„So wird also jeder von uns für sich selbst Gott Rechenschaft geben.“ (Römer 14:12)

Samstag, 10. August 2024

Last und Freude des Pastors

Aus unbekannter Quelle wird berichtet, dass ein älterer Prediger eines Sonntagmorgens vor dem Gottesdienst von einem seiner Diakone zurechtgewiesen wurde. „Pastor“, sagte der Mann, „mit Ihrer Predigt und Ihrer Arbeit kann etwas nicht stimmen. In einem ganzen Jahr ist nur eine Person zur Gemeinde hinzugekommen, und das ist noch ein Junge.“

Der Pastor hörte zu, seine Augen wurden feucht, seine dünne Hand zitterte. „Ich sehe das auch alles“, antwortete er. „Aber Gott weiß, dass ich alles versucht habe, meine Pflicht zu tun.“ An dem Tag stand der Pastor mit schwerem Herzen vor seiner Gemeinde. Als er die Predigt beendet hatte, verspürte er den starken Wunsch, sein Amt abzugeben und zurückzutreten.

Nachdem alle anderen gegangen waren, kam jener Junge zu ihm und fragte: „Denken Sie, wenn ich hart für eine Ausbildung arbeite, könnte auch ich Prediger werden – vielleicht Missionar?

Wieder stiegen dem Pfarrer Tränen in die Augen. „Ah, das heilt den Schmerz, den ich fühle“, sagte er. „Robert, ich sehe Gottes Hand. Möge Gott dich segnen, mein Junge. Ja, ich glaube, Du wirst einmal ein Prediger.

Robert Moffat (1795-1883)
Viele Jahre später kehrte ein betagter Missionar aus Afrika nach London zurück. Sein Name wurde mit Ehrfurcht ausgesprochen. Adelige luden ihn zu sich nach Hause ein. Er hatte der Gemeinde Jesu viele Seelen hinzugefügt und sogar einige der wildesten Stammesführer Afrikas erreicht. Sein Name: Robert Moffat; derselbe Robert, der viele Jahre zuvor an jenem Sonntagmorgen in der alten schottischen Kirche mit dem Pastor gesprochen hatte.

Wie oft fragt sich (D)ein Pastor: „Was wird meine Predigt wohl bewirken? Kann Gott durch mich arbeiten? Ist mein Bestes für Jesus genug für Sein herrliches Reich?

Berichte wie dieser erinnern uns daran, worauf Gott Wert legt
(1 Korinther 4:2):

Im Übrigen wird von einem Haushalter nur verlangt,
dass er treu erfunden wird.

Nicht Können, kluge Worte oder Selbstvertrauen. Treue zur Berufung, mit der wir berufen sind, egal ob das ein Pastorendienst oder irgendein anderer Dienst ist.

Ganz ähnlich kam Charles Spurgeon zum Glauben und schließlich in den Dienst. Während eines schlimmen Schneesturms konnte er als junger Mensch seine Kirche nicht besuchen. Also besuchte er eine andere Kirche. Dort fiel, wegen des Sturmes, allerdings der Pastor aus und ein ungelehrter Diakon musste predigen. Er wusste nicht mehr zu sagen als ständig Jesaja 45:22 zu wiederholen:

“Schaut auf mich, so werdet ihr gerettet, all ihr Enden der Erde;
denn ich bin Gott und keiner sonst!“


Dann fügte er hinzu: „Es ist Christus, der spricht: ‘Ich bin im Garten der Todesangst, schütte meine Seele aus. Ich hänge am Holz, sterbe für Sünder.  Schaut auf mich! Schaut auf mich!'"

Das ist alles, was Du tun musst. Ein Kind kann schauen. Jeder, der fast Geisteskrank ist, kann schauen. Niemand muss studieren, wie man schaut! Egal, wie schwach oder arm jemand ist – er kann schauen. Und wenn er schaut, ist das Versprechen, dass er leben soll.  In diesem Gottesdienst, durch die unbeholfenen Worte eines ungelehrten Diakons, kam Spurgeon zum Glauben.

Manchmal fühlt es sich nicht so an, als würde unser Dienst für Jesus Sinn machen, Frucht bringen oder in irgendeiner Weise nützlich sein. Aber wie es sich anfühlt, ist völlig unwesentlich. Wesentlich ist, dass wir treu sind in unserer Berufung / Aufgabe, die Gott uns gegeben hat und Seinem Wort vertrauen
(1 Korinther 15:58):

Darum, meine geliebten Brüder, seid fest, unerschütterlich, nehmt immer zu in dem Werk des Herrn, weil ihr wisst, dass eure Arbeit nicht vergeblich ist im Herrn!

„Herr, hilf uns, treu zu sein. Dann gib uns die Gnade, die Ergebnisse dir zu überlassen. Amen!“

Freitag, 9. August 2024

Was siehst Du?

Wenn Du heute schon Nachrichten angeschaut hast – oder es noch tun wirst – was siehst Du? Oder wenn Du die Tageszeitung aufschlägst – was liest Du? Hier ein paar mögliche oder sogar wahrscheinliche Vorschläge – je nachdem, wie intensiv Du die Nachrichten verfolgst:

  • Gewaltproteste in England
  • Tote bei Hoteleinsturz
  • Tote und Verletzte bei Drohnenangriff in Donezk
  • Enorme Verluste auf beiden Seiten der russisch-ukrainischen Front
  • Ganz-nächtlicher Raketenalarm in Tel Aviv
  • Flüchtlingslager in Gaza getroffen; Hunderte Tote
  • Iran schwört Israel baldige und mörderische Rache
  • Flüchtlingsboot gesunken; 129 Tote, darunter 32 Kinder
  • Musikkonzerte wegen Terrorgefahr abgesagt
  • Sicherheitslage in Deutschland angespannt
  • Hackerangriff auf Verteidigungsministerium

Genug! (… von Unruhen in Bangladesch, Sudan, Somalia, Nigeria, Mali … ganz zu schweigen, ebenso wie von dem Leid durch zerbrochene Ehen, Abtreibungen, Kinderarbeit, Missbrauch etc.).

Tatsache ist, dass ich immer wieder Menschen treffe, die ganz aufgehört haben, Nachrichten zu schauen. Zu deprimierend! Zu hoffnungslos! Und doch kann niemand dem Trend der Zeit entfliehen. 

Heute Morgen hörte ich mir Jesaja 32 an und wurde neu erinnert, ermutigt und begeistert, mich nicht an der Gegenwart satt zu sehen, sondern an Jesus. Ich wurde aufgefordert, nach vorne und nach oben zu schauen. DAS ist unsere Blickrichtung als Christen. Das lässt unsere Grundstimmung anders sein als die der Menschen, die Jesus nicht kennen. Freu Dich auf die fest zugesicherte Zukunft, wie sie in Jesaja 32 verheißen ist:

Siehe, ein König wird in Gerechtigkeit regieren, und Fürsten werden gemäß dem Recht herrschen; 2 und ein Mann wird sein wie ein Bergungsort vor dem Wind und wie ein Schutz vor dem Unwetter, wie Wasserbäche in einer dürren Gegend, wie der Schatten eines mächtigen Felsens in einem erschöpften Land. 3 Und die Augen der Sehenden werden nicht mehr zugeklebt sein, und die Ohren der Hörenden werden aufhorchen; 4 und das Herz der Unbesonnenen wird Einsicht gewinnen, und die Zunge der Stammelnden wird geläufig und verständlich reden. 5 Der gemeine Mensch wird dann nicht mehr ein Edler heißen, und der Betrüger wird nicht mehr vornehm genannt werden. (…)

15(…) bis der Geist aus der Höhe über uns ausgegossen wird. Dann wird die Wüste zum Fruchtgarten, und der Fruchtgarten wird wie Wald geachtet werden. 16 Und das Recht wird sich in der Wüste niederlassen und die Gerechtigkeit im Fruchtgarten wohnen; 17 und das Werk der Gerechtigkeit wird Friede sein und der Ertrag der Gerechtigkeit Ruhe und Sicherheit auf ewig. 18 Und mein Volk wird in Wohnorten des Friedens wohnen, in sicheren Wohnungen und an sorglosen Ruheorten.

Gut, die „Theologen“ werden jetzt sagen: ‚Das sind doch Verse über das 1000-jährige Friedensreich‘. Richtig! Aber das ist die Zeit, die vor uns liegt. Egal welche Millenniums-Theologie wir vertreten: Diese Verse beschreiben die Zukunft und bestätigen damit, dass die Zeit, in der wir leben und leiden, abgelöst wird von einer Zeit der Freiheit von Leid und Not.

Bei allen Nachrichten, die derzeit auf uns niederprasseln – DARAUF sollten wir unseren Blick richten: Auf Jesus, unseren König, der in Gerechtigkeit regieren wird. Auf eine Erde, die unter Seiner Herrschaft (aber nicht früher) blühen und ihren Ertrag bringen wird. Darum wollen wir es den Jüngern Jesu gleichtun, von denen es in Matthäus 17:8 heißt:

Als sie aber ihre Augen erhoben,
sahen sie niemand als Jesus allein.

Schau auf Jesus! Er ist unser Friede!

Donnerstag, 8. August 2024

Vergebung

Gestern las ich einen bedrückenden Beitrag über Vergebung auf FB. Viele Meinungen, viele Verletzungen, viel Festhalten - aber in alledem nur eine Lösung: JESUS! 

Mir fällt die Geschichte vom alten Martin ein. Der alte Martin lag im Sterben. Jahrelang hatte er mit Walter, seinem Nachbarn, im Streit gelebt. Aus bester Freundschaft hatte sich eine erbitterte Feindschaft entwickelt. Als er nun merkte, dass sein Ende nahe war, ließ er Walter rufen, um sich mit ihm zu versöhnen. Als der Nachbar ins Krankenzimmer trat, erklärte ihm Martin, dass er nicht in Frieden in die Ewigkeit hinübergehen könne, mit dem jahrelangen Streit zwischen den beiden Ex-Freunden.

Dann, zögernd und mit äußerster Mühe, bat Martin um Vergebung für all die bösen Worte und Taten, die von ihm ausgegangen waren. Er sicherte Walter auch Vergebung zu für dessen Vergehen. Alles schien wunderbar – bis zu dem Moment, als Walter das Zimmer verlassen wollte. Als dieser die Türe aufmachte, um zu gehen, hörte er Martins Stimme hinter sich: „Aber denk dran: sollte ich mich wieder erholen, gilt das alles nicht mehr!

Der eine wird über diese Geschichte lachen, der andere erschrocken sein. Aber sind unsere Regungen nicht manchmal ganz ähnlich, wenn es darum geht, unserem Nächsten zu vergeben? Wer so handelt, schadet sich selbst. Bitterkeit und Unversöhnlichkeit machen krank! Gott zeigt uns, was wahre Vergebung ist und wie Vergebung funktioniert. Er zeigt es uns daran, wie Er selbst vergibt. Wahre Vergebung, Vergebung wie Gott vergibt, offenbart Er uns in Jesaja 43:25:

„Ich tilge deine Übertretungen um meinetwillen,
und an deine Sünden will ich nie mehr gedenken!”

Nach diesem Muster sollen auch wir vergeben. Das ist auch die Art und Weise, wie Jesus unsere Sünden vergibt. Sehnst Du Dich nach echter, himmlischer Vergebung, nach einem neuen Start und Annahme bei Gott. All das findest Du bei Jesus. Dem, der es ernst meint, vergibt Er 100% und schenkt neues Leben.
 

 

Mittwoch, 7. August 2024

Wie werde ich verändert?

Der Theologe und Missionar Stanley Jones (1884-1973) erwähnt eine interessante Illustration:

Wenn ein Stück rohes Eisen, das noch ungebraucht in der Schmiede herumliegt, reden könnte, dann würde es sagen: "Ich bin schwarz, ich bin kalt, ich bin hart!" Und es hätte recht!

Nun aber lege man dieses selbe Stück Eisen ins Feuer eines Schmelzofens. Man warte ein wenig, bis das Feuer seine Macht über das Eisen bewiesen hat und würde die verwunderte Aussage hören: "Die Schwärze, die Kälte, die Härte ist weg! Ich bin völlig verändert. Jetzt bin ich rot statt schwarz, glühend statt kalt und biegsam statt hart. Nun bin ich brauchbar geworden für meine Bestimmung!"

Würde sich das Eisen selber rühmen? Nein, es würde sich des Feuers rühmen, durch das es vollkommen umgewandelt wurde.

 

Stanleys Illustration erinnert an zweierlei:

Der Mensch ist von Natur kalt und hart gegenüber der Gnade Gottes. Wenn ihn aber der Herr mit der Kraft des Blutes Jesu anrührt, wenn Jesu Blut ihn reinigt, wenn er von Gottes Liebe erfüllt wird, dann verschwindet, was von Natur aus war.

Gereinigt und unserer Bestimmung zugeführt, gehört die Ehre nicht dem Menschen, sondern dem Herrn! Aber noch eine andere Parallele drängt sich auf.

Wie kalt und hart ist oft unser (wiedergeborenes) Herz dem Herrn und Seinen Plänen gegenüber. Wie oft sind wir alles andere als formbar, brennend und brauchbar für Jesus! Gottes Wort lehrt, dass der Herr das Feuer der Anfechtung und des Leides dazu gebraucht, uns formbar und brennend zu machen. Es hilft uns, in unserer Bestimmung zu leben:

Geliebte, lasst euch durch die unter euch entstandene Feuerprobe nicht befremden, als widerführe euch etwas Fremdartiges; 13 sondern in dem Maß, wie ihr Anteil habt an den Leiden des Christus, freut euch, damit ihr euch auch bei der Offenbarung seiner Herrlichkeit jubelnd freuen könnt. 14 Glückselig seid ihr, wenn ihr geschmäht werdet um des Namens des Christus willen! Denn der Geist der Herrlichkeit, der Geist Gottes ruht auf euch; bei ihnen ist er verlästert, bei euch aber verherrlicht. (1 Petrus 4:12-14)

Meine Brüder, achtet es für lauter Freude, wenn ihr in mancherlei Anfechtungen geratet, 3 da ihr ja wisst, dass die Bewährung eures Glaubens standhaftes Ausharren bewirkt. 4 Das standhafte Ausharren aber soll ein vollkommenes Werk haben, damit ihr vollkommen und vollständig seid und es euch an nichts mangelt. (Jakobus 1:2-4)

Das Feuer des Leides und der Anfechtung sind Gnadenmittel unseres liebenden Gottes, uns zu reinigen, zu heiligen und zuzubereiten. Wie die Entfernung eines tödlichen Tumors mit unangenehmer oder gar schmerzhafter Behandlung zu tun hat, so beinhaltet die Veränderung unseres Lebens zur Ehre Gottes mitunter Zeiten der Anfechtung und des Leids.

Aber auch dann gelten die Mut machenden, herrlichen Aussagen aus dem Römerbrief:

Denn ich bin überzeugt, dass die Leiden der jetzigen Zeit nicht ins Gewicht fallen gegenüber der Herrlichkeit, die an uns geoffenbart werden soll. (Römer 8:18)

Wir wissen aber, dass denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Besten dienen, denen, die nach dem Vorsatz berufen sind. (Römer 8:28)

Dienstag, 6. August 2024

Die Könige Judas – Joram

Jehosaphat ist ein beeindruckender König. Gläubig, hingegeben, konsequent und mit vielen Gotteserfahrungen regierte er 25 Jahre lang über Juda. Wie kann es sein, dass sein Sohn Joram völlig andre Wege geht und das Königszepter nach nur 8 Jahren wieder abgeben muss?

Die Berichte in den Bibelbüchern über ihn sind kurz. In 2 Könige gerade mal 9 Verse. Darum hier der ganze Bericht. Gott hat nicht sonderlich viel über Joram zu sagen (2 Könige 8:16-24):

Und im fünften Jahr Jorams, des Sohnes Ahabs, des Königs von Israel, als Josaphat noch König von Juda war, wurde Joram, der Sohn Josaphats, König in Juda. 17 Er war 32 Jahre alt, als er König wurde, und er regierte acht Jahre lang in Jerusalem. 18 Und er wandelte auf dem Weg der Könige von Israel, wie es das Haus Ahabs tat; denn die Tochter Ahabs war seine Frau, und er tat, was böse war in den Augen des Herrn. 19 Aber der Herr wollte Juda nicht verderben um seines Knechtes David willen, wie er ihm verheißen hatte, ihm unter seinen Söhnen allezeit eine Leuchte zu geben. 20 Zu seiner Zeit fielen die Edomiter von der Oberherrschaft Judas ab und setzten einen König über sich. 21 Da zog Joram nach Zair und alle Streitwagen mit ihm; und er machte sich auf bei Nacht und schlug die Edomiter, die ihn und die Obersten über die Streitwagen umzingelt hatten, sodass das Volk in seine Zelte floh. 22 Dennoch fielen die Edomiter von der Oberherrschaft Judas ab bis zu diesem Tag. Auch Libna fiel zu jener Zeit ab. 23 Was aber mehr von Joram zu sagen ist, und alles, was er getan hat, ist das nicht geschrieben im Buch der Chronik der Könige von Juda? 24 Und Joram legte sich zu seinen Vätern und wurde bei seinen Vätern begraben in der Stadt Davids; und Ahasja, sein Sohn, wurde König an seiner Stelle.

Joram hatte noch sechs Brüder, aber als Erstgeborener folgte er seinem Vater auf den Thron. Es gibt verschiedene Hinweise, was zu seinem gottlosen Leben geführt hat und geführt haben könnten. König Ahab regierte über den gottlosen Norden Israels und war einer der gottlosesten Könige dort. Joram heiratete Ahabs Tochter. Die verführte ihren Mann zum Götzendienst. – WARUM? – Warum zog Joram sie nicht hin zum lebendigen Gott Israels, sondern sie zog Joram hin zu den toten Götzen der Heiden? 

Vielleicht deshalb, weil es immer schwieriger ist, jemanden nach oben hochzuziehen, als jemanden nach unten runterzuziehen. In wie vielen Ehen hat der gläubige Partner den ungläubigen zum Herrn führen können? In wie vielen Ehen war es umgekehrt? Diese Erfahrung machte auch Joram.

Die Abkehr vom lebendigen Gott und Seinen guten Wegen zerstörte alles in ihm, was gut war. Im Parallelbericht in 2 Chronik 21 wird zusätzlich berichtet, dass er alle seine Brüder ermordete. Die Folge seines Abfalls von Gott war, dass das Land politisch unstabil wurde, Götzendienst und Hurerei sich aber nicht nur im Königspalast, sondern auch unter dem Volk sich ausbreiteten.

Unsagbares Leid brach über Joram, seine Familie und sein Volk herein. Feindliche Armeen brachen ins Land ein, raubten und plünderten, entführten seine Frauen und Söhne, außer Joahas, seinem Jüngsten. Zu guter Letzt wurde Joram krank, litt zwei Jahre an einer schlimmen Darmkrankheit, die sich schließlich nicht nur intern, sondern auch extern bemerkbar machte. Unter furchtbaren Schmerzen starb König Joram und wurde ohne die üblichen Königsehren von einem Volk begraben, das ihm keine Träne nachweinte. Was für ein elendes, bemitleidenswertes Schicksal! Was war falsch gelaufen?

  • Joram hatte sich seine Frau unter denen ausgesucht, die dem Gott seiner Väter nicht folgten.
  • Er folgte schließlich den gottlosen Wegen anderer Völker, nicht nur passiv, sondern aktiv.
  • Er mordete, hurte und verführte durch sein missgeleitetes Leben auch viele andere.

Das war sicher alles nicht sein Ziel gewesen, als er die Königswürde übernommen hatte. Aber er hatte bewusst Wege eingeschlagen und Taten geplant, die dem Wort des lebendigen Gottes und Segenspenders entgegenstanden.

Die praktische Lektion liegt auf der Hand (5 Mose 11:26-28):

Siehe, ich lege euch heute den Segen und den Fluch vor: 27 den Segen, wenn ihr den Geboten des Herrn, eures Gottes, gehorsam seid, die ich euch heute gebiete; 28 den Fluch aber, wenn ihr den Geboten des Herrn, eures Gottes, nicht gehorsam sein werdet und von dem Weg, den ich euch heute gebiete, abweicht, sodass ihr anderen Göttern nachfolgt, die ihr nicht kennt.

Montag, 5. August 2024

Glauben und Vertrauen

Charles Blondin war ein im vorletzten Jahrhundert berühmter Seiltänzer. Besonders seine Tänzchen über den Niagara Fällen sind Geschichte. Es gilt als wahre Begebenheit, dass er ankündigte, eine Schubkarre auf einem Stahlseil von der amerikanischen zur kanadischen Seite schieben zu wollen – ohne Sicherheitsnetz, versteht sich. 

Diese angekündigte Aktion zog Massen an, Massen an Zuschauern, Massen an Journalisten. Am besagten Tag war sein erster Weg der unbeschwerte Tanz auf dem Seil von der einen Seite zur anderen. Auf halbem Weg gab es noch einige Kunststückchen als Einlage. Als Nächstes nahm er eine Schubkarre und ging unter dem Applaus der Menge den Weg zurück. Noch erstaunter wurden die Zuschauer, als er Steine in die Karre lud und auf die kanadische Seite schob. Großer Jubel brach aus.

Die Steine wurden abgeladen und die Menge traute ihren Ohren nicht, als Blondin sie fragte: „Meint Ihr, ich schaffe es, einen Menschen in der Karre zurückzutransportieren?“ „Klar!“ „Selbstverständlich!“ „Kein Problem!“ waren die Antworten, worauf der Seiltänzer auf die Schubkarre deutete und die Einladung aussprach: „Freiwillige vor! Ich werde Sie auf die andere Seite bringen!“   Plötzlich wurde es still. Den zustimmenden Worten folgte keine Tat des Vertrauens.

Manche Quellen berichten, dass ein kleines Kind in den Schubkarren kletterte und von Blondin auf die andere Seite gebracht wurde. Auf die Frage: „Hattest Du denn gar keine Angst?“ kam die Antwort: „Nein? Wieso? Er ist doch mein Vater!“

Viele Menschen geben vor, nicht an Gott glauben zu können. Sie glauben daran, dass die Polizei für die nötige Ordnung sorgen kann, dass der Busfahrer sie sicher ans Ziel bringen kann und dass der Stromversorger die unsichtbare Energie 24 Stunden jeden Tag in ihr Haus kriegt. Sie glauben, dass es auch nächsten Monat noch genügend Nahrung geben wird, dass ihr Land weiterhin im Frieden lebt und dass die Erde weiterhin um die Sonne kreisen wird, die jeden Morgen aufgeht und jeden Abend untergeht.  Aber an Gott glauben sie nicht.

Menschen, die nicht glauben können / wollen, hilft es vielleicht, das Wort „Glauben“ durch „Vertrauen“ zu ersetzen. „Glauben“ ist ein religiös belegtes Wort, das bei vielen Probleme hervorruft. Vertrauen dagegen ist ein Wort aus dem Alltag und aus dem Leben. Vertrauen hat das Kind zum Ausdruck gebracht, das sich beim Vater in die Schubkarre gesetzt und sich hat transportieren lassen. Insofern war Vertrauen eine „Tat“. Das Kind vertraute sich dem Vater an. Das Kind gab sich in die Hand des Vaters.

Es fällt Dir schwer, Gott zu glauben oder an Gott zu glauben? – Vertrau Ihm einfach! Vertrau Dich Ihm an! Gib Dich in Gottes Hand, in die Hand des Vaters! ER KANN! Es gibt sicher nichts – auch nichts in Deinem Leben – für das es nicht ein Beispiel in der Bibel gibt; ein Beispiel, wie Gott gezeigt hat, dass ER KANN! ER KANN heilen – oder ER KANN die Kraft geben, zu tragen. ER KANN Hindernisse aus dem Weg räumen – oder ER KANN uns die Kraft geben, mit Ihm über Mauern zu springen. ER KANN andere Menschen verändern – oder ER KANN Dich und mich verändern. ER KANN unsere Sorgen sich in Luft auflösen lassen – oder ER KANN sie uns abnehmen, selbst tragen und uns mit Seinem Frieden füllen. GOTT KANN! JESUS KANN! Vertrau Dich Ihm heute an. Nenn die Dinge beim Namen, für die Du Ihm vertrauen willst, und dann setz Dich ruhig in Seine Schubkarre (Seine Hand) und lass Ihn Dich schieben (tragen)!