Dieser Tage kam mir 2 Mose 33:15 wieder mal vor Augen, wo Mose zu Gott sagt:
„Wenn du nicht selbst mitgehst, so führe uns nicht von hier hinauf!“
Diese Worte spricht Mose nicht etwa, nachdem er am brennenden Busch kapituliert hat und bereit ist, zurück zum Pharao nach Ägypten zu gehen. Nein! Mittlerweile ist viel Zeit ins Land gegangen. Mose ist zum Leiter eines Millionenvolkes geworden. Er und Aaron haben im Namen Gottes gewaltige Wunder angekündigt – und erfahren. Das ganze Land Ägypten hat die Macht des Gottes Israels kennengelernt. Die ägyptischen Zauberer fürchten Mose und seinen Gott.
Nachdem Israel mit den Schätzen der Ägypter das Land verlassen hat, hat Gott vor ihnen – durch Mose – das Rote Meer geteilt. Unter Moses Leiterschaft wurde Israel tagtäglich bewahrt und versorgt. Die Heiligkeit und Herrlichkeit Gottes war Israel – unter anderem durch Moses Gemeinschaft mit Gott – offenbar geworden.
Allerdings musste Mose (und Gott) auch immer wieder die Hartherzigkeit, das Murren und die Gottlosigkeit des Volkes ertragen. Gerade war das goldene Kalb als Ersatzgott geformt und wieder zerstört worden, viele der Anbeter waren durch göttliches Gericht umgekommen, da begegnet Mose Gott im Zelt der Zusammenkunft. In 2 Mose 33:11 heißt es:
Und der Herr redete mit Mose von Angesicht zu Angesicht, wie ein Mann mit seinem Freund redet; und er kehrte wieder ins Lager zurück.
Wie viele solcher Treffen wird Mose wohl mit Gott gehabt haben? Dass noch 40 Jahre in der Wüste vor ihm lagen, wusste er zu diesem Zeitpunkt noch nicht. In den weiteren Versen fragt Gott (2 Mose 33:14):
Soll ich selbst mitgehen und dich zur Ruhe führen? Und Mose antwortet (2 Mose 33:15): Wenn du nicht selbst mitgehst, so führe uns nicht von hier hinauf!
Zu dem Zeitpunkt war Mose schon „Jemand!“ Anerkannt vom Volk (auch wenn er immer wieder angegriffen wurde), beglaubigt von Gott, mit unglaublichen Gotteserfahrungen auf dem Buckeln und einem Meer an Erfahrungen und Weisheit. Außerdem blickte er auf Gottes unfehlbare Versprechen des „Verheißenen Landes“. Dennoch sagt er klipp und klar:
Wenn du nicht selbst mitgehst, so führe uns nicht von hier hinauf!
Wenn wir nur diese Einstellung übernehmen könnten in den Belangen unseres Lebens!
- In den Fragen unserer Ausbildung (sofern die noch vor uns liegt).
- In den Fragen unseres Wohnortes.
- In den Fragen unseres Arbeitsplatzes.
- In den Fragen unserer Geldanlage.
- In den Fragen der Partnerwahl.
- In den Fragen der Mitarbeit in der Gemeinde.
- In allen Fragen unseres Lebens, den großen und den kleinen!
Wenn uns das „Mitgehen Gottes“, die „Führung Gottes“, der „Wille Gottes“ wichtiger ist, als unser eigener Weg, unsere eigenen Wünsche und Entscheidungen, dann kann uns nichts im Leben geschehen, das uns aus der Bahn wirft. Wie viel Elend sammelt sich an im Leben von Gotteskindern, weil sie sich sagen: „So möchte ich es!“, oder: „Bisher hat alles geklappt – ich mache so weiter!“ „Es ist ja mein Leben. Ich muss damit zurechtkommen!“
Lasst uns in allen Belangen des Lebens und Dienstes die Einstellung des Mose übernehmen und von Herzen danach leben: Wenn du nicht selbst mitgehst, so führe uns nicht von hier hinauf!
Alles, nur nicht ohne Dich!
Führe Du uns in allen Bereichen nach Deinem Willen!
Amen!