Abu Bakr durchquerte seit Tagen mit seinem Kamel die
Wüste. Heiß, heiß, heiß am Tag und bitterkalt in der Nacht. In einer besonders
kalten Nacht steckte das Kamel seine Nase in Abu Bakrs Zelt, um sich ein wenig
zu wärmen. Abu Bakr blinzelte, drehte sich um und schlief weiter. Kurze Zeit
später war der ganze Hals des Kamels im Zelt. Dem Mann im Zelt gefiel das zwar
nicht, aber er zeigte Verständnis für das frierende Kamel. Als das Kamel um
Mitternacht bereits mit den Vorderbeinen im Zelt lag, musste Abu Bakr doch mal
was sagen. „Kopf und Hals hatte ich Dir
erlaubt, aber das geht nun doch zu weit.“ „Nur
noch soweit und nicht weiter“, erbat sich das Kamel. „Draußen ist es entsetzlich kalt und ich kann vor Kälte gar nicht
schlafen!“ Müde und ohne Interesse zu argumentieren, korrigierte Abu Bakr seine
Vorsätze erneut. Nur kurze Zeit später wachte er mit einem Hilfeschrei auf. Das
ganze Kamel war ins Zelt gekrochen, drohte ihn zu erdrücken und reagierte auf
seine Schreie mit den Worten: "Was
schreist du so herum? Draußen ist
genug Platz. Für zwei ist dieses Zelt eh zu klein. Verschwinde aus meinem
Reich, du dummer Mensch!".
Wehe denen, die Böses gut und Gutes böse
nennen, die Finsternis zu Licht und Licht zu Finsternis erklären, die Bitteres
süß und Süßes bitter nennen! (Jesaja
5:20)
Vermehrt und immer regelmäßiger wird über die Streichung des
§ 218 und damit über die Legalisierung
des Schwangerschaftsabbruchs diskutiert und geschrieben. Und um das Töten
wehrlosen Lebens – halt! – wehrlosen Menschenlebens zu rechtfertigen (denn für
das Leben von Kröten, Küken und Walfischen setzt man sich ja ein!) … um also das Töten
wehrlosen Menschenlebens zu rechtfertigen, kreiert man einfach wohlklingende Begriffe
wie den des „
graduellen Lebensrechts“.
Da ein ungeborener Mensch nicht allein lebensfähig ist, kann er nicht das
gleiche Lebensrecht erhalten wie zum Zeitpunkt nach seiner Geburt. (Es bleibt
die Frage, wie ein Säugling nach seiner Geburt ohne Hilfe lebensfähig sein soll,
und es bleibt die Frage, wann „
graduelles
Lebensrecht“ für pflegebedürftige Senioren diskutiert werden wird.)
Noch 1993 wurde ein „graduelles Lebensrecht“ vom
Bundesverfassungsgericht als verfassungswidrig abgelehnt. Jetzt werden die
Akten neu gewälzt, die Argumente in neue Worte gekleidet und daraufhin
gearbeitet, dass der § 218 fällt. 106.000 Kindstötungen im Mutterleib hat es im
Jahr 2023 gegeben – so viele wie seit 2012 nicht mehr. 106.000 Handlungen, die
nach dem deutschen Strafgesetzbuch rechtswidrig und strafbar sind. Um dennoch
straffrei töten zu dürfen, hat man 1995 Hintertürchen geschaffen, um die Strafe
zu umgehen. Jetzt soll Abtreibung legalisiert werden.
Wehe denen, die Böses gut und Gutes böse
nennen, die Finsternis zu Licht und Licht zu Finsternis erklären, die Bitteres
süß und Süßes bitter nennen! (Jesaja
5:20)
In der Bevölkerung wird es wieder die gewohnte Diskussion
geben. Ein lauter Teil der Bürger wird sie Legalisierung fordern. Ein weiterer Teil wird sich dagegen wenden und ein großer Teil wird sich kaum dazu äußern,
weil es ihn nicht direkt betrifft. Gottes Wort aber erklärt:
„Gerechtigkeit erhöht ein Volk, aber die Sünde ist
der Leute Verderben.“ (Sprüche
14:34)
- Böses wird nicht gut, weil Politik und Gesellschaft
entscheiden, es „gut“ zu nennen.
-
Falsches wird nicht richtig, weil die Mehrheit es anstrebt
und tut.
-
Tötung von Leben wird nicht zur simplen „Entfernung von
Zellgewebe“, weil es die Beratungsstellen oder sogar das behandelnde Personal
es so bezeichnen.
- Und Gott wird nicht zuschauen, wie ein Volk die Schwächsten
und die Stummen wie einen schlimmen Tumor behandeln, der entfernt werden muss.
In Galater 6:7 gibt Er uns zu verstehen:
Irrt euch nicht: Gott lässt sich nicht spotten!
Denn was der Mensch sät, das wird er auch ernten.
An dieser Stelle wird nicht verurteilt. Natürlich haben wir uns
ein Urteil gebildet, gegründet auf Gottes Wort. Aber nicht nur das wertvolle
Leben der Ungeborenen liegt uns am Herzen. Auch die Not ungeplant schwangerer Frauen
berührt uns.
Als Jesusjünger dürfen wir nicht untätig bleiben. Von Papst
Pius XII stammen die Worte: „Wenn gute Menschen nichts
tun, wächst das Böse!“ Das Minimum sollte sein, dass wir
bekannt sind als solche, die Jesus und unseren Nächsten lieben; als solche, die
Sünder, Kranke und Verzweifelte mit DEM in Verbindung bringen können, der
helfen kann: Jesus!
Und Jesus kann helfen! Er kann helfen, wenn es noch nicht zu
spät ist, und Er kann auch dann helfen, wenn es (scheinbar) zu spät ist. Und er
hilft: Seine Liebe durch uns an die Betroffenen, Seine Worte durch uns an die
Ratsuchenden, Sein Weg der Vergebung durch uns an die schuldig Gewordenen,
Seine praktischen Taten der Fürsorge durch uns an die in Not Geratenen. Lasst
uns die Hände Jesu, Seine Ohren und Seine Stimme sein.
"Denn der Herr, dein Gott, ist ein barmherziger Gott;
Er wird dich nicht verlassen."
(5. Mose 4, 31)
Weblinks:
http://www.kaleb.de/ http://www.ausweg-pforzheim.de/ https://www.tclrg.de/adressen/ http://www.pro-leben.de/ https://bundesverband-lebensrecht.de/marsch-fuer-das-leben/