„Ich predige, als ob Christus gestern gekreuzigt worden wäre, heute auferstanden wäre und morgen wieder auf die Erde kommen würde.“ (Martin Luther)

Samstag, 8. Mai 2021

Am Schuh dienen

Wenn jemand der Erste sein will,
so sei er von allen der Letzte und aller Diener! (Markus 9:34)

Jesus ... Hudson Taylor (Eintrag letzten Mittwoch) ... Es hat im Laufe der Jahrhunderte immer wieder Menschen gegeben, die durch ihr Leben gezeigt haben, was "Dienen" bedeutet.

Wo immer über Reihenfolge, Rank und Position des Ersten diskutiert wird, da ergibt sich zwangsläufig die Position des Zweiten, Dritten bis hin zur Position des Letzten. Da liegt der Haken für uns, oder?

Die meisten von uns wissen: Wir werden nie die Größten und die Ersten sein. Wir werden nie die besten Köche, Krankenschwestern, Redner, Sänger, Vertreter oder Verkäufer sein – und damit können wir leben ... solange wir nicht die Letzten sind.

Aber genau das lehrt Jesus, wenn es ums Dienen geht, und Er lebt es vor. Was echten, biblischen, Jesus-orientierten Dienst angeht, sagt der Herr:

Dienet dem Herrn mit Freuden. Dient einander.
(Ps. 100:2; 1 Pe 4:10)

Das hat der weltberühmte Evangelist und Gründer des Moody Bible Institute, Dwight L. Moody, praktiziert. Moody lebte im 19 Jahrhundert und es wird erzählt, wie eine große Gruppe europäischer Pastoren an einer von Moodys Bibelkonferenzen teilnahm. Wie sie es von Hotels in Europa gewöhnt waren, stellten sie nachts ihre Schuhe vor die Zimmertüre der Unterkunft, damit sie bis zum nächsten Morgen vom Personal gesäubert würden.

Nur: Weder war dies Europa, noch gab es Schuhputzjungen in dieser Unterkunft.

Nachts ging Moody durch die Unterkunft, sah die Schuhe und entschloss sich, seine europäischen Brüder nicht in Verlegenheit zu bringen. Er erwähnte dies gegenüber einigen Bibelschülern – angehende Pastoren – die ihn nur komisch anschauten oder eine fromme Ausrede hatten. Was macht Moody?

Moody geht zurück, sammelt alle Schuhe ein, bringt sie in sein Zimmer und hier – alleine in seinem Zimmer – fängt der berühmteste Evangelist der Welt an, Schuhe zu putzen.

Die Begebenheit ist nur dadurch bekannt geworden, dass ein Freund Moodys unverhofft in sein Zimmer kam.

Als die Europäer am nächsten Morgen ihre Zimmertüren öffneten, fanden sie ihre Schuhe sauber und blankgeputzt ... und sie haben nie erfahren, von wem, weil Moody es selbst nie jemandem erzählt hat.

Ist es verwunderlich, dass Moody einer der bekanntesten und größten Evangelisten aller Zeiten wurde? Ein Mann mit dem Herzen eines Dieners, bereit, der Unterste zu sein – und Gott machte ihn groß.

Aber hat sich Moody denn durch sein Handeln nicht zur Fußmatte aller gemacht? Nein! Er hat nur getan, was Jesus sagt, was auch wir tun sollen: dienen!
Aber hat Moody sich denn nicht zur Lachnummer oder zum Spott aller gemacht? Nein! Er hat nur getan, was Jesus sagt, was wir tun sollen: dienen!

Und Gott ließ ihn eines der besten Bibelseminare gründen
... ließ Tausende zum Glauben kommen
... und wirkt bis heute Segen durch Moodys Arbeit vor 200 Jahren.

Ein Kinderlied lehrt die Kleinen:
 
Wenn Du groß werden möchtest im Reich Gottes
Lerne es, aller Diener zu sein.

Jesus lehrt die Kleinen und die Großen:
 
 Wenn jemand der Erste sein will,
so sei er von allen der Letzte und aller Diener! (Markus 9:34)

Freitag, 7. Mai 2021

Hörst du noch – oder siehst du schon?

Katharina Kopp hat in der CCFG an den Hiob Bibelstunden teilgenommen, die wir in unserer Gemeinde durchgenommen haben. Daraus ist folgende Poesie in Haiku* Form entstanden. Im Text lässt sie Hiob zu Wort kommen, der sicher vielen von uns aus dem Herzen spricht. Mit Genehmigung stelle ich ihre Gedanken hier ein. Das Original findet sich in ihrem Blog HIER.

 

 Hörst du noch – oder siehst du schon?

Hab so viel gehört,
Von dir, dem Weltenschöpfer.
Doch nix verstanden.

Geklagt, gejammert,
Verzweifelt nach dir gesucht.
Hörst du mich, mein Gott?

Du fragtest Vieles,
Auch ich weiß keine Antwort
Auf deine Fragen.

Begreif' es langsam:
Hörensagen reicht nicht aus.
Mein Verstand zu klein.

Staunend bleib' ich steh'n,
Deine Wunder anzuseh'n.
Großes wirkst nur du!

Größer als alles,
Unendliche Weite bist du,
Der alles erdenkt.

Wer gleicht dir jemals?
Ursprung, Anfang und Ende,
Niemand kann's ergründen!

Klein bin ich vor dir,
Weich wie Ton in deiner Hand,
So harre ich aus.

Weglaufen geht nicht,
Denn auch dort wartest du schon!
Kein Weg führt vorbei.

Die Enden der Welt,
Gesehen hab' ich sie längst.
Alles ruht in dir!

Der Ozean brodelt,
Wenn der Ewige befiehlt,
Den Tiefen des Meers.

Du redest ein Wort,
Alles entsteht wunderschön,
Fassen kann ich's nicht.

Nichts ist dir zu schwer,
Was du dir vornimmst, geschieht.
Mein Kopf ist zu klein.

Verstehen geht nicht,
Hörensagen reicht nicht aus,
Viel zu groß bist du.

Sehen werd ich dich,
Ergründe deine Tiefe.
Antwort bist nur du!

Satt kann ich werden,
Beim Anschau'n deines Bildes,
Wenn ich erwache.

 * Haiku: traditionelle japanische Gedichtform

Donnerstag, 6. Mai 2021

Ein Kuss, der Karriere inspirierte

Benjamin West wurde am 10. Oktober 1738 in den USA geboren. Er wurde zu einem der ersten Maler Amerikas, die internationale Aufmerksamkeit erhielten. Und es war ein Kuss, der ihn in diese Richtung schickte und auf den Weg der Malerei brachte.

West berichtet, dass er eines Tages auf seine jüngere Schwester aufpassen musste. Selbst noch ein Kind, suchte er im Haus nach Beschäftigung und fand einige Behälter mit bunter Tinte. Voller Tatendrang und in der Hoffnung, seiner Mutter eine Freude zu machen, begann er, ein Porträt seiner Schwester Sally anzufertigen.

Kinder und Tinte …!

Es dauerte nicht lange, da war das Blatt und er selbst voller Tinte. Als die Mutter heimkam, fand sie ein Chaos vor. „Das ist ja Sally!“ rief sie freudig aus, während sie das Chaos ignorierte und das Bild anschaute. Dann nahm sie ihren Sohn und drückte ihm stolz lächelnd einen Kuss auf die Wange. Dieser mütterliche Kuss des Stolzes – eine Kleinigkeit für die Mutter – war der erste Schritt zur Entwicklung eines großen Malers!

War sich die Mutter dessen bewusst? Nicht, wenn es Ihr Sohn nie erzählt hätte! Wäre West zur Malerei und zu Ruhm gekommen ohne diesen Kuss? – Kann man heute nicht mehr sagen. Was man aber sagen kann ist, dass der Kuss der Mutter in seinem Leben einen gewaltigen Unterschied gemacht hat und den Jungen in die richtige Richtung sandte.

In der Bibel wird auch vom Küssen gesprochen. Mehrmals heißt es, wie in Römer 16:6:

Grüßt einander mit einem heiligen Kuss! Es grüßen euch die Gemeinden des Christus.

Das war die damalige Grußform – Männer grüßten Männer, Frauen die Frauen. Sicher würden heute andere Formen eingesetzt. Aber es wird sowohl im Beispiel von Benjamin West, wie auch im Wort Gottes deutlich: Es geht um den Umgang miteinander.

Darum nehmt einander an, gleichwie auch Christus uns angenommen hat, zur Ehre Gottes! (Römer 16:6)

Wie kann so ein „einander annehmen" denn aussehen, damit es etwas im Anderen bewirkt und ihn zu etwas „Großem“ macht im Reich Gottes?

Johannes 15:12 erklärt uns: Durch Liebe!

Das ist mein Gebot, dass ihr einander liebt, gleichwie ich euch geliebt habe.

Epheser 4:32 fordert auf: Durch Vergebung!

Seid aber gegeneinander freundlich und barmherzig und vergebt einander, gleichwie auch Gott euch vergeben hat in Christus.

1 Thessalonicher 4:18 sagt: Durch tröstende, ermunternde Worte!

So tröstet nun einander mit diesen Worten!

1 Petrus 4:10 ermutigt: Durch Dienst aneinander!

Dient einander, jeder mit der Gnadengabe, die er empfangen hat, als gute Haushalter der mannigfaltigen Gnade Gottes.

Wenn wir aufeinander achthaben, uns gegenseitig dadurch anspornen, dass wir einander lieben, vergeben, ermutigen und dienen – dann ist die Wahrscheinlichkeit riesig, dass Gott uns gebraucht, um den nächsten geistlichen „Benjamin West“ zu formen, den der Herr gebrauchen kann, Menschen ein herrliches Bild von Jesus vor Augen zu malen.

Mittwoch, 5. Mai 2021

Am Besen dienen

In Markus 9 streiten sich die zwölf Jünger, wer der Erste ist, der Größte der 12 Großen.
Das Thema ist tragisch genug. Tragischer noch, dass es diskutiert wurde, unmittelbar nachdem Jesu Sein Leiden, Sterben und Auferstehen vorausgesagt hatte. Letzteres verstanden die Jünger nicht. Für sich selbst als Größten zu argumentieren, das verstanden sie sehr wohl.

Als Jesus sie anspricht, erklärt er ihnen, wie sie zum Größten werden können. „Ihr wollt die Ersten sein? Hier ist der Weg, wie man an die Spitze kommt.“ Und dann sagt Er ihnen:
 
Wenn jemand der Erste sein will, 
so sei er von allen der Letzte und aller Diener!
(Markus 9:34)

Spätestens jetzt werden sich alle Jünger gewünscht haben, das Thema nie angesprochen zu haben. Von ALLEN der Letzte? ALLER Diener? Was meinte der Meister wohl damit?

Jesus machte es ihnen vor. In Johannes 13 lesen wir, wie Er sich zum Letzten machte. Und damit ist tatsächlich gemeint: zum Untersten, zu dem, hinter dem niemand mehr in der Hackordnung kommt. Jesus führte tatsächlich die Arbeit des niedrigsten, letzten Sklaven aus: Er wusch seinen beschämten Jüngern die Füße.

Und was bedeutet es für uns heute, „aller Diener zu sein?“

Nun, dienen ist ja nicht schlimm – sofern es im geschäftsmäßigen Sinn geschieht. Jeder „Dienstleister“ arbeitet für seinen Vorteil, seinen guten Namen, das Vorwärtskommen und einen guten Bekanntheitsgrad seines Geschäfts. Aber solch einen Dienst hat Jesus nicht gemeint.

Auch viele Christen verstehen „Dienst“ so richtig falsch. Der Prediger wird als Gastprediger eingeladen, um „am Wort zu dienen.“ Das Lobpreisteam „dient“ dem Herrn, indem es die Gläubigen in die Gegenwart Gottes bringt. Noble Dienste, sichtbare Dienste, die auch gerne zur Ehre der „Diener“ als solche bezeichnet werden. „Am Wort dienen“ ... „am Klavier dienen“ ... ... warum eigentlich nicht „am Besen dienen“? Oder „am Kochtopf dienen“? Ich bin sicher, dass so mancher treue Diener am Kochtopf und am Besen in der Ewigkeit mal besser dastehen wird als der Diener am Pult oder am Mikrophon.

Wer der Erste sein will, soll von allen der Letzte sein. Neben unserem größten Vorbild, Jesus, gibt es Zeitgenossen der Kirchengeschichte, die biblisches „Dienen“ vorgelebt haben. Einer davon ist Hudson Taylor, der Gründer der Überseeischen Missionsgemeinschaft.

Bildquelle: HIER
Der englischen Familie Taylor wurden im frühen 19. Jahrhundert zwei Söhne geboren.
Der Ältere machte sich auf, um sich einen Namen zu machen. Durch Politik und Einfluss wollte er groß und berühmt werden. Der Jüngere, Hudson Taylor, entschied sich, sein Leben Jesus zu geben. Später schreibt er: ‚Nun erinnere ich mich, wie ich mich, mein Leben,  meine Freunde, mein alles, vorbehaltlos auf dem Altar dem Herrn geweiht habe. Ich empfand, daß ich in der Gegenwart Gottes war, und einen Bund mit dem Allmächtigen einging.’
  
Mit dieser Hingabe machte sich Hudson Taylor auf in Richtung China und einer ungewissen Zukunft. Warum? Um zu dienen! Das Ergebnis ist bekannt: Hudson Taylor ist als einer der größten Missionare und Gründer der Überseeischen Missionsgemeinschaft weltweit bekannt.

Was aber wurde aus seinem älteren Bruder, der auszog, sich einen Namen zu machen? An ihn gibt es kein bleibendes Andenken. Er wurde bekannt als "der Bruder von Hudson Taylor."

Wenn jemand der Erste sein will,
so sei er von allen der Letzte und aller Diener!
(Markus 9:34)
 
Wir laden ein zu unserem Zeugnisabend, jeden ersten Mittwoch im Monat! Beginn: 19:30 Uhr. 
Präsent: Bitzegarten 5, 57290 Neunkirchen / Livestream: HIER
HERZLICH WILLKOMMEN!

Dienstag, 4. Mai 2021

Gottes Verheißungen im Buch Jesaja

Im Gegensatz zum Buch des Hohenlieds können wir nicht behaupten, dass es heute „kompliziert“ wird. Jesaja versorgt uns mit einer Fülle von Verheißungen. Ehrlicherweise müssen wir zugeben, dass sie zunächst für das Volk Gottes im alten Bund, für Israel, gegeben wurden. Wenn wir sie aber lesen – und heute wollen wir einfach mal die Verheißungen Gottes ohne viel kommentieren auf uns regnen lassen – dann stellen wir fest, dass sie sich durchaus auch anwenden lassen auf das Volk Gottes des neuen Bundes, die Gemeinde Jesu.

Jesaja 53:5 sticht als Kapitel natürlich hervor. Die herrliche Verheißung lautet: „Die Strafe liegt auf ihm, auf dass wir Frieden hätten, und durch seine Wunden sind wir geheilt.“

Heute möchte ich Verheißungen in eine andere Richtung betonen. Alles Verheißungen, die der großartigen Verheißung folgen sollen, die wir in Jesaja 43:2 finden:

Wenn du durchs Wasser gehst, so will ich bei dir sein, und wenn durch Ströme, so sollen sie dich nicht ersäufen. Wenn du durchs Feuer gehst, sollst du nicht versengt werden, und die Flamme soll dich nicht verbrennen.

Verbinde beim Lesen die folgenden Verheißungen mit diesem Vers 2 aus Kapitel 43. Kleiner Tipp: Halte inne nach jedem Vers und lies ihn noch einmal betend, dankend, bittend oder lobend.

Jesaja 40:29
Er gibt dem Müden Kraft und Stärke genug dem Unvermögenden.

Jesaja 40:31
Aber die auf den Herrn harren, kriegen neue Kraft, dass sie auffahren mit Flügeln wie Adler, dass sie laufen und nicht matt werden, dass sie wandeln und nicht müde werden.

Jesaja 41:10
Fürchte dich nicht, denn ich bin mit dir; sei nicht ängstlich, denn ich bin dein Gott; ich stärke dich, ich helfe dir auch, ja, ich erhalte dich durch die rechte Hand meiner Gerechtigkeit!

Jesaja 41:13
Denn ich, der Herr, dein Gott, ergreife deine rechte Hand und sage dir: Fürchte dich nicht; ich helfe dir!

Jesaja 54:10
Denn die Berge mögen weichen und die Hügel wanken, aber meine Gnade wird nicht von dir weichen und mein Friedensbund nicht wanken, spricht der Herr, dein Erbarmer.

Jesaja 54:17
Keiner Waffe, die gegen dich geschmiedet wird, soll es gelingen; und alle Zungen, die sich gegen dich vor Gericht erheben, sollst du schuldig sprechen. Das ist das Erbteil der Knechte des Herrn und ihre Gerechtigkeit, die ihnen von mir zuteilwird, spricht der Herr.

Jesaja 61:1+2
Der Geist des Herrn, des Herrschers, ist auf mir, weil der Herr mich gesalbt hat, den Armen frohe Botschaft zu verkünden; er hat mich gesandt, zu verbinden, die zerbrochenen Herzens sind, den Gefangenen Befreiung zu verkünden und Öffnung des Kerkers den Gebundenen, um zu verkündigen das angenehme Jahr des Herrn und den Tag der Rache unseres Gottes, und um zu trösten alle Trauernden.

Der Herr segne Dich mit der Erfahrung dieser Verheißungen!

Montag, 3. Mai 2021

Dem Mörder vergeben

Mittlerweile ist es mehrere Jahre her, dass unsere Gemeinde einen Abend zum Thema Vergebung angesetzt hatte. Eingeladen war Ursula Link aus Freiburg. 

Es war Gottes Abend! Ein unvergessliches Lebenszeugnis einer Mutter, die durch die Hölle auf Erden musste, als ihre 16jährige Tochter einem brutalen Gewaltverbrechen zum Opfer fiel. Es war ein jahrelanger Kampf durch den die Rednerin und ihre zweite Tochter gingen, gespickt mit Depressionen, suiziden Gedanken, abgrundloser Hoffnungslosigkeit.

Was Medizin, Religion, Sucht, Gespräche und Therapien nicht vermochten, vermochte Jesus. Er kam als letzte Lösung, nachdem sich alles andere als ineffektiv gezeigt hatte. Jesus kam nicht, um zurechtzuweisen, zu korrigieren oder notdürftig zu flicken. Jesus kam, um zu heilen!

Ursula Link erfuhr die heilende Hand Jesu in ihrem Leben wie zu Zeiten des Neuen Testaments. Behutsam versorgte Er ihre Wunden, heilte ihren Schmerz, belebte ihre Gefühle und zog sie in Seine Nähe.

Jesus machte ihr auch deutlich, dass endgültige Heilung nicht möglich war, ohne Vergebung auszusprechen. Ursula kam an den Punkt, an dem sie dem Mörder ihrer Tochter von Herzen vergeben konnte. Durch ihren christlichen Einsatz unter Strafgefangenen war es ihr sogar möglich, dem mittlerweile todkranken Mörder ihrer Tochter zu begegnen, ihm Vergebung auszusprechen und ihn zum Glauben an Jesus zu führen. 14 Tage später verstarb der Mann. Ein erinnerungswürdiger Satz aus Ursula Links Mund:Er ist jetzt im Himmel und dort wahrscheinlich bereits meiner Tochter Steffi begegnet. Und ich bin sicher, dass auch Steffi sich so sehr darüber freut!

Ein unvergesslicher Abend. Das Zeugnis von Ursula Link kann man online anhören oder HIER kostenlos herunterladen.

Erfahrungen der Vergebung müssen nicht einzigartig bleiben. Wieviel Depression, Krankheit, Zerbruch, Not und Hoffnungslosigkeit, weil Christen nicht bereit sind, Groll, Hass, Bitterkeit und Verletztheit an Jesus abzugeben und anderen zu vergeben. Es sind schon ernste Worte, die Jesus Seine Jünger lehrt. Zunächst lehrt Er sie beten:
Und vergib uns unsere Schulden, 
wie auch wir vergeben unseren Schuldnern. 
 (Matthäus 6:12)

Dann belehrt Er sie:
 „Denn wenn ihr den Menschen ihre Verfehlungen vergebt, 
so wird euer himmlischer Vater euch auch vergeben. 
Wenn ihr aber den Menschen ihre Verfehlungen nicht vergebt, 
so wird euch euer Vater eure Verfehlungen auch nicht vergeben.“  
(Matthäus 6:14+15)

Komisch, dass uns diese Worte so wenig erschrecken und so tatenlos lassen. Ursula Link fand Vergebung durch Gottes Gnade und dann fand sie die Kraft, durch Gottes Gnade zu vergeben.

Am Ende des Abends musste ich mir sagen: Wenn diese Frau durch Jesu Kraft dem Mörder ihrer Tochter vergeben – und ihn zu Jesus führen konnte, dann muss es möglich sein, denen von Herzen zu vergeben, die uns verletzt haben.

Sonntag, 2. Mai 2021

ZWISCHENRUF. "Lobpreis Protest" ...?

Ich bin mir nicht sicher, wie ich meine emotionale Reaktion beschreiben soll. Entsetzt? Angewidert? Erbost? Es grenzt in meinem Empfinden an Gotteslästerung.

In den USA gibt es eine Bewegung, angeführt von dem Anbetungsleiter Sean Feucht, die mittelst des Lobes Gottes gegen Corona Einschränkungen arbeitet und aktiv gegen bestehende Gesetze rebelliert. Dabei fallen mir Beschreibungen auf, die ich nur ungerne in einem Atemzug aussprechen würde. So wird Feucht als „Lobpreisleiter und Aktivist“ bezeichnet. Natürlich kann man behaupten, dass Jesus das auch war. Aber hätte Er sich selbst so bezeichnet?  Eine weitere Kombination, die Jesus sicher nicht für sich in Anspruch genommen hätte ist die Aussage Feuchts, dass er die (amerikanische) Gemeinde zu Erweckung aufruft und sich zur politischen Lage äußert.

Feuchts 1-Jahr-alte Bewegung nennt sich “Let Us Worship” (Lasst uns anbeten) – als Reaktion auf die COVID-19 Einschränkungen für Gemeinden. An den Veranstaltungen nehmen Hunderte von Menschen teil. Als die Stadt Seattle sein Konzert in einem Park absagte und den Park schloss, ignorierte man das und hielt den Event in einer Seitenstraße ab. In Nashville erhielt Feucht keine Erlaubnis für sein Konzert, führte sein Konzert dennoch mit tausenden Teilnehmern – dicht an dicht – durch. „COVID“ Lobpreis – wie der Artikel überschrieben ist.

Der Bericht widert mich an. Anbetung hat mit Gott zu tun und mit Ihm alleine! Nicht mit COVID! Nicht mit Politik! Nicht mit Persönlichkeiten. Das aber scheint in dieser Bewegung genau der Punkt zu sein, wie es ein Pastor aus Nashville beschreibt: „Es scheint hier mehr um Sean zu gehen und weniger um Jesus!

Ja! Wir brauchen Erweckung! Nicht nur Amerika, sondern auch Deutschland. Deutschland vielleicht noch viel mehr. Aber eine Erweckung durch „Lobpreis-Protest“ gibt es nicht! Hier wird ein pseudo-frommes Mittel zum politischen Zugpferd und zum Megafon der eigenen Unzufriedenheit gemacht. Darauf liegt kein Segen Gottes!

Ja! Wir alle brauchen Erweckung! Aber die beginnt nie durch Protest; die beginnt immer durch Buße und Gebet. Erweckung beginnt, indem die Gemeinde auf ihre Knie geht (zumindest im Herzen) und ihre Sünden bekennt – nicht, indem sie auf die Straße geht und  die Sünden anderer kritisiert.

Ja! Wir brauchen Erweckung, wo Christen wieder neu einander lieben, einander annehmen, einander ermutigen, JESUS zu folgen und miteinander beten und nicht großen Namen oder coolen Rednern nachrennen.

Bis heute (2 Mai 2021) hat COVID-19 über 3.195.000 Menschen das Leben gekostet oder dabei mitgeholfen. Das ist eine unvorstellbare Zahl und unvorstellbares Leid für noch viele Millionen mehr. Aber bis heute (2 Mai 2021) hat COVID-19 noch größeres Unheil angerichtet. Unzählige Gemeinden sind zerstört. Christen sind entzweit. Christen haben den Namen Jesu nicht verehrt, sondern Ihn in den Schmutz gezogen. Tausende von Christen vergessen ihren von Gott gegeben Auftrag, setzen sich für oder gegen COVID-19 ein, kämpfen für ihre Überzeugungen und veranstalten „Lobpreis-Proteste“.

Möge der Herr Seine Kinder segnen, die – oft in weniger entwickelten Ländern – ihrem Auftrag nachkommen, von Jesus reden und Ihn bezeugen. Und möge Er alle, die sich nach Erweckung sehnen, auf die Knie bringen, statt zu protestieren!

[Wenn] mein Volk, über dem mein Name ausgerufen worden ist, demütigt sich, und sie beten und suchen mein Angesicht und kehren um von ihren bösen Wegen, so will ich es vom Himmel her hören und ihre Sünden vergeben und ihr Land heilen. (2 Chronik 7:14)

Herzliche Einladung zum Gottesdienst!

 

Heute wieder mit Sonntagszitat:

Predigttext:
Offenbarung 17:1-18
 
1 Und einer von den sieben Engeln, welche die sieben Schalen hatten, kam und redete mit mir und sprach zu mir: Komm!, ich will dir das Gericht über die große Hure zeigen, die an den vielen Wassern sitzt,
2 mit der die Könige der Erde Unzucht getrieben haben, und von deren Wein der Unzucht die, welche die Erde bewohnen, trunken geworden sind.
3 Und er brachte mich im Geist in eine Wüste. Und ich sah eine Frau auf einem scharlachroten Tier sitzen, das voll Namen der Lästerung war und sieben Köpfe und zehn Hörner hatte.
4 Und die Frau war gekleidet in Purpur und Scharlach und übergoldet mit Gold und Edelsteinen und Perlen; und sie hatte einen goldenen Becher in ihrer Hand, voll von Gräueln und der Unreinheit ihrer Unzucht,
5 und auf ihrer Stirn war ein Name geschrieben: Geheimnis, Babylon, die Große, die Mutter der Huren und der Gräuel der Erde.
6 Und ich sah die Frau berauscht vom Blut der Heiligen und vom Blut der Zeugen Jesu; und ich verwunderte mich sehr, als ich sie sah.
7 Und der Engel sprach zu mir: Warum verwunderst du dich? Ich will dir das Geheimnis der Frau sagen und des Tieres, das sie trägt, das die sieben Köpfe und die zehn Hörner hat.
8 Das Tier, das du gesehen hast, war und ist nicht mehr, und es wird aus dem Abgrund heraufkommen und ins Verderben laufen; und die auf der Erde wohnen, deren Namen nicht geschrieben stehen im Buch des Lebens von Grundlegung der Welt an, werden sich verwundern, wenn sie das Tier sehen, das war und nicht ist und doch ist.
9 Hier ist der Verstand [nötig], der Weisheit hat! Die sieben Köpfe sind sieben Berge, auf denen die Frau sitzt.
10 Und [es] sind sieben Könige: Fünf sind gefallen, und der eine ist da — der andere ist noch nicht gekommen; und wenn er kommt, muss er für eine kurze Zeit bleiben.
11 Und das Tier, das war und nicht ist, ist auch selbst der achte, und es ist einer von den sieben, und es läuft ins Verderben.
2 Und die zehn Hörner, die du gesehen hast, sind zehn Könige, die noch kein Reich empfangen haben; aber sie erlangen Macht wie Könige für eine Stunde zusammen mit dem Tier.
13 Diese haben einen einmütigen Sinn, und sie übergeben ihre Macht und Herrschaft dem Tier.
14 Diese werden mit dem Lamm Krieg führen, und das Lamm wird sie besiegen — denn es ist der Herr der Herren und der König der Könige —, und mit ihm sind die Berufenen, Auserwählten und Gläubigen.
15 Und er sprach zu mir: Die Wasser, die du gesehen hast, wo die Hure sitzt, sind Völker und Scharen und Nationen und Sprachen.
16 Und die zehn Hörner, die du auf dem Tier gesehen hast, diese werden die Hure hassen und sie verwüsten und entblößen, und sie werden ihr Fleisch verzehren und sie mit Feuer verbrennen.
17 Denn Gott hat ihnen ins Herz gegeben, seine Absicht auszuführen und in einer Absicht zu handeln und ihr Reich dem Tier zu geben, bis die Worte Gottes erfüllt sind.
18 Und die Frau, die du gesehen hast, ist die große Stadt, die Herrschaft ausübt über die Könige der Erde.
 
Anbetung - Gottes Wort
Gebet - Gemeinschaft

Calvary Chapel Freier Grund 
Bitzegarten 5
57290 Neunkirchen
Beginn:10:30 Uhr

Du bist herzlich willkommen, live dabei zu sein. Wegen neuer Auflagen bitte die Corona- Hinweise beachten!

HIER eine wichtige Information für alle, die gerne live in der Gemeinde dabei sein möchten! (bitte Aktualisierung beachten) 

HIER geht's zum Livestream für alle, die lieber noch zu Hause bleiben möchten!
 
Sonntagszitat:  
 
"Tu nichts, was du nicht tun würdest, 
wenn Jesus kommt. 
Geh nirgendwo hin, wo du nicht sein möchtest, 
wenn Jesus kommt."
(Corrie ten Booom)
 
"Der Herr Jesus Christus kommt wieder! 
Er könnte jeden Moment hier sein! 
Er könnte heute kommen! 
Es geht hier nicht um die törichte Behauptung, 
dass Er heute kommen wird. 
Es geht auch nicht darum, 
ein bestimmtes Datum für Seine Ankunft festzusetzen, 
was genauso töricht und falsch wäre; 
und doch tun viele es. 
Es ist die nüchterne Feststellung einer Tatsache, 
um Seelen aus ihrer Gedankenlosigkeit 
und ihrem Gleichmut zu reißen 
und sie auf das klare Zeugnis 
von Gottes einzigem Wort hinzuweisen, 
dass der Herr Jesus wiederkommen wird, 
und es könnte heute sein."
(Arno Clemens Gaebelein)