Das Buch Hesekiel ist sicher eins der am wenigsten gelesenen
Bibelbücher und eins der Bücher, über das am wenigsten gepredigt wird. Das mag
daran liegen, dass sich weite Teile des Buches um das Gericht Gottes drehen,
sei es um Gericht an Seinem Volk oder an den Nationen. Dazu kommen viele
bizarre und zunächst schwer verständliche Visionen des Propheten. Dennoch ist das
Buch Hesekiel nicht weniger das Wort des lebendigen Gottes wie es auch die
Psalmen, die Evangelien oder die anderen Bücher der Bibel sind. Auch das Buch
Hesekiel spricht von Jesus – bereits im ersten Kapitel. Hesekiel 1:4+5+10:
4 Und
ich schaute, und siehe, ein Sturmwind kam von Norden her, eine große Wolke und
loderndes Feuer, von einem Strahlenglanz umgeben; aus seiner Mitte aber glänzte
es wie Goldschimmer, mitten aus dem Feuer. 5 Und
mitten aus diesem erschien die Gestalt von vier lebendigen Wesen, und dies war
ihr Aussehen: Sie hatten Menschengestalt. (…) 10 Ihre
Gesichter aber waren so gestaltet: vorn das Gesicht eines Menschen; auf
der rechten Seite, bei allen vieren, das Gesicht eines Löwen; zur
Linken, bei allen vieren, das Gesicht eines Stieres; hinten aber hatten
alle vier das Gesicht eines Adlers.
Die Beschreibung der vier lebendigen Wesen erinnert stark an
die Beschreibung Jesu durch die Evangelien. Schon die frühen Kirchenväter sahen
in Hesekiels Gesichtern die Darstellung Jesu, wie ihn die Evangelisten im NT beschrieben: Matthäus
beschreibt Jesus als König, den Löwen aus Juda. Er besitzt das
Recht, zu richten und zu regieren. Markus beschreibt Jesus als Diener, der (wie
ein Arbeitstier / Stier) Seinen Auftrag erfüllt. Jesus selbst sagte, dass Er nicht
gekommen ist, um bedient zu werden, sondern um zu dienen. Lukas hebt die
Menschlichkeit Jesu hervor und bezeichnet Ihn häufiger als Menschensohn als
alle anderen Evangelisten, während Johannes die Gottheit Jesu betont: Er ist
das erhabene Tier des Himmels, der Adler.
Auch sonst haben die Beschreibungen der Gottesvisionen Hesekiels
teilweise erstaunliche Parallelen zu den Jesusvisionen des Johannes in der
Offenbarung. Es ist derselbe Gott, der sich Hesekiel im AT und Johannes im NT offenbart.
Aber es gibt noch andere,
prophetische Verse über Jesus; den kommenden König (Hesekiel 21:32):
Vernichtung! Vernichtung! Ich
werde Jerusalem vernichten - doch auch das soll nicht so bleiben -, bis der
erscheint, der ein Recht darauf hat, es zu richten. Ihm will ich es übergeben.
Auch dieser Vers hat viele Parallelen im Alten und im Neuen
Testament, die auf den kommenden König und Regenten hinweisen: Jesus, den
Messias. Auf Ihn darf sich Israel freuen. Er wird ihre Bedrückung beenden, wird
sie regieren in Saftmut und Gerechtigkeit und sie zu neuer Herrlichkeit führen,
wie es von Gott schon immer vorgesehen war.
Auch allen Nichtjuden, die sich Jesus zugewandt haben, gilt
das gleiche Versprechen. Jesus ist auch unser König, unser Regent. Angekündigt
im 1 Buch Mose, bestätigt durch die Geschichtsbücher und die Propheten des AT,
offenbart und vorhergesagt im NT. Jesus, unser König, wird kommen. Er wird
regieren in Macht und Gerechtigkeit. Heute leben 200.000.000 Christen unter
Verfolgung. Sie dürfen sich freuen, dass Jesus am Ende siegen und regieren
wird. Viele, viele andere Christen werden nicht verfolgt, leben aber in einer
Welt, gefüllt mit Ungerechtigkeit, abscheulichen Sünden und überfließendem
Leid. Sie dürfen wissen, dass ihr König kommt, um in Gerechtigkeit zu regieren.
Keine Ungerechtigkeit wird ungesühnt bleiben, keine Träne ungetrocknet – wenn Er
kommt, der angekündigte, rechtmäßige König Israels, auf den auch die Heiden
hoffen und der Sein Volk richten und regieren wird in Gerechtigkeit. Die
Ankündigung darüber finden wir (auch) im Buch des Propheten Hesekiel.
Maranatha, Herr Jesus, komme bald!