Es war ein
schweres Los, das Gott Seinem Propheten Hosea zugemutet hat. Gottes Propheten
hatten einen göttlichen Auftrag, den wichtigsten und edelsten Ruf, den man sich
vorstellen kann: Gottes Stimme zu sein, durch die Er Menschen und die Welt
verändern wollte. Aber Gottes Propheten hatten kein einfaches Leben. Auch nicht
der Prophet Hosea, der – im Auftrag Gottes – eine Prostituierte heiraten sollte.
Zunächst
scheint alles gut zu laufen, bis Gomer – so der Name der Frau – aus der Ehe
ausbricht und wieder auf ihren früheren Wegen geht. In Hosea 2:7 ruft Gott:
„(Sie)
hat sich mit fremden Männern eingelassen. Sie ging mit ihnen ins Bett und
dachte: 'Es lohnt sich, bei meinen Liebhabern zu bleiben, denn sie geben mir,
was ich brauche: Brot und Wasser, Wolle und Flachs, Öl und Wein.'“
Rückfall ...
Abfall ...Verfall ... Es fehlen die Worte. Hoseas Ehe zerbricht. Seine Frau
verlässt ihn. Die Mutter seiner Kinder geht zurück auf den Strich, zurück zum
Markt, wo sie ihren Leib für Geld an ihre Liebhaber verkauft. Sie gibt ihren
Mann auf ... ihre Kinder ... ihre erfahrene Wiederherstellung ... ihr
geregeltes Leben ... ihre Reinheit ... ihre Beziehung zu Gott. WIE KANN SIE SO
ETWAS TUN? Wie kann sie sich und anderen so schaden? Wie kann sie dem, der sie
aus dem Sumpf und dem Laster der Prostitution herausgeholt – herausgeliebt –
hat, so brutal den Rücken kehren. Ohne Rücksicht auf Gefühle und Verluste?
Aber gerade
darum soll Hosea 2:7 unser besonderer Vers aus dem Buch Hosea sein. Wir sind
(auch) Gottes Volk: aus purer Gnade erwählt – aus Liebe gerettet – aus dem
schlimmsten Schlamm, der „schlammigen Grube“ herausgeholt – gewaschen –
gereinigt – mit einem neuen Start beschenkt, „von Neuem geboren“ – in ein
heilsames Familienumfeld gestellt ...
Die Liste der
Wohltaten Gottes ließe sich endlos fortsetzen.
Gottes Volk war
lange „wie auf Wolke 7“. Lange ging alles gut. Dann geschieht es! Gott erklärt:
„Sie haben sich mit fremden Partnern eingelassen. Sie gingen mit ihnen ins Bett
und dachten: „Es lohnt sich, bei meinen Liebhaber/innen zu bleiben, denn sie
geben mir, was ich brauche“ (nach Hosea 2:7)
Hosea 2:7 ist ein
Prüfstein, ein Weckruf an Seine Gemeinde heute. Viele haben sich satt getrunken
an Seiner Vergebung und Gnade, sind reingewaschen, haben neue Freunde und ein
neues Umfeld gefunden, in dem sie glücklich sein dürfen – und haben sich dran
gewöhnt.
Vergessen ist, wie
hoffnungslos die Vergangenheit war, wie schmutzig und schwer die Last der Sünde
war und wie unzufrieden einen die Ereignisse ließen, in denen man Glück und
Zerstreuung gesucht hat. Das tägliche Leben mit Jesus wurde nicht gepflegt, auf
Seinen Segen wurde verzichtet. Als Folge wuchs die innere Leere und die
verfälschten Erinnerungen an die Vergangenheit. Die Sünde, von der man sich
dankbar abgewandt hatte, erscheint plötzlich wieder anziehend und verlockend.
So war es
damals bei Israel, so ist es heute in der Gemeinde Jesu. Nicht bei allen, aber
bei vielen. Bei Dir?
Die Geschichte
hat jedoch ein „Happy end“. Zunächst sagt Gott (Hosea 5:15):
„Ich werde davongehen, an meinen Ort
zurückkehren,
bis sie ihre Schuld erkennen und mein
Angesicht suchen werden;
in ihrer Drangsal werden sie mich ernstlich
suchen.“
Und dann, am
Schluss des Buches verheißt Er (Hosea 14:6-8):
Ich will für Israel sein wie der Tau; es
soll blühen wie eine Lilie und Wurzel schlagen wie der Libanon. Seine Schösslinge
sollen sich ausbreiten; es soll so schön werden wie ein Ölbaum und so guten
Geruch geben wie der Libanon. Die unter seinem Schatten wohnen, sollen wiederum
Getreide hervorbringen und blühen wie der Weinstock und so berühmt werden wie
der Wein vom Libanon.
Unser
besonderer Vers mahnt zur Selbstprüfung und vielleicht zur Umkehr:
„(Sie)
hat sich mit fremden Männern eingelassen. Sie ging mit ihnen ins Bett und
dachte: 'Es lohnt sich, bei meinen Liebhabern zu bleiben, denn sie geben mir,
was ich brauche: Brot und Wasser, Wolle und Flachs, Öl und Wein.'“
Aber das Buch
endet mit einer herrlichen Verheißung für alle, die sich (erneut) Gott zuwenden
(Hosea 14:7+8):
„Seine Schösslinge sollen sich ausbreiten;
es soll so schön werden wie ein Ölbaum und so guten Geruch geben wie der
Libanon. Die unter seinem Schatten wohnen, sollen wiederum Getreide
hervorbringen und blühen wie der Weinstock und so berühmt werden wie der Wein
vom Libanon.“