„Rette die, die unschuldig zum Tode verurteilt wurden; sieh nicht untätig zu, wie sie sterben.“ (Sprüche 24:11/NLB)

Samstag, 16. Januar 2010

ÜBERFÜHRT!

Diese Woche erhielt ich den Rundbrief einer Bekannten. Sie arbeitet für Jesus unter den Indianern Amerikas. Ihre einleitenden Gedanken haben mich sehr angesprochen. Hier ein (gekürzter) Auszug:

Beim Beten vor einigen Tagen bemerkte ich stirnrunzelnd, wie egoistisch ich eigentlich klang. Alle meine Fürbitten drehten sich darum, dass Gott den Leuten helfen würde - damit ich es nicht tun brauchte! "Oh Herr, bitte mach, dass Soundso merkt, dass du sie liebst." - Oh ja? Ein warmes Gefühl von Gott anstelle ein paar freundlicher Worte und einer Umarmung von mir? "Oh Herr, bitte lass das Baby von Soundso wieder gesund werden." - oder sollte ich vielleicht mal anrufen und die junge Mutter mit Kind ins Krankenhaus nach … fahren?

Beten wir nicht oft ganz ähnlich? Ich schon! Und solch ein Gebet ist auch gar nicht so verkehrt. Nur sollten wir nicht ausschließen, dass der Herr UNS als Gebetserhörung gebrauchen möchte. Und selbst, wenn wir nicht in dieser Weise beten, möchte der Herr uns trotzdem im Leben von unseren Mitmenschen gebrauchen. Matthäus 7:12 sagt uns:

Alles nun, was ihr wollt, dass euch die Leute tun sollen, das tut ihr ihnen auch.
Was kann das heute für mich bedeuten?
  • Ich bin dankbar für solche, die für mich beten. - Also bete ich auch für andere.
  • Ich schätze es, ein freundliches Wort zu hören - Also möchte ich damit auch nicht geizen.
  • Ich bin darauf angewiesen, dass andere meine Fehler übersehen - Also will auch ich meinem Nächsten seine Fehler nicht vorhalten.
  • Ich bin erleichtert, wenn mir jemand bei einer anstrengenden Arbeit hilft - also halte auch ich die Augen offen, wo jemand meine Hilfe braucht.
  • Ich werde aufgebaut, wenn andere mir Liebe, Trost, Ermutigung erweisen - also möchte auch ich diese Werte an andere weitergeben.

Als Christen möchten wir gerne Fürbitte üben für unsere Mitmenschen. Aber gleichzeitig wollen wir uns nicht aus der Pflicht nehmen, sondern anderen in Jesu Namen so begegnen, wie wir es selbst gerne hätten. Welch großen Segen können wir auf diese Weise in der Welt sein!

Freitag, 15. Januar 2010

Sorgen, Sorgen ... und kein Ende ...

Sorgen - das Thema kennen wir alle. Der kleine Mann auf der Straße und der große Mann im Chefsessel seiner Firma. Der Arbeiter in der Fabrik und die Hausfrau zwischen Wäsche, Küche und Windeln (und vielleicht noch einem Job dazu). Sorgen haben sich bereits die ersten Menschen auf der Welt gemacht. Die einen sorgten sich, wie sie sich vor dem allwissenden Gott verstecken könnten, die anderen, wohin sie vor dem allgegenwärtigen Gott fliehen können. Sorgen machen uns kaputt! Grob gesehen gibt es zwei verschiedene Arten von Sorgen: berechtigte und unberechtigte.

Sven Hedin, der schwedische Geograph und Entdeckungsreisende, erkannte ganz richtig: "Von allen Sorgen, die ich mir machte, sind die meisten nicht eingetroffen." Das spricht vom grundlosen Sorgen. Die Frage, die sich uns stellt, ist die: "Was tun in einer sich stets verkomplizierenden Welt, deren Lebensstil uns Sorgen aufzwingt?

Die Bibel gibt uns in allen 66 Büchern dieselbe Antwort: Uns auf Gott und Seine Zusagen zu verlassen. Hier eine verschwindend kleine Auswahl:

  • "Ich werde dich nie verlassen und dich nicht im Stich lassen." (Hebr 13:5c; NL)
  • "Ich bin jung gewesen und alt geworden und habe noch nie den Gerechten verlassen gesehen und seine Kinder um Brot betteln" (Ps 37:25; LÜ)
  • "Darum sage ich euch: Sorgt euch nicht um euer Leben, was ihr essen und was ihr trinken sollt, noch um euren Leib, was ihr anziehen sollt! Ist nicht das Leben mehr als die Speise und der Leib mehr als die Kleidung?" (Mt 6:25; Schl)
  • "So seid nun nicht besorgt, indem ihr sagt: Was sollen wir essen? Oder: Was sollen wir trinken? Oder: Was sollen wir anziehen? Denn nach diesem allen trachten die Nationen; denn euer himmlischer Vater weiß, dass ihr dies alles benötigt. Trachtet aber zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit! Und dies alles wird euch hinzugefügt werden. So seid nun nicht besorgt um den morgigen Tag! Denn der morgige Tag wird für sich selbst sorgen. Jeder Tag hat an seinem Übel genug." (Mt 6:31-34; Elb)
  • "Wirf dein Anliegen auf den Herrn, und er wird für dich sorgen; er wird den Gerechten in Ewigkeit nicht wanken lassen!" (Ps 55:23; Schl)
  • "Sorgt euch um nichts, sondern in allen Dingen lasst eure Bitten in Gebet und Flehen mit Danksagung vor Gott kundwerden!" (Phil 4:6; LÜ)
  • "Alle eure Sorge werft auf ihn; denn er sorgt für euch." (1 Pe 5:7; Schl)

Was wirst Du mit diesen Versprechungen Gottes tun? Sie verinnerlichen, Dich daran festhalten und Dein Leben darauf aufbauen - oder sie ungläubig stehen lassen und Dich weiter sorgen?

Einer meiner Lieblingsverse betreffs Sorgen ist der letztgenannte aus 1 Pe 5:7. So viele Menschen meinen, irgendjemand müsse sich doch Gedanken machen und Lösungen schaffen für ihre Probleme. Stimmt! Und Gott verspricht uns, wenn wir unsere Sorgen bei Ihm abladen, dann lädt Er sie sich auf. Jemand kümmert sich - Jesus! Er kann es viel besser als Du oder ich. "Alle deine Sorge wirf auf ihn; denn er sorgt für dich." (nach 1 Pe 5:7)

Donnerstag, 14. Januar 2010

HAITI

Sprachlosigkeit! Bestürzung! Fragen! Trauer! Auch uns Christen lässt das entsetzliche Erdbeben, das die ärmsten der Armen getroffen hat, nicht unberührt. Hoffentlich nicht!

Fast stündlich flimmern neue Schreckensbilder über die Bildschirme. Und während in Port-au-Prince die traumatisierten Menschen blutüberströmt und verwirrt durch die Strassen irren, stellt man sich hier, 7900 km entfernt, die Frage nach dem „Warum?“ und „Was nun?“Immer wieder sind diese Fragen gestellt worden und immer wieder hat es Antwortversuche gegeben, einige gute, viele schlechte.

Auch uns Christen sitzt der Schock noch in den Gliedern, der Schock über unbeschreibliches Leid. Dazu kommt allerdings das Bewusstsein, dass innerhalb von 60 Sekunden möglicherweise bis zu 100,000 Menschen schlagartig in eine Christus-lose Ewigkeit hinüber gegangen sind. Wie viele von ihnen haben das Evangelium gehört und abgelehnt? Wie viele hatten nicht mal die Chance, es zu hören? Die Bibel sagt in Hebräer 9:27 (HfA):

„Jeder Mensch muss einmal sterben und kommt danach vor Gottes Gericht.“


Wenn es erst einmal so weit gekommen ist, kommt unser christliches Zeugnis zu spät. Darum lasst uns beten:

  • dass Jesus unsere Geschwister auf Haiti reichlich tröstet und stärkt
  • dass Er ihnen Kraft gibt, zu helfen, zu trösten und zu lieben – in Jesu Namen
  • dass Scharen von Haitianer durch diese Katastrophe zu Jesus finden
  • dass der Herr alle Helfer, christlich oder säkular, gebraucht, um die Not zu lindern
  • dass dieses Unglück die Moral des Landes ganz neu formt und einige der Ursachen für die Armut des Landes (Korruption, Kriminalität) zurückdrängt.
„Herr, erbarme dich über Haiti und setze zum Segen deine Gesegneten!“

Mittwoch, 13. Januar 2010

Wofür lebe ich?

“Denn Christus ist mein Leben und Sterben ist mein Gewinn.” (Philipper 1:21)

Wirklich? Vor einiger Zeit war ich als Beobachter im Unterricht, den unsere Praktikanten durchgeführt haben. Einer der Verse, die besprochen wurden, war der zitierte Vers aus dem Philipperbrief. Wofür lebe ich eigentlich und was wird bleiben, nachdem ich meinen letzten Atemzug gemacht habe? Was werde ich hier auf der Erde zurücklassen, um Staub zu sammeln und was werde ich mitnehmen können in die andere Welt, in die Ewigkeit?

Eine Stunde nach dem Unterricht strampelte ich ordentlich auf dem Fahrrad im Fitness Center, wo ich die Biographie von Amy Carmichael las. Ursprünglich kam sie aus wohlhabenden Hause, aber sie war bereit, Philipper 1:21 auszuleben. Sie achtete ihr Leben nicht über die Maßen, aber dafür das Reich Gottes umso mehr. Sie hätte mit ihrer Mutter in einem normalen Zuhause leben können, aber sie hatte eine innere Last für die Armen in den Slums von Ancoat, im Nordwesten Englands. Darum entschloss sie sich, in den Slums zu wohnen, in denen die Wände dünn wie Papier waren, betrunkene Männer ihre Frauen verprügelten und wo Ratten, Kakerlaken und allerlei anderes Ungeziefer jede Wohngelegenheit zu ihrem Domizil machten. In Janet und Geoff’s Benges Buch “Amy Carmichael” liest man: “Trotz all der Kakerlaken, Ratten und rauhen Männer wollte Amy hier wohnen. Sie hatte den [Armen] immer und immer wieder gesagt, dass sie Frieden und Freude im Leben finden könnten, und für sich selbst musste sie wissen, dass es möglich war ein frohes Christsein zu leben inmitten von Schwierigkeiten und Ungeziefer.“ (eigene Übersetzung)

Als ich das las, habe ich mich gefragt, was ich wohl brauchen würde, um fröhlich, erfüllt und zufrieden zu sein. Wofür lebe ich eigentlich? Für mich selbst? Ruhm, Ehre Bequemlichkeit, Spaß? Tatsache ist, dass all diese Dinge SEHR kurzlebig sind. Manche dauern ein paar Stunden, andere einige Jahre. Dann verblassen sie. Wenn ich dafür lebe, anstatt für Christus (Phil 1:21), dann bringt der Tod vielleicht gar nicht den großen Gewinn, auch nicht, wenn ich Christ bin. Aber für Christus zu leben, sein Reich zuerst zu suchen, das bringt tiefe und bleibende Zufriedenheit und lässt uns mit gespannter Vorfreude auf die Ewigkeit zugehen.

Dienstag, 12. Januar 2010

Aus 4 mach 12

Gestern Abend habe ich an einem übergemeindlichen Gebetstreffen teilgenommen. Wir treffen uns jeden 2. und 4. Montag im Monat für eine Stunde, um für die Türkei und ausgewählte Anliegen aus der islamischen Welt zu beten. Gestern waren wir zu viert. Am Ende des Abends kam es mir so vor, als wären wir zu zwölft gewesen!

In 2.Mose 17:12 heißt es:
Als nun Moses Arme schwer wurden, suchten Aaron und Hur ihm einen Stein, auf den er sich setzen konnte. Dann stützten sie seine Arme - der eine den linken und der andere den rechten. Auf diese Weise blieben seine Arme oben, bis die Sonne unterging.

Jeder von uns Vier gestern Abend war sowohl ein Moses, der im Gebet gekämpft und gerungen hat, als auch ein Hur für seinen linken und ein Aaron für seinen rechten Mitbeter. Auf diese Weise wurde die Stunde zu einer lebendigen Zeit des Gebets.
Es brauchen nicht einmal 4 Beter anwesend zu sein, um einander im Gebet zu stützen. Zwei reicht auch schon (Mt 18:20). Zu müde, entmutigt oder lauwarm, um alleine zu beten? Such Dir einen Freund und nehmt euch 10 Minuten Zeit, gemeinsam vor Gott zu kommen. Nach der Mathematik dieses Abschnitts seid ihr dann immerhin zu sechst!

Sonntag, 10. Januar 2010

Sacharja 6:6:
"So spricht der Herr, der Allmächtige: `Sollte mir das unmöglich erscheinen, nur weil es dem Volk, das in diesen Tagen übrig geblieben ist, unmöglich erscheint?´, spricht der Herr, der Allmächtige." (NL)

Gott, der Allmächtige spricht! Der Herr der Heerscharen, der dem himmlischen Heer, dem Engelheer befielt! Nichts ist Ihm unmöglich, nichts fällt Ihm schwer. Alles fällt Ihm leicht! Niemanden muss Er fragen, sich bei niemandem Rat holen. Was uns Menschen unwahrscheinlich oder gar unmöglich erscheint, bereitet Ihm kein Kopfzerbrechen. Was Er verheißen hat, kann und wird Er auch tun. Geh in diese Woche an der Hand dessen, dem NICHTS unmöglich ist!

Jesus kennen und IHN bekannt machen

Unter diesem Gedanken werden wohl die meisten Einträge dieses Blogs stehen. Als Pastor der Calvary Chapel Freier Grund ist es mir ein Anliegen, auch zwischen den Tagen, an denen in unserer Gemeinde Veranstaltungen stattfinden, gelegentlich einige Gedanken mitzuteilen. Mein größtes Anliegen dabei ist es, Jesus zu kennen und IHN bekannt zu machen.

Morgen, am Sonntag um 10:30 Uhr findet unser zweiter Gottesdienst im neuen Jahr statt. Wir erwarten eine Begegnung mit Jesus!