„Ich predige, als ob Christus gestern gekreuzigt worden wäre, heute auferstanden wäre und morgen wieder auf die Erde kommen würde.“ (Martin Luther)

Samstag, 11. November 2023

2 Events am 11.11.

Heute, Samstg, den 11.11. beginnt um 11 Uhr 11 wieder die 5 Jahreszeit! Einige Monate mit steigender Karneval-Intensität. Dann ist es wieder ruhig für den Rest des Jahres.

Heute, Samstg, den 11.11. veranstaltet der AVC einen Tag des Gebets für verfolgte Christen. (Quelle HIER). Gebet für unsere verfolgten Geschwister geschieht nicht nur während einer Jahreszeit. Es geschieht ein ganzes Jahr - und ein weiteres - und ein weiteres - und immer so weiter! Das gefährliche ist: Man kann sich dran gewöhnen, denn die Verfolgung der Christen zeigt keine Unterbrechung.

  • 365 Tage im Jahr werden Christen weltweit verfolgt.
  • Das Ganze seit Beginn, seit der Entstehung des Christentums vor über 2000 Jahren.
  • Der Glaube an Jesus hat unmenschliche Verfolger überlebt, wie Diokletian, Nero, Mao, die nordkoreanische Kim Dynastie und viele andere.
  • Der Glaube an Jesus hat den Mord an Millionen und Abermillionen Nachfolgern Jesus über die 2 Jahrtausende überlebt. Berechnungen ergeben eine Zahl von rund 70 Millionen.
  • Und doch sind seit dem 20. Jahrhundert mit ca 45 Millionen mehr Christen den Märtyrertod gestorben als in den 1900 Jahren zusammen.
  • Jährlich kommen über 100,000 christliche Märtyrer hinzu, täglich über 280, stündlich um die 12, alle 4-5 Minuten stirbt ein Christ um seines Glaubens willen.
  • Damit ist die größte Diskriminierung einer bestimmten Gruppe weltweit die Verfolgung der Christen.
Die schlimmste Verfolgung findet nicht etwa in einem islamischen oder andersreligiösen Land statt, sondern in Nordkorea in dem Verfolgungszustände herrschen, die kaum beschrieben werden können. Es folgen 9 Länder islamischer Prägung.

Dennoch hält die Gemeinde Jesu dort aus. "Eure Gebete helfen uns."  - so hört man es immer wieder aus ihrem Mund. Und das ist tatsächlich das Geringste, das wir tun können: Beten. In Hebräer 13:3 wird uns gesagt:
Gedenkt an die Gefangenen, als wärt ihr Mitgefangene, 
und derer, die mißhandelt werden, als solche, 
die selbst auch noch im Leib leben. 

Für unsere Geschwister im Gebet einstehen - für unseren eigenen Zustand der Glaubensfreiheit danken - das ist das Wenigste, das jeder Christ tun kann. 
 
Heute, am 11. November verbinden sich Christen in der AVC Zentrale im Gebet für unsere verfolgten Glaubensgeschwister. Mach mit, auch von zu Hause aus. Fang nicht erst morgen damit an. Beginne heute! Livestream aus Nidda HIER

Morgen ist wiederum ein Gebetstag für verfolgte Christen - sogar ein internationaler, an dem viele Gemeinden in aller Welt teilnehmen. Auch in unserer Gemeinde - der CCFG! Komm vorbei. Durch interessante Videoclips höre Anliegen aber auch ermutigende Zeugnisse unserer Geschwister. Hab Teil am Gebet und feiere die Gemeinschaft mit Jesus und miteinander.

Calvary Chappel Freier Grund
Bitzegarten 5
57280 Neunkirchen
Beginn: 10:30 Uhr

Herzlich Willkommen!

Freitag, 10. November 2023

Sehnsucht - zu stark oder zu schwach?

Menschen werden getrieben von der Sehnsucht nach Leben. Wir suchen Erfüllung, Vielfalt, Abenteuer, Aufregung, das Maximum – und bleiben ständig auf der Suche – der Suche nach mehr. Obwohl ein Extrem das andere jagt, scheint das Ultimative nie erreichbar zu sein. Die Sehnsucht, es zu finden, bleibt.

In seinem Buch Das Gewicht der Herrlichkeit  schreibt C.S. Lewis:
„Der Herr empfindet unsere Sehnsüchte nicht als zu stark, sondern als zu schwach. Wir halbherzigen Geschöpfe spielen mit Alkohol und Sex und Ehrgeiz herum, wo uns doch unendliche Freude angeboten wird. Dabei verhalten wir uns wie ein unwissendes Kind in einem Slum, das Matschkuchen backt, weil es sich nicht vorstellen kann, was es bedeutet, Ferien am Meer angeboten zu bekommen. Wir sind viel zu leicht zufrieden zu stellen.“

DAS ist ein interessanter Gedanke! Ja, wir jagen dem Glück, der Erfüllung, dem sinnvollen Leben hinterher. Aber wir sind zufrieden mit wenig, das nur vorübergehend zufrieden stellt.
Der Herr bietet uns Sahnetorte an und wir erfreuen uns an Matschkuchen. Der Herr verspricht uns himmlische Belohnung im Übermaß, und wir geben uns mit irdischen Resten ab.

Lewis dreht den Spieß um, indem er sagt: Das Problem der Welt ist nicht, dass wir zu sehr dem Glück hinterherlaufen, sondern dass wir es zu wenig tun. Unsere Sehnsüchte nach Glück und Freude sind nicht intensiv genug. Darum geben wir uns mit Sex, Schnaps, Spiel und Schlaf zufrieden, viel zu leicht und viel zu schnell. Anstatt leidenschaftlich nach Gold zu suchen, geben wir uns mit Blech zufrieden - Lust-Matschkuchen statt unendliche Freude.

Worin suchst Du Erfüllung, Freude und Lebenssinn? In Sex, Alkohol und Spaß? Vielleicht ist das nicht Deine Ebene. Vielleicht sind es bei Dir Arbeit, Erfolg und Besitz. Oder es ist Ruhm, Macht und Ehre. Was immer es ist – wenn Du Erfüllung außerhalb von Jesus suchst, ist Deine Sehnsucht zu schwach, um das zu finden, was Du suchst. All dieses „Füllmaterial“ für unser Leben taugt zu nichts. Es ist billiger Ersatz der uns nicht das gibt, was unsere Seele sucht.

Erfülltes Leben findet sich nur bei und in Jesus. Jeder, der Jesus von Herzen nachfolgt, wird das bestätigen. Petrus drückte es so aus, als Jesus ihn fragte: Wollt ihr mich auch verlassen?

Herr, wohin sollen wir gehen? Du hast Worte des ewigen Lebens! (Johannes 6:68)

Und Jesus sagte ihm kurze Zeit später in Johannes 10:10:

Ich bin gekommen, damit sie das Leben 
und volle Genüge haben sollen.

Finde Jesus – finde das ultimative Leben!
Ignoriere Jesus – und erfreu Dich an Deinen Matschkuchen!

Donnerstag, 9. November 2023

Gottes Bodenpersonal (2)

Ja, aber …“ Es ist schon interessant, wie oft wir manchmal die gleiche Botschaft hören müssen, bevor wir unser „Ja, aber …“ aufgeben.

Gestern ging es um Gottes seltsames Bodenpersonal. Versager, sozusagen. Auch die schillernden Namen der Bibel, wie etwa Noah, David oder Abraham – sie waren alle Menschen mit Dreck am Stecken. Versager! Aus menschlicher Perspektive betrachtet untauglich für eine Freundschaft oder auch nur als Diener eines heiligen, gütigen Gottes. Trotzdem setzte Gott sie in Seiner Arbeit ein. Nicht, weil Er niemand anders fand, nicht, weil Er es aus irgendwelchen Gründen gemusst hätte. Er setzte sie ein, weil Er es so wollte.

Und doch sind wir manchmal langsam, zu verstehen. Wir alle sollten verstehen, dass Gott unqualifizierte Menschen gebraucht, um für Ihn zu leben und Ihm Ehre ich bringen. Andere als Unqualifizierte gibt es nämlich nicht. Was diese Unqualifizierten mitbringen müssen ist einzig und allein die Bereitschaft, sich von Gott gebrauchen zu lassen. Das haben wir gestern gesehen. (Hast Du die Andacht gestern verpasst? Lies sie am Besten noch nach!)

Aber da wir alle langsam sind zu hören und langsam zu verstehen (ich auch!), hier noch ein paar Nachträge, die bestätigen: Gottes Bodenpersonal besteht aus fehlerhaften Menschen, die im Gehorsam die Nähe Jesu suchen.

  • Jakob – in vielen Episoden seines Lebens wird er als Mann der List und als Mann mit Angst beschrieben. Aber Gott bezeichnet sich als sein Gott: der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs.
  • Jeremia – ein gewaltiger Prophet vor dem Herrn! Zitiert im Neuen Testament. Manche seiner Prophetien erfüllten sich zu seinen Lebzeiten und bestätigten ihn als Prophet des lebendigen Gottes. Aber der Inhalt seiner Prophetien ließen ihn oft als „Weichling“ erscheinen. Er trägt den Spitznamen: „der weinende Prophet“.
  • Petrus – Er gehörte zum engeren Kreis „der Drei“. Er sticht aus der Zahl aller Jünger hervor. Fischzüge, Hütten bauen, Jesus verteidigen – bei allem spielt Petrus eine Hauptrolle. Aber wird von irgendeinem anderen Jünger mehr Versagen berichtet als von Petrus, diesem Heißsporn. Trotzdem: Auf ihn, auf sein Zeugnis, will Jesus Seine Gemeinde bauen.
  • Thomas – einer der 12 engen Jünger Jesu. Er war treu! Blieb 12 Jahre durch dick und dünn bei Jesus, diente Ihm, folgte Ihm, lernte von Ihm. Aber er ging in die Kirchengeschichte ein als „der Zweifler“. Keine erhebende Reputation für einen Gläubgen. Aber er erkannte und anbetete Jesus als seinen Herrn und Gott und verbreitete das Evangelium bis nach Indien.
  • Johannes – der „Apostel der Liebe“. Kein anderer Schreiber des Neuen Testaments schreibt mehr über die Liebe Gottes als er. Er wurde vermutlich älter als alle anderen Apostel, die nach der Überlieferung alle den Märtyrertod starben. Das Problem des Johannes war wohl eher sein Alter. Man sagt, man musste ihn zum Schluss zu den Versammlungen tragen. Wie brauchbar er sich wohl fühlte, als er auf Patmos verbannt war – oder im hohen Alter? Aber er ist und bleibt der Jünger, „den Jesus liebhatte“.
  • Paulus – wie oft hat er wohl darüber nachgedacht, wieviel mehr er für Jesus tun könnte, wenn er nur gesund wäre. Er empfand seine Krankheit als Bremse für seinen Dienst … bis Jesus ihm versicherte, dass er mit seiner Krankheit brauchbarer war als wäre er gesund.

Niemand sollte auf sich selbst sehen und verzweifeln. Niemand sollte an seinem Wert zweifeln. Niemand sollte an Gottes Liebe zweifeln oder an Seinem Plan, jeden von uns zu gebrauchen. Gott kann jeden von uns gebrauchen – besonders aber solche, die ihre Schwachheiten erkennen und sich Ihm trotzdem zur Verfügung stellen. Bist Du dabei?

Seinetwegen habe ich dreimal den Herrn gebeten, dass er von mir ablassen soll. Und er hat zu mir gesagt: Lass dir an meiner Gnade genügen, denn meine Kraft wird in der Schwachheit vollkommen! Darum will ich mich am liebsten vielmehr meiner Schwachheiten rühmen, damit die Kraft des Christus bei mir wohne. Darum habe ich Wohlgefallen an Schwachheiten, an Misshandlungen, an Nöten, an Verfolgungen, an Ängsten um des Christus willen; denn wenn ich schwach bin, dann bin ich stark. (2 Korinther 12:8-10)

Mittwoch, 8. November 2023

Gottes Bodenpersonal!

Es ist erstaunlich, ermutigend, vielleicht auch erschreckend, welche Menschen sich Gott aussucht, um durch sie Sein Reich zu bauen. Es mag verwirren, welche "Versager" (unsere Wortwahl, nicht Gottes). Er sich aussucht, um sie zu gebrauchen, ihre Gebete zu erhören und sie in Seine Ernte zu senden. 

  • David – bis heute größter König Israels, Freund Gottes, inniger Anbeter des Allmächtigen – aber er hatte definitiv Probleme mit seinem sexuellen Leben und nicht nur damit.
  • Hiskia – Erweckungskönig Israels, aber mit Stolzproblemen, die schließlich das Gericht Gottes brachten.
  • Jona – ein ganz besonderer Typ. Er ist ja bekannt für seinen gravierenden und schicksalhaften Ungehorsam. Aber in Seiner – mit Worten – unbeschreiblichen Gnade gibt Gott ihm eine neue Chance, die Jona gerne annimmt. Aber sein Mitgefühl für die verlorenen Seelen Anderer ist gleich null. Durch seinen Dienst errettet Gott Hunderttausende in einer gewaltigen Erweckung.
  • Noah – eigentlich ein Vorzeigemensch … wäre da nicht seine Trunkenheit mit all den schlimmen Folgen – auch für seinen Sohn und dessen Nachkommen, den Kanaanitern.
  • Simson – Gott gebrauchte ihn gewaltig zur Befreiung Israel. Aber dieser „Geweihte Gottes“ lebte in massiver sexueller Zügellosigkeit und stolzer Selbstüberschätzung.
  • Gideon – zunächst das Gegenteil von Simson. Gideon kam aus einer götzendienerischen Familie und hatte massive Minderwertigkeitskomplexe, als Gott ihn berief. Später schlugen seine Komplexe in Stolz und Selbstverherrlichung um. Das hinderte Gott nicht, ihn zu einem weiteren Glaubenshelden unter vielen zu machen.
  • Hanna – sie konnte die emotionale Last ihrer Kinderlosigkeit nicht wirklich überwinden. Immer wieder gab sie diese Not an Gott ab, aber mitunter in einer Intensität, dass sie wie eine Betrunkene erschien. Störte das Gott? Offensichtlich nicht, denn Hannah wurde Mutter des großen Propheten und ersten Richters Israel: Samuel.
  • Aaron – Israels erster Priester und Hoherpriester. Was für eine übermenschliche, heilige, göttliche Aufgabe. Aaron war gezeichnet von Menschenfurcht, die seine Gottesfurcht überstieg. Dennoch nahm Gott Berufung und Segen nicht von ihm.
  • Miriam – Moses Schwester, Gott gebrauchte sie früh im Leben ihres Babybruders und machte sie Jahrzehnte später zur Lobpreisleiterin. Aber sie kämpfte mit Neid und einem rebellischen Herzen.
  • Abraham – der Freund Gottes. Was für ein herrlicher, hoher und scheinbar unerreichbarer Titel. Abraham, der Mann des Glaubens, der Vater einer Nation, der Vater aller Gläubigen. Wer kann Abraham das Wasser reichen? Aber seine vielen (!) Fehltritte sind unverschönt niedergeschrieben. Gott kündigte ihm nie die Freundschaft.

Lieber Bruder, liebe Schwester im Glauben. Jetzt setz mal Deinen Namen ein. Welche Zeilen würdest Du hinter Deinen Namen schreiben? Natürlich ist da Versagen, sind da Ängste, Zweifel, Sünden, vielleicht sogar solche, die nur Gott und Dir bekannt sind.

Gottes Zusage bleibt: Er ändert sich nicht. In Römer 11:29 heißt es:

Denn Gottes Gnadengaben und Berufung können ihn nicht reuen.

Gott hat Dich erwählt. Du bist von Jesus gewollt und geliebt. Und das wird sich nie ändern. Gott wusste, auf was Er sich mit jedem von uns einlässt. Und Er hat es getan. Fasse Mut und streck Dich immer wieder neu nach Ihm und Seiner Nähe aus. Er verspricht (Klagelieder 5:23):

Der Herr ist gütig gegen die, welche auf ihn hoffen, gegen die Seele, die nach ihm sucht.

Dienstag, 7. November 2023

Ein besonderer Vers aus dem Evangelium des Matthäus

… und damit sind wir mit unserer Dienstagsserie im Neuen Testament angekommen: Ein besonderer Vers aus … dem Evangelium des Matthäus.

Das Matthäusevangelium ist mit 28 Kapiteln das Längste der 4 Evangelien. Aus den 1071 Versen einen besonderen Vers herauszupicken, ist nicht einfach. Im Matthäusevangelium finden wir 3 Kapitel mit der Bergpredigt – alles wichtige Verse. Wir finden ermutigende, warnende und  herausfordernde Verse – alle besonders.

Der heutige „besondere Vers“ aus dem Matthäusevangelium kommt aus den brandaktuellen Endzeitreden Jesu. Zu allen Zeiten haben Christen geglaubt, dass sie in den letzten Tagen leben. Aber zu keiner Zeit standen die Zeichen so auf Sturm wie heute. Immerhin gab es bis zur Neugründung des Staates Israel immer noch eine Bedingung, die erfüllt werden musste: Die Auferstehung des Volkes Israel als Nation. Das ist nun erfüllt und alle anderen Zeichen, die Jesus aufgezählt hat, sind jetzt aktueller denn je. Auch die bis vor kurzem unvorstellbaren Gerichte der Offenbarung sind heute relativ leicht erklärbar. Aus dieser Perspektive ist Matthäus 24:6 tatsächlich ein besonderer Vers, wenn Jesus sagt:

Ihr werdet aber von Kriegen und Kriegsgerüchten hören; habt acht, erschreckt nicht; denn dies alles muss geschehen; aber es ist noch nicht das Ende.

Es sind nicht nur Kriege und Kriegsgerüchte, die Jesus als Wetterleuchten Seines Kommens  aufzählt. Es sind auch Krankheiten, Erdbeben und andere Katastrophen, die er erwähnt. Aber unser „besondere Vers“ spricht zwei Zeichen an, die uns heute besonders aufwecken sollten. Kriege und Kriegsgerüchte. Relativ unerwartet startete vor ca 20 Monaten ein Krieg, der die Welt in Atem hält. Vor einem Monat startete ein weiterer Krieg aus heiterem Himmel, der allen den Atem stocken ließ … und lässt. Neue Allianzen bilden sich. Die roten Knöpfe der Atomwaffen blinken heller, grausame Morde, Folterungen und Vergewaltigungen sind an der Tagesordnung und die Zahl unbeteiligter Zivilisten überall steigt stündlich. All das gehört zu den Zeichen, die uns aufwecken sollen. Aber es ist noch nicht das Ende. Das Ende wird ab Offenbarung 6 beschrieben. Trotzdem ermahnt Jesus: Wenn wir die Vorläufer beobachten, sollen wir „achthaben“, aufmerken, es bewusst zur Kenntnis nehmen. Und dann der herrliche Zuspruch. Ein Zuspruch für die Jünger damals und ein Zuspruch für Dich und mich heute in den Wirren und bedrohlichen Zeiten: „Erschreckt nicht!“, habt keine Angst!

Diese Aussage Jesu gilt nicht nur denen, die von Kriegen ‚hören‘, sondern auch solchen, die mitten drin sind. Diesen besonderen Vers sollten wir in Erinnerung behalten, falls Kriegsgerüchte zu Kriegen werden, falls Kriege im Ausland zu Kriegen im Inland werden. Jesu Worte sind gültig zu allen Zeiten und in allen Situationen. Niemand muss erschrecken, egal, was wir sehen und was wir hören. Der Weg „nach Hause“ ist nicht immer eine geteerte Gerade. Es geht durchaus über Höhen und durch Tiefen. Aber Er geht mit, wenn Kriegsgerüchte zunehmen, wenn Kriege um uns toben und auch, wenn sie in uns toben.

„Erschrick nicht!“ sagt Jesus. Und – auch im Matthäusevangelium – verspricht Er, dass Er bei uns bleiben wird, bis ans Ende der Erde. Nicht nur Matthäus 24:6 ist besonders, auch Jesus ist! Lobpreis sei Ihm!

Montag, 6. November 2023

Zwei Samenkörner

 Ich habe den guten Kampf gekämpft,
den Lauf vollendet, den Glauben bewahrt.
(2Timotheus 2:7)

In der Veröffentlichung eines Hospizvereins fand ich folgende Geschichte, deren Idee Jack Canfield zugeschrieben wird:

Einst steckten zwei Samenkörner nebeneinander im Boden. Das erste Samenkorn sprach: "Ich will wachsen! Ich will meine Wurzeln ganz tief in die Erde senden und ich will als kleines, starkes Pflänzchen die Erdkruste durchbrechen, um dann kräftig zu wachsen. Ich will meine Blätter in ihrer ganzen Pracht entfalten und mit ihnen die Ankunft des Frühlings feiern. Ich will die Sonne spüren, mich von Wind hin- und her wehen lassen und den frischen Morgentau auf mir spüren. Ich will wachsen! - Ich will wachsen!" Auf diese Weise erreichte das Samenkorn nach einiger Zeit sein Ziel und wurde eine kräftige, prächtige Pflanze.

Das zweite Samenkorn aber sprach: "Ich fürchte mich. Wenn ich meine Wurzeln in den Boden sende, weiß ich nicht, was mich dort in der Tiefe erwartet. Ich befürchte, dass es mir wehtut oder dass mein Stamm Schaden nehmen könnte, wenn ich versuche, die Erdkruste zu durchbrechen. Ich weiß auch nicht, was dann dort oben über der Erde auf mich lauert. Es kann ja so viel geschehen, während ich wachse. Nein, nein - ich bleibe lieber hier in Sicherheit und warte, bis es noch sicherer ist." Und so verblieb das zweite Samenkorn in der Erde und wartete.

Eines Morgens kam eine Henne des Weges. Sie scharrte mit ihren scharfen Krallen nach etwas Essbaren im Boden. Nach einer Weile fand sie den wartenden Samen im Boden und fraß ihn auf.

Als ich über diese Geschichte stolperte, kam mir das oben zitierte Wort des Paulus in den Sinn. Die zwei Samenkörner stehen für zwei Christen, die unterschiedlich auf die Herausforderungen der Nachfolge reagieren. Richtig, Jesus hat die Nachfolge nicht als Spaziergang beschrieben, sondern mit den Worten (Johannes 12:24+25):

Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und stirbt, so bleibt es allein; wenn es aber stirbt, so bringt es viel Frucht. Wer sein Leben liebt, der wird es verlieren; wer aber sein Leben in dieser Welt hasst, wird es zum ewigen Leben- bewahren.

Nachfolge hat mit beidem zu tun: mit Sterben und mit viel Frucht bringen, mit verlieren und mit gewinnen. Viele Christen gleichen dem zweiten Samenkorn, das sich fürchtet – vor dem Ungewissen, vor Schaden, Schmerz und Unsicherheit. Und eh es sich versieht ist das Leben vorbei und es hat keine Frucht gebracht, wozu es doch bestimmt war.

Demgegenüber das andere Korn: voll Eifer, seine Bestimmung zu erfüllen, koste es was es wolle. Der Wunsch nach Wachstum! Der Wunsch nach Tiefe. Der Wunsch zu feiern und der Wunsch nach Leben, wie es einer Pflanze gebührt; mit dem Ergebnis: Bestimmung erfüllt.

So klingt auch die Aussage des Paulus. Sein Leben war nicht einfach, es war kostspielig. Aber es wurde gekrönt durch die Krone der Gerechtigkeit. Am Ende seines Lebens hätte Paulus niemals bereut, „mit Christus gestorben zu sein“ und sein Leben für Jesus eingesetzt zu  haben. Er lebte ein erfülltes Leben gemäß seiner Bestimmung und brachte Gott die Ehre!