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Sonntag, 2. Februar
Heute möchte ich mich als Reiseberichterstatter verabschieden. Dies wird der letzte Eintrag sein (immerhin sind wir bereits seit gestern wieder in Deutschland). Abschließen möchte ich den Bericht mit ein paar Lektionen, die mir in den vergangenen 6 Wochen bewusst oder wichtig wurden.
- Gemerkt habe ich, dass ich nicht mehr 25 bin, nicht mal mehr 45. Die Energie nimmt ab, nicht aber die Freude am Reisen, an anderen Kulturen, seltsamem Essen und neuen Erfahrungen.
- Ich bin ein digitaler Anfänger. Das liegt auch am mangelnden Interesse und sicher könnte es (noch) schlimmer sein. Aber alle Arbeiten (Planungen, Reservierungen, Bezahlungen, Orientierung über Google Maps usw.) hat Daniel mehr der weniger alleine erledigt.
- Nach einer Zeit des ständigen Reisens und des "aus-dem-Koffer-lebens" freue ich mich auch wieder auf ein Maß an Alltagsroutine, auf ein früheres Aufstehen, eine feste Stille Zeit und ein regelmäßiges Arbeiten mit der Bibel, auf Gemeindeleben und auf vertraute Gesichter. Gut möglich, dass sich das Reisefieber bald wieder einstellt. Aber eine Pause im Leben, das vertraut ist, ist willkommen.
- Immer wieder hat sich mir das Anliegen der Mission eingeprägt. Manchmal hatten wir einen herrlichen Ausblick über eine ganze Stadt, über ein ganzes Gebiet - und die Frage stellt sich: Gibt es hier einen einzigen Menschen, der Jesus kennt? Gibt es hier einen einzigen Missionar, der den Menschen - vornehmlich Buddhisten - Jesu Botschaft weitergibt? Wie überzeugt bin ich eigentlich, dass Jesus der einzige Weg zu Gott ist? Wie überzeugt bin ich, dass es mein Auftrag ist, Jesus zu verkündigen und ganz für ihn zu leben? - Nicht immer gehen mir all diese Gedanken gleichzeitig durch den Kopf, aber immer wieder gehen meine Gedanken in diese Richtung. Berechtigterweise!
Und so geht eine Reise zu Ende mit Abenteuer, Urlaub, schönen Erfahrungen - aber auch Lektionen, Überlegungen und neuer Motivation, für Jesus zu leben, Ihm zu dienen, so lange Er die Kraft dazu gibt.
Je mehr ich über diese Lektionen nachdenke, umso mehr weitere Lektionen kommen mir in den Sinn. Hier und da werde ich sicher im Andachtsblog darauf eingehen. Ich möchte Euch alle herzlich einladen, weiter in "Jesus kennen und Ihn bekannt machen" zu stöbern. Jeden Tag wird hier eine kurze Andacht eingestellt, und auch weitere Links angeboten. Bleibt in Verbindung (und empfehlt es auch gerne weiter ... FB und so ...)
Macht's gut!
Samstag, 1. Februar
Dieser Eintrag kommt von zu Hause. Wir haben es wieder nach Deutschkand geschafft.
Der Nachtflug mit Thai Airways ging pünktlich los. Dadurch waren wir - im Gegensatz zum Hinflug - auch nicht unter Zeitdruck, als wir nach 1,5 Stunden in Bangkok umsteigen mussten. Auch der zweite Teil der Reise - 11 Stunden von Bangkok nach Deutschland - verlief gut (etwas zu warm in der Nacht, da es nur eine zentrale Klimaanlage gab). Essen an Bord war gut (was manche von Euch sicher nicht verstehen können; aber mir schmeckt Flugzeugessen 😊 ). Und so haben wir uns im Halbschlaf durch die Nacht gedöst.
Wie cool, am Flughafen in Frankfurt abgeholt zu werden. Garantiert entspannter, als mit dem Zug nach Hause zu fahren, was unser urprünglicher Plan war. Danke, Uwe! Selbst das Wetter am Ankunftstag hat es gut mit uns gemeint. Klar, die 20-30 Grad, die wir in Asien hatten, die waren/sind es hier nicht. Aber zumindest hat uns kein trübes Januarwetter begrüßt, sondern ein schöner, trockener, sonniger Wintertag.
Wir haben sehr viel Grund, dankbar zu sein. Leider hab ich nicht zeitnah alles aufgeschrieben, wofür ich dankbar bin. Im Nachhinein eine Liste zu zu schreiben riskiert immer, das eine oder andere zu vergessen. Aber hier sind einige meiner Gründe zur Dankbarkeit:
Dankbar bin ich auf jeden Fall für Gesundheit während der ganzen Zeit. 10 Tage vor Abflug hatte ich noch einen ordentlichen Hexenschuss, der sich auf unserer Reise gar nicht weiter bemerkbar machte. Auch das Essen hat uns keine Probleme gemacht. Einmal ein leichtes Magenrumpeln, aber keine Einschränkungen. Und dass trotz häufigen Essens an Straßenständen.
Dankbar, dass mit Flügen und Gepäck alles reibungslos lief.
Dankbar für die 7 Tage in Mui Ne. Da wurde der Abenteuerurlaub zum Erholungsurlaub. Herrliches Wetter, schönes Zimmer, gutes Essen, Sonne, Ozean und Pool. Einfach super!
Dankbar für das Wetter schlechthin. Im Süden war es - wie erwartet - heiß und schön. So schön, dass wir uns gleich einen ordentlichen Sonnenbrand holten. Im Norden war's - wie erwartet - kühler. Aber wir waren für beides ausgerüstet. Sturm und Regen hatten wir nur an einem Tag - und den haben wir gerne zum Chillen genutzt.
Dankbar für enorm viele Eindrücke. Eindrücke über Land und Leute, Eindrücke durch die Besichtigungen, Touren und Begegnungen.
Dankbar für die Begegnungen mit Glaubensgeschwistern. In Phnom Penh (Kambodscha) durften wir eine wertvolle Arbeit unter benachteiligten Kindern kennenlernen und einige hingegebene Missionare, die dort Jesus dienen. In Ho Chi Minh (Saigon / Vietnam) war es die Begegnung mit unserer Bekannten, Judy, und ihren Freunden, die dort dem Herrn dienen, und die Begegnung mit einer der Gemeinden, zu denen sie Kontakt haben und in der ich predigen durfte.
Dankbar für viele (!) Erfahrungen, Touren, Sehenswürdigkeiten, von denen einige hervorstehen, wie die Besichtigung der Tempelanlage in Angkor Wat, der "killing fields" und des Tuol-Sleng-Genozid Museums in Vietnam, die Schiffstour zur Halong Bucht (Lan Ha Bucht), die verschiedene Aktivitäten beinhaltete und vieles andere.
Dankbar bin ich für Zeiten der Stille, meist morgens. Die fielen unregelmäßiger aus als zu Hause und mir wurde neu bewusst, wie sehr ich diese Zeiten mit dem Herrn schätze und brauche.
Dankbar bin ich, dass Daniel und ich uns vorzüglich verstanden haben. Kein einziger Streit, dafür viel Spaß miteinender.
Dankbar für all die Organisation, die Daniel übernommen hat. Vom Buchen des Fluges, über Suchen und Buchen der einzelnen Hotels und Touren, vom Runterladen einer App, die uns immer günstige Transportmöglichketen bescherte, bis hin zum Überraschungsbesuch eines Inonesischen Restaurants. Danke Daniel!!!
Und schließlich: Danke, Uwe, dass Du von Dir aus angeboten hast, uns zum Flughafen nach Frankfurt zu fahren und wieder abzuholen. Es war definitiv einfacher so! 😊
Und jetzt will ich mich beeilen, diesen Eintrag einzustellen. Morgen die letzten und abschließenden Gedanken. Gesegnetes Wochenende!
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Am Flughafen in Bangkok |
Freitag, 31. Januar
Reisetag! Verständlicherweise gibt’s heute wirklich nicht viel zu berichten. Glücklicherweise konnten wir auch in der letzten Nacht gut schlafen, sind ausgeruht und hungrig zum letzten Hotel-Frühstück gegangen. Aber was isst man am Abreisetag?
Zum einen: man isst genug! 🙂 Die Sättigung sollte möglichst bis zum ersten Essen im Flugzeug anhalten. Das haben wir geschafft.
Zum andern: man isst noch mal alles, was man sonst nicht bekommt. Und das ist in Vietnam vor allen Dingen Pho Ga oder Pho Ba. Daniel und ich haben uns für Pho Ba entschieden, eine Nudelsuppe mit etwas Gemüse und Rindfleisch. Es war wie immer: lecker!!!
Zu 12:00 Uhr mussten wir aus unserem Zimmer sein. (Waren wir auch!) Haben uns um das Flughafentaxi für den Nachmittag gekümmert und uns dann noch einmal auf Wanderschaft begeben. Durch das Neujahrfest, das hier über mehrere Tage geht, sind die Taxipreise auf über das Doppelte gestiegen. Aber wir hatten keine Lust mehr zu verhandeln und das Hotel hat alles für uns arrangiert.
Unsere Wanderschaft ging dann vom Hotel noch einmal zum See. Es war angenehm, an einem warmen Tag noch einmal Zeit dort zu verbringen. Dann fanden wir einen Platz, an dem wir unsere letzten Dong (vietnamesische Währung) gegen Kaffee tauschen konnten.
Auf einem Balkon im zweiten Stock, mit Blick auf eine große Kreuzung, haben wir diesen Kaffee getrunken, haben dort 2 Stunden gesessen und uns den Verkehrswahnsinn angeschaut. Irgendwie wird man nicht müde, solch einen Ameisenhaufen zu beobachten.
Kurz nach 15:00 Uhr ging’s dann zurück zum Hotel, wo man unser Gepäck aufbewahrt hatte und wo man uns tatsächlich noch ein nettes Abschiedsgeschenk überreichte. Wer in Hanoi eine Unterkunft braucht, dem geben wir gerne die Adresse weiter.
Jetzt sitzen wir am Flughafen und warten, dass wir einchecken können. Im ersten Teil geht es nach Bangkok (Thailand), wo wir circa eineinhalb Stunden Zeit haben, den Anschlussflug zu bekommen. Wenn wir den unschuldigerweise verpassen, kriegen wir bestimmt ein schönes Hotel mit gutem Frühstück. 😄 Allerdings wäre unser erster Wunsch, dass wir alle Flüge kriegen und sowohl wir als auch unser Gepäck gut in Deutschland ankommen.
An dieser Stelle verabschiede ich mich (für heute) mit dem Reisebericht aus Vietnam. Morgen melde ich mich noch einmal aus Deutschland und am Sonntag werde ich den Bericht abschließen. Bleibt also dran. 🙂
Donnerstag, 30. Januar
Tja, was schreibt man am letzten vollen Tag, den man in der Ferne verbringt? Viel gibt’s heute wirklich nichts zu schreiben.
Das Frühstücksbuffet war lecker und wir haben gegessen, als wär’s unser letztes. Dafür haben wir uns (wie immer) das Mittagessen gespart. 😄
Morgens sind wir in der Stadt rumgeschlendert, haben nach den letzten Souvenirs gesucht, einen Calmansisaft getrunken, den wir auf den Philippinen lieben gelernt haben (Saft aus einer Art Minizitrone). Und dann haben wir lange am See in der Stadt gesessen, das Wasser und die Aktivitäten drumherum beobachtet und sind schließlich zum Hotel zurückgeschlendert. Hört sich vielleicht langweilig an, war aber ein netter, ruhiger und warmer Tag.
Auf dem Rückweg kamen wir an einem Spielplatz für Kinder jeden Alters vorbei. Die konnten sich hinters Steuer von elektrischen Autos oder Mopeds etc. setzen und durch die Gegend düsen. Kleine Kinder 4-5 Jahre) gaben Gas. Daniels Kommentar: oh, das ist die Fahrschule hier. Und wie die Erwachsenen fahren, klingen seine Worte wie eine reale Möglichkeit . 😄
Um 15:00 Uhr wollten wir eigentlich noch mal in den Pool auf dem Dach. Zwar war es nicht viel wärmer als um die 24° und im elften Stock geht schon ein kleiner Wind, aber wir wollten es um des Erlebnisses willen. Leider konnte ich meine Badehose nicht finden und nahm an, dass ich sie an unserem letzten Aufenthaltsort vergessen hatte. Ich ging trotzdem mit. Als Daniel aber feststellte, wie kalt das Wasser war, setzten wir uns beide nur an den Rand und ließen die Füße und Beine im Wasser baumeln. Hat auch gereicht. Natürlich hab ich 5 Minuten nach Ankunft im Zimmer auch die Badehose wieder gefunden. 🙄
Der Nachmittag bot uns noch Zeit, den größten Teil unserer Koffer zu packen. Plan jetzt (17:46 Uhr vietnamesische Zeit) ist es, gleich zum Abendessen zu gehen und vielleicht noch mal in die Train Street, um eine Zugdurchfahrt nach Eintritt der Dunkelheit zu erleben. Ist schon faszinierend. Man erlebt nicht alle Tage, dass man einen Zug bei der Durchfahrt streicheln kann.
Sehr angenehm im Land hier ist die Tatsache, dass man fast überall ins Internet kommt. Jedes Café, Restaurant, Reiseunternehmen etc. hat eigenes WLAN und stellt es den Kunden kostenlos zur Verfügung. Das bedeutet:
Wenn man nur in genügend Cafés 1x Kaffee trinkt, kann man durch die Stadt gehen u. Ist überall online. 😄
(Schreibpause)
22:30 Uhr: Der Tag geht zu Ende. Abendessen war lecker, 2 Züge geguckt, Mango Smoothie getrunken … jetzt noch etwas lesen … schlafen … und dann beginnt der Tag der Rückreise. Der letzte Eintrag im Reisebericht ist übrigens für Samstag oder Sonntag geplant.
Mittwoch, 29. Januar
Zum Feuerwerk am nahe gelegenen See sind wir - wie erwähnt, - gestern Abend gegangen. Schon auf dem Hinweg mussten wir eigentlich nur den vielen Leuten folgen, den die gleiche Richtung gingen. Bereits 40 Minuten vor Mitternacht war der See umrundet mit tausenden von Menschen.
Wir fanden noch einen Platz, von dem wir dachten, dass uns eine gute Aussicht geben würde. Falsch gedacht. Als das Feuerwerk mit zwei dumpfen Kanonenschlägen begann, stellten wir fest, dass wir es nur durch die Bäume hindurch beobachten konnten – zumindest zum größten Teil. Hund von Menschen, um uns herum sprangen auf und liefen die Straße entlang, um einen besseren Platz zu finden. Beschwert hat sich keiner, nur die Ausländer guckten ein wenig verwundert aus, die Wäsche.
Das ganze dauerte vielleicht 15 Minuten und war ganz nett anzusehen. Wäre natürlich um ein Vielfaches netter gewesen, wenn sie die Bäume woanders hin gepflanzt hätten.
Das Unglaublichste war allerdings dann der Rückweg zum Hotel. Tausende von Menschen zogen durch die Straßen, zwischendrin immer wieder Motorroller, die auch nicht schneller vorwärts kamen. Man kann es sich vielleicht so vorstellen: die Siegerlandhalle öffnet eine Doppeltür zu einem 4 m breiten Tunnel und tausende wollen hindurch. Zwischendrin die Motorroller. Da sucht jeder seinen Vorteil. Dass mir ein Motorroller in die Hacken fuhr, war nicht weiter tragisch. Der kam auch nicht schneller vorwärts als ich und es war bestimmt angenehmer, als hätte mir ein Fußgänger in die Hacken getreten. 🙂
An verschiedenen Stellen waren vor Häusern oder Geschäften (ich vermute mal) kleine Schemelchen aufgestellt, auf denen Früchte, Räucherstäbchen, eine Kerze oder Ähnliches brannten. Vermutlich Opfer für die Ahnen.
In der Menge war ich mit Leuten ins Gespräch gekommen, die mir erklären, dass man nach den Festlichkeiten in die Tempel geht und für Glück und Erfolg betet und auch für die verstorbenen Vorfahren, und dass man Opfer bringt.
Wir haben jedenfalls unser Hotel erreicht, wo wir mit „ Happy New Year“ vom Personal empfangen wurden. Auch vor dem Hotel war etwas aufgebaut, das wie Opfergaben aussah. Im Hotel hingegen wurden uns Champagner und Süßigkeiten angeboten.
Daniel hat sich noch etwas mit den Gästen im Hotel unterhalten, ich bin hoch aufs Zimmer und um circa 2:00 Uhr war dann auch für uns Schicht im Schacht. Das war mal ein völlig Neues Silvestererlebnis.
Heute Morgen wurden wir beim Frühstücksbuffet wieder mit „ Happy New Year“ begrüßt. Noch vor Mittag entschlossen wir uns, mal um den See zu laufen, an dem gestern das Feuerwerk stattfand. War ganz nett … und war kalt. 18 Grad nur! Stellt Euch das mal vor! 😄 Na ja, in 3 Tagen wird’s noch schlimmer. Dann kommen wir wieder in Deutschland an.
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Blick aus dem Bus nach hinten |
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Sehenswürdigkeiten |
Am frühen Nachmittag haben wir noch eine Stadtrundfahrt gemacht. Interessant genug, aber nicht jetzt der Brüller. Und kalt war’s immer noch.
Die letzten Tage hier in Hanoi ziehen sich etwas, nicht zuletzt wegen der Feiertage. Für Vietnamesen ein Fest, das mit der Familie gefeiert wird; für Ausländer eher eine kleine Bremse, da vieles geschlossen ist. Aber wir werden den Rest unserer Reise noch füllen können. Einmal noch geht’s zurück zur Train Street (das war einfach zu eindrucksvoll) und morgen werden wir nochmal das Mausoleum und Museum versuchen. Angeblich soll’s auf sein.
Den Tag abgeschlossen haben wir mit einer Überraschung für mich. Daniel hatte ein indonesisches Restaurant gefunden, das wir zu Fuß erreichen konnten. Exzellent! Wir haben’s genossen! Danke, Daniel. Auf dem Hinweg haben wir uns noch einmal den Zug angeschaut. Diesmal saßen wir auf der anderen Seite der Gleise und hätten den Zug vielleicht berühren können, hätten wir die Hand ausgestreckt. 😅
Auf dem Rückweg nach dem Abendessen sind wir noch an der Deutschen Botschaft vorbei geschlendert.
Für heute haben wir genug gesehen und gegessen. Gleich noch nen Kaffee und ein gutes Buch - und dann auf zum letzten Tag.
Dienstag, 28. Januar
Frohes Neues Jahr! Ich hatte schon befürchtet, wir würden in der Vergangenheit sitzen bleiben und gleichzeitig gehofft, ein Jahr Alterung einzusparen. Immerhin waren wir zum Jahreswechsel nicht in Europa und haben daher keinen neuen Jahresbeginn miterlebt. Silvester und Neujahr haben wir komplett verpasst. Bis heute! Mit dem heutigen Tag geht im Lunarkalender das Jahr des Drachens zu Ende und das Jahr der Schlange beginnt. Das markiert in Vietnam den absolut größten Feiertag des Jahres - wie wir auch heute bereits feststellen konnten.
9:15 Uhr Frühstück im Hotel. Das war das beste Buffet in den bisher 5 Wochen! Nach einer kurzen Zeit im Zimmer entschlossen wir uns, das Mausoleum von Ho Chi Minh zu besuchen, dem verehrten Vereiniger von Nord und Südvietnam und ehemaligen Präsidenten. Zwar war der Park geöffnet, aber Mausoleum und Museum waren wegen dem Festtag geschlossen.
Zum Mausoleum gehörte auch ein Bereich mit verschiedenen Anbetungsstellen. Prunk pur. Trotz allem beeindruckend!
Mittlerweile war es früher Nachmittag und Zeit für einen Kaffee. Aber wo trinken, wenn alle Cafés zu schließen scheinen und es nur noch Billigkaffee an unbequemen Straßenständen zu geben scheint? Lösung: rumlaufen und suchen … und finden. 🙂 Wir fanden nach einer kleinen Ewigkeit tatsächlich eine Filiale unseres vietnamesischen Lieblingscafes und haben uns da erst mal erholt. Nicht mehr mit Eiskaffee, sondern mit Heißkaffee.
Anschließend wollten wir dann noch auf dem Weg zurück zum Hotel an einem Markt vorbei. Ob das, was wir dann gesehen haben die Bezeichnung „Markt“ verdient, ist fraglich. Straßen waren mehr oder weniger zugestellt, von Verkäufern, die manchmal nur eine Art Trampelpfad zwischen den Ständen frei ließen, den sich dann Motorroller und Fußgänger teilen mussten.
Von Trödel über Schuhe, Kleidung und Souvenirs, Lampions und Essständen war alles dabei. Dazwischen Verkäufer von gasgefüllten Ballons. Chaos pur. Aber wir haben tatsächlich noch was gefunden, von dem wir nicht wussten, dass wir es unbedingt brauchten. 😄😉
Zurück zum Hotel, Nickerchen, etwas Lesen / Schreiben und um 19:00 Uhr rum wiederum ins Gewühl der Stadt zum Abendessen. Viele Plätze hatten tatsächlich zu, andere waren von Gruppen belegt. Schließlich fanden wir einen Platz, bestellten - und haben zum ersten Mal in 5 Wochen die Hälfte stehen gelassen. Geruch, Geschmack und Aussehen ließ Daniel sagen: „Wenn ich morgen noch lebe ist alles gut!“
Zum Trost haben wir uns einen teuren Snickers Schokoriegel und Cola gekauft und anschließend im Hotelzimmer einen Kaffee getrunken. Mit Kaugummi kriegen wir vielleicht den Restgeschmack aus dem Mund und den Geruch aus der Nase. Mal sehen, wie’s uns morgen geht. 🤢
Leider können wir das Mitternachtsfeuerwerk nicht vom Flachdach unseres Hotels aus beobachten. Entweder wird dort der Hotelbesitzer sein (es gibt dort auch einen kleinen buddhistischen Schrein), oder das Dach ist grundsätzlich gesperrt. Haben wir nicht ganz verstanden. Also werden wir wohl - wie unsere freundliche Hotelrezeptionistin vorschlug - zum Feuerwerk am nahegelegenen See gehen und anschließend sehen, was das Hotel so anbietet. Es wird wohl Tee auf der Straße angeboten und einige Bräuche werden wir beobachten können. Mehr darüber morgen.
Montag, 27. Januar
Unsere Unterkunft in Tam Cok mit dem herrlichen Blick auf die Felder mit ihren Bewohnern haben wir hinter uns gelassen. Wir sind an unser letzten Stationen vor der Rückreise angekommen. Irgendwann um 13 oder 13:30 Uhr waren wir im Hotel in Hanoi.
Sehr angenehm ist es, dass man von Hotel zu Hotel befördert wird. Nachdem wir unser letztes Buffet-Frühstück in Tam Cok genossen hatten, gingen wir zum Zimmer zurück, packten, zahlten dann unsere offene Rechnung und warteten in der Rezeption. Das Reiseunternehmen, mit dem wir nach Hanoi wollten, schicke einen Fahrer, der uns zum Hotel kam und mit einem Van abholte und zur Sammelstelle brachte. Mit Van ist ein Fahrzeug gemeint, dass wie ein Sprinter aussieht, aber zur Personenbeförderung dient. Zwar hatten wir wieder, wie vorgestern, eine Luxusausführung, aber leider ging die Massagefunktion im Sessel nicht. Wir haben es trotzdem geschafft. 😄
In Hanoi wurden alle Passagiere an einem Punkt rausgelassen, und der Fahrer organisierte die Beförderung der Einzelnen durch andere Taxis zu ihren Hotels. Sehr angenehm! Daniel hatte uns ein Vier-Sterne-Hotel gebucht und wir sind wirklich zufrieden mit dem, was wir für ca 25 Euro/Kopf bekommen haben, Frühstück inklusive! Zur Begrüßung gab es Saft und irgendwelche Süßigkeiten noch in der Rezeption. Außerdem konnten wir auch hier früher unser Zimmer beziehen.
Auf dem Dach befindet sich ein Swimmingpool und man hat von dort gute Aussicht. Außerdem liegt das Hotel sehr zentral im alten Viertel Hanois, und wir konnten bereits heute einige der alten Straßen und Fessmeilen sehen.Heute Nachmittag ging’s allerdings zuerst zur Train Street. Das ist ein nur etwa 7 m schmaler Durchgang, links und rechts ein Café oder Imbiss neben dem nächsten, und genau in der Mitte verlaufen Gleise. Das ist natürlich ein Touristenmagnet. Wir waren früh genug da, bestellten uns ein leichtes Mittagessen (ähnlich wie ein Sandwich) und warteten.
Nahe der angekündigten Zeit fühlten sich dann alle Cafés und Plätze mit Menschen, die auf das Schauspiel warteten. Und dann kam der Zug. Natürlich kein ICE, aber gerade langsam, fuhr er auch nicht. Die deutschen Behörden hätten Schnappatmung gekriegt. Aber hier war es einfach nur ein tolles Spektakel.
Anschließend sind wir etwas durch die Straßen geschlendert und haben (fast) vergeblich nach einem Café gesucht. Morgen ist hier der letzte Tag des Jahres, der größte Feiertag im Land, wie etwa Weihnachten in Deutschland, Thanksgiving in Amerika oder Karfreitag auf den Philippinen. Geschäfte machen zu, Cafés und Restaurants ebenfalls. Sehenswürdigkeiten sind geschlossen, Touren werden nicht angeboten, und viele fahren in ihrer Heimat Stätte, um mit ihren Familien zusammen zu sein. Die Dame der Rezeption sagte uns, wo wir am 29. Januar abends das Feuerwerk am besten sehen können, und meinte dann, dass wir uns nicht wundern sollen, wenn wir am Mittwochmorgen auf die Straße gehen und niemanden antreffen. Das wird interessant sein, da eigentlich immer Leute auf der Straße sind. Wir werden sehen! Jedenfalls wird es ein Fest mit vielen Lichtern, vielen Blumen und viel Freude für die Vietnamesen.
Wir haben noch eine Weile im Hotelzimmer verbracht, bevor wir um 19:00 Uhr rum Abendessen wollten. Beim rum schlendern, hatten wir eine Straße entdeckt, in der ein Straßenrestaurant neben dem anderen ist. Wir vermuteten, dass wir zumindest einige Restaurants offen finden würden – und so war es auch. Wir hoffen, dass es in dieser Straße auch am 29. und 30. Januar etwas zu essen geben wird.
Vielleicht wundert sich der ein oder andere, wie viel ich über Essen, Restaurants und Cafés schreibe. Bei alledem habe ich keine Sorge, meine Fitness zu verlieren oder an Fülle zuzunehmen. Meine App erzählt mir, dass ich im vergangenen Jahr 2 km pro Tag gegangen bin. In diesem Jahr liegt der Durchschnitt bei 4,9 km. In Schritten waren das 3191 Schritte pro Tag in 2024 und 7152 Schritte pro Tag in diesem Jahr
Außerdem machen wir ja Sport:
Das viele Gehen, die Sportgeräte im Park (zumindest fürs Bild) 😄, klettern, Kajakfahren, Turmspringen, Schwimmen und nicht zu vergessen der Angelsport (so nennt man ihn doch meines Wissens). Ich meine, das legitimiert unsere Besuche in Cafés und Restaurants 😄
Sonntag, 26. Januar
Heute Morgen sind wir aufgewacht – und draußen war es nass. Es hatte geregnet und ein ordentlicher Sturm tobte fast den ganzen Tag mit nur kurzen Pausen der Beruhigung. Noch am Abend schwanken die Werte zwischen 13 und 14°. Ein geeigneter Tag zum Faulenzen, Lesen, Ruhen und Nichtstun.
Und so haben wir den Tag auch verbracht. Nach dem Frühstück erst mal einige Stunden auf dem Zimmer, geruht, gelesen uns gemütlich gemacht.
Erst am Nachmittag haben wir ein schönes, kleines Café gefunden, das Kaffee (normalen Kaffee und Eikaffee) anbot und dazu leckeren Kuchen, der fast wie zu Hause schmeckte. Richtig gut!
Dann wieder zurück ins Zimmer und um 16:30 Uhr am online Gottesdienst der CCFG teilgenommen und… herausgefunden, wie man (Daniel) die Klimaanlage auf Heizung stellt. Jetzt haben wir es etwas wärmer im Zimmer. Gleich werden wir noch irgendwo etwas essen gehen, (Daniel ist schon im Internet und sucht was) und danach den Abend mit einem Kaffee und einem Buch (oder Handy) beenden.
Morgen geht’s dann zur „Party“ nach Hanoi. Mit dem Bus fahren wir hier kurz vor Mittag los und kommen am frühen Nachmittag in Hanoi an.
Warum „Party“? Am 29. Januar wird hier Neujahr gefeiert. Das ist das größte Fest hier im Land und prägt auch die Tage vor- und nachher.
Überall wird mit Blumen und Sträuchern geschmückt, überall werden Lichter und Girlanden aufgehängt, Geschäfte machen zu, Reisetouren fallen während der Tage vorher und nachher aus, Familien reisen zu ihren Verwandten in andere Städte, die Reisekosten steigen. Hier und da hören wir schon in unserer Nachbarschaft vorzeitig gezündete Böller, so stark, dass sie in Deutschland vermutlich verboten wären.
Für heute gibt es sonst weiter nichts zu berichten, außer, dass meine Füße langsam warm werden. Wie soll das nur in Deutschland werden? 😄
Samstag, 25. Januar
Zunächst die versprochenen Bilder von gestern:
1. Sonnenuntergang
2.+3. Tintenfischangeln
Und damit zum heutigen Tag:
Ich bin stolz auf mich. Nein, nicht der böse Stolz! Ich bin stolz auf mich in aller Demut. Aber eins nach dem anderen!
Die Nacht auf dem Schiff war gut. Hätte mir ein bisschen mehr Schunkeln gewünscht, aber vielleicht wär es dann auch wieder zu viel gewesen.
Der Morgen wurde durch den Wecker um 6:15 eröffnet … und um 6:16 wieder geschlossen. Es gab zwar, wie jeden Morgen, einen Sonnenaufgang, aber der hatte durch Nebel seine Faszination eingebüßt. Die Sonne war nicht zu sehen. Also haben wir die Nacht verlängert.
Das Frühstück um 8:00 Uhr bestand aus leckeren Pfannkuchen mit verschiedenen Obstsorten, Honig, Toast, Marmelade und Tee oder Kaffee.
Wenn man dann durch eine Höhle oder einen Felsdurchgang fährt, der zu einer Lagune führt, die zu 360° von bewachsenen Felsen umgeben ist und man nur das Rauschen des Blutes in den Ohren hört - oder hier und da mal einen seltsamen Vogel -
- dann fehlen die Worte, das zu beschreiben.
Daniel und ich sind mittlerweile übrigens ein eingespieltes Kajakteam. Bewerbung für Olympia läuft! 😄
Nach der Kajaktour dann wieder aufs Schiff und weiter zu einem Strand. Aber da musste man erstmal hinkommen. Und hier die Begründung meines Stolzes der demütigen Art:
Der Sprung war aus einer Höhe von 5 Metern! 😄 Das Schwimmen der 30-40m zum Strand und zurück wurde zur Nebensache, obwohl ich vermutlich seit Jahrzehnten keine 20m mehr am Stück geschwommen bin. Spaß pur!
Zurück zum Boot, Duschen, Zimmer räumen - Mittagessen. Natürlich viel Meeresfrüchte, aber erstaunlich essbar.
Durch die Wasserwege zwischen den Felsen ging’s dann zurück zum Ausgangspunkt. Eine absolut gelungene Tour.
Na ja, und während wir dem Busfahrer auf dem Hinweg seinen Todesmut vergeben haben, weil er uns auf die Minute pünktlich zum Ziel brachte, vergeben wir jetzt auch seinem Unternehmen, das uns diesmal in einem modernen Van mit Drehsessel und elektrischer Rückenmassage, WLAN, und Lademöglichkeit fürs Handy zu unserer Unterkunft zurückbringt. Dadurch konnte ich mir während der Fahrt die Liveübertragung des Zweitligaspiel meines Vereins anhören. 🙂
Dass beide Fahrer während der Fahrt immer wieder lang, laut und fröhlich telefoniert haben, gehört hier wohl dazu.
Kurz vor Ende des Schalke Spiels kamen wir in unserer Unterkunft an. Sehr lohnenswerte Tour (Danke erneut an Daniel, der nicht nur die Touren sucht, Rezessionen liest und bucht, sondern auch die Fahrten bucht, bestätigt und mit den Anbietern Kontakt hält! Wirklich, eine super Leistung!)
Herrliche Tour!
Herrliche Erfahrung!
Herrlicher 3:1 Sieg!
Was für ein Tag! Wir wussten, dass es zeitlich eng würde. Um 6:50 Uhr saßen wir am Frühstückstisch, obwohl es eigentlich erst ab 7:00 Uhr Frühstück geben sollte. Aber auch unser Abholdienst sollte zwischen sieben und 7:30 Uhr kommen – und wir wollten fertig sein. Also haben wir einen nicht ganz so ausgiebiges Frühstück schnell verschlungen und dann gewartet. Gebetet haben wir auch, nämlich, dass wir pünktlich zur Abfahrtstelle des Bootes gebracht würden. Dann kam der Bus. Nicht - wie erwartet und gebucht - ein Van, sondern ein Bus.
Da Daniel mehrmals mit dem Reiseunternehmen Kontakt hatte und immer betont hatte, dass wir unbedingt um 11:30 Uhr ankommen müssen, war der Fahrer wohl informiert. Er fuhr wie ein Wilder. Durchgezogene Linien bedeute ihm nichts, mit einem anderen Bus liefert er sich ein Rennen, in unübersichtlichen Kurven oder vor Straßenkuppen zu überholen - das war ihm überhaupt kein Problem. Ehrlich gesagt: uns auch nicht! 😄
Auf einen Film im Bus (wenn es einen gab) haben wir verzichtet. Ich hätte aus baulichen Gründen wohl eh nur die Hälfte des Filmes mitbekommen.
Der Fahrer machte tatsächlich eine sehr gute Zeit, aber um 11:10 Uhr hörte ich Daniel Murmeln: „ das schafft er nicht!“
Tatsache ist: um 11:29 Uhr waren wir am Ziel und nicht lange danach auf dem Boot. Gott sei‘s gedankt!
Mit einem kleineren Schiff (kein Boot) ging es dann zur ersten Rundfahrt in die Halong Bucht. Die besteht aus 2000 Felsen, von denen in unserem Gebiet 360 aus dem Wasser ragen.
Irgendwo ließ man den Anker runter und gab uns Gästen die Möglichkeit zu schwimmen. Daniel war der erste, der den Sprung aus 4 m höher ins Wasser wagte. Die meisten folgten (manche stiegen auch in das Wasser), ich hab zunächst mal verzichtet.
Das nächste war eine Kajak Fahrt im zweier Kajak. Das hat richtig Spaß gemacht. Das Wasser in der zerklüftete Bucht war sehr ruhig, man konnte die Stille genießen, aber auch die Landschaft, einige Tiere (Raubvögel; ich dachte, es seien Adler, aber der Gruppenleiter sagte, es seien Milan). Dazu eine Qualle mit einem Durchmesser von vermutlich 40 cm und einen fliegenden Fisch haben wir auch gesehen. Leider sind uns die Affen nicht zu Gesicht gekommen. Dafür gibt es aber morgen noch eine Chance.
Es ging durch zwei oder drei Höhlen hindurch, von denen eine stockfinstere war. Darum hatte uns der Gruppenleiter Stirnlampe gegeben.
Ich denke, wir waren etwa eineinhalb Stunden draußen, bevor wir wieder aufs Schiff stiegen. Eine schöne Erfahrung.
Nicht lange danach konnten wir tatsächlich an Sonnenuntergang in dieser herrlichen Landschaft mit erleben. Eigentlich war es den ganzen Tag bewölkt gewesen, aber gerade als die Sonne unterging, lichtete sich die Wolken. Ein Geschenk Gottes.
Das Abendessen war reichhaltig; viel Meeresfrüchte (wo ich nicht so drauf stehe), aber auch andere Sachen, die gut geschmeckt haben.
Nach dem Abendessen durften alle ran, die mal Tintenfische angeln wollten. Natürlich wollten wir. Bis um 20:50 Uhr, als ich mich zurück zog, hatten wir einen erwischt. Aber vielleicht ist da ja noch was zu gekommen im Laufe des Abends.
Morgen nach dem Mittagessen geht’s zurück in den Hafen. Davor steht noch der Sonnenaufgang auf dem Programm (der würde aber auch ohne unser Programm stattfinden.🙂). Außerdem eine weitere Kajak Tour, Strand, Besuch und Schwimmen und hoffentlich die Sichtung verschiedener Tiere (Affen, bestimmte Fische, Echsen, Schlangen usw.) Wir dürfen gespannt sein, wie sich der morgige Tag entwickelt. Jedenfalls sind wir Gott dankbar, dass wir diese Tour mitmachen können.
Die Nacht verbringen wir auf dem Schiff auf sehr ruhigem Wasser. Nur ein leiser dumpfer Ton der Schiffsmotoren ist zu hören. Ansonsten würde man meinen, man wäre in einem Hotel.
(außer Internet. Das war in den Hotels besser. Bilder zu den letzten Zeilen werden nachgeliefert.)
Donnerstag, 23. Januar
Eigentlich gibt es heute gar nicht viel zu schreiben. Außer vielleicht einer neuen Erkenntnis.
Wir sind in Tam Cok nicht in Ninh Binh, wie ich in den vergangenen Tagen geschrieben habe. Tam Cok ist so etwas wie einen vor Ort, der zu Ninh Binh gehört.
Die erste Nacht in Tam Cok war sehr angenehm. Weder Klimaanlage noch Ventilator war nötig und wir haben beide gut geschlafen, bis uns um 8:00 Uhr der Wecker weckte. Tja, hier muss man früh aufstehen. Das Frühstück wird nur bis 9:00 Uhr angeboten – nicht bis 10:00 Uhr, wie im letzten Hotel. 🙂
Frühstück war wie gestern: ein recht zufriedenstellendes, nett ausgerüstetes, kleines Buffet.
Angekommen und geparkt entschieden wir uns für die Touroption Nummer 3, die drei spirituelle Orte und drei Höhlen beinhaltete.
Ich kann mir ja nicht helfen, aber so, wie mich Prunk und Pracht der Tempel und der buddhistischen Anbetungstätten beeindrucken, so bewegt mich auch immer wieder der Gedanke, dass die absolute Mehrheit der Menschen in diesem Land verloren geht, weil sie Jesus nicht kennen. Zeichen des christlichen Glaubens sind selten oder ganz abwesend. Keine Zeichen von christlicher Mission (obwohl wir wissen, dass einige Gemeinden tätig sind). Die Hauptreligion der rund 100 Millionen Vietnamesen ist der Buddhismus. Der Anteil der Christen aller Schattierungen liegt bei unter 10 %. Das Land grenzt an China, Kambodscha, Laos und Thailand – alles Länder, die selbst noch vermehrter Anstrengung bedürfen, Jesus zu verkündigen.
Nun ja, die spirituellen Orte, die wir gesehen haben, waren wieder beeindruckend. Überall vor den Buddhastatuen lagen Opfergaben wie Obst, Blumen oder auch Geld, das Besucher dort hingelegt hatten.
Noch faszinierender war allerdings die Landschaft. Riesige Felsen, (zu denen auch die gehörten, die wir gestern über 500(+) Stufen bestiegen haben), erhoben sich aus dem Wasser.
Durch manche führten Höhlen, die faszinierende Stalaktiten, Felsformationen oder Musterungen enthielten. Manche Durchgänge waren so niedrig, dass wir für die Ruderkünste unserer Ruderin dankbar waren, die die engsten Stellen geschickt umruderte. An anderen Stellen musste man trotzdem etwas der Kopf einziehen. Die längste Höhle war 1 km lang. Natürlich war hier und da Licht installiert, sonst wären wir wohl jetzt noch in der Höhle.Das ganze dauerte zweieinhalb Stunden, war schön und sehenswert.
Interessant war auch die Beobachtung, das es wohl fast immer die Frauen sind, die die Ruder bedienen. Das war auf unserer letzten Fahrt so und war auch heute so. Manche sind bereits im gestandenen Alter, andere sind vielleicht um die 30. Wenn man bedenkt, dass diese Frauen mit fünf Personen in einem Ruderboot zweieinhalb Stunden durch die Gegend paddeln, ist das schon eine gewaltige Leistung.
Selbstverständlich haben Daniel und ich fleißig mitgerudert (die letzte Stunde), als wir sahen, dass das in anderen Booten auch getan wurde. 😄
Zurück am Ufer gab es noch einige Räume, in denen man Lampignons und anderes besichtigen konnte. Die farbenbracht in vielen Bereichen hier im Land – und überhaupt in Asien – ist immer wieder faszinierend.
Zurück zu unseren Fahrrädern radelten wir die halbe Stunde zurück zu unserer Unterkunft, haben dort einen Kaffee getrunken und uns ein wenig ausgeruht.
Das Abendessen bestand erneut aus einem Gericht mit Ziegenfleisch. Kriegt man in Deutschland ja nicht unbedingt überall.
So und zuletzt stand dann Packen auf dem Zettel für die nächsten beiden Tage. Wir haben eine zwei Tagestour gebucht für die Halong Bucht. Wiki erklärt diesen Ort als:
Die Halong-Bucht ist ein rund 1500 Quadratkilometer großes Gebiet im Norden Vietnams. Nach offiziellen Angaben ragen 1969 Kalkfelsen, zumeist unbewohnte Inseln und Felsen, zum Teil mehrere hundert Meter hoch aus dem Wasser. Das Kalksteinplateau, das die Bucht beheimatet, sinkt langsam. 1994 erklärte die UNESCO die Bucht zum Weltnaturerbe
Da wollen wir morgen hin. Zwischen 7 und 7:30 Uhr werden wir abgeholt und zum Reiseunternehmen gebracht. Ob der Bus, der uns dorthin bringen soll, rechtzeitig am Schiff ankommt, wissen wir nicht. Wir hoffen es. Da es zwei Unternehmen sind, wird das eine kaum auf das andere warten. Aber wir hoffen und beten, dass wir das Schiff rechtzeitig erreichen. Die Alternative ist, mit einem Schnellboot doch noch an Bord zu kommen – natürlich mit zusätzlichen Kosten. Schauen wir mal!
Vom Wetter her soll es so lala werden. Aber bisher war es immer besser, als die Wetter App es angekündigt hat. Während der Tour sind Schwimmen, Schnorcheln, Kajak fahren oder Tintenfischangeln möglich. Hört sich doch erst mal interessant an, oder?
Ob wir den Bus gekriegt haben und wie der erste Tag verlaufen ist, darüber mehr morgen (sofern es gescheites WLAN auf dem Boot gibt). 🙂
Und was ist die neue Erkenntnis, von ich anfangs schrieb? Folgende:
Wenn die 500 Stufen von gestern Lunge und Knie beanspruchen, so sind es die harten Fahrradsattel, die einen anderen Körperteil empfindlich beanspruchen. Hier ist definitiv noch eine Geschäftslücke zu füllen: gepolsterte, Hintern-freundliche Fahrradsattel. Vielleicht wäre das ja eine offene Türe für einen Zeltmacher - Missionar. 😄
Mittwoch, 23. Januar
So, jetzt gibt’s wieder vernünftiges WLAN. Habe mir gerade die letzten Zeilen im Bericht von gestern noch mal angeschaut. Viele Fehler, manches unverständlich. Sorry! Aber die Internetverbindung gestern Abend war wirklich zum Mäuse melken, das Hochladen von Bildern dauerte Ewigkeiten und am Schluss wollte ich nur noch auf „Einstellen“ drücken.
Um ca 17:30 Uhr ging’s gestern Abend los. Ich wollte im Nachtbus den Reisebericht schreiben. Kein WLAN. Nach einer guten Stunde hielt der Bus neben einem Bus derselben Firma an einem Restaurant zum Abendessen. Das Essen war auf Reisegäste zugeschnitten, aber ok.
Zurück im Bus fragte ich den Busbegleiter nach dem Passwort fürs Internet. Einloggen konnte ich mich über den Namen des Busunternehmens: „Camel“, das Passwort lautete 12345678 😄 und schon war ich online. Das änderte sich allerdings schlagartig, als unser Bus losfuhr. Unser Busbegleiter hatte mich nämlich in das WLAN des Busses eingeloggt, der neben unserem parkte. Da Beschweren sinnlos war, habe ich alles mit stoischer Geduld freundlich ertragen. 😡
Über Daniels WLAN (E – SIM Karte) konnte ich dann zumindest den Bericht einstellen, den ich im Laufe des Abends geschrieben hatte.
Um 4:50 Uhr, nach einer typisch ruckligen Nachtbusfahrt, schreit der Busbegleiter was durch den Bus. Ich werde wach (falls ich schlief). Was er schreit, können wir nicht verstehen, aber wir und ein paar andere Fahrgäste sind zumindest gemeint. Ich schau aus meiner Koje raus und der Busbegleiter sieht mich an und schreit wieder. Wir sind am Ziel, müssen raus. Ein Pärchen wird auch wach, muss auch raus. Also raffen wir alle Sachen zusammen, hoffen, dass wir in der Eile nichts liegen lassen und steigen aus.
Wir sind nicht etwa mitten in der Stadt an einem Busbahnhof, sondern am Stadtrand. Taxis stehen zur Verfügung, deren Fahrer sich gleich auf uns stürzen. Wir holen unser Gepäck ignorieren das Drängeln der Taxifahrer und gehen zunächst mal zu einem beleuchteten Stand auf der anderen Straßenseite. Daniel hatte am Vortag bei dem Hotel angerufen, wo wir um 14:00 Uhr einchecken können. Ihm wurde angeboten, dass wir unser Gepäck dort um 6:00 Uhr bei der Rezeption abstellen dürfen. Wohl gemerkt: 6:00 Uhr, nicht um 4:40 Uhr. Daniel findet tatsächlich einen schlafenden Kioskbesitzer, der uns einen Kaffee macht.
Im Laufe der Zeit kommen weitere Busse mit weiteren Reisenden. Das alles spielt sich nicht ab wie an einem großen Busbahnhof, hell beleuchtet mit sieben oder acht Bussen, sondern an einem dunklen Ort, der eher einer einzelnen Haltestelle gleicht, mit einem hell erleuchteten Kiosk auf der gegenüberliegenden Straßenseite. Naja, der Kaffee hat uns gut getan – wahrer Auferstehungskaffee! Wir haben zwar beide etwas langärmliges an, aber es ist glücklicherweise nicht wirklich kalt, um draußen zu sitzen.
Zwischendurch konnten wir fast noch eine Schlägerei beobachten. Zwei Touristen wollten keins der an der Haltestelle wartenden Taxis nehmen. Die sind immer überteuert. Also bestellen sie sich per Handy ein Taxi, das auch kurze Zeit später an der Haltestelle ankommt. Mitten auf der Straße gingen dann die dort auf Kunden wartenden Taxifahrer auf den angekommen Taxifahrer zu, schimpften (recht laut) spuckten und waren recht erbost, dass er ihnen die Kunden wegnahm. War natürlich nicht die Schuld des Taxifahrers – aber so geht es eben hier zu.
Und so saßen wir fast 2 Stunden im Dunkeln, d.h. im Schein des Getränkeautomaten und einiger weniger Glühbirnen und erleben den Sonnenaufgang bei unserer 2. Tasse Auferstehungskaffee am Straßenrand.
Nach etwa zweieinhalb Stunden ist es hell. Wir entschließen uns, ein Taxi zu rufen, um uns zum Hotel zu fahren. Problem: was vor zweieinhalb Stunden noch möglich war, scheint jetzt nicht mehr möglich. In der App, die Daniel immer benutzt, meldet sich niemand, der uns fahren möchte. Verständlich! Das Hotel ist nur etwa 750 m entfernt. Könnte man normal laufen. Nur mit Koffer und Rucksack wollten wir uns das ersparen, da die Taxifahrt gerade mal 1,30 € gekostet hätte. Schließlich haben wir uns zu Fuß auf dem Weg gemacht und unser jetziges Hotel gefunden. Ein super Platz!
Erstens: eine sehr freundliche Dame an der Rezeption
Zweitens: wir erhielten sofort einen leckeren Saft
Drittens: als wir erklärten, dass wir am 27. weiterfahren, aber den 24. und 25. für eine Tour benutzen, meinte die Dame sofort: „Dann verpasst ihr ja ein Frühstück. Dann könnt ihr heute Morgen hier frühstücken.“ 😄
Nachdem wir unser Gepäck in einen herrlichen, kleinen Bungalow gebracht hatten, mit Blick auf Enten, überfüllte Reisfelder und einem kleinen Balkon vor dem Haus, haben wir das Angebot zum Frühstück gerne angenommen. Wieder Buffetstil. Pfannkuchen, Omelette, Eier mit Speck, Toast mit Marmelade, Reis, Nudeln … in kurz: wir sind satt geworden. Übernachtung mit Frühstück pro Kopf: 15 €. Kaum mehr schlagbar.
Dann hat uns die Müdigkeit doch gepackt. Wir haben uns erst mal hingelegt und ein paar Stunden Schlaf nachgeholt.
Auch in diesem Hotel kann man kostenlos Fahrräder ausleihen. Das haben wir getan und sind zu nichts. In der Nähe geradelt. Tatsächlich sind es zwei Aussichtspunkte, die über 500 Stufen zu erreichen sind. Nach vielleicht 350 Stufen teilt sich der Weg. Links geht es hoch zu einem Drachen, rechts geht es hoch zu der Statue eines Gelehrten des Kaisers.
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Auf Kinder und alte Leute muss aufgepasst werden |
Daniel hat ganze Arbeit geleistet! 😂
Wer es bis oben geschafft hat (und wir haben es geschafft!) hatte tatsächlich einen spektakulären Ausblick. Überall ragten Berge wie einzelne, riesige Felsbrocken aus dem Boden. Und im Tal die unbearbeiteten Reisfelder. Die müssen herrlich aussehen, wenn die Pflanzen wachsen und die Felder alle in frischem Grün stehen.
Wir haben die Zeit oben genossen und uns dann zum Abstieg begeben. Leider waren die Stufen (um die 500 an der Zahl) in unterschiedlicher Breite und Höhe. Einige vielleicht 10 cm hoch, andere fast kniehoch. Heftig!
Der Rückweg mit dem Fahrrad führte uns durch Reisfelder, vorbei an einer kleinen Herde Wasserbüffel, die im Matsch rumstapften und sich von den wenigen Grashalmen und Gestrüpp ernährten.
Wieder an unserer Unterkunft haben wir erst mal einen Kaffee getrunken (der Wasserkocher dafür steht im Zimmer, Einmalportionen hatten wir uns gekauft).
18:00 Uhr sind wir dann losgezogen zu unserer zweiten Mahlzeit (nach dem Frühstück). Im Internet hatte Daniel gesehen, dass es ein kleines Straßencafé gibt in dem man ein Menü mit Ziegenfleisch bestellen kann. Der Platz war gleich um die Ecke und wir sind richtig (richtig!) satt geworden. Allerdings kam das Fleisch nicht mit Reis und Sauce, sondern auf einer heißen Platte. Dazu Reis, Salatblätter, Minzblätter, in Streifen geschnittene Ananasstückchen und dazu durchsichtiges, essbares Papier (knapp DIN-A5 Blatt Größe).
Solch ein essbares Blatt legt man auf den Teller, darauf ein Salatblatt, ein oder zwei Minzblätter, ein Stückchen Ananas, ein paar Fleischstückchen, und einen Esslöffel voll Reis. Dann rollt man das Ganze im Papier zusammen. (es wird etwa so dick wie eine Banane), tunkt es in einem mitgelieferte Sauce und isst.
Gut, heute haben wir uns ein etwas teureres Essen geleistet (10 Euro pro Kopf), aber selbst das liegt ja weit unter dem Essen in einem deutschen Restaurant.
Und so geht unser Tag zu Ende, nicht, aber ohne die Auflösung von gestern zu erledigen. Ich wollte etwas schreiben, beziehungsweise illustrieren – nämlich: „Neunkirchen meets Vietnam“
Auf einer unserer Reisen entdeckten wir dies:
So klein ist die Welt! 😄
Dienstag, 22. Januar
Heute war Wartetag. Da wir mit dem Nachtbus unterwegs sind nach Ninh Binh, begann der verbindliche Plan erst um 17:00 Uhr. Dann nämlich sollten wir abgeholt und zum Bus gebracht werden, um dann unsere 12 bis 13-stündige Nachtfahrt anzutreten.
Wir konnten also noch mal ausschlafen, ein spätes Frühstück zu uns nehmen (erster Durchgang Omelette mit Tomaten und Zwiebeln beziehungsweise Omelette mit Pilzen; zweiter Durchgang Pfannkuchen mit Honig).
Gesättigt zurück aufs Zimmer haben wir dann in Ruhe unsere Koffer gepackt, in der Rezeption abgestellt, unsere Rechnung bezahlt und anschließend noch zwei Ausflüge gemacht, um den Tag sinnvoll zu nutzen.
Der erste Ausflug ging zum „Incense Village“, wo in einem Laden neben dem anderen Räucherwerk (Räucherstäbchen und anderes Räuchercones) hergestellt wurde. Die Läden waren schön dekoriert. Die Holzstäbe der Räucherstäbchen waren unterschiedlich gefärbt und dann in bunten Mustern zusammengestellt. War etwas nervig, sich alles anzuschauen, denn sobald man stehen blieb, rannte jemand auf einen zu und bot einem alles mögliche an. Einfach nur anschauen geht hier nicht. D.h., mit einem Trick geht es schon. Man muss einfach in einen Laden gehen, wo sich gerade eine Gruppe Japaner aufhält. Die beschäftigen das Personal und man selbst kann in Ruhe gucken. 😄
Als wir genug gesehen hatten, sind wir rumgeschlendert, haben einen Kaffee getrunken und den weiteren Tag besprochen.
Der nächste Plan war jetzt der Ausflug zum großen Seedrachen. Der Drache, wie auch Löwe, Schlange u. ä. haben in buddhistischer (?) Mythologie eine starke Bedeutung. (Kann Details leider nicht im Internet nachschauen, da ich in diesem Bus noch keinen Internetzugang gefunden habe.) Drachen finden sich überall – und damit meine ich ÜBERALL!
Den Drachen, den wir besuchen wollten, ist ein monströses Gebilde auf einer Art See. Man kann von innen bis in Maul hineingehen und hat eine herrliche Aussicht über die ganze Gegend. Die Gegend war wohl mal ein Erholungsgebiet, wo man auch schwimmen konnte. Mittlerweile ist alles verfallen, wird repariert. Sollte ich in zehn Jahren noch mal zurückkommen, kann es sein, dass ich hier ein Bad nehmen werde 😄.
Von einem Taxi ließen wir uns abholen. Ich schreibe immer von Taxis. Taxis sind hier die Fortbewegungsmittel. Wenn man zu zweit für 20 Minuten vier Euro zahlt, ist das weniger als manche kurze Busfahrt in Deutschland für eine Einzelperson.
Zurück in der Stadt war unser erster Gang in ein Café. Da geht man nicht nur hin, wenn man eine Erfrischung braucht oder einen heißen Kaffee. Da geht man auch hin – wir zumindest – um unseren Füßen eine Ruhepause zu gönnen.
Eine halbe Stunde hatten wir noch Zeit, uns auf eine Bank am Fluss zu setzen. Anschließend ging’s zur Unterkunft, wo wir um 17:00 Uhr abgeholt werden sollten.
Das ist immer eine semi – spannende Sache. Man hat Bus Fahrkarten gekauft, aber außer der Quittung hat man nichts in der Hand, auch keine Fahrkarte. Dann heißt es, dass man bei der Unterkunft abgeholt wird. Wenn aber nach 17:00 Uhr noch kein Fahrzeug auftaucht, fragt man sich, ob man vergessen wurde oder ob der Fahrer einen nicht findet.
Daniel hat dann im Reisebüro angerufen und ihm wurde versichert, dass der Fahrer unterwegs ist. Tatsächlich waren wir circa 17:30 Uhr am Bus, der schon auf uns gewartet hatte, denn sobald wir eingestiegen waren, fuhr er los.
Natürlich haben wir unsere Kojen wieder ganz hinten bekommen. Es rumpelt und schunkelt. Wir hatten im Reisebüro gebeten, Kojen vorne im Bus zu bekommen. Aber wir werden auch diese Fahrt überstehen. Wer Abenteuerurlaub möchte, der kriegt auch Abenteuerurlaub! 😄
Es werden alles Erfahrungen sein, auf die wir gerne zurückblicken.
So, und jetzt sind wir unterwegs. 12 Stunden wird's wohl noch dauern. Vermutlich wird der Bus bereits in Kürze anhalten für ein Abendessen (dass wir diesmal selbst bezahlen müssen). Dann komme ich beim Aussteigen am Fahrten vorbei und werde ihn fragen, ob der Bus WLAN hat. Ansonsten wird der Eintrag wohl erst mit Verspätung erscheinen, wenn wir morgen unser Unterkunft ankommen.
Ach ja, das muss natürlich noch erwähnt werden: „Neunkirchen meets Vietnam“
Auf einer unserer Wanderungen entdeckten wir doch tatsächlich dies:
(Sorry! WLAN im Bus is Defekt und der Hotspot, den ich nutzt, lädt nicht. Fortsetzung morgen mit besserem WLAN. Ich hoffe, ich kann das jetzt einstellen! 🙃)
Montag, 20. Januar
Es war vermutlich die Tochter des Hauses, die uns helfen wollte, den Tag zu gestalten. Sie schlug vor die alte Kaiserstadt anzuschauen, danach zwei Gräber von Kaisern in einer anderen Gegend und ein Dorf, in dem die duftenden Räucherstäbchen hergestellt werden, die in Vietnam zu Millionen in Tempeln, Opferstätten und Gebäuden verbrannt werden. Sie nannte, uns den Preis und erklärte, dass der Fahrer jedes Mal auf uns warten - und uns zum nächsten Zielort bringen würde.
Wir entschieden aber, uns alleine auf dem Weg zu machen und mit der Kaiserstadt zu beginnen.
Was laut Rezessionen im Internet 2-3 Stunden dauern sollte, hat uns 5-6 Stunden gebraucht. Die Fläche von 4 km² bot eine Unzahl an Gebäuden, Gärten und Sehenswürdigkeiten. Besonders beeindruckend, der Thronsaal, überhäuft mit Verzierungen und Gold. Zu 17 der Sehenswürdigkeiten gab es Audio-Erklärungen. Alles wirklich faszinierend und schön. Auch viele Bilder waren ausgestellt, Zeichnungen und alte Fotos, unter anderem mit irgendwelchen Erwachsenen in Ausbildung. Je nach Studienjahr erhielten sie irgendwelche bunten und verzierten Röcke oder Kleidungsstücke. Einen Rock würde ich ja nicht tragen, aber so ein farbenfrohes Gewand wäre schon nach meinem Geschmack, wenn ich dann nicht wie ein bunter Hund in Neunkirchen rumlaufen würde. 🙂Allerdings muss ich am Ende des Tages mit Schrecken feststellen, dass ich nach 7 Stunden rumlaufen, 3 cm kleiner bin. Aber man kann vermutlich nicht das eine ohne das andere haben. 🙂
Da wir an einer „ Scan die einzelnen Stationen mit dem Handy und erfahre mehr“ teilgenommen, hatten wir auch einen Preis gewonnen. Jeder dürfte sich einen durchsichtigen Schirm abholen. Leider gab es den nicht an der Kasse oder am Gelände, sondern knapp 15 Minuten weiter in einem Büro. Und das hatte mittlerweile geschlossen!
Um unseren Füßen am frühen Abend eine Ruhe zu gönnen, haben wir uns eine geschälte, grüne Mango mit Chilipfeffer gegönnt, die wir an der Uferpromenade des Flusses gegessen haben.
Das Abendessen haben wir wieder am in einem typisch vietnamesischen Restaurant zu uns genommen - „Nina’s Café“. Wie gestern war es ein Restaurant, in das man nicht förmlich hineingezogen wurde, sondern es war eher schwer zu finden. Google Maps sei Dank für alle Hilfe! Wir hatten es gewählt wegen der guten Rezessionen im Internet. Solch ein Restaurant muss man sich nicht vorstellen wie ein Restaurant in Deutschland. Es ist ein Raum, oft offen zur Straße hin. Nina’s Café war gut besucht, hatte auf engem Raum mehrere Tische und war nach hinten offen – dort waren Motorroller abgestellt, und es war wohl der Durchgang zum Wohnhaus der Betreiberfamilie. Schlicht, aber richtig gut geschmeckt hat’s.
Damit ging der Tag zu Ende. Zurück in der Unterkunft wurden wir stürmisch vom Haushund begrüßt (siehe Video gestern) und sind dann auch ziemlich bald auf dem Zimmer verschwunden.
Morgen müssen wir erst um 12:00 Uhr das Zimmer räumen und können unsere Sachen bis zur Abholung um 17:00 Uhr in der Rezeption unterstellen. Unsere Erfahrung ist, dass die Betreiber von Cafés, Restaurants und Unterkünften allesamt sehr freundlich sind. Es geht weit weniger formell zu als in Deutschland und weitaus freundlicher.
So langsam nähern wir uns dem Ende unserer Reise. In elf Tagen ist unser Rückflug. Aber bis dahin haben wir noch etliche Pläne auf dem Zettel.
Sonntag, 19. Januar
Heute ging’s wieder früher raus als sonst. Noch vor dem Frühstück haben wir gepackt. Dann ging’s runter zum Frühstück: Spiegelei, Speck, Toast mit Orangen, Marmelade, Orangensaft, Kaffee und dann noch Obst zum Nachtisch. Hat noch mal ordentlich geschmeckt.
Kurze Zeit später saßen wir im Taxi und wurden zum Bahnhof gefahren, der 45 Minuten entfernt war. Ich finde es immer wieder interessant, wie Daniel alles übers Internet herausfindet: wo was ist, wie lange es dauert, dahin zu kommen, wie teuer das wird und … und … und.
Der Bahnhof funktioniert anders als bei uns. Zunächst kommt man in einer Art Vorhalle, wo alle möglichen Leute alle möglichen Stühle belegen. In einem weiteren Raum, in den man nur durch Kontrolle der Fahrkarte kommt, sitzt man und wartet auf seinen Zug. Wie die Flüge am Flughafen, so werden die Züge angezeigt. Als wir ankamen, waren noch zwei Züge vor uns, und wir hatten mindestens 45 Minuten Aufenthalt, auch weil unser Zug etwas Verspätung hatte. Es scheint, als ob immer nur ein oder maximal zwei Züge in den Bahnhof ein und ausfahren.
Vom Aussehen her hab ich als Realschüler in Zügen gesessen, die besser aus sahen und auch bequemer waren. Aber wir wollten es so; wir wollten diese Erfahrung.
Wir hatten eine Sitzreservierung und fanden unsere Plätze relativ schnell. Auch unser Gepäck macht uns keine Probleme. Viele Reisende reisten mit viel Gepäck.
Der Zug voll, kaum los, da kam schon der erste Verkäufer mit seinem Wagen um Wasser, Kaffee, Süßigkeiten oder was zu essen zu verkaufen.
Später konnte man warme Mahlzeiten kaufen und einige Reisende rannten hin und her und kamen mit einer ihr Art Suppe im Plastikbecher zurück.
Kinder hörten auf dem Handy, irgendwelche Kindersendungen (und wir hörten mit), andere telefonierten – es scheint, als müssten die Handys immer auf laut stehen, denn man hört nicht nur den Telefonierenden, sondern auch den am anderen Ende. Daniel und ich verstehen natürlich nichts davon.
Die Sitze waren relativ bequem, eher eng und der Zug ratterte ganz ordentlich. Als wir nach 4 Stunden am Ziel ankamen, waren wir ganz froh, dass wir uns noch einmal strecken konnten. Aber es war eine tolle Erfahrung.
Mit dem Taxi ging’s dann zu unserer Unterkunft, mit der wir ganz zufrieden sind. Die Klimaanlage werden wir nicht brauchen. Heute waren es immer um die 21° rum – und die sind es auch jetzt noch um kurz nach 20:00 Uhr.
Als Nächstes haben wir die Stadt etwas erkundet. Ein schöner, breiter Fluss fließt mitten durch die Stadt und hat eine herrliche, ruhige Promenade links und rechts des Flusses. Möglicherweise werden wir gleich noch mal rausgehen, um zu sehen, wie viel Stände mittlerweile dort aufgebaut sind für den Abend, wie viel Leute dort spazieren gehen und wie es abends da aussieht.
Heute Nachmittag haben wir dort jedenfalls in einem kleinen Kaffee gesessen, aufs Wasser geblickt und uns ausgeruht.
Am Nachmittag haben wir auch die Fahrkarten für den nächsten Teil unserer Reise gekauft. Der Nachtbus von Hue nach Ninh Binh wird wohl etwa 11-13 Stunden benötigen. Zunächst sollte der Preis pro Kopf bei 22 € liegen. Als die Dame dann bei den Busgesellschaften anrief, hatte sie kein Glück. Schließlich sagte sie uns, dass der Preis wegen dem Neujahrsfest um 4 Euro hochgegangen sei. Natürlich haben wir das akzeptiert. So ist das halt an Feiertagen, zu Stoßzeiten, zu populären Anlässen usw. Da gehen die Preise hoch.
Dann sind wir durch die Stadt selbst geschlendert. Am Sonntag ist ja hier auch alles so offen und belebt. Um 18:00 Uhr sind wir in einen vietnamesisches Restaurant gegangen und haben dort zu Abend gegessen. Ausgesprochen lecker! Das ganze für circa 7 Euro pro Kopf - nächstes Mal bestellen wir wohl etwas weniger. 🙂
Anschließend sind wir dann langsam zu unserer Unterkunft geschlendert, wo wir Bild vom Haushund begrüßt worden.
Schön ist, dass hier in allen Hotels, Bahnhöfen, Restaurants usw. überall freies Internet angeboten wird. Das Passwort steht in der Regel auf der Quittung, nachdem man bezahlt hat.
Es sollte ja eigentlich kompliziert sein, um sicher zu sein. Hier ein paar Beispiele der hiesigen Passwörter:
- 123123123
- 56789876
- 11112222 (das haben wir schon an zwei verschiedenen Stellen gehabt.)
- Manchmal sind es aber auch Wörter. Vorgestern fragte ich eine junge Bedienung: wie lautet hier das Passwort. Sie antwortet. „I love you“ Natürlich hätte ich am liebsten freundlich gelächelt und mich bedankt, hab mich dann aber eines Besseren besonnen und lediglich gefragt „ alles ein Wort?“ was sie bejahte. 🙂
Die Stadt Hue, in der wir jetzt zwei Tage verbringen werden, ist die alte Kaiserstadt. Morgen werden wir uns die kaiserliche Stadt anschauen, d.h. den historischen Teil, der mit dem Kaiser zu tun hat. Und übermorgen geht’s dann auch schon wieder weiter nach Ninh Binh.
Samstag, 18. Januar
8:45 Uhr zum Frühstück, 9:45 Uhr aus dem Haus. Es sollte eigentlich eine Halbtagstour werden, aber wir waren 10 Stunden unterwegs.
Zuerst ging es per Taxi zu den 15 km entfernten Marmorbergen. 22 Minuten Taxifahrt für acht Euro – das kann man sich leisten.
Am Zielort wird wohl immer noch Marmor abgebaut (auch wenn wir keine Abbaustelle sehen konnten. Grundsätzlich geht es bei den (drei) Bergen, um den einen, der für touristische Zwecke entwickelt wurde.
Sehr eindrucksvoll Höhlen und Aussichtsplattformen konnte man besichtigen. Allerdings Bad Treppen steigen angesagt. Es müssen hunderte von Stufen gewesen sein, die man hoch und wieder runtergehen musste. Aber die Mühe hat sich gelohnt. Zum einen der Ausblick vom höchsten Punkt, wie auch die eindrucksvollen Höhlen mit ihren Buddhastatuen, leuchtenden Lichter, in Fels gehauen Skulpturen, und selbst die Wege (engste Treppen) - all das war sehr eindrucksvoll.
Was im Internet als Sehenswürdigkeit angekündigt wurde, die 1,5-2 Stunden beansprucht, hat uns circa 3 Stunden in Beschlag genommen. Allerdings muss ich bekennen, dass ich schon etwas Sorge um meine Knie hatte. Steintreppen mit unregelmäßig hohen Stufen sind schon eine enorme Herausforderung gewesen. Gut, man hätte auch einen Fahrstuhl nehmen können (extra Kosten), aber das war doch unter unserer Würde.
Als wir wieder unten waren, haben wir über eine Straße die Hauptstraße erreicht, die links und rechts mit Händlern bestückt war, die Marmorskulpturen in allen Größen verkaufen wollten.
An der Hauptstraße haben wir ein Taxi genommen, das uns in Richtung einer Lady Buddha Statue brachte – mit 67 m die höchste in Vietnam. Vorher aber brauchten wir beide einen Eiscafe.
Auch dieser Ort (Lady Buddha) ist ein Ort überfüllt, mit verschiedenen größeren oder kleineren Tempeln oder Anbetungnischen. Der ganze riesige Platz wurde beschallt von einer Stimme, die vermutlich einen buddhistischen Chant immer im Sing Sang wiederholte. Dazu der überall gegenwärtige Duft von Räucherstäbchen. (In diesem Punkt kann ich mir ja nicht helfen – ich mag einfach den Geruch 🙂).
Trotzdem wohlriechenden Räucherstäbchen macht es mich trotzdem jedes Mal traurig, wenn ich die Menschen sehe, die sich vor den Statuen oder kleinen Altären, niederknien, sich im Gebet verbeugen und mit Ernsthaftigkeit einer falschen Religion huldigen. Wenn wir dann mit dem Taxi oder Bus unterwegs sind, durch all die Städte und Regionen, in denen es keine Gemeinde und keine Bemühungen gibt, den Menschen Jesus zu bringen, dann ist mein Gebet sehr oft: „ Herr, seine Arbeiter in deine Ernte!
Auf der Anlage der Lady Buddha gab es auch verschiedene Teiche oder Wasserkästen, die mit Pflanzen bestückt waren. In einem schwammen kleine Fische (circa 1 cm lang).
Wenn man die Finger ins Wasser steckte, kamen sie sofort in Scharen und knabbern an der Hornhaut. In Saigon hatten wir bereits die größere Variante dieser Fische gesehen (circa 6-7 cm). In deren Aquarium konnte man für ein paar Euro die Füße stecken, und sie knabbern dann an der Hornhaut rum. Wird wohl irgendwie als Fusspflege verkauft.
Obwohl Füße und Beine sich deutlich bemerkbar machten (sogar bei Daniel), entschlossen wir uns, noch einmal zum Nachbarbasar zu fahren. Wir wollten einfach noch mal außerhalb eines Restaurants an den Straßenständen essen. So geplant, war es dann eine geschälte grüne Mango, eine vietnamesische Pizza (die kommt nicht auf Teig, sondern auf… auf… auf … irgendetwas anderes, was aussieht wie ein gelbes Stück Plastik. Kann man aber essen! Leider habe ich versäumt, ein Video davon zu drehen. An einem anderen Stand haben wir dann noch gegrilltes Schweinefleisch in Betelblätter gegessen und uns eine Cola gegönnt.
Natürlich konnten wir nicht an all den schönen Sachen vorbeigehen, die sich als Souveniers eigneten. Daniel hat mir zwar mit seinen Worten über mein tolles Handeln (Feilschen) ein schlechtes Gewissen gemacht, aber ich habe den Preis bekommen, den ich wollte. (Hab dann großzügiger Weise noch eine Kleinigkeit drauf gelegt). 😊
Tja, und dann war der Tag gelaufen. Mit dem Taxi zurück zur Unterkunft Füße hoch gelegt, die letzten 30 Minuten des Schalkespiels über Handy angehört, während Daniel noch mal unterwegs war, um sich von seinem Kollegen zu verabschieden.
Gleich werden wir den Abend noch mit einer gemeinsamen Tasse Kaffee beschließen und dann schlafen gehen. Morgen müssen wir etwas früher raus, da wir mit dem Taxi nach Da Nang fahren, um dann mit dem Zug 4 Stunden zum nächsten Zielort zu reisen: Hue.
Freitag, 17. Januar
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Geburtstagsfrühstück: Pho Bo |
Happy Birthday, Daniel! Wer hätte es vor einem Jahr gedacht, dass wir deinen Geburtstag in Vietnam feiern? Aber: so geschehen!
Erstes Frühstück in der neuen Unterkunft. Gut, an das reichhaltige Buffet in Mui Ne kommt dieses Hotel nicht dran, das eher wie ein Familienbetrieb erscheint. Trotzdem können wir überhaupt nicht klagen. Kaffee, Saft, Obst, Toast mit Eierzubereitung nach eigener Wahl, oder vietnamesisches Frühstück – es gab schon eine kleine Auswahl und wir sind beide satt geworden.
Danach eine Fahrradtour. Ja, richtig gelesen, eine Fahrradtour. Der Verkehr hier ist eher wie im Dorf, als in einer Hauptstadt. Klar, die Regeln scheinen auch hier nur Vorschläge zu sein, aber der Verkehr ist wesentlich geringer, selbst geringer als zu Hause in Salchendorf. Und die Fahrräder waren auch ganz okay. Rostig, ohne Gangschaltung, die Bremsen funktionierten auch etwas, Klingel braucht man keine – man ruft einfach irgendetwas, ob Licht dran war, weiß ich nicht, aber die Reifen hielten die Luft. Und die Nutzung was im Hotelpreis inbegriffen. Was will man mehr?
Mit dem Fahrrad ging es etwa 3 km außerhalb des Ortes in die Reisfelder.
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Google Maps ist sogar hier eine Hilfe 😄 |
Mitten in den Reisfeldern steht ein schönes, außergewöhnliches Haus, in dem man Kaffee trinken und auch etwas essen kann. Ein Touristenmagnet. Da sind wir hin geradelt.
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Ok, ich gucke vielleicht etwas gequält, aber das scheint nur so, weil Daniel so grinst. Außerdem mache ich schließlich das Selfie während der Fahrt … 😄 |
Da der Salzkaffee vor ein paar Tagen durchaus trinkbar war, wir aber auch andere Beurteilungen gehört hatten, haben wir es noch mal versucht.
Salzkaffee für Daniel, Gingerkaffee für mich. Jetzt wissen wir, wie echter Salzkaffee schmecken sollte - und dass ich ihn zu Hause nicht nachzukochen versuchen werde. Der Gingerkaffee hat mich eher überrascht und animiert, ihn zu Hause vielleicht einmal nachzubrauen (… also, wenn ich mal schlimm krank bin, oder so 😊).
Mittendrin haben wir dann ein geschütztes Grab entdeckt.
Wenn ich mich recht erinnere, liegt dort ein japanischer Händler aus dem 17. Jahrhundert, dem von der Heimat aus der internationale Handel verboten wurde. Er kam dann zurück nach Vietnam, wo er sich verliebt hatte. Und offensichtlich ist er irgendwann hier gestorben. Warum das alles eines großen, geschützten Grabes wert ist, bleibt (mir) unbeantwortet.
Irgendwann waren wir dann wieder auf unserem Zimmer; ich sage bewusst nicht „in unserem klimatisierten Zimmer“, denn die Klimaanlage haben wir bisher noch nicht gebraucht. Eher eine Heizung. Auch heute Abend ist es bitter kalt. Das Thermometer zeigt nicht mehr als 21° an. 😄 Wir sind tatsächlich den ganzen Tag mit Jacke rumgefahren und rumgelaufen.
Am Spätnachmittag sind wir dann mit Daniels Kollege, dessen Familie und Freund wieder in die Altstadt, um sie mal am Abend zu erleben, wenn alle Laternen leuchten und weitere Stände aufgebaut sind.
Zuerst haben wir gemütlich Daniels Geburtstagsabendessen gefeiert, bevor wir dann erneut durch die Straßen mit dem riesigen Nachtmarkt geschlendert sind. Es gibt alles: Kleidung ohne Ende, Hüte, Souveniers, Souveniers und mehr Souvenirs, Restaurants, Bars, Cafés, Straßenstände mit definierbaren und undefinierbaren Leckereien, Spielzeuge, Lampen … wo soll ich aufhören? Ich habe so einige Personen im Kopf, die sich hier die ganze Nacht austoben könnten. Ich bin natürlich auch wieder schwach geworden, habe mir eine Kappe gekauft. Erste Forderung: circa € 9. Bezahlt: € 4. 🙂Tja, und dann war es auch schon wieder spät. Am liebsten würde ich jetzt eine ganze Reihe der faszinierenden Bilder des Nachtmarktes posten, aber ich versuche, mich zu beschränken.
Daniel ist noch mal zu seinen Freunden zurück, die in der Nähe untergebracht sind. Ich bin in unserem Zimmer geblieben.Für morgen ist eine Halbtagstour zu den Marmorbergen irgendwo in der Umgebung geplant. Mehr darüber morgen Abend (unserer Zeit).
Donnerstag, 16. Januar
Wir haben es geschafft! Nach einer Reisezeit von gut 15 Stunden sind wir aus dem südlich gelegenen Moi Ne im eher zentral gelegenen Hoi An angekommen. Die Reise im Schlafbus selbst war… naja… anders. 🙂 Dankbar bin ich, dass es meinem Rücken unvermindert gut geht.
Erinnert Ihr euch, wie ihr als Jugendliche gerne auf der Rückbank des Busses saßt, wo es immer lustig zuging und man ordentlich durchgeschüttelt wurde? Unsere Betten waren die letzten längs des Ganges hinten im Bus. Die Liege/das Bett selbst war ganz okay. Aber nachts habe ich mich doch immer mal wieder links oder rechts „stabilisiert“, um die Stöße etwas abzufangen und Rollen zu vermeiden, besonders, wenn es über Schotter ging. Trotzdem, gefühlt die Hälfte der Nacht war es wohl Schlaf, die andere Hälfte ein Dahindösen. Akzeptabel!Interessanterweise hat der Bus uns mitten auf der Straße in einer Linksabbiegung rausgelassen (in dem Bereich, der in Deutschland immer mit weißen Linien durchgestrichen ist). Dankbarerweise war die Straße nicht übermäßig befahren. 😄
Mit einem Taxi ging’s dann weiter zu unserer Unterkunft. Daniel hat wieder das richtige gewählt. Ein schönes, großes, helles Zimmer mit Meerblick. Eigentlich hätten wir erst nachmittags rein gekonnt, aber man hat uns schon kurz vor 8:00 Uhr reingelassen – und uns ein kostenloses Upgrade dazu gegeben. Reich beschenkt!
Bereits kurz, nachdem wir Mui Ne verlassen hatten, fing es an zu regnen. Der Regen hat bis jetzt nicht aufgehört und ist unser erster Regentag in über drei Wochen. Nachmittags soll es trocken sein. Spätestens dann werden wir wohl den Ort erkunden.![]() |
Bilder aus dem Bus heraus |
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Bilder vom Meer / Strand |
So, die erste Erkundigung liegt hinter uns. Geld abgehoben, Zugtickets für den 19.1. zu unserer nächsten Station gebucht und dann ein „Banh Mi“ zum verspäteten Frühstück gegessen. Banh Mi ist ein helles Brot, circa 25 cm lang und hat die Form wie französisches Stangenbrot. Das wird aufgeschnitten, hinein kommt etwas Gemüse, und wahlweise Eier, Meeresfrüchte, Rind- -oder Schweinefleisch. Dazu etwas Soße. Schmeckt sehr lecker!
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Quelle: www |
Ansonsten haben wir uns die schöne Altstadt angeschaut, mit vielen kleinen Gassen, unzähligen Souvenirgeschäften, Straßencafés und Restaurants. Einige Sehenswürdigkeiten haben wir uns von außen angeschaut.
Ich habe festgestellt, dass man beim Handeln (Feilschen) dran bleiben muss, sonst verlernt man’s. 😄 Während ich vor einigen Tagen den Preis um 50 % runter handeln konnte, gelang mir heute nur eine Reduzierung um etwa ein Drittel. 🙂 Aber es hat Spaß gemacht.
Irgendwann brauchten wir beide unseren nächsten Kaffee, haben uns hingesetzt, einen Eiscafe getrunken und sind dann weitergezogen. Hoi An hat eine sehr schöne Altstadt, momentan mit vielen Lichtern und Hängelaternen dekoriert. Wir werden vermutlich ein weiteres Mal dort hingehen, vielleicht morgen oder übermorgen Abend, um den Flair der Lichter mitzunehmen.
Heute Abend werden wir uns wohl mit Daniels Arbeitskollegen zum Essen treffen. Der macht mit seiner Familie ebenfalls im Vietnam Urlaub und wir haben so geplant, dass wir uns hier in Hoi An treffen.20 Uhr: Zurück vom Abendessen. Nette Familie und ein weiteres befreundetes Ehepaar. Gutes Essen!
Früh am Abend ist’s noch. Werde jetzt noch diesen Bericht mit Bildern einstellen, was für Morgen für den Andachtsblog vorbereiten und dann den Abend mit meinem Buch ausklingen lassen.
Besser schlafen als letzte Nacht im Bus ist garantiert! 😄
Mittwoch, 15. Januar
Der heutige Eintrag kommt wohl etwas gestückelt, denn der Tag ist gestückelt. Bereits gestern Abend haben wir unsere Hotelrechnung bezahlt und gefragt, ob wir unser Gepäck irgendwo unterstellen können, bis wir nachmittags abgeholt würden. Es wurde gesagt, dass der Checkout erst 11:30 Uhr ist und für unser Gepäck bei der Rezeption kostenlos abstellen können. Super!
14:30 Uhr (Vietnamzeit)
Die letzte Nacht hier haben wir gut geschlafen. Mittlerweile bin ich so ausgeruht, dass ich nicht erst um 8:30 Uhr wach werde. Meistens zwischen 7:00 und 7:30 Uhr, was dann bis zu Frühstück um 8:45 Uhr gute Zeit zur Stille möglich macht.
Um neun dann zum letzten Mal zum leckeren Frühstücksbuffet. Danach die leidige Arbeit des Kofferpackens. Schön, wenn man Zeit hat. Immerhin mussten wir so packen, dass alles in den Koffer kam, was wir nicht bis morgen früh brauchen, aber alles in den Rucksack, was wir im Nachtbus (Schlafbus) eventuell brauchen würden.
Wir haben beide unseren Koffer (fast) ganz ausgeräumt, um ganz neu und gründlich zu packen. Dass wir beide dann unsere gepackten und geschlossenen Koffer wieder öffnen mussten, um etwas rauszuholen, was eigentlich in den Rucksack sollte, verwundert uns im Nachhinein nicht.
Aber schließlich haben wir es geschafft und wundern uns über die guten Nähte und Reisverschlüsse unserer Koffer. 😄 Die stehen jetzt in der Rezeption.
Nachdem wir unsere Schlüssel um 11:30 Uhr abgegeben hatten, sind wir dann zu unserem Lieblingskaffee gegangen, um den letzten Kaffee zu probieren, der noch auf unserer Liste stand: Kokosnusskaffee. Das ist nicht etwa aus Kokosmehl aufgebrühter Kaffee, sondern Kaffee mit einem Hauch von Kokosnussgeschmack. Und er hat ganz ordentlich geschmeckt.
Im Café saßen wir vor einem funktionieren Ventilator und haben es dort auch 2 Stunden ausgehalten. Man kann hier überall sitzen, solange man möchte; auch wenn man längst fertig ist mit seiner Mahlzeit oder seinem Kaffee.
Als wir dann sahen, wie eine Frau an einem Obststand, der offensichtlich zum Kaffee gehörte, eine geschälte Pomelo kaufte (die kennen und lieben wir, Philippinen) haben wir uns natürlich auch eine gegönnt. Für 1,20 € – da kann man nicht klagen. Und geschmeckt hat sie auch.
Um 14:00 Uhr haben wir uns dann auf den Weg zurück zur Rezeption unserer Unterkunft gemacht. Was die Legalität der Literatur Verbreitung angeht, sind wir uns nicht ganz sicher und daher eher vorsichtig. Aber die beiden Damen haben jede ein Traktat angenommen und wussten auch, dass es etwas christliches ist. Daniel und ich sitzen jetzt hier und warten darauf, dass wir zum Nachtbus gefahren werden. Der Fahrer wurde für 15:45 Uhr angekündigt.
16:48 Uhr
Wir sind im Bus. Im Schiff ist das Ruckeln, vermutlich etwas (viel) sanfter, aber wenn wir (hoffentlich) im Laufe des Abends müde genug werden, werden wir sicher ein paar Stunden schlafen können. 😄 Die ganzen sechs Wochen sind ja auch nicht als Reise im Orient Express geplant, sondern als Abenteuer, zumindest teilweise. Erst mal sind wir zufrieden und der Dinge, die kommen sollen– und werden.
18:00 Uhr
Nach einer halben Stunde Fahrt die erste Pause. 😄 Wir dachten eine WC Pause, stiegen kurz aus – und als wir wieder einsteigen wollten, deutete der Busbegleiter durch Bewegungen an, dass wir zum Essen gehen sollten. Erst dann entdeckten wir ein Restaurant für Busreisende. Zwei Tische waren für die Fahrgäste gedeckt. (Im Fahrpreis inbegriffen). Sah alles sehr gut aus. Wenn man allerdings nur mit Einheimischen am Tisch sitzt und nur Essstäbchen hat, fühlt man sich etwas fehl am Platz. Wir haben nach und nach imitiert, was die Vietnamesen machten, und sind satt geworden. Daniel hatte das Glück, dass ihm sein Tischnachbarn einen Löffel gab. Der war eigentlich für einen Fleischteller oder Gemüseteller gedacht. Daniel verstand es aber so, dass er ihn zum Essen benutzen sollte. Also legt er die Stäbchen weg und nahm den Löffel. Alle lächeln, freundlich und verständnisvoll. Jetzt gab es nur noch einen Löffel Gemüse und Fleisch. Ich hab mich also mit dem Stäbchen bemüht. Es war lustig.
Das Essen, muss ich sagen, hat vorzüglich. Wir mussten leider viel zu viel zurücklassen und hätten auch noch etwas weiter gegessen. Zunächst gingen einige Fahrgäste an uns vorbei und winkten. uns freundlich zu. Wir hatten es interpretiert als: „Wir hoffen, es schmeckt euch!“ Als dann aber auch das Begleitpersonal des Busses aufstand, verstanden wir, dass die Reise weitergeht. Wie gesagt, eigentlich waren wir satt. Es schmeckte halt wirklich gut.
Jetzt sind wir wieder unterwegs. Draußen ist es dunkel. Häuser, Geschäfte und Stände sind beleuchtet. Mein Fenster und die Kojenseite zum Gang hin kann ich mit Sichtschutz zuziehen.
Irgendwas muss ich noch für 2-3 Stunden finden, bis der Schlaf mich überwältigt. Bei dem Geschunkel musst schon die nötige Bettschwere (Kojenschwere) vorhanden sein. Aber wir sind frohen Modus und dankbar, die lange Fahrt über Nacht zu machen. Zum einen spart das eine Übernachtung im Hotel, zum andern haben wir morgen den ganzen Tag in Hoi An zur Verfügung.
Vermutlich werde ich die Zeit nutzen, ein wenig zu beten, mir was aus der Bibel anzuhören, und dann in meinem Buch weiter zu lesen, bis ich schlafen kann.
Hört sich doch gut an, oder?
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Lohnt sich heute überhaupt ein Eintrag? Heute war so etwa alles normal. Keine Schnecken zum Essen, kein Skorpion zum Streicheln, und auch keine besonderen Touren. Heute war unser letzter Tag in Mui Ne.
Wir sind froh, dass wir an diesem Platz unseren Aufenthalt zwei Tage verlängert haben. Der Tag heute fing mit einem weiteren ausgiebigen Buffetfrühstück an, gefolgt von ein paar Stunden mit Buch auf der Strandliege.
Nachmittags sind wir dann – vermutlich zum letzten Mal in diesem Urlaub – ins Meer gegangen. Die Wellen sind mächtig, und es macht riesig Spaß, in sie hinein zu tauchen. Den Sand hinterher aus den Haaren zu kriegen, ist eine andere Geschichte.
Dem Strand folgt der Pool, dann ein wenig Zeit im Zimmer und dann das Abendessen – zum dritten Mal im selben Straßenrestaurant. Ein ganz normales Abendessen: Nudeln mit Huhn (für mich), und Reisnudeln mit Rindfleisch (für Daniel). Dazu leckere Frühlingsrollen und Cola.
Tja, und dann kamen wir an einem Stand vorbei, der Eis herstellte. Solche Straßenstände haben uns schon immer fasziniert. Leider haben wir uns erst heute entschlossen, uns ein Eis herstellen zu lassen. Daniel wählte den Mango Geschmack, ich den Kakao Geschmack. Und wir haben es nicht bereut.
Morgen früh müssen wir das Zimmer bis 11:30 Uhr räumen, können aber uns im Hotel und Garten aufhalten, bis wir nachmittags zwischen 15 und 16:00 Uhr abgeholt werden. Ein Auto wird uns zur Bushaltestelle in einem anderen Ort bringen und mit einem Nachtbus (Schlafbus) werden wir dann eine zwölfstündige Fahrt zu unserem nächsten AufenthaltsortHoi An, machen. Wird sicher interessant. Ich hoffe, wir können in dieser Nacht etwa „vor schlafen“, da ich sehr unsicher bin, ob der Schlafbus hält, was er verspricht. In anderthalb Tagen wissen wir mehr. Bis dahin!
Montag, 13.1.2025
Auf unseren abendlichen Runden zu den Straßenrestaurants kommt man an allen möglichen Menschen vorbei. Die Restaurants sind praktisch aneinandergereiht, eins neben dem anderen. Die Seite zur Straße hin ist offen, oft liegt auf einer Art Notenständer eine Menükarte zum Anschauen und ebenso oft steht ein Angestellter oder eine Angestellte des Restaurants mit einer Menükarte vor der Tür und spricht jeden an, der vorbeigeht; besonders uns Touristen.
Immer wieder muss man freundlich nein danke sagen, oder den Kopf schütteln, oder einfach ignorieren und weitergehen. Gestern hätten wir uns gerne ein Restaurant näher angeschaut. Aber die „Werber“ waren so penetrant, dass wir schleunigst weitergingen.Die andere Gruppe Menschen sind die Taxi- und Motorradfahrer, die nach Passagieren suchen. Kein Spaziergang ohne mehrere Anfragen.
Bleibt man an einem Souvenierstand stehen, wird man sofort gefragt, wonach man Ausschau hält. Das hat uns schon so manches Mal gehindert, irgendwo stehen zu bleiben und uns die Waren anzuschauen. Fragt man erstmal nach dem Preis, ist das Entkommen eine Kunst. Will man aber tatsächlich etwas kaufen, dann HANDELN! (feilschen!) Ein Gegenstand sollte 10 Euro kosten, 5 habe ich bezahlt - und damit vermutlich immer noch zu viel.
Ein Schihputzer zeigte auf meine Schuhe und wollte sie putzen. Wie oft ich den Kopf geschüttelt und „Nein“ gesagt habe, weiß ich nicht. Als er mit seiner Seifenlauge und einer Zahnbürste trotzdem anfing, rum zu wurschteln, mussten wir gehen, sonst hätte er noch Bezahlung gefordert.
Die letzte erwähnenswerte Menschengruppe sind die freundlichen, unscheinbaren Männer, die neben ihren Motorrädern hocken als wollten sie sich nur mal eben ausruhen, bevor sie den nächsten Passagier transportieren. Allerdings fragen Sie nicht: „ Wohin geht’s?“ sondern viel mehr: „Marihuana?“ Mit Ihnen haben wir uns bisher auf keinen Handel eingelassen. 😄
Heute Vormittag war wieder Lesen und Chillen auf der Strandliege angesagt. Das ging bis in den Nachmittag. Nach einem Kaffee ging’s dann ins Meer. Die (geschätzt) bis zu 3 Meter hohen Wellen sind eine Herausforderung für einen alten Mann, machen aber total Spaß (für 10-15 Minuten 🙂). Dann brauch ich draußen 5 Minuten Pause um die Atmung wieder in den Griff zu kriegen. (In Fairness zu Daniel: der
a) bleibt länger drin
b) geht öfter auch alleine rein
c) ist ja auch 26 Jahre jünger. 😄
Ach ja: wir haben eine Lösung gefunden für unsere 2 Tage Tour durch die Halongbucht nächste Woche. Wird zwar an einer Stelle zeitlich etwas eng und wir hoffen, ein Boot nicht zu verpassen. Aber es scheint uns eine gute Lösung zu sein und wir hoffen, dass alles klappt. So kristallisieren sich die nächsten Schritte unserer Reise gut heraus.
Zum Abendessen waren wir wieder im selben Lokal wie gestern. Diesmal bestand mein Menü allerdings nicht aus Froschknochen mit etwas Fleisch, sondern aus Nudeln mit Hühnerfleisch. Das hatte Daniel gestern – und ich eben heute.
Mit ein paar guten Büchern könnte man hier auch den Rest des Urlaubs verbringen. Aber übermorgen geht es weiter. Man soll sich auf einer Abenteuerreise ja nicht zu sehr an das Urlaubsmäßige gewöhnen.
Wir werden die Zeit heute Abend noch zum Lesen nutzen, zum Surfen (nein, nicht auf dem Meer, sondern im Internet) und vielleicht noch dazu, auf unserem Zimmer einen Espresso zu trinken, die Daniel mir zu Weihnachten geschenkt hat. In vielen Hotels ist in jedem Zimmer ein Wasserkocher und zwei Tassen. Dazu hat Judy uns mit Chips und Knabbereien versorgt, die vermutlich bis zu unserem Urlaubsende reichen. Ist doch ein guter Tagesausklang, oder?
Sonntag, 12.1.2025
Bei allem Abenteuer ist dies wohl die Woche, die sich als „die Urlaubswoche“ herauskristallisieren wird. Um ca 8:45 Uhr waren wir beim Frühstück. Das späte Frühstück ersetzt dann auch gleich das Mittagessen.
Nach dem Frühstück ging’s zum Strand, wo wir - im Schatten, ob unser Leiden und ohne zu jammern (siehe Beitrag gestern) - uns wohlbedeckt auf den Strandliegen ausstreckten. Eine herrliche Brise wehte den ganzen Morgen. Als unsere Augen sich am Meer und den Kyte-Seglern satt gesehen hatten, haben wir uns in unsere Bücher vertieft. Glücklicherweise hatte ich mir kurzfristig noch etwas Spannendes in Papierform eingesteckt.
Daniel hatte sich am Vortag stundenlang Gedanken gemacht, wie wir die nächsten Schritte planen, einschließlich einer Zweitagestour. Schließlich hat er eine gute Lösung gefunden. Als er dann die Tagestour übers Handy buchen wollte, erhielt er die Nachricht, dass an den geplanten Tagen das Geschäft wegen dem Festtag ruht. (Daniel wirft gerade ein, dass ich schreiben soll, das es ist der wichtigste Feiertag im Land ist. Habe ich hiermit getan). Jedenfalls war dadurch die stundenlange Planung hinfällig. Heute haben wir schrittweise weiter überlegt, und dann den ersten Schritt unternommen. Wir waren in einem der wievielen Reisebüros und haben für den 15. auf den 16. Januar einen Schlafbus an unseren nächsten Aufenthaltsort gebucht. Wird auch ein Erlebnis werden. Das, und auch die Übernachtungen an der nächsten Station (16. bis 19. Januar) sind jetzt gebucht. Und besprochen haben wir das ein oder andere und von dem ein oder anderen haben wir das ein oder andere schon gebucht. So sieht halt eine Abenteuerreise aus.
Irgendwann am Nachmittag haben wir uns dann einen Eierkaffee und einen Salzkaffee gegönnt. War definitiv nicht so schlimm, wie es sich anhört, und der Kaffee war gar nicht schlecht. Hätte aber besser ohne Ei oder Salz geschmeckt.
Nachmittags war dann noch Baden im Meer und der online Gottesdienst der CCFG angesagt. Ist schon ein Ding, wie man live an einem Gottesdienst auf der anderen Seite der Welt teilnehmen kann.
Zum Abendessen waren wir in einem neuen, netten Lokal. Krokodil und Schlange hatte ich ja schon probiert. Also waren es diesmal gebratene Frösche. Die haben fast so viele kleine Knochen, die Fische Gräten haben. Ich kann nur sagen: Am Hähnchenschlegel ist bedeutend mehr Fleisch dran als am Froschschenkel.
Und damit geht dieser Ruhetag zu Ende. Noch etwas lesen, dann die Klimaanlage etwas runter stellen und dann hoffentlich gut träumen.
Samstag, 11.1.2025
Die Nacht hatte kaum angefangen, da war sie (für uns) schon wieder vorbei. Um 4:00 Uhr klingelte der Wecker. Es war die erste Sonnenbrand-Nacht seid Jahrzehnten. Aber als echte Männer haben wir nicht gejammert, sondern uns nur gegenseitig schweigend den Rücken eingecremt (was bei mir nicht nötig war, weil bei mir eher Bauch, Fuß und Schienbein gebraten sind).
Um 4:30 Uhr standen wir dann im Dunkeln an der leeren Straße, die durch den Ort führt, wurden aber auf die Minute pünktlich vom Jeep abgeholt. Mit zwei anderen Gästen war es eine interessante 45 Minuten Fahrt. Der Jeep stöhnte und pfiff an allen Ecken. Durch die Verankerung des Schaltknüppels im Boden konnte man die Straße sehen, ob von den fünf Armaturen auch nur eine funktionierte, bezweifle ich. Drei waren mit Sicherheit außer Betrieb. Aber wir kamen am Ausgangspunkt für den Trip zum Sonnenaufgang auf den weißen Sanddünen gut an.
Dann ging es mit dem Quad zurück, eine Sandpiste hinunter, die im Steigungsgrad an eine Skisprungschanze erinnerte (dankbarerweise ohne Absprung 😄) Bin selbst erstaunt, wie unproblematisch das Ganze für meinen Rücken verlief.
Zurück ging’s mit dem Jeep, mit einigen geplanten Zwischenstationen.
Zunächst waren das die roten Sanddünen, auch interessant, aber nicht so eindrucksvoll wie die weißen Sanddünen.
Der nächste Zwischenstopp war in einem Fischerdorf, wo (vermutlich seit einigen Stunden) die kleinen Fischerboote vom Fang zurückkamen und das Ergebnis an Land brachten. Es waren auch einige größere Fische dabei, vielfach aber kleine Fische, Shrimp, Meeresschnecken, Krebse, Krabben, kleine Tintenfische und allerlei anderes undefinierbar Kleinzeug. Da wurden Netze teilweise einfach ausgekippt, dann setzten sich drei oder vier Leute drum herum und sortierten den Haufen Kleinzeug aus. Interessant anzusehen – aber den Mund hat es mit nicht wässrig gemacht. Meeresfrüchte und dergleichen stehen nicht weit obenauf meiner Speisekarte.
Nach dem Fischmarkt ging es dann zu einem Wasserlauf (in der Regel nur knöcheltief und Sand) in dem man Fluss aufwärts laufen konnte. Ein netter Spaziergang von schätzungsweise 1 bis 1,5 Kilometer, vorbei an interessanten Felsformationen, einem Mann mit einer Python, der sich anbot Bilder zu machen (aber das hatten wir ja schon 😄).
Das war auch die letzte Station der Tour. Anschließend wurden wir pünktlich zum Frühstück zu unserem Hotel zurückgebracht.
Im Laufe des Tages haben wir dann erst einmal Wäsche zum Waschsalon gebracht, den nächsten Schritt unserer Reise geplant (wobei 90% davon Daniels Einsatz ist) und unseren Aufenthalt hier um zwei Tage verlängert.
Den Nachmittag haben wir gechillt (um nicht zu sagen, ich hab im klimatisierten Zimmer gepennt), Daniel war noch mal im Pool und abends haben wir auf einer Strandliege unseres Hotels 2 Stunden lang den Abend und den Sonnenuntergang am Meer genossen.
Abendessen um 19:00 Uhr – diesmal, was ganz Normales. Jetzt vielleicht noch etwas lesen oder so. Und dann ist der Tag gelaufen. Das war’s für heute.
Freitag, 10.1.2025
Heute ist Halbzeit. Ab jetzt gehts mit Riesenschritten dem Rückflug am 31.1. entgegen. Wenn das Wetter in Deutschland allerdings so bleibt, sind wir versucht, bis Ende April zu verlängern. 🙂
Bevor ich das Wenige schreibe, das man schreiben kann, wenn man den ganzen Tag faulenzt, hier eine höchstwichtige Korrektur. 😉 Daniel hat mich drauf auf aufmerksam gemacht, dass die chinesische Wasserpuppenshow keine chinesische ist, sondern eine vietnamesische. Die Musiker sind keine Chinesen (obwohl sie so aussehen😄), sondern Vietnamesen. Die Musik ist keine chinesische, sondern vietnamesische (obwohl sie sich für mich wie chinesische anhört😄). Das ganze Puppentheater ist einzigartig und vietnamesisch (auch, wenn es mich an TV Beiträge über China erinnert😄). So, das wäre jetzt klargestellt und für die Welt festgehalten. Nun zum heutigen Tag.
Frühstücksbuffet gibt es hier ab 7:15 Uhr bis 9:30 Uhr. Wir waren um 9:00 Uhr da. 🙂 Ich habe es genossen, mal früher ins Bett zu kommen (es waren erst 22:30 Uhr) und am Morgen eine ausgiebigere Stelle Zeit zu machen.
Das Frühstück ist ein reichhaltiges, vorwiegend asiatisches Buffet mit zusätzlichen westlichen Angeboten (zum Beispiel Toastbrot, Marmeladen, Honig, Erdnussbutter, Rühr- und Spiegeleier). Schade, dass man nicht mehr so viel essen kann wie im Alter von 20 Jahren. 🙂
Dann kam die Zeit im Meer. Angenehme Wassertemperatur (bis auf die ersten 45 Sekunden) dann Wellen und Wellenbrecher. die es in sich hatten. Da dauerte es nicht megalang, bis man (also… ich 😊) ausgepowert war. Die gute Seite ist: es hat Riesenspaß gemacht und ich hab mich nicht wie 67 geführt!!!
Schlafen auf der Sonnenliege (zu meiner Verteidigung: die war auch ab und zu im Schatten) hat mich allerdings eine weitere Lektion gelernt: Alter schützt vor Sonnenbrand nicht! Ich wünschte, die Sonne hätte etwas mehr Fett verbrannt, anstatt es nur zu grillen.Daniel war noch mehrmals im Meer, kurz nach Mittag waren wir noch mal gemeinsam im Wasser. Dann hat’s für diesen Tag gereicht.
Nachmittags haben wir dann noch ein wenig mehr den Ort erkundet. Was ganz stark auffällt, ist, dass hier alles in mindestens drei Sprachen gekennzeichnet ist: Vietnamesisch, Russisch und Englisch. Auch scheint es einen hohen Anteil an Russen in der Bevölkerung zu geben und auch unter den Touristen hier.
In einer Drogerie oder Apotheke. haben wir ein Gel gegen unseren Sonnenbrand gefunden 😄 und einen Waschsalon. Dort kann man ein Kilo Wäsche für einen Euro waschen lassen. Ich hätte zwar mehr als genügend Klamotten mit (typisch ich), aber man möchte ja auch nicht mit einem Koffer voller Schmutzwäsche rumreisen.
Bei der Ortserkundung haben wir auch gleich unser Restaurant fürs Abendessen gefunden, wo wir dann später hingegangen sind. Für mich war’s diesmal gegrilltes Krokodil. Naja, um ehrlich zu sein, fehlte eine würzige Sauce, die das eher trockene Fleisch schmackhaft gemacht hätte.
Und eine Tour haben wir für morgen gebucht. Sie führt zu irgendwelchen Sanddünen, wo man (wolkenloser Himmel vorausgesetzt) einen schönen Sonnenaufgang beobachten kann) Außerdem gibt es verschiedene andere Aktivitäten, die die Tour beinhaltet. Wir sind mal gespannt. Müssen allerdings um 4:00 Uhr aufstehen, weil wir um 4:30 Uhr schon am Hotel abgeholt werden.
Die Tour soll um 8:30 Uhr zu Ende gehen und Frühstück gibt es nur bis 9:30 Uhr. Also habe ich gefragt, ob wir tatsächlich um 8:30 Uhr zurück sein würden. Die Frau an der Kasse betonte vehement, dass wir mit Sicherheit allerspätestens um 8:30 Uhr zurück seien, eher früher. Ich versuchte zu beschwichtigen und sagte: „No rush! No rush!“ (keine Eile, keine Eile!) Die gute Frau verstand mich nicht und dachte, ich hätte was gegen Russen. Sehr energievoll versprach sie mir, dass keine Russen mitfahren würden, dass die mit anderen Touren unterwegs wären.😂 ich fühlte mich gedrängt, das Missverständnis aufzuklären und betonte, dass ich nicht von Russen „Russians“ (Raschns) gesprochen hatte, sondern von Eile „rush“ (rasch). Wir lachten alle. Und somit ist die Tour gebucht. (Ohne Russen!) 😄
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Auch Kyte-Surfing Fans da, mit zeitweise über 100 Kytes am Himmel. |
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Den angekündigten PS findet ihr am Ende des Eintrags zu Donnerstag.
Donnerstag, 9.1.2025
Wir sind auf dem Weg nach Mui Ne. Der Tag hat fast schon traditionell begonnen mit dem süßen Kaffee im Straßencafé gegenüber von unserem Hotel. Um 10:00 Uhr war bei Judy Brunch - leckeres philippinisches Mittagessen mit Reis, Rindfleisch und Hühnerfüßen 🙂 geplant.
Mit Freude kann ich berichten, dass die Hühnerfüße diesmal um ein Dreifaches besser waren als die, die ich vor zwei oder drei Tagen gegessen hatte. 🙂 Diesmal war zumindest Fleisch am Knorpel und eine Sauce, die dem Ganzen Geschmack gab.Danach gab’s einen leckeren Kuchen und eine Tasse Kaffee. Als Judy erfuhr, dass Daniel bald Geburtstag hat, steckte sie noch schnell ein paar Kerzen in den Kuchen und so haben wir das Geburtstagskaffeetrinken neun Tage im Voraus gefeiert.
Anschließend haben wir uns dann gemeinsam einen christlichen Film angeschaut, bevor wir uns aufmachten zur Water Puppet Show (Wasserpuppen Show). Die fand in einem Theater statt und wurde durch chinesische Livemusik begleitet.
Die Show bestand aus 16 Teilen, in denen verschiedene Szenen dargestellt wurden. Hat mich an die eine oder andere Doku erinnert, in der man Ähnliches sehen konnte. Definitiv kulturell wertvoll.Dann ging es zu einem Treffen mit Judy (die in der Zwischenzeit unterrichten musste. Sie unterrichtet Englisch) zu einem philippinischen Burger - Restaurant (ähnlich wie McDonald’s, nur anders 😄). Süße Spaghetti mit klein geschnittenen Würstchen, oder Reis mit Hühnerfleisch, nicht zu scharf, aber so scharf, dass man trotz Klimaanlage ins Schwitzen gerät 😄). Schlussendlich ging’s dann zum Packen zurück ins Hotel.
Morgen haben wir die Hälfte unserer Reise hinter uns. Interessant bisher, dass wir sowohl in Kambodscha, wie auch in Vietnam verschiedene Missionare treffen konnten – die einen kannten wir, die anderen nicht – und gut mit ihnen ins Gespräch kamen. Ich denke, der Herr konnte uns in allen Fällen gebrauchen, sie zu ermutigen, für sie zu beten und teilweise auch ihre Lasten mit ihnen (zu) zu tragen.Im zweiten Teil unserer Reise erwarten wir keinen Bekannten mehr. Aber mittlerweile haben wir einiges darüber gelernt, wie man zurecht kommt. Jetzt sitzen wir im Bus zur nächsten Station, wo wir in etwa eineinhalb Stunden ankommen dürften (Gesamtreisezeit ca 3 Stunden). Ich werde diesen Beitrag jetzt erst mal einstellen und heute Abend diesen Eintrag mit einem kurzen PS ergänzen.
PS:
Nach knapp vierstündiger Fahrt (einschließlich Wartezeit und Mittagspause) sind wir gut in Mui Ne angekommen. Das Gute ist: wenn man ein Ticket für eine Busfahrt kauft (meist online) ist das Abholen am Hotel im Preis iinbegriffen. Bei uns war es zwar nicht das Hotel, sondern das Büro des Busunternehmens, aber das war gerade um die Ecke. Dort wurden wir pünktlich um 8:30 Uhr von einem Van abgeholt und zu einer größeren Bushaltestelle gebracht. Dort warten wir auf den Bus.
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Heute verlassen wir die verkehrstechnisch chaotische Stadt Ho-Chi-Minh (Saigon) und fahren zu unserer ersten Station an der Küste entlang in Richtung Hanoi. |
Als der Bus kam, fragte der Kontrolleur nach der Adresse unseres Hotels in Mui Ne. Und während die meisten Gäste irgendwo in der Stadt ausstiegen, wurden wir bis vor die Haustür unseres Hotels gefahren. Vorzüglich!
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Blick von unserem Balkon auf dem Pool |
Da wir früh ankamen, haben wir uns erst mal ausgeruht, sind dann zum Strand gegangen und haben dort einen Spaziergang gemacht. Vom Zimmer zum Strand ist es etwa 1 Minute. Auch am Strand stehen Stühle, aber zuerst sind wir im großen Pool schwimmen gegangen und haben uns dort ausgeruht.
Im Restaurant des Hotels kann man relativ günstig zu Abend essen. Wir haben allerdings einen Spaziergang an der Straße des Ortes bevorzugt, an dem sich ein kleines Restaurant ans andere reiht. In einem fiel uns die deutsche Speisekarte auf – da sind wir auch hängen geblieben… Bei einem vietnamesischen Gericht.. 😄
So, nach vielen schönen, lehrreichen, bewegenden, aber auch anstrengenden Tagen und Eindrücken werden wir hier wohl 3-4 Tage echten Urlaubsflair genießen können. Wir freuen uns.
Dienstag, 6.1.2025
Keine Ahnung, wie wir es immer schaffen, zehn und mehr Stunden unterwegs zu sein. Aber auch heute war wieder so ein Tag.
Begonnen hat er irgendwann um 7:00 Uhr, denn der Plan war, dass Judy uns um 7:30 Uhr abholen wollte. Der Plan änderte sich ein paar Mal. Das gab uns Zeit für einen gemütlichen Kaffee. Als Judy kam, brachte sie uns einen großen Becher eisgekühlten Calmansisaft mit. Wir kannten den von den Philippinen und hatten darüber gesprochen. Sie hatte sich an unser Gespräch erinnert und ihn an einem Straßenstand selbst gepresst. Sehr aufmerksam von ihrer Seite aus und absolut lecker, mit vielen Erinnerungen an unsere Zeit auf den Philippinen.
Danach ging’s an einem schrecklichen Ort: das War (Kriegs) Museum in Saigon. In einer großen Außenanlage wurden alle möglichen Kampfflugzeuge, Kampfhubschrauber, Panzer, Haubitzen und anderes ausgestellt.
Dass Daniel als gelernter Flugzeugmechaniker hier ein besonderes Interesse hatte, ist verständlich!Dann kam der Gang durch die Folterkammern mit der dazugehörigen Information. Der letzte Schritt war das eigentliche Museumsgebäude, dass die Geschichte des Krieges aufgezeigten. Das kommunistische Nordvietnam gegen den rebellischen Süden, der von den Amerikanern unterstützt wurde.
Leider stand dieser Ort dem Foltergefängns, S21 in Kambodscha, in nichts nach. Es bleibt mir ein Rätsel, wie grausam Menschen mit ihren Mitmenschen, jeden Alters und jeden Geschlechts umgehen können. In Kambodscha haben wir gelernt, dass Menschen zuerst desensibilisiert wurden, bevor sie zu Wärtern oder Folterern wurden. Das wird wohl auch hier der Fall gewesen sein. Ob es nun die Deutschen im dritten Reich waren, die Amerikaner in Vietnam und anderswo, die Kambodschaner, die Vietnamesen in ihren eigenen Ländern – es ist, wie es die Bibel sagt: das Herz des Menschen ist böse von Grund an. Und an diesen Orten wird deutlich: es ist abgrundtief böse!
Fast immer, wenn ich solche Geschichten höre und Bilder sehe, geht mir das Gebet durchs Herz: „ Herr, sende Arbeiter in deine Ernte!“
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Palast |
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Postamt (mit haufenweise Souveniersständen) |
Kurz nach Mittag sind wir dann zu Judys kleinem Apartment gefahren, wo sie uns mit leckeren Früchten (als Vorspeise) und einem leckeren Essen versorgt hat. Philippinische, vietnamesische und kambodschanische Küche gemischt. Habe ich zum ersten Mal in diesen mehr als 14 Tagen eine halbe Stunde Mittagsschlaf machen können. Danach gab’s Kaffee und Kuchen. Wir wurden königlich verwöhnt.
Gegen 16:30 Uhr begann unser nächste Tour. Judy braucht uns zu einem schwimmenden Restaurant, einem uralt aussehenden, renovierten Schiff mit vorzüglicher Aussicht über Saigon.
Es war wohl eher für die Noblen im Lande, aber für einen leckeren Saft und ein Eis, serviert in einer alten Kokosnussschale, hat es doch noch gereicht. Der Blick über den Mekongfluss hinweg, auf die bunt beleuchteten Hochhäuser, war einfach spektakulär.
Während dieser Zeit entschlossen wir uns, uns noch einmal mit einem Zelt machen, Missionar zu treffen, der noch einige Fragen hatte. Zu Fuß ging mir auf die andere Seite des Flusses (also nicht auf dem Wasser, sondern über eine Brücke 🙂) und trafen uns mit ihm in einem Café. Schöne, anderthalb Stunden, in denen er uns sein Herz ausschütte. Sein Arbeitgeber war nicht ganz aufrichtig betreffs der finanziellen Hilfe. Die Gebühren für sein Visa hatten sich verdoppelt (vier Monatsgehälter), und er wusste nicht recht, wie er überleben sollte. Ich denke, der Herr hat Weisheit gegeben für das Gespräch. Wir konnten ihn ermutigen und für ihn beten.
Ein Taxi braucht uns dann in unser Hotelzimmer zurück. Was für ein Tag!
Mittlerweile ist es wieder nach Mitternacht, aber wir dürfen ausschlafen 😄 Um 10:00 Uhr gibt es Brunch bei Judy, was wir dann machen, ist noch offen. Vielleicht eine Fahrt in der neugebauten U-Bahn, die noch bis Ende Januar kostenlos benutzt werden darf.
Um 18:30 Uhr sind wir gebucht für die Water Puppet Show, eine Attraktion mit Puppen auf dem Wasser. Danach geht’s vermutlich zu Jollybee, einem philippinischen Burger-Restaurant, das wir von den Philippinen kennen, das es auch hier gibt.
Tja, und dann ist auch unser letzter Tag in Saigon vorüber. Am Tag darauf geht es weiter nach Mui Ne. Dort erhoffen wir uns zum ersten Mal irgendwas flüssiges in unserer Nähe – entweder einen schönen Pool, oder einen herrlichen Strand. Wir lassen uns überraschen.
Montag, 6.1.2025
So, ihr Lieben,Ein weiterer Stopp war auf einer Obstfarm, wo verschiedene leckere Früchte zur Probe angeboten wurden. Dazu gab es vietnamesische Musik. War zwar wohl eher ein Werbegag, um zum Kaufen zu animieren, aber das Obst schmeckt gut und kaufen musste man nichts.
Sonntag, 5.1.2025
Spannender Tag, der heute früher als normal begonnen. Um 7:00 Uhr sollten wir fertig sein und uns mit Judy in einem nahe gelegenen Kaffee treffen. Das coole ist, man bestellt sich dort einen Kaffee und kann dann machen, was man möchte: Kartenspielen, auf seinem Laptop arbeiten oder auch ein mitgebrachtes Sandwich als Frühstück verzehren. Letzteres hatte Judy für uns besorgt. Anschließend ging es dann zu der Gemeinde, in der sie mitarbeitet. Um 8:45 Uhr begann der erste Gottesdienst (nur vietnamesisch) mit Begrüßung und Anbetung. Die Liedtexte wurden sowohl in vietnamesisch als auch in Englisch angezeigt. So konnten wir alles mitsingen. Eine herrliche Zeit Anbetung.
Da man uns einen Kopfhörer gegeben hatte, konnten wir die Predigt einigermaßen in Englisch verfolgen. Eine ausgezeichnete Predigt über wahre Anbetung, basierend auf Psalm 145. Der Gottesdienst schloss dann mit einem gemeinsamen Abendmahl ab.
Etwa um 10:00 Uhr oder 10:15 Uhr war der Gottesdienst zu Ende und der Raum wurde hergerichtet für den zweiten Gottesdienst für eine andere Gruppe Besucher.
Die Lieder waren dieselben, und ich durfte die Predigt halten, die dann von einem Bruder übersetzt wurde. Auch dieser Gottesdienst schloss mit dem Abendmahl ab. Da die Gemeinde (etliche von ihnen) eine Gebets – und Fasten Woche durchführte, gab es an dem Mittag kein Mittagessen. Wir erhielten einen Kaffee, hatten noch etwas Gemeinschaft und fuhren dann mit Judy zum Essen. Eine junge, philippinische Lehrerin und ein junger, philippinischer Lehrer begleite uns den ganzen Nachmittag. Ohne es geplant zu haben, kann man ins Gespräch, auch über Fragen, die Missionare bewegen. Möge der Herr diesen Sonntag, die Begegnungen und Gespräche gebraucht haben.
Nachdem wir Judy verabschiedet hatten und eine Weile in unserem klimatisierten Zimmer verbracht hatten, ging’s zum Abendessen. Das Food Center (Essenszentrum) mit seinen 20 oder so verschiedenen Küchen bietet eine gewaltige Auswahl.
Ein Tag, ganz anders als die anderen, der aber dennoch Energie gekostet hat. Morgen geht es auf eine Tagestour zum Delta des Mekongflusses. Es wird morgen Abend sicher viel zu berichten geben.
Samstag, 4.1.2025
Ich war erstaunt, als ich heute Morgen um 8:45 Uhr auf die Uhr schaute. War wohl doch wieder spät geworden am Abend vorher.
Da wir uns mittags mit Judy treffen wollten, haben wir aufs Frühstück verzichtet und einen Kaffee (So stand es jedenfalls auf der Karte) an einem Straßenstand gekauft. Ganz okay. 🙂
Anschließend haben wir dann 2 Stunden unsere neue Umgebung erkundet und uns erneut gewundert, wie unterschiedlich Vietnam und Kambodscha sind. Der Verkehr ist noch unberechenbarer, die Menschen immer noch asiatisch höflich, aber nicht mit dem ständigen Lächeln wie in Kambodscha, die Mode deutlich freizügiger (westlicher) und der berühmte Markt „Ben Thanh“ so voll, dass man durch manche schmale Gassen kaum durchkommt. Aber dazu später.
Mittags holte Judy uns ab und brachte uns zu einem Restaurant, in dem auch der Ex Präsident, der USA einmal gegessen hatte. Bilder von ihm mit den Angestellten hingen an der Wand. Es war kein Nobelrestaurant der obersten Klasse, aber das Essen war ausgesprochen lecker und natürlich besser als am Straßenstand. (Danke, Judy!)
Judy musste dann wieder zum Unterricht, wo sie unter anderem die zweit- oder Drittplatzierte für „Miss Vietnam“ (oder Miss Saigon) unterrichtet. Sie bestellte sich ein Motorroller per App und ließ sich zu ihrem Unterricht fahren. Pünktlich kam sie natürlich nicht mehr an – aber das scheint hier so üblich zu sein.
Nach einer kurzen Abkühlung auf unserem Zimmer waren Daniel und ich wieder unterwegs. Zurück zum berühmten Markt Ben Thanh.
Der Platz ist absolut überladen mit… mit… mit… ja, mit allem: Kleidung, Kleidung, Kleidung, Schuhe, Stoffe, alle Arten von Souvenirs, Früchten, Essecke – und wir haben nicht mal alles gesehen. Der Markt ist überdeckt. Draußen sind es 31° drinnen – keine Ahnung, aber es ist heiß!!! Manche Händler haben elektrische Ventilatoren, die die warme Luft, zumindest etwas bewegen. Ich konnte klar genug denken, um ein kleines Souvenir für die Enkel zu finden. 🙂
Nach einer knappen Stunde hatten wir den Eindruck, genug gesehen zu haben. Vor allen Dingen kann man sich nichts anschauen, ohne sofort (!) angesprochen zu werden. Sofort wird der Taschenrechner gezückt und der Preis gezeigt. Dann muss man handeln. Das oben erwähnte Souvenir hab ich schließlich für die Hälfte gekriegt. Und die Frau schien glücklich.
An einem anderen Stand sah die Besitzerin wohl, dass ich am schwitzen war, und fächelte mir Wind zu. Damit wollte sie mir Druck machen, jetzt etwas kaufen zu müssen. 😬 Sie war erfolglos.
Vor dem Markt sind die Schuhputzer mit ihrem transportablen Schuhputzzeug.. „Nein, kein Bedarf!“ gilt nicht. Einen Schritt zur Seite zu gehen, gilt auch nicht. Die kommen hinter dir her. Wenn du aber gerade was sehen willst, und stehen bleibst, fangen sie an, deine Schuhe zu bearbeiten, scheinbar nur, um zu zeigen, wie schmutzig sie sind. Dir bleibt nichts anderes übrig, als weiter zu gehen.
Um 17:00 Uhr etwa haben wir einen Stand gefunden, der leckeren Mango Shakes verkaufte. Davon haben wir uns zwei mitgenommen in den gegenüberliegenden Park, wo wir 1 Stunde auf einer Bank saßen, vor einem schönen Blumenbeet und mit einsetzender Dunkelheit der Ratten beobachtet haben. 🙂
An dem Stand gibt es auch Eierkaffee, Salzkaffee (fragt mich nicht!) mit Milch und Kokosnusskaffee. Letzteres wird mich in den nächsten Tagen wohl noch reizen. Salzkaffee eher nicht.
So, ich schließe mit dem Hinweis, dass wir uns jetzt aufmachen für unser Abendessen. Mal sehen, was wir finden. Wird wohl vietnamesisch sein, aber nichts Abgefahrenes. Morgen sollte mein Magen in Ordnung sein (was er bisher immer war! Dem Herrn sei Dank!), denn morgen sind wir in Judys Gemeinde eingeladen, und ich darf Predigen. (in Englisch, mit Übersetzung ins Vietnamesische. Bin dankbar für alle Gebete).
Die ersten eineinhalb Stunden werden wir einen reinen vietnamesischen Gottesdienst mit erleben. Nach einer kurzen Pause den Gottesdienst, in dem ich predigen werde (Englisch / Vietnamesisch), danach gibt’s scheinbar Mittagessen und um 14:00 Uhr wird Judy uns in ihre internationale Gemeinde mitnehmen. Ob es dort ein Gottesdienst geben wird oder einfach nur zur Gemeinschaft wissen wir nicht. Jedenfalls gibt es dort auch eine kleine Schar Filipinos. Ein voller Tag, aus dem wir sicher nach drei Gottesdiensten höchst geistlich herausgehen werden 😄
Der nächste Eintrag kommt Sonntagabend (eure Zeit: Sonntag Mittag oder Nachmittag). Euch allen einen gesegneten Sonntag!
PS: Abendessen bestand (für mich) aus Banh Bao (philippinisch: Sio Pao), Guyabanosaft und einem kalten Hühnerfußsalat. Für meinen Geschmach zu viel Knorpel und zu wenig Fleisch, aber das hätte man sich vorher denken können. 😄 Dafür haben wir uns anschließend ein Eis gegönnt.
Mahlzeit!
Freitag, 3.1.2025 (abends)
Heute weiß ich gar nicht so recht, was ich schreiben soll. Eigentlich verlief alles reibungslos – oder so gut wie reibungslos. Der heutige Tag gehörte zu denen, die ich mit einem Maß und Anspannung erwartet habe, weil es um den Grenzübergang ging, von Kambodscha nach Vietnam.
Wir waren früh genug an der Bushaltestelle und konnten uns noch einen Kaffee kaufen. Ob es der Schaum war oder die Kaffeestärke … jedenfalls schien er dickflüssiger als meiner in Deutschland. 🙂 und eine kleine Tasse voll hat mich den ganzen Tag vor Kopfschmerzen gerettet. 🙂
Daniel hatte den absolut richtigen Bus gebucht. Klimatisiert, Begrüßungsimbiss, Flasche mit Trinkwasser, kostenloses WLAN auf dem ganzen Weg und ein Mittagessen.
Kurz vor der Grenze wurden unsere Reisepässe eingesammelt. Ein Mitarbeiter (vermutlich der Busgesellschaft) übernahm so gut wie alles für die Fahrgäste. Wir mussten nur dann irgendwann ans Fenster das Büros für den digitalen Fingerabdruck. Das war dann der Teil für die Ausreise aus Kambodscha. Als Nächstes dann zur Einreise nach Vietnam. Lange Schlangen vor den Zollhäuschen zum kontrollieren der Pässe. Aber auch hier half der Typ von der Bus Gesellschaft und nach schätzungsweise 45 Minuten waren wir durch und hatten unser Visum. (Danke, Daniel, dass du mich vom E-Visum abgehalten hast. Das hätte mich mindestens 30 $ gekostet. 🙂)
Unsere Koffer, die noch in Kambodscha aus dem Bus entladen wurden, mussten wir dann in Vietnam zum Durchleuchten durch die Maschine laufen lassen. Allerdings habe ich keinen gesehen, der die Maschine kontrolliert hätte. 🙂
Dann ging’s weiter mit dem Bus zum Busbahnhof in Saigon. Judy hatte kurz vorher eine Planänderung geschickt, die wir aber im Bus nicht mehr gelesen hatten. Wir wussten daher von nichts und dachten, sie würde uns im Hotel erwarten. Außerhalb des Busses hatten wir kein WLAN mehr. Also suchten wir das Hotel (dankbarer Weise nur 5 Minuten Fußweg vom Bahnhof) fanden es aber nicht. Ohne WLAN standen wir jetzt da, wussten nicht genau wohin und konnten Judy auch nicht kontaktieren.
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Highland Cafe Wo wir gewartet haben |
Nächster Schritt: wir setzten uns in ein Café, um WLAN zu haben, entdeckten die neue WhatsApp von Judy mit der Planänderung und erfuhren, dass sie jetzt am Bahnhof auf uns wartet. Da waren wir aber nicht.mehr. WhatsApp zurück an sie mit dem Namen des Cafés, in dem wir auf sie warteten. Hat alles geklappt!!!
Das etwas versteckte Hotel, das Judy für uns reserviert hatte, haben wir dann gemeinsam gefunden, unsere Koffer ins Zimmer gestellt und dann erst mal Geld gewechselt. Leider können wir in Vietnam nicht überall mit US-Dollar zahlen, wie es in Kambodscha der Fall war. Aber der Umtauschkurs „über den Daumen“ ist relativ einfach: ein Euro = 25.000 Dong. Wisst ihr, was das bedeutet? Wir sind Millionäre! 🙂
Außerdem sind wir umgeben von Cafés, anderen Cafés und noch mal anderen Cafés. Dazu einfache Küchen und bessere Restaurants. Ein Markt ist gleich gegenüber, ein bekannter, großer muss–man-gesehen–haben-Markt ist 5-10 Minuten zu Fuß entfernt. Werden dieser Tage viel unterwegs sein, da es einige Sehenswürdigkeiten gibt.
Sofort aufgefallen ist, dass im kommunistischen Vietnam die Religion nicht so sichtbar ist.
Zwar haben wir schon eine große Kirche gesehen, aber ich kann mich an keinen Tempel erinnern, obwohl der Buddhismus hier vorherherrscht. Auch die kleinen Häuschen (wie Vogelhäuschen oder ähnlich) zur Ahnenverehrung sieht man selten.
Wir sind gespannt, wie die nächsten Tage laufen.
Vielleicht um 19:30 Uhr rum ging’s dann zum Abendessen. Direkt gegenüber unseres Hotels ist ein Essenszentrum mit haufenweise verschiedener Stände, die Suppen, Nudelgerichte, Fleischgerichte, Teiggerichte und alles mögliche an Säften anbieten. Sobald man aus dem Hotel kommt, quillt die Straße mit Menschen, Mopeds und Ständen. Bevor wir die Straße überqueren konnten, wurden wir auch gleich von einer jungen Dame angesprochen, die uns zu einem Abenteuer einladen wollte, an dem wir nicht interessiert waren. Glücklicherweise war sie nicht aufdringlich. Dennoch hat mich bewegt, wie und warum junge Menschen sich auf solche Wege begeben?
Vielleicht bietet sich nächstes Mal die Möglichkeit zu fragen, ob sie Englisch können und ihnen zumindest einen Satz über Jesus zu sagen, der ihr Leben verändern kann.
Unter Lebensgefahr ob des Verkehrs 😉 überquerten wir die Straße und entschlossen uns, Pho zu essen.
Pho ist eine traditionelle Nudelsuppe mit Huhn (Pho Ga) oder Rind Pho Bo). Unsere Entscheidung fiel auf Pho Bo und wir haben es nicht bereut. Allerdings wussten wir nicht, ob wir das seltsame Gemüse, die Blätter (beides kam als Beilage), das Fleisch aus der Suppe oder die Nudeln in die Sauce tunken mussten, die in einem Schälchen mitgeliefert wurde. Kurzum haben wir alles rein getunkt und alles schmeckte prima. Dazu ein Zuckerrohrsaft. War auch nicht schlecht.
Mittlerweile ist es fast 21:30 Uhr. Der Tag ist gut gelaufen. Danke Herr!
Freitag, 3 Januar 2025 (morgens; Nachtrag Donnerstag)
Donnerstag war unser letzter Tag in Phnom Pen. Weil es abends seltsamerweise immer spät wird, 🤔 beginnen wir auch den Morgen immer spät. Auch am Donnerstag war der erste Gang draußen zu einem der kleinen Cafés. Die haben wir richtig lieb gewonnen. 😄 Da wir am Montag etliches an Sehenswürdigkeiten in Phnom Pen gesehen hatten, haben wir auch Donnerstagmorgen nicht viel unternommen. Noch mal einen kurzen Trip zum russischen Markt (warum der so heißt, bleibt ein Rätsel), und dann noch mal kurz aufs Zimmer. Der Nachmittag und Abend waren dann der Höhepunkt des Tages.
Wir haben uns mit Katherine und ihren Kindern getroffen. Ein anderes Missionarsehepaar kam dazu. Mit einem kleinen Bus (Schulbusgröße) sind wir dann mit 12-15 Leuten an den „Strand“ gefahren. Das war eine Schotterstraße, umgeben von sumpfartigen Gewässern, in denen irgendwelche Gemüse angebaut und (so haben wir es verstanden) kleine Essmuscheln gezüchtet wurden. Im Hintergrund großer Bauprojekte der Chinesen. Auf dem Schotter der Straße wurden zwei Matten neben dem Auto auf den Boden gelegt, das Essen ausgebreitet, und gleich begannen einige der älteren Kinder, die aufgeschnittenen, weichen Brötchen mit Gemüse, Fleischstückchen und Soße zu füllen. Lecker! Fantastisch, wie wenig glücklich machen kann!
Zwei Jungen ließen ihre Drachen steigen. Später konnten wir den Sonnenuntergang bestaunen. Die Sonne ging zwar nicht im Meer unter, aber hinter dem Shoppingcenter. Auch mal interessant. 🙂
Als es dunkel war, fuhr die ganze Mannschaft zurück zum Haus von Katherine. Ein großes Haus mit großen Aufenthaltsräumen und 14 Zimmern braucht man natürlich auch für 18 Kinder verschiedenen Alters.
Wir hatten abends noch die Möglichkeit, uns zu unterhalten. In den 17 Jahren, die sie jetzt hier ist, sind etwa 70 Kinder durch dieses Haus gelaufen. Manche vom Kleinkindalter an, bis sie erwachsen waren. Sie haben dort Liebe, Pflege und Ausbildung erhalten und viele haben Jesus kennengelernt. Etliche haben mittlerweile selbst Familie und Kinder und / oder stehen im Dienst für Jesus.
Hört sich alles super an, aber die Kämpfe bleiben nicht aus. Es ist ein Job, der enorm viel Energie bedarf. Aber mit ihren Mitarbeiterinnen meistert sie die Sache mit großer Gelassenheit und Hingabe!
Wie kommen die Kinder zu ihr? Es sind Kinder aus Familien mit drogenabhängigen Eltern, gewalttätigen Eltern oder auch armen Eltern. Es kann vorkommen, dass Katherine im Markt einkaufen geht und ihr ein Kind für 0,25 € oder kostenlos angeboten wird. Schlimme Zustände!
Aber es besteht auch eine gute Verbindung zur Regierung, die immer wieder Kinder bringt und fragt, ob sie versorgt werden können. Sie haben hunderte von Anfragen ablehnen müssen.
Mir geht das Herz auf, wenn ich die Arbeit sehe, aber auch wenn ich höre, was mit Kindern geschieht, die keine Aufnahme finden. Katherine erklärte, dass in Bangkok, der Hauptstadt des Sextourismus, viele, viele Frauen und Kinder aus Kambodscha arbeiten. Sie wurden oft dorthin verschleppt.
Dankbarerweise haben wir Kambodscha als ein Land der freundliche und lächelnden Menschen kennen gelernt und nehmen diese Eindrücke mit. Im Hinterkopf ist das Wissen um die dunkle Seite. Und im Herzen ist die Dankbarkeit für Menschen wie Katherine, die ihr Leben in den Dienst Jesu gestellt haben, die ihr Leben einsetzen für den Dienst für Jesus – besonders unter den Kindern!
Heute ist Freitag und wir sitzen im Bus nach Vietnam. Die Fahrt dauert etwas über 6 Stunden. Spannend wird es noch mal an der Grenze, die wir ohne Visum überqueren dürfen (hoffentlich)!
In Ho CHI Minh (früher Saigon) erwartet uns Judy. Sie kam als 17 oder 18-jährige. In unser Haus auf den Philippinen, hat dort für uns gearbeitet und wir haben sie zur Schule geschickt. Heute ist sie Zeltmacher (für Jesus) in Vietnam. Wir sind gespannt, was die nächsten fünf Tage bringen werden.
2025 💥🎉🪅 - 1. Januar
Zunächst mal Euch allen ein frohes und gesegnetes neues Jahr! Ich hoffe, ihr seid gut hinein gerutscht und rutscht mit Jesu Hilfe auch angenehm hindurch! Wir wissen nicht, was kommen wird, aber wir wissen, wer mit uns geht.
Eigentlich wollten wir uns heute am Neujahrstag mit Katherine treffen, und mit ihren 18 Kindern an irgendeinen Sandplatz gehen (genannt „Strand“). Dort wollten wir Zeit verbringen und gemeinsam Abendessen und Sonnenuntergang erleben. Allerdings hat Katherine uns heute informiert, dass die Mutter von einem der Mädchen gestern Abend bei einem Unfall ums Leben gekommen ist. Heute wird die ganze Schar an der Beerdigung teilnehmen. Jetzt ist der Strandbesuch für morgen geplant. Wie eng die Beziehung des Mädchens zur Mutter war, wissen wir nicht. Es sind ja oft Kinder aus schwierigen Familien.
So haben wir den heutigen Tag genutzt, um von Café zu Café zu ziehen (also eigentlich waren es nur zwei 🙂) und es uns gut gehen zu lassen. Auf den Quittungen der Kaffeebestellung steht immer das Passwort fürs WLAN. Wir haben also unseren Kaffee oder Shake über lange Zeit ausgedehnt.
Beim Surfen sind wir dann auch auf einige mögliche Plätze gestoßen, wo wir in den nächsten Wochen eventuell übernachten können. Unsere Tour ist ja nicht durchgebucht, sondern wir entscheiden und buchen von Mal zu Mal, wo und wie lange wir uns aufhalten.
Zwischen den beiden Zeiten in den Cafés sind wir über einen der vielen Märkte in Phnom Pen geschlendert. Kam uns recht groß vor, der überdachte Markt. Ein Kleiderstand neben dem anderen. In einem weiteren Bereich, dann Gebrauchsgegenstände und wieder ein anderer Bereich war gefüllt, mit Ständen für Souvenirs. Den ganzen Markt haben wir wohl nicht gesehen, haben aber einen guten Eindruck erlangt. Wenn man sich einen überdachten Markt von der Größe eines Fußballfeldes vorstellt, Dann findet man außen, im Freien, viele Straßenverkäufer um den Markt herum, die Obst, Gemüse, Fisch oder andere Dinge verkaufen. Am Abend kommen dann die Grillstände hinzu, die allerlei Definierbares und Undefinierbares grillen und verkaufen. Manches davon haben wir bereits probiert (siehe die vergangenen Einträge), andres Interessiert uns nicht so sehr 🙂. Etliches hat gut geschmeckt, manches weniger gut und Weniges nicht gut.
Daniel, ohne den ich mich längst verirrt hätte, hat auf Google Maps etliche günstige Lokale für uns gefunden. Gestern waren wir abends burmesisch essen. Lecker! Heute wird es wohl indonesisch oder philippinisch sein. Das war’s eigentlich auch schon für heute. Sollte heute Abend nicht noch Dramatisches passieren, schließen wir heute einen gemütlichen Tag mit leckerem Kaffee und schmackhaftem Abendessen ab. Der gestrige Tag war ja auch immerhin von der Herausforderung gut für zwei.
Nachtrag einige Stunden später:
Dienstag – 31. Dezember
Das war ein anstrengender und herausfordernde Tag heute. Wieder waren wir 10 Stunden unterwegs, die meiste Zeit auf den Beinen. Der Tag fing relativ früh an, zwar ohne Frühstück, aber mit einer leckeren Tasse Kaffee im Café Shop gegenüber.
Anschließend sind wir mit dem TukTuk (Motorrad mit Kabine hinter dem Fahrer) zum S21 gefahren, dem berühmtesten Gefängnis der Jahre 1975-1979. Während dieser Jahre erlebte Kambodscha ihren eigenen Hitler mit seinen Nazis: Pol Pot mit seinen Roten Khmer. Seine Terrorherrschaft sucht seinesgleichen und findet sie in der Vernichtung der Juden im dritten Reich. Nur, dass Pol Pot 1/3 seines eigenen Volkes, auf höllische Weise foltern und ermorden ließ. Etwa 3 Millionen der 8 Millionen Kambodschaner mussten sterben, um Pol Pots Philosophie einer klassenlosen, kommunistischen Gesellschaft zu dienen. Einzelheiten möchte ich hier gar nicht erwähnen und auch nur ein oder zwei gemäßigte Bilder beifügen, aber sein Wüten und das seiner Schergen stand dem der Nazis und vermutlich derzeit der Nordkoreaner in nichts nach. Es als unmenschlich zu bezeichnen, ist Schmeichelei. Solches Treiben war und ist dämonisch und direkt aus der Hölle!
Allerdings kommt bei uns Christen immer der Aspekt der Ewigkeit hinzu. 3 Millionen Menschen – die meisten Buddhisten und Menschen, die nie von Jesus gehört haben. Sie alle wurden aus dem Leben gerissen, ohne von Jesus gehört zu haben. Für einige war es ihr ganzes kurzes Leben, für andere gut drei Jahre, die sie mit diesem Schrecken leben mussten – um dann zu sterben. Bis heute leben Millionen Kambodschaner, die diese Schreckensherrschaft mitgemacht haben, die Angehörige verloren haben oder selbst nur knapp überlebt haben. Unser Chauffeur zeigte uns seine Fußgelenke, die Merkmale von Fußfesseln aufwiesen. Er hatte selbst gelitten.
Nun ja, es waren eindrucksvolle und ernste Eindrücke, die wir gesammelt haben. Und es hat mir neu die Wichtigkeit aufs Herz gelegt, die Nachricht von Jesus denen zu bringen, die noch nie von ihm gehört haben. Dazu gehört sicher auch die Mehrheit der Bevölkerung Kambodschas. Natürlich müssen ALLE Menschen von Jesus hören, aber ich empfinde immer besonders für die, die schon hier auf der Erde nichts als Schmerz und Leid kennen, und die dann in eine Christus-lose Ewigkeit gehen.
Unser erstes Essen werden wir wohl heute Abend in einem Nahe gelegenen schlichten Restaurant einnehmen und dann mal sehen, wie wir ins neue Jahr rutschen.
Ich wurde heute jedenfalls wieder neu erinnert, dass ich sehr viel Grund habe, Gott dankbar zu sein. Nicht nur für die Dinge, die ich im privaten Alltag erfahre, sondern auch dafür, in einem nicht perfekten, aber friedlichen und demokratischen Land zu leben.
Euch allen wünsche ich einen guten Rutsch in ein gesegnetes und frohes neues Jahr 2025!
Montag – 30 Dezember
Sonntag war für uns Reisetag, an dem wir mit dem Bus von Siem Reap nach Phnom Pen Unterwegs waren. Die Reise dauerte 6 Stunden, und wir wurden am Bahnhof von Katherine, einer ehemaligen Bibel Schülerin abgeholt. Sie ist seit vielen Jahren in dieser Stadt und ersetzt die Mutter für 18 Kinder verschiedenen Alters, die aus verschiedenen Gründen Betreuung brauchen. Zum Abendessen waren wir zu ihr eingeladen und haben Haus und Kinder gesehen. Eine fantastische Arbeit, die durch Spenden getragen wird.
Heute, Montag, waren wir mit Rogil und Jenice unterwegs, die uns die Hauptstadt Kambodschas gezeigt haben. Er und seine Frau sind ein philippinisches Ehepaar, seit 14 Jahren als Missionare in Kambodscha. Sie tun eine fantastische Gemeindegründungsarbeit in einem buddhistischen Land mit Einsätzen im Landesinneren.
Die beiden haben sich viel Zeit genommen, uns an verschiedene Plätze zu fahren.
Nicht nur die buddhistischen Tempel sind beeindruckend, sondern auch sämtliche Regierungsgebäude, Häuser von Ministern und Ministerien, sowie der Palast des Königs, den wir uns aber nur von außen angeschaut haben.
Zwischendurch gab es ein landestypisches Mittagessen an einem Ort, an dem wir die einzigen ausländischen Gäste waren.
Am Schluss der Tour haben uns die beiden ihren beeindruckenden Gemeindesaal (Mietkauf) gezeigt, und ich durfte für sie Und ihre Arbeit beten. Eine tolle Zeit und gute neue Freunde in einer höchst wichtigen Arbeit an einem schwierigen Platz.
Nach einer kurzen Zeit der Erholung haben wir die Umgebung unserer Unterkunft erkundet. Ein Straßengewirr, in dem ich jetzt noch verloren umher irren würde, wenn Daniel mit seinem Handy nicht markante Orte und unsere Unterkunft immer wieder finden würde.
Da die Straßenstände hier nicht mal 1/4 so einladend aussehen wie in Siem Reap, haben wir uns für einen Burger Imbiss entschieden (und es nicht bereut 🙂!)
Bisher gelernte Lektionen:
- Nicht alle Streetfood verdirbt den Magen
- Verkehrsregeln sind da, um ignoriert zu werden- Um die Straße sicher zu überqueren, braucht man den 360Grad Blick.
- Es gibt mehr Motorroller und Mopeds als Autos
- Auch Zehnjährige fahren Motorrad im dicksten Verkehr
- Wer das dickere Fahrzeug fährt, ist bei einem Unfall immer in Schuld. (beim Auto / Motorroller Unfall immer der Autofahrer)
- Im Fußgängerbereichs zählen Motorroller als Fußgänger
- Die rechte Spur ist nicht ausschließlich in eine Richtung
- Lichtes ist Luxus, wenn wenigstens der Vordermann eine Lampe hat.
- Fußgänger haben auf der Straße nichts zu suchen, auch nicht, wenn sie sie überqueren müssen
- Auf einen Motorroller passen mindestens drei Personen
- Zum Führen eines Motorrads braucht man nur eine Hand. Die andere ist fürs Handy.
- Kleinkinder oder auch Babys vor sich auf dem Schoß, ist kein Grund, keinen Motorroller zu führen
- Das Überraschende dabei: Man hört niemanden schimpfen, selten jemanden hupen und viele lächeln.
Morgen wird wohl ein emotional anstrengender Tag im Genozidmuseum und den Killing Fields - historischen Gedenkstätten aus der Terrorherrschaft des Pol Pot Regimes.
Samstag – 28 Dezember
So, mit dem heutigen Tag schließen wir unseren Aufenthalt in Siam Reap ab. Fünf sehr schöne und informative Tage in dieser Stadt. Für heute hatten wir noch eine Tour zu dem „schwimmenden Dorf“ geplant.
Vorher gab es noch eine Führung über einen typisch einheimischen Markt, der nicht so auf Touristen ausgerichtet war. Am Schluss noch einen kleinen Abstecher auf eine Krokodilfarm – wobei der Name für fünf eingepferchten Krokodile eher schmeichelhaft war.
Das Dorf selbst war sehenswert. Es schwamm nicht auf dem Wasser, denn momentan ist die trockene Saison in Kambodscha. Wir fuhren den Fluss entlang und sahen die Gebäude links und rechts des Flusses auf 6 - vielleicht auch 7 m hohen Stelzen. In der Regenzeit steigt der Fluss, und man kann die Häuser nur noch per Boot verlassen. Per Boot zur Schule. Per Boot zum Arzt. Per Boot zum Einkauf. Alles geht nur per Boot. Interessant zu sehen. Die Kinder besuchen nur die Grundschule, dann folgen sie ihren Eltern ins Fischereigeschäft.
Natürlich ist hier die Armut wesentlich größer als in der Stadt. Aber die Menschen haben gelernt, so zu leben, auch ohne viele der Annehmlichkeiten des Lebens, die wir so besitzen. Ich musste so bei mir denken, was eigentlich unser Leben ausmacht; wofür wir eigentlich leben; was unserem Leben Wert gibt? Mit wie viel – oder wie wenig – kann man leben und trotzdem glücklich sein? Was brauche ich zum Leben, um zufrieden zu sein?
Im Dorf war natürlich auch mindestens ein Tempel zu sehen und in fast jedem Haus ein kleines Geisterhäuschen für die Ahnenverehrung. Gefreut hat mich, dass es eine Kirche gab, deutlich sichtbar mit großen Kreuz auf dem Dach. Auf meine Frage an den Tourleiter, was für eine Kirche das ist, meinte er: „Die meisten sind protestantisch oder baptistisch.“
Der Gruppenleiter hatte auch vorher über die Religionen im Land informiert und dabei erstaunlich evangelikal über Jesus gesprochen:
– Dass Jesus kam, starb und nach drei Tagen auferstand
– Dass er selbst die schlimmsten Menschen annimmt und ihnen ihre Sünden vergibt, wenn sie umkehren
- Dass wir nur an ihn glauben und Seine Gebote halten sollen.
Er drückte sich so aus, dass ich annahm, dass er gläubig ist. Das bejahte er auf meine Frage hin, als ich persönlich mit ihm sprach. Als wir uns verabschiedeten, wünschten wir uns gegenseitig Gottes Segen. Er selbst hatte während seines Vortrags eine Bemerkung zu dem Kreuz gemacht, das ich um den Hals trage. Das freut mich natürlich, denn noch mehr als in Deutschland trage ich es hier bewusst in einem buddhistischen Land. Es fällt auf.
Den Abend haben Daniel und ich noch einmal an unserem Lieblingsstand fürs Abendessen verbracht, ein Essen am Fluss im Freien. Jetzt sind wir fertig für die Nacht und die Abreise morgen. Soweit – so gut!
Freitag – 27. Dezember
Abends spät ins Bett, morgens früh raus; das klappt nicht so ganz– zumindest Letzteres nicht. Aber nach dem 11 Stunden Tag in Angkor Wat gestern, wollten wir es heute eh langsamer angehen lassen. Spät gerühstückt und kurze nach Mittag mit einem TukTuk (Motorrad mit Anhänger für Passagiere) zu den HeroRats und dem botanischen Garten gefahren. Da die Präsentation erst um 14:30 Uhr begann, hatten wir noch Zeit im botanischen Garten rum zu laufen. War sehr interessant. Nicht so gestrichelt und gebügelt, wie man es in Deutschland vermuten würde, sondern sehr in Ordnung gehalten, aber nicht überkultiviert. Verschiedene Blumen, Sträucher und Bäume der anderen Art. Dazwischen immer wieder kleine Teiche und künstliche Bäche, die man überqueren - und dabei die Fische füttern konnte.
Warf man einen Krümel Fischfutter ins Wasser, kamen hunderte von Goldfischen – ein wahnsinniges Spektakel.
Um 14:30 Uhr begann die Vorführung der HeroRats. Dabei geht es um Ratten aus Afrika, die trainiert wurden, um Sprengstoff zu finden. In Kambodscha gibt es noch Unmengen von Mienen und Bomben, die gefunden und entschärft werden müssen. Dazu erhalten die Raten eine Ausbildung und werden dann in die Felder und an die Plätze gebracht, wo sie arbeiten. Da sie nur den Sprengstoff TNT erschnüffeln, sind sie besser als Metalldetektoren, die auch auf Nägel, Eisen und Rost reagieren. Diese Ratten sind sehr effektiv und erhalten ein, fünf Sterne Leben (so die Aussage der Begleitpersonen). Exzellentes Essen, regelmäßige Gesundheitsvorsorge, klimatisierte Schlafgelegenheit und so weiter. Wenn man allerdings von den Erfolgen hört, kann man das verstehen. Sie machen ganze Felder und Wohngegenden wieder sicher. Zum Abschluss dürfte jeder, der wollte, eine Ratte auf den Arm nehmen. Natürlich wollten Daniel und ich! 🙂 Sehr informativ das Ganze und anschließend noch einmal für 1 Stunde oder so in den botanischen Garten gegenüber.
Gelungener, informativer Tag. Nicht ganz so anstrengend. Morgen geht’s zu einem „Schwimmenden Dorf“ Und übermorgen mit dem Bus (6 Std Fahrt) in die Hauptstadt Phnom Pen.
In einer Andachtsecke saß etwas erhöht ein buddhistischer, älterer Mönch. Vor ihm saß ein Schüler (?), der dem Mönch vorlas. Vermutlich sieht so, die Ausbildung eines Nachfolger-Mönchs aus oder ein Unterricht.
Dienstag, 24. Dezember 2024
Was für ein Einstieg in den Urlaub!
Mein Freund Uwe fuhr uns nach Frankfurt! Was für eine Erleichterung im Gegensatz zum Zug! Im Flughafen verlief alles reibungslos ... bis auf den pünktlichen Abflug. Der Start verschob sich um fast 30 Minuten, was unsere Transitzeit (Umsteigen) in Thailand auf unter eine Stunde verkürzte.
Der Flug was sehr zufriedenstellend - nur, dass mein Rücken nach 2 von anvisierten 13 Flugstunden begann, mir Sorgen zu machen. Es blieb mir nichts anderes übrig, als zu beten und derm Herrn zu vertrauen. Tatsache ist, die )noch= leichten schmelzen verschwanden und ich habe bis jetzt Ruhe ... über 20 Stunden später. Dem Herrn sei Dank.
Ich war sehr erstaunt, als Daniel ca eineinhalb Stunden vor der Landung in Bangkok seinen Rucksack aus dem Gepäckfach nahm und damit verschwand. Als er wiederkam, gab er der Frau in unserer Sitzreihe ein kleines Netz mit Süßigkeiten und wünschte „Frohe Weihnachten.“ Als ich ihn fragte, wohin er mit seinem Rucksack gegangen sei, meinte er: „Das Flugpersonal muss ja auch an den Feiertagen arbeiten. Darum hab ich ihnen auch so ein kleines Geschenk gemacht. Ich war sprachlos.
Noch sprachloser war ich, als in den nächsten Minuten 3 Stewardessen zu Daniels Sitz kamen und sich bedankten. Am sprachlosesten war ich, als nach ein paar Minuten eine Stewardess kam mit zwei Portionen Eiscreme und zwei Bechern mit Champagner. Sowas gibt es eigentlich nur in der Business Klasse. Ich bot meinen Becher als guter „Blau-Keuzler“ meiner Sitznachbarin an, die dankend ablehnte. So hatte Daniel doppelte Freude. Wir waren die Einzigen, die dieses Vorrecht erhielten ... und manch einer wird sich gewundert haben. Daniels Reaktion: Megapeinlich! Sowas mach ich nie wieder! 🙂
Am Flughafen n Siem Reap verlief alles reibungslos. Im Hotel erhielten wir zur Ankunft Saft und getrocknete Bananen. Lecker! Da wir das Zimmer noch nicht beziehen konnten, machten wir unseren ersten Ausflug in die Stadt. Wunderbar, aber um die 30 Grad C oder etwas mehr. Zurück im Hotel konnten wir uns im Zimmer abkühlen. Später dann der zweite, ausführlichere Trip in die Stadt (fussläufig erreichbar). Ohne Karte und Google Maps dauerte das etwas länger. Aber jetzt haben wir einen guten Eindruck von Siem Reap und wissen, in welchen Restaurants es sich in den nächsten Tagen zu essen lohnt.
Gut, wir waren vor „Street food“ (Essen etc. vom Straßenstand) gewarnt worden. Wir konnten dem Mangoshake nicht widerstehen. Year wurde scheinbar mit reinem Wasser gemischt, aber die Eiswürfel wurden mit der bloßen Hand dazugeschaufelt, die den ganzen Tag am Straßenstand arbeitet und vermutlich wenig Wasser und Seife sieht. Noch geht es uns gut! :-)
Besser geht es uns in wenigen Stunden. Wir haben praktisch eine Nacht verpasst und sind hundemüde. Wir schwören uns, nicht zu schlafen bis nach dem Abendessen.
Übermorgen gehts vermutlich zu den Tempeln in Angkor Wat!
Montag, 23. Dezember 2024
Soweit, so gut! Alles ist eingecheckt. Wir erholen uns in der Abflughalle. In 1 Stunde sollten wir unterwegs sein. Ich bin dem Herrn dankbar, dass es meinem Rücken recht gut geht. Und jetzt schauen wir nach vorne, freuen uns auf Schlangen, Spinnen, gutes Essen, einige (wenige) Freunde und warmes Wetter.
Mittwoch, 18. Dezember 2024
Mittlerweile scheint alles vorbereitet. Das Meiste ist gepackt. Und auch der Rücken hat sich deutlich gebessert. Die Hexe scheint dem Gebet vieler Freunde nicht gewachsen zu sein. :-) Danke an alle, die mitgebetet haben. Noch sind es 5 Tage, bis wir im Flieger sitzen. Noch 5 Tage, in dem der Rücken sich weiter erholen kann. Montagmorgen geht es dann nach Frankfurt. Danke an Uwe, der aus heiterem Himmel anbot, uns an den Flughafen zu fahren. Sowas mindert natürlich immer den Stress. Die ersten Tage in Siem Reap (Kambodscha) werden wir uns vom Reisestress erholen und verschiedene Besichtigungen machen, über die dann natürlich hier (teilweise) berichtet wird.
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Schaut immer mal wieder rein! |
Donnerstag, 12. Dezember 2024
In 11 Tagen geht's los. Gepackt ist (zumindest angefangen). Schlecht geträumt auch schon (Flughafenverwirrung etc.). Internet läuft heiß mit allen möglichen Nachforschungen. Wird meine letzte "große" Reise sein.
Samstag, 14. Dezember 2024
Vorbereitungen laufen. Letzte Impfung am Montag. Packen 3/4 fertig. ... und heute der Hexenschuß. Glücklicherweise nicht mega. Mega genug, aber behandelbar ... und umbetbar. Sowas hatte ich ja eher im Gastland erwartet...😁
War eigentlich einer der Leser mal in Kambodscha oder Vietnam? Wäre interessant zu wissen und zum Austausch.
Hallo Wo. und Daniel, ich lese alle Eure Berichte und freue mich auf die Fotos und Viedeos. Das Essen ist mir in Deutschland angenehmer. Winterliche Gr. aus dem Rheinland, Karin
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