Aufgeben kann auch bedeuten, dass ich Briefe oder Pakete per Post verschicke. Und schließlich kann es bedeuten, das Leben hinter sich zu lassen, wenn jemand „den Geist aufgibt“
Eine andere Art des Aufgebens hat mich heute beeindruckt, als ich von John Sung las. John Sung wurde in China geboren und gehört in die Riege der chinesischen Glaubensmänner wie Hudson Taylor oder Watchman Nee.
5 Jahre Studium in den USA schloss er mit Bachelor, Master und Doktortiteln ab. Er war ein Experte auf dem Gebiet der Chemie. Aber er war bereit, aufzugeben: Nach seiner Bekehrung verbrannte er zunächst alle theologisch liberale Literatur. Auf seinem Rückweg von den USA nach China warf er seine gesamten Diplomas und Ausbildungsnachweise über Bord. Ausgenommen war die Doktorarbeit, die er seinem Vater zeigen wollte. Der war gegen ein Studium gewesen. In der chinesischen Erweckung nahm John Sung eine Führungsrolle ein. Das war John Sung.
Bis heute erinnert man sich auch an C.T. Studd, einen der größten Kricketspieler Englands. Rang und Namen, eine steile, gewinnbringende, internationale Karriere gab er auf für ein opferintensives Missionarsleben in China und Afrika.
Robert Chapman war reich und hatte einen vielversprechenden Beruf als Anwalt. Mit 30 Jahren bekehrte er sich, hängte seinen Beruf an den Nagel, gab seinen gesamten Besitz auf und begann, Gott zu dienen. Denen, die ihn kannnten, war er als „der Mann Gottes“ bekannt. Bis ins Ausland führten seine Segensspuren.
In der Kirchengeschichte finden sich nicht wenige Beispiele von Menschen, die in diesem Sinne „aufgeben.“ Abraham gab seine Familie auf. Hosea seinen Ruf, Jesaja ein ruhiges Leben, Jeremia das Recht, zu heiraten. Die Jünger sagen (und Jesus bestreitet es nicht):
„Aber wie ist es nun mit uns? Wir haben doch alles aufgegeben und sind mit dir gegangen!" (Lukas 18:28)
Paulus ruft in Philipperr 3:8 erfreut und erleichtert aus:
“Ja, wahrlich, ich achte alles für Schaden gegenüber der alles übertreffenden Erkenntnis Christi Jesu, meines Herrn, um dessentwillen ich alles eingebüßt habe; und ich achte es für Dreck, damit ich Christus gewinne.“
Ich kann mir Paulus vorstellen, der diese Worte ausruft, nicht mit gequältem Gesicht oder Wehmütigkeit im Blick, sondern mit der Freude der Begeisterung. Er hat aufgegeben – und gewonnen! So wie Moses, Abraham, Petrus, C.T. Studd, John Sung oder Robert Chapman.
Aufgeben ist zunächst mal unangenehm. Aus irgendwelchen Gründen halten wir uns fest – an der Sucht, die uns zerstört, an Titeln, Diplomas oder Positionen, die uns bauchpinseln, an unserem Reichtum, der uns Sicherheit verspricht, an unseren Plänen, die uns Erfüllung und Zufriedenheit verheißen, an schlechten Freunden, die uns die Nachfolge Jesu erschweren. Hier ist, was Jesus denen verspricht, die es mal mit dem „Aufgeben“ versuchen wollen:
„Es ist niemand, der Haus oder Brüder oder Schwestern oder Vater oder Mutter oder Frau oder Kinder oder Äcker verlassen hat um meinetwillen und um des Evangeliums willen, der nicht hundertfältig empfängt, jetzt in dieser Zeit Häuser und Brüder und Schwestern und Mütter und Kinder und Äcker unter Verfolgungen, und in der zukünftigen Weltzeit ewiges Leben.“ (Markus 10:29-30)
„Es ist niemand, der Haus oder Brüder oder Schwestern oder Vater oder Mutter oder Frau oder Kinder oder Äcker verlassen hat um meinetwillen und um des Evangeliums willen, der nicht hundertfältig empfängt, jetzt in dieser Zeit Häuser und Brüder und Schwestern und Mütter und Kinder und Äcker unter Verfolgungen, und in der zukünftigen Weltzeit ewiges Leben.“ (Markus 10:29-30)