„Rette die, die unschuldig zum Tode verurteilt wurden; sieh nicht untätig zu, wie sie sterben.“ (Sprüche 24:11/NLB)

Samstag, 8. April 2023

Wo war Jesus am Karsamstag?

Wie jedes Jahr an diesem Tag! (Ein Wiederholungsblog)

Wo war Jesus in der Zeit zwischen Seinem Sterben und vor Seinem Auferstehen? In Kürze: Ich weiß es nicht. Dabei ich bin in guter Gesellschaft, denn meine Nachforschungen ergaben, dass Theologen und Ausleger in ihren Kommentaren bekennen: Es ist nicht 100% sicher, wo Jesus war und eine glasklare Antwort gibt uns die Bibel nicht. Dennoch gibt es relativ viele Bibelstellen, die Andeutungen machen und Schlüsse zulassen. Im Folgenden Auszüge aus einigen der wichtigsten Bibelstellen zu diesem Thema:

Epheser 4:8-10
Darum heißt es: »Er ist emporgestiegen zur Höhe, hat Gefangene weggeführt und den Menschen Gaben gegeben«. Das Wort aber: »Er ist hinaufgestiegen«, was bedeutet es anderes, als dass er auch zuvor hinabgestiegen ist zu den Niederungen der Erde? 
 
Luke 16:22+26
„Es geschah aber, dass der Arme starb und von den Engeln in Abrahams Schoß getragen wurde. Es starb aber auch der Reiche und wurde begraben. … Und zu alledem ist zwischen uns und euch eine große Kluft befestigt, so dass die, welche von hier zu euch hinübersteigen wollen, es nicht können, noch die, welche von dort zu uns herüberkommen wollen.“ 
 
1 Peter 3:18-20.
„Denn auch Christus hat einmal für Sünden gelitten, der Gerechte für die Ungerechten, damit er uns zu Gott führte; und er wurde getötet nach dem Fleisch, aber lebendig gemacht durch den Geist, in welchem er auch hinging und den Geistern im Gefängnis verkündigte, die vor Zeiten sich weigerten zu glauben...“ 
 
Psalm 16:10-11
„denn du wirst meine Seele nicht dem Totenreich preisgeben und wirst nicht zulassen, dass dein Getreuer die Verwesung sieht.“ 
 
Luke 23:43
„Und Jesus sprach zu ihm: Wahrlich, ich sage dir: Heute wirst du mit mir im Paradies sein!“ 
Allein die Verse füllen die Hälfte der normalen Blog-Länge. Hier nur eine kurze Erklärung, die denen helfen soll, die sich mit dem Thema näher beschäftigen möchten. Wo war Jesus zwischen Tod und Auferstehung?
  • Sein Leib war im Grab! (Matthäus 27:60)
  • Sein Geist stieg hinab zu den Niederungen der Erde! (Epheser 4:9)
  • Die Niederungen der Erde bezeichnen das Totenreich, in das Jesus ging (Psalm 16:10; Apostelgeschichte 2:27)
  • Totenreich (Hebräisch: Sheol, griechisch Hades) bezeichnet den Ort der Verstorbenen und wird als zweigeteilt beschrieben. (Lukas 16:22+26) In dem einen Teil (nicht die Hölle) leiden bereits alle, die ohne Glauben gestorben sind. In dem anderen Teil, auch „Abrahams Schoß“ und „Paradies“ genannt, werden die getragen, die im Glauben gestorben sind. Eine unüberbrückbare Kluft trennt beide Plätze.
  • Am Kreuz verspricht Jesus dem sterbenden Verbrecher, der an ihn glaubt, noch am selben Tag mit ihm im Paradies zu sein (Lukas 23:43). Jesus ging also nach seinem Tod ins Totenreich, genauer: ins Paradies, in den Teil, in dem sich die gläubig Gestorbenen aufhielten. Was tat er dort?
  • Er proklamierte seinen Sieg den Seelen der Verstorbenen. Den ungläubig Verstorbenen zum Gericht, den gläubig Verstorbenen zum Heil und um sie hinaus zu führen, mitzunehmen zu sich in die Höhe. (Epheser 4:8).
Das Totenreich ist nicht der ewige Feuersee. Das Totenreich ist ein zeitlicher Platz. Der Feuersee ist ein ewiger Platz, der erst bevölkert wird nach dem Gericht von Offenbarung 20.
Das Totenreich ist auch nicht ein Platz für eine „zweite Gelegenheit.“ Jesus hat dort nicht evangelisiert, sondern seinen Sieg „Es ist vollbracht“ proklamiert!
 
Zusammenfassend stellt mich diese Antwort zufrieden:
 
Nach seinem Tod ging Jesus ins Totenreich. Den ungläubig Gestorbenen proklamierte Er Seinen Sieg. Die gläubig Gestorbenen nahm er mit „in die Höhe.“ Der Teil des Totenreiches, in dem sich die Seelen der Geretteten aufhielten ist demnach heute leer. Sie sind bei Jesus. Der Teil, in dem sich die Seelen der ungläubig Verstorbenen befinden, wird aufgelöst am Tag des Gerichts (Offenbarung 20).

In allem ist die Hauptfrage nicht: Wo war Jesus damals zwischen Karfreitag und Auferstehungssonntag? Die Hauptfrage ist: Wo stehst Du heute in Deiner Beziehung mit Jesus? Heute sitzt Er zur Rechten des Vaters, diejenigen erwartend, die heute an Ihn glauben.

Freitag, 7. April 2023

Karfreitagabend!

  

 

Karfreitag

KARFREITAG
Feiertag oder Trauertag?

In einem der vergangenen Jahre erhielt ich am Karfreitag eine Email mit obigem Bild und folgendem, leicht bearbeiteten Text:

Wirst Du heute einen Gottesdienst besuchen? Oder hast Du bereits einen besucht? Die Einleitung zu einem Karfreitaggottesdienst könnte heute wie folgt klingen:

Liebe Gemeinde,
lieber Vater im Himmel
liebe Familien und Angehörige,
liebe Freunde, Kollegen und Nachbarn von unserem Heimgegangenen!

In dieser Stunde, da wir Abschied nehmen von Jesus Christus, lasst uns ein Wort aus dem Munde des Verstorbenen hören:
 
Denn auch der Menschensohn ist nicht gekommen,
dass er sich dienen lasse, sondern dass er diene
und sein Leben gebe als Lösegeld für viele. (Markus 10,45)

Ich las die Geschichte von diesem Mann, in den Evangelien. Ja, Jesus wusste ganz sicher, dass er sich auf dem allerletzten Stück des Lebens befindet –
als er am Gründonnerstag,
der noch kein Gründonnerstag war
das letzte Abendmahl hielt
den Verräter benannte,                                                    
in den Garten ging um zu beten,
von seinen Freunden im Stich gelassen
einsam mit Gott ringend
vor Angst Schweiss und Blut schwitzend
den Kuss des Verräters empfangend
offenen Augens und Willens auf den Tod zuging.

Nein, es ist kein Thema, das man schön reden könnte...
Der Tod ist kein Spass.
Der Tod lässt sich auch nicht wegrationalisieren.
Na gut eine Zeit lang vielleicht schon.
Aber der personifizierte Tod sagt zu jedem von uns:
„Wir begegnen uns auf jeden Fall“

Jesus liefert sich aus - dem kalten und arroganten Tod,
der meint, er dürfe uns besitzen und beherrschen,
obwohl er weiß, dass dies nicht so ist. (1. Korinther 15)

Der Tod muss nicht der letzte Herrscher unseres Lebens sein.

Nach Karfreitag kommt Ostern mit dem Jubelruf: „Jesus lebt!“
Jesu Kreuz ist der Durchbruch zu neuem Leben.
Wer sich Jesus anschließt, der hat Verbindung zum Leben – zum Ewigen Leben.

Ich wünsche die frohe Gewissheit, dass Jesus für Dich starb – und auferstand.

Durch Leiden zum Leben.
Keine Krone ohne Kreuz.
Jesus starb, damit wir leben!
Preis dem Herrn!
 
Wir laden herzlich ein zu einem Anbetungsabend am Karfreitag:
 
Calvary Chapel Freier Grund
Bitzegarten 5
57290 Neunkirchen
Beginn: 19:30 Uhr 

Es besteht auch die Möglichkeit zu Abendmahl und Gebet

Donnerstag, 6. April 2023

Lass Jesus Deine Füße waschen

Noch immer habe ich bisher nie an einer Fußwaschung teilgenommen. Sie wird ja in einigen Gemeinden und Kirchen noch praktiziert. Was ich aber gehört und in Filmen gesehen habe, sind Fußwaschungen, die in Gemeindehäusern stattfinden. Alle Füße, die dann gewaschen werden, wurden (mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit) gut und gründlich zu Hause geschruppt. Zehennägel geschnitten und gesäubert. Frische Socken und saubere Schuhe haben den Schmutz auf dem Weg zum Gemeindehaus abgehalten. Es wäre ja auch zu peinlich, würde dem Fußwascher ein schmutziger oder entzündeter Zehennagel auffallen oder gar Schweißgeruch in die Nase steigen.

Als Jesus sein Obergewand auszog, sich die Schürze umband und sich vor seine Jünger kniete, um ihnen die Füße zu waschen, waren das Füße von Männern, die den ganzen Tag unterwegs gewesen waren. Möglicherweise hatten sie vorher ein rituelles Bad genommen, da das Passah nahte. Aber (im heutigen Sinne) sauber, waren die Füße mit Sicherheit nicht, als Jesus sie wusch!

Stell Dir vor, Du wärest unter den Zwölfen gewesen – mit staubig-schmutzigen Füßen, müden Füßen, vielleicht wunden Füßen – und der Meister hätte vor Dir gekniet, wie er im heutigen Video vor den Jüngern gekniet hat (oder so ähnlich). Also ich für meinen Teil kann Petrus bestens verstehen.

Was Jesus gegenüber Petrus zum Ausdruck bringt ist die Tatsache, dass er bereits gewaschen ist, dass er als Jünger gilt, „zu Jesus zugehörig.“ Jesus erkannte den kindlichen Glauben im Herzen seines Jüngers und – vorausschauend aufs Kreuz – bezeichnet ihn als „gewaschen.“  Jesus hat nicht nur den Dreck seiner Füße weggespült, sondern erklärte auch sein Herz rein. Lüge, Hass, Bitterkeit, unreine Gedanken, Wütausbrüche, Ehekrach, Zorn … alles, was sich über viele Jahre in Petrus` Herz angesammelt hatte, war vergeben worden.

Nicht die paar Schmutzkrümel zwischen den Zehen sind das Problem. Die sind nicht wirklich peinlich. Peinlich ist der große Schmutz. Der, den man nicht sieht, der sich im Herzen ansetzt.

Wer zu Jesus gehört, lernt in dieser Fußwaschung mindestens drei große Lektionen:
  1. Wer zu Jesus gehört, dessen Sünden sind vergeben. Wir mögen ignorant sein diesbezüglich, aber Jesus hat uns gereinigt! „O Gnade Gottes, wunderbar!“
  2. Wer zu Jesus gehört, dem möchte der Herr täglich Reinigung schenken von den Verfehlungen eines jeden Tages. Die täglich erfahrene „Gnade um Gnade!“
  3. Wer zu Jesus gehört ist berufen und beauftragt, dem Beispiel Jesu zu folgen: dem Beispiel der Demut, dem Beispiel des Dienens (selbst wenn es sich um stinkende, wunde oder müder Füße handelt) – und dem Beispiel der Vergebung, Tag um Tag!
'Denn ich habe euch ein Beispiel gegeben, dass auch ihr tut, wie ich euch getan habe.' (Johannes 13:15)

Mittwoch, 5. April 2023

Der Heilige und der Heuchler (in einer Person)

Ein seltsamer Vers hat mich heute Morgen in der Stillen Zeit erschrocken.

Im 2 Buch Samuel werden eine ganze Reihe von Verfehlungen berichtet, die im Leben von wichtigen, einflussreichen Leuten geschahen.

  • Da ist David, der mit der Frau eines anderen schläft, sie schwängert und dann den Ehemann umbringen lässt.
  • Dann ist da Ammon, der seine Halbschwester, Tamar, vergewaltigt und dann wie ein Stück Müll wegwirft.
  • Absalom, Tamars Bruder, bringt Ammon dafür um (meine eigene billigende Herzenshaltung dazu will ich gar nicht erwähnen).
  • Später lässt Daniel – aus unlauteren Motiven – eine Volkszählung veranstalten und wird verantwortlich für den Tod von 70.000 Bürgern.

Das ist nicht alles, was 2 Samuel an Versagen im Volk Gottes aufzählt. Aber wie gut, dass dies alles erwähnt wird. Niemand kann Gott vorwerfen, Er habe uns mit einer beschönigten Version Seiner Gläubigen getäuscht. Gottes Wort beschreibt Versagen ebenso wie Sieg. Dabei erkennen wir immer wieder Gottes Barmherzigkeit und gnadenvolle Vergebung, wenn Menschen sich von ihrem Versagen ab- und sich Ihm zuwenden.

Das war bei Absalom, dem Sohn Davids, scheinbar nicht der Fall. Voller Hass hatte er die Vergewaltigung seiner Schwester gerächt, war dafür von seinem Vater verbannt worden, durfte aber nach geraumer Zeit wieder nach Jerusalem kommen. Allerdings hielt sich seine Dankbarkeit in Grenzen. Im Gegenteil! Er rebellierte gegen seinen Vater und begann, ihm das Königtum streitig zu machen. Das fing scheinbar ganz harmlos an. 2 Samuel 15:12 sagt uns:

Absalom sandte auch nach Ahitophel, dem Giloniter, dem Ratgeber Davids, und ließ ihn aus seiner Stadt Gilo holen, während er die Opfer schlachtete. Und die Verschwörung wurde stark, und das Volk nahm ständig zu bei Absalom.

Da lesen wir also von dem Königsohn Absalom, der es schafft, dem allmächtigen Gott ein Opfer zu bringen – und gleichzeitig eine Verschwörung gegen seinen Vater David, den Gesalbten des Herrn, anzuzetteln. Das ist der Vers, der mich heute Morgen erschrocken hat.

  • Mit seinen Händen opferte er – mit seinem Herzen verschwörte er sich.
  • Mit seinen Händen tat er das Richtige – mit seinem Herzen machte er es zu einem Gräuel für Gott.
  • Äußerlich schien er gläubig, hingegeben und opferbereit – innerlich war er ein gottloser Mörder.

Absalom kannte die Routine. Er wusste, wo er das Opfer bringen konnte, was er bringen musste, wie er es bringen musste – alles sah so richtig aus wie bei dem frommsten Priester. Sein Herz aber machte jedes Opfer unwirksam und unakzeptabel für Gott, denn Absaloms Herz war eine Mördergrube. Er verband das Heilige mit dem Unheiligen – ein unakzeptables Gemisch.

Nun plant niemand der Leser heute morgen eine Verschwörung gegen den König anzuzetteln (hoffentlich nicht!). Aber vielleicht gegen den Vorgesetzten, gegen den Gemeindeleiter, gegen den Ehepartner …? Vielleicht auch gar keine Verschwörung. Vielleicht bringen wir manchmal einfach nur äußerlich ein Opfer, während unser Herz oder unsere Gedanken ganz woanders sind. Da bin ich schuldig. Gerade heute Morgen – in meiner Zeit mit dem Herrn – klingelte die WhatApp – und ich konnte mich kaum bändigen, beim „Opfer“ zu bleiben und mich nicht ablenken zu lassen.

Während er die Opfer schlachtete, wurde die Verschwörung stark, und das Volk nahm ständig zu bei Absalom.

Nein, wenn wir in der Gegenwart Gottes sind, wollen wir da bleiben. Gottes Gegenwart, das Lobopfer unserer Lippen, das Opfer der Anbetung, die Salbe Seines Wortes sollen unsere Herzen erfüllen. Jede Verschwörung, alles, was uns von Jesus trennt soll weichen und Seiner Gegenwart in uns Raum geben.

Hast Du was mit Jesus erlebt? Lass Dich einladen zu unserem Zeugnisabend, heute, um 19:30 Uhr. Wir singen, tauschen uns aus und freuen uns an der Gemeinschaft mit Jesus und miteinander.

Calvary Chapel Freier Grund
Bitzegarten 5
57290 Neunkirchen

Herzlich Willkommen!