Der heutige Blogeintrag wird wohl etwas länger. Es ist die
Geschichte von 3 Bäumen, die ich letzten Sonntag in meiner Predigt erzählt
habe. Hier nimmt sie den Hauptteil der Andacht ein. Am Sonntag war sie nur die Einleitung
zum Thema. Die Predigt kann HIER von unserer Gemeindewebseite heruntergeladen
werden.
Die Bäume waren noch jung und wuchsen oben auf einem Hügel
und jeder der Bäume hatte einen ganz besonderen Wunsch, was aus ihm einmal
werden sollte.
Der erste Baum schaute nachts zum Himmel hinauf und sah all
die vielen Sterne, die wie Diamanten funkelten. „Ich wünschte, dass aus meinem Holz einmal eine wunderschöne Schatzkiste
wird, mit Gold verziert und mit vielen wertvollen Edelsteinen drin. Dann würde
ich die schönste Schatzkiste der Welt sein.“
Der zweite Baum sah den plätschernden Bach, der sich durch
den Wald zum Meer hinschlängelte. Er träumte: „Wenn ich einmal groß bin soll
aus meinem Holz ein gewaltiges Schiff gebaut werden. Ich möchte über die großen Meere fahren und im Dienst mächtiger Könige
stehen.“
Der 3. Baum schaute hinab ins Tal. Dort arbeiteten viele
Menschen in einer großen Stadt von früh bis spät. „Ich möchte für immer auf diesem Hügel stehen bleiben und ein großer
Baum werden“, träumte er. „Wenn die
Menschen dann zu mir hochschauen, werden sie den Himmel sehen, und sich an
Gott, den Schöpfer aller Dinge, erinnern. Deshalb möchte ich der größte Baum
der ganzen Welt werden!“
Viele Jahre vergingen. Auf Regen folgte Sonnenschein, und
aus drei kleinen Bäumen wurden 3 große Bäume. Eines Tages stiegen 3 Holzfäller
den Hügel hinauf. Jeder trug eine blitzende Axt in der Hand.
Der erste Holzfäller schaute sich den ersten Baum an und
meinte dann: „Einen so schönen Baum kann
ich gut gebrauchen!“ und mit wuchtigen Axthieben fällte er den ersten Baum.
„Jetzt machen sie bestimmt eine
wunderschöne Schatztruhe aus mir“, freute sich der Baum. „Dann werde ich einen wertvollen Schatz
aufbewahren.“
Der zweit. Holzfäller schaute sich den zweiten Baum an und meinte: „Einen so starken Baum kann ich gut
gebrauchen!“ und mit wuchtigen Axthieben fällte er den zweiten Baum. „Jetzt bauen sie bestimmt ein großes und
gewaltiges Schiff aus mir“, freute sich der zweite Baum. „Dann werden mächtige Könige mit mir
über die großen Meere fahren“
Dem dritten Baum wurde angst und bange, als der dritte Holzfäller ihn
ansah. Kerzengerade und hoch gewachsen ragte er zum Himmel empor. Doch der
Holzfäller überlegte nicht lange und murmelte bloß: „Ich kann jeden Baum gebrauchen.“ Und mit wuchtigen Axthieben fällte
er den dritten Baum.
Der erste Baum jubelte, als der Holzfäller ihn in eine
Schreinerwerkstatt brachte. Aber welche Enttäuschung! Der Schreiner nahm das
Holz des einst so schönen Baumes und machte daraus keine Schatzkiste, sondern eine
ganz normale Futterkrippe. Nicht vergoldet und ganz ohne Edelsteine drin.
Stattdessen war sie mit Sägemehl bedeckt, und wurde mit Heu gefüllt – für die
Tiere im Stall.
Der zweite Baum lächelte zufrieden, als der Holzfäller ihn zu
einem Schiffsbauer brachte. Aber welche Enttäuschung! Es wurde gar kein stolzes
Schiff aus ihm gebaut; nur ein einfaches Fischerboot – viel zu klein und zu
schwach, um mächtige Könige über die großen Meere der Welt zu fahren. Als es
fertig war, brachte man es an einen kleinen See, wo arme Fischer Tag für Tag
damit zum Fischfang ausfuhren.
Der dritte Baum war traurig, als der Holzfäller ihn zersägte und
die dicken Balken in ein Holzlager brachte. „Ich verstehe das nicht!“, jammerte der Baum, der einst so groß
gewesen war. „Ich wollte doch so gern auf
dem Hügel stehen und die Menschen an Gott erinnern!“
Viele Tage und Nächte vergingen. Die drei Bäume hatten ihre
Träume fast schon vergessen.
Doch eines Nachts legte eine junge Frau ihr neugeborenes
Kind in die Futterkrippe, die aus dem ersten Baum gezimmert worden war. „Ach, Maria, hätten wir doch nur eine richtige
Wiege für das Kind!“ seufzte ihr Mann. Aber die Frau nahm seine Hand, und
als das goldene Licht der Sterne auf das glatte, derbe Holz fiel, antwortete
sie: „Aber Josef, diese Krippe ist doch
wunderschön“. Mit einem Mal wusste der erste Baum, dass der wertvollste
Schatz der ganzen Welt in ihm lag: Jesus!
Auch der zweite Baum
erlebte eine Überraschung. Eines Abends stieg ein
müder Wanderer mit seinen Freunden in das
alte Fischerboot. Gleich legte Er sich hin
und schlief auch sofort ein: Während der Überfahrt kam plötzlich ein gewaltiger
Sturm auf. Das kleine Boot erzitterte. Es wusste, dass es nicht stark genug
war, um so viele Menschen sicher durch Sturm und Wellen zu tragen. Schließlich
erwachte der Mann. Er stand auf, hob seine Hand und befahl dem Wind, sich zu
legen. Da verstummte der Sturm so schnell, wie er gekommen war. Plötzlich
wusste der zweite Baum, dass er den mächtigen König des Himmels und der Erde an
Bord trug: Jesus!
An einem Freitagmorgen schreckte der dritte Baum hoch: Mit
einem kräftigen Ruck wurde ein Balken aus dem vergessenen Holzstapel
herausgezogen. Jemand trug ihn mitten durch eine laute, aufgeregte
Menschenmenge einen Hügel hinauf. Er zuckte zusammen, denn Soldaten nagelten
die Hände und Füße eines Mannes auf ihm fest.
Hässlich und grausam kam er sich vor. Doch als am
Sonntagmorgen die Sonne aufging, wusste der dritte Baum mit einem Mal, dass sein
alter Traum in Erfüllung gegangen war. Das Kreuz, das man aus seinem Holz
gefertigt hatte, zeigte den Menschen den Weg zu Gott.
So erfüllte sich der Wunsch der drei Bäume doch noch:
Der erste Baum war zu einer wertvollen Schatztruhe geworden,
die den wertvollsten aller Schätze in sich trug: Gottes Sohn! Der zweite Baum
hatte den mächtigsten aller Könige an Bord gehabt: Jesus, der sogar Wind und
Wellen gebieten konnte. Und auch der Wunsch des dritten Baumes war in Erfüllung
gegangen: Jedes Mal, wenn die Menschen das Kreuz anschauen, erinnern sie sich
daran, wie sehr Gott die Menschen liebt.
Drei Bäume und drei Träume – und bei allen kam es
irgendwie anders. Jeder Baum bekam, was er sich wünschte,
aber nicht auf die Weise, wie er es sich vorgestellt hatte.
Am Sonntag ging es darum, dass wir unserem Herrn, Jesus,
dienen. Jeder so, wie Gott uns einsetzt. Nicht so, wie wir es uns wünschen,
sondern wie ER es sich wünscht. Das mag uns ganz unscheinbar erscheinen, ist
aber gewaltig, wenn Jesus uns für Seine Sache einsetzt.
1 Korinther 12:18+27: Nun aber hat Gott die Glieder,
jedes einzelne von ihnen, so im Leib eingefügt, wie er gewollt hat. … Ihr aber
seid der Leib des Christus, und jeder ist ein Glied daran nach seinem Teil.