„Rette die, die unschuldig zum Tode verurteilt wurden; sieh nicht untätig zu, wie sie sterben.“ (Sprüche 24:11/NLB)

Samstag, 31. Dezember 2011

Vorsätze

Jonathan Edwards lebte in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts und war Hauptinstrument Gottes in der Erweckung von 1740-1760. Edwards lebte intensiv mit Jesus. Unter anderem wurden seine „70 Resolutions“ bekannt, was soviel bedeutet wie: Vorsätze, Entscheidungen.

Egal, wie man über Vorsätze zum neuen Jahr denkt (ich habe meistens einen oder mehrere) – J. Edwards war ein Mann, der es ernst meinte. Man muss das tiefe geistliche Verlangen erkennen und den großen Segen, der auf ihm ruhte. Ist die Schlichtheit ernstgemeinter Vorsätze doch nicht so verkehrt? Hier einige seiner Vorsätze, die er mit den Worten einleitete:

"Wissend, dass ich nichts ohne die Hilfe Gottes tun kann, bitte ich Ihn demütig, mich durch seine Gnade zu befähigen, diese Beschlüsse zu halten, soweit sie mit Seinem Willen übereinstimmen."  
  • #3 Ich bin entschlossen, wenn ich je fallen und träge werden sollte, so dass ich es vernachlässige, diese Entschlüsse zu befolgen, von all dem, was mir bewusst ist, umzukehren wenn ich wieder zu mir selbst komme.
  • #5 Ich bin entschlossen, keine Zeit zu verlieren, sondern sie auf die bestmögliche Art und Weise zu nutzen.
  • #6 Ich bin entschlossen, mein ganzes Leben mit all meiner Kraft zu leben.
  • #7 Ich bin entschlossen, nichts zu tun, von dem ich es bereuen würde, wenn es die letzte Stunde meines Lebens wäre.
  • #9 Ich bin entschlossen, bei vielen Gelegenheiten über mein eigenes Sterben und über die allgemeinen Umstände, die den Tod begleiten, nachzudenken.
  • #10 Ich bin entschlossen, immer, wenn ich Schmerzen erleide, an die Schmerzen der Märtyrer und an die Leiden in der Hölle zu denken.
  • #12 Ich bin entschlossen, wenn meine Freude bloß eine Genugtuung von Stolz, Eitelkeit oder so etwas ist, sie unmittelbar wegzuwerfen.
  • #13 Ich bin entschlossen, danach zu streben, geeignete Wege der Barmherzigkeit und Großzügigkeit zu finden.
  • #14 Ich bin entschlossen, niemals etwas aus Rache zu tun.
  • #16 Ich bin entschlossen, über niemanden negativ zu reden, so dass es zu seiner Unehre geschieht, aus keinem anderen Beweggrund außer wenn es wirklich zu seinem Besten dient.
  • #17 Ich bin entschlossen, so zu leben, wie ich es mir gewünscht hätte, wenn ich sterben muss.
  • #19 Ich bin entschlossen, nichts zu tun, was ich bereuen würde, wenn es in meiner letzten Stunde wäre, bevor die letzte Posaune erschallt.
  • #20 Ich bin entschlossen, im Bezug auf Essen und Trinken die strengste Mäßigung einzuhalten.
  • #21 Ich bin entschlossen, nichts zu tun, was ich bei anderen zurecht verabscheuen würde oder was mich dazu bringen würde, von ihnen schlechter zu denken.
  • #25 Ich bin entschlossen, sorgfältig und beständig nach der einen Ursache in mir zu suchen, die mich dazu führt, letztlich die Liebe Gottes anzuzweifeln; und dagegen will ich meine ganze Kraft aufwenden.
  • #26 Ich bin entschlossen, alle Dinge von mir zu weisen, bei denen ich merke, dass sie meine Gewissheit verringern.
  • #28 Ich bin entschlossen, die Heilige Schrift so zuverlässig, beständig und andauernd zu studieren, dass ich selbst darin wachse, sie zu erkennen.
  • #29 Ich bin entschlossen, ein Gebet oder eine Bitte, bei der ich nicht darauf hoffen kann, dass Gott sie beantwortet, niemals als wirkliches Gebet anzusehen; ebenso bei einem Bekenntnis, bei dem ich nicht darauf hoffen kann, dass Gott es annimmt.
  • #30 Ich bin entschlossen, jede Woche bestmöglich danach zu streben, in der Frömmigkeit weiterzukommen und eine bessere Ausübung der Gnade zu erreichen als in der vorherigen Woche.
  • #34 Ich bin entschlossen, in Schilderungen und Berichten meinerseits nichts anderes als die reine und einfache Wahrheit zu sprechen.
  • #36 Ich bin entschlossen, niemals über irgendetwas schlecht zu reden, ohne dass ich etwas besonders gutes dazu zu sagen habe.
  • #37 Ich bin entschlossen, mich jeden Abend zu fragen, wenn ich zu Bett gehe, worin ich nachlässig gewesen bin, welche Sünde ich begangen habe und worin ich mir selbst Entbehrungen auferlegt habe; dies will ich außerdem am Ende einer jeden Woche, eines jeden Monats und eines jeden Jahres tun.
  • #38 Ich bin entschlossen, am Tag des Herrn über nichts zu reden, was verspielt oder witzig ist.
  • #40 Ich bin entschlossen, mich jeden Abend, bevor ich zu Bett gehe, zu fragen, ob ich im Bezug auf mein Essen und Trinken in der mir bestmöglichen Art und Weise gehandelt habe.
  • #41 Ich bin entschlossen, mich am Ende eines jeden Tages, einer jeden Woche, eines jeden Monats und Jahres zu fragen, was ich hätte möglicherweise besser machen können.
  • #42 Ich bin entschlossen, meine Hingabe an Gott, die ich bei der Taufe ausgedrückt habe, regelmäßig zu erneuern; diese Hingabe habe ich an dem Tag erneuert, als ich in die Gemeinschaft der Gemeinde aufgenommen wurde; ebenso habe ich meine Hingabe heute an diesem Tag erneuert (12. Januar 1723).
  • #43 Ich bin entschlossen, bis zu meinem Sterben niemals so zu handeln, als gehörte ich mir selbst, sondern in allem so zu handeln, dass ich voll und ganz Gott gehöre; dies soll in Übereinstimmung mit dem stehen, wozu ich mich am Samstag, den 12. Januar, entschlossen habe [vgl. entschlossen #42].
  • #44 Ich bin entschlossen, dass kein anderes Ziel außerhalb des Glaubens irgendeinen Einfluss auf eine meiner Handlungen haben soll; ebenso soll keine Handlung - ungeachtet der Umstände - von einem anderen Ziel bestimmt sein als allein vom Glauben.
  • #45 Ich bin entschlossen, nur das Maß an Vergnügen oder Trauer, Freude oder Leiden - sei es irgendeine Zuneigung oder ein Umstand in Bezug auf diese Zuneigung - zuzulassen, was den Glauben fördert.
  • #47 Ich bin entschlossen, bis zum äußersten danach zu streben, das nicht zu tun, was nicht mit einer Stimmung vereinbar ist, die gut und allgemein süß und wohlwollend, ruhig, friedlich, zufrieden und einfach, barmherzig und großzügig, demütig und unschuldig, unterordnend und zuvorkommend, gewissenhaft und fleißig, wohltätig und ausgeglichen, geduldig, moderat, vergebend und ernst ist; ich will jederzeit das tun, was solch einer Stimmung entspricht. Jede Woche will ich prüfen, ob ich so gelebt habe.
  • #48 Ich bin entschlossen, mit der äußersten Genauigkeit und Sorgfalt und einem stark prüfenden Blick beständig auf den Zustand meiner Seele zu achten, damit ich erkenne, ob ich wirklich ein Interesse an Christus habe oder nicht; wenn ich sterben sollte, will ich sicher sein, im Bezug auf diesen Punkt keine Buße mehr tun zu müssen, weil ich dies möglicherweise vernachlässigt habe.
  • #50 Ich bin entschlossen, so zu handeln, wie ich denke, dass ich es für den besten und weisesten Weg halte, wenn ich mich in der zukünftigen Welt befinde.
  • #52 Ich höre immer wieder von älteren Menschen, dass sie erzählen, wie sie ihr Leben leben würden, wenn sie es noch einmal könnten. Ich bin entschlossen, so zu leben, wie ich es mir wünschen werde, gelebt zu haben, vorausgesetzt ich komme in ein hohes Alter.
  • #53 Ich bin entschlossen, jede Gelegenheit zu nutzen, wenn ich mich gut und glücklich fühle, meine Seele auf den Herrn Jesus Christus zu werfen, ihm zu vertrauen und mich selbst ganz ihm hinzugeben, so dass ich meiner Sicherheit gewiss werde, indem ich weiß, dass ich mich meinem Erlöser anvertraue.
  • #54 Immer wenn ich mitbekomme, wie jemand gelobt wird, und ich denke, dass dies für mich ebenfalls rühmlich wäre, will ich entschlossen sein, dieser Person nachzueifern.
  • #56 Ich bin entschlossen, den Kampf gegen meine Verderbtheit weder aufzugeben noch darin nachzulassen, wie erfolglos ich auch sein mag.
  • #58 Ich bin entschlossen, mich in Gesprächen nicht nur von einer Atmosphäre der Abneigung, der schlechten Laune und des Zornes fernzuhalten, sondern eine Atmosphäre der Liebe, der Freundlichkeit sowie der Güte an den Tag zu legen.
  • #59 Ich bin entschlossen, wenn mir bewusst wird, dass ich zum Bösen und zum Zorn veranlasst werde, danach zu streben, gutmütig zu handeln und Freundlichkeit zu empfinden; in solchen Phasen will ich das Gute offenbar machen, obwohl ich denke, dass es in gewisser Hinsicht nachteilig und manchmal unbesonnen wäre.
  • #66 Ich bin entschlossen, immer danach zu streben, einen gütigen Blick, eine milde Art des Umgangs und gütige Worte bei allem, was ich sage, zu haben; die einzige Ausnahme ist, wenn meine Pflicht von mir anderes verlangt.
  • #67 Ich bin entschlossen, nach Bedrängnissen zu untersuchen, was an Besserem daraus entstanden ist, was ich dadurch Gutes empfangen habe und was ich dadurch erhalten haben könnte.
  • #69 Ich bin entschlossen, immer das zu tun, was ich mir gewünscht hätte zu tun, wenn ich es andere tun sehe.
  • #70 Lass doch ein wenig Wohlwollen auf allem sein, was ich rede.
Die gesamten 70 Beschlüsse findet man (leider in nicht so guter Übersetzung):

Freitag, 30. Dezember 2011

„Danke für unsere Freiheit!“

Während meiner Zugreise nach Norddeutschland hab ich mir alte Zeitschriften unter den Arm geklemmt und die Stunden im Zug zum Lesen genutzt. Dabei wurde mir erneut deutlich, wie leicht uns der Herr unsren Glauben hier in Deutschland gemacht hat. Ja, auch wir müssen uns (zunehmende) Einschränkungen gefallen lassen. Auch wir werden von unseren Mitmenschen und von staatlichen Stellen „unter die Lupe“ genommen. Es ist bereits abzusehen, welche Einschränkungen die nächsten sein werden. Wenn wir uns aber in der Welt (vielleicht auch mal ein wenig in der Bibel) umschauen, stellen wir fest, dass vieles von dem, was wir als „Druck“, „Anfeindung“ oder „Verfolgung“ bezeichnen, lediglich normale Erfahrungen sind. Sie sind nicht uns Christen vorbehalten, sondern betreffen auch säkularen Gruppen und Vereine. Vieles, was wir scheinbar „um des Glaubens willen“ auf uns nehmen, hat gar nicht so furchtbar viel mit unserem Glauben zu tun.

Wladimir,* ein Evangelist, berichtet, wie die Bevölkerung im Nord-Kaukasus ihn aus Furcht vor Sekten bedroht und aus der Gegend jagen will. Einmal wird er schlimm von einem Hund gebissen, ein andermal während der Verkündigung mit dem Messer bedroht. Okkult belastete Menschen zerreissen schreiend Gottes Wort vor seinen Augen. Ist uns das schon passiert?

In einem kleinen Dorf in Pakistan leitet Pastor Abdul* eine kleine Gemeinde. Vier Mal wurde seine Kirche bereits niedergebrannt. Was tun? Schimpfen? Aufgeben? Verzweifeln? Pastor Abdul sagt, „Wenn es Gottes Wille ist, werde ich sie auch ein fünftes Mal wieder aufbauen!“

Helen Berhane, Christin und Sängerin aus Eritrea, war zwei lange Jahre in einem Container weggesperrt, tagsüber ein Ofen, nachts ein Kühlschrank. Weil sie sich weigert, ihren Glauben aufzugeben, wird sie immer wieder geschlagen, getreten und gefoltert. Sie trägt bis heute an den körperlichen Folgen. Im Gefängnis folgt sie den Fussspuren von Paulus und Silas und wird durch ihre Lieder den anderen Gefangenen zum Segen. „Als Christ ist man wie ein Soldat, man kämpft für Gott und weiß, man kann jederzeit sterben!“

Wenn ich solche Aussagen lese, lege ich die Hand auf den Mund und bin still. Im Licht solcher Zeugniss muss all mein Klagen verstummen. Verfolgung in Deutschland? Es ist wohl eher Freiheit, die wir hier erfahren. Mutig ruft Helen Berhane auf: „Wenn man im Glauben standhaft bleibt, gerade in schweren Stunden, wird man erleben, dass die Dinge, die gegen einen sind, brechen. Mit den Worten: „Unsere Schwierigkeiten sind nur dafür da, dass unser Glaube geprüft wird. Denn wir sollen ein Segen sein“ ermuntert sie Christen der „christlichen Welt“, für ihren Glauben aufzustehen.

Lasst uns dem Herrn danken für die besondere Gnade der Glaubensfreiheit in unserem Land.
Lasst uns nicht Verfolgung nennen, was uns nicht um des Glaubens willen trifft.
Lasst uns unseren Glauben so kompromisslos in unserem freien Land leben – wie es Millionen Christen in unfreien Länder tun.

Lasst uns keine Furcht haben vor den Folgen eines kompromisslosen Glaubens. Sünde „Sünde“ zu nennen – auch wenn es in Liebe geschieht – wird uns Hass einbringen! An Gottes Geboten festzuhalten und sie nicht der Akzeptanz unseres Glaubens zu opfern, bewirkt ein Randgruppendasein. Aber wie sagt Helen Berhane: „Unsere Schwierigkeiten sind nur dafür da, dass unser Glaube geprüft wird. Denn wir sollen ein Segen sein“ Und Paulus sagt:

„Alle, die Gott-wohlgefällig leben wollen in Christus Jesus,
müssen Verfolgung leiden.“ (2 Timotheus 3:12)

Danke, Herr, für die große Freiheit, die wir noch genießen. Möge sie uns nicht verleiten, Kompromisse einzugehen, um sie zu erhalten, sondern Mut schenken, um aufzustehen!

*Name geändert

Donnerstag, 29. Dezember 2011

Das 3. Weihnachtsfest in Folge im Gefängnis. (Update betreffs Pastor Youcef Nadarkhani / Iran)

Die Anschuldigungen häufen sich. An erster Stelle steht wohl der Abfall vom Islam. Aber auch sein Einsatz gegen das Pflichtfach Islam für christliche Kinder an iranischen Schulen und der Versuch, seine Gemeinde registrieren zu lassen brachten Pastor Youcef Nadarkhani 2009 hinter Gitter. Nachdem sein Fall weltweit für Aufsehen gesorgt hatte und es den Verantwortlichen Stellen zu heiß wurde, änderte man seine Anklage in Vergewaltigung und Erpressung. Doch diese Augenwischerei zog bei den westlichen Medien nicht und erlosch bald wieder hinter den wahren Anschuldigungen, die allesamt religiös motiviert waren.

Das Todesurteil wurde 2010 zum ersten Mal zum Tode verurteilt. Aufgrund internationaler Proteste schoben sich die Gerichte den Fall immer wieder gegenseitig zu. Vor einigen Monaten sah es so aus, als sei eine weitere Berufung nicht mehr möglich und man wartete täglich auf die Vollstreckung des Urteils. Dann wurde der Fall an den obersten Ayatollah weitergeleitet. Bis dass ein „Ratschlag“ von ihm kommt, bleibt Pastor Youcef im Gefängnis, inmitten von Verbrechern, Drogenhändlern und Mördern.

Während dieser Zeit ist das Gefängnispersonal angewiesen, ihn mit Literatur zu bombardieren, die seinen Glauben ins Wanken bringen soll. Es gibt bisher keine Neuigkeiten, dass diese Bemühungen Früchte tragen.

Beunruhigende Nachrichten kommen von Pastor Youcefs Anwälten, denen mitgeteilt wurde, eine endgültige Entscheidung würde nicht innerhalb eines Jahres zu erwarten sein. Ayatollah Sadeq Larijani, leitender Richter im Rechtswesen des Iran hat den zuständigen Richter der Stadt Rasht angewiesen, den Fall für ein ganzes Jahr ruhen zu lassen.

Gleichzeitig teilten die Anwälte mit, dass solch eine Nachricht nicht bedeuten muss, dass die Exekution nicht vorher stattfinden kann. Möglicherweise soll der Druck aus dem Ausland durch Verzögerungstaktik gemildert werden. Ein Sprecher von „Present Day Truth Ministries“ warnte: „Sobald wir ihn [Pastor Youcef] vergessen, sind sie frei, ihn hinzurichten.“

Natürlich würde eine Abkehr vom christlichen Glauben die Unannehmlichkeiten für die Verantwortlichen im Iran lösen. Darum muss vermutet werden, dass äußerster Druck und vielleicht Folter eingesetzt werden, um dies zu erreichen.

HIER: (Klickaktion / in Englisch)  gibt es die Möglichkeit, für Pastor Youcef aktiv zu werden. Gebetsanliegen sind unter anderem:
-         dass sein Todesurteil für nichtig erklärt wird und er freigelassen wird
-         dass er selbst, seine Familie und seine Gemeinde an Jesus festhalten

Der Mann auf der Insel

Kennt Ihr die Geschichte von Franz Hohler über den Mann auf der Insel? Lasst sie mich für Euch nacherzählen.

In der Geschichte geht es um einen Mann, der auf einer kleinen Insel lebte. Irgendwann, an einem Tag, spürte er, dass die Insel unter ihm zitterte. Nicht schlimm, und darum überlegte er auch nur kurz bei sich, "Sollte ich vielleicht etwas tun?" Aber als das Zittern aufhörte, beschloss er, erst einmal nichts zu unternehmen und abzuwarten.

Wenig später brach ein Stück der Küste ab und fiel krachend ins Meer. Jetzt war der Mann richtig beunruhigt. "Sollte ich vielleicht doch etwas tun?" dachte er. Weil er aber auch gut ohne das Stück Insel leben konnte, entschied er sich, erst einmal weiter abzuwarten.

Kurz danach fiel ein zweites Stück seiner Insel ins Meer. Der Mann erschrak nun heftiger."Sollte ich vielleicht etwas tun?" dachte er. Doch als nichts weiter passierte, beschloss er, noch weiter abzuwarten. "Bis jetzt" so sagte er sich, "ist ja alles gut gegangen."

Es dauerte nicht lange, da versank die ganze Insel im Meer. Mit ihr versank der Mann, der auf ihr gewohnt hatte. "Vielleicht hätte ich doch etwas tun sollen." war sein letzter Gedanke, bevor er ertrank. (nach Franz Hohler)

Zu tragisch, um komisch – und zu wirklich, um witzig zu sein. Millionenfach passierend in aller Welt, gestern, heute, morgenimmer wieder! X-mal selbst erlebt! Muss aber nicht sein!

Immer beginnt es mit einer kleinen Erschütterung. Man merkt es schon, aber es ist gering genug, darüber hinweg zu gehen und es irgendwann sogar zu vergessen. Die Risse sind unterirdisch, der Schaden nicht sichtbar. Man tut nichts.

Dann kommt der erste Griff zur Pornozeitung oder –seite, der erste Seitensprung, die erste Ehekrise, das erste Schummeln im Geschäft, die erste unaufrichtige Steuererklärung, die erste Lauheit in der Nachfolge Jesu. Aber weil es ganz akzeptabel weitergeht im Leben, wartet man erst mal ab.

Wenn dann ein größerer Einbruch kommt, erschrickt man (zum Glück) immer noch. Die Besuche der Pornoseiten sind zum Privatgeheimnis geworden; das Schummeln mit Finanzen zur Regelmäßigkeit. In der Ehe ist Funkstille auf ganzer Linie, das Leben mit Jesus nur noch Formsache ohne Auswirkungen.  Aber "bis jetzt" so sagte man, "ist ja alles gut gegangen."

Und eines Tages ist die Insel weg. Die Unmoral wurde zur Sucht, der Schwindel wurde entdeckt, die Ehe wurde geschieden, das Leben mit Jesus wurde aufgegeben. "Vielleicht hätte ich doch etwas tun sollen." sagt man sich dann, wenn die Trümmer des Lebens wegtreiben.

Bei Jesus ist es nie zu spät! Er ist es gewöhnt, aus Scherben Schlösser zu bauen, aus Trümmern neue Träume zu formen. Unsere Katastrophen sind Seine Möglichkeiten. Wo es bei uns aufhört, fängt Jesus an. Warum nicht IHM eine Chance geben? Warum diese Entscheidung nicht treffen, bevor die Insel untergeht?

„Ach, Herr, HERR! Siehe, du hast den Himmel und die Erde gemacht durch deine große Kraft und durch deinen ausgestreckten Arm, kein Ding ist dir unmöglich!“ (Jeremia 32:17)

Mittwoch, 28. Dezember 2011

Nicht erhörtes Gebet

Ihr meint wohl, der Herr sei zu schwach, um euch zu helfen, und dazu noch taub, so dass er eure Hilferufe gar nicht hört. O nein! Eure Schuld - sie steht wie eine Mauer zwischen euch und eurem Gott! Eure Sünden verdecken ihn, darum hört er euch nicht. 
(Jesaja 59:1+2; HfA)

In seinem Buch:Warum Gebete unbeantwortet bleiben“, erzählt der Autor die Geschichte von Norman Vincent Peale.

Als kleiner Junge fand Vincent eine große, schwarze Zigarre. Schnell hob er sie auf, huschte in eine Seitengasse und zündete sie dort an. Sie schmeckte scheußlich, gab ihm aber das Gefühl sehr erwachsen zu sein ... bis er seinen Vater um die Ecke kommen sah. Schnell versteckte er seine Hände hinter dem Rücken und versuchte alles, entspannt zu wirken. Er wollte verzweifelt die Aufmerksamkeit seines Vaters von sich ablenken und verwies dabei auf eine Plakatwerbung für den Zirkus. "Darf ich gehen, Papa? Bitte, lass uns gehen, wenn der Zirkus in die Stadt kommt."

Sein Vater gab eine Antwort, die Vincent nie vergaß. "Vincent," sagte er ruhig u. bestimmt, "reiche nie ein Gesuch ein, während Du gleichzeitig versuchst, einen Schwelbrand des Ungehorsam zu verstecken."

Vincent hatte gedacht, eine stinkende & qualmende Zigarre vor seinem Vater hinter seinem Rücken verstecken zu können! Und dann vergisst er sein Versteckspiel und benutzt die Hand sogar noch, um von sich selbst abzulenken. 

Wie häufig handeln wir ähnlich. Wir reichen unsere Gebete bei Gott ein, versuchen die Sünde hinterm Rücken vor Gott zu verstecken und müssen dann von Gott hören: „Am Schwelbrand des Ungehorsams festzuhalten und gleichzeitig um Gottes Wirken bitten – das verträgt sich nicht!“

Sünde ist wie eine Trennwand und ein möglicher Grund für nicht-erhörtes Gebet. Wohl gemerkt, ein möglicher Grund. Nicht immer ist es Sünde, die Gebete unerhört bleiben lässt. Manchmal hat Gott was viel Besseres vor (und im Nachhinein sind wir dankbar, dass Er incht erhört hat). Ein anderes Mal bewahrt Gott uns vor Negativem, indem er unsere Gebete nicht erhört. Aber manchmal ist es eben auch die Trennwand der Sünde, die die Erhörung verhindert. Dabei trennt uns die Sünde nicht von Gottes Gegenwart oder Liebe, denn Gott liebt selbst Sünder und ist allgegenwärtig! Aber sie trennt uns von inniger Gemeinschaft und hindert Seinen Segen.

Die gute Nachricht ist:

Wenn wir unsere Sünden bekennen, ist er treu und gerecht,
dass er uns die Sünden vergibt 
und uns reinigt von jeder Ungerechtigkeit.
(1. Johannes 1:9)

Dienstag, 27. Dezember 2011

„Denn so sehr hat Gott die Welt geliebt, 
dass er seinen eingeborenen Sohn gab, 
damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren geht, 
sondern ewiges Leben hat.“  (Johannes 3:16; Schl)

Darum feiern wir Weihnachten: weil Gott die Welt – dich und mich so geliebt hat, dass Er Seinen Sohn, Jesus, sandte. Jeder Mensch auf Erden, der Gottes Liebe erfahren möchte und sich Jesus zuwendet, wird nicht verloren gehen – sondern mit Vergebung & ewig. Leben beschenkt. Darum geht es an Weihnachten.

So sehr hat Gott Dich geliebt, dass Er Jesus gegeben hat, damit Du, wenn Du Jesus vertraust, nicht verloren gehst, sondern ewiges Leben hast.

Gottes lieben, geben und erretten wurde von jemand so beschrieben: 

Der Höchste und Erhabenste wurde zum Inbegriff der Demut und Einfachheit. Der Reichste wurde der Ärmste, um die Armen reich zu machen. (....) Ermit Zöllnern und Sündern, damit sie nicht in ihrer Sünde verhungern mussten. Er hungerte und fastete für 40 Tage, damit wir am Brot des Lebens teilhaben können. (...)  Er hat aufgegeben, damit wir empfangen können. Gewaltige Eroberer mit riesigen Armeen und Waffen haben vergeblich versucht, die Welt zu unterwerfen, ER eroberte ein riesiges Königreich mit der einfache Waffe der Liebe. Der Löwe wurde das Lamm damit Schafe zu Hirten werden können. Sein Herz wurde gebrochen, damit ER gebrochene Herzen verbinden kann. Sein Körper wurde zerbrochen, damit wir ganz werden können. Er wurde geboren um zu sterben – damit wir leben können. Der Reinste von allen wurde von Sündern als uneheliches Kind verachtet, als Gotteslästerer, Säufer, Fresser und Betrüger.   

Der Herr der Herren wurde ein bescheidener Diener, um den erbärmlichen Bedürfnissen der Menschheit zu dienen. Der Mann der Schmerzen wurde mit den Tiefen des Leides vertraut, zur Freude der Welt. ER wurde abgelehnt, damit wir angenommen werden können. Er wurde verletzt, damit wir geheilt werden können. Er wurde verurteilt, damit wir gerechtfertigt werden können. Er wurde verurteilt, damit wir freigesprochen werden können. Er wurde eine Zeit lang vom Vater verlassen, damit wir ewigen Zugang zum Vater finden. Er starb als Unschuldiger, damit wir, die Schuldigen als unschuldig erklärt werden können.

Ehre sei Jesus, dem Lamm Gottes. Ehre sei dem, der uns geliebt hat, der sich für uns gegeben hat und der jeden beschenkt, der sich zu Ihm wendet.

Kennst Du Jesus?
Vielleicht gehst Du seit Jahren in eine Gemeinde. Vielleicht denkt jeder nichts anderes von Dir als dass Du Christ bist. Aber Du weißt es besser.
Vielleicht kommst Du aus christlichem Hintergrund. Eltern, Großeltern – eigentlich die meisten Deiner Verwandten gehören „irgendwie dazu.“ Aber Jesus wirklich kennen – kaum!

Hast Du Gottes Weihnachtsgeschenk empfangen: ewige Rettung durch Jesus – und daraus resultierend Frieden im Herzen – ein neues Leben?

Wenn nicht, gibt es keine Zeit, keine Stunde, die besser geeignet wäre, Jesus als Retter und Erlöser anzunehmen, als heute Abend!

Kennst Du Jesus?

Montag, 26. Dezember 2011

Mein König

Er ist König. Der König der Juden. Der König der Völker. König der Gerechtigkeit. König der Zeitalter. König des Himmels und König der Herrlichkeit. König der Könige und Herr der Herren. Kennst Du Ihn ? 

David sagte: Die Himmel erklären die Herrlichkeit Gottes und die Himmel rufen die Werke seiner Hände aus. Er ist der Einzige, bei dem es kein Maß und keine Grenzen gibt, seine grenzenlose Liebe auszudrücken. Kein noch so weit reichendes Teleskop kann die Küsten seiner uferlosen Versorgung sichtbar machen. Keine Mauer kann ihn davon abhalten, seinen Segen auszugießen. Er ist immerwährend stark. Völlig ehrlich, beständig, unsterblich gnadenvoll. Absolut mächtig, unparteiisch gnädig. Das ist mein König ! 

Er ist Gottes Sohn. Der Retter der Sünder. Er ist das Kernstück der Zivilisation. Er steht allein für sich! Er ist gewaltig. Er ist einzigartig. Er ist ohnegleichen. Noch nie da gewesen. Er ist der Höchste. Er ist herausragend. Er ist der höchste Gedanke der Literatur. Er ist die höchste Persönlichkeit der Philosophie. Er ist das höchste Problem der hohen Kritik. Er ist die fundamentale  Doktrin jeder Wahrheitslehre, die Hauptnotwendigkeit jeder Religion. Er ist das Wunder aller Zeitalter. Er ist der Einzige, der all unseren Nöten gleichzeitig abhelfen kann. Er ist mein König! 

Er gibt den Schwachen Kraft. Er ist da für die Versuchten und Geprüften. Er hat Mitgefühl, und er rettet. Er schützt, und er leitet. Er heilt die Kranken; und reinigt die Aussätzigen. Er vergibt Sünden und erlässt Schuld. Er befreit die Gefangenen. Er verteidigt die Schwachen. Er segnet die Kinder. Er dient den Unglücklichen. Er achtet die Alten. Er belohnt die Sorgfältigen.Kennst Du Ihn?
 
Kennst Du seinen Namen? 

Mein König ist der König der Erkenntnis- die Quelle der Weisheit – die Tür zur Befreiung – der Pfad des Friedens – die Schiene der Geradheit – der Königsweg der Gerechtigkeit – das Tor zur Herrlichkeit. Er ist der Herr der Mächtigen – der Anführer der Eroberer – das Haupt der Helden – der Leiter der Gesetzgeber. Er ist der Siegesheld, der Überwinder, der Herrscher der Herrscher. Er ist der Prinz der Prinzen, der König der Könige und der Herr der Herren. Das ist unser König! 

Sein Amt ist vielfältig. Seine Verheißungen gewiss. Sein Licht ist ohnegleichen. Seine Güte ohne Grenzen. Seine Gnade währt für immer. Seine Liebe ändert sich nie. Sein Wort ist genug. Seine Gnade reicht aus. Seine Herrschaft ist gerecht. Sein Joch ist sanft. Seine Last ist leicht. Ich wollte, ich könnte ihn beschreiben. Er ist unbeschreiblich, unbegreiflich, unsichtbar und unwiderstehlich.  Das ist mein König! 

Der Himmel aller Himmel können ihn nicht fassen und schon gar nicht erklären. Du kannst ihn nicht aus deinen Gedanken vertreiben und du kannst ihn nicht abschütteln. Du kannst ihn nicht überleben, und Du kannst nicht ohne ihn leben. Die Pharisäer konnten ihn nicht abhalten, aber sie konnten ihn auch nicht aufhalten. Pilatus konnte keine Schuld an ihm finden. Die Zeugen konnten nicht übereinstimmen. Herodes konnte ihn nicht umbringen. Der Tod konnte ihn nicht halten. Kennst Du Ihn?

Er war schon immer. Und er wird immer sein. Er hatte keinen Vorgänger und hat niemanden, der ihm gleichkommt. Da war keiner vor ihm, und es wird keiner nach ihm sein. Du kannst ihn nicht einsperren, und er wird nicht zurücktreten. Dein ist das Reich, und die Kraft und die Herrlichkeit für immer und immer und immer und immer….in alle Ewigkeit , Amen.

Das ist m
ein König! 
                                                                          Autor: Dr. S.M. Lockridge (Wdh. v. 25.12.10)

Sonntag, 25. Dezember 2011

Jesus ist geboren - Lukas 2

1 Zu jener Zeit ordnete der römische Kaiser Augustus eine Volkszählung im ganzen Römischen Reich an.
2 Dies war die erste Volkszählung; sie wurde durchgeführt, als Quirinius Statthalter von Syrien war.
3 Alle Menschen kehrten in ihre Heimatstadt zurück, um sich für die Zählung eintragen zu lassen.
4 Weil Josef ein Nachkomme Davids war, musste er nach Bethlehem in Judäa, in die Stadt Davids, reisen. Von Nazareth in Galiläa aus machte er sich auf den Weg
5 und nahm seine Verlobte Maria mit, die hochschwanger war.
6 Als sie in Bethlehem waren, kam die Zeit der Geburt heran.
7 Maria gebar ihr erstes Kind, einen Sohn. Sie wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Futterkrippe, weil es im Gasthaus keinen Platz für sie gab.
8 In jener Nacht hatten ein paar Hirten auf den Feldern vor dem Dorf ihr Lager aufgeschlagen, um ihre Schafe zu hüten.
9 Plötzlich erschien ein Engel des Herrn in ihrer Mitte. Der Glanz des Herrn umstrahlte sie. Die Hirten erschraken,
10 aber der Engel beruhigte sie. »Habt keine Angst!«, sagte er. »Ich bringe eine gute Botschaft für alle Menschen!
11 Der Retter - ja, Christus, der Herr - ist heute Nacht in Bethlehem, der Stadt Davids, geboren worden!
12 Und daran könnt ihr ihn erkennen: Ihr werdet ein Kind finden, das in Windeln gewickelt in einer Futterkrippe liegt!«
13 Auf einmal war der Engel von den himmlischen Heerscharen umgeben, und sie alle priesen Gott mit den Worten:
14 »Ehre sei Gott im höchsten Himmel und Frieden auf Erden für alle Menschen, an denen Gott Gefallen hat
15 Als die Engel in den Himmel zurückgekehrt waren, sagten die Hirten zueinander: »Kommt, gehen wir nach Bethlehem! Wir wollen das Wunder, von dem der Herr uns erzählen ließ, mit eigenen Augen sehen.«
16 Sie liefen so schnell sie konnten ins Dorf und fanden Maria und Josef und das Kind in der Futterkrippe.
17 Da erzählten die Hirten allen, was geschehen war und was der Engel ihnen über dieses Kind gesagt hatte.
18 Alle Leute, die den Bericht der Hirten hörten, waren voller Staunen.
19 Maria aber bewahrte alle diese Dinge in ihrem Herzen und dachte oft darüber nach.
20 Die Hirten kehrten zu ihren Herden auf den Feldern zurück; sie priesen und lobten Gott für das, was der Engel ihnen gesagt hatte und was sie gesehen hatten. Alles war so, wie es ihnen angekündigt worden war.  (Lukas 2:1-20; NLÜ)