„Herr, ich bitte nicht, dass du mir deine Absicht zeigst, sondern nur, dass du meine Schritte lenkst.“ (David Wilkerson)

Donnerstag, 20. Mai 2010

Petition - (online) leider nur in Englisch

"Gedenket der Gebundenen!" (Hebräer 13:3)

ChinaAid macht auf die Verurteilung des uigurischen Kirchenleiters Alimujiang Yimiti aufmerksam. Zwei bewegende Videoclips sind (in Englisch) einsehbar unter: http://www.freealim.com/ (Das erste und letzte der 4 videos hat englische Untertitel). Ein link führt zu einer Online-Peptition.

Informationen in deutsch und eine Petition-Druckversion unter:
http://www.opendoors-de.org/aktiv-werden/schreiben/alimujiang/

Mittwoch, 19. Mai 2010

Von Elstern, Pferden und SCHAFEN (Teil 3)

Weder die Arche Noah, noch einen Kleinzoo habe ich vor meinem Bürofenster. Aber mit Elstern (und anderen Gattungen der Vogelwelt), einem Pferd und einigen Schafen kommt doch das Landleben-Gefühl gelegentlich auf. Wie die Elstern sich gegen einen gemeinsamen Feind zusammenschließen, und wie das Pferd seine Gelassenheit bewahrt - darüber habe ich in den vergangenen zwei Tagen nachgedacht. Heute sind die Schafe dran.

Während die Bibel über Elstern direkt nichts zu sagen hat und über Pferde relativ wenig, kommen Schafe in der Bibel überaus häufig vor. Ich meine, eines der herausstehenden Merkmale von Schafen ist … nein, nicht ihre Dummheit (wer hat den Ausdruck: ‚dummes Schaf' überhaupt geprägt?). Eines der herausstehenden Merkmale von Schafen ist ihr Herdentrieb.

Von einer "Schafherde" vor meinem Bürofenster kann nicht die Rede sein. Es sind leider nur drei Tiere. Aber es sind unverkennbar Schafe. Zotteliges Fell, langsam, scheinbar zufrieden - und immer in der Gruppe. Wenn ich versuche, sie zu locken, kommen sie nicht. Wenn der Besitzer (Hirte) auftaucht, bewegen sie sich gemeinsam auf ihn zu. So sollten Schafe sein.

In der Bibel lese ich immer wieder, wie das Verhalten der Schafes mir zeigen soll, wie ich mich meinem Hirten, Jesus, gegenüber verhalten soll und was Jesus für Seine Schafe tut:

"Ihr seid meine Herde, ihr Menschen seid die Schafe auf meiner Weide. Und ich bin euer Gott, spricht Gott, der Herr." (Hesekiel 34:31)

"Ich bin der gute Hirte und kenne die Meinen und bin den Meinen bekannt" (Johannes 10:14)

"Meine Schafe hören meine Stimme, und ich kenne sie, und sie folgen mir nach; und ich gebe ihnen ewiges Leben, und sie werden in Ewigkeit nicht verloren gehen, und niemand wird sie aus meiner Hand reißen. Mein Vater, der sie mir gegeben hat, ist größer als alle, und niemand kann sie aus der Hand meines Vaters reißen. Ich und der Vater sind eins. (Johannes 10:27-30)

"Denn so spricht Gott, der Herr: Siehe, ich selbst will nach meinen Schafen suchen und mich ihrer annehmen! Wie ein Hirte seine Herde zusammensucht an dem Tag, da er mitten unter seinen zerstreuten Schafen ist, so will ich mich meiner Schafe annehmen und sie aus allen Orten erretten, wohin sie zerstreut wurden an dem Tag des Gewölks und des Wolkendunkels. Und ich werde sie aus den Völkern herausführen und aus den Ländern zusammenbringen und werde sie in ihr Land führen; und ich werde sie weiden auf den Bergen Israels, in den Tälern und allen bewohnten Gegenden des Landes. Auf einer guten Weide will ich sie weiden; und ihr Weideplatz soll auf den hohen Bergen Israels sein, dort sollen sie sich auf einem guten Weideplatz lagern und auf den Bergen Israels fette Weide haben! Ich selbst will meine Schafe weiden und sie lagern, spricht Gott, der Herr. Das Verlorene will ich suchen und das Verscheuchte zurückholen und das Verwundete verbinden; das Schwache will ich stärken; das Fette aber und das Starke will ich vertilgen; ich will sie weiden, wie es recht ist."(Hesekiel 34:11-16)

Ein ‚dummes' Schaf scheint mir lediglich das Tier zu sein, dass alleine rumläuft und sich einem solchen Hirten nicht bedingungslos anvertraut! Ich für meinen Teil will dem Guten Hirten folgen!

Dienstag, 18. Mai 2010

Von Elstern, PFERDEN und Schafen (Teil 2)

Die Elstern in den Bäumen und auf der Wiese vor meinem Bürofenster erinnern mich daran, wie wichtig es ist, zusammen zu stehen, wenn wir unser Nest bauen und wenn wir angegriffen werden vom Feind. (siehe Eintrag von gestern)

Auch das einsame Pferd, das oft nur wenige Meter vor meinem Fenster grast, bringt mich zum Nachdenken. Natürlich weiß man, dass Pferde von der Rasse und vom Temperament her völlig unterschiedlich sein können. Die einen werden in Rennen eingesetzt, andere zur Arbeit, einige sind feurig, die anderen gemütlich. Und solch ein Gemütliches besitzt unser Nachbar.

Jeden Morgen, wenn sich die Scheune öffnet, spaziert es heraus, sucht sich seinen Weg zur Weide und beginnt zu grasen. Tatsächlich kann ich mich an keine Gelegenheit erinnern, in der ich aus dem Fenster blickte und das Pferd NICHT grasen sah. Dabei lässt es sich auch von nichts und niemandem stören. Weder von kleineren oder größeren Vögeln, die immer in seiner Nähe auf der Wiese nach Nahrung suchen, noch von den Schafen auf der Nachbarweide oder von meinem Klopfen ans Fensterglas.

Zweierlei fällt mir auf. Zum einen die Gemütlichkeit, zum andern das ständige Grasen.

Ich erinnere mich an Gottes Wort, wo es sagt:

Verlass dich auf den HERRN von ganzem Herzen, und verlass dich nicht auf deinen Verstand, sondern gedenke an ihn in allen deinen Wegen, so wird er dich recht führen. (Sprüche 3:5-6)

Was für eine Gott geschenkte Grundlage für Gelassenheit! Auch die vielen Aufforderungen Jesu, uns nicht zu sorgen, werden lebendig. Wie oft sorgen wir uns, ärgern uns, wollen die Welt verändern und wissen doch nicht wie. Friedrich Oetinger, ein deutscher Theologe, verstand etwas von Gott geschenkter Gelassenheit und dem Vertrauen auf Gott. Er betete:

"Gib mir Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann; gib mir den Mut, Dinge zu ändern, die ich zu ändern vermag, und gib mir die Weisheit, das eine vom andern zu unterscheiden."


Das Pferd vor meinem Fenster ist eine lebendige Erinnerung an dieses Gebet.

Zusätzlich werde ich daran erinnert, wie wichtig es ist, zu "grasen". Den ganzen Tag, fast ohne Pause. Der Psalmist drückt das mit den Worten aus:

"Wie sehr liebe ich dein Gesetz! Den ganzen Tag denke ich darüber nach."
(Psalm 119:97)

Auch daran möchte ich mich erinnern lassen: täglich Gottes Wort zu lesen, darüber nachzudenken, und mich möglichst auch während des Tages immer wieder mal darauf besinnen, was Er von mir möchte. Sicherlich hängt beides auch irgendwie zusammen: Wenn wir in stetem Kontakt mit Gott bleiben, wird Sein Geist auch eine innere Gelassenheit in uns wirken, die uns durch den Tag hindurch trägt. Das wünsche ich uns allen!

Montag, 17. Mai 2010

Von ELSTERN, Pferden und Schafen (Teil 1)

Seit Januar 2010 habe ich mein neues Büro in unserem Gemeindehaus bezogen. Ein schönes Zimmerchen. Gerade groß genug, hell durch zwei große Fenster, neuerdings mit schönem Blümchen auf der Fensterbank und mit einem immer gegenwärtigen, dezenten Kaffeearoma in der Luft. Ein Platz zum Wohlfühlen!

Gerne stehe ich schon mal beim Beten am Fenster und schaue über Zeppenfeld, den Stadtteil, in dem unsere Gemeinde zu finden ist. Direkt vor meinen Fenstern ist ein großes Stück Weide, eingerahmt von unserem Gemeindehaus, einem Bauernhaus und einer Auswahl verschiedener Bäume. Nicht nur Elstern, Pferde und Schafe kann ich hier, am Fenster stehend, beobachten, sondern auch eine ganze Anzahl anderer Vögel, die immer mehr Futter finden, je wärmer es wird. Aber die Elstern dominieren das Vogelreich.

Wie viele Elstern um die Gemeinde herum ihre Heimat haben, weiß ich nicht (die sehen ja alle irgendwie gleich aus). Aber ein Pärchen ist besonders interessant zu beobachten. Selbst als die Birke auf der anderen Seite der Weide noch keine Knospen hatte, wählte dieses Elsternpärchen das alte Nest vom Vorjahr als Brutplatz für dieses Jahr. Fleißig besserten sie aus, was auszubessern war und arbeiteten von morgens bis abends.

Eines Tages konnte ich beobachten, wie ein großer Greifvogel auf das Nest im Baum zusteuerte. Noch war er eine ganze Flugstrecke entfernt - und schon machten sich die Elstern auf, Ihr Reich zu verteidigen. Allein das war schon interessant. Noch interessanter aber war die Tatsache, dass innerhalb von Momenten ein anderes Pärchen "meinem" Pärchen zu Hilfe kam. Der Greifvogel wurde "eskortiert" und durch Scheinangriffe bedroht. Seine Flugrichtung zum Elsternnest änderte sich. Die Elstern ließen nicht von ihm ab, bis man ihn durch das Tal in die entfernten Wälder vertrieben hatte. Was für ein Spektakel und welch herrliches Bild. Gemeinsam trat die "Elsternschaft" gegen den gemeinsamen Feind an. Man verbündete sich, bündelte die Kräfte, vertrieb den Feind und gewann die Schlacht. Was keine der Elstern alleine hätte bewirken können, war in Gemeinschaft kein Problem.

Ich wurde erinnert an unser Leben als Jesusnachfolger. Immer wieder sendet unser Feind seine Greifvögel. Die sollen uns angreifen, verletzen, untauglich machen, unser Nest zerstören oder die Brut rauben. Gottes Wort erinnert uns:

"Seid nüchtern und wacht! Denn euer Widersacher, der Teufel, geht umher wie ein brüllender Löwe und sucht, wen er verschlingen kann." (1 Petrus 5:8)

An diese Wachsamkeit werde ich erinnert, wenn ich die Elstern sehe.

"…sondern ermuntert einander jeden Tag, solange es ‚heute' heißt." (Hebräer 3:13)

Solches Miteinander (statt Gegeneinander) sehe ich, wenn ich aus dem Fenster schaue.

"Und lasst uns unsere Zusammenkünfte nicht versäumen, wie einige es tun, sondern ermutigt und ermahnt einander, besonders jetzt, da der Tag seiner Wiederkehr näher rückt!" (Hebräer 10:25)

Dieses Aufeinander-angewiesen-sein und Füreinander-da-sein beobachte ich beim Blick aus dem Fesnster.

"Einer mag überwältigt werden, aber zwei können widerstehen, und eine dreifache Schnur reißt nicht leicht entzwei." (Prediger 4:12)

Das kann ich im Fall der Elstern bestätigen. Und ich bete, dass wir als Jünger Jesu ebenso zueinander stehen und miteinander umgehen.