„Ich predige, als ob Christus gestern gekreuzigt worden wäre, heute auferstanden wäre und morgen wieder auf die Erde kommen würde.“ (Martin Luther)

Samstag, 29. Mai 2021

Grund zur Freude!

Wer immer es war – er erzählte, dass er eines Tages eine belebte Straße entlangging und jemanden singen hörte.
Die herrliche Stimme war sogar durch den Verkehrslärm hindurch zu hören. Als er die singende Person fand, stellte sich heraus: es war ein Mann, der keine Beine mehr hatte und sich im Rollstuhl durch die Menge schob.  

Jetzt war das Interesse des Erzählers noch mehr geweckt. Als er den Mann im Rollstuhl einholte, sagte er: „Ich möchte Ihnen sagen, guter Mann, dass das Singen von einer Person in Ihrem Zustand allen anderen Mut macht.“ Der Rollstuhlfahrer lächelte, dankte und erklärte: „Als ich über das nachdachte, was ich verloren hatteund begann mich auf all das zu konzentrieren, was ich noch hatte – da fand ich so viel, worüber ich mich freuen konnte.“

In unseren Gottesdiensten lesen wir gerade durch das Buch der Offenbarung. In Kapitel 19 lesen wir gleich 4x den Ausruf „Halleluja!“ Wie kann das sein? In den Psalmen erwarten wir das, aber nicht wirklich in einem Buch, in dem alles auf das letzte Weltgericht hinausläuft.

Halleluja!“ das fällt uns leicht, wenn wir auf Wellen reiten, aber schwer, wenn uns das Wasser bis zum Hals steht. Es fällt uns leicht, wenn wir am warmen Feuer sitzen, aber schwer, wenn wir durch den Schmelzofen der Läuterung gehen. Der Psalmist schreibt (115:18):

Wir aber wollen den Herrn preisen
von nun an bis in Ewigkeit. Halleluja!

Was für ein Unterschied zwischen allen, die Jesus (wirklich) kennen und denen, die ohne Ihn durchs Leben gehen. Wir preisen Ihn schon hier, bis in Ewigkeit! Wir haben jetzt schon jeden Grund, Ihn zu preisen und Ihm zu danken, selbst dann, wenn Er uns durch Feuer und Wasser führt und begleitet. Wir preisen Sein Heil, Seine Herrlichkeit, Seine Ehre und Seine Macht.

Kennst Du das Heil, das nur durch Jesus kommt?

Kennst Du Seine Herrlichkeit? Kennst Du …

… Seinen herrlichen Trost, mit dem Er die Trauernden tröstet?
… Seine herrliche Kraft, mit der er die Schwachen stärkt?
… Seine herrliche Allgenügsamkeit, die die Unzufriedenen sättigt?
… Seine herrliche Treue, mit der Er die Untreuen wieder annimmt?

Kennst Du Seine Ehre?

… Jesus ist kein Kumpel. Er ist Schöpfer und unser Besitzer!
… Er ist nicht der ‚alte Mann da oben‘. Er ist unser ewiger Fürsprecher!
… Jesus ist nicht das Ersatzrad. Er ist das Lenkrad!
… Er ist nicht unsre letzte Hoffnung, Er ist unsre erste Anlaufstation!

Jesus ist der König aller Könige und der Herr aller Herren!
- Er ist Schöpfer, Herrscher und Erhalter des Universums!
- Gott ist beides zugleich: der uns liebende Vater und der gute Freund!

Kennst Du die Macht Jesu?

… Seine Macht zu helfen … Seine Macht zu retten
… Seine Macht Gebet zu erhören … Seine Macht zu verändern
… die Macht Seiner Vergebung und die Macht Seiner Liebe

Kennst Du Jesu Macht?

Als ich über das nachdachte, was ich verloren hatteund begann mich auf all das zu konzentrieren, was ich noch hatte – da fand ich so viel, worüber ich mich freuen konnte“ – so lautete die Aussage des singenden Beinamputierten.

Wenn wir das sehen, was uns Not macht und beginnen, uns auf all das zu konzentrieren, was wir in Jesus haben und haben werden, dann finden wir so viel, worüber wir uns freuen können!“

Mach Dir Deine eigene aktuelle Liste!

… und feiere Jesus morgen mit uns im Gottesdienst! Wir beginnen um 10:30 Uhr. Herzlich Willkommen! Mehr Infos dazu HIER!

Freitag, 28. Mai 2021

Konkurrenz

Irgendwann mal in diesem Blog habe ich von einer weltweit tätigen Organisation berichtet, die seit über 60 Jahren jeden Werktag mit einer Stunde des Gebets beginnt, integriert in die Tagesarbeitszeit. In einer anderen Andacht ging es uns um die Frage: „Was geschah mit der Gebetsversammlung?“ Das Fazit war: sie wurde fast unmerklich kompromittiert und schließlich zu Grabe getragen. 

Die Frage lässt mich bis heute nicht los: „Was hindert Jesusjünger, eine Stunde in der Woche gemeinsam mit Anderen im Gespräch mit ihrem Meister zu verbringen?“ Natürlich stelle ich mir diese Frage selbst!

In meiner Zeit mit Jesus bin ich absolut nicht dort angekommen, wo ich gerne wäre. Und so sind die Antworten eine Mischung meiner persönlichen Antworten, den Antworten von anderen und meinen Beobachtungen. Was also hält Jesusjünger vom gemeinsamen Gebet ab?

Lange Arbeitstage!  Wer einen vollen Tag gearbeitet hat, fühlt sich abends oft zu müde, noch eine Stunde im Gebet dranzuhängen. Das ist verständlich! Wichtig ist es, Gebetsstunden abwechslungsreich zu gestalten, mit kurzen Unterbrechungen (Lieder, Anliegen) und kurzen Gebeten von 1-2 Anliegen pro Gebet. Sonst wird es möglicherweise eine sehr, sehr stille Stunde. 😌

Familienzeit! Heute ist die Familienzeit durch äußerst viele Faktoren angegriffen. Dazu gehören die Berufstätigkeit beider Elternteile, Überstunden am Arbeitsplatz, Arbeitsstress, Anforderungen an die Kinder, Medien etc. Oft wird die gemeinsame Gebetszeit geopfert, um Zeit für die Familie zu haben.

Medien! Die Medienlandschaft ist dermaßen explodiert, dass man ihr Angebot nicht mehr mit dem Angebot Mitte des letzten Jahrhunderts vergleichen kann. JEDEN Abend läuft was Interessantes in einem der 200 Digitalprogramme. Oder ich hole einen Film per Internet nach, den ich am Abend zuvor verpasst habe. Sogar der Tatort Krimi hat wachsende Konkurrenz, UEFA und Champions League sind nur zwei davon.

Das Wetter! Im Sommer ist Grillwetter, im Herbst Regen, im Winter Dunkelheit und Glatteis und im Frühling bin ich zu müde.

Hier die Begründungen, die ich hätte, die Woche ohne gemeinsames Gebet mit anderen auszukommen:
Montag – mein freier Tag
Dienstag – Champions League
Mittwoch – Bibelstunde
Donnerstag – Überstunden
Freitag – Familientag
Samstag – Freunde eingeladen
Sonntag – Tatort

Natürlich ist das nur ein theoretisches Beispiel. Aber repräsentativ, oder? Satan hasst Gebet. Er lacht über alles gebetslose Bemühen, über alle geistlosen Gefühlswallungen, über alles Menschen-gemachte Predigen. Er zittert, wenn all dies unter Gebet geschieht. Darum überlegt er sich immer mehr „Konkurrenzunternehmen“ zur wöchentlichen Gebetsstunde (wenn’s die mal noch gibt). Lasst uns Satan mal eine ordentliche Migräne zufügen und das gemeinsame Gebet suchen. Satan wird’s hassen - Gott wird’s lieben!

Donnerstag, 27. Mai 2021

Y Bi

Immer wieder ermutigen mich die Berichte von Open Doors über die Glaubenstreue unserer verfolgten Geschwister in aller Welt. Die Zeugnisse machen Mut, denn wir dienen demselben Herrn. Kürzlich berichtete Open Doors Schweiz über Erfahrungen einer Mutter in Vietnam: 
 

Das erhörte Gebet einer Mutter

Y Bi* aus Vietnam wurde 2018 wegen ihres Glaubens an Jesus von ihrer Tochter getrennt und gewaltsam aus ihrem Dorf vertrieben. Zwei Jahre später trifft sich unser Team wieder mit ihr. Was für ein Unterschied! 

Y Bi kommt aus dem Sedang-Stamm, einer ethnischen Minderheit im zentralen Hochland Vietnams. Vor acht Jahren kam sie zum christlichen Glauben. In ihrem Stamm werden Christen verfolgt, darum hielt sie es geheim. Doch irgendwann erkannten ihr Mann und die Dorfbewohner, dass sie eine Nachfolgerin Jesu geworden war. 

Vertreibung

Bei unserem ersten Treffen erzählt Y Bi unter Tränen: «Die Dorfpolizisten zogen mich an den Haaren und zerrten mich aus dem Dorf hinaus. Meine Tochter weinte bitterlich. Ich erklärte den Polizisten, dass mein Mann und mein Kind im Dorf waren und ich nicht wegwollte. Weil ich mich wehrte, fesselten sie meine Beine. Auf dem Rücksitz eines Motorrades wurde ich aus dem Dorf gefahren. Sie warnten mich, dass Leute aus dem Dorf mich umbringen würden, falls ich zurückkehrte.»

Zuflucht

In einem anderen Dorf findet sie Zuflucht. Anfang 2019 besucht das Team von Open Doors sie dort, um sie zu ermutigen. Wir hatten ihr ein Stück Land zur Verfügung gestellt. Kurz nach dieser Begegnung erhört Gott eines von Y Bis Gebeten: Ihre Mutter kommt ebenfalls zum christlichen Glauben und zieht zu ihr in den neuen Ort. Gemeinsam gehen sie dort regelmässig in die Kirche.

Im Jahr 2020, kurz bevor die Welt durch das Coronavirus abgeriegelt wird, trifft sich unser Team erneut mit ihr. Die junge Frau ist verwandelt!

Noch mehr erhörte Gebete

Die einst schüchterne und trauernde Frau strahlt nun Zuversicht aus. Ihre Augen leuchten vor Freude, als sie sagt: «Kommt zu mir nach Hause und seht, was Gott getan hat!» 

Im Juli 2019 hatte Y Bi allen Mut zusammengenommen und war in ihr altes Dorf gegangen. Sie bekam zwar keine Erlaubnis, wieder dort zu leben, aber es gelang ihr, ihre Tochter mit sich zu nehmen! Diese ist jetzt acht Jahre alt und kann im neuen Dorf die Schule besuchen. Y Bi meint: «Es fühlt sich wunderbar an, meine Tochter wieder bei mir zu haben. Ich lobe Gott dafür.»

Eine kostenlose Gebets-App fürs iPhone mit jeweils einem Tagesanliegen kann HIER heruntergeladen werden.

Nimm Dir doch einen Moment und bete für Y Bi und ihre Familie in Vietnam.

*Name aus Sicherheitsgründen geändert

Mittwoch, 26. Mai 2021

Eifersucht, Neid, Bitterkeit

Mit Eifersucht, Neid und Bitterkeit haben wir drei bösartige Tumore vor uns, die im wahrsten Sinne des Wortes tödlich enden können, sowohl geistlich wie auch physisch. Eifersucht, Neid und Bitterkeit sind Geschwüre, die die Seele vergiften, Herz und Augen verdunkeln und Beziehungen zerstören. Das zeigt uns auch Gottes Wort in 1 Mose 30:1.

“Als aber Rahel sah, dass sie dem Jakob keine Kinder gebar, wurde sie eifersüchtig auf ihre Schwester und sprach zu Jakob: Schaffe mir Kinder! Wenn nicht, so sterbe ich!“  

Lea wurde von ihrem Mann, Jakob, benachteiligt. Gott sah das und schenkte ihr 4 Kinder. Zur selben Zeit stellte Jakobs Lieblingsfrau, Rahel, fest, dass sie unfruchtbar war. Das löste in ihr schmerzliche Trauer und zerstörerische Eifersucht aus auf ihre Schwester Lea. Das Verhältnis zu ihr dürfte – im besten Fall – „angespannt“ gewesen sein. Das Verhältnis zu ihren 4 kleinen Neffen vermutlich ebenfalls. Das Verhältnis zu ihrem Mann – ihren Worten nach zu urteilen – vorwurfsvoll. Auch ihr Verhältnis zu sich selbst war ungesund. Sie war voller Eifersucht. Sterben würde sie, wenn Jakob ihr keine Kinder verschaffte – so ihre Drohung an ihren Mann.

Eifersüchtig kann man sein auf die Kinder der andern, auf deren Wohlstand, Autorität, Gaben, Begabungen oder Position. Oder auf die Beliebtheit, den Bekanntheitsgrad, die Stimme, die Schönheit oder sonst irgendetwas, was ein anderer hat und einem selbst (manchmal nur scheinbar) verwehrt blieb. Rahels Eifersucht machte vielen Menschen um sie herum das Leben schwer, stürzte ihre Seele in die Tiefe und lähmte gewiss auch ihr geistliches Leben.

Von Kain heißt es am Anfang der Bibel (1 Mose 4-5):

Und es geschah nach geraumer Zeit, dass Kain dem Herrn ein Opfer darbrachte von den Früchten des Erdbodens. Und auch Abel brachte ein Opfer dar von den Erstlingen seiner Schafe und von ihrem Fett. Und der Herr sah Abel und sein Opfer an; aber Kain und sein Opfer sah er nicht an. Da wurde Kain sehr wütend, und sein Angesicht senkte sich.

Die Geschichte ist bekannt. Abel brachte dem Herrn ein wohlgefälliges Opfer dar. Kain nicht! Kain missbilligte die Gunst, die Gott seinem Bruder Abel entgegenbrachte und wurde so bitter, dass er nicht mal mehr die Augen aufheben – und ehrlich nach vorne blicken konnte. Gott sprach zu ihm. Gott bot ihm Seelsorge und Hilfe an. Aber Kain war so verbittert, dass er Gottes Angebot gar nicht als solches erkannte. Dann tat er das Undenkbare: Er beging den ersten Mord, der auf der Erde geschah und brachte unsagbares Leid über sich selbst, seine Eltern und seine Nachkommen. Was hätte aus Kain werden können, hätte er seine Bitterkeit und seinen Zorn an Gott abgegeben. Tat er aber nicht, sondern brachte Zerstörung und Tod in sein Leben und das Leben anderer.

Bis heute halten Menschen fest an Eifersucht, Neid und Bitterkeit. Solange sie aber daran festhalten oder diese Tumore nur mit hellem Make-up überdecken, wachsen sie, fressen sie und führen am Ende zu einem Rahel oder Kain Resultat. Die Hoffnung kommt durch die göttliche Seelsorge (1 Mose 4:7)

Wenn du Gutes tust, so darfst du dein Haupt erheben. Wenn du aber nicht Gutes tust, so lauert die Sünde vor der Tür, und ihr Verlangen ist auf dich gerichtet; du aber sollst über sie herrschen!

Gottes Wort verspricht (Johannes 8:36):

Wenn euch nun der Sohn frei machen wird, so seid ihr wirklich frei.

Freiheit in Christus! Freiheit von Eifersucht! Freiheit von Neid! Freiheit von Bitterkeit! Freiheit von Sünde. Was das bedeutet, kann nur der bezeugen, der in diese Freiheit hineingetauft wurde. Es ist ein Zeugnis der Freude!

Wenn euch nun der Sohn frei machen wird, so seid ihr wirklich frei.

Jesus macht frei! Sein Wort gibt uns wertvolle Hinweise, wie wir unserem Nächsten in seiner Not helfen und beistehen können. In unsrer Bibelstunde heute Abend um 19:30 Uhr schließen wir heute das Buch Hiob endgültig ab mit dem Thema: „Hilfen zur Seelsorge aus dem Buch Hiob“. Wir laden herzlich dazu ein, im Gemeindesaal und im Livestream (Hinweise HIER)

Calvary Chapel Freier Grund
Bitzegarten 5
57290 Neunkirchen

Dienstag, 25. Mai 2021

Gottes Verheißungen im Buch der Klagelieder

Was wissen wir eigentlich über das Buch der Klagelieder des Propheten Jeremia? Das Grundthema wird bereits in der Bezeichnung des Buches deutlich: Klage und Wehleid.

Der Prophet klagt über die Zerstörung Jerusalems, die Schmach der Stadt die durch die schweren Gerichte Gottes in Schutt und Asche gelegt wurde.

Bekannt sind die Klagelieder vielen Bibellesern allerdings nicht durch die düsteren Schatten der Zerstörung, sondern durch das Licht der Hoffnung auf die Barmherzigkeit Gottes.

In Klagelieder 2:17 lesen wir zwar keine Verheißung, aber wir lesen über die Verheißungen Gottes. Es heißt:

Der Herr hat vollbracht, was er sich vorgenommen hatte;
er hat sein Wort genau erfüllt,
das er von alters her hat verkündigen lassen. 

Wie herrlich, wie ermutigend, wenn wir zurückblicken und bekennen können: Gott erfüllt alle Seine Verheißungen. Und dann drehen wir uns in all unserem Chaos um und blicken nach vorne und halten uns fest an die Verheißungen, die Gott uns in Kapitel 3:21-26 zurufen:

 21 Dieses aber will ich meinem Herzen vorhalten, darum will ich Hoffnung fassen: 22 Gnadenbeweise des Herrn sind’s, dass wir nicht gänzlich aufgerieben wurden, denn seine Barmherzigkeit ist nicht zu Ende; 23 sie ist jeden Morgen neu, und deine Treue ist groß! 24 Der Herr ist mein Teil!, spricht meine Seele; darum will ich auf ihn hoffen. 25 Der Herr ist gütig gegen die, welche auf ihn hoffen, gegen die Seele, die nach ihm sucht. 26 Gut ist’s, schweigend zu warten auf die Rettung des Herrn.

Hier ist die Rede von Hoffnung! Von der Gnade, die Gott Seinem Volk gegenüber beweist! Die Verheißung, dass Gottes Barmherzigkeit nicht zu Ende ist (obwohl es jedem so geschienen haben muss)! Die Verheißung lautet: Jeden Morgen ist die Barmherzigkeit Gottes neu. Jeden Morgen die Möglichkeit eines Neuanfangs. Auch nach der Zerstörung und dem Gericht des Höchsten bleibt Seine Treue groß; nicht nur vorhanden, sondern groß! DAS ist berechtigter, biblischer, göttlicher Grund zur Hoffnung. Sicher, auch auf Gottes Kinder kommt es an – dass sie nicht in der Vergangenheit leben, dass sie sich nicht in der Gegenwart nur um sich selbst drehen, sondern dass sie nach vorne schauen und auf den Gütigen hoffen und nach Ihm suchen und fragen. Aber aus jedem Vers sprechen Zusagen Gottes und die Verheißungen: Ich gebe euch Grund zur Hoffnung. Meine Barmherzigkeit ist jeden Morgen neu!

Herrlicher Zuspruch!

Auch am Ende des dritten Kapitels finden wir noch einmal eine wunderbare Verheißung in diesem Klagebuch (3:32+33):

“… sondern wenn er betrübt hat, so erbarmt er sich auch nach der Fülle seiner Gnade; 33 denn nicht aus Lust plagt und betrübt Er die Menschenkinder.“

Wenn Gott betrübt hat – und sei es auch so schwer und so schlimm, wie es im Fall des völlig zerstörten Jerusalems war, so dürfen wir doch wissen: Er erbarmt sich wieder, nicht im Minimalbereich, sondern nach der Fülle Seiner Gnade. Da ist immer genug für jeden, der kommt und sucht – auch für Dich und für mich!

Montag, 24. Mai 2021

Pfingstwoche - Ausklang

Aber die Jünger hatten doch den Heiligen Geist. In Johannes 20:22 lesen wir doch schwarz auf weiß, wie Jesus seine Jünger anbläst und sie den Heiligen Geist empfangen lässt.

Und nachdem er das gesagt hatte, hauchte er sie an
und sprach zu ihnen: Empfangt Heiligen Geist!

Klare Aussage: Jesus haucht sie an und spricht ihnen zu: Empfangt!

Und Pfingsten? Müssen sie 2x empfangen? Ist es ein neuer Empfang? John Piper erklärt den Unterschied mit einem Bild. Er schlägt ein Gleichnis vor, um die Erfahrung des Geistes vor und nach Pfingsten zu veranschaulichen.

Man stelle sich einen riesigen Staudamm für Wasserkraft vor, der sich noch im Bau befindet – groß, wie etwa der Assuan-Staudamm am Nil. Der hat eine Höhe von 111 Metern und ist fast 4 km lang. 1953 wurde der Plan angekündigt; 1971 wurde der Damm fertiggestellt. 

12 Turbinen mit einer Kapazität von 10 Milliarden KW-Stunden setzten genügend Strom frei, um jede Stadt Ägyptens zu beleuchten

Während der 11jährigen Bauzeit (1960-1971) wurde der Nil nicht vollständig gestoppt. Zwar sollte sich der Stausee füllen, aber ein Teil des Wassers durfte vorbeifließen. Die Bevölkerung flussabwärts war davon abhängig. Sie tranken das Wasser, sie wuschen sich damit, es bewässerte ihre Ernte und drehte ihre Mühlenräder. Im Mondlicht segelten sie auf dem Wasser und schrieben Lieder darüber. Das Wasser des Nils war ihr Leben. 

Aber an dem Tag, als der Stausee durch die 12 Turbinen floss, wurde eine Kraft freigesetzt, die sich weit über die geringe Bevölkerung flussabwärts hinaus im ganzen Land ausbreitete. Diese neue Kraft brachte Möglichkeiten, von denen sie nur träumen konnten.

Die verheißene Bevollmächtigung – die Kraft des Heiligen Geistes aus der Höhe ist wie die Einweihung jenes Staudamms. Bereits vor Pfingsten blies Jesus Seine Jünger an und sagte: Empfangt den Heiligen Geist! Bereits vor Pfingsten segnete der Herr sie durch das Wasser des Heiligen Geistes und schenkte ihnen Leben. Aber an Pfingsten gehen die Turbinen an; die Kraft des Heiligen Geistes breitet sich aus, um die ganze Welt zu erleuchten. 

Von dem Segen, den der Geist Gottes vor Pfingsten brachte, wurde nichts weggenommen. Aber 10 Milliarden KW-Stunden (um im Bild zu bleiben) wurden hinzugefügt, damit die Jünger bevollmächtigt wurden, jeder Sprache, jedem Stamm und jeder Nation das Licht des Evangeliums der Herrlichkeit Jesu zu bringen.

Erkennen wir den Unterschied zwischen der Versiegelung mit dem Heiligen Geist als Eigentum Gottes … und der Bevollmächtigung mit dem Heiligen Geist zum Dienst für Gott?

Die Bevollmächtigung zum Dienst für Gott mit der Kraft aus der Höhe wird in Apg 1:5 auch: die Taufe mit dem Heiligen Geist genannt. Sie ist durch nichts zu ersetzen. Vor ca 150 Jahren schrieb der Theologe Asa Mahan: 

"Es gibt keine natürliche, intellektuelle, erzieherische, moralische oder kirchliche Gabe, die die Taufe mit dem Heiligen Geist ersetzen könnte."

Pfingsten – Gott erinnert uns daran, dass wir nicht in eigener Kraft leben und nicht in eigener Kraft Ihm dienen müssen. Er möchte uns mit Seiner Kraft erfüllen. Danke, Herr!