„Rette die, die unschuldig zum Tode verurteilt wurden; sieh nicht untätig zu, wie sie sterben.“ (Sprüche 24:11/NLB)

Samstag, 14. Oktober 2023

Die "Welt"

Es ist nicht mit Sicherheit feststellbar, wer folgende Worte gesagt hat. Möglicherweise war es Smith Wigglesworth, der britische Evangelist und Heilungsprediger um die Jahreswende vom 19. Ins 20. Jahrhundert.

Als Nachfolger Christi bist Du in dieser Welt, aber nicht von dieser Welt. Es sollte Dir keine Freude bereiten, Dich den Gepflogenheiten und Trends dieser Welt anzupassen. Gott ruft Dich dazu auf, anders zu sein. Geh also aus ihrer Mitte heraus, trenne dich von der Welt. Sei das Licht, zu dem Gott Dich berufen hat. „Werde nüchtern, wie Du solltest, und hör auf zu sündigen; denn einige haben keine Kenntnis von Gott. Ich sage das zu Deiner Schande.“ (vgl. 1 Korinther 15:34)

Immer, wenn ich solche Zitate lese, werde ich an „früher“ erinnert. Das waren die Worte mahnender Prediger, die mit lauter Stimme und ermahnendem Zeigefinger auf der Kanzel standen und vor der „Welt“ warnten. An Beispielen fehlte es in ihren Predigten auch nicht.

Die ätzende Frage, die sich dann jeweils stellt ist: „Was ist die ‚Welt‘? Was muss ich tun oder aufgeben, um mich von der ‚Welt‘ fernzuhalten?

Vermutlich würde es bereits helfen, die Frage anders zu stellen; etwa so:

„Was kann ich tun, um Jesus näher zu sein?“
„Was kann ich tun, um Jesus besser in meinem Umfeld zu repräsentieren?“
„Was kann ich tun, um weniger von Jesu abzulenken und mehr auf Ihn hinzuweisen?“
„Was kann ich tun, damit ich selbst abnehme und Jesus zunimmt?“

Der große Unterschied ist, dass es in der ätzenden Frage um mich, mir und mein geht, in den Alternativfragen aber um Jesus. Das wiederum offenbart, um wen es mir wirklich geht: um ich, mich, mir und meine Selbstverwirklichung und meine Rechte – oder um Jesus?

Wer verstanden hat, was Jesus für uns getan hat, ist von Herzen bestrebt, auf Ihn hinzuweisen, für Ihn zu leuchten und niemandem ein Hindernis zu sein, Jesus zu erkennen. Dieser Wunsch wird mich automatisch fern halten von dem, was von Jesus ablenkt und wird mich sensibel machen für die Leitung des Heiligen Geistes. Natürlich werde ich dann auf das eine oder andere verzichten und mich von der einen oder anderen Sache fernhalten. Aber nicht mit Verlust, sondern mit zeitlichem und ewigem Gewinn.

Möge der Herr Dir und mir die Kraft dazu schenken.  

Gebet: „Herr, ich möchte für Dich leuchten und in dieser Welt das göttliche Salz in der Suppe sein. Obwohl die Herrlichkeit bei Dir herrlicher ist als alle irdische Herrlichkeit, bitte Dich nicht, dass Du mich aus der Welt herausholst. Ich bitte Dich vielmehr, dass Du die „Welt“, die noch in meinem Herzen ist, aus meinem Leben herausholst und den leer gewordenen Platz füllst mit Deinem Heiligen Geist, der meinem Leben Freude und Leuchtkraft schenken kann. Amen!“

 Lasst euch nicht irreführen:
Schlechter Umgang verdirbt gute Sitten!
1 Korinther 15:33

Freitag, 13. Oktober 2023

Wenn Menschen gottlos werden ...

Von dem französischen Dichter, Antoine de Saint-Exupéry, stammen folgende Worte:

Wenn Menschen gottlos werden, dann sind . . . 

... Regierungen ratlos,
... Lügen grenzenlos,
... Schulden zahllos,
... Besprechungen ergebnislos,
... dann ist Aufklärung hirnlos,
... sind Politiker charakterlos,
... Christen gebetslos,
... Kirchen kraftlos,
... Völker friedlos,
... Sitten zügellos,
... Mode schamlos,
... Verbrechen maßlos,
... Konferenzen endlos,
... Aussichten trostlos.“

Hat er nicht recht? Das fällt einem vielleicht gar nicht so sehr auf, wenn die Zeiten einfach sind und die Sonne scheint. Aber in unseren Tagen scheint man jeden einzelnen Punkt nachvollziehen und mit aktuellen Beispielen belegen zu können.

Was aber, wenn Menschen ihre Gottlosigkeit aufgeben? Was, wenn Menschen ihre Beziehung zu Gott erneuern und ihren Glauben vertiefen? Man kann die Liste durchgehen und sehen, was das rauskommt. Auch die Bibel spricht zu dieser Frage. In 5 Mose 4:6 heißt es über Gottes Wort:

„Haltet euch an diese Gebote, und befolgt sie;
dann werden die anderen Völker sehen,
wie weise und klug ihr seid.
Wenn sie von euren Gesetzen hören, werden sie sagen:
"Dieses große Volk besitzt Weisheit und Verstand!"

Und Sprüche 14:34 fügt hinzu:

„Gerechtigkeit erhöht ein Volk;
aber die Sünde ist der Leute Verderben.“

Auf unser Volk haben wir nur einen begrenzten Einfluss. Unser Leben aber können wir gestalten, wie wir möchten. Hier haben wir die Wahl, durch zunehmende Distanz zu Jesus immer ratloser, charakterloser, gebetsloser, kraftloser, friedloser, zügelloser, schamloser und trostloser zu werden, oder die Nähe Jesu mit mehr Intensität zu suchen und das Gegenteil zu erfahren.
 

Wer sich für Letzteres entscheidet, schließt sich denen an, deren Leben erfüllt ist. Erfüllt von Jesus, Seiner Stärke, die durch Freude an Ihm kommt.

Herrliches Leben mit Jesus! Herrliche Nähe bei Ihm!

Donnerstag, 12. Oktober 2023

Von Satan, Sieg, Siegern und Dir ...

Wer die Sünde tut, der ist aus dem Teufel; denn der Teufel sündigt von Anfang an. Dazu ist der Sohn Gottes erschienen, dass er die Werke des Teufels zerstöre. 1 Johannes 3:8

War es vor ein oder zwei Wochen? Pastor Andrew lehrte durch 1 Johannes 3 und mir fiel eine Aussage ins Ohr, die sich vermutlich auf Vers 8 bezog.

Jesus kam, um die Werke des Teufels zu zerstören!

Der Sohn Gottes erschien, um den Sohn der Hölle zu besiegen.

Der Schöpfer wurde Mensch um seinem rebellierenden Geschöpf, Satan, die Macht zu nehmen.

Das scheint so etwas wie ein Lieblingsthema von Johannes zu sein. Ein Triumphruf, ein Siegesschrei: Er hat gesiegt! Jesus hat gesiegt.

In Kapitel 5 erwähnt er diesen Sieg über den Fürsten der Finsternis noch einmal:

Denn alles, was aus Gott geboren ist, überwindet die Welt; und unser Glaube ist der Sieg, der die Welt überwunden hat. (1. Johannes 5:4)

Unser Glaube – JESUS – ist es, der Sünde, Hölle, Tod und Teufel besiegt hat, und wer wiedergeboren ist durch den Glauben an Jesus, darf auch in diesem Sieg leben. In Vers 5 heißt es weiter:  

Wer ist es, der die Welt überwindet, wenn nicht der, welcher glaubt, dass Jesus der Sohn Gottes ist? (1. Johannes 5:4)

Du, Gotteskind, Jünger, Jüngerin Jesu, hast in Jesus die Welt überwunden. Du bist nicht mehr Teil der (gottlosen) Welt, sondern Teil der Familie Gottes. Du bist nicht mehr Finsternis, sondern Licht! Jesus, der Löwe von Juda hat überwunden und in Ihm überwindest auch Du.

Weine nicht! Siehe, es hat überwunden der Löwe, der aus dem Stamm Juda ist, die Wurzel Davids, um das Buch zu öffnen und seine sieben Siegel zu brechen! (Offenbarung 5:5)

Jetzt stöhnt natürlich jeder, der sich nach diesem Überwinderleben sehnt und feststellt: Viel zu oft überwinde ich eben nicht! Recht hast Du! Viel zu oft versagen wir, straucheln und fallen. Aber während der geistlose Mensch oder oberflächliche Christ sich um sein Straucheln gar nicht kümmert und es ihn weder traurig macht noch schmerzt, trägt derjenige, der sich nach Überwinden sehnt, sein Versagen immer wieder zu Jesus. Der Prophet Jesaja prophezeit:

Er gibt dem Müden Kraft und Stärke genug dem Unvermögenden. 30 Knaben werden müde und matt, und junge Männer straucheln und fallen; 31 aber die auf den Herrn harren, kriegen neue Kraft, dass sie auffahren mit Flügeln wie Adler, dass sie laufen und nicht matt werden, dass sie wandeln und nicht müde werden. (Jesaja 40:29-31)

In Pastor Andrew’s Bibelstunde fiel der markante Satz: Ein Feind, der an sich selbst zweifelt, ist ein besiegbarer Feind. 

Satan hat jeden Grund, an sich selbst zu zweifeln. Er IST besiegt (Vergangenheit)! Wir sind es, die sich immer wieder diese Tatsache vor Augen halten müssen. Und wie machen wir das? 3 Möglichkeiten wurden erwähnt:

  1. Wenn wir im Gebet Gottes Sieg preisen, geben wir Gott die Ehre, erinnern uns an Jesu Werk und fassen neuen Mut.
  2. Wenn wir Bibelverse über den Sieg Jesu zitieren – im Gebet, im Lied oder einfach so, wird Jesus erhöht und Satan gedemütigt.
  3. Dazu dürfen wir Satan an Seine Zukunft erinnern, wie jemand sagte:

Wenn Satan Dich an Deine Vergangenheit erinnert, erinnere Du ihn an seine Zukunft!

Aber in dem allem überwinden wir weit
durch Jesus, der uns geliebt hat.
(nach Rö 8,37)

Mittwoch, 11. Oktober 2023

Trotzdem

Als ich meine heutigen 2 Kapitel durch die Bibel hörte, fielen mir einige Personen auf, andere kamen mir in den Sinn – alle mit ähnlichen Erfahrungen. Und es ist zu vermuten, dass auch unsere Erfahrungen den ihren ähneln.

Als Jesus in Johannes 2 auf der Hochzeit in Kana von Seiner Mutter angesprochen wurde, dass kein Wein mehr da sei, erwidert Er zunächst: Was hat das mit mir und dir zu tun?  Meine Zeit ist noch nicht gekommen. Anschließend geht Er auf ihre Bitte ein und macht Wasser zu Wein.

Als ein müder Petrus in Lukas 5 mit seinen Fischerkollegen nach einer erfolglosen Fangnacht ans Ufer zurückkehrt, schickt Jesus ihn wieder raus mit den Worten: Fahre hinaus auf die Tiefe, und lasst eure Netze zu einem Fang hinunter!  Petrus erklärt dem Nicht-Fischer Jesus: Meister, wir haben die ganze Nacht hindurch gearbeitet und nichts gefangen.“ Er bringt quasi zum Ausdruck: Herr, es hat keinen Zweck!  Aber irgendwas drängt ihn, auf Jesus zu hören und er fügt hinzu: „Auf dein Wort will ich das Netz auswerfen!“ Das Ergebnis: „Und als sie das getan hatten, fingen sie eine große Menge Fische; und ihr Netz begann zu reißen.“

Johannes berichtet im ersten Kapitel von Nathanael, ein scheinbar frommer Jude. Als er von Jesus hörte, war seine erste Reaktion: Kann aus Nazareth etwas Gutes kommen?Jesus ist nicht enttäuscht oder gar beleidigt! Er begegnet Nathanael mit einem Kompliment, indem Er sagt: Siehe, wahrhaftig ein Israelit, in dem keine Falschheit ist!Nathanael ist so überrascht, dass er schlussendlich zu dem Bekenntnis kommt: Rabbi, du bist der Sohn Gottes, du bist der König von Israel!

In Markus 7 wird uns von einer verzweifelten Heidin (Nichtjüdin) berichtet, die Jesus bittet, ihre dämonisierte Tochter zu befreien. Jesus antwortet ihr: „Lass zuvor die Kinder satt werden! Denn es ist nicht recht, dass man das Brot der Kinder nimmt und es den Hündlein hinwirft!“ Einen Moment später lobt Jesus ihre Worte und ihren Glauben und befreit die Tochter von ihren Dämonen.

Vier Beispiele. Zweimal hätte Jesus die Reaktionen von Menschen als Kritik oder Verachtung betrachten können. Zweimal hätten Seine Gegenüber Seine Worte als verletzend oder ablehnend interpretieren können. In allen vier Beispielen kümmert sich Jesus um die Anliegen, Leiden, Bedürfnisse Seiner Gegenüber – auch wenn es erst nicht danach aussah.

Geht es uns nicht oft ähnlich?

Du hast um Vergebung Deiner Sünde gebetet – fühlst Dich aber nicht danach. Jesus hat trotzdem vergeben!

Eine andere Person hat um Jesu Gegenwart in Krankheit und Leid gebetet. Du hast vielleicht Heilung oder Linderung erwartet. Beides ist nicht eingetroffen. Jesus hat trotzdem geholfen. Er hat Dir Kraft geschenkt und Dich durchgetragen. In Ihm hast Du das Auge im Sturm gefunden.

Oder Du wurdest durch den Strudel der Depressionen immer tiefer gezogen bis hinein in die schlimmsten Gedanken. Du hast zum Herrn geschrien. Die Qualen der Seele wurden nicht schlagartig beendet, aber Jesus ist in Deine Dunkelheit gekommen, hat Dich bewahrt und gehalten.

Vielleicht ist es auch eine andere Situation in Deinem Leben, in der Du erfahren durftest oder darfst, dass Jesus Dich sieht und hört. Auch, wenn Seine Antwort manchmal abweisend scheint, hört Er doch genau zu und handelt in Deinem besten Interesse. Auch wenn Du meinst, Du hättest es Dir mit Ihm verscherzt (durch Sünde, Gleichgültigkeit, Herzenskälte …), hört, sieht und liebt Er Dich und geht nicht mit Dir um nach Deinem Versagen, sondern nach Seiner großen Gnade, wie die oben erwähnten Beispiele zeigen.

Er hat nicht mit uns gehandelt nach unseren Sünden
und uns nicht vergolten nach unseren Missetaten.
Denn so hoch der Himmel über der Erde ist,
so groß ist seine Gnade über denen, die ihn fürchten.
(Psalm 103:10+11)