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CC BY-SA 3.0 |
Mir kamen die Geschwister in den Sinn, die in Israel, Gaza oder im Iran Gottesdienst feierten. Viele von ihnen hatten vermutlich nicht mal bequeme Stühle, die wir immer noch hatten. Viele hatten vermutlich überhaupt keine Technik, da ihre Treffen im Untergrund stattfanden. Andere waren vielleicht froh, wenn sie irgendein Instrument besaßen, um das Singen zu begleiten.
Und Jesus? Damals? Als Er zu 4000+ und 5000+ Zuhörern predigte? Auch das geschah ganz ohne irgendeine Anlage.
Ich bin dankbar, dass wir einen guten Gottesdienst feiern durften, auch wenn es für unsere Technik und das Anbetungsteam recht stressig gewesen sein muss. Tatsache ist: Der Herr war gegenwärtig. Aber die Frage stellt sich in solchen Situationen: Was ist eigentlich wichtig, wenn wir Gottesdienst feiern. Was MUSS dabei sein, was nicht? Was ist mit unserer inneren Einstellung?
Vor wenigen Wochen fiel auf dem Open Doors Tag in Karlsruhe ein Satz über Gottesdienste in Nordkorea, der mich aufhorchen ließ. Dass Nordkorea das für Christen gefährlichste Land der Welt ist, ist weithin bekannt. Dass Christen dort überhaupt in irgendeiner Weise Gottesdienst feiern, ist beachtenswert, denn wer dabei erwischt wird, ist so gut wie tot.
Der Satz, der mich bewegte lautete: „Nordkoreanische Christen im Untergrund feiern ihre Gottesdienste so, dass es ihr letzter sein kann (oder: als wäre es ihr letzter)“ Was bewegt diese Glaubensgeschwister überhaupt, sich unter Lebensgefahr zu treffen – oft nur zu zweit oder zu dritt – und gemeinsam Gottesdienst zu feiern? Was bewegt Christen in den Arbeitslagern, das Abendmahl heimlich in den verschmutzten Latrinen der Lager zu feiern? Immer mit dem Tod vor Augen, wenn sie erwischt werden?
Sicher hat es damit zu tun, dass sie verstanden haben, dass Gottesdienst ein Dienst zur Ehre Gottes ist, bei dem es auf unsere Herzen ankommt – mehr als auf das Funktionieren des äußeren Drumherums. Es ist eine Zeit der Gemeinschaft mit Gott und miteinander. Wenn der Inhalt stimmt, ist alles andere zweitrangig.
Lasst das unser Sehnen und Beten sein, wenn wir uns morgen weder in unseren Gemeinden versammeln. Wenn das Äußere, das Programm, eine Methode, ein Plan, die Technik oder etwas dergleichen nicht mitspielt – gib es ab an Gott. Er kommt bestens mit solchen Ausfällen zurecht. Lasst uns vielmehr unsre Herzen vorbereiten, dass Er darin einziehen kann – unabhängig von den äußeren Gegebenheiten!
Gesegneten Sonntag!
Und sie blieben beständig in der Lehre der Apostel
und in der Gemeinschaft und im Brotbrechen
und in den Gebeten. (Apostelgeschichte 2:42)