„Rette die, die unschuldig zum Tode verurteilt wurden; sieh nicht untätig zu, wie sie sterben.“ (Sprüche 24:11/NLB)

Samstag, 22. Juli 2023

Morgen ist Gottes (dienst) - Tag

Morgen ist Gottes(dienst) - Tag. Nicht für jeden. Für manche ist es ein Tag, an dem man endlich mal zum Rasenmähen, Autowaschen oder Tapezieren kommt.

Für andere ist es der arbeitsfreie Tag, an dem man endlich mal ausschlafen, lange frühstücken und den Vormittag stressfrei genießen kann.

Andere wiederum freuen sich auf einen Tag in der Natur, im Freibad, bei Verwandten oder mit Besuchern in den eigenen 4 Wänden.

Der Besuch eines Gottesdienstes wird für immer mehr Menschen überflüssig. Auch Christen – Jesus Nachfolger – sehen den regelmäßigen, sonntäglichen Gottesdienst nicht unbedingt als verpflichtend an. Und das zu recht, denn der Herr hat Seine Jünger nicht dazu „verdonnert“, an einem Gottesdienst teilzunehmen. Allerdings sagt Hebräer 10:25 schon sehr deutlich:

„Und lasst uns unsere Zusammenkünfte nicht versäumen, wie einige es tun, sondern ermutigt und ermahnt einander, besonders jetzt, da der Tag seiner Wiederkehr näher rückt!“

Die ersten Christen verstanden die regelmäßigen Treffen keineswegs als Pflichtveranstaltung oder Strafe. Für sie war es eine Stärkung dessen, was im Leben am Wichtigsten war: ihr Glaube. Es war die Gemeinschaft mit Geschwistern und mit Jesus selbst. Es war eine Zeit, in der Jesus ihren Seelen diente und sie Jesus und ihren Geschwistern dienten. Es war ihnen ein Anliegen, Zeit mit Jesus und Geschwistern zu verbringen, denn ihr Leben gehörte nicht ihnen, sondern Jesus.

Ich möchte Dich, lieber Leser, ermutigen, morgen den Gottesdienst Deiner Gemeinde zu besuchen. Lass alles andere zweitrangig sein. Nimm Deinen Besuch mit in die Gemeinde. Frühstücke einfach eine halbe Stunde früher. Verzichte auf das, was Dich von der Gemeinschaft mit Jesus und den Geschwistern abhalten will, und tue all das nicht, weil Du musst, sondern weil es Jesus gefällt und es für Deine geistliche Gesundheit unumgänglich ist.

Wenn Du Dich gerade im Urlaub befindest, erinnere Dich an das Vorbild Jesu. Er war überall zu Hause, was den Glauben anging. Manchmal war er in der Synagoge Seiner Heimatstadt, Nazareth, manchmal in Kapernaum und wenn in Jerusalem, dann war er am Sabbat sicher im Tempel zu finden. Nicht aus Gesetzlichkeit, sondern weil es Sabbat war, der Tag des Herrn.

Gib dem Gottesdienstbesuch am Sonntag einen festzementierten Platz in Deiner Woche. Mach ihn zu einer heiligen Gewohnheit. Nicht, weil Du musst oder aus Gesetzlichkeit, sondern weil Du Jesus liebst, Ihm nachfolgen möchtest und der Herr es für Dein Wachstum im geistlichen Leben vorgesehen hat.

Der Herr segne Dich!

Freitag, 21. Juli 2023

Hausgans oder Wildgans?

Antoine de Saint-Exupery erzählt von einer Gruppe zahmer Gänse, deren Horizont nie weiter reichte als ihr Stall, ihr Fresstrog und der Weg zum Weiher. Das war ihre Welt.  

Wenn zur Zeit des herbstlichen Vogelflugs Schwärme von Wildenten und Wildgänsen über ihre Köpfe hinweg ziehen, bleibt ihnen das nicht verborgen. An einem sonnigen Herbsttag zieht eine Kette von Wildgänsen in Dreiecksform über den Weiher, und es entsteht eine nervöse Bewegung unter den Hausgänsen. Sie beginnen, mit den Flügeln zu schlagen, die allerdings das Fliegen nie gelernt haben. Sekundenbilder entstehen in ihren kleinen Gänsehirnen. Bilder der Sehnsucht nach Wäldern, Seen und Bergen, nach geheimen Flugrouten, die zum Aufbruch in die Ferne locken. Der Ruf der Wildgänse weckt lang verschüttete Emotionen. Aber man ist zahm geworden und hat sich an das Leben in Gefangenschaft gewöhnt. Der Versuch zu fliegen bricht nach wenigen Augenblicken ab.

Die Freiheit der Wilden, die Unabhängigkeit der Zugvögel bleibt Wunschdenken und gerät erneut in Vergessenheit.

Eine einleuchtende und gleichzeitig traurige Geschichte. Und zehntausendfach nacherlebt von Jesusjüngern auf der ganzen Welt. Zur Freiheit wurde ihnen Leben gegeben. Paulus schreibt:
 
Für die Freiheit hat Christus uns frei gemacht.“  
(Galater 5:1)

Als uns Jesusjüngern Leben gegeben wurde, war es ein Leben in und für die Freiheit. Wir wurden befreit, um zu fliegen. Zu Beginn war das eine große Freude. Aber dann vergaßen viele, dass Jesus uns durch Paulus warnt:

„Steht nun fest
und lasst euch nicht wieder durch ein Joch der Sklaverei belasten!“
(Galater 5:1)

Und das geschieht leider so oft und so schnell. Gesetzlichkeit, Egoismus, Exklusivität, Irrlehre und andere Gründe führen uns zurück in die Trostlosigkeit und Enge der Sklaverei. Und da ist es schwer, wieder heraus zu kommen. Ist eine Wildgans erst einmal eingefangen, wird sich wohl zähmen lassen. Man beschneidet ihre Flügel, mästet sie bis zur Fettleibigkeit setzt und füttert sie eine Weile unter einem Gitter. Bevor man sich versieht, hat sie ihre Freiheit verloren. Eine zahme, harmlose Hausgans dann wieder zu einer Wildgans auszuwildern – das gerät selten.

Jesusjünger – bewahr’ Dir Deine Freiheit, zu der Christus Dich befreit hat. Schätze sie! Halte sie hoch! Lass Dir nicht die Freude an Deiner Beziehung zu Deinem Befreier rauben. Hüte Dich vor den Hausgänsen, die Dich in ihr Gittergehege locken wollen. Du bist zu Höherem berufen! (Johannes 8:36; Galater 5:1)

Wenn euch nun der Sohn frei macht, so seid ihr wirklich frei.“ 
Für die Freiheit hat Christus uns frei gemacht .Steht nun fest
und lasst euch nicht wieder durch ein Joch der Sklaverei belasten!"

Donnerstag, 20. Juli 2023

Was sonst noch geschah …

Mehrmals im Monat erhalte ich ein Akref Email – Rundschreiben* (Arbeitskreis für Religionsfreiheit - Menschenrechte - verfolgte Christen der Evangelischen Allianz in Deutschland) Die Beiträge sind zusammengesucht aus verschiedenen Publikationen und werden mit Quellenangabe versandt. Ich lese es nicht immer, aber immer und nicht immer ganz, aber immer wieder. Es gibt einen guten, nüchternen Überblick über viele negative und einige positive Entwicklungen.  Hier einiges in stichwortartigen Auszügen:

London – In Großbritannien hat eine Bank das Konto eines Geistlichen geschlossen, nachdem er kritisiert hatte, dass das Geldinstitut im Juni für die Transgender-Ideologie geworben habe. Das berichten britische Medien. Bei dem Betroffenen handelt es sich um den pensionierten anglikanischen Pfarrer und Gründer des britischen evangelikalen Netzwerks „The Filling Station“ (Die Tankstelle)

Marseille – In der südfranzösischen Stadt Marseille ist eine Kirche Ziel von Vandalismus geworden. Das berichtet unter anderem das Online-Nachrichtenmagazin „Evangelical Focus“. Nach Angaben des Pastors der freikirchlichen Philadelphia-Gemeinde habe der Einbrecher Türen aufgebrochen und Fenster eingeschlagen. Der Gottesdienstraum sei verwüstet worden. Im Gebäude habe der Angreifer Botschaften wie „Jesus ist nicht Gott“ und „Der letzte Prophet war Mohammed“ hinterlassen. Der Sprecher der Evangelischen Allianz in Frankreich, Romain Choisnet (Paris), bekundete seine Solidarität sowie „Unterstützung und seine Gebete für den Pastor und seine Frau, die durch diesen Angriff am Boden zerstört sind“. Es wurde Anzeige bei der Polizei erstattet.

Haiti Port au Prince: G9-Banden bedrohen Ordensleute. "Die Situation wird zunehmend schwierig, die Banditen kommen immer wieder. Gestern kamen sie in voller Stärke und es war wirklich schlimm, weil sie nicht friedlich gesinnt waren. Während sie sonst kommen, um zu reden, kamen sie diesmal, um zu drohen. Am Nachmittag musste ich ihnen umgerechnet 30.000 Dollar in Reis, Öl und Bohnen abliefern. Ich habe versucht zu verhandeln, aber sie drohen weiterhin damit, unser Haus auszulöschen", berichtet Schwester Marcella Catozza, einer Franziskanerin in Port-au-Prince, die einen beherzten Appell an die auf der Insel anwesenden Kamillianer-Missionare richtete und um Unterschlupf im „Foyer Bethléem“ bat, für die Unterbringung von Jungen und Mädchen im Alter von 3 bis 10 Jahren, die die Schwestern in ihrem Haus betreuen.

Iran: Zwei Pastoren erneut angeklagt. Freunde von Yousef Nadarkhani und Abdolreza (Matthias) Haghnejad bitten um Gebet, nachdem ihnen mitgeteilt wurde, dass sie wegen nicht näher genannter Sicherheitsvorwürfe vor Gericht erscheinen müssen. Zwei Mitglieder derselben religiösen Bewegung hatten bei den iranischen Behörden Beschwerde gegen sie eingelegt. Am 9. Juli wurde Matthias im Zusammenhang mit einer ursprünglich 2012 verhängten sechsjährigen Haftstrafe in ein Gefängnis in Minab im Süden Irans verlegt. Gegen das Urteil war 2014 erfolgreich Berufung eingelegt worden, es wurde jedoch 2020 wieder in Kraft gesetzt. Matthias wurde im Januar 2023 verhaftet, um die Haftstrafe in seiner Heimatstadt Bandar Anzali anzutreten. Matthias wurde die Möglichkeit verwehrt, sich von seiner Frau und seiner Tochter zu verabschieden, bevor er mehr als 1.600 Kilometer an den neuen Ort verlegt wurde. Im Jahr 2017 wurde Yousef Nadarkhani zu 10 Jahren Gefängnis und zwei Jahren internem Exil im Süden des Irans verurteilt, weil er "durch die Verbreitung von Hauskirchen und die Förderung des zionistischen Christentums gegen die nationale Sicherheit gehandelt hatte." Die Strafe wurde später in einem Revisionsverfahren herabgesetzt. Yousef wurde im Februar 2023 begnadigt, aber die Begnadigung schloss die noch zu vollstreckende Verbannungszeit aus.

Nigeria: Das Morden geht weiter. Mindestens 12 Menschen wurden am 8. Juli bei nächtlichen Angriffen auf zwei christliche Gemeinden in der Mangu Local Government Area (LGA) im nigerianischen Bundesstaat Plateau getötet. Islamistische Kämpfer werden verdächtigt, die Angriffe auf Farinkasa Kerana und Sabon Gari verübt zu haben, bei denen Häuser in Brand gesetzt wurden, so dass die Bewohner fliehen mussten. Das Blutvergießen ereignete sich weniger als einen Monat, nachdem mutmaßliche Islamisten am 13. Juni bei Angriffen auf zwei Dörfer in Mangu LGA 14 Menschen getötet hatten.

Lieber würden wir solche Berichte ausblenden, oder. Sie schmerzen, sind unangenehm, ängstigen. Aber Jesus fordert in Hebräer 13:3 auf:

Gedenkt an die Gefangenen, als wärt ihr Mitgefangene, und derer, die misshandelt werden, als solche, die selbst auch noch im Leib leben.

Und durch Jakobus 1:2 sagt uns der Herr:

Meine Brüder, achtet es für lauter Freude, wenn ihr in mancherlei Anfechtungen geratet,

Auch Petrus zieht in 1 Petrus 1:6 eine Verbindung zwischen Anfechtung und Freude

Freut euch deshalb von Herzen! Vor euch liegt eine große Freude, auch wenn ihr für eine Weile viel erdulden müsst.

Und Paulus liefert in Römer 8:18 die Erklärung ab:

Denn ich bin überzeugt, dass die Leiden der jetzigen Zeit nicht ins Gewicht fallen gegenüber der Herrlichkeit, die an uns geoffenbart werden soll.

Die Verfolgung und der Druck auf gläubige Christen werden sich wohl nicht mehr verringern. Im Gegenteil: sie werden zunehmen. Aber für uns gilt: Keine Angst! Freude! Am anderen Ende wartet der Herr! Und: Betet mit Danksagung!

In diesem Sinne!

* kann kostenlos bestellt werden unter: redaktion@akref.de

Mittwoch, 19. Juli 2023

Räsänen, Latzel und wir

Vor über 1 1/2 Jahren wurde an dieser Stelle zum Gebet für die frühere finnische Innenministerin Päivi Räsänen aufgerufen. Die Christin war wegen angeblicher Hassrede angeklagt worden.

Am 1. April letzten Jahres konnte, ebenfalls hier im Blog, über ihren Freispruch berichtet werden. Die Staatsanwaltschaft ging allerdings in Berufung jetzt geht die „moderne Inquisition“ weiter. In einem Artikel der Akref Nachrichten vom Juli 2023 heißt es:

Die Christdemokratin äußerte sich in einer Pressemitteilung im Vorfeld zu ihrem Strafverfahren wegen angeblicher Hassrede. Die Berufungsverhandlung soll vom 22. bis 24. August stattfinden. Zum Hintergrund: Die finnische Generalstaatsanwältin Raija Toiviainen hatte im April 2021 Anklage gegen Räsänen erhoben. Diese hatte in der Vergangenheit mehrfach öffentlich geäußert, dass praktizierte Homosexualität aus biblischer Sicht Sünde sei. Konkret geht es in dem Prozess unter anderem um eine 2004 verfasste Broschüre mit dem Titel „Er schuf sie als Mann und Frau – Homosexuelle Beziehungen stellen das christliche Menschenbild infrage“, sowie um einen Tweet und ein Radiointerview aus dem Jahr 2019. Räsänen war am 30. März 2022 von einem Bezirksgericht in Helsinki in allen Anklagepunkten freigesprochen worden. Die Staatsanwaltschaft legte gegen den Freispruch Berufung ein. 

Die frühere Ministerin kritisierte in der Pressemitteilung die lange Verfahrensdauer von mehr als einem Jahr: „Ich wurde mehrmals verhört, insgesamt mehr als 13 Stunden auf einer Polizeistation, ich wurde ins Kreuzverhör genommen und zwei Tage lang vor dem Bezirksgericht angeklagt, weil ich mein Recht auf freie Meinungsäußerung wahrgenommen habe.“ 

Räsänen: "Ich habe niemanden verleumdet, bedroht oder beleidigt!"

Räsänen vertritt nach eigenen Worten in ihren Reden und in der Broschüre die klassische christliche Auffassung von Ehe und Sexualität. „Ich weise die Behauptung, ich hätte jemanden verleumdet, bedroht oder beleidigt, entschieden zurück, und ich habe in meinen Äußerungen keine derartigen Formulierungen verwendet.“ Weiter betonte sie, dass jeder Mensch nach dem Ebenbild Gottes geschaffen sei. „Die biblische Lehre ist jedoch eindeutig, dass sexuelle Beziehungen außerhalb der Ehe gegen Gottes Willen sind, ebenso wie gleichgeschlechtliche Beziehungen.“ Von diesem Standpunkt werde sie nicht abrücken. Zugleich betonte sie, dass jeder Mensch vor Gott sündig sei. „Die Lösung für die Sünde besteht nicht darin, ihre Realität zu leugnen, sondern die Gnade Gottes durch das Erlösungsopfer Jesu anzunehmen.“ Sie vertraue darauf, dass der Prozess in Gottes Hand liege und einen Sinn habe. Ferner sei sie bereit, das Recht auf freie Meinungsäußerung und die Glaubensfreiheit auf allen notwendigen gerichtlichen Ebenen zu verteidigen: „Notfalls auch vor dem Obersten Gerichtshof Finnlands und danach vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte.“ 

Räsänen ist seit 1995 Mitglied des finnischen Parlaments.

Bildquelle: HIER
Nicht nur die finnische Politikerin, auch der deutsche Pastor Olaf Latzel aus Bremen steht in diesem Jahr erneut vor Gericht, nachdem die Staatsanwaltschaft Berufung gegegen seinen Freispruch eingelegt hatte. Vor Jahren waren ihm Aussagen über Homosexualität und Gendergaga in einem gemeindeinternen Eheseminar als Hassrede ausgelegt und vorgeworfen worden. Bestürzend ist die Tatsache, dass sich selbst der damalige EKD-Ratsvorsitzende Heinrich Bedford-Strohm gegen Latzel wandte, u.a. mit den Worten: "Jesus steht für eine radikale Menschenliebe. Sie ist das genaue Gegenteil der Intoleranz, die aus den Worten von Olaf Latzel spricht." Mehr als hundert weitere Bremer Pastoren und Kirchenbeschäftigte sprachen sich gegen Latzel aus und bezeichneten ihn als "fundamentalistischen Hassprediger.“

Lasst uns beten:

- dass der Freispruch im Prozess gegen Päivi Räsänen bestätigt wird

- dass der Freispruch im Prozess gegen Olaf Latzel bestätigt wird

- dass der Herr uns allen ebensoviel Mut gibt wie Räsänen und Latzel, für die Wahrheit auzustehen und dass wir es mit Liebe und in der Kraft des Heiligen Geistes tun.

Dienstag, 18. Juli 2023

Ein besonderer Vers aus den Klageliedern Jeremias

Auch im Buch der Klagelieder gibt es einige besondere Aussagen, allen voran vermutlich die oft zitierten Verse aus Kapitel 3:22+23:

Gnadenbeweise des Herrn sind’s,
dass wir nicht gänzlich aufgerieben wurden,
denn seine Barmherzigkeit ist nicht zu Ende;
23 sie ist jeden Morgen neu, und deine Treue ist groß!

Diese Verse sind es immer wieder wert, über sie nachzudenken. Aber als „besonderer Vers soll uns heute der Vers aus Kapitel 2:19 dienen, wo es heißt: 

„Steh auf und klage in der Nacht, beim Beginn der Wachen!
Schütte dein Herz wie Wasser aus vor dem Angesicht des Herrn!
Hebe deine Hände zu ihm empor für die Seele deiner Kinder,
die vor Hunger verschmachten an allen Straßenecken!“

Hier haben wir einen Aufruf zum Gebet, zum Klagegebet in der Nacht. Im Gebet dürfen wir klagen! Vor Gott dürfen wir klagen, am besten nachts, wenn sonst niemand zuhört. Gut, wenn wir klagen – VOR GOTT! Leider klagen wir viel zu oft an anderer Stelle, hinein in andere Ohren. Und der, der auf unser Klagen reagieren könnte – den lassen wir außen vor.

Jeremia nennt uns das Anliegen, für das wir beten soll:

Hebe deine Hände zu ihm empor für die Seele deiner Kinder,
die vor Hunger verschmachten an allen Straßenecken!“

Im Fall von Jeremias Klageliedern sind mit den „Kindern“ zunächst einmal die Israeliten gemeint. Für sie soll nachts gebetet werden, denn ihr nationales Elend ist groß.

Durch diese Verse aus dem Buch der Klagelieder spricht Gott aber auch zu uns! Gereinigt durch Jesu Blut dürfen Beter vor den Thron Gottes zu kommen, ja, wir sollen die Not unseres Volkes vor Ihn bringen. Auch unser Volk – in allem Wohlstand – verschmachtet im Elend an allen Straßenecken. Nicht nur, dass viele Menschen tatsächlich auch in unserem Land schmachten und körperlich und seelische Not leiden. Viele schmachten auf eine ganz andere Art: sie suchen an den falschen Orten und finden nur oberflächliche, kurzlebige Zufriedenheit. Ihre Seelen aber schmachten; sie bleiben hungrig und leer. Für sie sollen wir unsere Hände erheben und unser Herz vor Gott ausschütten.

Aber ein weiterer Gedanke Gottes in diesen Versen ist unüberhörbar: die Aufforderung des Herrn an Eltern, nicht müde zu werden im Gebet für „die Seelen ihrer Kinder“. Wie viele Eltern haben große Pläne für ihre Kinder, noble Pläne, menschlich gute Pläne – aber sie drehen sich allesamt um das Zurechtkommen im Leben auf der Erde. Sie beten für einen guten Schulabschluss, eine sinnvolle Ausbildung, einen liebevollen Ehepartner, Gesundheit und ein frohes Leben – ohne an die Seelen zu denken, die verschmachten und ewig verloren gehen.

Hebe deine Hände zu ihm empor für die Seele deiner Kinder!

So heißt es in Klagelieder 2:19.

Liebe Eltern (und Großeltern): Macht die Seelen Eurer Kinder zu Eurem Hauptanliegen, wenn Ihr für sie betet! Denn (Markus 8:36):

Was hilft es dem Menschen, die ganze Welt zu gewinnen und Schaden zu nehmen an seiner Seele? 

Montag, 17. Juli 2023

HEUTE - 19:30 Uhr @ CCFG

Calvary Chapel Freier Grund
Männerabend!
HERZLICH WILLKOMMEN!

Der Ärger mit dem Kreuz

Den hat es schon immer gegeben. Das Kreuz war schon zur Zeit des Alten Testaments ein Zeichen des Fluches. In 5 Mose 21:23 heißt es: „Denn von Gott verflucht ist derjenige, der ans Holz gehängt wurde.“ Paulus bezieht diesen Vers in Galater 3:13 auf Jesus.

In der Antike wurden Christen verfolgt und teilweise mit dem Kopf nach unten gekreuzigt. Die Kreuzigung als Folter von Christen wurde vor wenigen Jahren von den Taliban wiederbelebt. Lange Zeit war ein Kreuz ein magisches Instrument zur Abwehr böser Geister. Auf den Friedhöfen erinnert es an Leid und Tod.

Dann änderten sich die Zeiten und vielerorts wurde das Kreuz zu einem magischen Schutzmittel. Es wurde poliert, versilbert, vergoldet, mit Diamanten verziert und vielerorts als Symbol eingebaut oder als Logo verwendet. Das Kreuz als Schmuckstück.

Jetzt ändern sich die Zeiten erneut – ganz im Sinn von Verfolgung und Christophobie. Manchmal auch als Zeichen der Einschleimerei und Unterwürfigkeit.

2017 änderte der Fussballclub Real Madrid sein Vereinswappen und entfernte das Kreuz aus Rücksicht auf muslimische Fans. Im Jahr zuvor hatte der Schweizer Künstler, Christian Meier, auf einem Gipfel einen ca 3 Meter großen islamischen Halbmond aufgestellt, der zudem nachts leuchtet. Meier lebt er zwar meist in Peking, möchte aber bei Besuchen in der Schweiz nicht immer diese „absurden Gipfelkreuze“ sehen.

Im selben Jahr, 2016, verzichteten die Oberhäupter ihrer Kirchen - Heinrich Bedford-Strohm (ev) und Reinhard Kardinal Marx (kath) auf das Tragen der Kreuze, die zu ihrer Amtstracht gehören. Als sie die jüdische Klagemauer und die islamische al-Aksa-Mosche besuchten, verzichteten sie auf das Bekenntnissymbol, weil sie ihre Aufgabe darin sahen, „Frieden zu stiften.“

„Ja, Gott hat Frieden gestiftet,
als Jesus am Kreuz sein Blut vergoss.“
(aus Kolosser 1:20 / HfA)

Wenige Jahre zuvor musste erst der Europäische Gerichtshof das Tragen von Kreuzen erlauben, bevor eine Angestellte der British Airways ihr Kreuz am Kettchen wieder umhängen konnte.

Immer wieder ums Kreuz gestritten wird, wenn es um Gerichtssäle oder Schulen geht. Die offiziellen Begründungen sind z.T. lächerlich (seelische Schäden …). Die wahren Gründe (Hass, Christophobie) werden versteckt.

Vor einem guten halben Jahr gab es ein wenig Aufregung, weil das Kreuz im Münsteraner Rathaussaal zum Treffen der G7 Außenminister abgehängt worden war. Die künstliche Aufregung beruhigte sich in kürzester Zeit.

Jetzt scheint in Österreich, Italien und der Schweiz erneut die Diskussion zu entbrennen, ob Gipfelkreuze nicht besser abgebaut werden sollten. An mehreren Orten sind sie bereits zerstört oder durch andere Symboliken ersetzt worden.

Warum der Hass aufs Kreuz? Die folgenden Bibelstellen sollen eine Antwort geben und uns gleichzeitig ermutigen, nicht vom Kreuz zu schweigen und nicht von dem, der uns als Verfluchter durch den Tod am Kreuz erkauft und gerettet – und durch Seine Auferstehung (das leere Kreuz) neues Leben geschenkt hat.

Denn das Wort vom Kreuz ist eine Torheit denen, die verlorengehen; uns aber, die wir gerettet werden, ist es eine Gotteskraft. (1 Korinther 1:18)

Wir aber verkünden den Menschen, dass Christus, der von Gott erwählte Retter, am Kreuz sterben musste. Für die Juden ist diese Botschaft eine Gotteslästerung und für die Griechen blanker Unsinn. Für die aber, die von Gott zur Erlösung berufen sind – Juden wie Nichtjuden –, ist Christus Gottes Kraft und Gottes Weisheit. (1 Korinther 1:24 / HfA + 25 / NLB)

Ich hatte mir vorgenommen, mich allein auf Jesus Christus und seinen Tod am Kreuz zu konzentrieren. (1 Korinther 2:2)

Von mir aber sei es ferne, mich zu rühmen, als nur des Kreuzes unseres Herrn Jesus Christus, durch das mir die Welt gekreuzigt ist und ich der Welt.  (Galater 6:14)