„Ich predige, als ob Christus gestern gekreuzigt worden wäre, heute auferstanden wäre und morgen wieder auf die Erde kommen würde.“ (Martin Luther)

Samstag, 19. Juni 2021

Achtung, Übermorgen!

Es geht wieder in der Gemeinde los! Herzlich Willkommen!

Der Segen der Wildfeuer

Es besteht die erhöhte Gefahr von Waldbränden!“ – so hört man es in diesen Tagen wieder vermehrt in Fernsehen und Radio. Und es hat sie bereits in diesem Jahr gegeben, auch hier bei uns; bis jetzt noch ohne größere Schäden. 

Waldbrände in Deutschland sind eher klein und selten, wenn man sie vergleicht mit den zum Teil katastrophalen Bränden in anderen Ländern. Kalifornien hat jedes Jahr verheerende Brände. Australien erlebte 2020 gigantische Brände wie nie zuvor. Sogar Sibirien, das viele mit Eis, Schnee und Kälte assoziieren, ereigneten sich in den vergangenen Jahren dramatische Waldbrände, die Tausende von Einsatzkräften erforderten.  In der Regel sieht man nur die Zerstörung, die solche Feuer anrichten. Aber es gibt auch das Gegenstück.

Nach solchen Wildfeuern, die manchmal große Waldgebiete vernichten, gelangt plötzlich wieder Licht auf den Waldboden und ermöglicht es einer ganz anderen Vegetation, zu neuem Leben zu erwachen! Immer wieder beobachtet man die australische Akazie, die nach Waldfeuern auflebt. Auch alte, verbrannte Eukalyptusbäume nutzen die Chance, neue Triebe schießen zu lassen. Manche Pflanzen brauchen die Feuerbrunst, damit die Samen aus den Zapfen austreten können. Ähnlich geht es dem Feuerkraut.

Einem Teil der Tierwelt bereiten diese gewaltigen Feuer große Not. Anderen sind sie eine große Hilfe. die Larven des Feuerkäfers, zum Beispiel, entwickeln sich nur in frisch verbranntem Holz.

 

Geliebte, lasst euch durch die unter euch entstandene Feuerprobe nicht befremden, als widerführe euch etwas Fremdartiges; sondern in dem Maß, wie ihr Anteil habt an den Leiden des Christus, freut euch, damit ihr euch auch bei der Offenbarung seiner Herrlichkeit jubelnd freuen könnt. (1 Petrus 4:12+13)

 Zu allen Zeiten hat es immer wieder Wildfeuer in der Gemeinde Jesu gegeben. Manchmal waren es Zerreißproben von innen, manchmal von außen. Oft waren es die Umstände der Zeit, Kriege, Verfolgungen, Vertreibungen, die Pest, die spanische Grippe oder … ja, Corona.

Überall in der globalen, evangelikalen Welt wird darüber nachgedacht, was das „Wildfeuer Corona“ für Schäden angerichtet hat. Und es hat Schäden angerichtet! Missionare konnten ihre Dienste nicht fortführen, Dienste im In- und Ausland wurden aus verschiedenen Gründen eingestellt. Gemeindebesuch schrumpfte dramatisch, Gemeinden wurden geschlossen oder – weit schlimmer – haben sich gespaltet über Fragen der Gestaltung des gottesdienstlichen Lebens oder über nebensächliche Fragen wie Masken, Impfungen oder andere Einschränkungen. Das Wildfeuer hat viel zerstört!

Dennoch ermutigt uns Gottes Wort, dass uns die Hitze des Feuers nicht befremden soll. Wie in der Natur, so kann Gott im Leben Seiner Gemeinde (immerhin ist es SEINE Herde) Neues schaffen. Neues, das ohne Wildfeuer gar nicht entstanden wäre.

Als Stephanus gesteinigt wurde, begann Gott in Paulus´ Herz zu wirken.
Als das Feuer der Verfolgung brannte, breitete sich das Evangelium schlagartig aus!
Als Paulus im Gefängnis vergessen wurde, wurden einige seiner Briefe geschrieben.
Als Paulus Schiffbruch erlitt, verherrlichte sich Gott auf Malta durch ihn durch viele Wunder.

Auch die gegenwärtigen Wildfeuer werden das Aussehen der Gemeindelandschaft verändern, ähnlich, wie die Feuer die großen Wälder. Es wird Zerstörung geben und Kahlschlag. Aber auch neues Leben, das vorher nicht absehbar war. Gott ermutigt Sein Volk durch Sein Wort:

„Lasst euch durch die unter euch entstandene Feuerprobe nicht befremden, als widerführe euch etwas Fremdartiges. (…) Wir rühmen uns auch in den Bedrängnissen, weil wir wissen, dass die Bedrängnis standhaftes Ausharren bewirkt(1 Petrus 4:12/aus Römer 5:3)

Leben, statt Tod. Larven in verkohltem Holz. Schmuck statt Asche (Jesaja 61). Wachstum statt Zerstörung. Dieses natürliche und biblische Prinzip gilt bis heute – und gerade auch heute!

Jesus spricht:

Ich will meine Gemeinde bauen,
und die Pforten der Hölle sollen sie
nicht überwältigen.
(nach Matthäus 16:18)

Zu unserem Gottesdienst morgen um 10:30 Uhr laden wir herzlich ein. Komm, und feier Jesus mit uns und vielen Geschwistern!

Freitag, 18. Juni 2021

Wem gehört das Gesicht?

In seinem Buch: “Kind in seinen Armen” zitiert Brennan Manning eine Geschichte aus einem anderen Buch.*  Er schreibt von einem kleinen Jungen, der ständig ein in Granit gemeißeltes Gesicht anstarrt. Gleichzeitig fragt er die Touristen, die durch seinen Heimatort kommen, ob sie wissen, wem dieses Gesicht auf dem Berg gehört. Aber seine Mühe ist vergeblich. Niemand kennt die Person, der das Gesicht gehört. Der Junge wird älter, geht durch die Blüte seines Lebens und wird alt. Aber er kann seinen Blick nicht wegnehmen von der in den Berg gemeißelten Form. Bei jeder Gelegenheit schaut er hin und studiert das Gesicht. Und eines Tages geschieht es – ein Tourist sieht den Jungen, der jetzt zum Greis gealtert ist und ruft voller Erstaunen aus: Sie sind das in den Berg gemeißelte Gesicht.

Ich muss an Dagobert Duck denken, den geldbesessenen Onkel von Donald Duck. Dagobert baut Silos und Bäder, in denen er in seinem Geld schwimmen kann. Seine Augen werden immer wieder mal mit dem $ Zeichen dargestellt.

Ich muss auch an die wettergegerbten Fischer auf den Philippinen denken, die wir oft bei ihrer Arbeit beobachten konnten. Sie waren oft stundenlang Tag für Tag den Elementen ausgesetzt. Mal war es Regen, ein andermal Sonne, immer die salzige Luft und der Wind des Meeres. Ihre Haut gab Zeugnis davon.

Und was hat das mit dem Jungen in der ersten Geschichte zu tun? Nun, was wir in all diesen Beispielen sehen, ist die Tatsache: Wir werde von dem geprägt, dem wir uns aussetzen. Das ist unvermeidbar.

Der Junge in der Geschichte setzte sich sein Leben lang dem Gesicht im Berg aus. Am Ende seines Lebens waren die Züge des „Berggesichts“ in seinem eigenen Gesicht eingeschrieben.

Als Mose auf dem Berg für mehrere Wochen die Herrlichkeit des Herrn sehen durfte, kam er vom Berg herab und sein Angesicht leuchtete. Diese Erfahrung – je nach Intensität – haben seither Millionen Menschen auf der ganzen Welt gemacht. Verbring Zeit mit Gott und die Zeit mit Gott wird Dich prägen – Dein Leben, Dein Handeln, Deine Einstellungen, Dein Reden, ja, sogar den Blick Deiner Augen und Deine Ausstrahlung.

Es gibt nichts Größeres! Es gibt nichts Herrlicheres, nichts Erfüllenderes, keine größere Freude. Aber um das zu erfahren, bedarf es der Zeit mit Jesus. Dabei sollten wir diese Zeit nicht nur in Stunden oder Minuten messen, sondern in Intensität und Regelmäßigkeit.

Ich habe einen vielbeschäftigten Familienvater gekannt. Er begleitete ein hohes Amt und war sehr oft unterwegs. Er stand früh auf und hatte oft am Abend noch Termine. Seine Zeit war knapp bemessen, auch seine Zeit mit seiner Frau und den Kindern. Was seine Familie zu einer guten christlichen Familie machte, war nicht in erster Linie die Quantität der Zeit, sondern die Qualität. In seinem Fall segnete der Herr mit Qualität was an Quantität nicht machbar war. Allerdings, und das muss hinzugefügt werden, verbrachte er trotz seiner vielen Arbeit viel Zeit damit, Jesus, seinen Herrn anzublicken. Das prägte sein Leben, sein Handeln, seine Einstellungen, sein Reden, ja, sogar den Blick seiner Augen und seine Ausstrahlung.

Nimm Dir Zeit mit Jesus. Nimm Dir Zeit, auf Ihn zu blicken. Lies die Beschreibungen über Sein Leben in der Bibel (Evangelien). Hör auf Seine Worte an Dich (in der Bibel), rede mit Ihm, als würdest Du Ihn sehen. Lerne von Ihm, blick auf Ihn. Wenn Dir die Zeit fehlt, lass Dein Frühstück ausfallen, oder Dein Mittagessen, die Sportschau oder den Krimi, das Fitness Center oder das Treffen mit Freunden. Jesus ähnlicher werden, indem wir täglich Zeit mit Ihm verbringen ist nie Verlust, immer Gewinn. Auf die tägliche Begegnung mit Ihm zu verzichten, ist immer Verlust, nie Gewinn. Und: Er ist schon bereit! Er wartet!  

* “The face on the mountain“ von Nathaniel Hawthorne

Donnerstag, 17. Juni 2021

Nutzlose Rettungsstation

Ich finde die folgende Geschichte so beeindruckend, dass ich sie hier erneut abdrucken möchte.

An einer gefährlichen Küste befand sich vor Zeiten eine kleine armselige Rettungsstation. Die Küste war schon vielen Schiffen zum Verhängnis geworden. Deshalb hatte sich eine Handvoll Freiwilliger hier eine kleine Hütte gebaut, um den Wachdienst zu versehen. Zu dieser Rettungsstation gehörte nur ein einziges Boot. Mit diesem wagte sich die kleine mutige Mannschaft immer wieder, bei Tag und bei Nacht, auf das Meer hinaus, um die Schiffbrüchigen zu retten.

Es dauerte nicht lange, daß dieser kleine Stützpunkt bald überall bekannt wurde. Viele der Geretteten und auch andere Leute aus der Umgebung waren gern bereit, die armselige Station mit Geld zu unterstützen. Die Zahl der Gönner wuchs. So konnte man sich neue Boote kaufen und neue Mannschaften schulen.

Mit der Zeit gefiel den Gönnern die kleine ärmliche Hütte nicht mehr. Die Geretteten, sagte man, benötigten doch einen etwas komfortableren Ort als erste Zufluchtsstätte. Deshalb beschloß man, die provisorischen Lagerstätten durch richtige Betten zu ersetzen. Man erweiterte das Gebäude und stattete alle Räume mit schöneren Möbeln aus. Auf diese Weise wurde die Rettungsstation allmählich zu einem beliebten Aufenthaltsort. Die Station diente den Männern als Clubhaus, in dem man gesellig beieinander sein konnte.

Gleichzeitig geschah aber auch etwas sehr Verständliches: immer weniger Freiwillige waren bereit, mit auf Bergungsfahrt zu gehen. Was tat man? Man heuerte für die Rettungsboote eine eigene Besatzung an. Immerhin schmückte das Wappen des Seenotdienstes noch überall die Räume, und von der Decke des Zimmers, in dem gewöhnlich der Einstand eines neuen Clubmitgliedes gefeiert wurde, hing das Modell eines großen Rettungsbootes.

Und nun passierte folgendes: Vor der Küste scheiterte ein großes Schiff, und die angeheuerten Seeleute kehrten mit ganzen Bootsladungen Frierender und Halbertrunkener zurück. Unter ihnen befanden sich Schwarze und Orientalen. In dem schönen Clubhaus entstand Chaos. Das Verwaltungskomitee ließ deshalb gleich danach Duschkabinen im Freien errichten, damit man die Schiffbrüchigen vor Betreten des Clubhauses gründlich säubern könne.

Bei der nächsten Versammlung gab es eine Auseinandersetzung unter den Mitgliedern. Die meisten wollten den Rettungsdienst einstellen, weil er unangenehm und dem normalen Clubbetrieb hinderlich sei. Einige jedoch vertraten den Standpunkt, daß Lebensrettung die vorrangige Aufgabe sei und daß man sich auch noch als "Lebensrettungsstation" bezeichne. Sie wurden schnell überstimmt. Man sagte ihnen: Sie könnten ja auch woanders ihre eigene Rettungsstation aufmachen, wenn ihnen das Leben all dieser angetriebenen schiffbrüchigen Typen so wichtig sei.

Das taten sie dann auch. Sie fingen ganz von vorne an mit einer kleinen erbärmlichen Hütte. Ihr guter Ruf aber verbreitete sich sehr schnell. Es gab neue Gönner, und es entstand ein neues Clubhaus... Die neue Station wandelte sich genauso wie die erste. Und so kam es dann schließlich zur Gründung einer dritten Rettungsstation. Doch auch hier wiederholte sich die alte Geschichte. Zuerst gab es wieder nur eine kleine erbärmliche Hütte. Aber der gute Ruf verbreitete sich schnell; es gab Gönner; es wurde ein Clubhaus aus gebaut…

Wenn man heute diese Küste besucht, findet man längs der Uferstraße eine beträchtliche Reihe exclusiver Clubs. Immer noch wird die Küste vielen Schiffen zum Verhängnis; nur - die meisten der Schiffbrüchigen ertrinken!

Theodore WEDEL  aus: Modelle beratender Seelsorge (Chr. Kaiser Verlag München 31985) 9f (erstmals englisch erschienen 1953).

Mittwoch, 16. Juni 2021

Erweckung, wenn ...

wenn die Schlafenden aufwachen …

Wenn die Lauwarmen Feuer fangen …
Wenn die Unehrlichen bekennen …
Wenn die Schlechtgelaunten sich freuen …
Wenn die Zerstrittenen sich versöhnen …
Wenn die Plappermäuler verstummen …
Wenn die wahren Christen aufstehen …
Wenn die ausgetrockneten Knochen neu aufleben …
Wenn die Gemeinde zu Beten beginnt …

… dann haben wir Erweckung! (nach R. G. Lee)

Herausfordernde, nachdenkenswerte und erstrebenswerte Worte. Allerdings kann das nicht “gemacht” werden. Erweckungsgeschichtlich gesehen, haben wohl alle Erweckungen mit dem letzten Punkt begonnen. Erweckungen begannen durch Gebet und wurden unter Gebet geboren. Im Folgenden ein paar Gedanken zum Thema aus einem früheren Eintrag:

Susannah Wesley: (1669 – 1749)
… war die Mutter von John Wesley, dem Gründer der Methodistenkirche. Sie hatte 19 (!) leibliche Kinder und dennoch nahm sie sich jeden Tag um die Mittagszeit eine Stunde Zeit zum Gebet. Zwei ihrer Kinder sind in die Kirchen- und erweckungsgeschichte eingegangen: John und Charles Wesley.

John Wesley: (1703 – 1791)
John Wesley war Erweckungsprediger, durch den Tausende zu Jesus fanden. In seinen Worten: "Das wichtigste im Leben ist das Gebet. Wenn ich das Gebet auch nur einen Tag vernachlässige, verliere ich einen großen Teil meines Glaubensfeuers."

Charles Finney (1792-1878)
Er war Erweckungsprediger Gottes in Amerika und begrenzt in Europa. Sein Dienst war ein Dienst des Gebets, über das er sagt: "Wollt ihr etwas erreichen, so müsst ihr viel beten. Sollen eure Gebete Erhörung finden, so müsst ihr im Namen Jesu beten. Ihr könnt auch nicht erhörlich beten, wenn ihr nicht allen euren Sünden den Abschied gebt. Ihr müsst im Glauben beten und erwarten, dass ihr das, worum ihr bittet, auch erhalten werdet."

Dwight L. Moody (1837-1899) 
Auch ein Erweckungsprediger, der bezeugt: "Am Morgen bete ich zwei Stunden, dass Gott Seelen rettet und den Rest des Tages helfe ich Gott dabei, mein Gebet zu erhören."

Der Autor des Buches „Koreas Beter“. R. Monod schreibt: 
„… Das ist unsere reguläre Gebetsstunde“, wurde mir gesagt. „Mitten in der Woche?“ fragte ich ungläubig. „Nicht am Sonntag, wenn die Gemeindeglieder Zeit haben?“ – „Ja, wir kommen täglich hier zusammen“, wurde mir erklärt. Wieder verschlug es mir den Atem. „Wie viele Menschen sind denn das?“ wollte ich wissen. „Beinahe dreitausend, die ganze Gemeinde.“ Ich war wie verstört und stellte das Fragen ein.“

Apostelgeschichte 4, 31:
„Und als sie gebetet hatten, bewegte sich die Stätte, wo sie versammelt waren: und sie wurden alle mit dem Heiligen Geist erfüllt und redeten das Wort Gottes mit Freimütigkeit.“

Erweckung ohne Gebet wird es wohl nicht geben. Erweckung ist immer Gott geschenkt.

Die erwähnten Zitate und Beispiele sollen nicht frustrieren. Sie sollen ermutigen und inspirieren. Gott erhört Gebet. Gott verspricht, Gebet zu erhören. Gott verspricht, Gebet für Erweckung zu erhören. Erweckung fing oft damit an, dass Gläubige sich trafen und Gott miteinander um Erweckung baten.

Unsere Gebetsstunde war gestern. Aber auch heute laden wir ein zum gemeinsamen Lesen des Wortes Gottes, Anbetung und Abendmahl.

Calvary Chapel Freier Grund
Bitzegarten 5
57290 Neunkirchen
Beginn: 19:30 Uhr

Herzlich Willkommen!

Dienstag, 15. Juni 2021

Gottes Verheißungen im Buch Hosea


Das biblische Buch des Propheten Hosea hat seinen ganz eigenen Charakter. Hoseas Prophetendienst fand in einer Zeit der Anarchie, des Götzendienstes und des moralischen Abfalls statt. Israel hatte sich von Gott abgewandt und Hosea bringt eine ernste, aber auch aufrüttelnde Botschaft Gottes zu dem Volk. Als Bundesvolk war Israel berufen, Gott treu und hingegeben zu sein wie eine Braut ihrem Geliebten. Israels Verhalten aber stand im genauen Gegensatz dazu.

Gottes Auftrag muss Hosea ebenso schockiert haben, wie ihn Gottes Worte getröstet haben müssen. Gottes Auftrag war, eine Prostituierte zu heiraten und ihr treu zu sein. Hosea heiratete Gomer und blieb ihr treu, auch nachdem sie ihm untreu wurde und ihre Arbeit als Prostituierte wieder aufnahm.

Durch das Verhalten Hoseas wollte Gott Seinem Volk zeigen, wie sehr Er sie liebte und wie bleibend treu Er sich ihnen gegenüber verhielt. Nicht nur durch Sein Handeln, sondern auch durch Seine Verheißungen bestätigt Gott Seine bleibende Treue zu Seinem Volk.

Dagegen will ich mich über das Haus Juda erbarmen und sie retten durch den HERRN, ihren Gott; doch nicht durch Bogen, Schwert und Kampf will ich sie retten, nicht durch Rosse noch Reiter. (Hosea 1:7)

Gottes Liebe ist so umfassend, dass Er Israel nicht nur „nicht verstößt“, sondern seine Wunden heilt und die Verheißungen der Vergangenheit erneuert:

Und doch wird die Zahl der Kinder Israels werden wie der Sand am Meer, den man nicht messen noch zählen kann; und es soll geschehen, an dem Ort, wo zu ihnen gesagt wurde: »Ihr seid nicht mein Volk«, da sollen sie »Söhne des lebendigen Gottes« genannt werden. Dann werden die Söhne Judas und die Söhne Israels sich einmütig versammeln und über sich ein einziges Oberhaupt setzen und werden aus dem Land heraufziehen; denn der Tag von Jesreel wird groß sein. (Hosea 2:1+2)

Ich will sie erlösen aus der Gewalt des Totenreichs, vom Tod will ich sie loskaufen. Tod, wo ist dein Verderben? Totenreich, wo ist dein Sieg? (Hosea 13:14)

Soweit eine kleine Auswahl aus vielen Verheißungen, die Gott seinem Volk Israel zuspricht. Aber auch hier – wie in vielen anderen Fällen im Alten Testament (nicht allen) – lassen sich die Verheißungen Gottes an Sein Volk Israel auf Gottes Volk im Neuen Testament anwenden. Auch wir, die Gemeinde Jesu sind Empfänger einiger dieser wunderbaren Verheißungen.

In Römer 9:24+25 wendet Paulus die Gottes Verheißung an Israel auf uns, die Gemeinde Jesu, an. Er sagt:

Das gilt auch für uns, die er aus dem jüdischen Volk und aus den anderen Völkern erwählt hat. Was nun die anderen Völker betrifft, so sagt Gott in den prophetischen Worten Hoseas (2:24+25): »Die nicht mein Volk waren, will ich jetzt mein Volk nennen. Und ich will lieben, die ich zuvor nicht geliebt habe.«

Und Gottes Verheißung in Hosea 13:14, dass Gott Sein Volk Israel vom Tod loskaufen will und so der Tod seinen Schrecken verlieren soll – diese Verheißung bezieht Paulus auf die herrliche Botschaft der Auferstehung, an der auch wir Nichtjuden durch Jesus teilhaben werden: „Tod, wo ist dein Stachel? Totenreich, wo ist dein Sieg? (Hosea 13:14; 1. Korinther 15:55)

Herrliche Verheißungen Gottes durch den alttestamentlichen Propheten Hosea. Verheißungen, die ihre beruhigende, heilende Wirkung auch an unseren Herzen tun, wenn wir ihnen glauben.

Montag, 14. Juni 2021

Jesu Jünger und was ich von ihnen lernen möchte

Der Gastbeitrag heute ist auf Grundlage eines Gebetstreffens entstanden. (Zu viel, um die Details zu erklären. Zu gut, um die Gedanken nicht zu teilen).

Ich bete für sie alle, dass sie eins sind, so wie du und ich eins sind, Vater - damit sie in uns eins sind, so wie du in mir bist und ich in dir bin, und die Welt glaubt, dass du mich gesandt hast. (Johannes 17:21)  

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Die Jünger Jesu und was ich heute von ihnen lernen möchte…*

Simon Petrus, der Fischer. Ein starker, rauer Bursche. Impulsiv, gewöhnt an harte, körperliche Arbeit und nicht gerade schmutzempfindlich. Wieviel Zeit hatte er, um in seinen Glauben zu investieren? Sicherlich war es schwer genug, ständig zu arbeiten um seine Frau, Familie und die kranke Schwiegermutter zu ernähren.

Sein Bruder Andreas war ihm ähnlich. Vielleicht etwas weniger Verantwortung für die Familie, ungebundener und freier. Er folgte Jesus als einer der Ersten, während Petrus noch Zeit brauchte, lief Andreas Jesus schon hinterher.

Jakobus und Johannes, wurden wegen ihrer ehrgeizigen und aufbrausenden Art auch Donnersöhne genannt. Auch sie waren körperliche Arbeit gewöhnt und sicher nicht zimperlich. Diese 4 Fischer zusammen… da ging es bestimmt oft rau zu.

Simon, der Zelot. Er war radikaler; bereit, gegen die Römer zu kämpfen. Er schreckte bestimmt selbst vor körperlicher Gewalt nicht zurück.

Daneben Levi (oder Matthäus, wie er später genannt wird).  Matthäus, der Zöllner, ein Zahlen-Mensch, ein Planer und „genau-Berechner“! Reich, pingelig und auf Sauberkeit bedacht! In seiner Luxusvilla mangelte es ihm an nichts. Er verdiente sein Geld durch einen Regierungsjob und hatte kein Problem damit, sich für seinen Reichtum der politischen Führung der Römer unterzuordnen.

Sollte ihn einer der Jünger schon vorher gekannt haben, hätte er damals sicher kein Wort mit ihm gesprochen. Es gab kaum oder keine Gemeinsamkeiten mit ihm. Außer, dass sie vielleicht aus der gleichen Gegend stammten.

Dann Nathanael, einen Jünger, der vorher mit Johannes dem Täufer umhergezogen war. Er dachte viel über Gottes Wort nach und war bereits vorher sehr religiös. Kein Bett, kein Bad und Heuschrecken essen – für ihn kein Problem. Er verzichtete auf Vieles, um Gott näher zu sein und Gottes Gebote zu halten. Die politischen Verhältnisse interessierten ihn sicher weniger. Er zog umher und hatte wenig oder keinen Besitz.

Das war eine Gruppe, die unterschiedlicher nicht sein konnte. Im normalen Leben hätten sie sich vermutlich nicht einmal an denselben Tisch gesetzt, sorry: gelegt. Zu viele Unterschiede! Unterschiede in der religiösen Ausrichtung, der politischen Gesinnung oder auch der Körperhygiene. Einige waren arm andere reich ....

Aber als Jesus sie in Seine Nachfolge berief, war das das Einzige, was für sie alle zählte. Sie rauften sich zusammen und gingen gemeinsam Seinen Weg. Nicht nur in Gedanken, sondern real, einen Schritt vor den anderen. Sie waren fast jeden Tag zusammen. Nicht, dass ihre Unterschiede etwa verschwanden. Aber ihre Unterschiede rückten in den Hintergrund und verloren ihre Priorität in dem Leben der Einzelnen.

Es wird nicht immer einfach gewesen sein, und es gab bestimmt den einen oder anderen Streit oder Diss, Frotzeleien und Missverständnisse.

Aber Jesus lehrte sie, dass es Wichtigeres gab, als ihre unterschiedlichen Ansichten oder Charaktere. Sie bekamen ein gemeinsames Ziel, eine gemeinsame Aufgabe: „Gehet hin in alle Welt und verkündet den Menschen die frohe Botschaft!“ Die Nachfolge Jesu, der gemeinsame Dienst, vereinte sie – nicht nur für ein paar Tage, sondern für ihr ganzes Leben.

Das wünsche mir und meiner Gemeinde: dass wir als Gemeinde Jesu – wir als Christen heute – trotz aller Unterschiede unser Ziel nicht aus den Augen verlieren.

Wir müssen uns nicht einig sein über Politik, Viren oder irgendwelche gesellschaftlichen Umstände. Aber wir müssen uns einig sein, dass unser gemeinsamer Weg, unsere Berufung und unser Auftrag wichtiger ist!

Bis hierhin habe ich diesen Beitrag geschrieben. Ich finde ihn inhaltlich gut. Trotzdem habe ich keinen Frieden, ihn so – mit diesen Worten – abzuschließen. Ich muss ehrlich gestehen, dass ich selbst total herausgefordert bin, diesen Wunsch Jesu nach Einheit, Liebe und Verständnis im Moment so zu leben. Aber ich weiß auch, dass es wichtig ist, damit ich/wir unseren Auftrag überhaupt erfüllen können.

Ich bekenne, dass es mir in dieser Situation, in diesen „Corona Zeiten“, besonders schwerfällt, andere Meinungen (politisch oder medizinisch) zu akzeptieren und ich weiß von vielen, denen es ebenso geht.

Aber auch den Jüngern ging es damals bestimmt ähnlich. Sie haben sich sicher oft genug übereinander geärgert und zu Beginn ihrer Reise hinter dem Rücken der anderen übereinander geredet. Jesus hat sie trotzdem berufen! Obwohl Er ihre Schwächen kannte. Er hat an und mit ihnen gearbeitet.

So möchte ich gerne sein: dass ich die Meinungsverschiedenheiten, die nichts mit meinem grundlegenden Glauben zu tun haben, weitestgehend ignorieren kann. Davon bin ich noch ziemlich entfernt. Es ist mein Gebet jeden Tag, dass Gott langsam, Stück für Stück, diese Liebe und diesen Frieden in mir wachsen lässt, wie damals bei den Jüngern. Ich will nicht aufgeben, mich darum zu bemühen, auch wenn es mir manchmal schwerfällt – und, ehrlich gesagt, auch öfter nicht gelingt.

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Herausfordernde Gedanken, denen wir uns gerne im Sinn und im Gebet anschließen!

* Gastbeitrag von Sandra Müller / CCFG

Sonntag, 13. Juni 2021

Herzliche Einladung zum Gottesdienst!

 

Heute wieder mit Sonntagszitat:

Predigttext:
Offenbarung 20:1-10

1 Und ich sah einen Engel aus dem Himmel herabsteigen, der hatte den Schlüssel des Abgrundes und eine große Kette in seiner Hand.
2 Und er ergriff den Drachen, die alte Schlange, die der Teufel und der Satan ist, und band ihn für 1000 Jahre
3 und warf ihn in den Abgrund und schloss ihn ein und versiegelte über ihm, damit er die Völker nicht mehr verführen kann, bis die 1000 Jahre vollendet sind. Und nach diesen muss er für kurze Zeit losgelassen werden.
4 Und ich sah Throne, und sie setzten sich darauf, und das Gericht wurde ihnen übergeben; und ich sah die Seelen derer, die enthauptet worden waren um des Zeugnisses Jesu und um des Wortes Gottes willen, und die das Tier nicht angebetet hatten, noch sein Bild, und das Malzeichen weder auf ihre Stirn noch auf ihre Hand angenommen hatten; und sie wurden lebendig und regierten die 1 000 Jahre mit Christus.
5 Die Übrigen der Toten aber wurden nicht wieder lebendig, bis die 1000 Jahre vollendet waren. Dies ist die erste Auferstehung.
6 Glückselig und heilig ist, wer Anteil hat an der ersten Auferstehung! Über diese hat der zweite Tod keine Macht, sondern sie werden Priester Gottes und des Christus sein und mit ihm regieren 1 000 Jahre.
7 Und wenn die 1 000 Jahre vollendet sind, wird der Satan aus seinem Gefängnis losgelassen werden,
8 und er wird ausgehen, um die Heidenvölker zu verführen, die an den vier Enden der Erde leben, den Gog und den Magog, um sie zum Kampf zu versammeln, deren Zahl wie der Sand am Meer ist.
9 Und sie zogen herauf auf die Fläche des Landes und umringten das Heerlager der Heiligen und die geliebte Stadt. Und es fiel Feuer von Gott aus dem Himmel herab und verzehrte sie.
10 Und der Teufel, der sie verführt hatte, wurde in den Feuer- und Schwefelsee geworfen, wo das Tier ist und der falsche Prophet, und sie werden gepeinigt werden Tag und Nacht, von Ewigkeit zu Ewigkeit.

 
Anbetung - Gottes Wort
Gebet - Gemeinschaft

Calvary Chapel Freier Grund 
Bitzegarten 5
57290 Neunkirchen
Beginn:10:30 Uhr

Du bist herzlich willkommen, live dabei zu sein. Bitte die Corona- Hinweise beachten!

HIER eine wichtige Information für alle, die gerne live in der Gemeinde dabei sein möchten! (bitte Aktualisierung beachten) 

HIER geht's zum Livestream für alle, die lieber noch zu Hause bleiben möchten!
 
Sonntagszitat:  

Das Gebet der Gläubigen ist zweifellos das Mittel, 
durch das Gott baldigst in unsere Welt 
die Ewigkeitskraft einsetzen kann, 
die da sein muss, um die Wiederkunft Christi 
und das tausendjährige Friedensreich möglich zu machen. 
Wann wird die Gemeinde Gottes erwachen 
und ihre Verantwortung erkennen? 
Durch ihr Gebet hat sie Macht, die Welt zu lenken. 
Es wird immer nur eine kleine Schar sein, 
aber wenn sie zusammenstehen würde, 
könnte sie die Weltpolitik beherrschen - von der Gebetskammer aus. 
(Ole Hallesby)