„Rette die, die unschuldig zum Tode verurteilt wurden; sieh nicht untätig zu, wie sie sterben.“ (Sprüche 24:11/NLB)

Samstag, 30. Dezember 2017

Vorsätze 2018

Mittlerweile bin ich gar nicht mehr so zweigeteilt betreffs guter Vorsätze für ein neues Jahr. Klar, das Maß muss stimmen. Realitätsfremd sollten sie nicht sein und – obwohl ich sie ernst nehmen sollte – sollten sie mich nicht in die Verzweiflung treiben, wenn ich am Ende des Jahres mehr Versagen als Gelingen zugeben muss.

Letztes Jahr habe ich 4 oder 5 Vorsätze gefasst. Im Großen und Ganzen bin ich zufrieden.

Wie in den Jahren zuvor war einer meiner Vorsätze: „Keine Tageszeitung vor der Bibellese!“ Das ist einfach eine Frage der Prioritäten für mich. Und ich bin gut damit gefahren.

Ein weiterer Vorsatz war, monatlich wenigstens ein Buch zu lesen. Ich liebe Bücher, lese gerne (leider viel zu langsam) und gewinne immer, wenn ich was Gescheites lese. Also, mit „Toleranzdefinition“ hat auch das geklappt. 12 Bücher hab ich gelesen. Nicht eins pro Monat, aber 12 übers Jahr.

Schließlich habe ich mich vor einem Jahr getraut, einen alten Vorsatz zu reaktivieren, der bisher immer am Jahresende durchfiel: Einen Bibelvers / -abschnitt pro Monat auswendig zu lernen. In der Vergangenheit war das immer einer der offensichtlichsten Fehlvorsätze. 2017 hat’s geklappt. Der ein- oder andere klappert immer noch, aber die Ausdauer hat sich gelohnt. Nicht nur, dass mir viele Verse jetzt immer wieder mal im Kopf rumschwirren. Viele der Verse sind mir zum Segen und zum Gebet geworden. Mit Sicherheit ein Vorsatz, den ich für 2018 übernehmen werde.

Vorsätze entstehen, wenn wir den Eindruck haben, dass Veränderung Not tut. Veränderung der Schlaf-  Fernseh- oder Freizeitgewohnheiten; Veränderung im Umgang mit Nachbarn, Arbeitskollegen oder Familienmitgliedern – oder Veränderung des Zeigers auf der Waage.

Wenn man das zu Ende gehende Jahr Revue passieren lässt, hat man viel Grund, Gott zu danken. Aber – wie jedes Jahr – gibt es auch vieles, das sich verbessern kann oder sogar muss. Dabei ist eins sicher: Vorsätze allein helfen nicht. Die helfen mir als Jesusjünger nicht und die helfen Menschen ohne Jesus nicht, die Veränderung möchten. Das Sprichwort: „Der Weg zur Hölle ist mit guten Vorsätzen gepflastert!“ hat etwas für sich. Gute Vorsätze sind nicht genug!

Wichtiger und solider als gute Vorsätze sind die Verheißungen Gottes. Für 2018 sind vielleicht einige der folgenden Worte besonders nachdenkenswert:

1. Johannes 1:9:
Wenn wir aber unsre Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und reinigt uns von aller Ungerechtigkeit.

Jesaja 43:19:
Denn siehe, ich will ein Neues schaffen, jetzt wächst es auf, erkennt ihr's denn nicht? Ich mache einen Weg in der Wüste und Wasserströme in der Einöde.

Hebräer 13:5:
Seid nicht geldgierig, und lasst euch genügen an dem, was da ist. Denn der Herr hat gesagt (Josua 1,5): »Ich will dich nicht verlassen und nicht von dir weichen.«

Johannes 14:13-14:
Und was ihr bitten werdet in meinem Namen, das will ich tun, damit der Vater verherrlicht werde im Sohn. Was ihr mich bitten werdet in meinem Namen, das will ich tun.

Mir bleibt, Euch einzuladen zu unserem Jahresabschluss-Gottesdienst in der Calvary Chapel Freier Grund. Wir würden uns freuen, viele alte und viele neue Gesichter begrüßen zu dürfen.

Calvary Chapel Freier Grund
Bitzegarten 5 
(gegenüber dem Medizinischen Zentrum)
57290 Neunkirchen
Beginn: 10:30 Uhr
(parallel: Kindergottesdienst)
HERZLICH WILLKOMMEN!
 

Freitag, 29. Dezember 2017

Die Welt Jesu

In Matthäus 20 gibt es schon einige nachdenkenswerte Passagen.

Da beschweren sich Menschen darüber, dass ihr Herr andere genauso gut behandelt wie sie – anstatt sich darüber zu freuen (1-16). Da erbittet eine Mutter privilegierte VIP Sitzplätze im Himmel für ihre beiden Jungs. Die Beiden finden die Idee ihrer Mutter ganz cool. (17-23)  Ihre 10 Freunde allerdings, die Jesus auch nachfolgen, ärgert dieses Haschen nach Autorität. Das würde ihnen die weniger guten Himmelssitzplätze übrig lassen. Fast wäre es zum Streit gekommen, hätte Jesus nicht ein paar (er)klärende Worte gesagt, die darauf hindeuten, dass nicht Autorität, Herrschaft und die Sorge um zukünftige Positionen unser Leben ausmachen sollten.

Dann verdeutlicht Jesus, was Er meint. In Matthäus 20:29-34 heißt es:

Als Jesus mit seinen Jüngern und einer großen Menschenmenge Jericho wieder verließ, saßen da zwei Blinde am Weg. Sie hörten, dass Jesus vorbeikam, und riefen laut: "Herr, Sohn Davids, hab Erbarmen mit uns!" Die Leute fuhren sie an, still zu sein. Doch sie schrien nur umso lauter: "Herr, Sohn Davids, hab Erbarmen mit uns!" Jesus blieb stehen und ließ sie rufen. "Was möchtet ihr von mir?", fragte er sie. "Herr", sagten die Blinden, "wir möchten sehen können!" Da hatte Jesus Mitleid mit ihnen und berührte ihre Augen. Im gleichen Augenblick konnten sie sehen, und von da an folgten sie Jesus.

Jesus möchte, dass wir nicht in der Zukunft, sondern im ‚Jetzt’ leben; nicht philosophieren, sondern handeln; nicht an uns denken, sondern an andere. Er möchte, dass unsre Herzen nicht mit Egoismus, Neid oder Ärger erfüllt sind, sondern mit Erbarmen. Es ist, als ob Jesus seinen Jüngern illustriert: Wem daran gelegen ist, im Himmel möglichst nah bei Ihm zu sein (menschlich formuliert), der sollte bestrebt sein, Ihm hier auf der Erde nahe zu sein und ähnlich zu werden.

Jesu Herz war nicht besorgt über Sitzplatzanordnungen im Jenseits, auch nicht gefüllt mit Ärger oder Frust über die immer noch so fleischlichen Gesinnungen seiner Schüler und Jünger. Seine Augen sahen die Not im Diesseits. Sein Herz war gefüllt mit Mitmenschlichkeit und Erbarmen. Er hört die Verzweifelten, die gleichzeitig die Bedrohten waren. Die waren in jeder Hinsicht im Nachteil. Sie konnten Ihn nicht sehen und nicht hören. Sie hörten nur Hunderte von Füßen, die vorbeischlurften, und sie fingen Wortfetzen auf über diesen Jesus. Und dann schrien sie los, was das Zeug hielt. Die Chance ihres Lebens. Und Jesus hört sie! Und Jesus bleibt stehen für sie! Und Jesus lässt sie zu sich rufen! Und Jesus redet mit Ihnen – nur mit ihnen! Und Jesus lässt sie ihre Bitte in Worte fassen – grad so, als sei es nicht offensichtlich, was 2 Blinde von Dem erbitten, der die Augen der Blinden zu öffnen vermag. Und Jesus offenbart sein Herz – ein Herz voller Mitleid, voller Erbarmen. Und Jesus legt Seine Hände auf ihre Augen und – sie sind geheilt!

Das ist die Welt Jesu in die Er seine Jünger mit hinein nimmt. Es ist die Welt, in der wir leben. Jesus wusste um – und dachte sicher oft an – die andere Welt, die Welt des Vaters, die himmlische Welt, in die Er zurückkehren würde und in die Er viele mitnehmen würde. Mit Sicherheit gab Ihm das Freude, Kraft und Antrieb. Aber nie verlor Er sich in Tagträumereien und vergaß, übersah und überhörte darüber die Menschen in der Welt, in die Er gekommen war und in der Er jetzt lebte.

Jesus – unser Vorbild! Nicht Sitzarrangements im Himmel, die Größe unseres Einflusses oder unsere eigene Person soll uns interessieren. Die Menschen um uns herum, die Blinden, die Bedrohten, die am Rand der Straße im Staub sitzen und Jesus nicht sehen können – das ist die Welt, in die Jesus uns gestellt hat, um in seinem Namen barmherzige Hände aufzulegen und Licht zu bringen. Das ist unsere Berufung!

„Herr, fülle mir Herz und Seele mit dem Mitleid und Erbarmen,
das Dich bewog, uns die Hände aufzulegen
und uns sehend zu machen.
Lass mich hören mit Deinen Ohren und sehen mit Deinen Augen.
Lass meine Hände nicht in der Tasche ruhen,
sondern die Kranken, die Bedrohten und die Blinden berühren.“

Donnerstag, 28. Dezember 2017

Der andere Teil von Jesus

Diese Tage beschäftigt mich ein Buch*, das Freunde mir geschenkt haben. Es zeigt auf, wie unfertig mein Verständnis von Jesus ist – wie viel ich noch nicht weiß, noch lernen möchte. Es zeigt mir, wie selbstdefiniert meine Nachfolge ist, statt Jesus-definiert.

Der Schweizer Missionsleiter von OM, Andreas Boppart, stellt Fragen. „Glaubst Du,
  1. … dass Jesus Zeit mit Armen und Randständigen verbracht hat?
  2. … dass Jesus mit Ausgestoßenen geredet und gegessen hat?
  3. … dass Du, was Du den Geringsten tust, direkt Jesus tust?
  4. … dass Jesus das Leben deiner Freunde positiv verändern kann?
Nachdem alle Gefragten zugestimmt hatten, fragt er weiter:
  1. Glaubest du, dass Jesus uns zur Nachfolge herausfordert?
Nachdem auch diese Frage von allen Gefragten bejaht wird, stellt er die ersten Fragen in leicht abgeänderter Form:
Hast du in den letzten Tagen …
  1. … Zeit mit Armen und Randständigen verbracht?
  2. … mit Ausgestoßenen geredet und gegessen?
  3. … einem „Geringsten“ etwas Gutes getan?
  4. … Jesus bewusst in das Leben deiner Freunde hineingetragen?
Die positive Antwortrate lag zwischen 4 und 14% (Durchschnitt ca 8%) und ich selbst musste beschämt feststellen, wie selbstdefiniert, statt Jesusdefiniert meine Nachfolge ist.

Außerdem zitiert Boppart Papst Franziskus. Egal, wie man über den katholischen Pontifex denkt, in Manila sprach er nachdenkenswerte Worte, die jeden Jünger zum Nachdenken bringen sollte. Papst Franziskus sagte:

„Liebe junge Freunde und Freundinnen, der Welt von heute fehlt das Weinen! Es weinen die Ausgegrenzten, es weinen die Ausgeklammerten, es weinen die Verachteten, doch diejenigen, die wie wir ein mehr oder weniger sorgenfreies Leben führen, verstehen nicht zu weinen. Gewisse Realitäten des Lebens sieht man nur mit Augen, die durch Tränen reingewaschen sind. Ich lade jeden von euch ein, sich zu fragen: Habe ich gelernt zu weinen? Habe ich gelernt zu weinen, wenn ich ein hungriges Kind sehe, ein Kind unter Drogeneinfluss auf der Straße, ein obdachloses, ein verlassenes Kind, ein missbrauchtes Kind, ein von der Gesellschaft als Sklave benutztes Kind? Oder ist mein Weinen das eigensinnige Weinen dessen, der weint, weil er gerne noch mehr haben möchte“

Auch diese Worte hinterfragen meine Nachfolge, denn die Schrift sagt an mehreren Stellen, dass auch Jesus weinte. Ich frage mich: Lebe ich nach Römer 12:15:

„Freut euch mit den Fröhlichen und weint mit den Weinenden!“

Kann ich noch weinen? Weinen, wenn es nicht um mich geht? Oder ist mein Weinen ein solches, wíe oben beschrieben: „das eigensinnige Weinen dessen, der weint, weil er gerne noch mehr haben möchte“?

Jesus weinte mit denen, die weinten und Er weinte über die, die verloren umherirrten. Nachfolge bedeutet, das „Weinen Jesu“ neu zu lernen und Ihm auch darin nachzufolgen.
Der andere Teil von Jesus – all das von Ihm, das ich bisher noch nicht kennengelernt und gesehen habe. Die Tiefe, in die ich noch nicht mit Ihm hinabgestiegen bin und die Höhen, die noch nicht mit Ihm erklommen wurden.

Nachfolge ist nicht die pragmatische Einstellung, dass ich doch Christ bin. Nachfolge ist Jüngersein – Jesus immer besser und immer wieder neu kennenlernen – vor allem den anderen, noch unbekannten Jesus, der in meinem Leben Fuß fassen möchte.

* A. Boppart: Unfertig / Jesusnachfolge für Normale; SCM R. Brockhaus; 2. Auflage (Febr. 2016)

Mittwoch, 27. Dezember 2017

Der Tag nach Weihnachten

Der ist heute. Schöne Tage gehabt? Vermutlich haben viele sich an der Gemeinschaft mit Freunden und Familie gefreut. Auch haben viele mindestens einen Weihnachtsgottesdienst genossen und sich einstimmen lassen auf den wahren Grund dieser Tage.

Aber heute ist der Tag nach Weihnachten. Ab heute geschieht vieles, was an den Tagen zuvor nicht geschah:
  • Die Geschäfte beginnen mit Umtauschaktionen und Ausverkauf
  • Weihnachtsdeko gibt’s zu Wegwerfpreisen
  • Werbeprospekte mit den besten Angeboten füllen den Briefkasten
  • Der Verkauf über Ebay steigt auf neue Spitzenwerte
Vor einigen Jahren gab es eine Untersuchung in den USA, die sicher mit ähnlichen Resultaten für Westeuropa zutrifft.  Das Ergebnis zeigt, dass der Gottesdienstbesuch nach Weihnachten um 11% abnimmt. Ein Gedicht beschreibt den Tag nach Weihnachten als den Tag, an dem wieder gestritten wird, man wieder schlecht gelaunt ist, die Geschenkkartons leer und das Haus ein einziges Chaos ist. Die neue Kleidung passt nicht, der Vater ist schon wieder gestresst. Jeder ist irritiert und den Kindern kann man nichts recht machen. Außerdem ist die Gebrauchsanleitung in chinesisch und der Baum beginnt zu nadeln.
Für viele ist Weihnachten lediglich eine Jahreszeit, die jetzt vorüber ist.
Die Tatsache sieht anders aus. Weihnachten – die Geburt Jesu – hat bleibende Veränderung gebracht. Nie wieder wird die Welt sein, was sie vor der Geburt des Retters war. Er besitzt die Kraft, Menschen bleibend zu verändern. Der Retter ist gekommen, um zu bleiben. Ich fand eine Liste mit folgenden Vorschlägen für den Tag, die Monate Tage und generell die Zeit NACH Weihnachten:
  • Räum die Krippenspieldeko wieder weg, aber behalte Deine Bewunderung für Jesus. 
Und die Hirten kehrten zurück, priesen und lobten Gott für alles,
was sie gehört und gesehen hatten, wie es ihnen gesagt worden war. (Lukas 2:20)
  • Verstau' Jesus, den Retter nicht in einer Schublade, bis Du Ihn Ostern wieder hervorholst. Anders ausgedrückt: Geh nicht zurück zu einem Jesus-auf-Sparflamme-Leben. Habe Ihn stets vor Augen und im Zentrum deines Lebens.
Wer meine Gebote annimmt und danach lebt, der liebt mich.
Und wer mich liebt, den wird mein Vater lieben.
Auch ich werde ihn lieben und mich ihm zu erkennen geben. 
(Johannes 14:21)
  • Das Jesus-Geschenk kommt zu Dir mit dem Vermerk: „Keine Rücknahme, kein Umtausch!“ Aber es (mit-) zu teilen, ist nicht nur ok, sondern gewünscht. Gott sagt:
„Ihr sollt meine Zeugen sein!“ (Apostelgeschichte 1:8)
  • Reflektiere über die Vergangenheit, aber orientiere Dich nach vorne! Der Rückblick für einen Christen sollte nie verzweifeltes Schwelgen in Versagen oder Sünden sein, sondern ein rückblickendes Entdecken der Spuren Gottes in unserem Leben. Solch eine Reflektion ermutigt, vorwärts gehen und noch Größeres vom Herrn in der Zukunft erwarten.
„Eins aber sage ich: Ich vergesse, was dahinten ist,
 und strecke mich aus nach dem, was da vorne ist, 

und jage nach dem vorgesteckten Ziel, dem Siegespreis
der himmlischen Berufung Gottes in Christus Jesus.“ (Philipper 3:13+14)

Dienstag, 26. Dezember 2017

Gott wird Mensch - Lächerlich?

Man kann Weihnachten aus verschiedenen Gründen feiern und aus verschiedenen Gründen ablehnen.

In Amerika hat es Gerichtsverfahren gegeben, die Weihnachten als nationalen Feiertag abschaffen wollten. Nach einer Umfrage in Deutschland will jeder Fünfte kein Weihnachten mehr. Zu viel Stress und Streit.

Andererseits muss man sich fragen, wie die Wirtschaft der westlichen Länder ohne Weihnachten überleben würde. - Christen möchten natürlich den Feiertag aus Glaubensgründen beibehalten.

Genau diese Glaubensgründe stören andere ganz furchtbar. Es gibt allerdings auch Beispiele, in denen Einstellungen sich änderten.

Eine Geschichte erzählt von einem Bauern – Name und Ort unbekannt – nennen wir ihn Bauer Paul aus Nordfriesland!  Hier ist seine Geschichte:

Bauer Paul glaubte überhaupt nicht an Gott und machte keinen Hehl aus seinem Unglauben. Seine Frau hingegen war eine überzeugte Christin, die auch ihre Kinder im biblischen Glauben erzog – trotz abfälliger Bemerkungen ihres Mannes!

An einem Tag - es hatte bereits ordentlich geschneit, lud die Frau ihren Mann zu einem Vortrag in der Gemeinde ein. Es ging um Weihnachten, die Geburt Jesu. Trotz ihrer inständigen Bitten weigerte er sich mit den Worten: „Das ist alles kompletter Unsinn. Warum sollte Gott sich erniedrigen und als Mensch auf die Erde kommn. Lächerlich!

Die Frau mit den Kindern verläßt das Haus ohne den Mann. Im Laufe der nächsten Stunden entwickelt sich das Schneetreiben zu einem heftigen Schneestrurm. Aus dem Fenster sieht man nur einen tobenden Orkan. Zunächst setzt sich Bauer Paul an seinen Kamin, um zu entspannen. Dann knallt etwas ans Fenster. Obwohl er sich bemüht, kann er nichts erkennen, da er nicht weiter als ein paar Meter schauen kann.

Als der Sturm nachließ, wagte sich der Bauer nach draußen, um herauszufinden, was an sein Fenster geschlagen hatte. Das einzige, was er sah, war eine Schar von Wildgänsen, die auf ihrem Flug nach Süden offenbar überrascht worden waren und nicht weiterfliegen konnten.  Völlig orientierungslos waren sie auf dem Feld beim Bauernhof gelandet, ohne Unterschlupf oder Nahrung. Jetzt flogen sie verstört, blind und ziellos Kreise um das Feld. Dabei waren einige scheinbar auch gegen das Fenster des Hauses geflogen. Der Bauer hatte Mitleid. „Die Scheune wäre ein geeigneter Platz für sie,“ dachte er sich. Sie war groß genug, warm und sicher. Sie konnten dort die Nacht verbringen, bis der Sturm sich gelegt hatte.

Gedacht – getan. Der Mann ging zum Stall, öffnete die Tore, wartete und beobachtete dann, wie die Gänse hoffentlich sein Vorhaben verstehen, und in die Scheune hineinwatscheln würden. Taten sie aber nicht. Den Hinweis der offenen Scheunentore schienen sie nicht zu verstehen und flogen weiterhin ziellos im Kreis. Alles, was der Bauer tat, um ihre Aufmerksamkeit zu gewinnen, schien die Gänse nur noch verrückter zu machen und weiter weg zu scheuchen.
 
Irgendwann ging Bauer Paul ins Haus und kam kurze Zeit später mit Brot zurück. Das brach er in Krümel und legte eine Spur vom Feld in die Scheune. Vergeblich!

Jetzt war er frustriert. Er kam von hinten u. versuchte sie, in die Scheune zu scheuchen – ohne Erfolg! Sie stoben nur noch mehr auseinander. Nichts, was er tat, konnte die Gänse bewegen, in die warme und sichere Scheune zu kommen. „Warum folgen sie mit nicht?“ fragte er sich. „Können sie nicht sehen, daß dies der einzige Ort ist, an dem sie den Sturm überleben können?“

Als er so nachdachte, erkannte er, dass sie einem Menschen nie folgen würden. "Wenn ich nur eine Gans waren, dann könnte ich sie retten", sagte er laut vor sich hin. Und dann hatte er eine Idee. Er ging in den Stall, fing eine seiner eigenen Gänse, hielt sie fest in seinem Arm, und bewegte sich hinter die Schar Wildgänse. Dann lies er seine Gans los!  Die flog schnurstracks, quer durch die Herde der Wildgänse und geradeaus in die Scheune, und - eine nach der anderen -  folgten ihr die wilden Gänse in die Sicherheit.

Bauer Paul stand für einen Moment still während ihm die Worte im Kopf klangen, die er einige Minuten vorher selbst gesagt hatte: "Wenn ich nur eine Gans wäre, könnte ich sie retten!" Dann erinnerte er sich an das, was er früher am Tag zu seiner Frau gesagt hatte:
 
"Warum würde Gott wie wir werden wollen? Lächerlich!" Plötzlich machte alles Sinn. Das war genau das, was Gott getan hatte. Wir waren blind, ziellos, verloren wie die Gänse – auf den Weg in den sicheren Tod. Gott hatte seinen Sohn gesandt, der Mensch wurde wie wir – um uns den Weg zu zeigen und zu retten.

"Danke, Gott, dass Du Mensch geworden bist, um mich aus den Stürmen zu retten!"

"Aber zu der von Gott festgesetzten Zeit sandte er seinen Sohn zu uns. Christus wurde wie wir als Mensch geboren und den Forderungen des Gesetzes unterstellt. Er sollte uns befreien, die wir Gefangene des Gesetzes waren, damit Gott uns als seine Kinder annehmen konnte." (Galater 4:4; HfA)

Montag, 25. Dezember 2017

Mein König!

Wie jedes Jahr auch diesmal: mein favorisiertes Weihnachtsgedicht. Wer gut Englisch spricht, sollte sich unbedingt das Original ansehen: HIER!

Mein König 

Er ist König. Der König der Juden. Der König der Völker. König der Gerechtigkeit. König der Zeitalter. König des Himmels und König der Herrlichkeit. König der Könige und Herr der Herren. Kennst Du Ihn ? 

David sagte: Die Himmel erklären die Herrlichkeit Gottes und die Himmel rufen die Werke seiner Hände aus. Er ist der Einzige, bei dem es kein Maß und keine Grenzen gibt, seine grenzenlose Liebe auszudrücken. Kein noch so weit reichendes Teleskop kann die Küsten seiner uferlosen Versorgung sichtbar machen. Keine Mauer kann ihn davon abhalten, seinen Segen auszugießen. Er ist immerwährend stark. Völlig ehrlich, beständig, unsterblich gnadenvoll. Absolut mächtig, unparteiisch gnädig. Das ist mein König ! 

Er ist Gottes Sohn. Der Retter der Sünder. Er ist das Kernstück der Zivilisation. Er steht allein für sich! Er ist gewaltig. Er ist einzigartig. Er ist ohnegleichen. Noch nie da gewesen. Er ist der Höchste. Er ist herausragend. Er ist der höchste Gedanke der Literatur. Er ist die höchste Persönlichkeit der Philosophie. Er ist das höchste Problem der hohen Kritik. Er ist die fundamentale  Doktrin jeder Wahrheitslehre, die Hauptnotwendigkeit jeder Religion. Er ist das Wunder aller Zeitalter. Er ist der Einzige, der all unseren Nöten gleichzeitig abhelfen kann. Er ist mein König! 

Er gibt den Schwachen Kraft. Er ist da für die Versuchten und Geprüften. Er hat Mitgefühl, und er rettet. Er schützt, und er leitet. Er heilt die Kranken; und reinigt die Aussätzigen. Er vergibt Sünden und erlässt Schuld. Er befreit die Gefangenen. Er verteidigt die Schwachen. Er segnet die Kinder. Er dient den Unglücklichen. Er achtet die Alten. Er belohnt die Sorgfältigen.Kennst Du Ihn?
 
Kennst Du seinen Namen? 

Mein König ist der König der Erkenntnis- die Quelle der Weisheit – die Tür zur Befreiung – der Pfad des Friedens – die Schiene der Geradheit – der Königsweg der Gerechtigkeit – das Tor zur Herrlichkeit. Er ist der Herr der Mächtigen – der Anführer der Eroberer – das Haupt der Helden – der Leiter der Gesetzgeber. Er ist der Siegesheld, der Überwinder, der Herrscher der Herrscher. Er ist der Prinz der Prinzen, der König der Könige und der Herr der Herren. Das ist unser König! 

Sein Amt ist vielfältig. Seine Verheißungen gewiss. Sein Licht ist ohnegleichen. Seine Güte ohne Grenzen. Seine Gnade währt für immer. Seine Liebe ändert sich nie. Sein Wort ist genug. Seine Gnade reicht aus. Seine Herrschaft ist gerecht. Sein Joch ist sanft. Seine Last ist leicht. Ich wollte, ich könnte ihn beschreiben. Er ist unbeschreiblich, unbegreiflich, unsichtbar und unwiderstehlich.  Das ist mein König! 

Der Himmel aller Himmel können ihn nicht fassen und schon gar nicht erklären. Du kannst ihn nicht aus deinen Gedanken vertreiben und du kannst ihn nicht abschütteln. Du kannst ihn nicht überleben, und Du kannst nicht ohne ihn leben. Die Pharisäer konnten ihn nicht abhalten, aber sie konnten ihn auch nicht aufhalten. Pilatus konnte keine Schuld an ihm finden. Die Zeugen konnten nicht übereinstimmen. Herodes konnte ihn nicht umbringen. Der Tod konnte ihn nicht halten. Kennst Du Ihn?

Er war schon immer. Und er wird immer sein. Er hatte keinen Vorgänger und hat niemanden, der ihm gleichkommt. Da war keiner vor ihm, und es wird keiner nach ihm sein. Du kannst ihn nicht einsperren, und er wird nicht zurücktreten. Dein ist das Reich, und die Kraft und die Herrlichkeit für immer und immer und immer und immer….in alle Ewigkeit , Amen.

Das ist m
ein König! 
Autor: Dr. S.M. Lockridge
Ein Videoclip mit  ähnlichem deutschen Text: HIER!

Sonntag, 24. Dezember 2017

Herzliche Einladung zum Heiligabend-Gottesdienst

Heute nicht um 10:30 Uhr, sonndern um 16:00 Uhr! Wir feiern Jesu Geburt!

Die Weihnachtsgeschichte in chronologischer Reihenfolge
NeÜ Bibel heute *

Ankündigung der Geburt des Herrschers  (Lukas 1,26-38)

26 Als Elisabet im sechsten Monat schwanger war, sandte Gott den Engel Gabriel nach Galiläa in eine Stadt namens Nazaret 27 zu einer jungen Frau, die Maria hieß. Sie war noch unberührt und mit einem Mann namens Josef verlobt, einem Nachfahren Davids. 28 Der Engel kam zu ihr herein und sagte: "Sei gegrüßt, du mit Gnade Beschenkte! Der Herr ist mit dir!" 29 Maria erschrak, als sie so angesprochen wurde und überlegte, was der Gruß bedeuten sollte. 30 "Hab keine Angst, Maria!", sagte der Engel. "Gott hat dich mit seiner Gunst beschenkt. 31 Du wirst schwanger werden und einen Sohn zur Welt bringen, den du Jesus nennen sollst. 32 Er wird große Autorität haben und Sohn des Höchsten genannt werden. Gott wird ihn die Königsherrschaft seines Stammvaters David weiterführen lassen. 33 Für immer wird er die Nachkommenschaft Jakobsregieren und seine Herrschaft wird nie mehr zu Ende gehen." 34 "Wie wird das geschehen?", fragte Maria. "Ich habe ja noch nie mit einem Mann geschlafen." 35 "Der Heilige Geist wird über dich kommen", erwiderte der Engel, "die Kraft des Höchsten wird dich überschatten. Deshalb wird das Kind, das du zur Welt bringst, heilig sein und Sohn Gottes genannt werden. 36 Sieh doch, auch deine Verwandte Elisabet ist noch in ihrem Alter schwanger geworden und erwartet einen Sohn. Von ihr hieß es ja, sie könne keine Kinder bekommen. Und jetzt ist sie schon im sechsten Monat. 37 Für Gott ist nichts unmöglich." 38 Da sagte Maria: "Ich gehöre ganz dem Herrn. Was du gesagt hast, soll mit mir geschehen." Darauf verließ sie der Engel.

Priesterliche Verwandtschaft: die Eltern des Boten (Lukas 1,39-56)


39 Nicht lange danach machte sich Maria auf den Weg ins Bergland von Judäa. So schnell wie möglich wollte sie in die Stadt kommen, 40 in der Zacharias wohnte. Als sie das Haus betrat und Elisabet begrüßte, 41 hüpfte das Kind in Elisabets Leib. In diesem Augenblick wurde Elisabet mit dem Heiligen Geist erfüllt 42 und rief laut: "Du bist die gesegnetste aller Frauen, und gesegnet ist das Kind in deinem Leib! 43 Welche Ehre, dass die Mutter meines Herrn mich besucht! 44 Als ich deinen Gruß vernahm, hüpfte das Kind vor Freude in meinem Leib. 45 Wie glücklich bist du, dass du geglaubt hast! Denn was der Herr dir sagen ließ, wird sich erfüllen." 46 Da sagte Maria:"Meine Seele staunt über die Größe des Herrn 47 und mein Geist freut sich über Gott, meinen Retter! 48 Seiner geringsten Sklavin hat er Beachtung geschenkt! / Noch künftige Generationen werden mein Glück preisen! 49 Heilig ist der Mächtige, der Großes an mir getan hat! 50 Sein Erbarmen gilt jedem, der sich ihm unterstellt, / in jeder Generation. 51 Hoch hebt er seinen gewaltigen Arm / und fegt die Hochmütigen weg. 52 Mächtige stürzt er vom Thron / und Geringe setzt er darauf. 53 Hungrige macht er mit guten Dingen satt / und Reiche schickt er mit leeren Händen fort. 54 Und Israel, sein Kind, nimmt er selbst an die Hand / und schenkt ihm seine Barmherzigkeit, 55 denn so hatte er es für immer versprochen dem Abraham und seiner ganzen Nachkommenschaft." 56 Maria blieb ungefähr drei Monate bei Elisabet und kehrte dann wieder nach Hause zurück.

Der Pflegevater: Josef  (Matthäus 1,18-25)

18 Es folgt die Geschichte der Geburt von Jesus, dem Messias: Seine Mutter Maria war mit Josef verlobt. Da stellte sich heraus, dass Maria ein Kind erwartete, obwohl sie noch nicht miteinander geschlafen hatten. Sie war durch den Heiligen Geist schwanger geworden. 19 Josef, der schon als ihr Ehemann galt und ein aufrechter Mann war, nahm sich vor, den Ehevertrag stillschweigend rückgängig zu machen, um sie nicht zum Gespött werden zu lassen. 20 Während er noch darüber nachdachte, erschien ihm ein Engel des Herrn im Traum. "Josef", sagte er, "du Sohn Davids, zögere nicht, Maria als deine Frau öffentlich zu dir zu holen. Denn das Kind, das sie erwartet, wurde vom Heiligen Geist gezeugt. 21 Sie wird einen Sohn zur Welt bringen, den du Jesus, Retter, nennen sollst, denn er wird sein Volk von seinen Sünden retten. 22 Das alles ist geschehen, damit in Erfüllung geht, was der Herr durch den Propheten angekündigt hat: 23 'Seht, das unberührte Mädchen wird schwanger sein und einen Sohn zur Welt bringen. Man wird ihn Immanuël nennen.'" Immanuël bedeutet: Gott ist mit uns.  24 Als Josef aufwachte, tat er, was der Engel des Herrn ihm gesagt hatte, und holte seine Frau zu sich. 25 Doch hatte er keine geschlechtliche Gemeinschaft mit ihr, bis sie ihren Sohn geboren und er ihm den Namen Jesus gegeben hatte.

Die Geburt von Jesus   (Lukas 2,1-21)

1 Damals befahl der Kaiser Augustus, alle Bewohner des Römischen Reiches zu zählen und in Steuerlisten einzutragen. 2 Es war das erste Mal, dass solch eine Volkszählung durchgeführt wurde. Sie geschah, als Quirinius Statthalter der Provinz Syrien war. 3 So ging jeder in die Stadt, aus der er stammte, um sich eintragen zu lassen. 4 Auch Josef machte sich auf den Weg. Er gehörte zur Nachkommenschaft Davids und musste deshalb aus der Stadt Nazaret in Galiläa nach der Stadt Bethlehem in Judäa reisen, 5 um sich dort mit Maria, seiner Verlobten, eintragen zu lassen. Maria war schwanger, 6 und als sie in Bethlehem waren, kam für sie die Zeit der Entbindung. 7 Sie brachte ihr erstes Kind zur Welt. Es war ein Sohn. Sie wickelte ihn in Windeln und legte ihn dann in eine Futterkrippe, weil in der Unterkunft kein Platz für sie war. 8 In der gleichen Nacht hielten ein paar Hirten draußen auf dem freien Feld Wache bei ihren Herden. 9 Plötzlich trat ein Engel des Herrn zu ihnen, und das Licht der Herrlichkeit Gottes umstrahlte sie. Sie erschraken sehr und hatten Angst, 10 aber der Engel sagte zu ihnen: "Ihr müsst euch nicht fürchten, denn ich bringe euch eine gute Nachricht, über die sich das ganze Volk freuen wird. 11 Heute Nacht ist in der Stadt Davids euer Retter geboren worden. Es ist der Messias, der Herr. 12 Ihr werdet ihn daran erkennen, dass ihr ein Kind findet, das in Windeln gewickelt in einer Krippe liegt." 13 Plötzlich waren sie von ganzen Heerscharen des Himmels umgeben, die alle Gott lobten und riefen: 14 "Ehre und Herrlichkeit Gott in der Höhe / und Frieden den Menschen im Land, / auf denen sein Gefallen ruht." 15 Als die Engel in den Himmel zurückgekehrt waren, sagten die Hirten zueinander: "Kommt, wir gehen nach Bethlehem! Sehen wir uns an, was da geschehen ist, was der Herr uns sagen ließ." 16 Schnell brachen sie auf und fanden Maria und Josef und auch das Kind, das in der Futterkrippe lag. 17 Als sie es gesehen hatten, erzählten sie, was ihnen über dieses Kind gesagt worden war. 18 Und alle, mit denen sie sprachen, wunderten sich über das, was ihnen die Hirten berichteten. 19 Maria aber bewahrte das Gehörte in ihrem Herzen und dachte immer wieder darüber nach. 20 Die Hirten gingen dann wieder zu ihren Herden zurück. Sie priesen und lobten Gott für alles, was sie gehört
und gesehen hatten. Es war genauso gewesen, wie der Engel es ihnen gesagt hatte.

Weise suchen nach dem Kind   (Matthäus 2,1-12)

1 Als Jesus während der Herrschaft von König Herodes in Bethlehem, einer Stadt in Judäa, geboren war, kamen Sterndeuter aus einem Land im Osten nach Jerusalem. 2 "Wo finden wir den König der Juden, der kürzlich geboren wurde?", fragten sie. "Wir haben seinen Stern aufgehen sehen und sind hergekommen, um ihn anzubeten." 3 Als König Herodes davon hörte, geriet er in Bestürzung und ganz Jerusalem mit ihm. 4 Er befahl alle Hohen Priester und Gesetzeslehrer des jüdischen Volkes zu sich und erkundigte sich bei ihnen, wo der Messias geboren werden sollte. 5 "In Bethlehem in Judäa", erwiderten sie, "denn so ist es in der Heiligen Schrift durch den Propheten vorausgesagt:
6 'Du Bethlehem im Land Juda, / keineswegs bist du die unbedeutendste / unter den führenden Städten von Juda, / denn ein Fürst wird aus dir kommen, / der Hirte meines Volkes Israel.'"
7 Danach rief Herodes die Sterndeuter heimlich zu sich und fragte sie, wann genau sie den Stern zum ersten Mal gesehen hatten. 8 Dann schickte er sie nach Bethlehem. "Geht, und erkundigt euch sorgfältig nach dem Kind", sagte er, "und gebt mir Nachricht, sobald ihr es gefunden habt, damit ich auch hingehen und ihm die Ehre erweisen kann." 9 Nach diesen Worten des Königs machten sie sich auf den Weg. Und der Stern, den sie bei seinem Aufgang beobachtet hatten, zog vor ihnen her, bis er schließlich genau über dem Ort stehen blieb, wo das Kind war. 10 Als sie den Stern sahen, kam eine sehr große Freude über sie. 11 Sie gingen in das Haus und fanden das Kind mit seiner Mutter Maria. Da warfen sie sich vor ihm nieder und erwiesen ihm die Ehre. Dann holten sie ihre mitgebrachten Schätze hervor und legten sie dem Kind hin: Gold, Weihrauch und Myrrhe. 12 Als sie dann im Traum eine göttliche Weisung erhielten, nicht wieder zu Herodes zurückzukehren, reisten sie auf einem anderen Weg in ihr Land zurück.

Nächtliche Flucht   (Matthäus 2,13-18)

13 Nachdem die Sterndeuter abgereist waren, erschien auch Josef im Traum ein Engel der zu ihm sagte: "Steh auf, nimm das Kind und seine Mutter, und flieh nach Ägypten! Und bleib dort, bis ich dir neue Weisung gebe. Denn Herodes will das Kind suchen und umbringen lassen." 14 Da stand Josef auf und brach noch in der Nacht mit dem Kind und seiner Mutter nach Ägypten auf. 15 Dort blieb er dann bis zum Tod von Herodes. So erfüllte sich, was der Herr durch den Propheten vorausgesagt hat: "Aus Ägypten habe ich meinen Sohn gerufen." 16 Als Herodes merkte, dass die Sterndeuter ihn hintergangen hatten, war er außer sich vor Zorn. Er befahl, in Bethlehem und der ganzen Umgebung alle Jungen im Alter von zwei Jahren und darunter zu töten. Das entsprach dem Zeitpunkt, den er von den Sterndeutern in Erfahrung gebracht hatte. 17 So erfüllte sich, was durch den Propheten Jeremia vorausgesagt worden war: 18 "Angstschreie hört man in Rama, lautes Weinen und Klagen: Rahel weint um ihre Kinder und lässt sich nicht trösten, denn sie sind nicht mehr."

Zurück nach Nazaret   (Matthäus 2,19-23)

19 Als Herodes gestorben war, erschien Josef wieder ein Engel des Herrn im Traum. 20 Er sagte: "Steh auf, nimm das Kind und seine Mutter zu dir, und geh wieder nach Israel! Denn die Menschen, die das Kind umbringen wollten, sind tot." 21 Da stand Josef auf und kehrte mit dem Kind und seiner Mutter nach Israel zurück. 22 Er fürchtete sich aber, nach Judäa zu ziehen, weil er gehört hatte, dass Archelaus anstelle seines Vaters Herodes jetzt dort herrsche. Im Traum erhielt er eine neue Weisung und zog darauf nach Galiläa. 23 Dort ließ er sich in der Stadt Nazaret nieder. So erfüllte sich, was durch die Propheten gesagt ist: "Er soll Nazarener genannt werden."
* (auszugsweise aus „Neue evangelistische Übersetzung Karl-Heinz Vanheiden; Textstand: 23.11.2012) Quelle: HIER