"Die allerdunkelsten Wege Gottes, die wir hier am wenigsten verstehen, werden einmal in der Ewigkeit im allerhellsten Licht seiner ewigen Liebe strahlen." (Friedrich von Bodelschwingh)

Samstag, 29. November 2025

Lohnt es sich?

Ich saß im Flughafen und las. Flughäfen, Bahnfahrten, Autofahrten (als Beifahrer!) - das sind mir liebe Gelegenheiten, all die Zeitschriften durchzuschauen, die noch ungelesen auf meinem Schreibtisch liegen. Diesmal war es die "Global" Monatszeitschrift von OM.

Symbolbild
Ein Bild erfasst meine Aufmerksamkeit. Im Artikel wird darüber geschrieben. Eine junge Kurzzeitmissionarin verbringt einige Zeit in Chile und schreibt über ihre Arbeit. Sie schreibt auch über die Begebenheit, die auf dem Bild abgebildet ist. Liebevoll drückt sie ein chilenisches Waisen. Kommunikation ist schwierig zwischen den Beiden. Der Missionarin steht die Liebe Jesu und die Freude im Gesicht geschrieben. Im Gesicht des kleinen Mädchens entdecke ich Freude, Zufriedenheit und den Wunsch, nicht mehr loslassen zu müssen.

Der Gedanke, der mir sofort kommt, ist die Frage: "Lohnt es sich?" "Lohnt sich eine kurze Umarmung im Namen Jesu? Lohnt sich ein freundliches Lächeln, ein tröstendes Wort?" Und es dauert nicht lange, bis sich die Überzeugung formt: "Ja, es lohnt sich! Im Namen Jesu lohnt es sich!" In Matthäus 25:40 sagt uns Jesus selbst:

"Wahrlich, ich sage euch: Was ihr getan habt einem von diesen meinen geringsten Brüdern, das habt ihr mir getan." 

Und in Matthäus 10:42 heißt es:

"Und wer einem dieser Geringen auch nur einen Becher mit kaltem Wasser zu trinken gibt, weil er ein Jünger ist, wahrlich, ich sage euch, der wird seinen Lohn nicht verlieren!"

Nicht jedes Mal haben wir die Möglichkeit, mit dem Mund Jesus zu bekennen. Aber immer haben wir die Möglichkeit, durch unser Leben für Jesus zu leuchten und ein wenig Seiner Liebe weiterzugeben. Und es ist nicht umsonst!

Diener Gottes – die eher unbekannten ...

Abraham, Mose, David, Jesaja, Johannes (mehrere davon), Petrus, Paulus und Timotheus – die kennen wir alle. Menschen, die die Welt veränderten – gut vielleicht nicht die ganze Welt. Aber es sind bekannte Namen, durch die Gott viel bewegen konnte. Und die Namen außerbiblischer Diener Gottes sind ja auch durch die Kirchengeschichte hindurch in Erinnerung geblieben: Augustinus, John Calvin, Martin Luther, Corrie ten Boom, Mutter Teresa, Elisabeth Elliot, Catherine Booth oder Billy Graham.

Was aber ist mit Deinem Namen, oder mit meinem?

Gute Nachricht: Die gehen nicht verloren!!! Auch zu biblischen Zeiten gab es Männer und Frauen Gottes, die zwar im Wort Gottes erwähnt werden, aber kaum einem Leser in Erinnerung geblieben ist. Und doch waren sie Diener des Allmächtigen. Hier einige Beispiele:

Jabez: Sein Name versteckt sich in einer ganzen Reihe von Kapiteln mit (fast) ausschließlich Namensaufzählungen. Aber bei Jabez finden wir einen Zusatz: „Und Jabez rief zu dem Gott Israels und sprach: O dass du mich reichlich segnen und meine Grenze erweitern wolltest und deine Hand mit mir wäre und du mich vor dem Übel bewahrtest, damit mich kein Schmerz trifft! Und Gott ließ kommen, was er gebeten hatte.“ Nur hier erwähnt – als Mann des erhörlichen Gebets!

Simeon: Auch den Namen tragen verschiedene Personen der Bibel. In Lukas 2 wird der alte Simeon als frommer Mann beschrieben, der auf das Kommen des Messias wartete. Er erlebte Jesu Kommen und sprach prophetisch über Ihn. Mehr lesen wir über diesen Simeon nicht.

Ananias: wird nur Apostelgeschichte 9 erwähnt. Aber was für ein gewaltiger und brauchbarer Diener Jesu ist er! Er ist der erste Christ, dem der frischbekehrte und neu erblindete Paulus begegnet. Er betet – und der Apostel der Heiden wird geheilt!

Epaphroditus: Nur im Philipperbrief erwähnt, da aber beschreibt Paulus ihn als meinen Bruder und Mitarbeiter und Mitstreiter, der auch euer Gesandter ist und Diener meiner Not. Was für ein unbekannter, aber gesegneter Diener!

Agabus war ein Prophet, dessen Name gerade 2x in der Bibel erwähnt wir. Seine prophetische Ankündigung einer Hungersnot und seine Prophetie über das Leiden des Paulus erfüllten sich.

Phoebe: Sie wird sogar von Paulus in Römer 16:1 als Dienerin Jesu empfohlen: Ich empfehle euch aber unsere Schwester Phöbe, die eine Dienerin der Gemeinde in Kenchreä ist, damit ihr sie aufnehmt im Herrn, wie es sich für Heilige geziemt, und ihr in allen Dingen beisteht, in denen sie euch braucht; denn auch sie ist vielen ein Beistand gewesen, auch mir selbst. Was für ein herrliches Zeugnis einer Dienerin Jesu, die nur hier erwähnt wird. 

Mnason: Schon mal von ihm gehört? Er war alt, aber er diente dem Herrn als Gastgeber für Paulus ein Gastgeber für Paulus und sein Team auf dem Weg nach Jerusalem. Nur ein Vers in Gottes Wort erwähnt ihn und hebt seinen Dienst hervor: Es gingen aber auch etliche Jünger aus Cäsarea mit uns, die brachten uns zu einem gewissen Mnason aus Zypern, einem alten Jünger, bei dem wir als Gäste wohnen sollten. (Apostelgeschichte 21:16)

Solltest Du Dich je fragen, „was Du mit Deiner kleinen Kraft schon bewirken kannst“, dann erinnere Dich an die „unbekannten“ Diener Gottes. Nicht eine große Kraft ist ausschlaggebend, nicht ein großer Name, große Gaben oder ein großer Dienst. Wichtig ist ein Herz, das Jesus hingegeben ist und Ihm dient. Dann wird Jesus in und durch Deine Schwachheit wirken.

Wenn Du noch Zeit hast, lies noch das nette Lied durch, das das Duett Arno & Andreas vor vielen Jahrzehnten gesungen haben. Passt genau zu diesen Gedanken und ... vielleicht auch zu Deinem Leben.

 

Bin kein Genie wie Einstein,

werde nie auf dem Mond spazieren gehen.

Habe keine Stimme wie der Opernstar Caruso,

und in der Uno stand ich nie am Rednerpult.

Mein Kopf wird nie auf Briefmarken erscheinen,

keine Straße je nach mir benannt.

Es wird keine Fernsehserie in acht Folgen von mir geben,

und bei der Wahl zum Papst war ich bisher nicht im Gespräch.


Ich bin nur einer von Millionen im Telefonbuch,
ABER ICH BIN EIN DIENER DES SCHÖPFERS DIESER WELT.

Ich werde keinen Klassiker schreiben,

kein Herz verpflanzen,

nie in der Bundesliga Torschütze sein,

nie mit Bud Spencer Schlägereien provozieren.

Für einen Dressman habe ich nicht das Gesicht.

Ich habe kein Konto wie Onasis.

Im Buch der Rekorde kommt mein Name nicht vor.

Ich habe kein Interesse an Affären und Intrigen,

und so kam die Bildzeitung bisher ohne mich aus.


Ich bin nur einer von Millionen im Telefonbuch,
ABER ICH BIN EIN DIENER DES SCHÖPFERS DIESER WELT.

Ich jette nicht zu Firmenkonferenzen,

poker nicht mit Ölscheichs um die Zukunft der Welt.

Mit meiner Logik könnt ich nie den Schachweltmeister schlagen.

Und was ich male, bringt am Kunstmarkt keine Mark.

Ich bin nur einer von Millionen im Telefonbuch,
ABER ICH BIN EIN DIENER DES SCHÖPFERS DIESER WELT. 

Donnerstag, 27. November 2025

Gebote ... Verbote .... Gesetze ... Regeln ...

Gebote ... Verbote .... Gesetze ... für viele scheint die Bibel voll davon. Tatsächlich zählen die Gelehrten 613 Gesetze im Gesetz des Mose, die es zu halten gilt. Diese 613 Gesetze teilen sich in 365 Verbote und 248 Gebote. Glück gehabt; als neutestamentliche Christen stehen wir nicht mehr unter dem Gesetz des Mose ... oder besser: unter den 613 Gesetzen. Allerdings ...

Eine Gemeinde in Hamburg scheint die Gesetze im Neuen Testament gezählt zu haben und kommt auf eine Zahl jenseits der Tausend! 😒 Und jetzt? Wie gehen wir damit um? Wo fangen wir an? Welche Prioritäten gibt es, wenn überhaupt?

Diese Frage scheint schon bei den Schriftgelehrten zu Jesu Zeiten aktuell gewesen zu sein. Einer von ihnen kommt zu Jesus, fragt, und erhält prompt eine himmlische Antwort (Markus 12:28-31):

Welches ist das erste Gebot unter allen? 29 Jesus aber antwortete ihm: Das erste Gebot unter allen ist: »Höre, Israel, der Herr, unser Gott, ist Herr allein; 30 und du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele und mit deinem ganzen Denken und mit deiner ganzen Kraft!« Dies ist das erste Gebot. 31 Und das zweite ist ihm vergleichbar, nämlich dies: »Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst!« Größer als diese ist kein anderes Gebot.

Neben dem zentralen und wichtigsten Glaubensbekenntnis Israels (Schma Israel: Höre Israel! Der Ewige, unser Gott, der Ewige ist eins.”) nennt Jesus die Liebe zu Gott als das erste und höchste Gebot.

Liebe zu Gott – von ganzem Herzen, ganzer Seele, mit dem ganzen Denken und ganzer Kraft! Was bedeutet das? Wie geht das? Wenn Jesus geantwortet hätte: "Das Abendopfer ... das Erntedankfest oder den Zehnten geben ..." - das wäre einfacher gewesen. Da weiß man was, wann und wo zu tun ist. Aber „Gott lieben“? Liebe ich Ihn? Liebe ich Gott? Liebe ich Jesus? Ich möchte ehrlich sein. Ich vermute, vielmehr, ich weiß: Bei mir ist noch Luft nach oben. Viel Luft! Aber warum? Warum stelle ich die Fragen: Liebe ich Gott? Was bedeutet das? Wie geht das? Warum fällt es so schwer, Jesus zu lieben?

Kürzlich hörte ich einen interessanten Gedanken zu dieser Frage: Vielleicht umgeben mich zu viele Ablenkungen, die mit der Liebe zu Jesus konkurrieren. Ablenkungen hat es natürlich schon immer gegeben. In 2 Timotheus 4:10 schreibt Paulus:

Demas hat mich verlassen, weil er die jetzige Weltzeit lieb gewonnen hat

In Lukas 15 erzählt Jesus von einem jungen Mann, der in die Welt zog, um sein Geld und sein Leben mit Frauen und Freunden zu vergeuden.

An Timotheus (2 Timotheus 3:2-4) schreibt Paulus, dass die Menschen sich immer mehr dahin entwickeln, sich selbst und ihr Geld zu lieben, überheblich und anmaßend zu sein, das Vergnügen mehr zu lieben als Gott – und dabei noch fromm scheinen.

Zweifellos sind wir mittlerweile da angekommen. Die Ablenkungen von allem, was mit Jesus, Nachfolge und unserem Glauben zu tun hat, sind nicht mehr aufzählbar. Wir können unsere Tage, unsere Abende und all unsere Freizeit füllen, ohne einen Gedanken an Gott zu verlieren. Wer keine festen, regelmäßigen Zeiten mit und für Gott einplant, steht in großer Gefahr, gar keine Zeit mit Ihm zu verbringen – oder bestenfalls kurze Alibizeiten. Gott von ganzem Herzen, ganzer Seele, mit dem ganzen Denken und mit ganzer Kraft zu lieben sieht anders aus.

Ich möchte ganz neu die geheimen Ablenkungsmanöver Satans in meinem Leben identifizieren und abstellen. Das wird der Liebe zu Jesus auf jeden Fall guttun!

So wichtig ist es Gott mit dieser Liebe zu Ihm (5 Mose 6:4-9):

4 Höre Israel, der Herr ist unser Gott, der Herr allein! 5 Und du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele und mit deiner ganzen Kraft. 6 Und diese Worte, die ich dir heute gebiete, sollst du auf dem Herzen tragen, 7 und du sollst sie deinen Kindern einschärfen und davon reden, wenn du in deinem Haus sitzt oder auf dem Weg gehst, wenn du dich niederlegst und wenn du aufstehst; 8 und du sollst sie zum Zeichen auf deine Hand binden, und sie sollen dir zum Erinnerungszeichen über den Augen sein; 9 und du sollst sie auf die Pfosten deines Hauses und an deine Tore schreiben.

Mittwoch, 26. November 2025

Schäm Dich ruhig!

Scham ist ein kostbares Gut, das uns immer mehr verloren geht. Was vor 100 Jahren undenkbar war, war vor 50 Jahren normal. Was vor 50 Jahren undenkbar war, war vor 25 Jahren Standard. Was vor 25 Jahren illegal war, ist heute erlaubt. Was man vor 10 Jahren noch nicht wagte, wird heute provokativ vermarktet. Und das auf allen Ebenen: Privat, in den Medien und im öffentlichen Leben. Scham wird nicht nur abgebaut, Scham wird verlacht und teilweise als schädlich bezeichnet.

Dabei geht es nicht nur um Scham in moralischen Fragen. Da ist der Verfall seit einem halben Jahrhundert rasant. Es geht um Scham allgemein.

Wikipedia definiert Scham unter anderem mit einem "Gefühl der Verlegenheit oder Bloßstellung, das sowohl durch Verletzung der Intimsphäre auftreten als auch auf dem Bewusstsein beruhen kann, durch unehrenhafte, unanständige oder erfolglose Handlungen sozialen Erwartungen oder Normen nicht entsprochen zu haben."

Verständlicherweise, wo soziale Erwartungen und Normen abgebaut werden, werden auch bestimmte Handlungen nicht länger als "unehrenhaft, unanständig oder erfolglos" definiert. Das Gefühl der Verlegenheit oder Bloßstellung verblasst.

Scham ist unangenehm, peinlich. Scham hilft dem Menschen, bestimmte Handlungsweisen zu überdenken, zu vermeiden oder zu ändern. Scham ist biblisch!

Durch Jeremia sagt Gott über sein Volk:

"Schämen sollten sie sich, weil sie Gräuel verübt haben! Aber sie wissen nicht mehr, was sich schämen heißt, und empfinden keine Scham. Darum werden sie fallen unter den Fallenden; zur Zeit ihrer Heimsuchung werden sie stürzen! spricht der Herr."  (Jeremia 6:15)

Demnach hat es schon früher einmal eine Zeit gegeben, in der Gott seinem Volk vorwarf: "Sie wissen nicht mehr, was ‚sich schämen' heißt."  Das war kein Kompliment! Gott hat damit nicht gemeint, dass sie endlich die Zwänge der Gesellschaft abgelegt und zur Freiheit durchgebrochen waren. Im Gegenteil! Die Gott-gegebene Scham, das Gefühl der Verlegenheit, der Bloßstellung durch Handlungen, die Gottes Wort entgegenstanden, war verloren gegangen. Das bezeichnet Gott nicht als einen lobenswerten Weg der Freiheit, sondern einen gefährlichen Weg, vor dem gewarnt werden musste. "Darum werden sie fallen unter den Fallenden; zur Zeit ihrer Heimsuchung werden sie stürzen!"

Verlust der Scham über unser Abweichen von den Maßstäben Gottes ist gefährlich. "Schämen sollen sie sich", sagt Gott. Scham, gegründet auf dem Wort Gottes, ist Gott-geschenkt und Gott-gewollt. DIESE Scham abzulegen, auch wenn die Welt uns dazu drängt, wird für unseren Glauben tödlich sein. 

Dienstag, 25. November 2025

Psalm 97:6-8

Die Himmel verkünden seine Gerechtigkeit, und alle Völker sehen seine Herrlichkeit. 7 Schämen müssen sich alle, die den Götzenbildern dienen und sich wegen der nichtigen Götzen rühmen; vor Ihm werfen sich alle Götter nieder. 8 Zion hört es und ist froh; und die Töchter Judas frohlocken um deiner Gerichte willen, o Herr. (Psalm 97:6-8)

Es ist nicht so, als ob Gott sich versteckt hätte. Gottes Wort sagt (hier nur eine kleine Auswahl von Versen):

Die Himmel erzählen die Herrlichkeit Gottes, und die Ausdehnung verkündigt das Werk seiner Hände. (Psalm 19:2)

Die Himmel verkünden seine Gerechtigkeit, und alle Völker sehen seine Herrlichkeit. (Psalm 97:6)

Seit Erschaffung der Welt haben die Menschen die Erde und den Himmel und alles gesehen, was Gott erschaffen hat, und können daran ihn, den unsichtbaren Gott, in seiner ewigen Macht und seinem göttlichen Wesen klar erkennen. Deshalb haben sie keine Entschuldigung dafür, von Gott nichts gewusst zu haben. (Römer 1:20)

Gott hat sich bezeugt, auf mindestens dreifache Weise: Die Schöpfung, unser Gewissen und Sein Wort, die Bibel. Allerdings hat unsere menschliche Herzenshärtigkeit schlimme Folgen:

21 Denn obgleich sie Gott erkannten, haben sie ihn doch nicht als Gott geehrt und ihm nicht gedankt, sondern sind in ihren Gedanken in nichtigen Wahn verfallen, und ihr unverständiges Herz wurde verfinstert. (...) 24 Darum hat sie Gott auch dahingegeben (...) 25 sie, welche die Wahrheit Gottes mit der Lüge vertauschten und dem Geschöpf Ehre und Gottesdienst erwiesen anstatt dem Schöpfer, der gelobt ist in Ewigkeit. (aus Römer 1:21,24,25)

Eigentlich hätten es die Menschen zu jeder Zeit erkennen müssen, statt dem Unglauben oder dem Götzendienst zu verfallen:

Als Gott Israel durch 10 Plagen aus Ägypten befreite, zeigte Er durch jede Plage Seine Macht und Seinen Sieg über einen anderen der vielen Götter Ägyptens. Aber die Ägypter wollten nicht sehen und verstehen und rannten mit offenen Augen blind in den Tod.

In 1 Samuel 5 wird berichtet, dass die Philister die Bundeslade Gottes triumphierend als Siegesbeute in den Tempel ihres Götzens Dagon stellten. In zwei aufeinanderfolgenden Nächten fiel der Götze um und lag am Morgen auf seinem Angesicht vor der Lade Gottes. Wer würde diesen Hinweis Gottes nicht verstehen?

In 1 Könige 19 schreien die Baalpriester zu ihrem Gott, opfern ihm, ritzen sich blutig und bewirken absolut nichts. Baal hört nicht, antwortet nicht, existiert nicht. Aber das scheinen die Götzendiener nicht zu erkennen. Auch nicht, als der Gott Israels auf das schlichte, aber glaubensstarke Gebet des Propheten Elia genau das tut, worum die Baalpriester ihren toten Götzen auch gebeten hatten.

Schließlich Jesus: Er wirkte in Vollmacht gegen die unsichtbare Welt Satans und seiner Dämonen. Jesus befahl, und die Dämonen mussten gehorchen. Aber die Pharisäer spotteten: Er steht mit den Obersten der Dämonen im Bunde. Sie wollten nicht glauben, was offensichtlich war.

Gottes Schöpfung und die Unfähigkeit toter Götzen lässt all diejenigen jubeln, die mit Jesus, dem lebendigen Gott verbunden sind. Wir haben einen Herrn und König, einen Gott, der sieht, hört, handelt und hilft. Halleluja!

Montag, 24. November 2025

Sorry!

Gestern wurde versehentlich 2 Einträge eingestellt. Schaut einfach nach, ob Ihr beide gelesen habt. Vielleicht ist ja noch was Neues dabei. Ansonsten gibts morgen wieder was Neues.

Sonntag, 23. November 2025

Fisch an der Angel

Während unserer fast zwei Jahrzehnte im Ausland fand unser Familienurlaub immer am Meer statt. Echte Berge gab's keine. Was als "Berge" bezeichnet wurde, war in der Regel Rebellengebiet oder unzugänglich - oder beides. Darum war es eben jedes Jahr "Urlaub am Meer." Und dazu gehörte Angeln. Glücklicherweise gibt es noch Länder auf dieser Erde, die nicht alles im Leben durch Scheine und Gesetze regulieren und darum waren unsere Angelaktivitäten auch recht unkonventionell und "un-deutsch."  

Zunächst musste der Köder an die Angel. Den braucht man nämlich. Ohne Köder keinen Fisch. Die Köder suchten wir uns, bevor wir mit dem Schlauchboot rausfuhren. Und dann kam eine der für uns unangenehmsten Angelegenheiten des Angelsports: den Köder am Haken zu befestigen. Ach, wie oft ging uns der Köder verloren, bevor der erste Fisch ihn auch nur sah. Und wie oft kamen wir nach 2 Stunden mit leeren Netzen zurück. 'Trotz Köder keinen Fisch' hieß es dann. Aber wir hatten die Genugtuung, die Fische zumindest gut gefüttert zu haben.

Fische (oder zumindest Köder) an der Angel erinnern mich regelmäßig an ein Erlebnis, das ich vor vielen Jahren hatte. Seit Jahren (!) hegte ich Groll gegen einen Menschen, der mir Unrecht getan hatte. Nicht, dass ich täglich mit Bitterkeit zu kämpfen hatte. Aber, wenn immer ich irgendeine Arbeit tat, die mich an diesen Menschen erinnerte, kamen Unversöhnlichkeit und Groll hoch. "Wenn ich nur mit ‚Mr. Soundso' mal über diesen Menschen reden kann und erzählen kann, was mir an Unrecht geschehen ist, dann wird es mir besser gehen" - so dachte ich und hielt an der Bitterkeit fest, um irgendwann Rechtfertigung zu erfahren. "Den Menschen, der mich so verletzt hat, den lasse ich nicht so leicht von meiner Angel. Den halte ich mir, damit ich ihn einholen kann, wann immer es mir passt!"

Dann las ich ein Buch. Es ging u.a. um Vergebung, und ich musste feststellen, dass nicht der Andere, sondern ich selbst der Fisch an der Angel war. Bitterkeit und das Verlangen nach Rechtfertigung hielten nicht den Anderen an der Angel, sondern mich. Ich kam nicht davon weg. Über Jahre hinweg hatte ich gedacht, der Andere sei der Fisch. Jetzt wurde mir klar: Ich hing an der Angel. Ich war es, der NICHT frei war. Ich war es, der immer wieder eingeholt wurde. Ich erinnere mich an den Tag, an dem ich auf meine Knie ging, die Bitterkeit im Gebet an Gott abgab und Ihn bat, mich von der Angel zu nehmen. Ich vergab auch dem Anderen und verzichtete auf Rechtfertigung - und erfuhr die Freiheit, die nur Jesu geben kann.

Bitterkeit und Unversöhnlichkeit gehören wahrscheinlich zu den massivsten Bremsen im geistlichen Leben. Nicht zuletzt darum hat Jesus das Thema Vergebung immer wieder angesprochen. Unser Problem ist, dass wir unser Bedürfnis nach Rechtfertigung nicht aufgeben, unsere Rechte einklagen und dem Anderen nicht vergeben wollen. Ganz deutlich warnt uns unser Herr:

"Wenn ihr aber den Menschen ihre Verfehlungen nicht vergebt, so wird euch euer Vater eure Verfehlungen auch nicht vergeben." (Matthäus 6:15)

und gleichzeitig verspricht Er:

"Wenn euch nun der Sohn frei machen wird, so seid ihr wirklich frei." (Johannes 8:36)

Bist Du frei? Oder hängst Du noch an einer Angel? Jesus befreit! 

Zum Ewigkeitssonntag

Aus Anlass des Ewigkeitssonntags heute eine andere Gestaltung des gewohnten „Sonntag-Eintrags“. Das folgende Gebet stammt aus dem Buch „The Valley of Vision“ (Das Tal der Vision). Das Buch ist eine Sammlung puritanischer Gebete und Andachten. Die Puritaner waren eine Bewegung im 16. Und 17.  Jahrhundert. Dieser Eintrag wurde übersetzt und, wegen der alten Form der englischen Sprache leicht bearbeitet.

„Die Wiederkunft“

O Sohn Gottes und Sohn des Menschen,
Du wurdest Mensch, hast gelitten, bist auferstanden und aufgefahren
-  um meinetwillen;
Dein Weggang war kein Zeichen des Verlassens,
sondern ein Versprechen der Wiederkehr!
Dein Wort, Deine Verheißungen, Deine Sakramente zeigen Deinen Tod,
bis Du wiederkommst.

Dieser Tag ist für mich kein Schrecken, denn dein Tod hat mich erlöst,
dein Geist erfüllt mich,
deine Liebe belebt mich,
dein Wort leitet mich.

Ich habe dir vertraut, und du hast mein Vertrauen nicht enttäuscht;
ich habe auf dich gewartet, und ich habe nicht vergeblich gewartet. 
Du wirst kommen, um meinen Körper aus dem Staub zu erheben
und ihn wieder mit meiner Seele zu vereinen,
durch ein wunderbares Werk unendlicher Kraft und Liebe,
größer als das, was die Wasser der Ozeane begrenzt,
die Gezeiten kommen und gehen lässt,
die Sterne auf ihren Bahnen hält
und allen Geschöpfen Leben gibt.

Das Vergängliche wird Unvergänglichkeit annehmen,
das Sterbliche Unsterblichkeit,
dieser natürliche Leib, ein geistlicher Leib,
dieser entehrte Leib, ein herrlicher Leib,
dieser schwache Leib, ein Leib der Kraft.

Ich triumphiere jetzt in deinen Verheißungen, 
wie ich es auch tun werde, wenn sie sich erfüllen,
denn das Haupt kann nicht leben, wenn die Glieder tot sind;

Jenseits des Grabes gibt es Auferstehung, 
Gericht, Freispruch, Herrschaft.
 
Jedes Ereignis und jeder Umstand meines Lebens
wird behandelt werden –
die Sünden meiner Jugend, 
meine geheimen Sünden,
die Sünden, dich entehrt zu haben, 
deinem Wort nicht gehorcht zu haben,
die Sünden, die Ermahnungen der Geistlichen missachtet zu haben,
die Sünden, mein Gewissen verletzt zu haben –
alles wird gerichtet werden;

Und nach dem Gericht Frieden und Ruhe, Leben und Dienst,
Beschäftigung und Freude für deine Auserwählten!

O Gott, bewahre mich in diesem Glauben
und lass mich immer auf die Wiederkunft Christi warten.

Allen einen gesegneten Ewigkeitssonntag!