Jeden Montagmorgen in der
Früh kommt er bei uns vorbei – der laute, riesige Müllwagen. Da die Mülltonnen
genau unter unserem Fenster stehen, und der Müllwagen wegen der engen Kurven
immer etwas hin und her fahren muss, geht es Montagsmorgens nicht unbedingt
leise zu. Trotzdem sind wir dankbar, dass der Müll überhaupt regelmäßig
abgeholt wird.
Ich habe liebe Freunde,
die im Ausland leben. Sie sind nicht so glücklich wie wir, dass der Müll in
ihrem Ort wöchentlich entsorgt wird. Auch eine gescheite Mülltrennung ist in
ihrem Land ein Fremdwort. Im Gegenteil! Meine Freunde arbeiten am „Entsorgungsort“
– sie arbeiten auf einer Müllkippe. Sie suchen, trennen, sortieren, bündeln und
verkaufen all das, was andere Menschen im weiten Umkreis weggeworfen haben.
Gott sei’s gedankt (!), dass sie sich noch nicht mit irgendwelchen ernsthaften
Krankheiten infiziert haben. Bei einem Besuch vor Jahren konnten wir uns selbst
von der Gefährlichkeit und Niedrigkeit der Arbeit überzeugen.
Was da so alles entsorgt
wird ist nicht in Worte zu fassen. Alte Kleidung, altes Porzellan, alte Schuhe,
alte Windeln, alte Möbel, alte Verpackungen, alte Haushaltsgegenstände aller
Art, altes … Alles! Kaputt, stinkend, unansehnlich, wertlos!
Was man meist übersieht
ist die Tatsache, dass all das, was alt ist und ausgedient hat, einmal
funkelnagelneu war. Es hat geglänzt, gut gerochen, war dienbar und wertvoll.
Jetzt ist es hinüber, am Ende ist es nur noch Müll.
Unweigerlich kommt mir
unser Leben in den Sinn. Am Anfang ist alles funkelnagelneu, wertvoll, ein
unbeschriebenes Blatt. Im Laufe der Jahre kriegt es Knicke und Falten, hier
reißt was ein, dort kommt ein Flecken drauf – und irgendwann scheint es kaum
noch Wert zu besitzen.
Wie ist Dein Leben bisher
verlaufen? Egal, wie alt Du bist – wir alle haben uns vom ersten Zustand, von unseren
Anfängen weit entfernt. Unser Leben, unser Herz hat sich angefüllt mit allem
möglichen Müll, wie etwa Zorn, Hass, Unfreundlichkeit, sündiges Reden, Denken
und Handeln. All das erinnert an Müll und stinkt!
Aber unser Lebensende –
oder auch: der Rest unseres Lebens -
muss nicht stinkend weitergehen oder enden. Zwei Verse kommen in
Erinnerung:
Er hat mich gesandt, um es
den Trauernden zu ermöglichen, dass ihnen ein Kopfschmuck anstelle von Asche,
Freudenöl anstelle von Trauerkleidern, und Lobgesang anstelle eines betrübten
Geistes gegeben werde. (Jesaja 61:3)
Darum: Ist jemand in
Christus, so ist er eine neue Schöpfung; das Alte ist vergangen; siehe, es ist
alles neu geworden! (2 Korinther 5:17)
Hier wird beschrieben,
wie Gott mit Müll umgeht und mit dem, was eigentlich seinen Nutzen verloren
hat. Wertvollen Kopfschmuck schenkt er im Gegenzug zu wertloser Asche. Das Alte
lässt Er vergehen. Er repariert nicht, sondern Er macht neu. Für keinen von uns
muss das Leben wertlos und auf der Müllkippe des Lebens enden. Jesus reinigt
uns vom Müll in unseren Herzen, von allem Müll in unserem Leben, beschenkt uns
und macht uns neu.Aus Asche macht Er Diamanten!
Kein Wunder, dass der
Prophet Micha bewundernd ausruft:
Wo ist solch ein Gott, wie
du bist, der die Sünde vergibt und erlässt die Schuld denen, die geblieben sind
als Rest seines Erbteils; der an seinem Zorn nicht ewig festhält, denn er hat
Gefallen an Gnade! (Micha 7:8)