„Rette die, die unschuldig zum Tode verurteilt wurden; sieh nicht untätig zu, wie sie sterben.“ (Sprüche 24:11/NLB)

Samstag, 23. November 2024

Mach die Türe zu!

Nach einer Runde Golf gehen zwei Herren, einer ein Politiker, nach Hause und durchqueren dabei eine Viehweide, auf der eine Herde Kühe grast. Die beiden Golfer sind so in ihre Unterhaltung vertieft, dass sie zunächst ganz vergessen, das Tor zur Weide wieder zu schließen, als sie die Umzäunung verlassen. Erst etliche Schritte später, als der Politiker es schließlich bemerkt, geht er zurück, um das Tor zu schließen. Wieder bei seinem Freund angekommen, erzählt er ihm, dass das offene Gatter ihn an einen sterbenden Arzt erinnerte. Damals hatte er den Sterbenden gefragt, ob er vor seinem Sterben noch etwas sagen wolle.

„Nein!“ war die Antwort gewesen. „Außer, dass ich das ganze Leben hindurch immer die Tore hinter mir zugemacht habe!“
 
Der Mann hatte die wichtige Lektion gelernt, Versagen, Schmerzen und Enttäuschungen der Vergangenheit hinter sich zu lassen, so dass sie ihm nicht die Freude und den Frieden der Zukunft rauben würden. Mir scheint, dies ist eine Lektion, die viele Christen noch – oder wieder – lernen müssen. 

Die einen laufen mit Sünde herum, die sich ganz schwer auf ihr Gewissen gelegt hat. Das Tor kann geschlossen werden, indem wir unsere Sünde Jesus bekennen, sie bei Ihm lassen und Seine Vergebung annehmen. Immerhin verspricht die Schrift:

„Wenn wir aber unsere Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und uns reinigt von aller Ungerechtigkeit.“

Jemand anders lebt mit einem Missverständnis. Anstatt weiterhin mit diesem offenen Tor zu leben und die Beziehung verbittern zu lassen, sollten wir miteinander reden und das Missverständnis ausräumen.

Bei vielen besteht das offene Tor aus Enttäuschungen und Verletzungen, die uns von jemandem zugefügt wurden. Wenn immer wir die Person sehen, ihr Auto, ihr Haus, ihre Kinder, brechen Verletzungen auf, Enttäuschung oder Bitterkeit steigt an – ebenso wie unser Puls - und unsere Stimmung ist zumindest für eine Weile gedämpft. Ach, diese offenen Tore!

Lasst uns die Tore vergangenen Versagens und vergangener Enttäuschungen endlich schließen. Wie lange wollen wir noch den Schmerzen der Vergangenheit erlauben, unsere Zukunft zu ruinieren. Hör endlich auf, nach „gestern“ zurückzublicken. Schau nach vorne, auf Gottes Weg.

Um in eine frohe und befreite Zukunft zu gehen, musst Du Dich von den Schatten und Lasten der Vergangenheit lösen! Um neue Glaubensschritte mit Jesus zu machen, musst Du nach vorne schauen. Du kannst nicht neue Glaubensschritte unternehmen, wenn Du nicht bereit bist, Vergangenheit Vergangenheit sein zu lassen und mit Jesus nach vorne zu gehen.

Auch reicht es nicht, das alles als gut und richtig zu sehen. Du musst es tun. Schließe die destruktiven Tore hinter Dir und geh an Jesu Hand im Glauben nach vorne!

Jesus aber sprach zu ihm: Wer seine Hand an den Pflug legt und sieht zurück, der ist nicht geschickt für das Reich Gottes.
(Lukas 9:62, LÜ)

Dies tun wir, indem wir unsere Augen auf Jesus gerichtet halten, von dem unser Glaube vom Anfang bis zum Ende abhängt.
(Hebräer 12:2 NL)

Freitag, 22. November 2024

Heilsgewissheit

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Die Sicherheit unseres Heils ist in der Lehre der Calvinisten der 5. Punkt ihres theologischen Gefüges. Allerdings muss nicht jeder, der an die Sicherheit unseres Heils in Jesus glaubt, ein Calvinist sein. Der große Prediger, Charles H.  Spurgeon, gilt bei vielen als gemäßigter Calvinist (was immer das auch sein mag). Jedenfalls hat er einige Aussagen zur Heilssicherheit gemacht, die er biblisch begründet und die hier zitiert werden sollen:

 

Sollte jemals ein Mensch, der sein Vetrauen auf Jesus gesetzt hat, wieder verloren gegangen sein, würde das bedeuten:

...dass Jesus doch nicht völlig erretten kann, die durch ihn zu Gott kommen, obwohl er immer lebt um sich für sie zu verwenden.
Daher kann er auch diejenigen vollkommen erretten, die durch ihn zu Gott kommen, weil er für immer lebt, um für sie einzutreten. Hebräer 7, 25

...dass es doch etwas gibt, was uns wieder von der Liebe Gottes scheiden kann.
Denn ich bin gewiss, dass weder Tod noch Leben, weder Engel noch Fürstentümer noch Gewalten, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges, weder Hohes noch Tiefes noch irgendein anderes Geschöpf uns zu scheiden vermag von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist, unserem Herrn. Römer 8, 38-39

...dass der in diesem Menschen das gute Werk angefangen hat, es doch nicht vollendet hat bis an den Tag Christi.
Ich bin ganz sicher, dass Gott, der sein gutes Werk in euch angefangen hat, damit weitermachen und es vollenden wird bis zu dem Tag, an dem Christus Jesus wiederkommt. Philipper 1, 6

...dass Jesus diesen Menschen doch nicht festerhalten hat bis ans Ende, dass er unsträflich ist auf den Tag Christi.
Er wird euch Kraft geben bis zum Ende. So werdet ihr an dem Tag, an dem Jesus Christus wiederkommt, ohne Schuld sein. 1. Korinther 1, 8

...dass Gott diesen Menschen doch nicht vollbereitet hat, ihn nicht gestärkt, gekräftigt, gegründet hat, obwohl sein die Macht ist von Ewigkeit zu Ewigkeit.
Gott hat euch in seiner Gnade durch Christus zu seiner ewigen Herrlichkeit berufen. Nachdem ihr eine Weile gelitten habt, wird er euch aufbauen, stärken und kräftigen; und er wird euch auf festen Grund stellen. Ihm gehört alle Macht für immer und ewig. Amen. 1. Petrus 5, 10-11

...dass Gott diesen Menschen doch nicht befestigt hat in Christus, ihn doch nicht gesalbt und versiegelt und als Unterpfand den Geist gegeben hat.
Gott aber, der uns zusammen mit euch in Christus fest gegründet und uns gesalbt hat, er hat uns auch versiegelt und das Unterpfand des Geistes in unsere Herzen gegeben. 2 . Korinther 1, 21-22

...dass dieser Mensch doch nicht mit dem heiligen Geist versiegelt war bis auf den Tag Christi.
Und betrübt nicht den Heiligen Geist Gottes, mit dem ihr versiegelt worden seid für den Tag der Erlösung!  Epheser 4, 30

...dass für diesen Menschen doch nicht gilt: „Der Herr ist treu; der wird euch stärken und bewahren vor dem Argen."
Aber der Herr ist treu; er wird euch stärken und bewahren vor dem Bösen. 2. Thessalonicher 3, 3

...dass dieser Mensch zwar mit Gott versöhnt wurde, als er noch ein Feind Gottes war, jetzt aber, nachdem er das Angebot der Versöhnung angenommen hat, doch wieder verloren geht.
Denn wenn wir mit Gott versöhnt worden sind durch den Tod seines Sohnes, als wir noch Feinde waren, wie viel mehr werden wir als Versöhnte gerettet werden durch sein Leben! Römer 5, 10

...dass es nicht ausreicht, dass uns Christus gemacht ist zur Weisheit und zur Gerechtigkeit und zur Heiligung und zur Erlösung.
Durch ihn aber seid ihr in Christus Jesus, der uns von Gott gemacht worden ist zur Weisheit, zur Gerechtigkeit, zur Heiligung und zur Erlösung, 1. Korinther 1, 30

...dass es nicht ausreicht, dass wir einen Fürsprecher haben beim Vater, Jesus Christus, der gerecht ist.
Meine Kinder, dies schreibe ich euch, damit ihr nicht sündigt! Und wenn jemand sündigt, so haben wir einen Fürsprecher bei dem Vater, Jesus Christus, den Gerechten; 1. Johannes 2, 1

...dass es nicht stimmt, dass Jesus diesem Menschen, der durch den Glauben an ihn sein „Schaf" geworden ist, das ewige Leben gibt und er nimmermehr umkommt und niemand ihn aus seiner bzw. des Vaters Hand reissen kann.
Meine Schafe hören meine Stimme, und ich kenne sie, und sie folgen mir nach; und ich gebe ihnen ewiges Leben, und sie werden in Ewigkeit nicht verlorengehen, und niemand wird sie aus meiner Hand reißen. Mein Vater, der sie mir gegeben hat, ist größer als alle, und niemand kann sie aus der Hand meines Vaters reißen. Johannes 10, 27-30

...dass es nicht stimmt, dass diejenigen, die an den Namen des Sohnes Gottes glauben, wissen dürfen, dass sie das ewige Leben haben sondern dass sie damit rechnen müssen, wieder verloren gehen zu können.
Dies habe ich euch geschrieben, damit ihr wisst, dass ihr ewiges Leben habt, die ihr an den Namen des Sohnes Gottes glaubt. 1. Johannes 5, 13

...dass es nicht stimmt, dass Gottes Treue dafür bürgt, dass wir nicht über unser Vermögen vesucht werden.
Es hat euch bisher nur menschliche Versuchung betroffen. Gott aber ist treu; er wird nicht zulassen, dass ihr über euer Vermögen versucht werdet, sondern er wird zugleich mit der Versuchung auch den Ausgang schaffen, sodass ihr sie ertragen könnt. 1. Korinther 10, 13

...dass es nicht stimmt, dass Gottes Treue (nicht unsere) dafür bürgt, dass wir bewahrt werden unversehrt, unsträflich auf die Ankunft des Herrn Jesus Christus.
Er selbst aber, der Gott des Friedens, heilige euch durch und durch, und euer ganzes Wesen, der Geist, die Seele und der Leib, möge untadelig bewahrt werden bei der Wiederkunft unseres Herrn Jesus Christus! Treu ist er, der euch beruft; er wird es auch tun.
1. Thessalonicher 5, 23-24

(Charles Haddon Spurgeon) 

Donnerstag, 21. November 2024

Der Hotelangestellte

George C. Boldt war ein bekannter, finanzstarker Hotelier. Ob er Christ im biblischen Sinn gewesen ist, ist nicht bekannt. Aber sein Handeln kann uns Christen als Beispiel und Vorbild dienen. In einem Bericht, der im Großen und Ganzen als zutreffend beschrieben wird heißt es, dass in einer stürmischen Nacht ein älteres Ehepaar die Lobby eines kleinen Hotels betrat.

Sie fragten nach einem Zimmer. Der Angestellte musste ihnen mitteilen, dass alle Zimmer des Hotels belegt waren, wie übrigens auch die Zimmer aller anderen Hotels der Stadt. „Aber ich kann ein so feines Paar wie Sie nicht im Regen hinausschicken“, sagte der Angestellte. „Wären Sie bereit, in meinem Zimmer zu schlafen?“

Das Paar zögerte, aber der Angestellte bestand darauf. Als der Mann am nächsten Morgen seine Rechnung bezahlte, sagte er: „Sie sind die Art von Mann, die das beste Hotel der Vereinigten Staaten leiten sollte. Eines Tages werde ich Ihnen eines bauen.“ Der Angestellte lächelte höflich.

Einige Jahre später erhielt dieser Angestellte einen Brief von dem älteren Mann, in dem er sich an diese stürmische Nacht erinnerte und ihn bat, nach New York zu kommen. Ein Hin- und Rückflugticket war beigelegt. Als der Angestellte ankam, führte ihn sein Gastgeber zur Ecke 5th Avenue und 34th Street, wo ein prächtiges neues Gebäude stand.

Das“, erklärte der Mann, „ist das Hotel, das ich für Sie gebaut habe.“ Der Mann war William Waldorf Astor, und das Hotel war das ursprüngliche Waldorf-Astoria. Der junge Angestellte, George C. Boldt, wurde sein erster Manager.

Kein biblischer Bericht, aber dennoch aussagekräftig. Die Bibel spricht zum Thema Barmherzigkeit und (im Namen Jesu) Gutes tun klare Worte:

Ich will, dass ihr barmherzig seid; eure Opfer will ich nicht. Mir geht es darum, dass ihr meinen Willen erkennt, und nicht darum, dass ihr mir Brandopfer bringt. (Hosea 6:6 / NLB)

Lasst uns aber im Gutestun nicht müde werden; denn zu seiner Zeit werden wir auch ernten, wenn wir nicht ermatten. (Galater 6:9)

Denn das ist der Wille Gottes, dass ihr durch Gutestun die Unwissenheit der unverständigen Menschen zum Schweigen bringt. (1 Petrus 2:15)

So soll euer Licht leuchten vor den Leuten, dass sie eure guten Werke sehen und euren Vater im Himmel preisen (Matthäus 5:16)

Und führt einen guten Wandel unter den Heiden, damit sie da, wo sie euch als Übeltäter verleumden, doch aufgrund der guten Werke, die sie gesehen haben, Gott preisen am Tag der Untersuchung. (1 Petrus 2:12)

Mittwoch, 20. November 2024

Vom Fischen

Da die heutige Illustration etwas länger ausfällt, soll der erklärende Vers zu Anfang zitiert werden. Dann wird jeder Nachfolger Jesu wissen, worauf die Illustration abzielt. Viel Freude beim Lesen! Jesus belehrt uns in Matthäus 4:19:

Folgt mir nach, und ich will euch zu Menschenfischern machen!

„Es begab sich, dass sich eine Gruppe von tatkräftigen Männern zusammenfand und einen Fischereiverein gründete. Das Meer ringsum war voll von Fischen, und auch im Landesinnern hatte es fischreiche Flüsse und Seen.

Woche für Woche, Monat für Monat, Jahr für Jahr hielten diese Fischer Sitzungen ab. Sie sprachen über ihre Aufgabe zu fischen, den Fischreichtum der Gewässer und über die Methoden des Fischfangs.

Jahrein, jahraus definierten sie gründlich, was Fischen bedeutet, verteidigten den Beruf des Fischers und stellten fest, dass Fischen immer die Hauptaufgabe des Fischers sein müsse.
Unablässig suchten sie nach neuen, besseren Methoden und nach klareren Definitionen des Fischens. Sie verkündeten Slogans wie

Die Fischindustrie lebt vom Fischen wie das Feuer vom Brennen»,
«Fischen ist die Aufgabe eines jeden Fischers».

 

Sie hatten auch besondere Veranstaltungen unter dem Motto «Fischereieinsätze» und «Jahr des Fischens».

Sie organisierten aufwendige Kongresse, um über das Fischen zu diskutieren, es zu fördern und neueste Informationen über die Ausrüstung sowie über die Erforschung der Fischsprache und die besten Köder auszutauschen.

Die Fischer bauten schöne Versammlungsstätten mit der Begründung, dass jedermann ein Fischer sein solle und jeder Fischer Anleitung zum Fischfang brauche. Eines aber taten sie nicht: fischen!

Neben ihren regelmäßigen Treffen stellten sie ein Komitee auf, dessen Aufgabe es war, Fischer in andere Fischgründe zu entsenden. Sie waren sich alle einig, dass sie ein Komitee benötigten, das Fischer zur Treue im Fischfang herausfordern sollte.

In das Komitee beriefen sie diejenigen, denen das Fischen wirklich am Herzen lag und die imstande waren, mit Mut und Zuversicht darüber zu sprechen. Das Komitee stellte auch weitere Mitglieder an, setzte Ausschüsse ein und hielt Konferenzen ab, um das Fischen zu rechtfertigen und festzulegen, über welche neuen Fischgründe man nachdenken könne. Nur, weder die Komiteemitglieder noch deren Mitarbeiter taten das eine: fischen!

Grosse, moderne und teure Ausbildungszentren wurden gebaut, deren ursprünglicher und hauptsächlicher Zweck es sein sollte, den Fischern das Fischen beizubringen. Im Laufe der Jahre wurden auch Kurse angeboten über die Bedürfnisse von Fischen (ihre Natur, ihre Lebensgewohnheiten, ihre Psychologie), über die richtige Annäherung an die Fische und die Fischfütterung.

Darüber hinaus gründeten die Fischer große Verlage, um die entsprechenden Handbücher herauszugeben. Andre erklärten, ihr Beitrag zum großen Fischfang sei, Fischereiausrüstungen herzustellen.

Wieder andere waren der Ansicht, es sei ihre Aufgabe, gute Beziehungen zu Fischen aufzubauen, damit die Fische erkennen können, worin der Unterschied zwischen einem guten und einem schlechten Fisch besteht. Wieder andere glaubten, es sei genug, die Fische ihre nette und freundliche Art spüren zu lassen.

Nach einem bewegenden Abend zum Thema «Die Notwendigkeit des Fischens» verließ ein junger Mann das Treffen und ging fischen. Am nächsten Tag berichtete er, dass er zwei außerordentlich große Fische gefangen habe. Daraufhin wurde er für seinen hervorragenden Fang geehrt und zu allen größeren Treffen eingeladen, um zu berichten, wie er die Fische gefangen habe. Auch er musste daher das Fischen aufgeben, um genügend Zeit zu haben, anderen seine Erfahrungen mitzuteilen.

Es ist wahr: Viele Fischer brachten Opfer und nahmen alle möglichen Schwierigkeiten auf sich. Einige lebten nahe am Wasser und mussten jeden Tag den Gestank toter Fische ertragen. Sie machten sich Sorgen um diejenigen, die die wöchentlichen Diskussionen über den Fischfang für wenig sinnvoll hielten.

Man kann sich vorstellen, wie verletzt einige reagierten, als eines Tages jemand äußerte, dass einer, der nie einen Fisch gefangen hatte, kein echter Fischer sei, auch wenn er das noch so sehr von sich behaupte. Aber irgendwie klang es einleuchtend: Ist jemand, der nicht fischt, überhaupt ein Fischer?” (Autor: John M. Drescher; Quelle HIER)

Und Jesus spricht zu uns:  

Folgt mir nach, und ich will euch zu Menschenfischern machen!