„Es gibt nur wenige
balinesische Christen. Die Kosten der Jüngerschaft sind hoch und wer
sich für Jesus entscheidet, erfährt oft Ausschluß, Verfolgung,
finanziellen Verlust – bis hin zu Enterbungen und dem Entzug von
Landbesitz. Das alles als Folge des Bruchs mit der Familie und den
traditionellen Wegen (als Folge der Bekehrung).
Thomas von Kempen, ein Geistlicher im 15. Jahrhundert, sagte einmal:
Wenn Du nicht bereit bist, Widerwärtigkeiten zu erdulden, wie willst Du ein Freund Jesu sein?
Und heute Morgen las ich in Markus die klaren Worte Jesu:
Und er rief die
Volksmenge samt seinen Jüngern zu sich und sprach zu ihnen: Wer mir
nachkommen will, der verleugne sich selbst und nehme sein Kreuz auf sich
und folge mir nach! Denn wer sein Leben retten will, der wird es
verlieren; wer aber sein Leben verliert um meinetwillen und um des
Evangeliums willen, der wird es retten. Denn was wird es einem Menschen
helfen, wenn er die ganze Welt gewinnt und sein Leben verliert? Oder was
kann ein Mensch als Lösegeld für sein Leben geben? Denn
wer sich meiner und meiner Worte schämt unter diesem ehebrecherischen
und sündigen Geschlecht, dessen wird sich auch der Sohn des Menschen
schämen, wenn er kommen wird in der Herrlichkeit seines Vaters mit den
heiligen Engeln. (Markus 8:34-38)
Die Frage, die sich mir
heute morgen stellte war die: Wäre ich in Bali geboren, wie wäre mein
Leben verlaufen? Wie wäre meine Entscheidung betreffs Jesus ausgefallen
im Hinblick auf einen Rausschmiss zu Hause, wie auch im Verwandten- und
Freundeskreis, möglicherweise von Frau und Kindern? Ebenso dem Verlust
von Arbeitsplatz, finanzieller Absicherung, Enteignung und Enterbung?
Wäre mir der Glaube das wert gewesen? Die Antwort ist einfach zu geben –
nach 43 Jahren als Christ, hier an meinem Schreibtisch mit angenehmer
Anbetungsmusik im Hintergrund und allen Sicherheiten, die nötig sind: „Klar: ganz viel ist mir Jesus wert! Mein ein und alles!“
Schwerer
wirds bereits, wenn ich vor die Türe meines Büros trete und Kontakt
habe mit Nachbarn und Fremden. Die nächste Stufe kommt, wenn ich mich
frage: Wann habe ich eigentlich das letzte Mal ein Traktat weitergegeben
oder mit jemanden über Jesus gesprochen?
Und schließlich die Frage
(um es mit Jesu Worten auszudrücken): Ich lebe inmitten einer
ehebrecherischen und sündigen Generation, deren Wertmassstäbe, Ziele,
Moral, Redeweisen, zwischenmenschlicher Umgang, Ethik usw. sich in
vielem nicht mit Jesus, Seinen Worten, Seinem Wesen und Seinem Willen
deckt. Wie verhalte ich mich? Schäme ich mich, anders zu sein? Schäme
ich mich, durch Andersartigkeit aufzufallen? Bin ich einfach still, wenn
ich Position beziehen sollte?