Es war gestern Morgen, kurz vor 6 Uhr als ich die Nachricht erhielt, dass einer meiner ehemaligen Schüler, Freunde und Einsatzmitglieder im Alter von 26 Jahren plötzlich durch einen tragischen Autounfall aus dem Leben gerissen wurde.
Sein autobiographisches Zeugnis beginnt mit dem Bekenntnis mehrjähriger Drogensucht, die ihn langsam aber sicher zerstörte. Er wurde seinen Job und sein Geld los, lebte jahrelang in tiefer Hoffnungslosigkeit.
David war das zehnte Kind in seiner Familie. Sein strenger Vater schreckte auch vor körperlichem Missbrauch nicht zurück. Seine katholische Mutter erzog die Kinder praktisch alleine und erduldete die Dominanz ihres Mannes. Die Kinder wuchsen auf mit einer Art Glauben an Gott und einem Hass auf die Kirche. Alle wandten sich mit 18 Jahren von beidem ab.
2003 absolvierte David die High School, danach begann seine Alkohol- und Drogenkarriere. Sucht, Streitereien, Depressionen und mehr waren die Folge. Eine seiner Schwestern und ihr Mann, den Gott aus einem Leben mit Alkohol und Drogen herausgeholt hatte, gehörten zu den ersten, die mit David über Gott sprachen. Aber es dauerte geraume Zeit, bis sein Widerstand gebrochen war. Mitten in der Nacht bekannte er Gott seine Situation und bat Ihn um Hilfe.
David begann, durch die Hilfe seiner Schwester und ihres Mannes, Gott besser kennen zu lernen. Er begann, eine Gemeinde zu besuchen, fand eine gutbezahlte Arbeit und fing ein regelmäßigeres Leben an. Aber es blieb nicht so. Umstände änderten sich. David verlor alles und rutschte wieder in das alte Leben hinein. Erfahrungen mit neuen Drogen brachten ihn auf einen Tiefstpunkt.
Es war ein harter Kampf, als er sich eines Tages auf den Weg zur Kirche machte. Er roch und sah aus wie ein Obdachloser, jeder Hoffnung beraubt. Aber er schaffte es, den Gottesdienst zu besuchen, die Predigt durchzustehen, und – dann begann Gottes Wirken. Beim Schlusslied rührte Gott sein Leben an und David breitete sein gesamtes Leben vor Gott aus. Es wurde sein persönliches Wunder. Er bezeugt, wie jede einzelne Last plötzlich genommen und durch überwältigende Freude und Frieden ersetzt wurde. Unerklärlich! Überirdisch!
Die Sucht brannte allerdings weiter in seinem Körper. Der ganze Abend, die ganze folgende Nacht waren ein einziger Kampf gegen das Verlangen nach Drogen. Erst am nächsten Morgen, nach nur wenigen Stunden Schlaf in den frühen Morgenstunden, wachte er auf, völlig befreit von allem Verlangen nach Drogen. Drogen im Wert von mehreren hundert Dollar flogen raus aus seinem Leben. Eine Woche später wurde er in einer Calvary Chapel Gemeinde getauft.
2009 war David Student an der Calvary Chapel Bibelschule in Siegen. Wie viele meiner Kurse er besucht hat, weiß ich nicht mehr. Aber der Missionskurs berührte ihn besonders. Er nahm an einer Einsatzwoche teil, die wir mit einigen anderen im Nordirak verbrachten. (Bild) Während dieser Zeit rührte Gott sein Herz an für die moslemische Welt.
Im Anschluss an die Bibelschulausbildung ging David zurück in die USA, um sein Universitätsstudium wieder aufzunehmen. Vorher aber unternahm er eine Evangelisationsreise im alten „Jesus-People Stil“: altes Auto – kein Geld – Straßenevangelisation wo immer möglich – alles im Vertrauen auf Gottes Fürsorge und Wirken. Es war ein Höhepunkt in seinem Leben.
Neben seinem Unistudium arbeitete er als Auslieferer bei einem Pizzaservice. Sein Kommentar: „Ich kann mir bei der Arbeit Predigten und Hörbücher anhören und ungestört beten. Was gibt’s Besseres?“
Sein Herz für Menschen, die Jesus nicht kannten, war für jeden sichtbar. Seine Einstellung war: „Christen müssen die Kultur in jedem einzelnen Lebensbereich beeinflussen!“
Das hat David getan, solange ich ihn kennen durfte. Seine Facebookseite zeigt ihn „bei der Arbeit“: mit einem großen Kreuz auf der Schulter, Mikrophon und Verstärker - in Las Vegas. Sein Herz brannte für den Einen: für Jesus. Den darf er jetzt sehen, mit Ihm reden, sich mit Ihm freuen.
Einige seiner Lieblingszitate:
Die meisten Christen würden gerne ihre Rekruten für 5 Jahre auf eine Bibelschule schicken. Ich würde sie am liebsten für 5 Minuten in die Hölle schicken. Das würde mehr als alles andere helfen, sie für einen lebenslangen, leidenschaftlichen Dienst vorzubereiten.
(William Booth)
Was ist Sünde? Die Herrlichkeit Gottes nicht zu schätzen, die Heiligkeit Gottes nicht zu verehren, die Größe Gottes nicht zu bewundern, die Macht Gottes nicht zu preisen, die Wahrheit Gottes nicht zu suchen, die Weisheit Gottes nicht zu achten, die Schönheit Gottes nicht wert zu achten, die Güte Gottes nicht zu kosten, der Treue Gottes nicht zu vertrauen, den Geboten Gottes nicht zu gehorchen, die Gerechtigkeit Gottes nicht zu respektieren, den Zorn Gottes nicht zu fürchten, die Gnade Gottes nicht festzuhalten, die Gegenwart Gottes nicht zu würdigen, die Person Gottes nicht zu lieben. DAS ist Sünde! (John Piper)
Ich glaube, das größte Wunder, das Gott tun kann ist: Einen unheiligen Menschen aus einer unheiligen Welt zu nehmen, dann den unheiligen Menschen heilig zu machen, ihn in die unheilige Welt zurückzusenden – und ihn heilig zu erhalten! (Leonard Ravenhill)
Wenn Sünder verdammt werden, dann sollten sie zumindest über unseren Körper hinweg in die Hölle springen (müssen). Und wenn sie zugrunde gehen (müssen), lass’ sie zugrunde gehen mit unseren Armen um ihre Knie, indem wir sie beschwören, zu bleiben. Wenn die Hölle gefüllt werden muss, dann zumindest nicht ohne unsere gewaltigsten Bemühungen; und niemand soll dorthin gehen, ohne gewarnt worden zu sein und ohne, dass für ihn gebeten wurde. (C.H. Spurgeon)