Das verstand scheinbar auch die kleine Berit. Ihre
Mutter wollte sie am Sonntag lehren, zu geben. So gab sie der Kleinen eine 1-
und eine 2 Euro Münze für die Sonntagschule. „Was immer Du in den
Klingelbeutel werfen möchtest, darfst Du reinwerfen. Die andere Münze darfst Du
behalten.“ Mit diesen Worten entließ sie Berit in den Kindergottesdienst.
Nach dem Kirchgang gingen beide gemeinsam heim. „Und,“ fragte die Mutter
interssiert, „welche Münze hast Du denn weggegeben?“ „Nun,“ kam die
Antwort des Mädchens, „ich war drauf und dran, die 2 Euro Münze hinein zu
werfen. Aber gerade, als der Klingelbeutel auf dem Weg zu mir war, rief der
Leiter von vorne, dass wir alle fröhliche Geber sein sollen. Da wurde mir
bewusst, dass ich viel fröhlicher sein würde, wenn ich die 1 Euro Münze
einwerfen und die 2 Euro behalten würde. Und das habe ich dann auch
getan.“
Tja, an dieser Lektion muss die
Mutter wohl noch etwas länger arbeiten. Aber ich vermute, dass Gott ähnliche
Auffassungsschwierigkeiten bei uns findet.
Obwohl in den gestern zitierten Versen aus 1 Samuel
8:11-17 von Besitz und dem Zehnten für den König die Rede ist, fiel mir noch
etwas anderes auf. Es heißt: (auszugsweise)
- Eure Söhne wird er nehmen und sie für sich einsetzen...
- Eure Töchter aber wird er nehmen und sie zu Salbenmischerinnen, Köchinnen und Bäckerinnen machen ...
- Er wird eure besten Knechte und Mägde und Burschen und eure Esel nehmen und sie für seine Geschäfte verwenden ...
- Ihr müßt seine Knechte sein ...
Mir fällt auf: Es geht gar nicht nur um den Zehnten
und um Besitz. Darum geht es auch (siehe Eintrag gestern) aber nicht ausschließlich. Zusätzlich geht es um
Einsatz, Arbeit, Zeit und Dienst, die einem König zustehen. Auch das gehört zum
Geben. Es ist nicht: das eine oder das andere. Beides gehört dazu.
Der 1982 tödlich verunglückte Musiker Keith Green
sagte es so: „Gott kann im Himmel keine Schecks einlösen. Er braucht nicht
Dein Geld. Er will DICH!“
Keith Green hat recht mit dem, was er zum Ausdruck
bringt. Kein Jünger Jesu kann sich aus der Verantwortung „herauskaufen“, indem
er zwar großzügig finanziert, aber kleinlich ist mit seiner Arbeit für Jesus,
seiner Zeit für Jesus, seinem Einsatz und Dienst. Für manche ist es leichter zu
„zahlen“ als „SICH“ zu geben, und sie wählen diesen einfachen, aber
unbiblischen Weg. Für andere ist es einfach, sich in den „Dienst“ zu stürzen
und die Finanzen ganz zu vergessen. Auch das ist nicht im Sinne des Neuen
Testaments. Gottes Kriterien sind:
- wie es ihm möglich ist (1 Korinther 16:2) und fröhlich (2 Korinther 9:7)
Wenn wir danach streben, dem Herrn unser Bestes zu geben – unser bestes an
Kraft, Geld, Zeit, Dienst, Einsatz und Liebe – dann kommt am Ende schon das
Richtige raus. Wenn wir aufhören, unsere Zeit, Kraft und Knete zu berechnen,
und wenn wir beginnen, IHN ohne zu rechnen zu lieben, dann sind wir auf der
sicheren – und auf der biblischen Seite.
(Das Lied im Seitenfenster ist passend zum Text: Robin Mark: All for Jesus)