„Ich predige, als ob Christus gestern gekreuzigt worden wäre, heute auferstanden wäre und morgen wieder auf die Erde kommen würde.“ (Martin Luther)

Samstag, 15. Januar 2022

Das Derby

Und sie blieben beständig in der Lehre der Apostel
und in der Gemeinschaft und im Brotbrechen
und in den Gebeten. 
(Apostelgeschichte 2:42)

Vor Jahren hatte ein Bekannter Fußballtickets seiner Firma für ein Fußballderby bekommen und mich eingeladen, mitzufahren. Selbstverständlich trug ich Schal und Mütze in den Farben meines Vereins. Das Spiel fand allerdings im Stadion der gegnerischen Mannschaft statt.

Nun muss man wissen, dass so ein Derby eine brisante Sache ist. Es ist ein Spiel zweier Mannschaften, deren Orte nicht weit voneinander getrennt sind, wie zum Beispiel Köln und Mönchengladbach. Es können sogar 2 Mannschaften aus derselben Stadt sein, wie zum Beispiel Manchester City und Manchester United in England oder Hertha BSC Berin und Union Berlin.  

Als mein Bekannter und ich zum „gegnerischen Stadion“ kamen, konnten wir bereits eine Hundertschaft der Polizei erkennen, die viele Fans der Gastmannschaft zu ihrem eigenen Schutz ins Stadion eskortierten.

Da wir Karten für die Tribüne hatten, waren wir in einem Bereich, in dem es etwas gesitteter zuging. Als wir allerdings ins Stadion hineingingen, wurden wir aus den oberen Rängen wüst beschimpft. Meine Vereinsfarben erregten den Zorn anderer Fans. Ich war froh, dass ich in Gemeinschaft mit anderen war. Während des Spiels waren wir zwar deutlich in der Minderheit und von Anhängern des gegnerischen Vereins umgeben, aber hier und da saßen auch Fans mit meinen Farben – und so haben wir uns gegenseitig ermutigt.

Als Gotteskinder tragen wir die Vereinsfarben Jesu (Galater 5:22): Liebe, Freude, Frieden, Geduld, Freundlichkeit, Güte, Sanftmut und Enthaltsamkeit. Die passen allerdings nicht in das Stadion dieser Welt. Wir werden ausgepfiffen, denn wir jubeln Jesus zu, den die Welt ablehnt!  Wir stehen auf für die Ziele Jesu – während die Mehrheit sitzen bleibt.

Irgendwann wird das anstrengend. Wir brauchen Ermutigung. Wir brauchen Unterstützung und Bestätigung, dass wir nicht alleine sind. Wir brauchen Gemeinschaft – so nennt es die Bibel!

Keiner kann darauf verzichten. Jeder von uns hat nur ein bestimmtes Maß an Kraft. Wenn wir nicht in der Gemeinschaft mit anderen Gotteskindern gestärkt werden, werden wir schwach. Wir hören auf zu wachsen, und wir übernehmen mehr und mehr die Farben des gegnerischen Teams – manchmal, ohne es zu merken (oder ohne es merken zu wollen). Die ersten Christen blieben beständig in Gemeinschaft!

Wer ernsthaft im Glauben und in der Liebe zu Jesus wachsen möchte, dem zeigt Gottes Wort, dass es nicht ohne Gemeinschaft geht. Gotteskinder sind Familie – Brüder und Schwestern, die einander lieben und deren Gemeinschaft miteinander in der Gegenwart Gottes etwas ganz Besonderes ist – unerlässlich für gesundes Wachstum. Davon spricht auch Hebräer 10:25:

Lasst uns unsere Zusammenkünfte nicht versäumen, wie einige es tun, sondern ermutigt und ermahnt einander, besonders jetzt, da der Tag seiner Wiederkehr näher rückt!

Ich möchte Dich ermutigen, morgen den Gottesdienst Deiner Gemeinde zu besuchen, sofern es Dir gesundheitlich möglich ist. Die Bibel verspricht Gottes Gegenwart, wo Sein Volk Ihm Lieder singt (Psalm 22:4):

Du bist doch heilig, du wohnst dort,
wo dein Volk Israel dir Loblieder singt.

Wir laden ein zu unserem Gottesdienst:

Calvary Chapel Freier Grund 
Bitzegarten 5
57290 Neunkirchen
Beginn:10:30 Uhr

Freitag, 14. Januar 2022

Psalm 62

Morgen geht's weiter mit einer neuen Andacht.

PSALM 62

1 Dem Vorsänger. Für Jeduthun. Ein Psalm Davids.
2 Nur auf Gott wartet still meine Seele; von ihm kommt meine Rettung.
3 Nur er ist mein Fels und mein Heil, meine sichere Burg; ich werde nicht allzu sehr wanken.
4 Wie lange lauft ihr alle Sturm gegen einen Mann und wollt ihn zertrümmern wie eine überhängende Wand, eine rissige Mauer?
5 Sie planen nur, ihn von seiner Höhe hinabzustoßen; sie haben Wohlgefallen an Lüge; mit ihrem Mund segnen sie, aber im Herzen fluchen sie. (Sela.)
6 Nur auf Gott wartet still meine Seele; denn von ihm kommt meine Hoffnung.
7 Nur er ist mein Fels und mein Heil, meine sichere Burg; ich werde nicht wanken.
8 Auf Gott ruht mein Heil und meine Ehre; der Fels meiner Stärke, meine Zuflucht ist in Gott.
9 Vertraue auf ihn allezeit, o Volk, schüttet euer Herz vor ihm aus! Gott ist unsere Zuflucht. (Sela.)
10 Nur ein Hauch sind die Menschenkinder, ein Trug die Herrensöhne; auf der Waage steigen sie empor, sind allesamt leichter als ein Hauch!
11 Verlasst euch nicht auf erpresstes Gut und setzt nicht trügerische Hoffnung auf Raub; wenn der Reichtum sich mehrt, so hängt euer Herz nicht daran!
12 Eines hat Gott geredet, zweierlei ist’s, was ich gehört habe: dass die Macht bei Gott steht;
13 bei dir, o Herr, steht aber auch die Gnade, denn du vergiltst einem jeden nach seinem Tun!

Donnerstag, 13. Januar 2022

Wenn Gott tot wäre ...

„Was wäre eigentlich, wenn Gott heute sterben würde? Wäre irgendetwas anders in deinem Leben? Liefe das Gemeindeleben im gleichen Trott weiter?“ 

Das lässt einen schon überlegen, oder? Wieviel in meinem Leben wird eigentlich von Gott bestimmt? Wo kommt Er spürbar in meinem Leben vor? 

Ich befürchte, dass die meisten Christen es vielleicht gar nicht merken würden, wenn Gott heute sterben würde. Sie würden morgens aufstehen, frühstücken, zur Arbeit gehen / den Haushalt versorgen oder beides, telefonieren, Mittagspause machen, was einkaufen, Abendessen, auf die Geburtstagsfeier gehen oder Tatort gucken und sich abends müde ins Bett legen, um am nächsten Morgen aufzustehen, zu frühstücken, zur Arbeit zu gehen ... 

Würden wir es merken, wenn Gott heute sterben würde? Wäre heute Sonntag, würden wir (vielleicht) zum Gottesdienst gehen, ein paar Lieder singen, etwas in den Klingelbeutel werfen, uns die Predigt anhören, uns mit einigen Freunden unterhalten und wieder nach Hause gehen. Würden wir mitkriegen, dass Gott gar nicht da war? 

Wie leicht ist es, eine Art Christenleben zu führen, in dem Gott einen repräsentativen Platz hat, in dem bestimmte Muster eingehalten werden – aber die innige Beziehung zu Gott fehlt! Ein „formal-christliches Leben“ ohne Gottes Realität zu erfahren.  In solch einem Leben würde ein gestorbener Gott kaum auffallen. Alles in unserer Woche und am Wochenende würde weiterlaufen wie bisher, ohne, dass wir etwas vermissen würden. 

Alles traurige Gedanken, nicht wahr? Hier kommt die Aufmunterung:

Gott ist nicht gestorben und wird nicht sterben! Niemals! Er kann gar nicht sterben, denn Er ist der ewige Gott, von Ewigkeit zu Ewigkeit.
 
„Ehe denn die Berge wurden
und die Erde und die Welt geschaffen wurden,
bist du, Gott, von Ewigkeit zu Ewigkeit. (Psalm 90:2)
 
Und Er ist aktiv, erkennbar und im Alltag erfahrbar. Seinem Volk sagt Er in 2 Mose 6:7:
 
“Ich will euch annehmen zu meinem Volk
und will euer Gott sein, dass ihr's erfahren sollt,
dass ich der HERR bin.“
 
Erkennst und erfährst Du Ihn nicht in Deinem Alltag, würdest Du Ihn auch nicht vermissen, wenn Er heute sterben würde. Dann ist es allerhöchste Zeit, Ihn wieder neu und intensiv zu suchen. Andernfalls verfällst Du in einen mitunter tödlichen geistlichen Schlaf.
 
Suchet mich, so werdet ihr leben. (Amos 5:4)
 
Gott ist erfahrbar! Jeden Tag möchte Er uns begegnen! „Mache dich bereit, deinem Gott zu begegnen!“ ruft der Prophet Amos Gottes Volk zu. Jesus lebt und ist bereit, Dir heute zu begegnen!
 

Mittwoch, 12. Januar 2022

Noch immer an der Bettkante?

Die Geschichte berichtet von dem kleinen Dirk, der aus dem Bett gefallen war. Als seine Mutter ihn fragte, was denn passiert sei, antwortete Dirk: „Weiß ich auch nicht. Ich glaube, ich bin zu nahe an der Stelle geblieben, an der ich eingestiegen bin. Das hatte der kleine Dirk wohl richtig erkannt. Er war zu nahe an der Bettkante geblieben. Da, wo er ins Bett eingestiegen war, da war er liegen geblieben, statt sich weiter in die Mitte zu bewegen.

So etwas passiert uns Erwachsenen natürlich nicht. Zumindest nicht im richtigen Leben.

Oder passiert uns vielleicht doch Ähnliches? Vielleicht im geistlichen Leben? Es ist so einfach, im Glauben an der Stelle zu bleiben, wo wir eingestiegen sind … da auszuruhen und uns nie weiter zu bewegen.

Stell´ Dir mal einen Zeitpunkt vor in nicht allzu ferner Vergangenheit in Deinem Leben; sagen wir: 1-2 Jahre. Stell´ Dir diese 1-2 Jahre mal in Erinnerung vor. Bereit?

Jetzt frag Dich: Wie hat sich mein geistliches Leben in den letzten 1-2 Jahren entwickelt? Meine Beschäftigung mit Gottes Wort, meine Loyalität und Liebe zu meiner Gemeinde und  den Geschwistern, meine Bereitschaft dem Herrn zu geben … von meiner Kraft, meiner Zeit, meinen Finanzen – oder auch der Bereich des Gebets!  Wie lautet Deine Antwort? Bist Du im Glauben gewachsen – oder stehst Du noch, wo Du vor 1–2 Jahren – oder länger – standst?

Der Hebräerbrief ermutigt uns, zu wachsen. Es heißt in Hebräer 6:1 (NLB):

Lasst uns daher aufhören, ständig die Grundaussagen der Lehre von Christus zu wiederholen. Wir wollen vielmehr weitergehen und im Verständnis reifer werden. Wir müssen doch nicht immer wieder neu erklären, wie wichtig es ist, dass wir von allen bösen Taten umkehren und an Gott glauben.

In Epheser 4:15 (NLB) lesen wir: „Lasst uns Christus ähnlicher werden.“ Auch der Apostel Petrus lehrt in 2 Petrus 3:18 (NLB): Wachst aber in der Gnade und Erkenntnis unseres Herrn und Retters Jesus Christus!

Kein Christ sollte an der Bettkante liegen bleiben, wo er bei der Bekehrung eingestiegen ist. Wachstum ist das sichere Zeichen geistlicher Gesundheit – und darum so wichtig. Der Evangelist und Autor, Brennan Mannnig, sagt über Wachstum im Glauben:

Unser geistliches Wachstum als Christen ist wichtiger als unsere berufliche Fortbildung - als Klempner, Sachbearbeiter oder Software-Entwickler.

Solche Aussagen muss man erst mal schlucken. Viele werden sich fragen: Will ich das überhaupt? Ist mir geistliches Wachstum so wichtig, dass ich tatsächlich bereit bin, in allem zuerst nach Gottes Willen und nach geistlichem Wachstum zu trachten?

Wachstum ist aber das Normale, das Gesunde!  Wenn ein 5 -jähriges Kind aufhört zu wachsen, würde man mit ihm zum Arzt gehen, denn dann wäre klar: irgendetwas läuft da falsch. Gleicherweise, wenn wir in den letzten Jahren kein Wachstum in unserem geistlichen Leben feststellen können, müssen wir Hilfe suchen. Hilfe finden wir in Gottes Wort. Gottes Wort zeigt uns auf, was wir benötigen, um zu wachsen. Was war der Nährboden, auf dem die junge Gemeinde der Apostelgeschichte und die ersten Jünger Jesu wuchsen. Die Antwort finden wir in Apostelgeschichte 2:42:

Und sie blieben beständig in der Lehre der Apostel und in der Gemeinschaft und im Brotbrechen und in den Gebeten.

Wenn wir es akzeptieren wollen, werden hier 4 Bereiche erwähnt, die der jungen Gemeinde und den ersten Christen Glaubensstärke verliehen.

Lass Dich von Apostelgeschichte 2:42 inspirieren. Denk über die 4 Bereiche nach und lass sie zu Wachstumskatalisatoren und Stabilitätsfaktoren in Deinem persönlichen Leben mit Jesus werden. Bleib nicht an der Bettkannte liegen; beweg Dich mit Jesus!

Unsere wöchentliche Bibelstunde fällt heute Abend zugunsten der Allianzgebetswoche aus.

Dienstag, 11. Januar 2022

Gottes Verheißungen im 1. Timotheusbrief

Fast möchte ich mir 1 Timotheus 4:8 auf die Brust tätowieren lassen. Warum? Mit zunehmendem Alter scheint mir das Fitnesscenter immer mehr zur Notwendigkeit zu werden.

Wer viel sitzende Tätigkeiten ausübt, muss sich Bewegung, Ausdauer und Muskelaufbau (oder zumindest Erhalt) woanders holen. Das geschieht in meinem Fall im lokalen Fitnesscenter. Es ist eine Hass-Liebe. Es kostet Zeit, ist anstrengend, lässt einen schwitzen und bedarf der Regelmäßigkeit. Und was hat 1 Timotheus 4:8 damit zu tun? Nun, zu Beginn des Verses heißt es klipp und klar: „Die leibliche Übung nützt wenig!

Denn die leibliche Übung nützt wenig,
die Gottesfurcht aber ist für alles nützlich,
da sie die Verheißung für dieses
und für das zukünftige Leben hat.
(1 Timotheus 4:8)

Wollte man das Wort Gottes unredlich verkürzen, könnte man den ersten Teil des Verses als Lebensmotto fürs Alter wählen. Aber das „wenig“ steht hier im Verhältnis zu „alles“ und die „leibliche Übung“ steht im Gegensatz zur „Gottesfurcht“. Natürlich ist der Wert aller leiblicher Übung extrem wenig im Vergleich zum Wert der Gottesfurcht. Warum?

Die leibliche Übung gibt ein vages Versprechen, dass sie unserem Körper (vielleicht auch noch der Seele) guttun wird. Gott verheißt uns jedoch, dass Gottesfurcht für alles nützlich ist, in dieser Welt, wie auch in der zukünftigen.

Diese Verheißung im 1. Timotheus wird bestätigt durch eine weitere Verheißung 2 Kapitel später. In 1 Timotheus 6:6 verheißt Gott:

Es ist allerdings die Gottesfurcht
eine große Bereicherung,
wenn sie mit Genügsamkeit verbunden wird.

Das griechische Wort für Genügsamkeit ist “autarkeia”. Es bezieht sich auf Zufriedenheit mit den Umständen unter denen man lebt. Stoische Philosophen wertschätzten Genügsamkeit, weil sie auf SELBSTgenügsamkeit hinwies. Paulus aber spricht von Genügsamkeit, die ihre Wurzeln in Jesus findet. In Philipper 4:11-13 lesen wir:

Nicht wegen des Mangels sage ich das; ich habe nämlich gelernt, mit der Lage zufrieden zu sein, in der ich mich befinde. 12 Denn ich verstehe mich aufs Armsein, ich verstehe mich aber auch aufs Reichsein; ich bin mit allem und jedem vertraut, sowohl satt zu sein als auch zu hungern, sowohl Überfluss zu haben als auch Mangel zu leiden. 13 Ich vermag alles durch den, der mich stark macht, Christus.

Das deckt sich mit einer weiteren Verheißung in 1. Timotheus 6:17. Hier spricht Paulus die Reichen an, ihre Hoffnung auf den lebendigen Gott zu setzen. Warum? Paulus begründet: Weil Er es ist, „der uns alles reichlich zum Genuss darreicht.“

Was für gewaltige Worte „alles … reichlich … zum Genuss.“ Das verheißt uns Gott.

Ich werde wohl meine Mitgliedschaft im Fitnesscenter nicht aufgeben. „Ein wenig“ scheint sie ja doch nütze zu sein – zumindest in diesem Leben. Aber konzentrieren soll sich mein Leben auf Jesus. Wachstum und Leben in der Gottesfurcht ist für alles nütze, auf der Erde und im Himmel, im Leben und im Sterben. Zufriedenheit durch Gottesfurcht im Leben und zukünftige Herrlichkeit durch Gottesfurcht im Sterben – das hört sich tatsächlich an wie das Maß aller Dinge. Der Herr segne Dich!

Montag, 10. Januar 2022

Vergebung - Vergeben - funktioniert das?

Wenn wir aber unsere Sünden bekennen,
so ist er treu und gerecht,
dass er uns die Sünden vergibt
und uns reinigt von aller Ungerechtigkeit.

1 Johannes 1:9

Folgenden Buchauszug zum Vers las ich kürzlich in einem FB Eintrag:

Nach einem Gottesdienst sprach mich ein älterer Herr an. Schon als ich ihn von Weitem sah, dachte ich: Das ist ein schwer belasteter Mensch. Er bewegte sich so, als ob er schon jahrelang eine schwere Last auf seinen Schultern tragen würde 

Er reichte mir die Hand, seufzte und flüsterte: "Ich war ein Nazi und habe viele schlimme Dinge getan. Vor einigen Jahren habe ich Jesus in mein Herz eingeladen und um Vergebung gebeten. Dann hat Gott mir die Augen für Sein Volk geöffnet. Danke für Ihre Predigt. Doch ich bin mir nicht sicher, ob Gott mir meine Sünden gegenüber Seinem Volk vergeben will".

Ich musste unwillkürlich an all meine Verwandten denken, die von den Nazis ermordet worden waren. Die ganzen Erinnerungen überfluteten mich. Ganz taub wurden meine Hände. Nein, ich kann doch diesem Menschen nicht meine Hand geben! Das wäre Verrat an meinen ermordeten Verwandten und Millionen von unschuldigen jüdischen Opfern. Nein, Gott, das kannst du von mir doch nicht erwarten. Das wäre eine Zumutung! 

Jahre später las ich das Buch "Zuflucht" von Corrie ten Boom. Sie hatte ähnliches erlebt, als sie dem Peiniger ihrer Schwester begegnete. Gott mutet uns manchmal gerade solche Dinge zu, die uns durch Schmerz führen, um uns zu heilen und auf größere Aufgaben vorzubereiten. Wenn ich die geistliche Barriere in solchen Situationen nicht überwinde, werde ich in Zukunft immer wieder versagen. 

Ich erblickte in den Augen meines Gegenübers den tiefen Schmerz über die Schuld der Vergangenheit, aber ich war unfähig, aus eigener Kraft irgendetwas zu sagen oder zu tun. Also schrie ich innerlich zum Herrn. Und er rührte mein Herz an, sodass ich diesem zerbrochenen Mann meine Hand geben könnte. So trafen sich unsere zitternden Hände.

Dann sprach ich ihm die Worte des Apostel Johannes zu: "Doch wenn wir ihm unsere Sünden bekennen, ist er treu und gerecht, dass er uns vergibt und von allem Bösen reinigt" (1.Johannes 1,9).

Sie hätten diesen Mann nachher sehen sollen. Seine Haltung und sein Gang waren völlig verändert! Er hatte seine schwere Last bei Gott abgegeben und ihm war sogar von einem Juden vergeben worden. Mit Gottes Kraft können wir vergeben, auch wenn wir nicht vergessen. 

Dabei musste ich an die vielen denken, die ebenfalls eine Schuld aus der Vergangenheit mit sich herumschleppen. Sie können ihre Last nur loswerden, wenn sie sich zu ihrer Schuld bekennen und im Namen Jesu Vergebung erfahren. Gott kann und will allen, die unter ihrer schlimmen Nazivergangenheit leiden, vergeben, wenn sie ihre Schuld bekennen. Er kann und will sie heilen und ihnen ein neues Herz schenken. Ein Herz, das die Juden nicht mehr hasst, sondern segnet. *

Soweit der Buchauszug. Solche bewegenden, machtvollen Zeugnisse erinnern uns alle immer wieder daran, dass unser Herr und Retter, Jesus, alle Macht hat, alle Sünden zu vergeben, die bekannt und am Kreuz abgeladen werden. Dazu lädt Er Dich und mich heute ein!

* Auszug : "Hilfe, Jesus, ich bin ein Jude!"; 2020 SCM Hänsler; 2. überarbeitete Auflage 2021

 

Einladung zum kostenlosen Seminar @ CCFG "Crashkurs zur Sexualerziehung in der Familie"          (für mehr Information klick aufs Bild)

Sonntag, 9. Januar 2022

Herzliche Einladung zum Gottesdienst!

  

Heute wieder mit Sonntagszitat am Schluss

Predigt:
Das Buch Haggai

Haggai 1:1So spricht der HERR der Heerscharen: Dieses Volk sagt: »Es ist noch nicht die Zeit, zu kommen, die Zeit, um das Haus des HERRN zu bauen!«
3 Da erging das Wort des HERRN durch den Propheten Haggai folgendermaßen:
4 Ist es aber für euch an der Zeit, in euren getäfelten Häusern zu wohnen, während dieses Haus in Trümmern liegt?
5 Und nun, so spricht der HERR der Heerscharen: Achtet doch aufmerksam auf eure Wege!

12 Da hörten Serubbabel, der Sohn Schealtiels, und Jeschua, der Sohn Jozadaks, der Hohepriester, und der ganze Überrest des Volkes auf die Stimme des HERRN, ihres Gottes, und auf die Worte des Propheten Haggai, weil der HERR, ihr Gott, ihn gesandt hatte; und das Volk fürchtete sich vor dem HERRN.
13 Da sprach Haggai, der Bote des HERRN, im Auftrag des HERRN zum Volk: Ich bin mit euch!, spricht der HERR.

Haggai 2:1 Am einundzwanzigsten Tag des siebten Monats erging das Wort des HERRN durch den Propheten Haggai folgendermaßen:
2 Rede doch zu Serubbabel, dem Sohn Schealtiels, dem Statthalter von Juda, und zu Jeschua, dem Sohn Jozadaks, dem Hohenpriester, und zu dem Überrest des Volkes und sprich:
3 Wer ist unter euch übrig geblieben, der dieses Haus in seiner früheren Herrlichkeit gesehen hat? Und wie seht ihr es jetzt? Ist es nicht so viel wie nichts in euren Augen?
4 Aber nun sei stark, ...

Anbetung - Gottes Wort 
Gebet - Gemeinschaft
 
Calvary Chapel Freier Grund 
Bitzegarten 5
57290 Neunkirchen
Beginn:10:30 Uhr

HIER findest Du weitere Information über unseren Gottesdienst
 
Sonntagszitat: 

Der Herr gibt mir immer die Gnade, 
für den heutigen Tag zu leben; 
nicht in der Zukunft oder in der Vergangenheit soll ich leben, 
sondern heute! Heute mit Ihm!
(Corrie ten Boom)

Es gibt keine Zeitprobleme, nur Prioritätenprobleme.
(Arno Backhaus)
 
Unsere erste Priorität muss es sein, 
zuerst nach dem Reich Gottes 
und Seiner Gerechtigkeit zu trachten.
(William MacDonald)