„Rette die, die unschuldig zum Tode verurteilt wurden; sieh nicht untätig zu, wie sie sterben.“ (Sprüche 24:11/NLB)

Samstag, 16. September 2017

Einäugige Schafe und hinkende Böckchen!

5. Buch Mose! Kapitel 16 schließt mit ernsten Warnungen vor dem Götzendienst. In Kapitel 17 geht es ab Vers 2 weiter mit Warnungen vor Abgötterei. Ein vielsagender, inhaltsreicher Text. Allerdings verwundert Kapitel 17:1! 

Du sollst dem Herrn, deinem Gott, kein Rind und kein Schaf opfern,
das einen Fehler oder sonst etwas Schlimmes an sich hat;
denn das wäre dem Herrn, deinem Gott, ein Gräuel. (5 Mose 17:1) 
 
Dieser Vers über Opfer, die wir Gott bringen sollen – oder vielmehr nicht bringen sollen – ist eingeschoben zwischen die Abgöttereiverse. Wie passt denn das?
 
Kann es sein, dass Abgötterei beginnt, wenn wir Gott bringen, was wir erübrigen können oder wenn wir mit uns selbst argumentieren, warum es reicht, Gott Minderwertiges zu bringen?
 
Können wir uns die jüdische Familie vorstellen, die am Fest verpflichtet ist, ein Opfer zu bringen. Ein Tier muss sterben. Mindestens eins. Die Herde ist groß – oder vielleicht auch nicht so groß. Die einjährigen Lämmer sind prächtig gewachsen, bereits fähig, sich fortzupflanzen, die Herde zu vergrößern und den Segen des Besitzers zu vermehren. Große Herden sind die Lebensversicherung der Familien. Eins der Böckchen ist leider blind auf einem Auge. Aber das ist schon alles. Nur blind und nur auf einem Auge. Kein Problem. Ein anderes Böckchen hinkt ein wenig. Wirklich nur ein wenig! Wahrscheinlich bei der Geburt passiert. Die andern sind gesund. Besonders ein Böckchen sticht hervor. Groß, gesund, volles Fell, lebensfroh – mit bestem Zucht- und Leitpotential. So was gibt man nicht so einfach her. Aber das Fest bricht an. Wie leicht für die Familie, „vernünftig“ zu argumentieren: Das gesunde Schaf behalten wir. Wir opfern das mit dem blinden Auge oder das Hinkende. Sie sterben ja eh, werden verbrannt. Haben keine weiteren Funktion, bringen keinen weiteren Profit. Gott wird verstehen. Die gesunden nutzen wir zur Zucht – und können von dem Ertrag umso mehr an Gott geben. – Falsch kalkuliert!
 
Gott kalkuliert anders. Er möchte in allem an erster Stelle stehen! Er möchte in allen Lebensbereichen ein sichtbares Zeugnis, dass Er ganz oben steht. Nicht: ganz oben mitmischt und um die Führung mitspielt – nein! Er möchte ganz oben stehen. An erster Stelle! Unangefochten! Ohne Konkurrenz. Und wie wir das zum Ausdruck bringen können und sollen, sagt Gott uns im zitierten Vers. Das Beste für den Herrn! Gott verdient mehr als das, was wir erübrigen können. Er verdient mehr als das, was wir nicht mehr brauchen, mehr als die Zeit, die wir „übrig haben“. Gott verdient das Beste.
 
Gott das Beste vorzuenthalten ist der erste Schritt zu Abgötterei und Götzendienst, denn dann geht das Beste offensichtlich an eine andere Adresse, die den Platz Gottes eingenommen hat.
 
Das Zweitbeste ist dem Herrn nach 5. Mose 17:1 ein Greuel. Das möchte Er nicht, lehnt es ab. Ihm das Beste zu geben ist, was Er verdient. Ihm das Beste zu geben ist, was Ihn ehrt und uns segnet! (w)

Freitag, 15. September 2017

Köstlich ...

... sind die Segnungen des Herrn vom Himmel!

Und über "Josef" sprach er: Gesegnet vom Herrn
ist sein Land mit dem Köstlichsten vom Himmel droben,
dem Tau, und mit der Flut, die drunten liegt,
(5. Mose 33:13)

... sind die Worte des Herrn!

Die Rechte des Herrn sind Wahrheit,
allesamt gerecht. Sie sind köstlicher als Gold
und viel feines Gold, sie sind süßer als Honig und Honigseim.
(Psalm 19:10+11)

... ist die Gnade Gottes!

Wie köstlich ist deine Gnade, o Gott,
dass Menschenkinder Zuflucht finden
unter dem Schatten deiner Flügel!
(Psalm 36:8)

... ist die Nähe Gottes!

Mir aber ist die Nähe Gottes köstlich;
ich habe Gott, den Herrn, zu meiner Zuflucht gemacht,
um alle deine Werke zu verkünden.
(Psalm 73:28)

… ist es, Gott zu danken!

Das ist ein köstlich Ding, dem Herrn danken
und lobsingen deinem Namen, du Höchster.
(Psalm 92:2)

... ist die Heimkehr der Kinder Gottes!

Kostbar ist in den Augen des Herrn
 der Tod seiner Frommen.
(Psalm 116:15)

... ist die Salbung Gottes!

Wie das köstliche Öl auf dem Haupt,
das herabfließt auf den Bart, auf den Bart Aarons,
der herabfließt auf den Halssaum seiner Kleider.
(Psalm 133:2)

… ist es, Gott zu loben!

Denn unsern Gott loben, das ist ein köstlich Ding!
(Psalm 147:1)

... ist die Liebe Gottes!

Er küsse mich mit Küssen seines Mundes,
denn deine Liebe ist köstlicher als Wein.
(Hohelied 1:2)

... ist die Geduld im Herrn!

Es ist ein köstlich Ding, geduldig sein
und auf die Hilfe des Herrn hoffen.
(Klagelieder 3:26)

... ist, was der Herr aus Menschenhand empfängt!

Da nahm Maria ein Pfund echten, köstlichen Nardensalböls,
salbte Jesus die Füße und trocknete seine Füße
mit ihren Haaren;
das Haus aber wurde erfüllt vom Geruch des Salböls.
(Johannes 12:3)

… ist die ewige Heimat!

... welche die Herrlichkeit Gottes hat.
Und ihr Lichtglanz gleicht dem köstlichsten Edelstein,
wie ein kristallheller Jaspis.
(Offenbarung 21:11)

Hallelujah!

Donnerstag, 14. September 2017

Kirchturmuhren

Kürzlich besuchte ich Freunde in einem Nachbarort, deren Haus nur ca 50 Meter von der Kirche entfernt war. Der Kirchturm war quasi ausgerichtet auf den Balkon meiner Freunde und als die Uhr 20:30 Uhr schlug, wäre ich fast an einem Herzinfarkt gestorben. Es war LAUT!

In unserem jährlichen Urlaubsort in Bayern wohnen wir in einer Wohnung, die uns stündlich 2x die Glocken hören lässt – einmal zur Halbzeit und dann jede volle Stunde die Uhrzeit. Ich liebe es. Es ist nostalgisch, melodisch ... und hilft sogar, Zeiten einzuhalten und die Uhrzeit zu kennen.

Kirchturmuhren sind in der Regel gut hörbar und geben den Menschen die Zeit an – und viele richten sich danach. Was aber, wenn die Uhr falsch geht?

Der berühmte Prediger Charles H. Spurgeon sagte einmal zu seinen Theologiestudenten: „Es ist mit den Menschen wie mit den Uhren. Eine falschgehende Taschenuhr täuscht vielleicht nur den Besitzer, aber wenn die Turmuhr falsch geht, so wird die ganze Stadt irre geführt.

Recht hat er! Wie wichtg ist es, dass nicht nur der einzelne Christ geistlich „richtig tickt“, sondern besonders diejenigen, die vielen Menschen Wegweisung geben. Andererseits macht Spurgeons Aussage nachdenklich. Denn sind nicht alle Christen Lichter in der Welt, Wegweiser zu Jesus, Turmuhren, die die Zeit anzeigen? Nicht nur zu Predigern und Pastoren sagt Jesus in Matthäus 5:13+14:

Ihr seid das Salz der Erde.
Wenn nun das Salz nicht mehr salzt, womit soll man salzen?
Es ist zu nichts mehr nütze, als dass man es wegschüttet
und lässt es von den Leuten zertreten.
Ihr seid das Licht der Welt.
Es kann die Stadt, die auf einem Berge liegt,
nicht verborgen sein.

Jeder Christ ist Salz und Licht in der Welt und für die Welt. Der Glaube an Jesus ist keine Privatsache. Darum – ohne Spurgeons Ermahnung an alle Verkündiger zu minimieren – müssen seine Worte maximiert werden: Du bist eine Turmuhr. Vielleicht nicht für eine ganze Stadt, aber für einen Stadtteil; vielleicht nicht für fünfzig Häuser, aber für fünf; vielleicht nicht für 100 Leute, aber für 10 Nachbarn, oder 10 Kollegen oder 10 andere Hausbewohner; vielleicht auch nur für einen bestimmten Menschen, den der Herr Dir heute in den Weg stellt.

Wie wichtig ist es, dass unser Leben sich zu 100% an Jesus orientiert, dass Er uns einstellt und wir „genauso ticken“, wie Er es möchte. Dann werden wir eine Orientierungshilfe sein für die Menschen. Sie werden nicht nur gelegentlich ordentlich erschreckt. Viel öfter werden sie erinnert, dass es vielleicht schon später ist, als sie gedacht haben.

Mittwoch, 13. September 2017

Blickverhalten

Heute wird alles erforscht. In einem Marketin Lexikon wird erwähnt, dass der Blick eines Menschen besonders von den Dingen angezogen wird, die sein Interesse erwecken. Das gilt für Menschen, Bilder, Zeitungen und anderes. Klingt logisch! Um Werbebotschaften optimal zu platzieren, arbeiten Forscher mit einer Blickaufzeichnung. Die Zeitungsstellen, die die meisten Blicke auf sich ziehen, haben die höchsten Anzeigenpreise. Farben, Symbole und Motive, auf die Menschen am meisten reagieren, werden am ehesten zum Transport der Werbebotschaften eingesetzt. Unser Blick geht also zuerst an den Ort unseres größten Interesses.

Ich wage die Aussage, dass sich das nicht nur auf unser physisches Blickverhalten, sondern auch auf die Augen unseres Herzens bezieht. Wie oft hört man den Satz: Dafür habe ich keine Zeit. Und mit dieser Aussage ist gleichzeitig eine Werteinschätzung abgegeben. Denn für das, was einem Menschen wichtig ist, hat der Mensch auch Zeit. Hierzu passt die Aussage des Schriftstellers Heinrich Spaeman, der schrieb: „Was wir im Auge haben, das prägt uns, dahinein werden wir verwandelt. Und wir kommen, wohin wir schauen.

Ja, was prägt mich? Was prägt Dich? Auf was schauen wir, wie lange, wie oft, und wieviel Prägung erhalten wir wovon?

Heute Abend in unserer Bibelstunde werden wir hauptsächlich in Matthäus 14 unterwegs sein. Wir werden besonders darauf achten, wie Menschen einander begegnen, womit Menschen einander „beschenken“ und wie Jesus Menschen begegnet und wie Er Menschen beschenkt.

Außerdem wird es Berichte geben über unser Erleben mit Jesus und was Er uns bedeutet.

Ein internationales Team von Wissenschaftler fand heraus, dass Menschen immer zuerst die Augen des Gegenübers suchen, sogar dann, wenn die Augen sich nicht im Gesicht befinden. Zuerst die Augen!

Wir werden erinnert an den Blinden, der zu Jesus kam. Er stand vor Jesus und bat Ihn um ein Heilungswunder. Jesus steht vor ihm und rührt seine blinden Augen. Das Wunder geschieht! Der Mann öffnet seine Augen und sieht ... in die Augen Jesu. Was für ein Blick muss das gewesen sein! Augen voller Liebe, voller Erbarmen, voller Freude – die Augen Jesu!

Heute Abend werden wir verschiedene Aspekte in Matthäus 14 erkennen. Aber am meisten werden wir dahin schauen, was am Wichtigsten ist: auf Jesus. Wie schrieb Spaeman -  „Was wir im Auge haben, das prägt uns, dahinein werden wir verwandelt. Und wir kommen, wohin wir schauen.

Lasst uns aufsehen zu Jesus,
dem Anfänger und Vollender des Glaubens!
(Hebräaer 12:2)

Dienstag, 12. September 2017

Nachruf: Edith Jung (10. Mai 1927 – 9.9.2017)

"Auch diese(r) war mit Jesus, dem Nazarener!" 
(Matthäus 26:71)

In den vergangenen Monaten wurde immer wieder der Tod berühmter Persönlichkeiten landesweit erwähnt. Dazu gehören Altbundespräsident Roman Herzog, Altkanzler Helmut Kohl, Erzbischof Joachim Kardinal Meisner, US Komiker Jerry Lewis, Schlagersängerin Andrea Jürgens, Linkin Park Sänger Chester Bennington und zahllose andere Prominente. Alle wussten, dass sie etwas „Besonderes“ im Leben waren.

Edith Jung, die am Samstag, dem 9.9.2017 im stolzen Alter von 90 Jahren an ihrem Wunschziel – in Gottes Herrlichkeit – ankam, war auch etwas Besonderes im Leben. Sie würde es, so formuliert, weit von sich weisen. Aber sie war tatsächlich was „Besonderes“, denn: „auch diese war mit Jesus, dem Nazarener!

Edith Jung wurde 12 Jahre vor Ausbruch des Zweiten Weltkrieges in Siegen-Bürbach geboren. Sie war das zweite Kind der Familie und wurde von Kindheit an mit der Botschaft von Jesus Christus vertraut gemacht. Allerdings merkte sie eines Tages, dass fromme Erziehung, Bibelwissen und Liedersingen zwar auf Jesus hinweisen können, aber zu keiner persönlichen Beziehung mit Jesus führen.

Diese persönliche Beziehung zu Jesus begann für sie, als sie mit 19 Jahren am Abend vor Silvester in der Küche stand und ihr klar wurde: „Du musst dich zu Jesus bekehren! Du musst Sünde bekennen und ablegen. Mit diesem Gedanken kam sie im Gebet zu Jesus, bekannte ihre Sünden und entschied sich, mit Jesus zu leben. Sofort im Anschluss bezeugte sie ihren heimkommenden Eltern diese Entscheidung und auch ihrem Bruder Günther.

Am 21. November 1952 heiratete sie ihren Mann, Herbert Jung (21.10.1919 – 26.7.2012) mit dem sie fast 60 Jahre glücklich verheiratet war. Noch in Siegen wurden dem Ehepaar drei Kinder geboren. 1972 zog die Familie nach Hilchenbach, wo Edith Jung bis zuletzt lebte.

Edith Jung war ein lebensfroher Mensch, trotz der Not, die sie zu verschiednen Zeiten im Leben erfahren musste. Mit 12 Jahren begannen die Schrecken Krieges. Die Jugend fiel den 6 Jahren des Zweiten Weltkriegs zum Opfer. Dann folgten die Nachkriegszeit und der Wiederaufbau eines zerstörten Landes. Im besten Alter bedrohte eine Stimmbandoperation ihre Fähigkeit, zu singen, im Alter litt sie kurzzeitig an Krebs. Beide Krankheiten wurden mit Gottes Hilfe besiegt und bis zuletzt, bis wirklich zu allerletzt, waren die Lieder ihrer Kindheit ihr Trost und Jesus ihr Halt. Wenn nichts mehr ihre Gesichtszüge verändern konnte, brachten die Aussagen der Lieder und die Gebete ihrer Kinder immer wieder ein Lächeln oder ein deutliches, zustimmendes „Ja“ auf ihre Lippen.

Auch diese war mit Jesus, dem Nazarener!“

Jesus Christus war mehr als evangelische Religion für sie. Mehr als der Name eines Gottes, der oben im Himmel ist, während wir auf der Erde sind. Jesus war für sie Gegenwart, Tröster in Leid, Ansprechpartner, Helfer in Not. Jesus war mehr für sie, als man durch Frömmigkeit oder Einbildung produzieren kann. Jesus war für sie so real, wie Er tatsächlich ist. Frage 1 des Heidelberger Katechismus, den sie als Kind im Konfirmandenunterricht durchgenommen hatte, war bis zuletzt ihre Gewissheit und persönliche Erfahrung:

"Was ist dein einziger Trost im Leben und im Sterben?"

Dass ich mit Leib und Seele, im Leben und im Sterben nicht mir,
sondern meinem getreuen Heiland, Jesus Christus, gehöre.

Er hat mit seinem teuren Blut 
für alle meine Sünden vollkommen bezahlt
und mich aus aller Gewalt des Teufels erlöst; 
und er bewahrt mich so,
dass ohne den Willen meines Vaters im Himmel
kein Haar von meinem Haupt kann fallen,
ja, dass mir alles zu meiner Seligkeit dienen muss.

Darum macht er mich auch durch seinen Heiligen Geist
des ewigen Lebens gewiss
und von Herzen willig und bereit, ihm forthin zu leben.

Jesus war ihr Leben! Für ihren Mann und ihre Kinder hat sie alles gegeben. Für Jesus hat sie gelebt. Sein Wort hat sie morgens gelesen, solange sie sehen konnte. Mit Ihm hat sie bis zum letzten Tag gesprochen. Ihm hat sie von ihrer Jugend an in ihrer Freizeit gedient und bis ins Alter den Gemeindebrief ihrer Kirche ausgeteilt, den Blau-Kreuz Kalender verkauft, Menschen in Not besucht und für sie gebetet.

Auch diese war mit Jesus, dem Nazarener!“

Die gut 5 Jahre ohne ihren Mann waren schwere Jahre, aber sie fand täglich Kraft in ihrem Vertrauen zu Jesus. Die letzten Wochen und Monate waren die härtesten in ihrem Leben, und sie wachte manchmal enttäuscht auf, dass sie immer noch auf der Erde ihre Augen aufschlagen musste und noch nicht im Himmel bei Jesus war. Der Himmel war mehr als irdische Hoffnung, er war ihr Gewissheit.

Auch diese war mit Jesus, dem Nazarener!“

Und zu Ihm ist sie jetzt gegangen, Ihn zu schauen, Ihn in Kraft und Freude zu besingen und Ihm zu danken für all das Gute, dass Er ihr und den ihren geschenkt hat.

Der Tod ist verschlungen in den Sieg.
Tod, wo ist dein Stachel? Hölle, wo ist dein Sieg?
(1 Korinther 15:55)

Montag, 11. September 2017

Weidewechsel

Eine interessante Beobachtung gab’s auf einem unsrer Urlaubsspaziergänge. Auf unserer Tour kamen wir an eine Wegsperre – für Kühe! Eine Schranke versperrte den Weg, aber am Ende der Schranke war ein kleines Törchen für Spaziergänger. Noch waren wir auf der einen Seite des Balkens, etwas unschlüssig, was wir machen sollten. Denn auf der andern Seite arbeiteten 3 Personen eifrig daran, Kühe von einer großen Weide unterhalb des Weges auf eine große Weide oberhalb des Weges zu rufen und zu treiben. Die meisten Kühe waren dem Rufen der „Cowboys“ gefolgt, aber einige trödelten noch, mal hierhin, mal dorthin – und wollten einfach nicht den Weg auf die neue Weide überqueren. Nachdem die Cowboys uns winkten, ohne Sorge weiterzugehen, gingen wir an den Tieren vorüber und ein Stück weiter. Noch immer waren nicht alle Tiere der Herde von der alten auf die neue Weide gegangen. Tatsächlich waren zwei Kühe noch ganz am anderen Ende der alten Weide, 100-200 Meter bergab. Annerose und ich hatten einen guten Überblick und konnten sehen, wie abgeweidet die alte – und wie saftig grün die neue Weide war. Aber irgendwie schien es Ewigkeiten zu dauern, bis die letzten Tiere ihren neuen Weideplatz gefunden hatten.

Uns wurde der Anblick zur Lektion. Eine abgefressene, zertrampelte Weide einerseits – eine saftig-grüne andererseits. Und doch ist das Wechseln so schwer.

Geht es uns Christen nicht oft genauso? Wir leben auf abgeweidetem Grund. Es macht Mühe, satt zu werden. Alles ist zertreten und überall liegt der Mist rum. Aber es fällt so schwer, das Vertraute aufzugeben, weil wir uns nicht vorstellen können, dass Gott etwas Besseres für uns im Sinn hat. Jesus aber verspricht in Johannes 10:10:

„Ich bin gekommen, damit sie das Leben haben 
und es im Überfluss haben.“

Wir mögen uns nicht vorstellen können, dass es mehr gibt als das abgeweidete Leben, das wir bisher geführt haben. Aber Jesus verspricht Leben im Überfluss. Er verspricht jedem, der Ihm als Hirten folgt, frische Wasser. Nichts Abgestandenes. Er verspricht fettes Weideland und friedliche Ruheplätze.Je dichter an Jesus - je überflißender das Leben.

Zu viele Jesusjünger überhören den Ruf ihres Besitzers, der sie von abgeweideten Wiesen zu saftigfrischen Auen führen möchte. Verlass das alte, leb nicht auf einem Minimum. Sei nicht träge, dem Ruf des Hirten zu folgen. Was Er an Neuem für Dich hat ist besser als das, was Du bisher gekannt hast.

Meine Schafe hören meine Stimme,
und ich kenne sie,
und sie folgen mir nach.“
(Johannes 10:27)

Sonntag, 10. September 2017

Herzliche Einladung zu unserem Taufgottesdienst!

Heute wieder mit Sonntagszitat am Schluss! 

Der Predigttext heute: Johannes 3:1-6 

1 Einer der führenden Juden, ein Pharisäer namens Nikodemus,  
2 kam eines Nachts zu Jesus. "Rabbi", sagte er, "wir alle wissen, dass du ein Lehrer bist, den Gott uns geschickt hat, denn deine Wunderzeichen beweisen, dass Gott mit dir ist."  
3 "Ich versichere dir", erwiderte Jesus, "wenn jemand nicht von neuem geboren wird, kann er das Reich Gottes nicht einmal sehen."  
4 "Wie kann ein Mensch denn geboren werden, wenn er schon alt ist?", wandte Nikodemus ein. "Er kann doch nicht in den Bauch seiner Mutter zurückkehren und ein zweites Mal geboren werden!"  
5 "Ja, ich versichere dir", erwiderte Jesus, "und bestätige es noch einmal: Wenn jemand nicht aus Wasser und Geist geboren wird, kann er nicht in das Reich Gottes kommen.  
6 Menschliches Leben wird von Menschen geboren, doch geistliches Leben von Gottes Geist.
 
Anbetung 
Lebensberichte 
Predigt 
Taufe
Gemeinschaft vor und nach dem Gottesdienst 
Auf Wunsch Gebet 
Einladung zum Mittagessen 


Beginn: 10:30 Uhr
Wir freuen uns auf Dich!
 
 Calvary Chapel Freier Grund
 Bitzegarten 5 (hinter dem VB Gebäude)
57290 Neunkirchen-Zentrum  
Sonntagszitat:

Gläubige müssen die Prüfungen annehmen, 
die Gott in ihr Leben legt, weil sie wissen, 
dass diese Prüfungen ihren Charakter zum Vorschein bringen, 
sie demütig machen, sie näher zu Gott ziehen 
und ihm ermöglichen, seine Gnade 
und Kraft in ihrem Leben zu zeigen.
(John F. MacArthur)