Hier die amüsanten Überlegungen eines nachdenklichen Menschen, der auf die Idee kam, ob die Gemeinde Jesu nicht einem Zoo ähnelt. Er beobachtete, dachte nach und stellte schließlich mit einem Schmunzeln fest:
Manche Kirchenmitglieder sind stur wie ein Maultier, wenn es um die Arbeit in der Gemeinde geht, aber schlau wie ein Fuchs, wenn es um ihre eigenen Geschäfte geht.
Sie sind eifrig wie eine Biene, wenn es darum geht, den neuesten Klatsch zu verbreiten, aber so leise wie eine Maus, wenn es darum geht, das Evangelium Christi zu verbreiten.
Viele sind blind wie eine Fledermaus, wenn es um die Bedürfnisse anderer geht, haben aber die Augen eines Falken, um die Fehler einiger weniger zu erkennen.
Einige sind eifrig wie ein Biber, wenn es ums Grillen geht, aber faul wie ein Hund, wenn es um das Gebetstreffen geht.
Einige brüllen wie ein Löwe, wenn die Dinge nicht so laufen, wie sie es sich wünschen, sind aber sanft wie ein Lamm, wenn sie den Prediger der Kirche brauchen.
Einige sind laut wie eine Elster, wenn sie die Gemeinde um Rat fragen, aber schüchtern wie ein Kätzchen, wenn es darum geht, mit Verlorenen zu sprechen, und langsam wie eine Schnecke, wenn es darum geht, Abwesende und Kranke zu besuchen.
Viele sind am Samstagabend Nachteulen, aber am Sonntagmorgen „Bettwanzen“ und am Mittwochabend so rar wie Hühnerzähne.
Sicher stammen diese Zeilen irgendwo aus dem Ausland,
denn sie treffen ja auf die Gemeinden in Deutschland überhaupt nicht zu … jedenfalls nicht auf unsere, auf Deine und meine, oder? 😉
Einer meiner Lieblingsverse über Gemeindeleben steht in Apostelgeschichte 2:42:
Diejenigen, die nun bereitwillig sein Wort annahmen, ließen sich taufen, und es wurden an jenem Tag etwa 3 000 Seelen hinzugetan. 42 Und sie blieben beständig in der Lehre der Apostel und in der Gemeinschaft und im Brotbrechen und in den Gebeten. 43 Es kam aber Furcht über alle Seelen, und viele Wunder und Zeichen geschahen durch die Apostel.
Immer wieder mal wurde ich während meiner aktiven Zeit als Pastor gefragt: „Was ist Deine Vision für die Gemeinde?“ Manchmal wollte ich mich innerlich schuldig und „visionslos“ fühlen wegen dieser Frage. Manch einer würde gerne die Antwort hören: Ich möchte eine Gemeinde, die die Jugend anspricht … Ich möchte eine Gemeinde, die eine tolle Anbetungsarbeit macht … Ich möchte eine Gemeinde, die der Stadt Bestes sucht und sozial-diakonisch aktiv ist … Ich möchte eine Gemeinde, die lebendig, bekannt und groß ist – am besten die größte Gemeinde am Ort … Ich möchte eine Gemeinde …
Alles prima. Aber meine Vision für Gemeinde war immer: Ich möchte eine Gemeinde, die Apostelgeschichte 2:42 praktiziert: Eine Gemeinde, in der das unverfälschte Wort Gottes gelehrt wird, in der Gemeinschaft gelebt und praktiziert wird, eine Gemeinde, in und durch die Jesus bezeugt wird (1 Korinther 11:26: Zeugnis als ein Aspekt des Brotbrechens) und eine Gemeinde, in der Beten gelernt und praktiziert wird. Das war und ist meine Vision von Gemeinde. Die Ergebnisse einer solchen Vision – wenn praktiziert – zeigen sich u.a. in Vers 41+43.
Gemeinde Jesu ist die Gemeinschaft der Heiligen, bestimmt, zum Lob Seiner Herrlichkeit zu leben, als Licht in der Dunkelheit zu scheinen und als Salz unserer Zeit die nötige Würze zu geben. So zutreffend die Gedanken des nachdenklichen Menschen zu Anfang auch hier und da zu sein scheinen – so unzutreffend sind sie nach Aussagen des Wortes Gottes. Kein Zoo, sondern der Tempel des lebendigen Gottes – das ist Seine Gemeinde. Und so wollen wir auch leben.
Allen Lesern ein gesegnetes Wochenende!
Wisst ihr nicht, dass ihr Gottes Tempel seid, und dass der Geist Gottes in euch wohnt? (Gottes Wort über die Gemeinde: 1 Korinther 3:16)
Oder wisst ihr nicht, dass euer Leib ein Tempel des in euch wohnenden Heiligen Geistes ist, den ihr von Gott empfangen habt, und dass ihr nicht euch selbst gehört? 20 Denn ihr seid teuer erkauft; darum verherrlicht Gott in eurem Leib und in eurem Geist, die Gott gehören! (Gottes Wort über den einzelnen Gläubigen: 1 Korinther 6:19+20)