Ach, dass ich doch in deinen Augen Gnade fände! Ich habe es geahnt;
und doch hat mich der HERR um deinetwillen gesegnet. (1 Mose 30:27)
Laban hatte schon begriffen, dass der Segen des Allmächtigen
auf Jakob ruhte. Auch Jakob war nicht vollkommen. Keineswegs! Aber er hielt
sich an den Allmächtigen. Und der segnete ihn. Der Gott seines Vaters Isaak und
seines Großvaters Abraham war mit ihm und segnete ihn in einer Fülle, dass
sogar seine ungläubige Verwandtschaft davon profitiert. „Der Herr hat mich um deinetwillen gesegnet!“ bekennt Laban seinem
Neffen Jakob.
Aber die Gesamtbiographie Labans, wie von Gott in der Bibel
offenbart, zeigt, dass er nicht an dem Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs
interessiert war. Er war an Seinem Segen interessiert – das schon – aber nicht
an diesem Gott selbst.
Er betrügt und belügt, er misstraut und droht – bis dahin,
dass er von Gott gewarnt werden muss, Jakob und seiner Familie nichts anzutun.
Nein, Laban war ein Schlitzohr, ein Einschmeichler, der den Segen wollte, aber
nicht den Segnenden. Dafür fromm rumzureden machte ihm nichts aus.
Laban war unaufrichtig. Zeitlebens. Er sonnte sich im Segen
anderer, nahm gerne an und mit, was er kriegen konnte, genoss den Segen, mit
dem Gott seinen Neffen segnete, und tat so, als gehöre der Gesamtsegen sowieso
komplett ihm. In 1 Mose 31:43 behauptet er glatt betreffs Jakobs Frauen, Kinder
und Eigentum:
„Die Töchter sind meine Töchter und die Kinder sind meine Kinder
und die Herden sind meine Herden, und alles, was du siehst,
gehört
mir!“
In 1 Mose 32:1 verabschiedet er sich von Jakob und zieht
seines Weges. Es ist das Letzte, was wir über sein Leben hören. Heuchelei und Unaufrichtigkeit
zahlen sich nicht aus.
Wie Laban im Schatten des Segens anderer Menschen zu leben
und zu blühen, lässt Menschen das Eigentliche verpassen: den Segnenden. Oft
nehmen wir gerne den Segen mit von Konferenzen und Veranstaltungen mit guter Verkündigung und
guter Musik. An sich nicht verwerflich. Wer aber nur den Segen sucht, den Gott
schenkt und nicht den Segnenden, der bleibt hinter dem zurück, was Gott
eigentlich möchte. Gott möchte, dass wir Ihn von ganzem Herzen suchen und
lieben. Wer Gott kennt, wirklich kennt, der ist gesegnet – egal ob seine
Viehherden zunehmen oder nicht, ob sein Bankkonto wächst oder nicht. Der
Mensch, der Gott kennt, wirklich kennt, ist gesegnet; nicht weil es ihm immer
gut geht, sondern weil er Gott kennt. Gott kennen, Jesus kennen, wirklich
kennen, ist der größte Segen, den es gibt.
Das hatte Laban nicht begriffen. Er genoss den Segen Gottes
im Umfeld eines anderen - seines gesegneten Neffen. Als der weiter zog, war
Laban’s Segensanteil dahin.
Lasst uns sicher sein, dass wir Ihn kennen, die Quelle des
Segens. Lasst uns an dieser Quelle unseren Platz finden.