Seit über einem Jahr, vielleicht zwei Jahren
berichten wir in diesem Blog regelmäßig über religiöse Verfolgung. Seit
mehreren Wochen rufen wir auf zum Gebet für Pastor Saeed Abedini, der aus
Glaubensgründen im Iran einsitzt. (s. aktualisiertes Seitenfenster) Gleichzeitig danken wir
Gott für die Freiheiten, die wir in unserem Land (noch) genießen dürfen. Wie
lange noch, bleibt abzuwarte.
Dass es auch in Deutschland, in
Europa und
allgemein der „christlichen“ Welt immer enger wird für Menschen, die an
Jesus
glauben und sich an der Bibel orientieren, ist mehr als offensichtlich.
Während
Christen in vielen atheistischen, hinduistischen und islamischen Ländern
wegen ihrem Glauben verfolgt werden, werden Christen in westlichen und
nachchristlichen Ländern wegen steigender Intoleranz verfolgt, die sich
allerdings mit dem Deckmantel falscher Toleranz tarnt.
Nationale und europäische
Gesetzgebung setzen
deutliche Grenzen und machen es Christen zunehmend schwer, ihr Recht auf
freie
Meinungsäußerung wahrzunehmen. Geschieht es dennoch, wird mit
Demonstrationen
und Medien gegen ihren Glauben gehetzt. Ob es sich um die
Abtreibungsfrage
handelt, um die Frage der Homosexualität, ob es um christliche Symbole
im
Klassenzimmer, an öffentlichen Plätzen oder in Form von
Kettchenanhängern am eigenen Körper geht – die Lobby der
radikal-antichristlichen Minderheit ist laut und
präsent.
Als Jesusnachfolger werden wir weder
schweigen, noch die Bibel neu definieren, noch Gottes Wort umschreiben. Nicht
wir entfernen uns von Moral, Gesetz und Realität. Wir halten fest an dem, was
Christen seit ihren Anfängen heilig ist und was uns als Christen ausmacht. Gesellschaft und Politik nehmen Moral,
Gesetz und Realität, definieren alles neu und machen es Kraft ihrer Position
„am längeren Hebel“ zur neuen, verbindlichen Norm.
Bis 1994 war Homosexualität strafbar. Dann
wurde der Paragraph ersatzlos gestrichen. Dagegen wende ich mich nicht an
dieser Stelle! Allerdings mutet es seltsam an, dass das, was bis vor 20 Jahren
noch strafbar war, heute nicht nur straffrei, sondern förderungswürdig ist. So
zu lesen letzte Woche in unserer lokalen Tageszeitung und anderen Medien, die
davon berichten, dass Bundesgerichtshof und der Europäischer Gerichtshof für
Menschenrechte die Adoptionsrichtlinien für eingetragene homosexuelle
Lebenspartnerschaften deutlich lockern. Prompt ist die Meldung raus, werden Stimmen auch in den letzten politischen Parteien laut, gleichgeschlechtliche Partnerschaften in Deutschland der Ehe gleichzusetzen. Wer sich dagegen ausspricht und möglicherweise
noch die Bibel zitiert, dürfte einen schweren Stand haben.
In der gleichen Ausgabe der Tageszeitung wird
berichtet, dass das Kabinett ab 2014 endlich die Gentests an Embryonen gestattet.
Wie klar hatte man sich noch vor wenigen Jahren dagegen ausgesprochen. Ethik im
Wandel der Zeit. Embryonen „mit
Schäden“ erhalten keine Erlaubnis, weiter zu leben. Sie werden wohl „entsorgt“
werden.
Es wird enger für uns! Es ist nur eine Frage
der Zeit, vielleicht einige Jahre, vielleicht wenige Jahrzehnte, dass unsere
Meinungsfreiheit als Jesusnachfolger so eingeschränkt sein wird, dass es als
Rechtsbruch gilt, für eine Moral und Ethik aufzustehen, die Gottes Wort lehrt.
In anderen Ländern Europas ist es bereits ganz
eng: In Schweden ist es gesetzlich verboten, negative über Homosexualität zu
reden. Ein Pastor wurde verurteilt, weil er sich bei der Auslegung von Römer 1
gegen Homosexualität aussprach. In Norwegen wurde es einem Pastor untersagt, an
Schulen christliche Schriften zu verteilen, weil er sich im Radio gegen
Homosexualität ausgesprochen hatte. Auch in Deutschland sind christliche
Vorträge durch militante Extremisten gestört, oder wegen aggressiven
Vortragsgegnern abgesagt worden. Schweigemärsche wurden gestört, Verleumdungen
durch die nationalen Medien verbreitet.
Sogar das Verbot der Pädosexualität ist nicht
mehr unantastbar, wie Positionspapiere und Programme einer politischen Partei
in den 80ger Jahren zeigen. Es wird enger.
Wir werden nicht aufhören zu reden! Wir werden
nicht aufhören zu beten und wir werden nicht aufhören zu lieben*! Aber
wir müssen uns bewusst sein, dass es immer enger für uns wird. Ich weigere
mich, von „Verfolgung“ in Deutschland zu reden. Das käme einer Beleidigung
unserer Geschwister gleich, die um des Glaubens willen unsagbar leiden. Aber
die Luft wird auch für uns dünner. Was tun?
Ich sage aber euch,
meinen Freunden: Fürchtet euch
nicht vor denen, die den Leib töten und danach nichts weiteres tun können. (Lukas 12:4)
Aber wenn ihr auch leiden solltet um der
Gerechtigkeit willen, glückselig seid ihr! Fürchtet aber nicht ihren Schrecken,
seid auch nicht bestürzt. (1 Petrus 3:14)
Fürchte dich nicht vor dem, was du leiden
wirst! Siehe, der Teufel wird einige von euch ins Gefängnis werfen, damit ihr
geprüft werdet, und ihr werdet Bedrängnis haben zehn Tage. Sei treu bis zum
Tod! Und ich werde dir den Siegeskranz des Lebens geben. (Offenbarung 2:1)
Freuet euch in dem Herrn allewege, und abermals
sage ich: Freuet euch! (Philipper 4:4)
Wie schnell das, was in diesen Versen
angekündigt ist, auf uns zukommt, bleibt abzuwarten. Ich gehe davon aus, das meiste
davon noch mitzuerleben. Aber ich weigere mich, meinen Mund zu schließen, ich
weigere mich, mich neuen, unbiblischen Normen anzupassen, ich weigere mich,
mich zu fürchten und ich weigere mich, mich nicht zu freuen. Lasst uns diesen Weg gemeinsam gehen als solche, die Jesus nachfolgen!
* Jesu Auftrag an uns
ist es, Gott mit allem zu lieben, was wir haben, und unseren Nächsten wie uns
selbst. Unsere Nächstenliebe schließt Freunde ein und Feinde, solche, mit denen
wir übereinstimmen und solche, von denen wir uns unterscheiden. Wir stehen auf
für die Wahrheit Gottes aber wir tun es in der Liebe und Barmherzigkeit Gottes.
Wir nennen Sünde, was Gott Sünde nennt, aber wir laden mit Liebe ein, Sünde bei
Jesus abzuladen und Vergebung zu erfahren!