„Ich predige, als ob Christus gestern gekreuzigt worden wäre, heute auferstanden wäre und morgen wieder auf die Erde kommen würde.“ (Martin Luther)

Samstag, 9. Mai 2020

Epaphroditus

Am vergangenen Mittwoch haben wir uns an unserem Jüngerschaftsabend Gedanken gemacht über Epaphroditus, einen glaubensfrohen und risikofreudigen Nachfolger Jesu. In nur einem Vers erhält er von Paulus 5 Beschreibungen (Philipper 2:25):

Doch habe ich es für notwendig erachtet,
Epaphroditus zu euch zu senden,
meinen Bruder und Mitarbeiter und Mitstreiter,
der auch euer Gesandter ist u. Diener meiner Not;

Epaphroditus wird von Paulus bezeichnet als Bruder, Mitarbeiter, Mitstreiter, Gesandter und Diener seiner Not. Als “Mitstreiter” und “Mitarbeiter” würde so mancher sich freiwillig melden. Aber “Gesandter”, also Laufbursche oder lediglich “Bruder” – lohnt sich dafür der Einsatz?

Hier ist ein Beispiel für einen Bruder (Schwester-)dienst am Nächsten, einen einfachen, untheologischen, ungesehenen Dienst für Jesus, der dennoch die gleiche Risikofreudigkeit voraussetzt wie der Dienst des Epaphroditus, der das Risiko für Jesus nicht scheute:

Im Beispiel geht es um Fanny Crosby, die blinde Dichterin vieler bekannter und segensreicher Lieder, u.a. „Seliges Wissen, Jesus ist mein“, „Sicher in Jesu Armen“, „O Gott Dir sei Ehre“ oder „Gott wird dich tragen“.

Fanny Crosby
Diese blinde Fanny Crosby stand im Alter eines Tages in einer Straßenmission in New York.
Vor ihr standen und saßen einer Menge obdachloser, drogenabhängiger und alkoholkranker Männer und hörten ihre Frage: "Gibt es hier einen jungen Mann, der keine Mutter hat?"

Ein junger Mann hob schüchtern die Hand. Er erzählte, dass seine Mutter starb, als er noch sehr jung war. Daraufhin bat Fanny Crosby diesen jungen Mann, nach vorne zu kommen. Sie  umarmte ihn und küsste ihn auf die Wange.

Dieses Geschehen berührte ihr eigenes Herz so sehr, dass sie in dieser Nacht nach Hause ging und das (im englischsprachigen Raum) sehr bekannte Lied schrieb: “Rescue the perishing” – in dem es heißt: ‘Rette die Verlorenen, kümmere dich um die Sterbenden, reiße sie voll Mitleid aus der Sünde und dem Grab, weine über den Irrenden, richte die Gefallenen auf! Sag ihnen von Jesus dem mächtigen Retter.

Viele Jahre später wollte ein Evangeliumssänger auf einer Veranstaltung mit dem Evangelisten Dwight L. Moody dieses Lied singen. Bevor er zu singen begann, erzählte er die Geschichte, wie es zustande kam. Als er erzählte, sprang ein Mann mittleren Alters auf und rief: „Ich war das! Ich bin der junge Mann, über den sie geschrieben hat. Sie küsste mich. Ich konnte das niemals vergessen.“

Infolge dieses mütterlichen Kusses einer alten, blinden Christin, kam ein junger, gestrandeter Mann zu Jesus und sein ganzes Leben wurde verändert! Das war ein untheologischer, unscheinbarer Dienst am Nächsten. Außerdem kostete es sicher viel Mut, dieses Kussrisiko einzugehen

Egal, ob Dein Dienst groß oder klein ist, gesehen wird oder im Verborgenen geschieht, folge den Spuren von Epaphroditus, von Fanny Crosby, die den Fußspuren Jesu folgten und das Risiko einer mutigen Nachfolge nicht scheuten.

Wir laden ein: 
Livestream Gottesdienst @ www.ccfg.de
Sonntag: 10:30 Uhr
Bitte auch Bekanntmachung zu zukünftigen Veranstaltungen 
vor dem Gottesdienst und hier im Blog beachten

Freitag, 8. Mai 2020

Zwischenruf!

Zwischenruf! – von Mördern, Verbrechern und Pastor Olaf Latzel!

Aufgrund neuer Entwicklungen ein Zwischenruf zum Stand der Dinge. 
HIER klicken!

Gott, gib mir ...

Wer dieses Gebet ursprünglich geschrieben und vermutlich auch gebetet hat, ist nicht mit Sicherheit geklärt. Verschiedene Namen werden ins Feld geführt, darunter Franz Hengsbach, Dietrich Bonhoeffer, Ignatius von Loyola und Franz von Assisi. Wahrscheinlicher aber stammt das Gebet aus der Feder und dem Herzen des amerikanischen Pfarrers, Reinhold Niebuhr. Er betete – und vor allem die ersten 3 Bitten fanden weite Verbreitung als Zitat:

Gott, gib mir die Gelassenheit,
Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann,
  den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann,
  und die Weisheit,
das eine vom anderen zu unterscheiden.

  Einen Tag nach dem anderen zu leben,
  einen Moment nach dem anderen zu genießen.
  Entbehrung als einen Weg zum Frieden zu akzeptieren,
  sie anzunehmen, wie Jesus es tat:
  diese sündige Welt, wie sie ist,
  und nicht, wie ich sie gern hätte,
  zu vertrauen, dass Du alles richtig machen wirst,
  wenn ich mich Deinem Willen hingebe,
  sodass ich in diesem Leben ziemlich glücklich sein möge
  und im nächsten Leben für immer überglücklich.
  Amen.

In einer Zeit, in der wir bombardiert werden mit dem Schrei nach Veränderung und der Notwendigkeit zur Veränderung sind uns doch oftmals die Hände gebunden. Christen können dankbarerweise auch mit gebundenen Händen beten. Aber manches Leid, manche Not steht außerhalb unseres Einflussbereichs. Paulus konnte die Sklaverei im römischen Reich nicht abschaffen. Das war auch nicht sein göttlicher Auftrag. Aber er half sowohl christlichen Sklaven wie auch christlichen Besitzern, einander anzunehmen und sich biblisch zu verhalten.

Obwohl die Juden es hofften, war Jesus nicht gekommen, um das römische Reich auf den Kopf zu stellen und Caesar, Herodes oder Pilatus Paroli zu bieten. Sein Auftrag war ein geistlicher, der eines Seelenretters. Und auch die anderen Apostel, die sich tatsächlich im Namen und Auftrag Jesu in alle Himmelsrichtungen verbreiteten, mussten mancherlei Unannehmlichkeiten auf sich nehmen. Aber sie erlaubten es sich nicht, ihre Gelassenheit über Dingen, Widerständen oder Personen zu verlieren, die nicht änderbar waren.

Andererseits gingen sie mit dem Mut und der Bereitschaft von Märtyrern ans Werk, wenn es darum ging, Situationen anzugehen, die notwendige Veränderungen erforderten zur Ehre Jesu. Paulus fand so klare Worte, dass in ganz Kleinasien der Absatz von Götzenbildern sank, weil immer mehr Menschen zum Glauben an Jesus fanden. Die Apostel scheuten keine Leiden, das Leben aus Gnade über dem Leben aus dem Gesetz heraus zu lehren. Oft mit hohen Kosten.

Immer aber spielte Jesus die Hauptrolle. Musste etwas verändert werden, damit das Reich Gottes gebaut würde – und lag die Mitarbeit dazu in ihrer Macht als Zeugen Jesu Christi – dann packten sie mit an. Ging es nicht um Jesus, oder lag es außerhalb ihres Auftrags, dann konzentrierten sie ihre Kraft auf das, wozu sie berufen waren. Ob es ihnen manchmal schwer fiel, das eine zu tun und das andere zu lassen? Dazu schweigt die Bibel. Wir wissen es nicht!

Gott, gib mir die Gelassenheit,
Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann,
  den Mut,
Dinge zu ändern, die ich ändern kann,
  und die Weisheit,
das eine vom anderen zu unterscheiden.

Macht das Reich Gottes zu eurem wichtigsten Anliegen,
lebt in Gottes Gerechtigkeit,
und er wird euch all das geben, was ihr braucht.
(Jesus in Matthäus 6:33; NLB)

Eine gute Nachrichte (aktualisiert: 8.5.20) gibts HIER

Donnerstag, 7. Mai 2020

Eine lehrreiche, hinduistische Legende

Eine alte, hinduistische Geschichte erzählt von einem Tigerjungen, das von Ziegen aufgezogen wurde. Das Junge lernte, Gras zu fressen, zu meckern und sich wie eine Ziege zu benehmen.

Eines Nachts griff ein echter Tiger die Ziegen an, und die stoben in alle Richtungen auseinander. Nur das Tigerjunge weidete und blökte wie eine Ziege, hatte aber keine Angst.

Der alte Tiger brüllte: "Was machst du hier und lebst bei diesen feigen Ziegen?" Er packte das Junge am Nacken, zog es zu einem Teich und sagte: „Schau, wie sich unsere Gesichter im Wasser spiegeln! Jetzt weißt du, wer du bist und wo du hingehörst.

Der Tiger nahm das Junge mit nach Hause und brachte ihm bei, wie man Tiere fängt, Fleisch frisst, brüllt und sich wie ein Tiger verhält. So entdeckte das Tigerjunge sein wahres Selbst.

Eine nette Geschichte … mit Lektion. Lasst uns gemeinsam zum klaren Wasser des Wortes Gottes gehen und hineinschauen. Lasst uns sehen, was das Wort Gottes zurückspiegelt, wenn wir hineinschauen:

Darum: Ist jemand in Christus, so ist er eine neue Schöpfung;
das Alte ist vergangen; siehe, es ist alles neu geworden!
(2 Korinther 5:17)

So viele ihn aber aufnahmen, denen gab er Vollmacht,
Kinder Gottes zu werden, denen, die an seinen Namen glauben.
(Johannes 1:12)

Ihr aber seid ein auserwähltes Geschlecht,
ein königliches Priestertum, ein heiliges Volk,
ein Volk des Eigentums, damit ihr die Tugenden dessen verkündet,
der euch aus der Finsternis berufen hat
zu seinem wunderbaren Licht.
(1 Petrus 2:9)

Aber in diesem allen sind wir mehr als Überwinder
durch den, der uns geliebt hat.
(Römer 8:37)

So, geschafft! Wir haben uns vom Wort Gottes widerspiegeln lassen, was wir durch Jesus heute sind: Eine neue Kreatur, Kinder des lebendigen Gottes. Wir sind auserwählte, königliche Priester, heilig, Gottes Eigentum und berufen, unseren Retter zu bekennen. Und das alles als solche, die durch Jesus mehr als Überwinder sind.

Das offenbart uns der Spiegel des Wortes Gottes. Das sind Gottes Gedanken über uns. Aber ACHTUNG! Es gibt eine Gefahr (Jakobus 1:23+24):

Denn wenn jemand ein Hörer des Worts ist
und nicht ein Täter, der gleicht einem Menschen,
der sein leibliches Angesicht im Spiegel beschaut;
denn nachdem er sich beschaut hat, geht er davon
und vergisst von Stund an, wie er aussah.

Was Du im Spiegel des Wortes Gottes gesehen hast, solltest Du nicht vergessen. Das schwächt! Es zu behalten – das stärkt! 
Sei der Du bist - durch Jesus!