunde mit Hebräer Kapitel 7 begann. Melchisedek ist nicht so bekannt wie etwa Methusalix oder Miraculix, aber er hat schon einiges mehr für sich.

Wer war dieser Melchisedek, der im 1 Buch Mose erwähnt wird? Es gibt verschiedene Theorien, wer Melchisedek war. Beschrieben wird er als Priester der Stadt Salem (bedeutet: Gerechtigkeit). Er hat tatsächlich gelebt und war ein Priester Gottes zur Zeit Abrahams. Manche sehen ihn als eine Theophanie (eine Erscheinung Gottes im Alten Testament), manche sehen ihn als Menschen, der aber ein Sinnbild, ein Hinweis ist auf Jesus. Zumindest Letzteres ist definitiv der Fall.

Zum ersten Mal wird Melchisedek in 1 Mose 14 erwähnt. Abraham (damals noch Abram genannt) kam gerade von einer Schlacht zurück. Er hatte seinen Neffen Lot und die Menschen aus dessen Stadtstaat, Sodom, aus der Hand ihrer Feinde befreit. Auch den Besitz, den die Feinde erbeutet hatte, brachte Abraham zurück. Unter den von Abraham Befreiten war auch der gottlose König von Sodom. Der wollte sich Abraham gegenüber für seine Befreiung erkenntlich erzeigen und bot ihm an: „Gib mir nur meine Leute zurück - alles andere kannst du behalten!” WOW! Das hätte Abraham noch reicher gemacht! Immerhin war es der persönliche Besitz (vielleicht vornehmlich Herden, Knechte und dergleichen) einer ganzen Stadtbevölkerung. Aber Abraham war nicht interessiert an dem „Segen“, dem Dank  dieses Gottlosen. Abraham lehnte freundlich, aber bestimmt ab.

In diesem Zusammenhang tritt auch Melchisedek auf, der Abraham Brot und Wein bringt. Auch Melchisedek hat einen Segen für Abraham. Diesen akzeptiert er als Segen von Gott.

Was für eine mächtige Lektion. Täglich wird uns eine Flut von „Segnungen“ angeboten – viele von gottlosen Quellen. Vieles davon ist schlichtweg sündig. Aber nicht alles. Manch ein schön verpackter „Segen“ muss gar nicht unbedingt sündig sein. Aber er kommt aus einer Quelle, die einen schlechten Ruf hat. Abraham sagte dem König aus Sodom: „Nicht einmal einen Schuhriemen behalte ich von dem, was dir gehört! Du sollst niemals sagen können: 'Ich habe Abram reich gemacht!'“ Manchmal ist es weise, auf einen vermeintlichen „Segen“ zu verzichten, und wenn es nur darum ist, um Missverständnissen vorzubeugen.

Ganz anders als der König von Sodom, kommt Melchisedek ins Bild, dieser „Schatten“ von Jesus. Abraham kam erfolgreich, aber abgekämpft aus der Schlacht zurück. In dieser Zeit der Schwäche und Müdigkeit bringt Melchisedek Brot und Wein zur Stärkung. – Genau wie Jesus es für uns tun möchte. Und das war nur ein Beleg des Hinweises auf Jesus. Aber was für ein Beleg. Melchisedek kommt persönlich hervor, stärkt den abgekämpften Abraham und segnet ihn. Genau das hat Jesus für Dich getan!

Wenn Du abgekämpft und müde bist, hast eine Schlacht geschlagen, vielleicht gewonnen – vielleicht aber auch verloren ... vielleicht war es auch gar keine Schlacht, sondern nur eine anstrengende Zeit – dann kommt Jesus, der Priester der Gerechtigkeit – und bringt Brot und Wein. Jesus hat Seinen Leib und Sein Blut gegeben, um Dich aufleben zu lassen, Dich zu erquicken und zu stärken. Jesus ist gekommen, um Dir Seinen Segen zuzusprechen.

Ein toller Priester, dieser Priester der Gerechtigkeit. Und faszinierend, wie unser ewiger Herr und Retter, Jesus, auftaucht – selbst bevor Er Mensch wurde, selbst im Alten Testament. Wieviel größer und herrlicher als Abrahams Begegnung mit Melchisedek damals ist unsere Begegnung heute mit dem wahren, dem endgültigen Priester der Gerechtigkeit, Jesus. Er ist gekommen, um Dich zu stärken und zu segnen. Heute!

Die Bibelstunden kann HIER heruntergeladen oder online angehört werden.

Heute Abend um 19:30 Uhr geht’s weiter in Hebräer Kapitel 7. Herzliche Einladung an alle!

Dienstag, 13. September 2016

Danke für Steuern, Wecker und ...

Auf verschiedenen Seiten las ich jetzt Auszüge aus der Dankbarkeitsliste von Detlef Kranzmann. Gottes Wort fordert uns auf, in allem und für alles dankbar zu sein:

„Seid in allem dankbar; denn das ist der Wille Gottes
in Christus Jesus für euch. (1. Thessalonicher 5,18)

„Sagt allezeit Gott, dem Vater, Dank für alles,
in dem Namen unseres Herrn Jesus Christus. (Epheser 5,20)

Das ist nicht immer leicht. Aber Detlef Krassmann hat sich Gedanken gemacht, warum es sinnvoll ist, auch für die eher ätzenden Dinge im Leben dankbar zu sein. Er schreibt:

ICH BIN DANKBAR:
  • für die Steuern, die ich zahle,
    - weil das bedeutet, ich habe Arbeit und Einkommen.
  • für die Hose, die ein bisschen zu eng sitzt,
    - weil das bedeutet, ich habe genug zu essen.
  • für das Durcheinander nach der Feier, das ich aufräumen muss,
    - weil das bedeutet, ich war von lieben Menschen umgeben.
  • für den Rasen, der gemäht, die Fenster, die geputzt werden müssen,
    - weil das bedeutet, ich habe ein Zuhause.
  • für die Parklücke, ganz hinten in der äußersten Ecke des Parkplatzes,
    - weil das bedeutet, ich kann mir ein Auto leisten.
  • für die Frau in der Gemeinde, die hinter mir sitzt und falsch singt,
    - weil das bedeutet, das ich gut hören kann.
  • für die Wäsche und den Bügelberg,
    - weil das bedeutet, dass ich genug Kleidung habe.
  • für die Müdigkeit und die schmerzenden Muskeln am Ende des Tages,
    - weil das bedeutet, ich bin fähig, hart zu arbeiten.
  • für den Wecker, der morgens klingelt,
    - weil das bedeutet, mir wird ein neuer Tag geschenkt.*
Sicher könnte jeder zu dieser Liste hinzufügen. Aber hinzufügen allein nützt nichts. Ausführen und Danken bringt mehr. Lasst uns diesen Tag nutzen, dem Herrn in allem und für alles dankbar zu sein.

* aus „Leben ist mehr“

Montag, 12. September 2016

Stürme, Geister und erstaunte Gesichter

Immer wieder erstaunt mich die unfassbare Geduld, die Jesus mit uns Menschen hat – aber auch die Zwiespältigkeit, die selbst gläubige Menschen in sich tragen – und dennoch Gottes Handeln erfahren dürfen.

In Markus 4 wird berichtet, wie die Jünger mit Jesus im Boot über den See fahren. Eigentlich kein Problem für die erfahrenen Fischer. Aber es ist Nacht und damit finster und außerdem einer dieser Stürme – dieser gefährlichen Stürme. Und Jesus schläft. ER SCHLÄFT! Die Jünger rudern und kämpfen, was das Zeugs hält – aber Jesus schläft. Er schläft, bis dass die Jünger in Todesangst geraten und ihn anflehen, ihr Leben zu retten. Jesus – barmherzig und geduldig – steht auf, gebietet dem Sturm – und der legt sich. Große Furcht, großes Fragen unter den Jüngern: Wer ist dieser?

2 Kapitel später. Wieder so ein Sturm, wieder Rudern was das Zeugs hält. Wieder Angst – nur diesmal mit dem Unterschied, dass Jesus nicht im Boot ist und nicht helfen kann. Dann kommt er aber doch – nur – sie erkennen ihn nicht und meinen, es sei ein Geist. Wir lächeln vielleicht, weil wir den Glauben an eine unsichtbare Welt verloren oder verdrängt haben. Den Jüngern war nicht zum Lachen zumute. Die schrieen laut vor lauter Entsetzen. Dann gibt sich Jesus zu erkennen, tritt ins Boot und der Sturm legt sich.

Wenn wir jetzt die Berichte der Evangelisten Markus und Matthäus vergleichen, stellen wir die innere Zerrissenheit der Jünger fest. Matthäus schreibt:

Da kamen die in dem Schiff waren, 
warfen sich anbetend vor ihm nieder und sprachen: 
Wahrhaftig, du bist Gottes Sohn!“ (14:33)

Markus hingegen beschreibt die andere Seite ihrer Gefühle:

 „Und sie erstaunten bei sich selbst über die Maßen
 und verwunderten sich.
Denn sie waren nicht verständig geworden ...“ (aus Markus 6:51+52)

Da sind die Zwölf, zwiegespalten zwischen Unverständnis und Verständnis. Über die Maßen verwunderten sie sich, obwohl sie erkannten, dass Jesus der Sohn des lebendigen Gottes ist. Aber welche Macht und Autorität das mit sich brachte, welches Eingreifen Jesus aus der Welt Gottes in unsere Welt möglich ist – das war ihnen völlig verborgen.

Und Jahre später lesen wir Ähnliches. Beim Ereignis der Himmelfahrt Jesu treffen sie den Herrn an dem Ort, wo Er sie hinbestellt hatte. Er segnet sie und sendet sie. Und wir lesen:

Und als sie ihn sahen, warfen sie sich anbetend vor ihm nieder;
etliche aber zweifelten. (Matthäus 28:17)

Anbetung trotz Zweifel. Anbetung und Hingabe mitten in ihren Zweifeln. Die ganze Zwiespältigkeit ihrer Herzen kommt zum Ausdruck. ABER:

Weder kehrt im ersten Bericht der Sturm zurück, weil sie so zwiegespalten sind, noch zieht Jesus im zweiten Bericht den Segen oder Seinen Auftrag zurück, weil etliche anbeten und zweifeln. Geduldig und barmherzig ist der Herr, vertraut mit unseren Schwachheiten, Zweifeln und Kämpfen. Vieles änderte sich, als die Jünger zu Pfingsten mit dem Heiligen Geist erfüllt wurden, aber Zweifel, Kämpfe und Schwachheiten hafteten ihnen auch nach Apostelgeschichte 2 noch an. Jesus blieb ihnen treu und Er blieb bei ihnen.

Jesus bleibt Dir treu, auch in Zeiten der Zerrissenheit, der Zweifel oder der Kämpfe. Er kommt zu Dir in Dein Boot und stillt den Sturm und segnet Dich!
Barmherzig, geduldig und gnädig ist Er,
Viel mehr als ein Vater es kann!
Er warf unsre Sünden
* ins äußerste Meer.
Kommt, betet den Ewigen an!

  • Er warf unsre Sünden
  • Er trägt unsre Lasten
  • Er kennt unsre Sorgen
  • Er hört unser Schreien
  • Er versteht unsre Ängste
  • Er hilft unsern Zweifeln
  • Und in allem hält er uns fest und hält fest an Seinem Auftrag, Seinem Segen und Seiner Liebe zu uns.
Kommt, betet den Ewigen an!

Sonntag, 11. September 2016

Heute wieder mit Sonntagszitat am Schluss

Predigttext heute:
verschieden; u.a. Römer 6:3-8

3 Oder wisst ihr nicht, dass alle von uns, die auf Jesus Christus getauft wurden, in seinen Tod mit eingetaucht worden sind? 
4 Durch die Taufe sind wir also mit Christus in den Tod hinein begraben worden, damit so, wie Christus durch die herrliche Macht des Vaters von den Toten auferweckt wurde, wir nun ebenfalls in dieser neuen Wirklichkeit leben. 
5 Denn wenn wir mit seinem Tod vereinigt worden sind, werden wir auch eins mit seiner Auferstehung sein.  
6 Wir sollen also begreifen, dass unser alter Mensch mit Christus gekreuzigt worden ist, damit unser sündiges Wesen unwirksam gemacht wird und wir der Sünde nicht mehr wie Sklaven dienen.  
7 Denn wer gestorben ist, ist vom Herrschaftsanspruch der Sünde befreit. 
8 Wenn wir nun mit Christus gestorben sind, vertrauen wir darauf, dass wir auch mit ihm leben werden.
Im Gottesdienst benutzen wir meist die Schlachter Übersetzung. 
Aus Copyrightgründen ist hier der leicht verständliche Text der NeÜ zu lesen. 
(Quelle: HIER) 
 
Die Predigt kann Anfang der Woche HIER runtergeladen
oder online angehört werden!

 Herzliche Einladung zum Gottesdienst! 

Anbetung
  Predigt
Lebensberichte von 4 Täuflingen
Taufe vor dem Gemeindehaus
Gemeinschaft vor und nach dem Gottesdienst
Einladung zu Mittagessen & Gemeinschaft
Beginn: 10:30 Uhr
Wir freuen uns auf Dich!  
 
Calvary Chapel Freier Grund 
Bitzegarten 5 (hinter dem VB Gebäude)  
57290 Neunkirchen-Zentrum

Es sind nicht die äußeren Handlungen einer Taufe, 
Firmung oder Kommunion, 
die den Menschen mit Gott versöhnt. 
Die Versöhnung liegt allein in der Buße und Bekehrung 
zu Jesus Christus.
(Walter Mauerhofer)
 
Die Taufe kann uns nicht zu Christen machen. 
Wenn das äußerliche Zeichen keinen geistlichen Inhalt hat, 
dann besteht die Gefahr, 
dass es zu einem leeren Aberglauben herabsinkt.
(Walter Ian Thomas)