„Rette die, die unschuldig zum Tode verurteilt wurden; sieh nicht untätig zu, wie sie sterben.“ (Sprüche 24:11/NLB)

Samstag, 30. September 2023

Besiegte Riesen – und wie? (4)

In dieser Woche haben wir uns mit dem Thema befasst, wie Riesen in unserem Leben besiegt werden können – Riesen der Wut, des Hasses, des Redens über andere, Riesen der Sucht oder andere Riesen, die uns im Leben knechten wollen.

Manchmal, wenn Riesen aufstehen und uns herausfordern wollen, empfinden wir das als gewaltige Anfechtungen. Dabei haben wir aber auch erkannt, dass Riesen besiegt werden können. Gott hat uns eine himmlische Waffenrüstung gegeben, die wir anziehen – und uns mit Waffen versorgt, die wir einsetzen können.

Ziel der Anfechtung, die Gott in unserem Leben zulässt, ist Reinigung und Stärkung unseres geistlichen Lebens. Der Apostel schreibt in 1 Petrus 1:6+7:

„Dann werdet ihr euch freuen, die ihr jetzt eine kleine Zeit, wenn es sein soll, traurig seid in mancherlei Anfechtungen, damit euer Glaube als echt und viel kostbarer befunden werde als das vergängliche Gold, das durchs Feuer geläutert wird, zu Lob, Ehre und Herrlichkeit, wenn offenbart wird Jesus Christus.“

Petrus nennt in Vers 7 ein zweifaches Ziel der Anfechtung:

Zum einen soll die Echtheit des Glaubens kostbarer befunden werden als Gold. Bedenkt man, das Gold das wohl kostbarste Edelmetall war zu der Zeit, sagt uns Petrus: „Ein durch Anfechtung geläuterter Glaube ist kostbarer als alles andere auf der Welt, wertvoller als alles Vorstellbare." Echtes Gold (echter Glaube) hält Feuer aus. Gold verliert durch das Feuer weder an Wert noch an Gewicht. Es wird durch Hitze geläutert, reiner – und daher kostbarer. Das Aushalten in Anfechtungen und Leid, das „Sich-Klammern-an-Jesus“ macht unseren Glauben kostbarer als alles. Darum wollen wir weiter Festhalten an Jesus.

Zum anderen soll ein geprüfter Glaube bei der Offenbarung Jesu Lob, Ehre und Herrlichkeit zur Folge haben. Wenn Jesus offenbar wird, wird solch ein Glaube Lob, Ehre und Herrlichkeit zur Folge haben. Nicht meine – Seine!

Das ist beides verständlich. Wenn Riesen in unserem Leben erst mal besiegt sind, ist das ein gewaltiges Zeugnis, ein gewaltiger Beweis der Kostbarkeit unseres Glaubens. Außerdem bringt ein Leben im Sieg über die Riesen im Leben Ehre und Lob für Jesus. Hell und herrlich wird an jenem Tag unser Glaube erscheinen – zu Seinem Lob.

Gott hat das reinigende Feuer genau kontrolliert und hat uns zubereitet auf den Tag der Offenbarung Jesu – zu Seiner Ehre! Dann wird alles Irdische vergehen – wer aber für Gott gelebt hat, wird in Ewigkeit Seine Herrlichkeit widerspiegeln.

Ich stell es mir (als Laie, nicht als Theologe) so vor:

Jener Tag bricht an, an dem Jesus kommt und wir vor Ihm versammelt sind. Jesus holt Sein Buch hervorholt und ruft die die Namen auf, die darin gefunden werden.

Dein Name wird aufgerufen. Du stehst auf. Du stehst da, im leuchtenden Kleid der Gerechtigkeit Jesu, Jesus widerspiegelnd wie geläutertes Gold.

Der Himmel applaudiert - nicht Dir, sondern Jesus in Dir! Du gehst zu Ihm, stellst Dich auf Seine Seite und hast nur einen einzigen Gedanken: Es war es ALLES wert! Jede Träne, jedes Leid, jeden Kampf! Die Riesen sind Vergangenheit! Jesus hat gesiegt! Satan hat verloren!

Zur gleichen Zeit schaut Satan mit hochrotem Kopf aus der Entfernung zu. Wütend, zornig, beschämt, besiegt. Geblendet vom Lob, Preis und der Herrlichkeit Jesu, die durch Dich geoffenbart wird, weil Du bei Ihm geblieben bist, auch in der Zeit der Läuterung und Hitze und des Kampfes!

Liebe Brüder, wenn in schwierigen Situationen euer Glaube geprüft wird, dann freut euch darüber. Denn wenn ihr euch darin bewährt, wächst eure Geduld. Und durch die Geduld werdet ihr bis zum Ende durchhalten, denn dann wird euer Glaube zur vollen Reife gelangen und vollkommen sein und nichts wird euch fehlen. (Jakobus 1:2-4)

Freitag, 29. September 2023

Besiegte Riesen - aber wie? (3)

Eigentlich ist doch alles gesagt zum Thema, oder? Wir hatten 5 mögliche Siegessteine gefunden, die David zum Sieg über Goliath verhelfen sollten. Außerdem hatten wir die geistliche Waffenrüstung aus Epheser 6 erwähnt als göttliche Waffen gegen die verschiedenen Riesen in unserem Leben. – Aber vielleicht gibt es doch noch etwas, das erwähnenswert ist im Kampf gegen die hartnäckigen Giganten.

Der berühmte österreichische Komponist und Violinist, Fritz Kreisler, sagte einmal: "Eng ist der Weg, der zum Leben als Geiger führt. Stunde um Stunde, Tag für Tag und Woche für Woche habe ich seit Jahren mit meiner Geige gelebt. Es gab so viele Dinge, die ich gerne tun wollte aber aufgeben musste. Es gab so viele Orte, die ich gerne besucht hätte, deren Besuch ich aber aufgeben musste, wenn ich Meister der Geige werden wollte. Die Straße, auf der ich reiste, war nur eine schmale Spur und der Weg war hart."

Ähnliches habe ich von anderen großem Musikern gehört. Ihr Leben war die Musik, ihr Instrument oder ihre Kompositionen. Bei anderen Künstlern ist es oft nicht anders.

Paulus sagte etwas ganz Ähnliches. In 2 Timotheus 2:4-8 heißt es:

Wer Kriegsdienst tut, verstrickt sich nicht in Geschäfte des Lebensunterhalts, damit er dem gefällt, der ihn in Dienst gestellt hat. Und wenn sich auch jemand an Wettkämpfen beteiligt, so empfängt er doch nicht den Siegeskranz, wenn er nicht nach den Regeln kämpft. Der Ackersmann, der sich mit der Arbeit müht, hat den ersten Anspruch auf die Früchte. Bedenke die Dinge, die ich sage; und der Herr gebe dir in allem Verständnis! Halte im Gedächtnis Jesus Christus, aus dem Samen Davids, der aus den Toten auferstanden ist nach meinem Evangelium.

Paulus nennt drei Beispiele:

  • Wer als Kämpfer erfolgreich Riesen besiegen möchte, geht durch eine harte und entbehrliche Ausbildung und weiß, worauf er sich im Leben konzentrieren möchte.
  • Wer als Athlet siegen möchte, muss die Regeln kennen, trainieren und hart sein gegen sich selbst. Das aber bringt wertvollen Lohn.
  • Der Landwirt, der eine Ernte einfahren möchte, muss früh aufstehen und oft bis in den Abend hinein wirken.

Erfolg, Frucht, Überwinden – all das bedarf der Zielstrebigkeit. Bereit sein, nicht-so-Wichtiges für das Wichtigste zu opfern, das Gute aufzugeben für das Beste. Als Christ bedeutet das: zu Bedenken! Es bedeutet: Jesus Christus im Gedächtnis zu behalten.

Ich darf auf Jesus blicken, auf Sein Opfer, Seine Auferstehung, Sein Leben und Seine Kraft. Ich schließe mit den Worten des Violinisten Fritz Kreisler, dem ich die Worte eines Christen in den Mund lege:

"Eng ist der Weg eines Jüngers Jesu, der Weg des Überwindens. Stunde um Stunde, Tag für Tag und Woche für Woche habe ich seit Jahren mit und für Jesus gelebt. Es gab so viele Dinge, die ich gerne tun wollte aber aufgegeben habe. Es gab so viele Orte, die ich gerne besucht hätte, deren Besuch ich aber um Jesu willen gerne aufgegeben habe, da ich Frucht bringen, Überwinden und siegreich sein wollte. Die Straße, auf der ich reise, ist nur eine schmale Spur und der Weg ist hart – aber allein hier habe ich Leben im Überfluss."

Das englische Wort single-mindedness – ein passendes englisches Wort für das, was Fritz Kreisler zum Ausdruck bringen möchte: Zielstrebigkeit, Unbeirrbarkeit, denn Sinn auf eine Sache zu fokussieren. Ja, auch das gehört dazu, den Riesen den Garaus zu machen!

Donnerstag, 28. September 2023

Besiegte Riesen - und wie? (2)

Wenn ich morgens zu Fuß von zu Hause ins Gemeindebüro gehe, habe ich eine Gewohnheit - ich denke, mittlerweile seit einigen Jahren. Ich bete durch Epheser 6:10-18 und ziehe im Gebet ganz bewusst die ganze Waffenrüstung Gottes an. Gott fordert uns auf, das zu tun. Wir finden das auch gut, betonen es und sagen vehement "Ja!" dazu, wenn wir eine Predigt darüber hören oder lesen. Aber wie oft praktizieren wir es ganz praktisch?

Wichtig ist, die ganze Waffenrüstung Gottes anzuziehen und nichts auszulassen. Was alles dazu gehört, lesen wir in Epheser 6:10-18:

10 Im Übrigen, meine Brüder, seid stark in dem Herrn und in der Macht seiner Stärke.
11 Zieht die ganze Waffenrüstung Gottes an, damit ihr standhalten könnt gegenüber den listigen Kunstgriffen des Teufels;
12 denn unser Kampf richtet sich nicht gegen Fleisch und Blut, sondern gegen die Herrschaften, gegen die Gewalten, gegen die Weltbeherrscher der Finsternis dieser Weltzeit, gegen die geistlichen Mächte der Bosheit in den himmlischen Regionen.
13 Deshalb ergreift die ganze Waffenrüstung Gottes, damit ihr am bösen Tag widerstehen und, nachdem ihr alles wohl ausgerichtet habt, euch behaupten könnt.
14 So steht nun fest, eure Lenden umgürtet mit Wahrheit, und angetan mit dem Brustpanzer der Gerechtigkeit,
15 und die Füße gestiefelt mit der Bereitschaft zum Zeugnis für das Evangelium des Friedens.
16 Vor allem aber ergreift den Schild des Glaubens, mit dem ihr alle feurigen Pfeile des Bösen auslöschen könnt,
17 und nehmt auch den Helm des Heils und das Schwert des Geistes, welches das Wort Gottes ist,
18 indem ihr zu jeder Zeit betet mit allem Gebet und Flehen im Geist, und wacht zu diesem Zweck in aller Ausdauer und Fürbitte für alle Heiligen,

Für ein siegreiches Leben als Christ - um die Riesen in unserem Leben zu besiegen - ist es unverzichtbar, die ganze Waffenrüstung anzuziehen und damit durch den Tag zu gehen.

Eine kurze Geschichte ermutigt uns allerdings, dass – bei aller Notwendigkeit der Waffenrüstung – wir dennoch nicht auf uns alleine gestellt sind. Wir alle merken manchmal, wie schwer es ist, „zu stehen“ … und wie sehr uns die Dunkelheit um uns herum bedrücken kann, und wie schnell wir den Zuspruch des Wortes Gottes und unsere hohe Stellung in Jesu Gerechtigkeit vergessen. Und manchmal – nicht immer, aber manchmal – scheint es, als würde der Kampf verloren gehen.

Unter einem Indianerstamm Amerikas gab es früher den einzigartigen Brauch, junge, mutige Männer heranzuziehen. Vor ihrem 13. Geburtstag lernten Jungen des Stammes die Jagd, das Fährtenlesen und den Fischfang. In der Nacht zu ihrem 13. Geburtstag wurden sie einer letzten Prüfung unterzogen. Man brachte sie in einen dichten Wald, um die ganze Nacht alleine zu verbringen.

Bis dahin war der Junge nie außerhalb des Schutzes seiner Familie und des Stammes gewesen. Aber in jener Nacht verband man ihm die Augen und brachte ihn mehrere Kilometer  weit entfernt vom Dorf.

Wenn er dann die Augenbinde abnahm, war er mitten in einem dichten Wald und hatte Angst! Jedes Mal, wenn ein Zweig knackte, stellte er sich ein wildes Tier vor, das bereit war, sich auf ihn zu stürzen. Erst nach einer scheinbaren Ewigkeit brach die Morgendämmerung an und die ersten Sonnenstrahlen drangen ein in das Innere des Waldes. Der Junge sah sich um, erkannte Blumen, Bäume und die Umrisse des Weges. Dann sah er zu seinem größten Erstaunen die Gestalt eines Mannes, der nur wenige Meter entfernt stand – mit Pfeil und Bogen bewaffnet. Es war sein Vater. Er war die ganze Nacht dort gewesen.

Während Gott uns eine vollständige Waffenrüstung gegeben hat, die wir benötigen, um zu stehen, zu kämpfen und gegen die Riesen zu siegen, lässt Er uns keine Minute aus den Augen - unser liebender, himmlischer Vater!

Mittwoch, 27. September 2023

Besiegte Riesen – und wie? (1)

Vorgestern ging es um Riesen, die einmal gelebt haben. Keine 10 Meter Hünen, aber Menschen, die mit über 3 Metern definitiv Übergröße hatten. Übergröße haben oft auch andere Riesen in unserem Leben. Wir hatten unter anderem die Riesen der Bitterkeit, des ständigen Murrens, der verschiedenen Süchte oder der Unzufriedenheit genannt. Diese Riesen breiten sich in uns aus lassen uns fast verzweifeln. Aber Gott hat uns Sieg versprochen – durch Jesus (2 Korinther 2:14):

Aber Gott sei gedankt, der uns allezeit Sieg gibt in Christus und offenbart den Geruch seiner Erkenntnis durch uns an allen Orten!

Und wie werden diese Riesen besiegt? Nun, grundsätzlich hat Jesus sie am Kreuz besiegt und entmachtet. Wir heute müssen unseren Stand einnehmen und in diesem Sieg leben.

David suchte sich 5 Steine, die er im Kampf gegen Goliath in Seiner Tasche trug.

Vielleicht können die folgenden 5 Vorschläge Steine darstellen, die Du im Kampf gegen die Riesen in Deinem Leben einsetzen möchtest und die Dir zum Sieg verhelfen.

  1. Der Stein der Gottesfurcht

David bekämpfte den Riesen nicht, weil er sich ein ruhigeres Leben davon erhoffte. Er besiegte ihn, weil es ihn ordentlich erzürnte, dass der Riese Gott und Sein Volk lästerte. Es ging David nicht um sich selbst, sondern um Gott und Seine Ehre. Er sagt (1 Samuel 17:36): Sowohl den Löwen als auch den Bären hat dein Knecht erschlagen, und dieser Philister, dieser Unbeschnittene, soll wie einer von jenen sein; denn er hat die Schlachtreihen des lebendigen Gottes verhöhnt! Riesen in unserem Leben verunehren Jesus. DARUM müssen sie weg!

  1. Der Stein des Vertrauens

David legte die angebotene Rüstung ab. Er wollte auch kein Schwert und keine weitere Waffe als nur die, mit der er zu kämpfen gelernt hatte. Der Knabe David ging voll Gottvertrauen auf den erfahrenen, durchtrainierten Kämpfer Goliath zu. David erklärte (1. Samuel 17:37): Der Herr, der mich von dem Löwen und Bären errettet hat, Er wird mich auch von diesem Philister erretten! Gottvertrauen besiegte den Riesen.

  1. Der Stein der Vorbereitung

Zum einen lief David nicht mit bloßen Händen los. Er vertraute Gott! Gott hätte Feuer und Schwefel vom Himmel regnen lassen können. Er hätte Goliath besiegen können ohne jegliches menschliches Eingreifen. Aber David tat zweierlei in Vorbereitung für den Kampf:

David bereitete sich vor für den Kampf. Er suchte sich Mittel zum Kampf (Steine), um vorbereitet zu sein. Außerdem hielt er sich Gott und Seine Stärke vor Augen. Zu Goliath sagt er, bevor er den ersten Stein schleudert (1 Samuel 17:47): Diese ganze Gemeinde soll erkennen, dass der Herr nicht durch Schwert oder Spieß errettet; denn der Kampf ist die Sache des Herrn, und Er wird euch in unsere Hand geben!

  1. Der Stein der Ausdauer

Der Kampf war nicht beendet, als der erste Stein den Philister traf und er am Boden lag. Das war ein Etappensieg, aber der Kampf war erst vorbei als Goliath vollends besiegt war. In (1 Samuel 17:51) heißt es: Und David lief und trat zu dem Philister und nahm dessen Schwert, zog es aus seiner Scheide und tötete ihn.

Jetzt war der Sieg errungen. Der Riese war besiegt. Aber der schlummernde Riese des Stolzes in David hätte jederzeit wach werden können. Ihn besiegte David, indem er keine Ehre für sich in Anspruch nahm. Das ist uns diesmal der fünfte Stein.

  1. Der Stein der Demut

Schon bevor er überhaupt kämpfte, erklärte er – von sich selbst wegweisend (1 Samuel 17:45+46): David aber sprach zu dem Philister: Du kommst zu mir mit Schwert und mit Speer und mit Wurfspieß; ich aber komme zu dir im Namen des Herrn der Heerscharen, des Gottes der Schlachtreihen Israels, die du verhöhnt hast! 46 An diesem heutigen Tag wird dich der Herr in meine Hand ausliefern. Auffällig ist auch, dass scheinbar kurze Zeit später sein Name und seine Herkunft beim König vergessen sind.

Riesen können besiegt werden. Hast Du die 5 Steine im Besitz gegen die Riesen in Dir?

Denn alles, was von Gott geboren ist, überwindet die Welt; und unser Glaube ist der Sieg, der die Welt überwunden hat. (1 Johannes 5:4)