„Rette die, die unschuldig zum Tode verurteilt wurden; sieh nicht untätig zu, wie sie sterben.“ (Sprüche 24:11/NLB)

Samstag, 12. Oktober 2019

Das Lied meiner Mutter

Ich weiß wirklich nicht, ob sie es nur samstags gesungen hat – was passend gewesen wäre – oder ob sie es auch während der Woche sang. Ich sehe sie noch in unserer 2-Zimmer-Wohnung am Waschbecken stehen und arbeiten. Neben ihr die offene Balkontüre. Die einzige Zeile aus dem Lied, die mir vom Wortlaut und der Melodie im Sinn geblieben ist, lautet:

 „Aber morgen ist Sonntag, da hat Schaffen ein End’.
Aber morgen ist Sonntag, da hat Schaffen ein End’.“

Die Woche über war es harte Arbeit gewesen, beengte Wohnverhältnisse, drei kleine Kinder. Nun, die machten auch am Sonntag Lärm und Arbeit. Aber die andere Arbeit ruhte zum großen Teil. Am Sonntag wurde weder gewaschen, noch gebügelt; es wurde weder geputzt, noch Papierkram erledigt. Sonntag war Ruhetag, der Tag der Gott gehörte. Da hatte das werktägliche Schaffen ein End’.

Es sind wertvolle, wichtige und prägende Kindheitserinnerungen, die ich in diesem Fall mit mir trage. Ich schätze sie, da sie mein Leben biblisch geprägt haben.

Meine Frau erzählt von ihrem Großvater ähnliches, ja, noch Bemerkenswerteres! Als Bauer war er auf seine jährliche Heuernte angewiesen. Damals wie heute gab es trockene und nasse Sommer. Aber egal, wie der Sommer verlief, egal wie verregnet er war und egal, was die anderen Bauern im Dorf taten, wenn in einem verregneten Sommer am Sonntag das Heu endlich zum Einfahren trocken genug war. „Opa war am Sonntag nie auf dem Feld, aber immer im Gottesdienst! Und er hat nie einen Schaden dadurch erlitten.“  Und sein Zeugnis redet bis heute!

Gibt es das heute noch? Ist diese Einstellung nicht überholt. Ein Freund mit gut laufendem Geschäft wurde zum wiederholten Mal eingeladen, einen Werbestand am Stadtfest aufzustellen. 2 Tage Kundenbegegnungen, Werbung und neue Kontakte. Was war seine Antwort auf die Einladung? "Nein. Der Sonntag gehört dem Herrn. Da muss die Arbeit ruhen!" Seine Konsequenz hat mit sehr beeindruckt und ermutigt.

Ein Prediger in China gebrauchte folgende Illustration, um zu verdeutlichen, wie Gott beraubt wird. Er erklärt: „Ein Mann ging über den Markt und hatte sieben Münzen bei sich. Er kam an einem Bettler vorbei, der seine Hand ausstreckte und um Almosen flehte. Großzügig gab der Mann dem Bedürftigen sechs seiner sieben Münzen und ging weiter. Aber anstatt sich für die Gabe dankbar zu zeigen, folgte der Bettler dem guten Mann und stahl die siebte Münze auch noch. Was für eine verwerfliche Tat!“ Dann fragt der Prediger seine Zuhörer: „Und du? Wirst Du Gott, der Dir sechs Tage geschenkt hat, den siebenten auch noch stehlen?“

Wer sich heute dafür einsetzt, dem Herrn einen Tag aus sieben zu geben, wird oft in die „Gesetzesecke“ eingeordnet. Nun, in dem Fall lasse ich mich (fast) gerne da einordnen. Heute fehlen uns die Vorbilder der Männer und Frauen, die dem Herrn geben, was dem Herrn gehört. Heute wird der eine Tag, an dem wir ausruhen können, uns versammeln und miteinander dem Herrn dienen können, für alles Mögliche benutzt, zu dem wir während der Woche nicht kommen. Das sind selten schlechte Aktivitäten, oft gute oder interessante Dinge! Sie stärken Familienbande, fördern unsere Gesundheit und helfen uns, abzuschalten. Aber sie bringen uns nicht die nötige Kraft Gottes, die wir für die nächste Woche brauchen. Vieles Gute wird gestärkt und gefördert, aber das Wichtigste verkümmert unmerklich.

Ist das gesetzliches Denken? Ich meine nicht. Ja, es rüttelt auf, es macht nachdenklich. Es bestätigt uns in unserem Verhalten oder es korrigiert uns. Es erinnert, was Jesus uns durch Hebräer 10:24-25 zuruft: 

Spornt euch gegenseitig zu Liebe und zu guten Taten an.
Und lasst uns unsere Zusammenkünfte nicht versäumen, 
wie einige es tun, sondern ermutigt und ermahnt einander, 
besonders jetzt, da der Tag seiner Wiederkehr näher rückt! 

Euch allen ein reich gesegnetes Wochenende! 

Herzlich Willkommen zu unserem morgigen Gottesdienst!

Calvary Chapel Freier Grund
Bitzegarten 5
57290 Neunkirchen
Beginn: 10:30 Uhr

Freitag, 11. Oktober 2019

ER teilt noch heute die Wasser! Er stillt noch heute den Sturm! (Zeugnis)

Anders kann ich das Gefühl nicht beschreiben, als wir empfanden, als wir uns in den Urlaub aufmachten. Einige südliche Bundesländer hatten Ferienbeginn. Das störte uns wenig. Wir wollten dahin, wo die weg wollten. Der Stau würde sich also in die andere Richtung entwickeln. Tat er auch!

Wie immer befahlen wir unsere Reise dem Herrn an und fuhren los. Es war eine ganz tolle Fahrt. Keine LKW, relativ wenig Verkehr, eine gute Predigt auf CD, nicht zu heiß – alles stimmte. Dann näherten wir uns Ulm. Der Wetterbericht hatte bereits heftige Unwetter in Bayern angekündigt. Bis jetzt hatten wir davon noch nichts gesehen, nicht mal irgendwelche Vorboten in Form von dunklen Wolken oder donnerartigem Grummeln am Himmel. 

Dann die SMS mit der Nachricht, dass unsere Nichte am Ulmer Bahnhof 3 Stunden festsaß – wegen Unwettern. An Ulm mussten wir vorbei. Noch immer keine dunklen Wolken. Um die Geschichte kurz zu machen: Wir kamen an unserm Ziel an, trocken, ohne Regen, ohne Sturm. Mich erinnerte unsere ruhige, trockene und bewahrte Fahrt unmittelbar an den Durchzug durchs Rote Meer. Vielleicht ein etwas drastischer Vergleich. Aber wenn es an vielen Ecken gewaltig stürmt, nur da nicht, wo man gerade fährt, darf man schon mal Vergleiche ziehen. Der Herr hatte unser Gebet am Anfang der Reise erhört, das tosende Unwetter geteilt und uns bequem durch den Sturm hindurchgeleitet. 

Ein anderer Sturm entstand später, wurde aber ebenfalls gestillt. Bei einem unserer Ausflüge fand ich ein tolles kleines Täschchen an meinem Rucksack. Mit Klettverschluss war es außen befestigt und gerade groß genug für unseren Autoschlüssel. Die Fahrt von der Ferienwohnung bis zum Ziel dauerte nicht länger als eine gute halbe Stunde. Wir parkten auf einem Parkplatz, von dem aus wir vor Jahren eine Familie mit zum nächsten Bahnhof mitgenommen hatten. Sie hatten den Autoschlüssel verloren und mussten nun den Ersatzschlüssel holen. Erinnerungen! 

Dann ging’s für uns bergauf. Nach einer Stunde waren wir an einem herrlichen Aussichtsort. Drei Bänke, ein Baumstumpf als Tisch und einen tollen Blick auf die 3 Königsschlösser von König Ludwig. Wir hatten Kaffee und Kuchen mitgebracht – und natürlich unsere Bücher. Es waren schöne 1½ Stunden auf dem Berg. Um 16:30 Uhr wollten wir uns auf den Rückweg machen, packten alles zusammen, zogen unsere Rucksäcke auf und wollten losziehen. Warum ich nach der kleinen Tasche am Rucksack griff, in der ich den Autoschlüssel deponiert hatte, weiß ich nicht. Dafür gibt es keinen Grund, außer …! Jedenfalls ging mein Griff ins Leere. Das kleine Täschchen mit Klettverschluss außen und Autoschlüssel innen war weg. Richtig weg! Ganz weg, „weg weg!“ „Annerose, warte mal! Ich kann den Autoschlüssel nicht finden!“ Rucksack ab – innen untersucht – nichts! Außen untersucht – nichts! Mittlere innere Panik! War es auf dem Hinweg verloren gegangen? Hatte es jemand gefunden? Wo könnte man fragen? Wir suchen den Boden um die 3 Bänke und den Baumstumpf ab – nichts! „Na, dann müssen wir unseren Freund anrufen, dass er uns holt und zur Fereinwohnung fährt. Da haben wir den Ersatzschlüssel. Unser Freund müsste uns zurück zum Parkplatz fahren …“ schießt es mir durch den Kopf. „Ruhig!“ sage ich mir. „Es gibt Schlimmeres. Es ist nichts passiert. Nur ein paar Unannehmlichkeiten.“ Ob ich in diesen Augenblicken gebetet habe, weiß ich nicht. 

Nachdem wir Rucksack und Sitzecke ergebnislos abgesucht haben und kurz davor sind, den Platz zu verlassen, fällt mein Blick auf ein schwarzes „Etwas“, ca 2-3 Meter von einer Bank entfernt. Das Täschchen mit Schlüssel. Es musste sich gelöst haben, als ich den Rucksack beim Verlassen aufzog, um zum Parkplatz zurück zu gehen. Halleluja! Ein weiterer Sturm, den der Herr gestillt hat! Zwei Erlebnisse aus dem Alltag, die zeigen, dass Gott noch heute die Wasser teilt und die Stürme stillt! 

… Aber warum hatte ich ohne Grund beim Losgehen das Täschchen mit dem Autoschlüssel kontrolliert? Dafür gibt es keinen Grund, außer … Gott! Und warum hat Er uns geholfen obwohl ich gar nicht gebetet hatte (bestenfalls ein Stoßgebet)? Weil Er hört, bevor wir rufen! Weil Er gut ist – immer! Und weil Er unser guter Hirte ist. – Das gilt übrigens auch dann, wenn die Geschichte umständlicher ausgegangen wäre.

Donnerstag, 10. Oktober 2019

Die Bibel hat mit meinem Alltag (nichts) zu tun

(Mal wieder zu spät. Sorry!)

Im Urlaub hab ich nicht nur einen ganzen Stoß Bücher mit, so viele, dass ich sie nie alle gelesen kriege. Auch christliche Zeitschriften der letzten Wochen, Monate und … Na ja. Ich kann sie halt nicht wegschmeißen und dann lese ich sie auf Zugfahrten, in Wartezimmern – und eben im Urlaub. Darunter sind auch immer Monatszeitschriften von Wycliff. Ich schätze die Arbeit von Wycliff ungemein. Gottes Wort zu übersetzen ist eine der höchsten und verantwortungsvollsten Aufgaben im Reich Gottes.

Wycliff hat das Ziel, bis zum Jahr 2025 in jeder Sprache ein Projekt zu beginnen, in der noch eine Bibelübersetzung benötigt wird. Gegenwärtig gibt es die ganze Bibel weltweit in 518 Sprachen. Das NT gibt es in 1275 Sprachen, Bibelteile in zusätzlichen 1005 Sprachen. Das ergibt 2798 Sprachen in denen es zumindest Bibelteile gibt. In weiteren 2000 Sprachen laufen bereits Projekte. Für 1967 wird definitiv noch eine Übersetzung benötigt. Zum ersten Mal in der Geschichte von Wycliff liegt die Zahl unter 2000. Preis dem Herrn!

Aber ist es wirklich so wichtig, dass jede Sprache ihre Bibelübersetzung erhält? Dieselbe Zeitschrift berichtet, wie ein durch Gewalt und Krankheit vom Aussterben bedrohtes Volk nur noch 7000 Personen zählte. Kultur und Sprache verloren an Bedeutung, die Selbstachtung war zerstört. 1958 begannen Wycliff Mitarbeiter eine Arbeit unter diesem Volk, das heute  mit 35.000 Menschen zu den 3 größten Indianervölkern ihres Landes zählt. Christen der ersten Generation besuchen heute die Gottesdienste mit ihren Kindern, Enkeln und Urenkeln.

Im Artikel kommt zum Ausdruck, dass Gottes Wort, der Glaube an Jesus Christus, Menschen verändert und ein ganzes Volk vor dem Aussterben bewahrt hat. Der Glaube an Jesus, der Einfluss von Gottes Wort im Alltag der Menschen hat ihre Sprache, ihre Kultur und ihr Volk am Leben gehalten. Ja, Gottes Wort hat was mit dem alltäglichen Leben zu tun.

Auf der nächsten Seite stehen Zitate von Menschen, denen die Aussagen der Bibel im Alltag geholfen haben. Ein Pastor aus Togo wird zitiert mit den Worten: „Als ich gelesen habe, wie Jesus der Ehebrecherin begegnet ist, habe ich gemerkt: Gott ist viel gnädiger als wir!“ Eine andere Person bezeugt: „Wenn die Bibel so viel mit meinem Alltag zu tun hat, dann will ich auch eine!“

Es gäbe Tausende von Beispielen, wie die Bibel den Alltag von Einzelnen und die Existenz von Vielen verändert hat. Und hier setzt in vielen westlichen Ländern mit einem lauten Knall die ganze Problematik ein. Für viele westliche Christen ist die Bibel das Buch, das uns am Sonntag belehrt, das eine Botschaft hat, die sich an unseren Geist – an unser geistliches Leben – richtet, das aber mit unserem Alltag wenig zu tun hat. Vielleicht denkt jetzt der eine oder andere Leser: „Doch, eigentlich schon. Die Bibel ist Gottes Wort und richtet sich jederzeit an mich.“  - So haben wir zu denken und zu reden gelernt – aber handeln wir danach? Sind wir wirklich davon überzeugt, dass Gottes Wort mit unserem Alltag zu tun hat? Mit der Erziehung unserer Kinder? Mit dem Verhalten unseren Eltern gegenüber? Mit unserer Ehe, unseren beruflichen Geschäften, unserem Verhalten im Straßenverkehr, unserer Freizeitgestaltung, unserem Ess- und Trinkverhalten, unserem täglichen Schlaf?

Es ist einfach, zu sagen: „Die Bibel ist Gottes Wort an den ganzen Menschen, hineingesprochen in unseren Alltag.“ Es ist eine andere Sache, im Alltag nach Gottes Wort zu fragen, es zu erforschen und dann auch zu tun.

Jeder neue Tag ist ein neuer Alltag für uns. Geben wir Gott und Seinem Wort jeden Tag einen Teil dieses Tages, damit Er betreffs dieses Tages zu uns reden kann?

Sei Dir dessen sicher: Wenn Du mit Gott und Seinem Wort in Deinen Alltag gehst, wird Dein Tag, Deine Ehe, Deine Familie, Deine Arbeit, Deine sozialen Beziehungen etc. anders aussehen als wenn du Gott und Sein Wort außen vor lässt.

Mittwoch, 9. Oktober 2019

Leid und Gnade

Bei unserem letzten Gemeindeleitungstreffen haben wir in Jakobus 1 die Verse 2-4 gelesen. Da heißt es:

Meine Brüder, achtet es für lauter Freude, wenn ihr in mancherlei Anfechtungen geratet, da ihr ja wisst, dass die Bewährung eures Glaubens standhaftes Ausharren bewirkt. Das standhafte Ausharren aber soll ein vollkommenes Werk haben, damit ihr vollkommen und vollständig seid und es euch an nichts mangelt.

Das ist schon ein harter Brocken. „Lauter Freude“ … „in mancherlei Anfechtungen“. Da fällt einem sofort Apostelgeschichte 5 ein. Petrus und Johannes beziehen Prügel, weil sie von Jesus geredet haben. Und es heißt (5:41): Sie nun gingen voll Freude vom Hohen Rat hinweg, weil sie gewürdigt worden waren, Schmach zu leiden um Seines Namens willen.

Worüber waren sie froh? Über ihre Schmerzen? Über die Würdigung und das Mitleid, das sie jetzt von den Geschwistern erfahren würden? Für die entzündeten Wunden, die sie in den nächsten Tagen erwarten konnten? NEIN! uu allem! Jakobus fordert uns auch nicht auf, uns darüber zu freuen. Freude in Anfechtungen ist möglich, weil wir uns nicht an den Anfechtungen freuen, sondern vorausschauend auf das Ergebnis: „standhaftes Ausharren“, ein „vollkommenes Werk“, „Vollkommenheit“, „Vollständigkeit“ und göttliche Versorgung.

Wenn es uns also schwer fällt, uns an Not, Leid und anderen Anfechtungen zu freuen, ist das völlig normal. Das alles muss uns auch nicht erfreuen. Vielmehr die Vorausschau, was es in unserem Leben bewirken wird – das ist Grund zur Freude. Denn auch im Leid ist der Herr uns gnädig und arbeitet an uns. Schau nach vorne oder nach oben, nicht (nur) auf Deine gegenwärtige Not.

Stanley Jones, Theologe, Redner, Autor und Missionar in Indien hat eine gute Erklärung für die Verbindung zwischen unserem Leid und Gottes Gnade. Er illustiriert:

Wenn ein Stück rohes Eisen, das noch ungebraucht in der Schmiede herumliegt, reden könnte, so würde es sagen: "Ich bin schwarz, ich bin kalt, ich bin hart!" Das alles ist vollkommen wahr. Aber nun lege dieses selbe Stück Eisen in das Feuer der Esse und warte nur ein wenig, bis das Feuer seine Macht an ihm bewiesen hat. Jetzt würde es verwundert sagen müssen: "Die Schwärze, die Kälte, die Härte ist weg! Ich bin völlig verändert. Nun bin ich rot statt schwarz, nun bin ich glühend statt kalt, nun bin ich biegsam statt hart, nun bin ich brauchbar geworden für meine Bestimmung!"

Würde sich das Eisen selber rühmen? Nein, es würde sich des Feuers rühmen, durch das es so vollkommen umgewandelt wurde.

So ist auch der Mensch von Natur schwarz, kalt und hart. Aber wenn der Herr ihn mit seinen göttlichen Einwirkungen berührt, wenn Jesu Blut ihn reinigt, wenn er von Gottes Liebe erfüllt wird, so verschwindet das, was er von Natur war. Jedoch die Ehre der Verwandlung kommt nicht dem Menschen, sondern dem Herrn zu.

Wenn man auf dieses Ziel blickt, werden Schmerzen nicht unbedingt weniger und Finanzen nicht unbedingt mehr. Aber es öffnet uns den Blick, dass Leid, Not und andere Anfechtungen ein Ziel verfolgen: uns standhaft und vollkommen zu machen. Der zuversichtliche Blick auf dieses Ziel kann dann doch die Freude fördern.

Dienstag, 8. Oktober 2019

Wolf bleibt Wolf

Eine jahrtausendealte Fabel erzählt von einem Hirten, der einen erst kürzlich geworfenen Wolf fand und die Gelegenheit nutzte, ihn mit sich nach Hause zu nehmen. Der junge Wolf wurde liebevoll von dem Hirten aufgezogen, gemeinsam mit den Hunden. Als der Wolf herangewachsen war, verfolgte er mit den Hirtenhunden andere Wölfe, wenn diese ein Schaf von der Herde stahlen. Da aber die Hunde oft zu langsam waren und zu wenig Ausdauer hatten, verfolgte jener Wolf die Räuber alleine. Wenn er sie erreicht hatte, nahm er teil an der Beute und kehrte daraufhin zurück zur Herde. Wenn aber kein fremder Wolf ein Schaf raubte, dann brachte er selbst heimlich eins um und verzehrte es gemeinschaftlich mit den Hunden. Nach langem Hin- und Herraten merkte der Hirte, was geschah. Er nahm den Wolf, hängte ihn an einen Baum und tötete ihn.

 Die Fabel stammt aus der Zeit vor Christi Geburt. Heute müsste sich der arme Hirte wahrscheinlich wegen verschiedener Vergehen gegen den Tierschutz vor Gericht verantworten. Als die Geschichte vor ca 2600 Jahren aufgeschrieben wurde, wollte der Autor die Wahrheit zum Ausdruck bringen, dass die böse Natur sich nicht wegtrainieren lässt.

Darin gibt ihm die Bibel recht. Trotzdem versuchen so viele Menschen, gegen ihre alte (Gott-lose) Natur anzukämpfen, sie zu schminken, das Böse in ihrem Leben mit bunten Farben zu übermalen, sie kämmen die wilde Mähne ihrer alten Natur, sie kleiden das Schlechte in neue Kleider und geben ihm manchmal noch einen neuen Namen. Tatsache ist: Der Wolf bleibt ein Wolf, auch wenn er unter Hirtenhunden lebt.

Jesus zeigt uns eine andere, eine funktionierende Lösung. In Gottes Wort heißt es in 2 Korinther 5:17:
„Ist jemand in Christus (= Glaubt jemand an Jesus),
dann ist er eine neue Kreatur.
Das Alte ist vergangen, Neues ist geworden.“ 
 
Glaube an Jesus schminkt uns nicht, verkleidet uns nicht und gibt nicht dem alten Wesen neue Bezeichnungen. Verbundensein mit Jesus lässt das Alte zurück und beginnt neu, etwa wie eine Raupe, die zum Schmetterling wird.
 
Das geht nicht immer ohne Mühe, Bereitschaft oder kleine Rückschritte. Tatsache aber ist, dass durch eine Verbindung mit Jesus die Macht, die unüberwindbare Gewalt der alten „Wolfsnatur“ gebrochen wird. Die Verbindung mit Jesus macht uns neu.
 
Versuch nicht, Dich selbst zu ändern. Lass Dich von Jesus erneuern. Versuch nicht, wie ein Hirtenhund zu reagieren, solange noch ein Wolfsherz in Dir schlägt.
 
„Herr, ich kann nicht anders sein, als ich bin. Ich bin bereit, Dich an mein Leben heran zu lassen. Ich möchte erneuert werden durch die Kraft Deines Heiligen Geistes. Mit Deiner Hilfe möchte ich siegreich durch diesen Tag gehen. Meine alte Natur ist mit Jesus am Kreuz gestorben. In meiner neuen Natur möchte ich Frucht zu Deiner Ehre bringen.

Montag, 7. Oktober 2019

Das Abschlusskonzert der Gruppe CREAM

Eigentlich wurden sie nur 2 Jahre alt – doch ihre Lieder haben sie überlebt. Eric Clapton, Jack Bruce und Ginger Baker gründeten 1968 die legendäre Gruppe „Cream“, die innerhalb kürzester Zeit und bereits vor ihrem ersten Konzert zu internationalem Ruhm kam. Die drei Musiker von Cream waren alle Meister an ihren Instrumenten und ihr Motto war schlicht und einfach: „Forget the message, forget the lyrics and just play!“ (Vergiss die Botschaft, vergiss die Texte und spiel einfach!) Mit dieser Philosophie waren ihre Konzerte gezeichnet von purer Spielfreude. In der Musikzeitschrift „Rolling Stone“ erreichten sie Rang 67 der 100 größten Musiker aller Zeiten. Nach der Auflösung von nur 2 Jahren Bandgeschichte schaffte es allein Clapton, seine Karriere zu erweitern und wird bis heute unter den Größten der populären Musikgeschichte gefunden. Er findet sich auf Platz 2 einer Liste der besten Gitaristen aller Zeiten.

Warum dieser Rückblick auf eine noch vielen bekannte Gruppe der 60ger Jahre des vergangenen Jahrhunderts? In einer BBC Dokumentation vom 5.1. 69 über ihr letztes Konzert fiel der Satz Ihre Platten wurden in den vergangenen 24 Monaten häufiger verkauft als die Bibel in 24 Jahren verkauft wurde.“

Darum! Darum der Rückblick auf eine Musikgruppe mit steilem Aufstieg, die es heute nicht mehr gibt. Drei goldene und eine Platin Veröffentlichung, zuletzt 2005 – danach blieb es still.

Himmel und Erde werden vergehen,
aber meine Worte werden nicht vergehen.
(Matthäus 24:35)

Heute wird die Bibel in einer Größenordnung gedruckt, die alle Rekorde sprengt. Noch immer ist sie das meistverbreitete und meistübersetzte Buch der Welt. 100.000.000 Exemplare werden jedes Jahr gedruckt. (Kaum denkbar, dass in 2 Jahren mehr CREAM Platten verkauft wurden, als Bibeln in 24 Jahren)  5.6 Milliarden Menschen auf der Erde haben mittlerweile Zugang zu einer Bibel in ihrer Sprache. In 3350 Sprachen liegt eine vollständige oder teilweise Übersetzung der Bibel vor. In über weiteren 2600 Sprachen arbeitet man an der Erforschung der Sprache, um die Bibel übersetzen zu können.

Der Apostel Petrus verkündet in 1. Petrus 1:24:

„Alles Fleisch ist wie Gras und alle Herrlichkeit des Menschen
wie die Blume des Grases.
Das Gras ist verdorrt und seine Blume abgefallen;
aber das Wort des Herrn bleibt in Ewigkeit.“

1966 gab der Beatle John Lennon ein Interview in dem er behauptete: „Das Christentum wird vergehen. Es wird verschwinden und schrumpfen. Darüber brauche ich nicht zu diskutieren; ich habe recht und ich werde recht behalten. Wir sind gerade populärer als Jesus; ich weiß nicht, was zuerst dahinscheiden wird – Rock ’n’ Roll oder das Christentum. Jesus war in Ordnung aber seine Jünger waren dumm und einfältig. Ihr Verdrehen verdirbt es mir.

Heute schauen wir zurück und stellen fest: Wer kennt heute noch CREAM? Die Bibel wird weiterhin in Höchstauflagen gedruckt und bleibt das meist gelesenste Buch der Welt. Die Beatles gibt’s nicht mehr. John Lennon ist tot. Das Gras und seine Herrlichkeit ist vergangen. Jesus lebt und Sein Wort bleibt in Ewigkeit.

Lassen wir uns nicht verunsichern durch Schlagzeilen, die Gott und Sein Wort klein machen. Am Ende wird Er den Sieg behalten!

Sonntag, 6. Oktober 2019

Herzliche Einladung zum Erntedank-Gottesdienst!

Heute wieder mit Sonntagszitat am Schluss
 
Predigttext
Richter 3:1-31
 
1 Das sind aber die Völker, die der HERR übrig bleiben ließ, um durch sie alle diejenigen Israeliten zu prüfen, welche alle die Kämpfe um Kanaan nicht erlebt hatten;
2 nur um den Geschlechtern der Söhne Israels davon Kenntnis zu geben und sie die Kriegführung zu lehren, weil sie zuvor nichts davon wussten:
3 die fünf Fürsten der Philister und alle Kanaaniter und Zidonier und Hewiter, die auf dem Libanon-Gebirge wohnten, vom Berg Baal-Hermon an bis nach Lebo-Hamat.
4 Und sie dienten dazu, dass Israel durch sie geprüft wurde, damit es sich zeigte, ob sie den Geboten des HERRN folgen würden, die er ihren Vätern durch Mose geboten hatte.
5 Als nun die Söhne Israels mitten unter den Kanaanitern, Hetitern, Amoritern, Pheresitern, Hewitern und Jebusitern wohnten,

6 da nahmen sie deren Töchter zu Frauen und gaben ihre Töchter deren Söhnen und dienten ihren Göttern.
7 Und die Kinder Israels taten, was böse war in den Augen des HERRN, und sie vergaßen den HERRN, ihren Gott, und dienten den Baalen und Ascheren1.
8 Da entbrannte der Zorn des HERRN über Israel; und er verkaufte sie unter die Hand Kuschan-Rischatajims, des Königs von Aram-Naharajim; und die Kinder Israels dienten dem Kuschan-Rischatajim acht Jahre lang.
9 Da schrien die Kinder Israels zum HERRN. Und der HERR erweckte den Kindern Israels einen Retter, der sie befreite: Otniel, den Sohn des Kenas, des jüngsten Bruders Kalebs.
10 Und der Geist des HERRN kam über ihn, und er richtete Israel und zog aus zum Kampf. Und der HERR gab Kuschan-Rischatajim, den König von Aram-Naharajim, in seine Hand, sodass seine Hand über Kuschan-Rischatajim mächtig wurde.
11 Da hatte das Land 40 Jahre lang Ruhe. Und Otniel, der Sohn des Kenas, starb.
1212 Und die Kinder Israels taten wieder, was böse war in den Augen des HERRN. Da stärkte der HERR Eglon, den König der Moabiter, gegen Israel, weil sie taten, was in den Augen des HERRN böse war.
13 Und er sammelte um sich die Ammoniter und die Amalekiter und zog hin und schlug Israel und nahm die Palmenstadt ein.
14 Und die Kinder Israels dienten Eglon, dem König von Moab, 18 Jahre lang.
15 Da schrien die Kinder Israels zum HERRN. Und der HERR erweckte ihnen einen Retter, Ehud, den Sohn Geras, einen Benjaminiter, der linkshändig war. Und die Kinder Israels sandten durch ihn den Tribut an Eglon, den König von Moab.
16 Da machte sich Ehud ein zweischneidiges Schwert, eine Spanne lang, und gürtete es unter seinem Gewand an seine rechte Hüfte.
17 Und er überbrachte Eglon, dem König von Moab, den Tribut. Eglon aber war ein sehr fetter Mann.
18 Als er nun die Überreichung des Tributs vollzogen hatte, ließ er die Leute gehen, die den Tribut getragen hatten;
19 er selbst aber kehrte um bei den Götzenbildern von Gilgal und sprach zu dem König: Ich habe dir, o König, etwas Geheimes zu sagen! Er aber sprach: Schweig! Und alle, die um ihn her standen, gingen von ihm hinaus.
20 Da kam Ehud zu ihm hinein. Er aber saß in seinem kühlen Obergemach, das für ihn allein bestimmt war. Und Ehud sprach: Ein Wort Gottes habe ich an dich! Da stand er von seinem Thron auf.
21 Ehud aber griff mit seiner linken Hand zu und nahm das Schwert von seiner rechten Hüfte und stieß es ihm in den Bauch,
22 und es fuhr auch der Griff der Klinge hinein, und das Fett schloss sich um die Klinge; denn er zog das Schwert nicht aus seinem Bauch, sodass es ihm hinten hinausging.
23 Danach ging Ehud hinaus in den Vorsaal und schloss die Türe des Obergemachs hinter sich zu und verriegelte sie.
24 Als er nun hinausgegangen war, kamen die Diener; als sie aber sahen, dass die Türe des Obergemachs verschlossen war, sprachen sie: Gewiss bedeckt er seine Füße2 in dem kühlen Gemach!
5 Und sie warteten so lange, bis sie sich dessen schämten; und siehe, niemand machte die Türe des Obergemachs auf; da nahmen sie den Schlüssel und schlossen auf; und siehe, da lag ihr Herr tot auf dem Boden!
26 Ehud aber war entkommen, während sie so zögerten, und ging an den Götzen vorüber und entkam nach Seira.
27 Und als er heimkam, blies er in ein Schopharhorn3 auf dem Bergland Ephraim, und die Söhne Israels zogen mit ihm vom Bergland herab, und er vor ihnen her.
28 Und er sprach zu ihnen: Folgt mir nach, denn der HERR hat die Moabiter, eure Feinde, in eure Hand gegeben! Und sie zogen hinab, ihm nach, und besetzten die Furten des Jordan gegen Moab hin und ließen niemand hinüber;
29 und sie schlugen die Moabiter zu jener Zeit, etwa 10 000 Mann, alles starke und tapfere Männer, sodass nicht einer entkam.
30 So wurden zu jener Zeit die Moabiter unter die Hand Israels gebracht; und das Land hatte Ruhe, 80 Jahre lang.
31 Nach ihm trat Schamgar auf, der Sohn Anats; der erschlug 600 Philister mit einem Rinderstachel; und auch er errettete Israel. 


CCFG - Gottesdienst 
Lobpreis - Kindersegnung
Gottes Wort - Gebet!
Mittagessen - Gemeinschaft
 Beginn: 10:30 Uhr 
 Herzlich Willkommen!
Sonntagszitat:

"Wenn wir Gottes Wort hören und Gottes Werke tun, 
dann wird unser ganzes Leben ein nie endendes Erntedankfest.
(Friedrich von Bodelschwingh)


"Dankbarkeit ist ein Lebensstil, der alles einschließt 
und bei dem Gott im Mittelpunkt steht.
(Brennan Manning)

Dankbarkeit steckt an. Es ist einfach unmöglich, 

gleichzeitig dankbar und voller Groll zu sein.
(Brennan Manning)