„Ich predige, als ob Christus gestern gekreuzigt worden wäre, heute auferstanden wäre und morgen wieder auf die Erde kommen würde.“ (Martin Luther)

Samstag, 12. August 2023

Gott erleben - willst Du das wirklich?

Diese Frage musste ich mir stellen, als ich die Auslegung von Warren Wirsbe zum Propheten Habakuk las. Wirsbe schreibt:

Viele Leute haben die Vorstellung, dass es auf jeden Fall ein erfreuliches Erlebnis ist, Gott intensiver kennen zu lernen, aber die Heiligen der Bibel würden dem nicht zustimmen.
  • Mose zitterte am Berg Sinai, als Gott ihm das Gesetz gab. (Hebräer 12:18-21)
  • Josua fiel vor dem Herrn auf sein Angesicht. (Josua 5:13-15)
  • ... und David ebenfalls. (1 Chronik 21:16)
  • Daniel wurde erschöpft und krank, als er die Visionen sah, die Gott ihm eingegeben hatte (Daniel 8:27; 10:11)
  • Die Vision von Jesu Herrlichkeit auf dem Berg der Verklärung ließ Petrus, Jakobus und Johannes auf ihr Angesicht fallen und sie fürchteten sich sehr. (Matthäus 17:6)
  • Als Johannes den verherrlichten Christus sah, fiel er zu seinen Füßen wie tot. (Offenbarung 1:7)
Wiersbe fährt fort:
In meinem Büro hängt ein Spruch von A.W.Tozer: ‚Gott zu kennen ist die leichteste und gleichzeitig die schwierigste Sache der Welt.’ Gott hat ganz sicher die Fähigkeit, sich uns zu offenbaren, denn er kann alles, aber es ist für Gott schwierig, jemanden zu finden, der bereit ist, ihn zu treffen.’ Gott offenbart sich nicht oberflächlichen Gläubigen, die lediglich nach einer ‚neuen Erfahrung’ Ausschau halten, mit der sie sich wichtig machen können, und auch nicht neugierigen Christen, die eine tiefere Gemeinschaft mit Gott lediglich unverbindlich ‚ausprobieren’ wollen.

Das sind schon knallharte Aussagen, und wir tun gut daran, die Motivation unserer Herzen zu erforschen. Wenn ich Gott intensiver kennenlernen möchte, bin ich auch noch dann dazu bereit, wenn es zunächst keine Freude, sondern Sündenerkenntnis bewirkt oder wenn es zunächst keine Heilung, sondern Erschöpfung und Schwäche bewirkt?  Ist meine Sehnsucht nach Gott so stark, dass ich mehr als eine probeweise Erfahrung suche; mehr als den geistlichen Kick, den ich mir bei Gefallen dann immer wieder mal abholen möchte – oder bei Nichtgefallen eben auch nicht?

Gott intensiver kennen zu lernen ist das Höchste, was uns Christen begegnen kann. Aber es mag durchaus ein schmerzhafter Prozess sein, in dem Buße, Ehrfurcht, Selbsterkenntnis und Gottesfurcht eine bedeutende Rolle spielen – vielleicht ganz anders, als wir uns das vorgestellt haben.

Paulus lebte in diesem Wachstum der Erkenntnis Gottes und ruft in Philipper 3:8-10 aus:

Ja, alles andere erscheint mir wertlos, verglichen mit dem unschätzbaren Gewinn, Jesus Christus, meinen Herrn, zu kennen. Ich habe alles andere verloren und betrachte es als Dreck, damit ich Christus habe und mit ihm eins werde. Ich verlasse mich nicht mehr auf mich selbst3 oder auf meine Fähigkeit, Gottes Gesetz zu befolgen, sondern ich vertraue auf Christus, der mich rettet. Denn nur durch den Glauben werden wir vor Gott gerecht gesprochen. Mein Wunsch ist es, Christus zu erkennen und die mächtige Kraft, die ihn von den Toten auferweckte, am eigenen Leib zu erfahren. Ich möchte lernen, was es heißt, mit ihm zu leiden, indem ich an seinem Tod teilhabe, damit auch ich eines Tages von den Toten auferweckt werde.
 
Wir laden ein zu einem bunten und interessanten Missionstag "Mission possible!" - morgen ab 10:30 Uhr in der Calvary Chapel Freier Grund. Spannende Berichte über den Dienst für Jesus in und außerhalb Deutschlands, Anbetung, eine vollmächtige Predigt, Informationstische, Mittagessen, Seminarangebot, Kaffee und Kuchen ... all das und mehr gibts morgen hier:
 
Calvary CHapel Freier Grund
Bitzegarten 5
57290 Neunkirchen 
Beginn: 10:30 Uhr
 
Herzlich Willkommen!
Komm und bring Freunde mit!

Freitag, 11. August 2023

Englisch? Spanisch? Oder gar Chinesisch?

Seit Jahren habe ich vermehrt Kontakt zu ausländischen Mitbürgern. Es begann mit der ersten großen Flüchtlingswelle und es setzt sich über die lokale Tafelarbeit am Ort fort. Da sitze ich neben einem Mann aus Albanien. Er versteht nichts von dem, was ich sage; und mit nichts meine ich: NICHTS!

Ich gehe ein paar Tische weiter und setze mich zu einer Gruppe, die sich in russisch (?) unterhalten. Jetzt bin ich es, der kein Wort versteht. Mit einem Mann aus Eritrea kann ich mich in Englisch unterhalten. Aber mit der Frau aus Serbien kommt nicht mal ein Satz zustande. Mit ukrainischen Besuchern verständige ich mich durch ein eine Übersetzungsapp.

Sie alle sind Menschen, die flüchten mussten. Jetzt hoffen sie, bei uns in Deutschland bleiben zu dürfen. Ihre Anträge laufen, manche mit guten Aussichten auf Erfolg, andere von vorneherein eher zum Scheitern verurteilt. Die Menschen sind verunsichert, einsam, arm und fremd. Ihnen das Evangelium von Jesus zu bringen ist schwer, wenn man ihre Sprache nicht spricht.

Die Sprachverwirrung ist die Folge eines Turmbaus, von dem die Bibel spricht. Nicht der Turm war das Problem, sondern die Motivation der Menschen, die damit Gott spielen wollten. Gott wusste das zu verhindern, indem Er die Menschen plötzlich durch verschiedene Sprachen verwirrte. Die Sprachverwirrung hat sich bis heute gehalten. Manche Sprachen verbinden Völker. Spanisch, Englisch und Chinesisch gehören zu den Sprachen, die von den meisten Menschen verstanden werden. Aber LÄNGST nicht von allen!

Als ich mir Gedanken machte, wie auch solche mit dem Evangelium erreicht werden können, die keine gängige Sprache verstehen, kam mir plötzlich eine Sprache in den Sinn, die weltweit verbreitet ist und die von jedem verstanden wird, von einigen besser, von anderen schlechter. Paulus schreibt darüber in 1 Korinther 13:13

Nun aber bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei;
die größte aber von diesen ist die Liebe.

Liebe! Die Sprache der Liebe ist eine globale Sprache, sicher hier und da kulturell gefärbt, aber überall in ihrem Grundmuster gesprochen und verstanden. Wir können nicht jedem das Evangelium erklären, aber wir können jedem das Evangelium zeigen – durch die Liebe! Und damit ist nicht die bloße Mitmenschlichkeit (Humanismus) gemeint. Gottes Wort erklärt: GOTT IST LIEBE! Diese Liebe, die durch Jesus in unsere Herzen ausgegossen ist, die können wir anderen weitergeben.

Uns fehlen die Worte, um mit einem Fremden zu reden – aber wir können ihnen die Liebe Jesu weitergeben.
Uns fehlen die Worte, um Trauernde zu trösten – aber wir können sie in der Liebe Jesu in die Arme nehmen.
Uns fehlen die Worte, um einem Todkranken Mut zu machen – aber wir können ihnen die Liebe Jesu in ihre Krankenzimmer bringen.

Jesu Liebe ist universal. Sie ist ein Kommunikationsmittel für jede Situation, denn sie hat viele Gesichter und Varianten.

Jesus Christus ist Gottes Wort und Gottes Liebe an uns. Durch Jesus sagt uns der himmlische Vater: „Ich liebe Dich!“  Um gerettet zu werden, reicht unsere Tat christlicher Nächstenliebe nicht aus. Um gerettet zu werden muss ein Mensch das Evangelium vom Weg der Errettung hören und verstehen. (Römer 10:13-15) Aber die Liebe ist der erste Schritt. Die erste, wortlose Kommunikation durch die Liebe Jesus – zu dem Anderen gebracht – ist vielleicht der Schlüssel, der Herzen und Ohren öffnet und das Herz empfänglich macht für den, der nach uns kommt und das Evangelium erklärt.

Wem möchtest Du heute ein Zeugnis der Liebe Gottes sein?

Donnerstag, 10. August 2023

Was wir vom Eber lernen können

Aesop, ein berühmter, griechischer Dichter, der etwa 600 vor Christus lebte, schrieb viele Fabeln, um Wahrheiten zu verdeutlichen. Von ihm stammt die Fabel vom Fuchs und vom Eber.

Der Fuchs sieht den Eber, wie er seine Hauer an einem Eichstamm wetzt. Das konnte der Fuchs nicht verstehen und fragte ihn, was er da mache, da er doch keine Not und keinen Feind vor sich sehe?  „Das ist wohl wahr", antwortete der Eber, "doch gerade darum rüste ich mich zum Streit. Wenn der Feind da ist, dann ist es Zeit zum Kampf, nicht mehr zum Zähnewetzen." 

Was der Fuchs nicht versteht, hat der Eber erkannt: Alles hat seine Zeit. Kämpfen hat seine Zeit und Vorbereiten zum Kampf hat seine Zeit. Was der Eber erkannt hat, gilt auch für unser Leben als Christen. Was der Fuchs nicht versteht, begreifen auch viele Christen nicht: Wenn der Kampf beginnt, sollte man gerüstet sein, nicht erst dann mit den Vorbereitungen beginnen.

Stell’ Dir vor, ein Kampf beginnt in 8 Stunden. Was für ein Kampf? Das weiß ich nicht. Es kann irgendein Kampf sein. Die Versuchung, zu lügen. Die Versuchung, unfreundlich, unbarmherzig oder gleichgültig zu sein. Die Versuchung, die Ehe zu brechen oder zu morden, im Herzen oder in der Realität. Die Versuchung, schlecht über andere zu reden, die Versuchung, Gott an zweite Stelle zu setzen. Die Versuchung … nun, Du weißt es am Besten. Also, nehmen wir an, eine Versuchung kommt. Und sie wird kommen. 1 Petrus 5:8 sagt uns:

„Seid nüchtern und wacht; denn euer Widersacher, der Teufel,
geht umher wie ein brüllender Löwe und sucht, wen er verschlinge.“

Wenn Du jetzt beginnst, Dich auf den Kampf vorzubereiten, ist es gefährlich spät, aber besser als gar nicht. Jesus möchte alle Seine Kinder als Sieger und Überwinder sehen. Darum hat er uns alles gegeben, was wir zu einem Leben im Sieg benötigen. Paulus listet alles auf:

Seid stark in dem Herrn und in der Macht seiner Stärke. Zieht die ganze Waffenrüstung Gottes an, damit ihr standhalten könnt gegenüber den listigen Kunstgriffen des Teufels; denn unser Kampf richtet sich nicht gegen Fleisch und Blut, sondern gegen die Herrschaften, gegen die Gewalten, gegen die Weltbeherrscher der Finsternis dieser Weltzeit, gegen die geistlichen Mächte der Bosheit in den himmlischen Regionen. Deshalb ergreift die ganze Waffenrüstung Gottes, damit ihr am bösen Tag widerstehen und, nachdem ihr alles wohl ausgerichtet habt, euch behaupten könnt. So steht nun fest, eure Lenden umgürtet mit Wahrheit, und angetan mit dem Brustpanzer der Gerechtigkeit, und die Füße gestiefelt mit der Bereitschaft zum Zeugnis für das Evangelium des Friedens. Vor allem aber ergreift den Schild des Glaubens, mit dem ihr alle feurigen Pfeile des Bösen auslöschen könnt, und nehmt auch den Helm des Heils und das Schwert des Geistes, welches das Wort Gottes ist, indem ihr zu jeder Zeit betet mit allem Gebet und Flehen im Geist, und wacht zu diesem Zweck in aller Ausdauer und Fürbitte für alle Heiligen. (Epheser 6:10-18)

Diese Rüstung ist die Rüstung zum Sieg, der Weg des Überwindens. Sie nützt aber nur, wenn wir sie anhaben. Sie nützt nur, wenn wir es lernen, sie zu tragen und uns in ihr zu bewegen.

„Wenn der Feind da ist, dann ist es Zeit zum Kampf, nicht mehr zum Zähnewetzen."

Nimm Dir den Text des Wortes Gottes (Epheser 6:11-18) als Vorlage zum Gebet, „wetz’ die Zähne!“ Rüste Dich! Und überwinde!

Mittwoch, 9. August 2023

Götzenmonster

Eine Geschichte aus dem alten Indien erzählt von vier Prinzen, die sich entschlossen, vier verschiedene Fähigkeiten zu erlernen. Jahre vergingen und man traf sich, um zu zeigen, was jeder gelernt hatte.

Ich habe ein Können erlernt – sagte der Erste – bei dem ich aus einem Knochen eine Kreatur schaffen, und sie mit Fleisch überziehen kann.

Und ich – sagte der Zweite – habe gelernt, diese Kreatur mit Haut und Haar zu überziehen.

„Wenn ich Fleisch, Haut und Haare habe, kann ich die Gliedmaßen modellieren.“ meinte der dritte Prinz, und der Vierte fügte hinzu: „Îch weiß diese Kreatur lebendig zu machen.“

Gesagt, getan! Man fand einen Knochen. Es war der Knochen eines Löwen. Der erste Prinz überzog den Knochen mit Fleisch. Der zweite fügte Haut und Haare zu. Der dritte modellierte die Gliedmaßen und der vierte gab das Leben.

Die wilde Kreatur schüttelte ihre Mähne, schnellte hoch und sprang auf die vier Prinzen. Er tötete sie alle um dann zufrieden im Dschungel zu verschwinden.

Menschen haben das Potential, zu schaffen, was sie dann verschlingt oder total vereinnahmen kann. Anschließend glauben sie noch, sie hätten etwas Tolles vollbracht.

Unsere Ziele, Träume und Pläne können uns vollständig vereinnahmen. Sie können zu einem Monster werden das uns verzehrt und hypnotisiert, bis die Realität entstellt ist und fremd erscheint. Vor allem aber können sie Gott ins Abseits drängen.

Dabei ist Gott und Sein Reich das einzige Ziel, für das es sich zu leben lohnt. Er ist es, der nach Seinen guten Plänen dirigiert und regiert! Er rettet und befreit!

In Jesaja 47 ruft Er allen zu, die sich fremd, d.h., ‚nicht von Jesus’ regieren lassen (Jesaja 47:15)
 
Du hast keinen Retter!“  
 
Zuvor im selben Kapitel hatte der Prophet Jesaja triumphiert (Jesaja 47:4)
 
„Unser Erlöser — sein Name ist Herr der Heerscharen, 
der Heilige Israels!“
 
In welcher Kategorie findest Du Dich wieder? Unter denen, die sich ihr eigenes Monster schaffen, sei es in Position, Reichtum, Macht, lockerem Leben, Sinnlichkeit, Sicherheit oder einem übertriebenen Selbstbestimmungsrecht. Wenn etwas anderes außer Gott unser Leben bestimmt, haben sich Götzen bei uns eingeschlichen – besser: eingeschleimt, denn Götzen erscheinen als Freunde, die es nur gut meinen. Haben wir aber solch ein Götzenproblem, dann gilt Jesajas Wort: Du hast keinen Retter!“

Andererseits, wo Jesus auf dem Thron des Lebens sitzt, da haben Götzen keine Chance. Da haben wir einen Herrn! Einen Retter! Einen mächtigen Erlöser!

Jemand hat es so ausgedrückt:
Jeder Mensch dient (mindestens) einem Gott in seinem Leben. Und jeder Mensch wird in das Bild seines Gottes umgestaltet und von Ihm geprägt!

Lass Dich nicht verleiten, Dir Götzenmonster in Deinem Leben schaffen, die zunächst ganz vernünftig, harmlos und kontrollierbar aussehen, die aber im nächsten Moment âufspringen und Dich verschlingen. Lass Jesus Herr, Gott und Regent sein in Deinem Leben.

Jeder Mensch dient (mindestens) einem Gott in seinem Leben.
Jeder Mensch wird in das Bild seines Gottes umgestaltet und von Ihm geprägt

Wer oder was prägt Dein Leben?

Dienstag, 8. August 2023

Ein besonderer Vers aus dem Buch des Propheten Hosea

Es war ein schweres Los, das Gott Seinem Propheten Hosea zugemutet hat. Gottes Propheten hatten einen göttlichen Auftrag, den wichtigsten und edelsten Ruf, den man sich vorstellen kann: Gottes Stimme zu sein, durch die Er Menschen und die Welt verändern wollte. Aber Gottes Propheten hatten kein einfaches Leben. Auch nicht der Prophet Hosea, der – im Auftrag Gottes – eine Prostituierte heiraten sollte.

Zunächst scheint alles gut zu laufen, bis Gomer – so der Name der Frau – aus der Ehe ausbricht und wieder auf ihren früheren Wegen geht. In Hosea 2:7 ruft Gott:

(Sie) hat sich mit fremden Männern eingelassen. Sie ging mit ihnen ins Bett und dachte: 'Es lohnt sich, bei meinen Liebhabern zu bleiben, denn sie geben mir, was ich brauche: Brot und Wasser, Wolle und Flachs, Öl und Wein.'“

Rückfall ... Abfall ...Verfall ... Es fehlen die Worte. Hoseas Ehe zerbricht. Seine Frau verlässt ihn. Die Mutter seiner Kinder geht zurück auf den Strich, zurück zum Markt, wo sie ihren Leib für Geld an ihre Liebhaber verkauft. Sie gibt ihren Mann auf ... ihre Kinder ... ihre erfahrene Wiederherstellung ... ihr geregeltes Leben ... ihre Reinheit ... ihre Beziehung zu Gott. WIE KANN SIE SO ETWAS TUN? Wie kann sie sich und anderen so schaden? Wie kann sie dem, der sie aus dem Sumpf und dem Laster der Prostitution herausgeholt – herausgeliebt – hat, so brutal den Rücken kehren. Ohne Rücksicht auf Gefühle und Verluste?

Aber gerade darum soll Hosea 2:7 unser besonderer Vers aus dem Buch Hosea sein. Wir sind (auch) Gottes Volk: aus purer Gnade erwählt – aus Liebe gerettet – aus dem schlimmsten Schlamm, der „schlammigen Grube“ herausgeholt – gewaschen – gereinigt – mit einem neuen Start beschenkt, „von Neuem geboren“ – in ein heilsames Familienumfeld gestellt ...

Die Liste der Wohltaten Gottes ließe sich endlos fortsetzen.

Gottes Volk war lange „wie auf Wolke 7“. Lange ging alles gut. Dann geschieht es! Gott erklärt: „Sie haben sich mit fremden Partnern eingelassen. Sie gingen mit ihnen ins Bett und dachten: „Es lohnt sich, bei meinen Liebhaber/innen zu bleiben, denn sie geben mir, was ich brauche“ (nach Hosea 2:7)

Hosea 2:7 ist ein Prüfstein, ein Weckruf an Seine Gemeinde heute. Viele haben sich satt getrunken an Seiner Vergebung und Gnade, sind reingewaschen, haben neue Freunde und ein neues Umfeld gefunden, in dem sie glücklich sein dürfen – und haben sich dran gewöhnt.

Vergessen ist, wie hoffnungslos die Vergangenheit war, wie schmutzig und schwer die Last der Sünde war und wie unzufrieden einen die Ereignisse ließen, in denen man Glück und Zerstreuung gesucht hat. Das tägliche Leben mit Jesus wurde nicht gepflegt, auf Seinen Segen wurde verzichtet. Als Folge wuchs die innere Leere und die verfälschten Erinnerungen an die Vergangenheit. Die Sünde, von der man sich dankbar abgewandt hatte, erscheint plötzlich wieder anziehend und verlockend.

So war es damals bei Israel, so ist es heute in der Gemeinde Jesu. Nicht bei allen, aber bei vielen. Bei Dir?

Die Geschichte hat jedoch ein „Happy end“. Zunächst sagt Gott (Hosea 5:15):

„Ich werde davongehen, an meinen Ort zurückkehren,
bis sie ihre Schuld erkennen und mein Angesicht suchen werden;
in ihrer Drangsal werden sie mich ernstlich suchen.“

Und dann, am Schluss des Buches verheißt Er (Hosea 14:6-8):

Ich will für Israel sein wie der Tau; es soll blühen wie eine Lilie und Wurzel schlagen wie der Libanon. Seine Schösslinge sollen sich ausbreiten; es soll so schön werden wie ein Ölbaum und so guten Geruch geben wie der Libanon. Die unter seinem Schatten wohnen, sollen wiederum Getreide hervorbringen und blühen wie der Weinstock und so berühmt werden wie der Wein vom Libanon.

Unser besonderer Vers mahnt zur Selbstprüfung und vielleicht zur Umkehr:

(Sie) hat sich mit fremden Männern eingelassen. Sie ging mit ihnen ins Bett und dachte: 'Es lohnt sich, bei meinen Liebhabern zu bleiben, denn sie geben mir, was ich brauche: Brot und Wasser, Wolle und Flachs, Öl und Wein.'“

Aber das Buch endet mit einer herrlichen Verheißung für alle, die sich (erneut) Gott zuwenden (Hosea 14:7+8):

„Seine Schösslinge sollen sich ausbreiten; es soll so schön werden wie ein Ölbaum und so guten Geruch geben wie der Libanon. Die unter seinem Schatten wohnen, sollen wiederum Getreide hervorbringen und blühen wie der Weinstock und so berühmt werden wie der Wein vom Libanon.“

Montag, 7. August 2023

Jeremia 2

Vorgestern haben wir uns an Jeremia erinnert, den Propheten mit vielen Warnungen an das einfache und das gehobene Volk ... und die Regierung. Es war keine einfache Aufgabe. Sofort in seiner ersten Predigt muss Jeremia hart ran. In Kapitel 2 sagt Gott Seinem Volk:

Ich denke noch an die Zuneigung deiner Jugendzeit, 
an deine bräutliche Liebe, als du mir nachgezogen bist 
in der Wüste, in einem Land ohne Aussaat.

Gott vergisst die guten Zeiten nicht, die wir mit Ihm gehabt haben. Durch Jeremia malt Gott das Bild einer Freundschaft zwischen Gott und Seinem Volk, die in die Ehe mündet. Er bestätigt Israel: „Ich erinnere mich sehr wohl an das Schöne unserer Vergangenheit!“  Gott erinnert sich an Segnungen und Hoch-Zeiten, die wir mit Ihm in der Vergangenheit gehabt haben. Sein Volk ist etwas ganz Besonderes für Ihn. Gott vergisst nicht, dass wir Ihm gehören. Er vergisst nicht, dass wir Seine Kinder sind. Gott vergisst nicht und Er vergisst UNS nicht!

Gleichzeitig klagt Gott, dass es bei uns ganz anders ist. Wir vergessen die guten Zeiten schon, die wir mit Ihm hatten! Vs 32 sagt es am deutlichsten:

“Vergißt auch eine Jungfrau ihren Schmuck, oder eine Braut ihren Gürtel? Aber mein Volk hat mich vergessen seit unzähligen Tagen.“

Warum? Warum vergessen Kinder Gottes ihren Herrn im Himmel?
Gott fragt die Seinen: „Was habt ihr bei mir Unrechtes gefunden, dass Ihr mich verlassen habt?“

Was hätte Israel antworten können?
Deine Gesetze sind zu streng ... Du bist zu engstirnig, Gott!
Du verlangst zu viel Absonderung
Wir haben uns an das alles gewöhnt. Am Anfang waren die Opfer noch cool. Am Anfang waren Deine Worte noch neu und interessant. Anfangs erschienen die Verheißungen so gewaltig, dass wir ganz bestimmt darin leben wollten, um sie zu erhalten. Aber jetzt haben wir uns an all das gewöhnt!

Tatsache ist: Gottes Volk wird niemals etwas finden, das Gott ins Unrecht stellt. Aber Gott findet eine Anklage, die Seinem Volk damals wie heute ihr Unrecht aufzeigt. Der Herr sagt in Jeremia 2:13:

„Mein Volk tut eine zweifache Sünde: Mich, die lebendige Quelle, die Quelle lebendigen Wassers verlassen sie und graben sich Zisternen, löchrige Zisternen, die kein Wasser halten!“

Gottes Segnungen vergessen und mit Minderwertigem zufrieden zu sein – das lässt uns Gott und alle Seine Segnungen in der Vergangenheit vergessen. Und weil wir Ihn vergessen, verlassen wir Ihn und ersetzen das lebendige Wasser mit dem Schlamm unserer Zisternen!

Und ich? Lebe ich von den Schlammlöchern der Welt? Oder kann ich mich mit dem Psalmisten freuen und sagen:
„Alle meine Quellen sind in Dir, Gott ...“ und: „Wen habe ich im Himmel außer dir? Und neben dir begehre ich nichts auf Erden!“

Jeremia schließt seine erste Predigt aner nicht mit der Anklage ab, sondern mit der Einladung zum Neuanfang. Dazu nennt er drei Schritte:

1. Jeremia 2:19: Erkenne! „Erkenne doch und sieh, wie schlimm und bitter es ist, dass du den Herrn, deinen Gott, verlassen hast, und dass keine Furcht vor mir in dir ist!"

2. Jeremia 2:31: Beachte wieder neu Gottes Wort! “O du verkehrtes Geschlecht, achte doch auf das Wort des Herrn!“
 
3. Jeremia 3:1: Kehre zurück zu Gott! „Du hast mit vielen Liebhabern gehurt; doch kehre wieder zu mir zurück!“

Drei einfache Schritte, möglich gemacht durch Jesus selbst.

Und wir? An welchen Wassern lagern wir, den lebendigen Wassern des lebendigen Gottes oder den Tümpeln der Welt?

Sonntag, 6. August 2023

Herzliche Einladung zum Gottesdienst!

Heute wieder mit Sonntagszitat!

 Predigt:
Lasst Euch überraschen!

(Text zur Zeit dieser Einstellung noch unbekannt)

Psalm 62:1-13
1 Dem Vorsänger. Für Jeduthun. Ein Psalm Davids.
2 Nur auf Gott wartet still meine Seele; von ihm kommt meine Rettung.
3 Nur er ist mein Fels und mein Heil, meine sichere Burg; ich werde nicht allzu sehr wanken.
4 Wie lange lauft ihr alle Sturm gegen einen Mann und wollt ihn zertrümmern wie eine überhängende Wand, eine rissige Mauer?
5 Sie planen nur, ihn von seiner Höhe hinabzustoßen; sie haben Wohlgefallen an Lüge; mit ihrem Mund segnen sie, aber im Herzen fluchen sie. (Sela.)
6 Nur auf Gott wartet still meine Seele; denn von ihm kommt meine Hoffnung.
7 Nur er ist mein Fels und mein Heil, meine sichere Burg; ich werde nicht wanken.
8 Auf Gott ruht mein Heil und meine Ehre; der Fels meiner Stärke, meine Zuflucht ist in Gott.
9 Vertraue auf ihn allezeit, o Volk, schüttet euer Herz vor ihm aus! Gott ist unsere Zuflucht. (Sela.)
10 Nur ein Hauch sind die Menschenkinder, ein Trug die Herrensöhne; auf der Waage steigen sie empor, sind allesamt leichter als ein Hauch!
11 Verlasst euch nicht auf erpresstes Gut und setzt nicht trügerische Hoffnung auf Raub; wenn der Reichtum sich mehrt, so hängt euer Herz nicht daran!
12 Eines hat Gott geredet, zweierlei ist’s, was ich gehört habe: dass die Macht bei Gott steht;
13 bei dir, o Herr, steht aber auch die Gnade, denn du vergiltst einem jeden nach seinem Tun!

Anbetung - Predigt 
Gebet - Gemeinschaft
Einladung zum Mittagessen
Beginn: 10:30 Uhr
 
Herzlich willkommen! Wir freuen uns auf Dich!

Calvary Chapel Freier Grund
Bitzegarten 5
57290 Neunkirchen

"Wir dürfen uns von keiner Arbeit stehlen, 
von der wir sicher sind, 
dass Gott sie getan haben will, und die zu Seiner Ehre ist."
(Elisabeth Elliot)