In Markus 8:34-35 lehrt Jesus zum Thema Nachfolge:
Wer mir nachkommen will, der verleugne sich selbst
und nehme sein Kreuz auf sich und folge mir nach!
Denn wer sein Leben retten will, der wird es
verlieren;
wer aber sein Leben verliert um meinetwillen
und um des Evangeliums willen, der wird es
gewinnen.
Wenn es um das Thema Nachfolge geht, ist es immer gut, die „Wolke von
Zeugen“ anzuschauen, über die die Bibel uns Auskunft gibt. Darüber hinaus haben
wir eine weitere Wolke von Zeugen durch 2 Jahrtausende der Kirchengeschichte.
Einer dieser Zeugen ist Graf Ludwig von Zinzendorf, der vor fast 300 Jahren
bereit war, Jesus nachzufolgen, sein Kreuz auf sich zu nehmen, sein Leben zu
verlieren – Als er das tat, begann er zu leben. Er und die von ihm gegründete
Brüderunität lebte nach dem Motto:
„Möge das Lamm, das geschlachtet ist,
den Lohn seiner Leiden empfangen!“
Im Jahr 1700 wurde Graf Ludwig von Zinzendorf in Dresden geboren. Er kam
aus edlem Haus, lernte viel von seiner gläubigen Großmutter, gründete bereits
mit 10 Jahren den Senfkornorden, eine Sammlung von Freunden Jesu und studierte
später Rechtswissenschaften. Im Jahr
1722 heiratete er Erdmuthe Dorothea Gräfin Reuß-Ebersdorf und schenkte
seiner Frau sein ganzes Vermögen. Später im selben Jahr begann er, auf einem
Rittergut, das er von seiner Großmutter erworben hatte, Glaubensflüchtlinge
aus Böhmen aufzunehmen. Das geschah in dem Ort
Herrnhut. Mit 27 Jahren gründete er die Herrnhuter Brüderunität.
Nachfolge und ihr Leben verlieren um es zu retten bedeutete für diese
Christen, ihr Leben zu verlieren, damit das Lamm, das geschlachtet ist und
würdig ist, den Lohn Seiner Leiden empfängt.
In der Gemeinschaft so vieler Menschen in Herrnhut kamen Spannungen
auf. Trotzdem hungerten sie nach Jesus. In einem Bericht heißt es:
Als man am 13. August 1727 zusammenkam, um zur Einheit zurück zu kehren und
sich zu entschuldigen erhörte Gott ihre Gebete. Gott goß Seinen Geist der Liebe
während einer Abendmahlfeier auf die Versammelten aus.
„Wer sein Leben verliert um meinetwillen und um
des Evangeliums willen, der wird es gewinnen.“ – sagt Jesus in unserem
Text in Vers 35:
Gott bestätigte diese Hingabe, Selbstverleugnung u. konsequente Nachfolge
durch das Feuer Seines Geistes, das schnell Kreise zog.
Missionare der Herrnhuter zogen in alle Welt. Zum Teil verkauften sie sich
selbst als Sklaven, um die Sklaven auf den Plantagen in der Karibik für Jesus
zu gewinnen.
Seit 1731 – also vor fast 300 Jahren
begannen die Herrnhuter damit, die „Herrnhuter Losungen“ herauszugeben, die bis
heute vielen Christen zum Segen werden.
Das Phänomenalste aber waren wohl die Gebetstreffen, die in Herrnhut
begannen. Über 100 Jahre wurden Tag und Nacht Gebetstreffen abgehalten: 24
Stunden am Tag – 7 Tage jede Woche – 52 Wochen im Jahr – über 100 Jahre lang.
„Wer sein Leben verliert um meinetwillen
und um des Evangeliums willen, der wird es gewinnen.“
Ist das die Sache wert?
Eigentlich ist das die falsche Frage. Ist Jesus es wert? Die Antwort darauf, die geben wir nicht mit
unserem Mund, sondern mit unserem Leben.
Bis heute ruft Gott erneut und intensiv in die Nachfolge. In vielen Teilen der Welt erlaubt Er das
Erwachen einer neuen Sehnsucht nach Ihm. In vielen Menschen entsteht ein neuer
Hunger nach Jesus. Jesus erneuert das Motto der Herrnhuter in vielen Herzen
heute:
„Möge das Lamm, das geschlachtet ist,
den Lohn seiner Leiden empfangen!“
Das zu sehen – dass Jesus den Lohn Seiner Leiden empfängt – das ist Leben!
Das ist das hohe Leben, das wir finden, wenn wir unser Leben
verlieren.
Ludwig von Zinzendorf bekannte:
„Ich habe nur eine
Leidenschaft: IHN, IHN allein!“
Warum? Wie konnte er so etwas sagen?
Was veranlasst Menschen, ihr Kreuz auf sich zu nehmen und Jesus so
nachzufolgen?
Was bewegt Jünger Jesu, ihr Leben aufzugeben, um es zu gewinnen?
Es ist die Erkenntnis, dass Jesus, das Lamm Gottes, würdig ist, den Lohn
Seiner Leiden zu empfangen. Jesus
ist es wert!
Wer das erkennt,
der wird alles in seinem Leben verlieren und aufgeben wollen, was nicht JESUS
sucht ... und wird JESUS gewinnen. Für Ihn zu leben ist Leben.
Passendes Lied zum Motto (Song of the Lamb) im Seitenfenster