„Rette die, die unschuldig zum Tode verurteilt wurden; sieh nicht untätig zu, wie sie sterben.“ (Sprüche 24:11/NLB)

Samstag, 12. Juni 2021

Hört sich gut an

Hört sich gut an! Einleuchtend! Richtig! Überzeugend! Endlich mal jemand, der die andere Seite aufzeigt. Eine runde Sache!

Wirklich?

Diese Illustration war kürzlich in den Sozialen Medien zu finden, mit dem Hinweis: „Soziale Medien zeigen nie das ganze Bild. Perfektion ist eine Illusion.“ Fand ich lustig, was da in Sozialen Medien über Soziale Medien gepostet wird. Aber nachdenklich stimmt das Bild allemal.

Wie schnell lassen wir uns von Medien, Menschen und Göttern verleiten. Sie alle malen uns ein Bild, dass perfekt, wahr, richtig begeisterungsfähig und unwiderlegbar zu sein scheint. Gerade in Krisenzeiten ist das der Fall. Die einen werden zu Propagandaministern, die ein ganzes Volk mit eloquenter Rede in die Irre führen, andere werden zu Wissenschaftlern, die durch neuste Erkenntnisse auf sich aufmerksam machen und sich ihre Fangemeinde aufbauen. Und selbst die Religiösen wissen sich durch besondere Zeichen und Wunder (die es mit Sicherheit auch gibt), Gehör zu verschaffen.

Leider geht es in all diesen Bemühungen vorwiegend um Politik, Meinungen, Macht, Gewinnen, Verlieren und Rechthaberei. Dabei verliert man aus den Augen, dass es eine Wahrheit gibt, die wichtiger ist als alle Themen dieser Erde, aktuell und für jeden nachweisbar begründet. Gottes Wort ist keine Wahrheit, die verdeckt oder verschönert werden muss. Gottes Wort beleuchtet von allen Seiten und vermittelt ein abgerundetes Bild. Vor allem aber offenbart uns Gottes Wort, welche Bereiche in unserem Leben Priorität haben müssen, welche Themen uns nach Gottes Willen beschäftigen und prägen sollen. Gottes Wort möchte uns entfesseln von den Themen, durch die Satan uns lahmlegen und in die Irre führen möchte. Gottes Wort hat ein Ziel: Jesus soll in unserem Leben sichtbar werden! Für Jesus sollen wir leben! Über Jesus sollen wir reden! Für Ihn sollen wir Seelen gewinnen und Sein Reich sollen wir bauen. Alles andere sind Störfeuer und Blendgranaten des Feindes, der das Ansteuern und Erreichen dieser Ziele verhindern will. Nach wie vor gilt Jesu Wort aus Matthäus 6:33:

Trachtet vielmehr zuerst nach dem Reich Gottes
und nach seiner Gerechtigkeit,
so wird euch dies alles hinzugefügt werden!
 
Um Jesus, Sein Reich und Seine Gerechtigkeit geht es uns auch in unseren Gottesdiensten. Wir treffen uns morgen, wie jeden Sonntag, um 10:30 Uhr in der CCFG, Bitzegarten 5, 57290 Neunkirchen.  
HERZLICH WILLKOMMEN!

Freitag, 11. Juni 2021

Eisegesis … Exegesis

In einem Kalenderblatt war kürzlich zu lesen:

Thomas von Aquin (1225 – 1274) fand in der Bibel die Philosophie des Aristoteles.

Adelige fanden Unterstützung für die Monarchie.

Der Philosoph Spinoza (1632 – 1277) Unterstützung für die Republik als Staatsform.

Plantagenbesitzer der amerikanischen Südstaaten fanden in der Bibel Unterstützung für die Sklaverei.

Dass diese Auslegungen der Bibel irreführend sind, hat man später erkannt. Doch sie sollten uns sensibel dafür machen, dass auch manche unserer Bibelauslegungen zeitbedingt und interessengeleitet sein können.

Man könnte weiter auflisten:

Mehrere der protestantischen Reformatoren rechtfertigten die Verfolgung der Täuferbewegung mit der Bibel.

Die katholische Kirche fand in der Bibel die Rechtfertigung zur Hexenverbrennung und dem Ablasshandel.

Und in neuerer Zeit finden selbst Menschen, die nicht an Gott und Sein Wort glauben, Begründungen für ihre Philosophien und Bemühungen in der Bibel. Vor 50 Jahren war es die linke Friedensbewegung, die forderte, „Schwerter in Pflugscharen“ zu verwandeln. Heute ist es die Umweltschutz und Klimabewegung, die die biblisch anmutende Aussage von der „Bewahrung der Schöpfung“ einfordert.

Interessant, was man so alles in der Bibel finden kann. Da kann man in Verse hineinlesen, was diese Verse gar nicht sagen wollen. Und diese Eisegesis führt meist in die Irre, weil sie in verführerischer Weise menschliches Gedankengut in Gottes Wort hineininterpretiert. Dem gegenüber steht die Exegesis, die den Text selbst reden lässt und Gottes Gedanken offenbart.

Was nun lehrt die Bibel wirklich? Zu viel, um es in wenigen Sätzen aufzulisten. Aber hier ein kleiner Vorgeschmack. In allen Themen der Bibel geht es letztlich immer um Jesus:

Johannes 3:16:
Denn so sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verlorengeht, sondern ewiges Leben hat.

Epheser 2:8+9:

Denn aus Gnade seid ihr errettet durch den Glauben, und das nicht aus euch — Gottes Gabe ist es; nicht aus Werken, damit niemand sich rühme.

Kolosser 3:13:
Ertragt einander und vergebt einander, wenn einer gegen den anderen zu klagen hat; gleichwie Christus euch vergeben hat, so auch ihr.

Daniel 12:2:
Und viele von denen, die im Staub der Erde schlafen, werden aufwachen; die einen zum ewigen Leben, die anderen zur ewigen Schmach und Schande.

Matthäus 28:18-20:
Und Jesus trat herzu, redete mit ihnen und sprach: Mir ist gegeben alle Macht im Himmel und auf Erden. So geht nun hin und macht zu Jüngern alle Völker, und tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes und lehrt sie alles halten, was ich euch befohlen habe. Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an das Ende der Weltzeit! Amen.

Wo Gottes Wort drauf steht, muss Jesus drinstecken! Hier und da einen Vers halb, falsch oder auch ganz zu zitieren, reicht nicht. Gottes Wort ist ein Schatz. Gottes Wort ist machtvoll! Es lässt sich nicht verbiegen und nicht missbrauchen. Wer es aber im Zusammenhang liest und Gott zu sich reden lässt, wird Gottes Stimme hören.

Wenn Du noch keine Bibel besitzt, melde Dich! Wir senden Dir gerne ein Neues Testament zu. Wenn Du Dich intensiver mit Gottes Wort beschäftigen möchtest, lass es uns wissen, damit wir Dich auf gute Quellen hinweisen können. Der Herr segne Dich!

Donnerstag, 10. Juni 2021

Wellen


 

Wenn Wellen zu groß und zu mächtig werden, werden sie bedrohlich. So ist es im Meer und auch in unserem Leben. Aber Gott ist auch ein Gott aller Wellen – der Wellen im Meer und der Wellen in unseren Herzen.

Wenn du durchs Wasser gehst, so will ich bei dir sein, und wenn durch Ströme, so sollen sie dich nicht ersäufen. Wenn du durchs Feuer gehst, sollst du nicht versengt werden, und die Flamme soll dich nicht verbrennen. (Jesaja 43:2)

Als nun der Platzregen fiel und die Wasserströme kamen und die Winde stürmten und an dieses Haus stießen, fiel es nicht; denn es war auf den Felsen gegründet. (Matthäus 7:25)

Aber die Kinder Israels gingen trocken mitten durch das Meer, und das Wasser war ihnen eine Mauer zu ihrer Rechten und zu ihrer Linken. So errettete der Herr Israel an jenem Tag aus der Hand der Ägypter. Und Israel sah die Ägypter tot am Ufer des Meeres. Da sah Israel die mächtige Hand, mit welcher der Herr an den Ägyptern gehandelt hatte; und das Volk fürchtete den Herrn, und sie glaubten an den Herrn und an seinen Knecht Mose. (2 Mose 14:29-31)

Durch Glauben gingen sie durch das Rote Meer wie durch das Trockene, während die Ägypter ertranken, als sie das versuchten. (Hebräer 11:29)

Darum fürchten wir uns nicht, wenn auch die Erde umgekehrt wird und die Berge mitten ins Meer sinken, wenn auch seine Wasser wüten und schäumen und die Berge zittern vor seinem Ungestüm. Sela. (Psalm 46:3+4)

Du besänftigst das Brausen der Meere, die tosenden Wellen lässt du verstummen; ja, auch die tobenden Völker bringst du zum Schweigen. (Psalm 65:8)

Doch mächtiger als das Brausen großer Wasser, mächtiger als die Meereswogen ist der Herr in der Höhe! (Psalm 93:4)

Du hast uns niedertrampeln lassen. Wir gingen durch Feuer und Wasser. Doch dann hast du uns mit Überfluss beschenkt. (Psalm 66:12)

Er stillte den Sturm, dass er schwieg und die Wellen sich beruhigten; (Psalm 107:29)

Mittwoch, 9. Juni 2021

Dicker kann’s kaum kommen! (Oder doch?)

David ist in vielerlei Hinsicht eine faszinierende Person. Seine Anfänge sind bescheiden – und doch royal. Man hatte sich nicht mal bemüht, ihn zum Mahl mit dem Propheten einzuladen und vom Feld zu holen. Aber der Herr salbte ihn trotzdem.

Später bringt er seinen Brüdern Essen an die Kriegsfront, an der sich jeder vor dem Riesen Goliath in die Hosen macht – und wird angemotzt. Er regt sich über die Gottlosigkeit des Philisters auf und will ihn bekämpfen. Kriegsmann ist er nicht und sich in einer Rüstung bewegen kann er auch nicht. Aber er besiegt Goliath trotzdem.

Dann wird er Musiktherapeut an Sauls Hof. Immer wieder hilft er Saul durch sein Harfenspiel hinweg über Zeiten der Depression und der okkulten Belastungen. König Saul versucht mehrmals ihn umzubringen. David respektiert und achtet den König trotzdem.

Irgendwann muss er flüchten. Es geht nicht mehr. Sein Leben fortan ist ein Leben auf der Flucht vor Saul und seinen Schergen. Gott überlieferte David nie in Sauls Hände, aber Er überlieferte Saul mehr als einmal in Davids Hände. David verschonte ihn trotzdem.

Irgendwann musste David ins philistäische Ausland fliehen. Ihm wurde eine Stadt zugewiesen, in der er mit seiner Eskorte von mehreren hundert Männer mit Familien wohnen konnte. David verstand sich ganz gut mit dem Philisterkönig und wollte ihn eines Tages sogar im Krieg gegen Israel unterstützen. Da spielten aber die Heerführer der Philister nicht mit. David musste frustriert und verärgert mit all seinen bewaffneten Nachfolgern zurück in seine Stadt – und die war überfallen, verbrannt und alle Frauen und Kinder entführt worden. Das war genug! Jetzt reichte es zumindest für Davids raues Gefolge. Auch ihr Besitz war geraubt, verbrannt und ihre Familien weg. Steine mussten her. In 1 Samuel 30:6 heißt es:

David war sehr bedrängt, denn das Volk wollte ihn steinigen,
weil die Seele des ganzen Volks erbittert war,
jeder wegen seiner Söhne und wegen seiner Töchter.“

Zuvor heißt es, dass alle weinten, bis sie nicht mehr weinen konnten. Diese z.T. harten Männer waren fix und alle. Dann richtete sich ihr Hass gegen ihren Anführer. Auch der trauerte, war entsetzt und zunächst ratlos. Eine Welt war zusammengebrochen. Eigentlich war er zum König gesalbt – aber der Thron war besetzt. Eigentlich hätte er Saul am Hof dienen sollen – aber jetzt musste er vor ihm flüchten. Eigentlich hatte er es zu etwas gebracht im Philisterland – aber jetzt wollte man ihn nicht. Eigentlich war er der Boss – aber jetzt meuterte die Mannschaft. Todesgefahr!

Anstatt sich treiben zu lassen und aufzugeben heißt es im selben Vers:
„David aber stärkte sich in dem Herrn, seinem Gott.“

Das war der Anfang einer positiven Wende. Weder gab David sich seiner Trauer und seinem Verlust hin, noch versuchte er, seine Mannschaft zu beruhigen oder sich zu rechtfertigen. Nein! David suchte die Begegnung mit seinem Herrn. Vielleicht hat er in dieser Zeit seine Gefühle in Psalmen ausgedrückt, auf jeden Fall hat er zu Gott geschrien, Ihm alles hingelegt und Wegweisung empfangen. Kurze Zeit später saß er auf dem Thron Israels.

Wenn alles zu zerfallen und zu zerbrechen scheint … wenn man sich sagt, dass es dicker nicht mehr kommen kann – und dann kommt’s noch dicker … wenn man sich fragt, was jetzt überhaupt noch das Elend toppen kann – dann ist es höchste Zeit, den Herrn zu suchen. Leider tun das die Wenigsten. Die meisten lassen sich von ihren Schmerzen treiben, rechtfertigen sich, flüchten, kämpfen und erfahren keine Hilfe. David erfuhr Hilfe, als er sie bei dem Herrn, seinem Gott suchte und sich an Ihn wandte. Versuch es auch mal ernsthaft bei Davids Adresse.

Rufe mich an in der Not, so will ich dich erretten
und du sollst mich preisen.
(Psalm 50:15)

In den kommenden Wochen wollen wir uns am Mittwochabend mit der faszinierenden Person des David beschäftigen. Noch mehr aber mit seinem faszinierenden Gott, der David zu dem machte, wie wir ihn
heute kennen. Auch unser Leben kann Jesus formen und positiv verändern. Komm, sei dabei.

CCFG Jüngerschaftsabend
Mittwochs
Bitzegarten 5
57290 Neunkirchen
Beginn: 19:30 Uhr

Dienstag, 8. Juni 2021

Gottes Verheißungen im Buch Daniel

Mit Daniels Jugenderfahrungen möchte ich nicht tauschen. Er erlebte die Gottlosigkeit, Aufmüpfigkeit und Belagerung Jerusalems, das Elend gottloser und unfähiger Könige und wurde als junger Mensch von Jerusalem nach Babylon ins Exil verbannt.

Auch wenn er dort in die höchsten Kreise der Gelehrten aufstieg, muss sein frühes Leben von Leid und Lebensgefahren geprägt gewesen sein. Selbst nachdem er Erfolg und Achtung sogar des Königs erlangt hatte, blieb ihm Anfeindung bis hin zu Mordanschlägen nicht erspart.

Wie erbaulich müssen die Verheißungen Gottes für ihn gewesen sein – auch wenn deren ultimative Erfüllung mehr in der Zukunft liegen sollte als zu seinen eigenen Lebzeiten.

Aber die Heiligen des Allerhöchsten werden die Königsherrschaft empfangen, und sie werden die Königsherrschaft bis in Ewigkeit behalten, ja, bis in alle Ewigkeit!«  (7:18).

Aber das Königreich, die Herrschaft und die Macht über die Königreiche unter dem ganzen Himmel wird dem Volk der Heiligen des Allerhöchsten gegeben werden; sein Reich ist ein ewiges Reich, und alle Mächte werden ihm dienen und gehorchen!« (7:27)

Diese Verheißungen erhielt Daniel im Zuge seiner Visionen der Endzeit. Daniel saß in einer anderen Welt – im Exil in Babylon. Weit entfernt von seiner Heimat. Ein Weltreich nach dem anderen sollte nach Gottes Willen kommen und gehen. Und Gottes Volk? – Wie muss es Daniel ermutigt haben, diese Verheißung Gottes zu erhalten. Der Sieg der Heiligen ist versprochen. Ihnen wird die ewige Herrschaft zugesprochen. Nicht nur eine Rückkehr in ihre Heimat steht in Aussicht. Macht und Herrschaft soll das Volk der Heiligen erhalten, ein ewiges Reich. 

Ob es sich hier um eine Verheißung an Israel im 1000 jährige Friedensreich handelt, die unter ihrem König David über die Völker herrschen wird, oder ob es die Herrschaft Jesu mit Seiner Braut (der entrückten Gemeinde) ist, mag erst mal offen bleiben. Die sich erfüllende Verheißung lautet: Wer zu den Heiligen des Allerhöchsten gehört, wird am Ende auf der Seite des Siegers stehen und mit Ihm herrschen und regieren.

Damals für David – heute für uns – sieht es nicht danach aus, dass das Ende vom Sieg der Heiligen des Allerhöchsten gezeichnet sein wird. Aber genau das ist eine der Verheißungen Gottes im Buch Daniel. Nicht die Heiligen selbst, sondern der Allmächtige höchstpersönlich wird dafür sorgen, denn – dies ist eine weitere Verheißung – der Gott Israels ist ein:

„großer und furchtgebietender Gott, der den Bund und die Gnade denen bewahrt, die ihn lieben und seine Gebote bewahren! (9:4).

Zum Schluss eine Verheißung, die uns allen gilt, aber besonders den Gläubigen im Alten Testament ein Augenöffner und Mutmacher gewesen sein muss. Die Gläubigen im Alten Testament hatten lange nicht die Erkenntnis über das Leben nach dem Tod, die uns Gläubigen seit dem Neuen Testament gegeben ist. Einer der wenigen klaren Verse im Alten Testament finden wir in Form einer Verheißung in Daniel 12:2+3:

Und viele von denen, die im Staub der Erde schlafen, werden aufwachen; die einen zum ewigen Leben, die anderen zur ewigen Schmach und Schande. Und die Verständigen werden leuchten wie der Glanz der Himmelsausdehnung, und die, welche die Vielen zur Gerechtigkeit weisen, wie die Sterne immer und ewiglich.

Der Tod ist nur das Tor. Alle Menschen werden auferstehen. Die einen zum Leben, die andern zum Verderben. Die Verständigen haben den besseren Teil erwählt, denn sie werden leuchten und Wegweiser sein.

Herrliche Verheißungen Gottes, die sich zwar auf die Zukunft beziehen, uns aber hier und heute Frieden vermitteln, denn wir wissen WAS kommt, WER kommt und WOZU es sich zu leben lohnt. Leb´ heute für Jesus!

Montag, 7. Juni 2021

Schlangen ... Sägen ... Verletzungen ... und wir

Die Säge war scharf. Der Schreiner hatte sie nach der Arbeit liegengelassen. Jetzt lag sie da, als eine hungrige, launige Schlange sich näherte. Auf der Suche nach Nahrung will sie über die Säge hinwegkriechen. Dabei verletzte sie sich leicht an dem scharfen Werkzeug. Zornig wirbelt sie herum, erkennt den Täter, beißt in die Säge und verletzt sich heftig ihren Mund. Voll Wut umwickelte die Schlange nun ihren metallenen Feind um mit ihrem dicken Körper das Leben aus ihm herauszuquetschen. Mit jedem wütenden Drücken fühlte sie den Schmerz mehr. Aber sie verstärkte den Druck, weil sie die Säge nicht ungestraft davonkommen lassen wollte. Die Schlange weigerte sich bis zuletzt, die Säge loszulassen. Das kostete sie ihr Leben. Die ganze Zeit wusste sie nicht, dass sie nur eines hätte tun müssen. Sie hätte den anfänglichen Schmerz loslassen – und sich auf ihre Zukunft konzentrieren müssen. Stattdessen verlor die Schlange ihr Leben und sah das Ende nicht einmal kommen.

Der Autor dieser eindrucksvollen Geschichte ist nicht herauszufinden – die Moral schon. Bereits im biblischen Buch der Sprüche finden wir eine Vielzahl von Hinweisen, die uns vor dem törichten Verhalten der Schlange warnen:

Der Langmütige ist reich an Einsicht, der Jähzornige aber begeht große Torheiten. (Sprüche 14:29)

Einsicht macht einen Menschen langsam zum Zorn, und es ist ihm eine Ehre, Vergehungen zu übersehen. (Sprüche 19:11)

Zorn und Wut sind so zerstörerisch wie ein reißender Strom – (Sprüche 27:4a/HfA)

Ein Narr lässt seinem Zorn freien Lauf, aber ein Weiser hält ihn zurück. (Sprüche 29:11/NLB)

Jesus belehrt uns eines Besseren! Nicht mit Zorn und Rachegelüsten sollen wir auf Verletzungen reagieren, sondern mit dem Gegenteil. Jesus belehrt uns:

Ich aber sage euch: Liebt eure Feinde, segnet, die euch fluchen, tut wohl denen, die euch hassen, und bittet für die, welche euch beleidigen und verfolgen. (Matthäus 5:44)

Vergeltet niemand Böses mit Bösem! Seid auf das bedacht, was in den Augen aller Menschen gut ist. Ist es möglich, soviel an euch liegt, so haltet mit allen Menschen Frieden. Rächt euch nicht selbst, Geliebte, sondern gebt Raum dem Zorn [Gottes]; denn es steht geschrieben: »Mein ist die Rache; ich will vergelten, spricht der Herr«. (Römer 12:17)

Es ist unbiblisch und macht krank, wenn wir die Sonne über unserem Zorn untergehen lassen. Es verletzt uns selbst, wenn wir nicht loslassen, sondern festhalten an dem, was schmerzt und erzürnt. Verlierer ist, wer sich in die Vergangenheit verbeißt.

Jesus zeigt uns den besseren Weg: Loslassen … vergeben … an Gott abgeben … nach vorne schauen … weitergehen.

Die aber Ihn lieben, sollen sein wie die Sonne, wenn sie aufgeht in ihrer Macht! (Richter 5:31)