„Ich predige, als ob Christus gestern gekreuzigt worden wäre, heute auferstanden wäre und morgen wieder auf die Erde kommen würde.“ (Martin Luther)

Samstag, 18. Juli 2020

Gerecht und rein – das ist doch Jesus!

Gestern ging es um Wahrhaftigkeit und Ehrbarkeit. Philipper 4:8 belehrt uns:

Im Übrigen, ihr Brüder, alles, was wahrhaftig, was ehrbar, was gerecht, was rein, was liebenswert, was wohllautend, was irgendeine Tugend oder etwas Lobenswertes ist, darauf seid bedacht!

Neben Wahrheit und Ehrbarkeit gibt es noch so einiges, über das wir nachdenken sollen. Wohlgemerkt: Gott fordert uns nicht lediglich auf, diese Eigenschaften „gut zu heißen“. Das würden sicherlich die meisten (vernünftigen) Menschen. Nein, Gott fordert uns auf, darüber nachzudenken. Nur so können sie auch in uns wachsen, sich entfalten und Frucht bringen. Nach Wahrheit und Ehrbarkeit heißt es außerdem:

„Alles, was gerecht ist – dem denket nach!“

Was meint der Herr jetzt damit? Der Familienberater, James Dobson, sah es aus folgendem Blickwinkel:

„Als ich zu meiner alten Schule in Texas ging, fand ich heraus, dass alle meine Tennispokale in den Müll gewandert waren, um Platz für neue Pokale im Schaukasten zu schaffen. Da wurde mir klar, dass alle menschlichen Errungenschaften nichts als Müll sind. Unsere eigenen Errungenschaften werden den Test der Zeit nicht bestehen.  Mir wurde klar, dass wir unseren Schwerpunkt nicht auf menschliche Leistungen und Errungenschaften legen sollten, sondern auf die Leistung und Errungenschaft Jesu.“

Wir haben nichts Gerechtes an uns, über das wir nachdenken könnten. Wer über seine eigene Gerechtigkeit nachdenkt, stößt nach wenigen Augenblicken auf Fehler. Es gibt auch nicht viel Gerechtigkeit in der Welt, die unser Nachdenken verdient. Darum sind wir versucht, so viel über die Ungerechtigkeiten in der Welt nachzudenken.  Tut uns das gut? Nein!

Viel wertvoller ist es, über das – oder vielmehr Den – nachzudenken, der gerecht ist und uns gerecht macht. Wertvoll ist, über die Gerechtigkeit Jesu nachzudenken, die uns geschenkt worden ist. Nachdenken über Jesus Gerechtigkeit! Tut uns das gut? Definitiv!

Reinheit als letzte Eigenschaft aus Philipper 4:8 in dieser Woche:

„Alles, was rein ist – dem denket nach!“

Ist das überhaupt möglich in einer Welt, die nicht Reinheit, sondern Unreinheit propagiert?
  • Schalte den Fernseher an – und gefühlt die meisten Filme beinhalten irgendwelche fragwürdigen Szenen. 
  • Ruf eine harmlose Webseite auf – und die Werbung im Seitenfenster ist immer wieder mal anzüglich. 
  • Zweideutigkeiten lassen sich im Alltag gar nicht mehr ausblenden. 
  • Prostitution ist mittlerweile ein legales Gewerbe.
Wie überleben wir in einer unreinen Welt und schaffen es, über das nachzudenken, was rein ist?  Luther würde die Frage beantworten mit: „Ich kann nicht verhindern, dass mir die Vögel über den Kopf fliegen. Aber ich kann verhindern, dass sie dort Nester bauen.“

Wir können die Versuchungen nicht verhindern, aber wir können verhindern, dass die Versuchungen sich niederlassen. Auch Paulus sagt uns hier nicht einfach: ‚Bleibt rein!‘ Er erklärt vielmehr, wie wir rein bleiben können: „Alles, was rein ist – dem denket nach!

Das ist sein Punkt! Er sagt: damit beschäftigt Euch!
  • Redet über reine Dinge und meidet unreine Rede / Gesellschaft!
  • Lest, schaut, hört – füllt Euch mit reinen Dingen – nicht mit unreinen!
  • Denkt nach über reine Inhalte – nicht unreine!
Alles, was wahr, was ehrbar, was gerecht, was rein ist – dem denket nach!

Wenn wir über diese guten Dinge nachdenken, wenn wir über Jesus nachdenken, dann kommt Sein Wesen in unser Denken und Handeln und bringt Frucht zu Seiner Ehre!

Morgen treffen wir uns mit Ihm - mit Jesus! Dazu laden wir herzlich ein!

Calvary Chapel Freier Grund
Bitzegarten 5
57290 Neunkirchen
Beginn: 10:30 Uhr
(leider noch ohne Kindergottesdienst)

Während des Gottesdienstes feiern wir Abendmahl. Wer aus Sicherheitsgründen nur im Livestream teilnehmen kann, sollte vor Beginn Brot und Saft / Wein bereitstellen.

Freitag, 17. Juli 2020

Leben wie Jesus (in mir)

Vorgestern ging es in der täglichen Andacht darum, dass wir aufhören, Jesus zu bewundern. Hier  noch eine weitere Herausforderung: 

Angenommen für einen Tag und eine Nacht führt Jesus Dein Leben. Dein Herz macht einen Tag frei, und Dein Leben wird vom Herz Jesu geführt. Seine Prioritäten bestimmen, was Du fühlst und tust. Deine Entscheidungen werden von seinen Wünschen geprägt. Seine Liebe lenkt dein Verhalten, dein Denken, dein Handeln ... 

Was für ein Mensch wärst Du dann? Würden die anderen um Dich herum eine Veränderung feststellen? Deine Frau, Dein Mann, Deine Kinder, Deine Familie, Deine Kollegen, Freunde, Gemeinde? Würden sie mehr Freude und Frieden entdecken? Deine Feinde und die, die dir nicht so sympathisch sind? Würden sie vom Herzen Christi mehr Barmherzigkeit und Liebe erfahren als von Deinem? 

Und Du, wie würdest Du Dich fühlen? Würdest Du dieselben Dinge machen, die Du sonst tust?  Würde sich etwas ändern, wenn Jesus dein Herz übernähme?

Eine hochinteressante Frage! Für mich beantworte ich sie so, dass ich nie zu 100% so leben, leuchten und lieben kann, wie ich es könnte, wäre Jesu Herz in mir. Im selben Atemzug sage ich mir allerdings: Mein Ziel als Jünger Jesu muss immer sein, Ihm in allem ähnlicher zu werden. Jemand erklärte:

Gott liebt Dich so wie Du bist, aber er möchte Dich nicht so lassen wie Du bist. Er will, dass wir werden wie Jesus. Er kann unser Herz verändern. Ist das nicht großartig? 

Ja! Das ist großartig! Durch Seinen Heiligen Geist lebt Gott ja bereits in uns, Seinen Kindern. Und hier ist, was Gottes Geist in denen bewirkt, die sich von Ihm füllen lassen und Ihm Raum geben: 

Die Frucht des Geistes aber ist Liebe, Freude, Friede, Langmut,
Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut, Selbstbeherrschung.  
(Galater 5:22) 
 
Jesus ähnlicher werden indem ich Ihm auf Tuchfühlung nachfolge und mich täglich erfüllen lasse von Seinem Geist – dann wird mein Herz und mein Leben dem Seinen immer ähnlicher.

Donnerstag, 16. Juli 2020

Wahrhaftig und ehrbar? – Ausgedient!

Ok, nicht überall haben diese beiden Eigenschaften ausgedient. Aber vielerorts schon – und leider auch unter uns Christen. Wäre es anders, würde der Vers aus Philipper 4:8 nicht so außerirdisch klingen:

Im Übrigen, ihr Brüder, alles, was wahrhaftig, was ehrbar, was gerecht, was rein, was liebenswert, was wohllautend, was irgend-eine Tugend oder etwas Lobenswertes ist, darauf seid bedacht!

Wie wahrhaftig und ehrbar muss es denn sein?

Eine Geschichte erzählt von zwei Brüdern, die reich, aber sehr böse waren. Beide lebten ein sehr wildes Leben und benutzten ihren Reichtum, um die dunkle Seiten ihres Lebens zu vertuschen. Sie besuchten dieselbe Kirche und spendeten große Summen für verschiedene kirchliche Projekte. Dann starb einer der Brüder ganz plötzlich, und der Pastor wurde gebeten, auf der Beerdigung zu predigen. Der überlebende Bruder gab dem Pastor einen Umschlag mit einem fetten Scheck, der den gesamten Betrag für den neuen Gemeindesaal abdecken würde. Er bat den Pastor nur um einen Gefallen: „Sagen Sie den Menschen bei der Beerdigung, dass mein Bruder ein heiliges Leben geführt hat.“ Der Pastor wollte den Scheck, sah aber keine Möglichkeit, solch eine Erklärung über den Verstorbenen abzugeben. Dann kam ihm eine Idee. Er gab dem Bruder sein Wort, dass er solch eine Aussage machen würde, zahlte den Scheck auf der Bank ein und sagte am nächsten Tag bei der Beerdigung: „Dieser Mann war ein gottloser Sünder, böse bis in Mark und Bein. Aber im Vergleich zu seinem Bruder: er war ein Heiliger."

Interessant, was für Wege wir oft finden, wenn es um die Wahrheit geht. Relativ neu hat sich der Ausdruck „Alternative Fakten“ etabliert. Immer noch aktuell ist die Bezeichnung und Praxis der Notlüge. Beides sind allerdings Begriffe, die die Bibel weder kennt noch absegnet. Im Gegenteil: Der aufrichtigste, offenste und ehrlichste Mensch, der je auf der Welt lebte – Jesus – personifizierte die Wahrheit ohne Trick und ohne Schatten. Ja ist bei Ihm ein Ja, und Nein ist bei Ihm ein Nein.

Die Aufforderung, darüber nachzudenken, was wahr ist, lässt sich leicht verknüpfen mit der nächsten Aufforderung: darüber nachzudenken, was ehrbar, ehrwürdig ist.

Warum fällt es uns so leicht, nachzudenken über das, was nicht ehrwürdig ist, was andere falsch machen, falsch sehen, falsch schreiben oder falsch sagen? Wir hören etwas, das nach unserem Ermessen nicht ehrwürdig ist – und schon beginnen unsere Gedanken, das Gegenargument zu formulieren. Nicht, dass es sich dabei um heilsnotwendige Wahrheiten mit Ewigkeitswert drehen müsste. Nein – oft sind es belanglose oder relativ belanglose Meinungen, die wir vehement vertreten und ganz vergessen, über das nachzudenken, was ehrwürdig ist, was den anderen ehrt.

Wollen wir nicht mal versuchen, den Rest dieser Woche ganz bewusst nach diesem Auftrag Gottes zu leben und darauf zu achten, über das nachzudenken, was wahr und ehrbar ist – und gleichzeitig das Gegenteil zu meiden? Beides gehört zusammen: das eine zu meiden und das andere zu suchen.

Vermutlich werden viele von uns so gesegnet sein, dass wir nächste Woche gleich am ersten Tag erneut damit beginnen. Gott segne uns dabei!

Mittwoch, 15. Juli 2020

Hör auf, Jesus zu bewundern!

Der dänischen Philosophen und Theologen, Sören Kierkegaard, beschreibt den Unterschied zwischen Bewunderern und Nachfolgern Jesu. Kierkegaard schreibt:

Bewunderer rühmen die großen Taten Jesu in der Welt von gestern.
Nachfolger wissen, dass Jesus in der Welt von heute anwesend sein will.
Bewunderer gehen einer letzten Entscheidung für Jesus geschickt aus dem Wege.
Nachfolger verbinden ihr Schicksal vorbehaltlos mit dem Schicksal Jesu.
Bewunderer sind heute begeistert von Jesus und morgen von einem anderen.
Nachfolger können ihren Herrschaftswechsel nicht mehr rückgängig machen.
Bewunderer fragen: Was habe ich von Jesus?
Nachfolger fragen: Was hat Jesus von mir?
Bewunderer sonnen sich gerne und oft im Glanze Jesu.
Nachfolger wenden sich gerne willig dem Elend der Welt zu.
 
 
Nein - Jesus will keine Bewunderer; auf sie kann er verzichten - auf Nachfolger nicht. 

Solche Überlegungen und Vergleiche fordern heraus, ob man Kierkegaard nun mag oder nicht. Der Mann hat sich Gedanken gemacht und seine Beschreibung eines wahren Nachfolgers kann man nachvollziehen.

Ich für meinen Teil möchte mich an Jesus freuen und keinesfalls verlernen, über Ihn zu staunen. Aber dieses Staunen darf und soll nicht verkümmern zur Bewunderung eines Fans. Es soll vorbehaltlos und unaufgebbar sein. Und die Erfahrung ist: Wer Zeit mit dem allmächtigen Jesus verbringt, der kommt immer wieder neu ins Staunen. Und dieses Staunen führt immer tiefer in die bedingungslose Nachfolge. In sofern möchte ich mir – und jedem, der es hören möchte – zurufen:

Hör’ auf, Jesus zu bewundern! Folge Ihm unwiderruflich nach!


Wir laden ein zu unserem Jüngerschaftsabend:

Calvary Chapel Freier Grund
Bitzegarten 5
57290 Neunkirchen
Heute, 19:30 Uhr

Herzlich Willkommen!

Dienstag, 14. Juli 2020

Jesus im 2. Timotheusbrief

„Letzte Worte großer Männer“ – so lautet der Titel eines Traktats, das seit vielen Jahren in Umlauf ist. In diesem Traktat werden die letzten Worte bekannter Persönlichkeiten zitiert, bevor sie den Schritt in die Ewigkeit gingen. Mit dem Wissen, dass auf dem Sterbebett selten Lügen erfunden werden, haben diese Worte besonderes Gewicht.

Der 2. Timotheusbrief war vermutlich das letzte Schreiben des Apostels. Ca 5 Jahre nach seinem ersten Brief war Paulus erneut im Gefängnis in Rom, diesmal ohne die Freiheiten, die er bei seiner ersten Gefangenschaft dort hatte. Sein Schreiben ist adressiert an Timotheus, den er als sein Kind im Glauben bezeichnet – sozusagen das Testament eines geistlichen Vaters an seinen geistlichen Sohn. Es geht Paulus offensichtlich darum, Timotheus zu ermutigen, am Evangelium festzuhalten, das Wort Gottes recht und treu zu lehren und auch zu Leiden um Jesu willen bereit zu sein. In den 4 kurzen Kapiteln wird Jesus (Christus) in dieser oder jener Form mindestens 15x erwähnt, dazu bezeichnet Ihn Paulus mindestens 14x als Herrn. Jesus war immer das zentrale Thema in allen Schreiben des Paulus – so auch im 2. Timotheusbrief! Und weil es die letzten Worte an Timotheus sind, verbindet er alle seine wichtigen Aufträge, Ermahnungen und Erinnerungen mit dem Namen und der Person Jesu. Nichts sollte auf ihm, Paulus, ruhen. Alles sollte in der Person Jesu gegründet und mit Ihm verbunden sein.

Halte dich an das Muster der gesunden Worte, die du von mir gehört hast, im Glauben und in der Liebe, die in Christus Jesus ist! (2 Timotheus 1:13)
Gesunde Lehre, Glaube und Liebe stehen in Verbindung mit Jesus Christus

Halte im Gedächtnis Jesus Christus, aus dem Samen Davids, der aus den Toten auferstanden ist nach meinem Evangelium. (2 Timotheus 2:8)
Jesus ist der Sohn Davids, der Auferstandene. Ihn soll Timotheus, der Paulus´ Dienst weiterführen soll, im Gedächtnis behalten; um Jesus muss sich alles drehen.

Und alle, die gottesfürchtig leben wollen in Christus Jesus, werden Verfolgung erleiden. (…) Du aber bleibe in dem, was du gelernt hast und was dir zur Gewissheit geworden ist, da du weißt, von wem du es gelernt hast, 15 und weil du von Kindheit an die heiligen Schriften kennst, welche die Kraft haben, dich weise zu machen zur Errettung durch den Glauben, der in Christus Jesus ist. (2 Timotheus 3:12+15)
Errettung kommt nicht durch irgendeinen Glauben, sondern durch den Glauben, der sich an Jesus bindet. Allerdings wird dieser Glaube angefochten und verfolgt. Festzuhalten und Jesus zu dienen lohnt sich, denn Jesus kommt wieder und mit Ihm unser Lohn.

Daher bezeuge ich dir ernstlich vor dem Angesicht Gottes und des Herrn Jesus Christus, der Lebendige und Tote richten wird, um seiner Erscheinung und seines Reiches willen: Verkündige das Wort, tritt dafür ein, es sei gelegen oder ungelegen; überführe, tadle, ermahne mit aller Langmut und Belehrung! (…) Von nun an liegt für mich die Krone der Gerechtigkeit bereit, die mir der Herr, der gerechte Richter, an jenem Tag zuerkennen wird, nicht aber mir allein, sondern auch allen, die seine Erscheinung lieb gewonnen haben. (2 Timotheus 4:1,2+8)
Jesus ist Herr, Richter, der Kommende (Erscheinende) und Belohner

Im 2 Timotheusbrief spürt Paulus sein kommendes Ende. Er ermutigt Timotheus noch einmal, den Dienst für Jesus fortzuführen. Jesus ist die Fülle unserer Lehre, der Inhalt unseres Denkens, der würdige Grund unserer Leiden, der Retter unserer Seelen, der Richter unseres Lebens und der Belohner unserer Werke.

Paulus geht es nicht darum, dass „sein Dienst“ nicht zusammenbricht. Es geht ihm darum, dass Jesus Zentrum bleibt von allem, was Timotheus lehrt und ist. Und so schließt Paulus seinen Brief (und vermutlich seine letzte irdische Kommunikation*) mit Timotheus ab mit den Worten:

Der Herr Jesus Christus sei mit deinem Geist!
Die Gnade sei mit euch! Amen.
 (2. Timotheus 4:22)

* In Kapitel 4:9 bittet der mittlerweile einsam gewordene Paulus den Timotheus, sich zu beeilen, ihn in Rom zu besuchen. Ob Timotheus es zeitlich geschafft hat, Paulus zu erreichen, bevor er hingerichtet wurde, ist unbekannt.)

Montag, 13. Juli 2020

Warten

Jeder von uns kennt diese öden Zeiten. Man hat sich verabredet und trifft pünktlich ein. Und dann steht man da und wartet. Und wartet! UND WARTET! Irgendwann geht einem durch den Kopf, wie viel kostbare Zeit man verloren hat durch das elende Warten auf den anderen, der, wie sich herausstellt, den Termin verpennt hat.

Eine andere Art des Wartens ist die auf Antwort. Als unser Sohn sich kurz vor Schulende im Ausland aus Übersee bei 40 oder mehr Firmen um einen Ausbildungsplatz bewarb, kamen irgendwann die Antworten aus Deutschland. Alles was uns erreichte, waren Absagen. Aber nicht alle Firmen machten sich die Mühe, zu antworten. Und so wartete man jeden Tag auf Post, jeden Tag auf einen Brief mit guter Nachricht. Aber das Warten war vergebens. Der Brief mit der guten Nachricht kam nie an.

Kürzlich nahm ich an einem Missionsgebetskreis teil, in dem einige der Teilnehmer auch in einem Prozess des Wartens stehen. In dem Zusammenhang fiel das Zitat.

„Die Zeit, in der wir auf Gott warten, ist keine vergeudete Zeit!“ 

Man, habt Ihr das gehört? Hier noch einmal: „Die Zeit, in der wir auf Gott warten, ist keine vergeudete Zeit!“ Das ist ein Zitat der ersten Liga, gerade weil es so aktuell ist in unserem Leben. Stille zu werden, alles andere ruhen zu lassen, abzustellen, abzuschalten und auf Gott zu warten ist keine vergeudete Zeit. Im Gegenteil. Gott fordert uns auf, auf Ihn zu warten. In Klagelieder 3:26 heißt es: 

Gut ist's, schweigend zu warten auf die Rettung des Herrn. 

Der Anfang des Wartens ist auch gar nicht so schwer. Es ist ganz angenehm, dem Herrn unsere Anliegen zu nennen und uns dann vertrauensvoll zurückzulehnen und zu warten. Nur – was tun, wenn sich die Antwort hinzieht? Wird Er sich tatsächlich aufmachen und sich um mein winziges Anliegen kümmern? Lohnt sich meine Geduld? In Sprüche 10:28 gibt Gott selbst die Antwort darauf:
 
Das Warten der Gerechten wird Freude werden;
aber der Gottlosen Hoffnung wird verloren sein. 
 
„Die Zeit, in der wir auf Gott warten, ist keine vergeudete Zeit!“  Selbst dann, wenn Gott in Seiner unermesslichen und manchmal unergründlichen Weisheit die Antwort ein wenig warten lässt. Warten auf Gott bedeutet, dass unsere Augen und Herzen auf Ihn gerichtet sind. Das wiederum verursacht Zuversicht, Geborgenheit und Geduld in unserem Herzen. Es ist die Zeit, in der wir ohne Gott warten, die schwer oder verloren ist, „wer aber auf den HERRN hofft, den wird die Güte umfangen.“ (Psalm 32:10)