„Rette die, die unschuldig zum Tode verurteilt wurden; sieh nicht untätig zu, wie sie sterben.“ (Sprüche 24:11/NLB)

Samstag, 15. August 2020

Zwei Briefe

 
(aus dem offenen Brief eines Pfarrers)
„Sehr geehrter Herr Bayer! Sie stellen Aspirin her, das gegen Schmerzen, Erkältung und Fieber Wunder wirkt. Die Bestandteile Ihrer Tablette erlauben es den Menschen, das Bett zu verlassen und mit Kopfschmerzen, Muskelkrämpfen und Nervosität fertig zu werden. Ihr Mittel wirkt, wie ich feststellen konnte, ausgezeichnet am Montag, Dienstag, Mittwoch, Donnerstag, Freitag und vor allem am Samstag. Nur denen, die es am Sonntag nehmen, hilft es nicht. Die werden ihre Leiden und Schmerzen nicht los und können daher nicht zum Gottesdienst kommen. - Können Sie Ihr Mittel nicht noch einmal überprüfen und etwas hineintun, das auch an Sonntagen verlässlich wirkt?” *

(aus dem offenen Brief Gottes) 
Und Gott segnete den siebenten Tag und heiligte ihn,
weil er an ihm ruhte von allen seinen Werken,
die Gott geschaffen und gemacht hatte. (1.Mose 2:3)
Einige haben sich angewöhnt, 
den Gemeindeversammlungen fernzubleiben.
Das ist nicht gut;
vielmehr sollt ihr einander Mut machen.
Und das umso mehr, als ihr doch merken müsst,
dass der Tag näher rückt, (Hebräer 10:25) 
 
Natürlich verstehen wir alle, dass der offene Brief des Pfarrers satirisch zu verstehen ist. Aber wir verstehen auch, dass dieser Pfarrer - und mit ihm viele andere - die Logik für die Abwesenheit vieler seiner Schäfchen nicht wirklich versteht. Das muss er aber auch nicht. Solange Gott versteht, ist keine weitere Begründung notwendig.

Zuletzt erkennen wir, dass die abschließenden Verse nicht mehr satirisch gemeint sind. Gott legte tatsächlich Seinen Segen auf den siebten Tag. Er setzte den siebten Tag tatsächlich für etwas Besonderes beiseite (= heiligte ihn), und Er ruhte tatsächlich und nahm sich eine Auszeit. 

Verse wie diese aus der gesamten Bibel, dem AT und dem NT, können Menschen in die Gesetzlichkeit treiben. Gesetzlichkeit tötet Leben.
Verse wie diese können aber auch solch eine "Anti-Gesetzlichkeits-Reaktion" hervorrufen, so dass wir ihre Aussagen geringschätzen und sie interpretieren, wie es uns passt. 
 
Einen Tag der Ruhe hat Gott uns als Geschenk des Himmels gegeben.
Die Gemeinde hat Er selbst sich ausgedacht und nennt sie seine "Familie" und "seinen Leib". Hier erfahren wir eine ganz besondere Verbindung mit Jesus, unserem Haupt; eine lebenswichtige Verbindung, die durch unsere individuelle Beziehung mit Ihm nicht ersetzt werden kann. Gesunde Christen in gesunden Gemeinden wissen das, und sie lieben es. Sie nehmen nicht aus Gesetzlichkeit am Gemeindeleben teil, sondern aus Freude. Denn hier begegnen sie Jesus in einer Art, wie sie Ihm sonst nicht begegnen.

Solch einen Sonntag wünsche ich Dir morgen! Geh in Deine Gemeinde und begegne Jesus.**  
 
* Aus Axel Kühner: Hoffen wir das Beste, © Aussaat-Verlag, Neukirchen-Vluy 
** Wenn Du keine Gemeinde hast, in der Du Jesus begegnen kannst, klick  HIER 

Freitag, 14. August 2020

Von Duplos, Legos und anderen Steinen

Gestern haben wir die Miniserie über Apostelgeschichte 2:42 zum Thema "Säulen" abgeschlossen. Heute soll ein kleiner Nachschlag folgen. Derselbe Vers - ein anderer Blickwinkel.

Als Kinder haben wir mit Lego oder Duplo gespielt, haben die Steinchen zusammengefügt und Häuser gebaut, Mauern und Treppen so hoch, dass sie scheinbar in den Himmel reichten.  

Später haben wir im Freien mit anderen Steinen Mauern und Dämme gebaut bis wir als Erwachsene – zumindest manche von uns – verschiedene Arten von Steinen in die Hand genommen und gemauert haben. Manche machen das beruflich, manche als Hobby oder aus Gefälligkeit. Und wieder anderen gefallen Computerspiele, in denen sie sich als Baumeister betätigen können. 

Das ist die eine Art Steine: Bausteine, mit denen man viel anfangen und Gutes erreichen kann. Aber dann gibt es auch die andere Art Steine. 

Meine Mutter hat oft gestöhnt, wenn ich als 6jähriger mal wieder mit kaputter Hose nach Hause kam. Ich bin wohl überdurchschnittlich oft gestolpert, gefallen und mit kaputten Knien heimgekommen. Die Steinchen, die mich zu Fall brachten, waren keine Bausteine oder Lego, aber viel größer als Legos dürften sie nicht gewesen sein. Es braucht manchmal nicht viel, um ins Stolpern zu geraten und zu fallen. 
 
Bausteine oder Stolpersteine – beides kennen wir auch im geistlichen Leben. Da sind Gottes Bausteine, die uns helfen, unser geistliches Leben zu bauen, einzurichten, zu untermauern, zu stärken, ja, die manchmal wie eine Treppe in den Himmel zu führen scheinen. In der Bibel kristallisieren sich vier göttliche Bausteine heraus, die für Christen unumgänglich sind. Apostelgeschichte 2:42 nennt diese vier geistlichen Bausteine in einem Atemzug:
 
„Und sie blieben beständig …
… in der Lehre der Apostel und …
… in der Gemeinschaft und
… im Brotbrechen und
… in den Gebeten.“ 
 
Die Gemeinde in der Apostelgeschichte wuchs, weil sie täglich mit diesen Bausteinen ihr geistliches Leben baute, stärkte und verstärkte. Da war das Zusammenkommen, um Gottes Wort zu hören, da war der Baustein der Gemeinschaft, da war das Bekenntnis des Glaubens, das u.a. durch Brotbrechen geschah und da war das beständige Gebet.
 
Aber auch seit den Tagen der ersten Gemeinde gibt es Stolpersteine, Stolpersteine innerhalb der Gemeinde und im persönlichen Leben; Stolpersteine, die gar nicht groß sein müssen, um weh zu tun und zu zerstören. Da sind Irrlehren, die zerstören, wenn wir nicht oft und nahe genug am Wort Gottes sind. Da sind Streitigkeiten und Unstimmigkeiten, die entstehen, wenn wir nicht herzliche Gemeinschaft pflegen, da sind die innergemeindlichen und außergemeindlichen Stolpersteine, wenn wir Bekennen und Beten vernachlässigen. Und dann sind da all die kleinen Stolpersteine im Alltag. 

Gottes Bausteine sind stärker und wertvoller als Satans Stolpersteine. Wenn wir mit Gottes Bausteinen bauen, werden wir automatisch auf der Hut sein. Klar, wir werden Stolpersteine auf unserem Weg entdecken, aber wir müssen nicht fallen. 

Psalm 91:1-12: 

1 Wer unter dem Schirm des Höchsten sitzt,
der bleibt unter dem Schatten des Allmächtigen.
2 Ich sage zu dem Herrn: Meine Zuflucht und meine Burg,
mein Gott, auf den ich traue!
3 Ja, er wird dich retten vor der Schlinge des Vogelstellers
und vor der verderblichen Pest;
4 er wird dich mit seinen Fittichen decken,
und unter seinen Flügeln wirst du dich bergen;
seine Treue ist Schirm und Schild.
5 Du brauchst dich nicht zu fürchten
vor dem Schrecken der Nacht,
vor dem Pfeil, der bei Tag fliegt,
6 vor der Pest, die im Finstern schleicht,
vor der Seuche, die am Mittag verderbt.
7 Ob tausend fallen zu deiner Seite
und zehntausend zu deiner Rechten,
so wird es doch dich nicht treffen;
8 ja, mit eigenen Augen wirst du es sehen,
und zuschauen, wie den Gottlosen vergolten wird.
9 Denn du sprichst: Der Herr ist meine Zuversicht!
Den Höchsten hast du zu deiner Zuflucht gemacht;
10 kein Unglück wird dir zustoßen
und keine Plage zu deinem Zelt sich nahen.
11 Denn er wird seinen Engeln deinetwegen Befehl geben,
dass sie dich behüten auf allen deinen Wegen.
12 Auf den Händen werden sie dich tragen,
damit du deinen Fuß nicht an einen Stein stößt.

Donnerstag, 13. August 2020

Säulen (4)

Heute schließen wir die Miniserie über Gottes Vision für Seine Gemeinde ab. Bisher haben wir aus Apostelgeschichte 2:42 drei wichtige Säulen der Gemeinde Gottes erkannt. Danach hält Er Ausschau; das ist Ihm wichtig. Das wird Er segnen!

“Sie blieben beständig in der Lehre der Apostel 
und in der Gemeinschaft und im Brotbrechen und in den Gebeten.“

Gottes Wort und Gebet rahmen Gemeinschaft und Brotbrechen ein. Heute soll es als letzte wichtige Säule um das Brotbrechen, die Feier des Abendmahls gehen.

Ist das wirklich so eine wichtige Säule, dass man es als Vision Gottes bezeichnen kann? Ja, denn Jesus hat deutlich gesagt (1 Korinther 11:24+25):

„Und (Jesus) dankte, brach es und sprach: Nehmt, esst!
Das ist mein Leib, der für euch gebrochen wird;
dies tut zu meinem Gedächtnis!
Desgleichen auch den Kelch, nach dem Mahl, indem er sprach:
Dieser Kelch ist der neue Bund in meinem Blut; 
dies tut, sooft ihr ihn trinkt, zu meinem Gedächtnis!

Die ersten Christen feierten regelmäßig das Abendmahl. Auch dass gehört zu Gottes Vision für Seine Gemeinde. Warum?

Das Abendmahl setzt zum einen liebevolle Gemeinschaft unter Geschwistern voraus. Wo Geschwister im Streit miteinander liegen, sollte das Abendmahl nicht miteinander gefeiert werden. Zuerst sollte Versöhnung geschehen, denn Streit ist ein Werk des Fleisches und damit Sünde.

Zum anderen erinnert uns das Abendmahl jedesmal daran, was Jesus für uns getan hat und rückt das zentrale Geschehen des Evangeliums in den Mittelpunkt. Kein Brot, keine Oblade, kein Wein und kein Saft können unsere Schuld vergeben und unser Herz rein waschen. Das kann nur Jesu Blut, wie es in Epheser 1:7 heißt:

In ihm haben wir die Erlösung durch sein Blut,
die Vergebung der Übertretungen
nach dem Reichtum seiner Gnade!

Aber die Feier des Abendmahls stellt immer wieder den Opfertod und das Kreuz Jesu in den Mittelpunkt. Eine Gemeinde, in der das Abendmahl in diesem Sinn gefeiert wird, behält Jesus im Zentrum. Demgegenüber steht die Gemeinde, die auf allen möglichen Ebenen aktiv ist, in allen Bereichen nahezu perfekt funktionert – wo aber die Botschaft vom stellvertretenden Tod Jesu und der Kraft Seines Blutes nicht verkündigt und gefeiert wird. Solche Gemeinde ist nicht mehr Gemeinde nach dem Vorbild der Urgemeinde und somit nicht mehr Gemeinde nach Gottes Vision.

Dabei ist es auffällig, dass die Bibel uns keine Liturgie vorschreibt, nach der das Abendmahl gefeiert werden muss. Während es uns Menschen oft auf die Feierlichkeit, den „korrekten“ Ablauf und alles Äußere ankommt, kommt es Gott auf das Innere an, das Herz der Teilnehmer, die Herzen Seiner Kinder. Die sollten gekennzeichnet sein von Vergebung, Liebe und Gnade.
 
Die perfekte Gemeinde gibt es nicht.
Die Gemeinde, die nach äußerer Perfektion strebt, lebt gefährlich.
Gottes Bestreben ist simple und umsetzbar:

“Sie blieben beständig in der Lehre der Apostel 
und in der Gemeinschaft und im Brotbrechen und in den Gebeten.“

Mittwoch, 12. August 2020

Säulen (3)

Gottes Vision für Seine Gemeinde besteht nach Apostelgeschichte 2 unter anderem aus 4 Säulen: 

"Sie blieben beständig in der Lehre der Apostel
und in der Gemeinschaft und im Brotbrechen und in den Gebeten.“

In den vergangenen 2 Beiträgen haben wir gesehen, wie das Wort Gottes und das Gebet die beiden anderen Säulen einrahmt. Dazwischen wird zunächst mal die Gemeinschaft der Heiligen erwähnt.

Das ist sicher nicht nur beim Sonntagskaffee in der Gemeinde möglich, sondern auch – wie uns Vs 46 sagt – hin und her in den Häusern.

Zu viele Christen tun sich schwer damit, auf Menschen zuzugehen und Menschen in ihrer Mitte aufzunehmen. Dabei kommt es natürlich immer auf beide Seiten an.

Ich las von einem Gast in einer Gemeinde. Er stand etwas verloren rum. Irgendwann wurde ihm das zu dumm und er ging heim. Am nächsten Sonntag gings ihm ähnlich. Er hatte so gehofft, jemand würde ihn begrüßen und nach dem Namen fragen. Aber wieder ging er frustiert nach Hause. Als sich das am 3 Sonntag wiederholte, sagte er sich: Jetzt versuch ich’s noch einmal. Wenn ich dann wieder nicht angesprochen werde, dann geh ich da nicht mehr hin. Aber siehe da: Er wurde zum Essen eingeladen.

Während des Essens erzählte er seinem Gastgeber von seinen Erfahrungen und dass er nicht wiedergekommen wäre, wäre er nicht eingeladen worden. Dann fragte er seinen Gastgeber: „Wie lange gehören Sie denn schon zur Gemeinde?“ Und er war nicht wenig erstaunt, als er die Antwort hörte: „Ich war heute zum ersten Mal da, hab aber nicht auf die anderen gewartet, sondern bin gleich mal auf jemanden zugegangen. Und das waren Sie!“

Merkmal einer gesunden, biblischen Gemeinde ist Gemeinschaft. Jesusjünger sind Familie ...Geschwister. Wer meint, auf christliche Gemeinschaft verzichten zu können, ist geistlich krank. Manche sagen: Mein Glaube ist Privatsache. Damit stellen sie sich gegen Gottes Wort.  Gott sagt zu seinen Kindern: Ihr seid das Salz der Erde. Salz aber kommt immer in der Prise.
Andere sagen: Ich kann Gott auch in der Natur anbeten und gehe lieber  allein spazieren. Auch solche stellen sie sich direkt gegen Gottes Wort, das uns in Hebräer 10 sagt:

Versäumt nicht die Zusammenkünfte eurer Gemeinde,
 wie es sich einige angewöhnt haben.
Ermahnt euch gegenseitig dabeizubleiben.

Wir alle sehnen uns nach Gemeinschaft. Der christliche Glaube ist ein Glaube, der in Gemeinschaft gelebt wird. Keiner von uns ist eine Insel. Jeder möchen irgendwo dazu gehören. Wenn wir zu Jesus gehören, gehören wir zu Seiner Familie. Damit sind wir eine Jesus Gemeinschaft – eine Gemeinschaft um Jesus herum, die Ihn zum Mittelpunkt hat.

Haben wir viel Gemeinschaft mit denen, die für Jesus brennen, hält uns das auch warm. Ist unsere Gemeinschaft primär mit denen, die kalt oder gleichgültig sind gegenüber Jesus – werden auch wir bald kalt oder gleichgültig sein. Denk mal darüber nach!

Gemeinschaft der Kinder Gottes – das ist Gottes Vision für Seine Gemeinde und für das Leben Seiner Kinder. Mittwochsabends treffen wir uns, um Gemeinschaft miteinander und mit Jesus zu haben.
Dazu ist jeder herzlich willkommen! Beginn: 19:30 Uhr!

Dienstag, 11. August 2020

Säulen (2)


Gestern haben wir begonnen, uns mit den 4 Säulen der Gemeinde zu beschäftigen, die uns in Apostelgeschichte 2:42 genannt werden: Gottes Vision für Seine Gemeinde.


„Sie blieben beständig in der Lehre der Apostel
und in der Gemeinschaft und im Brotbrechen und in den Gebeten.“ 

Eingerahmt wird diese 4-Punkte-Vision von der Säule des Wortes Gottes und der Säule des Gebets. Interesant ist der Gedanke, dass die Babychristen in Apostelgeschichte 2 zwar sicher „irgendwie“ beten konnten, aber es nicht viele Muster gab für „christliches Gebet“. Ich bin sicher, dass diese Junggläubigen nicht immer nur das Vater Unser heruntergerasselt haben, sondern in Schlichtheit und kindlichem Glauben mit Jesus geredet haben. Das ist Gebet.

Ein Bekannter sagte einmal: „Was? Mit meiner Frau beten? Das kann ich nicht!“ Wohlgemerkt – seine Frau war gläubig. Ich kenne eine beschämend große Anzahl von Christen, die ich noch nie habe beten hören – obwohl ich in Gebetsgemeinschaften mit ihnen war. Gottes Wort hören und lesen – ja, vielleicht. Aber (öffentlich) mit Gott reden? Nie!

Wenn wir mal nachdenken, welches der 4 in Apostelgeschichte 2 genannten Standbeine in der Gemeinde Jesu weltweit am meisten wackelt, am wenigsten Bedeutung zugemessen wird und irgendwie am unbeliebtesten scheint – dann hat das gemeinsame Gebet die Chance auf die Goldmedallie.

In Apostelgeschichte 2 – und nicht nur da – sehen wir viel inbrünstiges, wirksames Gebet – gefolgt von dem Feuer der Erweckung. In Apostelgeschichte 2:47 heißt es:

Der Herr aber tat täglich die zur Gemeinde hinzu,
 die gerettet wurden.

Erweckung in der Kirchengschichte ging fast immer Hand in Hand mit Gebet; nicht mit tollen Programmen & Shows, nicht mit berühmten Namen, nicht mit bekannten Bands oder Chören, nicht mit tollen Gefühlen – aber IMMER mit intensivem Gebet.

Nach Jakobus 4:2 ist Gebetslosigkeit der Grund für Segenslosigkeit:

 „Ihr habt nicht, weil ihr nicht bittet.“

Wir könnten auch sagen: Gebetslosigkeit ist der Grund, warum wir so unter unseren Lasten und Sorgen stöhnen. Gebetslosigkeit ist der Grund, warum viele unserer Freunde und Verwandten noch für Gott verloren sind. Gebetslosigkeit ist der Grund warum noch ca 7000 Volkgruppen ohne Evangelium sind. „Ihr habt nicht, weil ihr nicht bittet.“

Natürlich ist das auch immer eine Vertrauenssache. Wie vertraut bin ich mit Jesus? Vertraue ich dem, was Er sagt? Wenn uns Jesus hier durch Jakobus 4:2 sagt: „Ihr habt nicht, weil ihr nicht bittet.“ – glaube ich dann, dass dem wirklich so ist? Glaube ich dann, dass es Dinge gibt, die nicht passieren, weil ich nicht bete, die aber passieren würden, wenn ich bete? Wenn ich das glaube, dann ist gibt es eigentlich nur eine logische Schlussfolgerung!

Beten ist also biblisch und Gott-gewollt. Und Beten erschließt uns die Schatzkammern Gottes.

In dem Lied „Befiehl Du Deine Wege“ komponiert Paul Gerhard in Strophe 2: 

Dem Herren musst du trauen, wenn dir’s soll wohlergehn;
auf sein Werk mußt du schauen, wenn dein Werk soll bestehn
Mit Sorgen und mit Grämen und mit selbsteigner Pein
lässt Gott sich gar nichts nehmen, es muss erbeten sein.

Durch Apostelgeschichte 2:42 will Gott uns weder anklagen noch frustrieren. Wir dürfen es vielmehr als Einladung verstehen: Gottes Vision für unser Leben und unsere Gemeinden ist es, dass wir Gemeinschaft – auch im Gebet – mit Ihm pflegen. Darauf freut Er sich, denn das öffnet Seine Tore des Segens für uns.

Montag, 10. August 2020

Säulen (1)

Als Petrus seine erste Predigt an Pfingsten gehalten hatte, geschah Gewaltiges. Es waren nicht 3 Personen, die sich „angesprochen“ fühlten, nicht 30 und auch nicht 300. Die Menge der Zuhörer war angesprochen und 3000 Menschen kamen zum Glauben an Jesus. Die Geburt der Gemeinde.

So, da waren sie jetzt – 3000 Babychristen, 3000 Junggläubige, die relativ wenig Ahnung davon hatten, was Leben als Christ bedeutete. Sie konnten auch zu keiner Gemeinde gehen und nachfragen und sich dort anschließen. Sie waren die erste Gemeinde. Aber der Heilige Geist übernahm die Führung und gab das Format an, das Gott sich für Seine Gemeinde ausgedacht hatte. In Apostelgeschichte 2:42 lesen wir:

Und sie blieben beständig in der Lehre der Apostel
und in der Gemeinschaft und im Brotbrechen und in den Gebeten.

Säulen, auf denen der Glaube fest steht und ruht! Die erste Säule der Urgemeinde war die Lehre der Apostel. Und aus der Apostelgeschichte geht vielfach hervor, dass die Lehre der Apostel nicht auf die Treffen im Tempel beschränkt waren. Die ersten Christen waren hungrig nach Gottes Wort! Leider ist diese Säule des christlichen Lebens und Gemeindelebens heute sehr porös geworden – mit schlimmen Folgen.

Von Joseph Parker, einem ehemaligen Pastor in London, wird erzählt, dass nach dem Gottesdienst eine alte Dame auf ihn wartete, um sich bei ihrem Pastor für die Hilfe zu bedanken, die sie von seinen Predigten erhielt. "Sie werfen ein so wundervolles Licht auf die Bibel, Dr. Parker", sagte sie. "Wissen Sie, bis heute Morgen habe ich immer gedacht, dass Sodom und Gomorra Mann und Frau sind."

Autsch! Aber nicht abwegig! Eine von 4 Säulen unserer Nachfolge Jesu ist der regelmäßige, tägliche Umgang mit dem Wort Gottes. Warum? Hier ein paar der Segnungen, zu denen uns der regelmäßige Umgang mit Gottes Wort verhilft:

In Apostelgeschichte 2:37 lesen wir:

Als sie aber das (Wort Gottes) hörten, drang es ihnen durchs Herz,
und sie sprachen zu Petrus und den übrigen Aposteln:
Was sollen wir tun, ihr Männer und Brüder?

Das gelesene oder verkündigte Wort Gottes hat dazu beigetragen, dass wir wir Jesus kennengelernt haben und gerettet wurden. Wer Jesus kennenlernen möchte, besser kennenlernen möchte oder wieder neu kennenlernen möchte – findet den sicheren Weg dahin in Seinem Wort.

In Römer 12:1+2 lesen wir:

Ich ermahne euch nun, Brüder, 
angesichts der Barmherzigkeit Gottes,

dass ihr eure Leiber darbringt als ein lebendiges, heiliges,

Gott wohlgefälliges Opfer: 
Das sei euer vernünftiger Gottesdienst!

Und passt euch nicht diesem Weltlauf an, 
sondern lasst euch in eurem Wesen verwandeln
durch die Erneuerung eures Sinnes, damit ihr prüfen könnt,
was der gute und wohlgefällige und vollkommene Wille Gottes ist.

Die Verwandlung unsres alten Wesens und die Erneuerung unseres Sinnes geschieht dadurch, dass wir Gottes Willen erkennen und verändert werden. Das ist Leben in der Heiligung. Das aber wird aber nicht funktionieren ohne die Erneuerung unseres Sinnes durch Gottes Wort.

In Ps 119:9 lesen wir:

Wie wird ein junger Mann seinen Weg unsträflich gehen?
Indem er ihn bewahrt nach deinem Wort!

Sieg über Sünde … Leben im Licht … Gott sagt uns hier, dass Sein Wort dazu unerlässlich ist.

Im selben Psalm heißt es in Vs 35:

Lass mich wandeln (= Leite mich) auf dem Pfad deiner Gebote,
denn ich habe Lust an ihm.

Es ist so wichtig, daß wir Entscheidungen treffen – nicht nur aufgrund unserer begrenzten Intelligenz, sondern aufgrund von Gottes Wort. Es bewahrt uns vor Irrwegen und leitet uns auf rechter Straße. Diese Wahrheit müssen wir nicht nur abnicken, sondern umsetzen.

Schließlich heißt es in Römer 10:17:

„Demnach kommt der Glaube aus der Verkündigung,
die Verkündigung aber durch Gottes Wort.”

Sehnen wir uns nach tieferem Vertrauen in Jesus? ... nach größerem Glauben (zumindest mal Senfkorngröße)? Römer 10:17 sagt uns, wie unser Glaube dahin wachsen kann: durch Gottes Wort!

Kein Gotteskind ... niemand, der Jesus nachfolgen möchte ...
Niemand, der seinen Glauben ernst nimmt ...
Niemand, der sagt, er liebt Jesus ...
wird daran vorbeikommen, Zeit mit Jesus zu verbringen – in Seinem Wort

Das ist Gottes Vision – für das Leben jedes einzelnen Christen.und für das Leben jeder Gemeinde. Gottes Wort bringt Leben und Frucht!

Sonntag, 9. August 2020

Herzliche Einladung zum Gottesdienst!

Heute wieder mit Sonntagszitat am Schluß 

Ist der Gottesdienst so wichtig? 

Der biblische Gottesdienst hat heute tausendfache Konkurrenz und macht mehr Verluste als Gewinne. An anderer Stelle wurden einige der Konkurrenten namentlich erwähnt. Aber ist es wirklich egal, ob wir den Gottesdienst gemäß der Bibel zu einem wöchentlichen Teil unseres Lebens machen, oder ob wir uns immer wieder Ausnahmen genehmigen (wir wollen ja auch nicht "gesetzlich" werden).

Ein Mann forderte seinen Freund zu einem ganztägigen Holzhack-Wettstreit heraus. Der Herausforderer arbeitete und hackte ausgesprochen hart. Nur für eine kurze Mittagspause unterbrach er seine Arbeit. Der andere Mann hielt ein gemütliches Mittagessen machte mehrere Pausen und verärgerte seinen Herausforderer, als er am Ende des Tages die Wette gewonnen hatte.  "Das verstehe ich nicht", sagte der Erste. "Jedes Mal wenn ich nachgeschaut habe, hast Du eine Pause gemacht – und trotzdem gewonnen." "Richtig – aber Du hast nicht bemerkt", sagte der Gewinner, "dass ich bei jeder Pause meine Axt geschärft habe.“
 
Wer seine Axt nicht regelmäßig schärft, denkt bis zum Schluss, er wäre am gewinnen, nur um Ende festzustellen, dass er verloren hat. Wer nicht regelmäßig isst, wird krank. Möge der Herr uns allen immer wieder das Herz füllen mit Liebe zu Ihm. Wer Ihn liebt, fragt sich nicht, ob der Gottesdienst besucht werden muss. DAS wäre gesetzlich! Wer Jesus liebt, liebt es auch, das gemeinsam mit anderen zum Ausdruck zu bringen.

Daran will ich denken und ausschütten mein Herz bei mir selbst: 
wie ich einherzog in großer Schar, 
mit ihnen zu wallen zum Hause Gottes mit Frohlocken und Danken 
in der Schar derer, die da feiern. (Psalm 42:5)
Eines bitte ich vom Herrn, das hätte ich gerne: 
dass ich im Hause des Herrn bleiben könne mein Leben lang, 
zu schauen die schönen Gottesdienste des Herrn
und seinen Tempel zu betrachten. (Psalm 27:4)

Herzliche Einladung zum Gottesdienst!
Anbetungszeit   
 Predigt  
Gemeinschaft
Beginn: 10:30 Uhr    
(leider noch ohne Kindergottesdienst - wir arbeiten dran!)  
 
Calvary Chapel Freier Grund
Bitzegarten 5
57290 Neunkirchen-Zentrum    
 
HIER eine wichtige Information für alle, die gerne live in der Gemeinde dabei sein möchten!

HIER geht's zum Livestream für alle, die diesmal lieber noch zu Hause bleiben möchten!
 
 
Sonntagszitat:

"Der Gottesdienst ist und bleibt das Herzstück 
unseres christlichen Glaubens. 
So wichtig alle Akademien sind: 
Wo nicht das Leben in der Gemeinde 
mit dem Gottesdienst lebendig ist, 
dort ist alle Arbeit sinnlos. 
Der Gottesdienst ist kein Erbauungsstündchen, 
sondern Lob, Preis und Anbetung des lebendigen Gottes. 
(Otto Wassermann)