„Gott ist die Erklärung dafür, warum es überhaupt ein Universum gibt, in dem Naturwissenschaft betrieben werden kann“ (John Lennox)

Freitag, 17. September 2010

Von Gott, Spinnen und uns

"An einem sonnigen Herbsttag segelte eine gut genährte Spinne durch die milde Luft und landete schließlich in einer Hecke. Sie ließ sich zappelnd und tastend weit hinab und baute sich ein wundervolles Nest, in das sie sich behaglich setzte. Die Zeiten waren gut, und es flog ihr vieles kleine Getier in die feinen Maschen. Eines Morgens - der Tau glänzte wie Perlen im Netz - wollte die Spinne ihre Wohnung inspizieren. Sie lief auf den engen Straßen ihrer Netzfäden herum wie eine Seiltänzerin und guckte überall hin um festzustellen, ob alles in Ordnung sei. Da kam sie an einen Faden, der gerade in die Höhe lief und bei dem sie nicht erkennen konnte, wo er eigentlich endete. Sie starrte in die Höhe, aber sie entdeckte kein Ende. Sie schüttelte den Kopf und fand diesen Faden einfach sinnlos. Verärgert biss sie ihn durch, - und dann lag sie im Staub, eine Gefangene im eigenen Netz."*

Selbst die Spinnenhasser unter uns müssen zugeben, dass solch ein Spinnennetz recht faszinierend ist. Kunstvoll gesponnen, sinnvoll und im Herbst recht ansehlich, wenn die Tautropfen wie Perlen daran hängen. Architektur und Baumaterial sind eine wahre Meisterleistung.

Auch wir  Mensch haben uns unser Lebensnetz gesponnen. Manches Netz ist recht kunstvoll und faszinierend. Einige fallen größer aus als andere, und doch sehen die meisten Baumeister einen Wert in ihrem Werk. Wir bewegen uns mit relativer Leichtigkeit über die Wege, die wir uns geschaffen hat. Wir haben es (mehr oder weniger) gelernt, von dem zu leben, was das Lebenswerk abwirft. Und dann kommt die Zeit der Inspektion. Ja, alle Fäden scheinen wichtig, produktiv und sinnvoll zu sein – bis auf den einen. Da ist der eine Faden nach oben. Er scheint keine Nahrung einzufangen, er scheint nicht in das Netzgefüge hineinzupassen, er geht in eine ganz andere Richtung – dieser Faden nach oben. Wir meinen, den „Draht nach oben“ nicht zu benötigen. Und da wir mit scheinbar unnützem Ballast kurzen Prozess machen, kappen wir diesen Draht nach oben, manchmal in Ignoranz, manchmal mit Ärger. Wer so weit gegangen ist, wird mit Schrecken feststellen, dass sein Lebenswerk keinen Bestand haben wird. Das Netz der Spinne ist an dem Faden nach oben aufgehängt. Gleichsam ist unser Leben am Faden nach oben aufgehängt. Unsere Verbindung nach oben ist überlebenswichtig. Die Beziehung zu unserem Schöpfer ist das, was unser Leben stabil macht.

Zu viele haben es versucht, ohne den Draht nach oben auszukommen. Manche haben es eine ganze Weile geschafft, andere ein halbes Leben, oder länger. Viele sind gescheitert – unnötig gescheitert. Viele haben ihren letzten Atemzug auf Erden gemacht, ohne den Draht nach oben zu beachten. Als sie dann „auf der anderen Seite“ aufgewacht sind, kam das böse Erwachen.

Paulus predigt in Apostelgeschichte 17:28:

„In ihm leben, handeln und sind wir“, wie auch einige von euren Dichtern gesagt haben: „Denn auch wir sind von seinem Geschlecht.“

Wer den „Draht nach oben“ ignoriert, vernachlässigt oder sogar kappt, der muss sich nicht wundern, wenn sein Lebenswerk über ihm zusammenbricht. Bleiben wird es auf keinen Fall!

Ich für meinen Teil möchte mich daran erinnern, dass ich in Ihm, Jesus, lebe, handle und bin. Der „Draht nach oben hält mich fest, gibt mir Lebensmut, Zuversicht und Geborgenheit. An dem „Draht nach oben“ will ich mich auch während des Tages immer wieder neu erfreuen und dafür dankbar sein.

Dienstag, 14. September 2010

Ein Dorf von 100


Die Geschichte und Zahlen* in diesem Blogeintrag sind vielleicht bekannt, faszinieren aber immer wieder. Vielleicht ist irgendwann einmal eine Anpassung nötig, aber grundsätzlich geben sie einen guten Überblick über die Verhältnisse auf unserem Planeten:

Wenn wir die ganze Menschheit unter Beachtung der Proportionen aller Völker auf ein Dorf von 100 Einwohner reduzieren würden, wäre dieses Dorf so zusammengestellt:

57 Asiaten
21 Europäer
14 Amerikaner (Nord u. Süd)
8 Afrikaner

52 wären Frauen
48 wären Männer

70 Nicht-Weiße
30 Weiße

70 nicht Christen
30 Christen

89 heterosexuelle
11 homosexuelle

6 Personen würden 59% des gesamten Weltreichtums besitzen
und alle 6 Personen kämen aus den USA.

80 hätten keine ausreichenden Wohnverhältnisse

70 wären Analphabeten

50 wären unterernährt

1 würde sterben
2 würden geboren

1 hätte einen PC

1 hätte einen akademischen Abschluss.

Falls Du heute Morgen gesund und nicht krank aufgewacht bist, bist Du glücklicher als 1 Million Menschen, welche die nächste Woche nicht erleben werden.

Falls Du nie einen Kampf des Krieges erlebt hast, nie die Einsamkeit durch Gefangenschaft, die Agonie des Gequälten, oder Hunger gespürt hast, dann bist Du glücklicher als 500 Millionen Menschen der Welt.

Falls du deine Religion ausüben kannst, ohne die Angst, dass Dir gedroht wird, dass man Dich verhaftet oder Dich umbringt, bist Du glücklicher als 3 Milliarden Menschen der Welt.

Falls sich in Deinem Kühlschrank Essen befindet, Du angezogen bist, ein Dach über dem Kopf hast und ein Bett, bist Du reicher als 75% der Menschen dieser Erde.

Falls Du ein Konto bei der Bank hast, etwas Geld im Portemonnaie und etwas Kleingeld in einer kleinen Schachtel, gehörst Du zu 8% der wohlhabenden Menschen auf dieser Welt.

Beim Lesen dieses Textes bist Du doppelt gesegnet worden, denn Du gehörst nicht zu den 2 Milliarden Menschen die nicht lesen können.

Und du bist von 100 der Eine der einen PC hat!

Wenn Deine Eltern noch leben und immer noch verheiratet sind, bist Du schon wahrlich eine Rarität.

Gründe genug, dankbar in diesen Tag zu gehen. Aber selbst, wer zu denen gehört, die in dieser Auflistung den kürzeren ziehen, hat viel zu Danken. Der Psalmist schreibt in Psalm 73:25-26:

„Wen habe ich im Himmel? Und außer dir habe ich an nichts Gefallen auf der Erde. Mag auch mein Leib und mein Herz vergehen - meines Herzens Fels und mein Teil ist Gott auf ewig.“

(* im Wesentlichen aus dem Kinderbuch: Wenn die Welt ein Dorf wäre“ von David J. Smith)

Montag, 13. September 2010

Die alten Spurrillen

Letzten Montag wurde der Gedanke an Spurrillen in unserem Leben angesprochen. Heute wird er wieder aufgegriffen.

Wir alle kennen das Problem. Fährt man auf nasser Straße und gerät in Spurrillen, ist Aqua Planing eine große Gefahr. Im Wald, wo sich die Reifenspuren der Waldfahrzeuge und Traktoren tief in den Waldboden eingegraben haben, ist ein angenehmes Fahren manchmal schlicht unmöglich. Selbst das Laufen kann unangenehm werden.

Auch im Leben gibt es diese Spurrillen. Im Leben ohne Jesus haben sie unser Verhalten geprägt und alle möglichen Lebensweisen. Ohne Jesus haben wir es gelernt, irgendwie vorwärts zu kommen. Das hat Spuren hinterlassen, die sich manchmal tief eingegraben haben. Und jetzt, mit Jesus, ist es gar nicht so einfach, aus diesen eingefahrenen Wegen herauszukommen.

Die alten Lebensweisen sind "geschliffen", angepasst und man hat gelernt, darin vorwärts zu kommen. Das Problem ist, sie gefallen Gott nicht, denn sie sind in Zeiten der Unabhängigkeit von Ihm entstanden.

Im Wort Gottes sagt Gott uns, was zu tun ist. Zum einen werden wir erinnert, dass wir nicht mehr in diesen Spuren weiterlaufen müssen.

"Wir wissen ja, dass unser alter Mensch mit ihm gekreuzigt ist, damit der Leib der Sünde vernichtet werde, sodass wir hinfort der Sünde nicht dienen."
(Römer 6:6)

Der Alte ist tot! (siehe Blogeintrag vom 6.9.2010). Aber der "Neuen" übernimmt manchmal die gefährlichen Spurrillen des "Alten", anstatt sie für tot zu halten und zu begraben. Gott hat uns sogar das Material gezeigt, mit dem wir die alten Spurrillen begraben und auffüllen sollen, um darauf dann einen ganz neuen Weg einzuschlagen. Im folgenden sind die alten Spurrillen,  die unabhängig von Gott entstanden sind, rot und das Füllmaterial grün markiert.

Darum legt die Lüge ab und "redet die Wahrheit, jeder mit seinem Nächsten", denn wir sind untereinander Glieder.
Zürnt ihr, so sündigt nicht; die Sonne gehe nicht unter über eurem Zorn!
Gebt auch nicht Raum dem Teufel!
Wer gestohlen hat, der stehle nicht mehr, sondern bemühe sich vielmehr, mit den Händen etwas Gutes zu erarbeiten, damit er dem Bedürftigen etwas zu geben habe. Kein schlechtes Wort soll aus eurem Mund kommen, sondern was gut ist zur Erbauung, wo es nötig ist, damit es den Hörern Gnade bringe.
Und betrübt nicht den Heiligen Geist Gottes, mit dem ihr versiegelt worden seid für den Tag der Erlösung!
Alle Bitterkeit und Wut und Zorn und Geschrei und Lästerung sei von euch weggetan samt aller Bosheit.
Seid aber gegeneinander freundlich und barmherzig und vergebt einander, gleichwie auch Gott euch vergeben hat in Christus.

Danke, Herr, dass Du uns nicht nur Ge- und Verbote gibst, dass Du uns nicht nur sagst, nicht mehr in den alten Spurrillen zu laufen. Danke, dass Du uns die Füllmasse gibst, mit denen wir die alten Spurrillen auffüllen und begraben, damit sich gute, und heilsame Wege in unserem Leben bahnen.