Es gibt Dinge im Leben, die werden völlig
überschätzt, während andere unterschätzt werden. Auch im geistlichen Leben wird manches unterschiedlich
beurteilt. Gefährlich unterschätzt wird unsere persönliche Zeit mit Jesus, von
vielen Stille Zeit oder Morgenandacht genannt.
Ich las eine interessante Geschichte aus der Zeit
der öffentlichen Telefonzellen.
Ein Besucher – Tourist, Geschäftsmann – was immer
– war in Amerika angekommen, merkte aber schnell, dass vieles in diesem Land
anders war. Eines Abends wollte er jemanden anrufen und betrat eine öffentliche
Telefonzelle. Die erwies sich jedoch als unterschiedlich von den Telefonzellen
seines eigenen Landes.
Es dämmerte bereits und es fiel ihm schwer, die
Nummer im Telefonbuch zu finden. Er sah zwar, dass in der Decke eine Leuchte
angebracht war, aber er fand keinen Lichtschalter u. wusste nicht, wie die
Lampe anging.
Als er nochmals versuchte, in der Dämmerung die
Nummer im Telefonbuch zu finden, sah ihn ein Fußgänger in seiner Not und kam ihm
zu Hilfe. „Guter Mann,“ sagte der, „wenn sie das Licht anhaben
möchten, müssen Sie die Türe zumachen.“
Tatsächlich! Der Mann zog die Türe hinter sich
zu und sofort ging das Licht an. Er fand die Nummer seines Freundes und konnte ihn
kontaktieren.
Was hat diese Geschichte mit der
„Stillen Zeit“ eines Christen zu tun? Die Geschichte weist uns darauf hin, wie
wichtig es ist, die Türe hinter uns zu schließen, wenn uns das Licht angehen
soll, damit wir mit unserem Freund, Jesus, Kontakt aufnehmen können.
Völlig unterschätzt wird diese
tägliche Zeit mit unserm Herrn, mit tragischen Folgen. Christen wundern sich,
warum ihnen die Freude fehlt, warum sie nichts „von Gott hören“, warum sie
keinen Kontakt mit Gott haben, warum ihr Leben so mühsam verläuft, warum sie
nichts „sehen“ von Gottes Licht und Macht, warum sie keinen Mut zum Zeugnis
haben und auch gar nicht wüssten, was sie sagen sollten.
Frage Dich mal: machst Du die Türe
zu, damit Gottes Licht angehen kann? Lass mich einige Vorschläge machen, die mir
helfen, die Türe zu schließen, damit mir Gottes Licht angeht:
·
Lies Gottes Wort bevor Du zur Lokalzeitung
greifst. Wenn Du an Jesus glaubst, weißt Du auch, dass die Bibel wichtiger ist
als Erstlektüre als die neusten Nachrichten.
·
Lass Handy und Telefon klingeln. Wenn Du in
einer wichtigen Besprechung bist, schaltest Du es auch auf stumm. Gott ist
Deiner ungeteilten Aufmerksamkeit würdig.
·
Geh früh genug ins Bett. Das mag hart sein, denn
die besten Filme kommen oft spät. Hier geht es schlicht und einfach darum, zu
entscheiden, was mir mehr wert ist. Wenn es der Film am Abend ist, ist Dein
Problem nicht die Stille Zeit, sondern dann steckt der Wurm schon tief in
Deinem Glaubensleben.
·
Wenn Du ein Abendmensch bist und Deine Stille
Zeit lieber Abends machst, mach sicher, dass nicht Fernsehen, Geselligkeit oder
Verpflichtungen die Stille Zeit auf ein paar Pflichtminuten reduzieren. Das
bringt wenig bis nichts.
·
Leg eine Zeit fest, die Deine persönliche Zeit
ist mit Jesus. Ob morgens, abends in der Mittagsstunde oder sonst wann: setz
eine feste Zeit jeden Tag für Jesus beiseite. Mach die Türe zu und lass das
Licht (Gottes) angehen.
Wir Christen unterschätzen oft, wie wichtig unsere
persönliche Zeit mit dem Herrn ist. Je länger wir es versäumen, die Türe
hinter uns zuzuziehen, um mit Jesus Gemeinschaft zu haben, umso deutlicher
werden die Spuren davon in unserm Leben. Je länger wir das tägliche Manna
auslassen, umso größer wird unsere geistliche Appetitlosigkeit, ohne dass wir
es merken. Aber die Menschen um uns herum, die merken es.
Vernachlässige
nicht Deine tägliche Zeit mit dem Herrn. Und wenn sie unregelmäßig ist, beginne
mit 10 Minuten jeden Tag. Lerne es, täglich Zeit mit Jesus zu verbringen. Und dann
stocke irgendwann auf. Du wirst merken, Du wirst immer mehr Zeit in der
Telefonzelle mit Jesus verbringen wollen.
„Ich freue mich über dein Wort wie einer,
der große Beute findet.“ (Psalm 119:162)