„Ich predige, als ob Christus gestern gekreuzigt worden wäre, heute auferstanden wäre und morgen wieder auf die Erde kommen würde.“ (Martin Luther)

Samstag, 28. Januar 2023

VERLUST & Gewinn

In Markus 14 lesen wir die Geschichte vom letzten Abend vor der Kreuzigung. Dabei geht es um Judas, Jesus und die andern Jüngern. Höchst interessant! Judas machte Geschäfte mit der Welt – und verliert alles. Die andern Jünger folgen Jesus in der Welt – und gewinnen alles.

Dabei geht es beim Geschäftemachen mit der Welt gar nicht unbedingt ums Geld. Es kann um alles mögliche gehen. Aber bei Judas war Geld tatsächlich der Auslöser. Die Bibel sagt: Er war ein Dieb. Er liebte also die Kohle der Anderen. Die Bibel sagt auch, dass er einen Pakt mit Jesu Feinden einging und seinen Meister für 30 Silberstücke verkaufte. Das war der Lohn für einen Sklaven. Mehr war Jesus ihm nicht wert.

Judas hätte  ALLES durch Jesus haben können:
  • ein erfülltes Leben und einen erfüllenden Lebensauftrag
  • Freunde in aller Welt
  • Himmlische Fürsorge und Versorgung
  • Liebe, Freude, Frieden, Geduld und den ganzen Rest der Frucht des Heiligen Geistes.
Aber er machte Geschäfte mit der Welt – und verlor am Ende alles. Und woher wissen wir, das Judas am Ende tatsächlich alles verlor?

Markus berichtet, dass er Jesus verkaufte, verriet und heuchlerisch küsste. Jesus sagt Jesus in Markus 14:21 über ihn:

Wehe jenem Menschen, 
durch den der Sohn des Menschen verraten wird!
Es wäre für jenen Menschen besser, 
wenn er nicht geboren wäre!

Im Johannesevangelium lesen wir, dass Satan in ihn fuhr und ihn ganz in seiner Gewalt hatte und dass Judas später mitten unter den Feinden Jesu gefunden wird. Schließlich schreibt Matthäus über das Ende des Judas:

Als nun Judas, der ihn verraten hatte, sah, daß Jesus verurteilt war, reute es ihn; und er brachte die 30 Silberlinge den obersten Priestern und den Ältesten zurück und sprach: Ich habe gesündigt ... Sie aber sprachen: Was geht das uns an? Sieh du zu! Da warf er die Silberlinge im Tempel hin und machte sich davon, ging hin und erhängte sich.

Judas machte Geschäfte mit der Welt – und verlor am Ende alles!

Lasst uns keine Geschäfte machen mit der Welt.
Lasst uns keine krummen Dinge drehen, nicht mit der Sünde spielen.
Lasst uns kein geistliches Leben vorheucheln, wo keins ist.
Lasst uns keine Koompromisse eingehen.
Kein Ja ... kein Spiel ... kein Geschäft mit der Welt!

All das tat Judas – und verlor am Ende alles, so daß Jesus von ihm sagt: Besser, er hätte gar nicht gelebt. Besser nicht geboren  ...  als geboren werden und Geschäfte zu machen mit der Welt – und verloren gehen!

Von Judas lernen wir:
Mach Geschäfte mit der Welt – und verliere alles!
Von den Jüngern lernen wir was ganz anderes. Mehr dazu am Montag.

Donnerstag, 26. Januar 2023

2x täglich Zähneputzen – 2x jährlich zum Zahnarzt!

So lautete der Spruch auf meinem Zahnputzbecher in meiner Kindheit. Heute kriege ich zweimal im Jahr die liebevolle Erinnerung meiner Zahnärztin, mal wieder vorbeizukommen. Eigentlich bringt solch ein Besuch beim Zahnarzt für mich immer ein Maß an Leiden mit sich. Obwohl ich weiß, dass solch ein Leiden ein gewinnbringendes Ende hat, versuche ich es zu vermeiden. Einmal im Jahr landet die liebevolle Erinnerung im Papierkorb. Logischerweise vergrößert sich mein Leiden beim nächsten Zahnarztbesuch, der demgemäß nur einmal jährlich stattfindet.

Auch betreffs unseres Glaubens versuchen wir, Leiden zu vermeiden, obwohl wir wissen, dass Leiden (um Jesu Willen) ein gewinnbringendes Ende haben. So heißt es in 1 Petrus 4:1+2:

Weil Christus gelitten hat, sollt auch ihr bereit sein, Leiden auf euch zu nehmen. Denn wenn ihr bereit seid, für Christus zu leiden, habt ihr euch gegen die Sünde entschieden, um die noch verbleibende Zeit im Fleisch nicht mehr den Lüsten der Menschen zu leben, sondern dem Willen Gottes.

Sicher, es ist einfacher, zu schweigen, wo Reden nur Spott einbringen würde; zu Lachen, wo uns Ernsthaftigkeit prüde erscheinen ließe und uns anzupassen, wo Anderssein uns ins Abseits stellen würde. Das fängt bei Kleinigkeiten an, wie die Dankbarkeit vorm Essen im Restaurant.

Petrus’ Aufforderung: Nehmt die Haltung Jesu, im Fleisch zu leiden, als euer Vorbild  scheinen die ersten Christen  wörtlich genommen zu haben. Es wird berichtet, dass es beim 1. Kirchenkonzil 325 n.Chr. in Nizäa weniger als 12 (!) von den 318 Delegierten waren, die NICHT ein Auge oder eine Hand verloren hatten oder hinkten, weil sie um des Glaubens Willen gefoltert worden waren.

Die heute oft gestellte Frage lautet: „Warum sollte ich mir das antun?“  Mindestens zwei Gründe nennt uns Petrus in diesen Versen:
Vs 1: Bereitschaft zu leiden führt dahin, mit der Sünde abzuschließen
Vs 2: Leiden dient der Heiligung und dem Leben im Sieg

Leiden hilft zu Beidem: die sündige Vergangenheit abzuschließen, ebenso wie die Zukunft nach Gottes Willen zu gestalten. Ein Ausleger bemerkt dazu:

Viele von uns verlieren den Kampf gegen die Sünde, weil sie nicht bereit sind, irgendetwas für den Sieg zu opfern. Wir wollen Sieg nur dann, wenn er einfach zu haben ist.

Der Alkoholiker, der bereit ist, um Jesu Willen mit der Sünde zu brechen, verläßt vielleicht seinen Freundeskreis. Seine Freunde spotten, er geht durch Zeiten des Entzugs, der Einsamkeit und Neuorientierung. Aber die Macht der Sünde wird mit Jesu Kraft gebrochen

Jemand, der ständig schlecht über andere redet, leidet vielleicht darunter und entscheidet sich, das Kaffeekränzchen, den Frühschoppen oder ein anderes Treffen nicht mehr zu besuchen. Die anderen spotten. „Du willst wohl besonders heilig sein!“ Spott! Aber er hat abgeschlossen mit der Sünde

Es lohnt sich. Leiden um Jesu Willen hat IMMER ein gewinnbringendes Ende: Sünde verliert – Heiligung siegt!

Der leichtsinnige Fisch (getting hooked)

Ursprünglich sollte die folgende Geschichte die Dummheit der Verleugnung Gottes demonstrieren. Aber sie eignet sich ebenso, die Dummheit zu demonstrieren, die Sünde als harmlos bezeichnet.

Zwei Fische schwimmen durchs Wasser und sehen einen Wurm. Da sagte ein Fisch zum anderen: "Pass auf! Der Wurm ist an einem Haken aufgespießt." "Na und?" kommt die verwunderte Antwort des Partners. "Der Haken ist an einer Schnur festgemacht." "Mag ja sein," schnippt der andere desinteressiert zurück. "Die Schnur hängt an einer Rute." "Und was noch?" Langsam wird der zweite Fisch genervt. "Die Rute hält ein Mann in der Hand."  "Kann er ja ruhig tun." "Bist Du verrückt?! Wenn einer von uns den Wurm frisst, dann bohrt sich der eiserne Haken in unseren Kopf, wir werden herausgezogen und landen in der Bratpfanne." "Haha!“ lacht der ungläubige Fisch. „Dieses Märchen erzählte schon meine Oma, als ich klein war. Alles Unsinn! Es ist noch keiner von der Pfanne zurückgekommen, um das zu bestätigen. Wenn Du den leckeren Wurm links liegen lässt, dann fresse ich ihn!" Der ungläubige Fisch fraß den Wurm tatsächlich und endete wirklich in der Pfanne. 
Und er behielt Recht: Auch er kam nicht zurück, um das den anderen Fischen zu erzählen..

Lecker sieht sie aus, die Sünde! Süß, schmackhaft, nahrhaft, Hunger-stillend, Freude-bringend, Stärke-vermittelnd. Stimmt eigentlich alles.

Aber halt! Da ist noch noch was! Ach, was soll’s? Kann man ja nicht sehen. Ist vielleicht gar nicht da. Dieser angebliche „Haken an der Sache“. Und die Extremen sagen, der Haken sorge dafür, nicht mehr von der Sache los zu kommen. Andere reden gar davon, dass das Ende „ganz schön heiß“ werde.

Wer sich warnen lässt, bleibt verschont, bleibt frei, bleibt frisch.
Wer sich nicht warnen lässt, „gets hooked“, hängt schnell am Haken, verliert die Freiheit und – wenn er nicht von außerhalb befreit wird – landet an einem quälend heißen Ort.

Jesus macht frei! Er ist hineingetaucht in unsere Welt. Hat uns vom Haken genommen, vor „der Pfanne“ befreit. Dummheit veranlasst uns manchmal, die Gefahr der Sünde zu verharmlosen (obwohl wir den Haken doch geschmeckt hatten, bevor Jesus uns freigemacht hat). Tja, die Dummheit der Fische.

Hängst Du am Haken? Vielleicht, weil Du nur den Wurm sahst und nicht die Falle? Vielleicht weil du dachtest, es gäbe keine Pfanne? Und jetzt merkst und weißt Du, dass es beides gibt?

Oder hängst Du am Haken, weil Du dachtest, Du könntest Dir den Wurm schnappen, ohne die Negativeffekte zu erfahren. Und jetzt weißt Du: das klappt nicht. Wurm und Haken kommen immer im Doppelpack.

Jesus macht frei! Er macht die frei, die noch nie frei waren. Und Er macht die frei, die aus Dummheit mit der Sünde gespielt und wieder in die Falle getappt sind.

Wenn Du den Haken im Maul fühlst, die Macht der Sünde, die Angst vor den Folgen, die Scham über Deine Dummheit, die Traurigkeit, die Warnung missachtet und die Freiheit verloren zu haben – warum sagst Du es nicht Jesus? Er ist hineingetaucht in Deine Welt, um Dich vom Haken zu nehmen und mit hinein zu nehmen in die Freiheit, die Er schenkt.

Galater 5:1: „Für die Freiheit hat Christus uns frei gemacht. Steht nun fest und lasst euch nicht wieder durch ein Joch der Sklaverei belasten!“   JESUS MACHT FREI

Mittwoch, 25. Januar 2023

Freigesprochen

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König Friedrich der Große soll von Zeit zu Zeit die Gefängnisse seines Reiches besucht haben. So heißt es, dass er bei einem solchen Besuch die im Hof versammelten Häftlinge traf und sie nach dem Grund ihrer Verurteilung fragte.

„Majestät, ich wurde verleumdet und bin zu Unrecht hier“, antwortete der Erste. Der Zweite nannte den Grund seiner Inhaftierung ein Fehlurteil der Justiz. Bei einem Dritten lag ein tragisches Missverständnis vor. Der König ging die lange Reihe der Gefängnisinsassen entlang. Jeder wusste eine Entschuldigung. Erst ganz am Schluss traf er einen Inhaftierten, der tief betrübt bekannte: „Majestät, ich habe große eine Schuld auf mich geladen und verdiene diese Strafe!“

An diesem Punkt rief der König mit lauter Stimme: „Was will dieser Schuldige unter all den Unschuldigen? Er soll machen, dass er aus diesem Gefängnis verschwinde und nicht all die guten Leute verderbe!“ – So öffneten sich dem reumütigen Verurteilten die Tore in die Freiheit.

Wieviel Wahrheitsgehalt diese Geschichte enthält, vermögen wir heute, nach über 250 Jahren,  kaum mehr zu beurteilen. Aber sie veranschautlicht ein herrliches, nachprüfbares Prinzip, nach dem der allmächtige und barmherzige Gott mit uns Menschen bis heute umgeht. Jesus sagt in 1. Johannes 1:9:

„Wenn wir aber unsere Sünden bekennen,
so ist Gott treu und gerecht,
daß er uns die Sünden vergibt
und uns reinigt von aller Ungerechtigkeit.“

Schuld, die unsere Seele bedrückt, unser Leben verdunkelt, unsere Freude erstickt, unsere Kraft lähmt und unsere Hoffnung begräbt kann vergeben und vernichtet werden. Allerdings nicht, solange wir sie entschuldigen und uns aus der Verantwortung rauszuwinden suchen. Gottes Wort sagt in Sprüche 28:13a: 
 
„Wer seine Sünde leugnet, dem wird's nicht gelingen!“
 
Das ist das Problem so vieler Menschen und so vieler Ansätze, schuldgeplagten Menschen zu helfen. Wer seine Sünde leugnet, die Schuld bei anderen sucht, bei der Gesellschaft, bei den Eltern, den Kindern, dem Arbeitgeber, der Politik ... oder sonstwo – der WIRD KEIN Gelingen haben. Manche schieben ihre Schuld und ihr Versagen sogar auf den Teufel, „der sie dazu trieb, Sünde zu tun.“  Solche Mensch werden nicht froh, nicht frei und nicht anders. Dann aber heißt es im zweiten Teil des Verses:

„wer sie aber bekennt und lässt, der wird Barmherzigkeit erlangen.“

DAS ist der Weg in die Freiheit, der Weg der Gnade, der Weg, weg vom schlechten Gewissen, hinein in die Vergebung durch Jesus.

Wer aufhört, seine Schuld zu leugnen und sie Jesus als Sünde bekennt, wird gereinigt. Sünde wird vergeben, ein neuer Anfang geschenkt. Menschen erfahren es jeden Tag – bis heute!

Hast Du Vergebung Deiner Sünde erfahren? Lebst Du in der Freude und Freiheit eines vergebenen Lebens? Jesus schenkt diese Freiheit der Vergebung jedem, der Ihn darum bittet!
 
Wir laden ein zur Bibelstunde heute Abend. Ein Abend um Gottes Wort, Anbetung und Gemeinschaft.
 
Calvary Chapel Freier Grund
Bitzegarten 5
57290 Neunkirchen
Beginn: 19:30 Uhr

Dienstag, 24. Januar 2023

Ein besonderer Vers aus … dem 2. Buch Mose

Auch im 2. Buch Mose könnte man eine Vielfalt von Versen zitieren, die „besonders“ sind. Da finden wir die Begegnung Moses mit Gott am brennenden Busch. Da werden Jahrzehnte in der Wüste beschrieben, in denen Israel Gott auf viele wundersame Weisen erfährt. Alles herrliche Berichte (und manchmal auch richtig ernste).

Der Vers, der heute zitiert werden soll, hört sich zunächst vielleicht gar nicht so „besonders“ an. Er ist in 2. Mose 3:9 zu finden und lautet:

Und nun siehe, das Geschrei der Kinder Israels ist vor mich gekommen, und ich habe auch ihre Bedrängnis gesehen, wie die Ägypter sie bedrücken.

Das sind Gottes Worte an Mose, als Er ihn beruft und nach Ägypten zurücksenden will.

Wie lange hatte Israel wohl zu Gott geschrien? Wie lange hatte es gedauert, bis Josefs Wohltaten an den Ägyptern verblasst und vergessen waren? Wie schnell hatte wohl die Härte der Ägypter zugenommen, mit denen sie Israel bedrängten und zur Sklavenarbeit zwangen?

Anfangs hatte Israel vielleicht nur gestöhnt über die zunehmende Einengung, vielleicht neue Auflagen und mehr Arbeit. Dann war ihr Stöhnen zu einem intensiven Gebet geworden – und schließlich schrie man ernsthaft zu Gott, weil man aus der Situation, in der man sich befand, nicht mehr herauskam. Ja, manchmal stöhnen und beten die Menschen zum Herrn – ob Er vielleicht helfen möchte. Wenn nicht … na dann hat man eben Pech gehabt.

Aber jetzt war Israel an einem Punkt, an dem sie das „Pech gehabt“ nicht mehr aushalten konnten. Sei waren verzweifelt. „Augen zu und durch“ funktionierte nicht mehr. Die letzt Hoffnung war dahingeschmolzen und man sah keine Zukunft mehr. Jetzt schrien sie zum Herrn. Aber wie lange schon? Ihr Leben als Sklaven war ja nicht nur ein paar Jahrzehnte alt. Wie lange hatte es gedauert, bis sie da angekommen waren, zu ihrem Gott zu schreien? Und wie lange ließ Er sie schreien, bevor Er zu Mose sprach und ihn zum Retter bestimmte?

Nicht auf all diese Fragen haben wir eine Antwort. Tatsache ist: Der Herr hörte ihr Schreien! Ihr in Schreie gefasstes Elend berührte den Himmel und berührte das Herz Gottes! Gott sah, Gott hörte und Gott war bereit, zu helfen.

Verse wie der aus 2 Mose 3:9 sollen uns ermutigen, nicht aufzugeben. Manchmal sieht Gott erst mal eine Weile zu. Er schaut zu, wie wir uns abmühen, hoffen, uns eine Weile wirklich anstrengen, unsere Misere zu beenden … und versagen. Und dann schaut Gott zu und hört unsere Gebete, und prüft unsere Gebete … uns muss feststellen, dass wir es gar nicht so ernst meinen. Gebet ist eins von den Mitteln, die wir neben anderen anwenden; im Sinne von: „wenn alles andere versagt, vielleicht „funktioniert“ das ja mit dem Gebet. Und wieder wartet Gott geduldig. Er wartet, bis wir es lernen, zu Ihm zu schreien, weil wir merken – ohne Ihn sind wir verloren. Ohne Ihn können wir nichts tun. Wir sind hilflos – Er ist unser Helfer.

An dem Punkt war Israel angekommen. Jetzt schrien sie zum Herrn und Er sah sie und hörte sie und half ihnen. Das merkten sie nicht von einem Tag auf den anderen. Aber Gottes Hilfe war auf dem Weg und würde sie erreichen!

Da schrien sie zum Herrn in ihrer Not,
und er rettete sie aus ihren Ängsten.
(Psalm 107:6,13,19,28)

Montag, 23. Januar 2023

Von Nichts kommt nichts!

Mit Leitern aus der chinesischen Untergrundkirche saß Nik Ripken zusammen und interviewte etliche von ihnen. Es gab nicht nur Geschichten über Siege, Mut und Wunder Gottes. Es gab ebenso Berichte über Niederlagen, Angst und Versagen, wie er in seinem Buch „Gottes unfassbare Wege“ schreibt.

Es waren drei Männer, die verzweifelt darüber waren, wie „still“ sie sich im Gefängnis verhalten hatten, wie wenig sie ihren Glauben ausgelebt hatten und wie verzagt sie in ihrer Gefangenschaft gewesen waren. Als sie das vor versammelter Mannschaft bekannten, brachten sie ihr Problem auf den Punkt mit den Worten:

„Ihr könnt im Gefängnis nur das austeilen, 
was ihr dorthin mitgenommen habt. 
Ihr könnt in der Verfolgung nur das vermehren, 
was ihr dorthin mitgenommen habt.“

Zwei einfache Sätze mit erstaunlicher Tiefe. Da waren drei Christen, jung im Glauben, ungeschult, ohne viel Bibelwissen. Dann kommen sie in eine beengende Situation, werden weggesperrt und  können nur auf wenig zurückgreifen. Wo nichts ist, da ist nichts. Von nichts kommt nichts! Vermehren kann sich nur, was bereits im Ansatz vorhanden ist.

Die Erkenntnis der drei Brüder in China trifft uns ebenso. Es muss nicht unbedingt das Gefängnis sein. Auch am Arbeitsplatz gilt: „Du kannst nur das austeilen, was Du dorthin mitgenommen hast.“  Auf der Familienfeier gilt: „Du kannst nur das austeilen, was Du dorthin mitgenommen hast.“ Auf der Party am Samstagabend, auf der Einkaufstour im Supermarkt – wo immer ich hingehe gilt diese Aussage: „Du kannst nur das austeilen, was Du dorthin mitgenommen hast.“

Nun, ich will ehrlich sein: Wenn ich einkaufen gehe, habe ich meist das im Kopf, was ich kaufen will – und je älter man wird, umso mehr bedarf es der Konzentration, diese Liste im Kopf zu behalten. Leider! Tatsache ist jedoch: ein konstantes Leben mit Jesus baut etwas in unser Herz hinein, das wir mitnehmen, überall, wohin wir gehen. Je konstanter unser Leben mit Jesus, umso solider das, was wir überall mitnehmen, wohin wir auch gehen.

Es gibt allerdings auch die umgekehrte Situation: Wir können nichts austeilen, weil wir nichts mitgenommen haben. Wir können nichts vermehren, weil kein Grundstock da ist. Das ist eine gefährliche Situation. Durch Petrus fordert uns Gott auf:

„Seid aber allezeit bereit zur Verantwortung gegenüber jedermann,
der Rechenschaft fordert über die Hoffnung, die in euch ist,
und zwar mit Sanftmut und Ehrerbietung.“

Nicht jeder muss predigen, nicht jeder singen und nicht jeder auf der Straße Traktate verteilen. Aber jeder Christ soll bereit sein, seinen Glauben schlicht und einfach zu formulieren. Jeder Christ soll bereit sein, zu bezeugen, wie und warum Jesus ihm Hoffnung schenkt. Die Fähigkeit, das zu tun kommt nicht von ungefähr. Nur was wir mitnehmen, können wir austeilen. Die tägliche Gemeinschaft mit Jesus bereichert uns und gibt uns etwas, das wir später austeilen können. In der Gemeinschaft mit anderen lebendigen Christen werden wir durch das gegenseitige Zeugnis ermutigt, erleben Vorbilder und Hilfestellung.

Die Unfähigkeit, nicht austeilen zu können, liegt nicht an „unserer Unfähigkeit“. Gottes Wort sagt:  

Ich vermag alles durch den, der mich stark macht, Christus.“
(Philipper 4:13)

Die Unfähigkeit, nicht austeilen zu können, liegt daran, dass wir nichts mitgenommen haben; dass wir an der Tankstelle vorbeigefahren sind, statt anzuhalten und zu tanken.

Lasst uns von unseren Brüdern in der Verfolgung diese wichtige Lektion lernen. Lasst uns immer genug und im Überfluss tanken, damit wir genug und im Überfluss austeilen können.

Sonntag, 22. Januar 2023

Herzliche Einladung zum Gottesdienst!

Heute wieder mit Sonntagszitat!

 Predigt:
Daniel 1:1-21

1 Im dritten Jahr der Regierung Jojakims, des Königs von Juda, kam Nebukadnezar, der König von Babel, nach Jerusalem und belagerte es.
2 Und der Herr gab Jojakim, den König von Juda, in seine Hand, auch einen Teil der Geräte des Hauses Gottes; diese führte er hinweg in das Land Sinear, in das Haus seines Gottes; und er brachte die Geräte in die Schatzkammer seines Gottes.
3 Und der König befahl Aspenas, dem Obersten seiner Kämmerer, dass er ihm etliche von den Söhnen Israels bringen solle, die von königlichem Samen und von den Vornehmsten sein sollten,
4 junge Männer ohne Makel, schön von Gestalt und klug in aller Weisheit, einsichtsvoll und des Wissens kundig, die tüchtig wären, im Palast des Königs zu dienen, und dass man sie in der Schrift und Sprache der Chaldäer unterwiese.
5 Diesen bestimmte der König den täglichen Unterhalt von der feinen Speise des Königs und von dem Wein, den er selbst trank, und [ordnete an], dass man sie drei Jahre lang erziehen sollte und dass sie danach dem König dienen sollten.
6 Unter ihnen befanden sich von den Söhnen Judas Daniel, Hananja, Misael und Asarja.
7 Diesen gab der oberste Kämmerer andere Namen; und zwar nannte er Daniel »Beltsazar«, Hananja »Sadrach«, Misael »Mesach« und Asarja »Abednego«.
8 Daniel aber nahm sich in seinem Herzen vor, sich nicht mit der feinen Speise des Königs und mit dem Wein, den er trank, zu verunreinigen; er erbat sich vom obersten Kämmerer, dass er sich nicht verunreinigen müsse.
9 Und Gott gab Daniel Gnade und Barmherzigkeit vor dem obersten Kämmerer.
10 Und der oberste Kämmerer sprach zu Daniel: Ich fürchte nur meinen Herrn, den König, der euch eure Speise und euer Getränk bestimmt hat. Denn warum sollte er wahrnehmen, dass euer Aussehen weniger gut wäre als das der anderen jungen Männer in eurem Alter? Dann wärt ihr schuld, wenn ich meinen Kopf beim König verwirkte!
11 Da antwortete Daniel dem Aufseher, den der oberste Kämmerer über Daniel, Hananja, Misael und Asarja gesetzt hatte:
12 Versuche es doch zehn Tage lang mit deinen Knechten, dass man uns Gemüse zu essen und Wasser zu trinken gibt;
13 danach soll man vor dir unser Aussehen und das Aussehen der anderen jungen Männer anschauen, die von der feinen Speise des Königs essen; nach dem, was du dann sehen wirst, handle weiter mit deinen Knechten!
14 Da hörte er auf sie in dieser Sache und versuchte es zehn Tage lang mit ihnen.
15 Und nach den zehn Tagen sah man, dass sie besser aussahen und wohlgenährter waren als alle jungen Männer, die von der feinen Speise des Königs aßen.
16 Da nahm der Aufseher ihre feine Speise und den Wein, den sie trinken sollten, weg und gab ihnen Gemüse.
17 Und Gott gab diesen vier jungen Männern Kenntnis und Verständnis für alle Schrift und Weisheit; Daniel aber machte er verständig in allen Gesichten und Träumen.
18 Nachdem nun die Zeit verflossen war, nach welcher der König ihre Vorstellung befohlen hatte, führte sie der oberste Kämmerer vor Nebukadnezar.
19 Da redete der König mit ihnen; aber keiner unter ihnen allen wurde gefunden, der Daniel, Hananja, Misael und Asarja gleichgekommen wäre; und sie traten in den Dienst des Königs.
20 Und in allen Angelegenheiten, die Weisheit und Einsicht erforderten, nach denen der König sie fragte, fand er sie zehnmal besser als alle Traumdeuter und Wahrsager, die er in seinem ganzen Reich hatte.
21 Und Daniel blieb bis zum ersten Jahr des Königs Kyrus.

Anbetung - Predigt 
Gebet - Gemeinschaft
Einladung zum Mittagessen
Beginn: 10:30 Uhr
 
Herzlich willkommen! Wir freuen uns auf Dich!

Calvary Chapel Freier Grund
Bitzegarten 5
57290 Neunkirchen

"Daniel machte das Gebet 
und das Nachsinnen über Gottes Wort 
zur Hauptaufgabe seines Lebens. 
Betrachten wirf ihn aber näher, dann stellten wir fest, 
dass wohl niemand mehr Schwierigkeiten 
in den Augenblicken in den Weg legt bekam, 
als er, wenn er den HERRN suchte."
(Robert Cleaver Chapman)