„Rette die, die unschuldig zum Tode verurteilt wurden; sieh nicht untätig zu, wie sie sterben.“ (Sprüche 24:11/NLB)

Samstag, 5. November 2016

Irrtümer betreffs Mission (4)

Im vorletzten Beitrag unserer Samstags-Minisierie über Irrtümer betreffs Mission kommen wir heute zu einem fast schon willkommenen Irrtum, der uns anscheinend/angeblich aus der Verantwortung entlässt, in alle Welt zu gehen.
 
Interessant, wie viele Falschinformationen, Fehlinterpretationen und folglich fehlende Aktionen es im Hinblick auf Mission gibt. Man sollte meinen, das Herzensanliegen Gottes sei automatisch auch das Herzensanliegen aller Seiner Kinder. Leider nicht!
Gottes Liebe umfasst die ganze Welt:

So sehr hat Gott die Welt geliebt,
dass er seinen eingeborenen Sohn gab,
 damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren geht,
 sondern ewiges Leben hat. (Johannes 3:16)

Jesus ist für die Sünden der ganzen Welt gestorben, selbst für die Sünden derer, die nie Seinen Namen und nie von Seinem Angebot gehört haben:

„Er ist das Sühnopfer für unsere Sünden,
 aber nicht nur für die unseren,
sondern auch für die der ganzen Welt.“ (1 Johannes 2:2)

Schließlich, weil dem so ist, hat Jesus es klar gemacht, wie wir mit dem Evangelium auf Seine universale Liebe reagieren sollen:

Und er sprach zu ihnen: Geht hin in alle Welt 
 und verkündigt das Evangelium
der ganzen Schöpfung! (Markus 16:15)

Klar ist, dass es Gott um alle Welt geht und wir in alle Welt gehen sollen. Aber viele haben sich einem tragischen Irrtum hingegeben, dem man immer wieder und überall begegnet. Tragisch nicht für uns Jesusjünger. Tragisch für die, zu denen niemand geht.

Irrtum # 4:  Weil Gott uns die Menschen aus aller Welt vor die Haustüre schickt, erübrigt sich der Auftrag an uns, "in alle Welt" zu gebhen!

Dieser Irrtum suggeriert, die Dringlichkeit, in alle Welt zu gehen, sei heute geringer als zur Zeit, als Jesus den Auftrag gegeben hat. Humbug! Wie soll man diesem Irrtum mit wenigen Zeilen begegnen?

  1. Wenn wir so begeistert sind, dass Gott uns „alle Welt“ vor die Haustüre schickt, warum sind dann die meisten dieser Menschen aus aller Welt ohne nennenswerten Kontakt zu uns?
  2. Wenn „alle Welt“ vor unsere Haustüre kommt, ergreifst Du die Initiative und „gehst zu ihnen“, wie Jesus es aufgetragen hat?
  3. Was ist mit den Ländern, deren Menschen nicht „vor unsere Haustüre“ kommen? Menschen aus Nordkorea, den Malediven, Burma und einer Vielzahl von Ländern, deren Namen wir nicht einmal kennen, - sie kommen eben nicht zu uns.
  4. Es sind immer nur Einzelne, die aus den Ländern „aller Welt“ zu uns kommen. Was erwarten wir? Dass sie zu Christen werden und dann ihr Leben (und ihre Sicherheit) hier aufgeben und zurückgehen in ihr Heimatland - genau das, wozu wir nicht bereit sind?
  5. Reicht es uns, dass Gott uns eine Familie aus Land X vor die Haustüre führt, um von Jesus zu hören, aber Zigmillionen ihrer Landsleute unerreicht im Heimatland bleiben?
Wir könnten weitere Fragen stellen. Es wird deutlich: Gott hat den Befehl, zu Gehen, nie aufgehoben. Das „Haustürargument“ – wenn es in einem Atemzug mit dem Missionsbefehl genannt wird – ist nicht mehr als eine Ausrede oder ein tragischer Irrtum. Lasst uns Gott auf allen Ebenen dienen: Zu den Fremden (vor der Haustüre) gehen, ihnen unser Brot brechen und von Jesus erzählen – und gleichzeitig uns aufmachen oder daran mitarbeiten, dass auch die Landsleute des Fremden „in aller Welt“ erreicht werden

Freitag, 4. November 2016

Angst?

Der folgende Leitartikel stammt aus der Missionszeitschrift „Weltweit“ und wurde von Johannes Böker verfasst. Er ist Referent für Öffentlichkeitsarbeit der Missionsgesellschaft WEC International.

Die gesamte Ausgabe der Zeitschrift kann online gelesen oder HIER heruntergeladen werden.

Seine Gedanken sind so inspirierend und gut, dass ich den Artikel hier mit Genehmigung abdrucken möchte.

In der Welt habt ihr Angst“, hat schon Jesus gesagt (Johannes 16,33), „ ... aber Angst ist ein schlechter Ratgeber“, so der Volksmund.  Leider sagt der Volksmund nicht, wie wir mit ihr umgehen können.

Ich saß in der Mensa der Tübinger Universität und kam mit meinem Gegenüber ins Gespräch.  „Was, du willst Missionar in Afrika werden?  Weißt du auch, was du da tust?“ Der junge Arzt wollte mich vor dem Schlimmsten bewahren und sagte: „Nach dem Essen gehen wir mal in die Bibliothek, da zeige ich dir einen schönen Atlas mit tropischen Krankheiten. Dann kannst du sehen, worauf du dich einlässt. Überlege dir gut, was du da vorhast.“ Ich wollte mir die gruseligen Einzelheiten ersparen und ging nicht mit.

Angstmacher gibt es viele, und jeder hat andere. Für den einen sind es Krankheit oder Alter, bei dem nächsten sind es die Schlangen, das Verlassen der Heimat, die Einsamkeit, die geringe Aussicht auf einen möglichen Ehepartner auf dem Missionsfeld, die schlechte finanzielle Versorgung ...

Irgendwie hat der junge Arzt Recht gehabt. In der Tat hatten wir als Familie in Afrika ungewöhnlich viel mit dem Thema Krankheit zu tun.  Auf diesem Gebiet mussten wir viele Ängste ausstehen.

Angst ist eine der Angriffswaffen des Widersachers Gottes, mit denen er uns lähmen will. In diesem Heft lesen Sie, mit welchen Ängsten Missionare zu tun haben und wie sie damit umgehen. Bei Angst hilft mir am meisten, den Blick auf Jesus zu richten, der sagt: „In der Welt habt ihr Angst, aber lasst euch nicht entmutigen: Ich habe die Welt besiegt!“ (Johannes 16,33 nach Hoffnung für alle)  (Johannes Böker, Missionsleitung)

Soweit der Artikel. Vielleicht sind es ganz andere Ängste als die hier genannten. Aber jede Angst hat eine lähmende Wirkung! In Jesu Nähe ist Angst unnötig. Er hat die Macht, uns aus der Angst zu befreien oder uns in dem, was uns Angst macht, zu bewahren. Wichtig ist: Die Nähe und der Blick auf Jesus. Bin ich mir Seiner Gegenwart bewusst, bin ich mir auch meiner Sicherheit bewusst.

In der Welt habt ihr Angst; aber seid getrost,
ich habe die Welt überwunden. (Johannes 16:33)

Donnerstag, 3. November 2016

Gedanken vom „Opa & Oma Tag“

In diesen Tagen gehen mir mal wieder 1000 Gedanken durch den Kopf, initiiert durch den „Opa & Oma Tag“ letzten Monat und inspiriert durch Zeitung und Nachrichten.

Zum ersten Mal hatten wir im letzten Monat unsere 3 Enkelkinder für 24 Stunden alleine bei uns. Es klappte alles ausgesprochen gut. Nur 2 oder 3x lief die Jüngste weinend durch die Zimmer und suchte nach ihrer „Mama“, und das immer nur für ein paar Augenblicke. Dann war sie wieder mit Opa und Oma zufrieden, lachte, freute sich und hatte Spaß. Als dann am nächsten Tag Papa und Mama auftauchten, gab es natürlich kein Halten mehr – weder bei den Kindern, noch bei den Eltern.

Wenn ich die Jüngste so Lachen, Weinen und sich freuen sah, gingen meine Gedanken oft zum Mittelmeer. Weg von meiner heilen Welt - hin in eine kaputte Welt. Vor mir sehe ich die überfüllten Flüchtlingsboote. Frierend, die Babys an sich gepresst und voller Angst sitzen sie die Menschen in den überfüllten Schwimminseln. Das Geschrei der Babys muss sie alle verrückt und nervös gemacht haben. Herzen müssen zerbrochen worden sein in ihrer Hilflosigkeit und Todesnähe. Und das nicht nur auf den Flüchtlingsbooten, sondern auch in den vielen Zentren oder Auffanghallen.

Irgendwann wird die Flüchtlingsthematik vorüber sein. Ein anderes Problem dagegen nicht: Wie kürzlich zu lesen war, leben annähernd 1 Milliarde Menschen in Slums. Fast jeder 7 Mensch lebt laut einem Bericht der Vereinten Nationen in einem Slum. Genaue Größenangaben gibt es natürlich nicht, aber Dharavi ist der bekannte Slum in Mumbai (Indien) und soll bis zu 1 Million Bewohnern haben. Kibera in Nigeria, Ashaiman in Ghana und unzählige unbekannte andere Slumreviere hausen Hundertausende, die sich kein anderes Leben leisten können. Amnesty International beschreibt das Slumleben als: „Familien mit acht, zehn oder mehr Menschen teilen sich einen winzigen Raum. Durch die Gassen fließen stinkende Rinnsale. Auf 800 Menschen kommt eine Toilette.”

Während ich solche Zeilen lese, frage ich mich, wo ich eigentlich lebe. Ich gehöre zu der Minderheit, die ausreichenden Wohnraum und genügend zu Essen hat, zu der Minderheit, die Bildung genießen und die moderne Technik nutzen kann. Ich gehöre zu denen, die durch ihre Regierung geschützt statt verfolgt werden, die Menschenrechte und Meinungfreiheit besitzen und die neben einem normalen Arbeitstag auch Freizeit, Urlaub und Spaß haben können. Ich gehöre zu denen, die ihre Enkelkinder genießen können und Zeit haben, mit ihnen zu spielen.

Das alles ist mir aber so selbstverständlich geworden, dass ich viel zu selten dafür dankbar bin, mich viel zu häufig beklage und zu allem Überfluss auch noch die Menschen um mich herum negativ beeinflusse. Statt herzlichem Erbarmen gewöhnen sich meine Augen, Ohren und mein Herz an das Elend derer, die so weit weg sind von mir und deren Gesichter ich nur durch den Fernseher oder das Internet kenne.

Interessant, was für Gedanken so ein Opa & Oma Wochenende hervorrufen können. In dem Zusammenhant fällt mir der Bibelvers ein aus Kolosser 3:12:

So zieht nun an als die Auserwählten Gottes, 
als die Heiligen und Geliebten,
herzliches Erbarmen
Freundlichkeit, Demut, Sanftmut, Geduld.

Darum möchte ich Jesus bitten: Um ein Herz, das Seine Güte und Gnade nicht selbstverständlich nimmt, sondern sich dankbar erzeigt für die täglichen Segnungen, die ich erleben darf. Ich möchte Ihn bitten, mein Herz und Handeln mit herzlichem Erbarmen zu füllen denen gegenüber, die diese heile Welt nicht genießen können.

Mittwoch, 2. November 2016

Afterglow

Und was ist das? Google Übersetzer übersetzt das englische Wort „Afterglow“ mit „Nachglühen“ – wie z.B. beim Abendrot. Interessant!

Afterglow ist auch ein Begriff, der in Calvary Chapel Gemeinden für einen Teil mancher Gottesdienste benutzt wird. Die Form ist nicht einheitlich in allen Gemeinden aber das Ziel ist dasselbe: Zeit mit Jesus verbringen, auf Ihn hören, auf Ihn warten und Ihm und dem Leib Jesu zu dienen. Gottes Wort sagt uns:
 
Laßt das Wort des Christus reichlich in euch wohnen in aller Weisheit;
lehrt und ermahnt einander und singt mit Psalmen und Lobgesängen
und geistlichen Liedern dem Herrn lieblich in eurem Herzen.
(Kolosser 3:16)
Wenn ihr zusammenkommt, so hat jeder von euch etwas:
einen Psalm, eine Lehre, eine Sprachenrede,
eine Offenbarung, eine Auslegung;
alles laßt zur Erbauung geschehen!
(1 Korinther 14:26)
Jedem aber wird die Offenbarung des Geistes
zum [gemeinsamen]Nutzen gegeben.
Dem einen wird durch den Geist gegeben,
von der Weisheit zu reden; dem andern wird gegeben,
von der Erkenntnis zu reden, nach demselben Geist;
einem anderen aber Glauben in demselben Geist;
einem anderen aber Gnadengaben der Heilungen
in dem einen Geist;
einem anderen aber Wunderwirkungen;
einem anderen aber Weissagung,
einem anderen aber Unterscheidungen der Geister;
einem anderen verschiedene Arten von Sprachen;
einem anderen aber Auslegung der Sprachen.
Dies alles aber wirkt ein und derselbe Geist
und teilt jedem besonders aus, wie er will.
(1 Korinther 12:8-11)
Werdet voll Geistes; redet zueinander mit Psalmen
und Lobgesängen und geistlichen Liedern;
singt und spielt dem Herrn in eurem Herzen;
sagt allezeit Gott, dem Vater, Dank für alles,
in dem Namen unseres Herrn Jesus Christus; 
 (Epheser 5:18b-20) 

Gesundes Gemeindeleben beinhaltet ein Dienen aneinander im Namen Jesu. Nach einer Zeit der Lehre, des Hörens auf Gottes Wort, lassen wir das, was wir gehört haben einsinken und „nachglühen“. Gleichzeitig beten wir, dass Gottes Geist uns anrührt und leitet, einander zu dienen – sei es durch die in der Bibel erwähnten Gaben, durch das Lesen von Bibelversen, die der Herr uns in den Sinn ruft oder durch Gebet für solche, die darum bitten.

Solch ein Abend findet heute – wie jeden ersten Mittwoch im Monat – bei uns statt. Wer nicht das Spektakuläre sucht, sondern Jesus (der immer spektakulär genug ist!), wer nicht die Gaben sucht, sondern den Geber, der ist herzlich eingeladen.

Natürlich wäre es tragisch, wenn Christen das „einander dienen“ auf diese Zeiten beschränken würden. Dienen können wir immer. Ob Du Dich heute Abend mit Christen triffst oder nicht: dienen kannst Du auch während des Tages. Jesus sagt: Was wir Seinen geringsten Brüdern getan haben, das haben wir Ihm getan. Dienen macht Freude. Das weiß aber nur der, der dient.

Dienstag, 1. November 2016

Allerheiligen, Allerseelen

In einem der vergangenen Jahre war in unserer Lokalzeitung ein kurzer Artikel zu den beiden kirchlichen Feiertagen abgedruckt: Allerheiligen und Allerseelen. Wie es im Artikel heißt, gedenkt der 1 November (Allerheiligen) vornehmlich der Heiligen, die keinen eigenen Festtag besitzen. Weiter heißt es, da durch die Gemeinschaft mit Gott nach dem Tod die höchste Vollendung erreicht wird, darf dieser Verstorbenen nun als Heilige gedacht werden.

An Allerseelen wird eher generell der Verstorbenen gedacht. Abt Odilo bestimmte vor gut 1000 Jahren, dass man der verstorbenen Christen gedenken solle durch Gebete, Messen und Almosen. Bis heute wird auf Friedhöfen am 1. November das „Ewige Licht“ entzündet.
Interessant ist in diesem Zusammenhang die Einleitung vieler Paulusbriefe. Paulus schreibt nach Ephesus: 
„...an die Heiligen und Gläubigen in Christus Jesus, 
die in Ephesus sind.“ (1:1)
nach Kollossä: 
an die Heiligen in Kolossä ...“ (1:2)
nach Rom:
„Jetzt aber reise ich nach Jerusalem, 
im Dienst für die Heiligen.” (Römer 15:25)
nach Korinth: 
Was aber die Sammlung für die Heiligen anbelangt, 
so sollt auch ihr so handeln, wie ich es für die Gemeinden 
in Galatien angeordnet habe.“ (1 Kor 16:1) 
 
Hat Paulus seine Briefe an Tote geschrieben, war er für Tote unterwegs und hat Spenden für Tote gesammelt? Nie! Vielmehr hat man sich über die Jahre von der Definition der Bibel für „Heilige“ entfernt. Tatsächlich bezeichnet die Bibel eine bestimmte Gruppe von „Lebenden“ als „Heilige“. Das verbindende Merkmal dieser Lebenden ist, dass sie durch Jesus gerettet und geheiligt worden sind. 
 
In 1. Korinther 6 beschreibt Paulus die Sünde der Menschen und fügt dann in Vers 11 hinzu: 
 
Und solche sind etliche von euch gewesen; aber ihr seid abgewaschen, ihr seid geheiligt, ihr seid gerechtfertigt worden in dem Namen des Herrn Jesus und in dem Geist unseres Gottes! 
 
Und der Schreiber des Hebräerbriefes belehrt uns: “
„Aufgrund dieses Willens sind wir geheiligt 
durch die Opferung des Leibes Jesu Christi,
und zwar ein für allemal.“  
 
Geheiligt – zum Heiligen – wird man durch die Vergebung der Schuld durch Glauben an das stellvertretende Opfer Jesu. Daraus resultiert unsere Gotteskindschaft. Und das muss hier auf Erden geschehen – oder es geschieht gar nicht.
 
Das im Alten Testament mit „heilig“ übersetzte Wort bedeutet soviel wie „gottesfürchtig“ und auch „gottgeweiht / abgesondert“. Das sind Menschen, die ihr eigenes Leben samt Sünde, Lebensplanung und Zukunft aufgegeben und Gottes Händen anvertraut haben. Sie leben jetzt und hier (auf der Erde) nicht mehr für sich, sondern für Gott. Das unterscheidet sie sichtbar von allen, die Jesus nicht nachfolgen und „sondert sie ab“.
 
Allerheiligen und Allerseelen sind Feiertage, die aus kirchlicher Tradition und Menschenwort entstanden sind, nicht aus Gottes Wort, der Bibel.
 
Wer Jesus liebt und Ihm nachfolgt, der ist geheiligt, ein „Heiliger“ in Gottes Beurteilung. Das macht uns nicht sündlos, aber es fordert uns heraus. Durch Mose und Petrus ruft Gott uns zu: 
 
Ihr sollt heilig sein, denn ich bin heilig.“
(3. Mose 19:2; 1 Petrus 1:16) 
 
Werde, was Du bist: heilig! (w)

Montag, 31. Oktober 2016

Reformation

Heute 31. Oktober kämpfen das Gedenken an Luthers Reformation und Halloween um die Vorherrschaft. Wenn ich von dem ausgehe, was man im Radio hört, hat Halloween einen Kantersieg errungen. Vielleicht mit einem Ehrentor für den Reformator, weil heute das offizielle Lutherjahr beginnt. Viel gibt's heute über das Heidenfest, wenig über die Reformation.


Luthers Reformation soll bei uns Christen nicht vergessen werden. Wenn Luther heute leben würde, was würde er wohl heute sagen?
 
… zum Wohlstandsdenken der Christenheit:
Worauf du nur dein Herz hängst und verlässest, das ist eigentlich dein Gott.* 
 
… zur Gleichgültigkeit der Christenheit dem von Luther übersetzten Wort Gottes gegenüber:
Gottes Wort ist ein Blümelein, das heißt: Je länger, je lieber. Wer das einmal recht ergreift, der gewinnt es so lieb, dass er's immer je mehr und mehr begehrt. 
 
… zur Müdigkeit der Christenheit, Gottes Reich trotz einer stressgeladenen Welt zu bauen:
Anstrengungen machen gesund und stark. 
 
… zur Selbstverliebtheit der Christenheit:
Der Glaube bringt den Menschen zu Gott, die Liebe bringt ihn zu den Menschen. 
 
… zur christlichen Spaßgesellschaft:
Glück betört mehr Leute als Unglück.
 
… zur modernen Rechtsprechung:
Guter Jurist, böser Christ. 
 
… zum Starrummel in der heutigen Christenheit:
Sollen die Werke gut sein, so muss zuvor der Mann gut sein, der sie tut, denn wo nichts Gutes inne ist, da kommt nichts Gutes raus. 
 
… zur Fremdenfeindlichkeit, u.a. in vielen Teilen der christlichen Welt
Unser Nächster ist jeder Mensch, besonders der, der unser Hilfe braucht. 
 
… zur gesellschaftlichen Angriffen auf christliche Ethik und Moral:
Hier stehe ich. Ich kann nicht anders. Gott helfe mir! Amen. 
 
… zum freizügigen Umgang mit Alkohol innerhalb der Christenheit
Das Saufen ist in unseren Landen eine Art Pest, welche durch Gottes Zorn über uns geschickt ist. 
 
… zum Druck durch Politik und Gesellschaft auf junge Mütter
Die Welt schändet immer, was man loben soll, und lobt, was man schänden soll. 
 
… zum Abbau christlicher Feiertage:
Wer den "stillen Freitag" und den Ostertag nicht hat, der hat keinen guten Tag im Jahr. 
 
Man könnte die Luther-Zitatreihe fortführen. Es gibt mehr als genügend Abweichungen der Christenheit von der Schrift, die für Luther oberste Autorität hatte. Allerdings würde es möglicherweise auch diesmal, fast 500 später, nicht mehr zu einer echten Reformation reichen, sondern „nur“ zur Gründung einer neuen Kirche.
 
Luther ist einmalig – so wie Du und ich einmalig sind. Vielleicht erweckt Gott noch einmal einen Reformator wie Luther. Ich bezweifle es, schließe es aber nicht aus. Was ich nicht bezweifle ist die Tatsache, dass Gott Dich und mich gebrauchen möchte, unsere persönliche, kleine Welt zu reformieren, durch ein konsequentes Leben für Jesus. Nicht der Name „Luther“, sondern ein konsequentes Leben für Jesus sind ausschlaggebend für Geschehnisse, die die Welt verändern.(w)
* Alles in blau und kursiv sind Luther Zitate

Sonntag, 30. Oktober 2016

Herzliche Einladung zum Gottesdienst!

Heute wieder mit Sonntagszitat am Ende: 

Gott läuft außerhalb jeglicher Konkurrenz. Er ist unvergleichbar und hat den Sieg bereits errungen. Dennoch versucht sein Gegner, ein attraktives Konkurrenzprogramm anzubieten – und Millionen fallen darauf rein. Man braucht sich nur die Lokalzeitung am Freitag und Samstag anzusehen und die Veranstaltungskalender fürs Wochenende zu lesen:

Da ist die Kunstaustellung im Nachbarort, die Herbstkirmes, die Demo in der Kreishauptstadt, der Pferde- Hunde- Schaf- oder Flohmarkt, das nur einmal im Jahr stattfindende Kartoffelfest, die Modeltruck Ausstellung, die Feuerwehrveranstaltung und – natürlich – jede Menge Sportveranstaltungen. Dass mein Team heute auswärts im 250 km entfernten Städtchen spielt, macht es auch nicht einfacher.

Das sind nur einige Repräsentationen, die Gott am heutigen Tag Konkurrenz machen. Wer als Nachfolger Jesu an einer dieser Veranstaltungen teilnehmen will, muss eine Prioritätenentscheidung treffen. Zugegeben, manches kann man auf den Nachmittag verlegen, vieles nicht!

Tatsache ist, Gott hat Konkurrenz bekommen. Der „Tag des Herrn“ (manche stoßen sich schon an der Formulierung) ist zum Familientag, arbeitsfreien Wochentag, verkaufsoffenen Sonntag oder Wettkampftag degradiert. Es gefällt uns Christen natürlich nicht, dass wir uns entscheiden müssen, wo wir am Sonntag unsere Prioritäten setzen. Wir wollen ja auch nicht „gesetzlich“ werden. Trotzdem müssen wir uns in Acht nehmen, dass wir uns in unserem Bemühen, Gesetzlichkeit zu vermeiden, nicht zu weit zur anderen Seite lehnen und in eine „Freiheit“ hineinstolpern, die gar keine christliche Freiheit mehr ist. Wenn wir die Vernachlässigung der Nachfolge Jesu als „christliche Freiheit“ verstehen, handelt es sich nicht mehr um die Freiheit, zu der Jesus uns befreit hat. Dann ist es eine „Pseudofreiheit“, die Konkurrenz gegenüber Gott propagiert.

Lass Dich nicht täuschen. Gott hat keine echte Konkurrenz. Er allein regiert! Er allein ist herrlich! Er allein rettet! Er allein kann uns bleibend erfüllen. Er ist es wert, sonntags in Gemeinschaft mit anderen angebetet zu werden und Er ist es wert, zu uns reden zu dürfen.

Herzliche Einladung zum Gottesdienst! 
(parallel Kindergottesdienst)  
Anbetungszeit
 Predigt
Anschließend Mittagessen @ CCFG
Gemeinschaft vor und nach dem Gottesdienst  
Beginn: 10:30 Uhr     
Wir freuen uns auf Dich!
 
Calvary Chapel Freier Grund 
 Bitzegarten 5 (hinter dem VB Gebäude)    
57290 Neunkirchen-Zentrum
 
Sonntagszitat:

Es gibt keine Zeitprobleme, nur Prioritätenprobleme. 
(Arno Backhaus
 
Für gläubige Eltern sollte es allererste Priorität sein, 
die Kinder für all das zu begeistern, 
was der Förderung des Evangeliums dienst. 
(Walter Mauerhofer)
 
Unsere erste Priorität muss es sein,  
zuerst nach dem Reich Gottes und Seiner Gerechtigkeit zu trachten.
(William MacDonald)